Aus Protest gegen den Irak-Krieg sind am Samstag rund um den Globus erneut Hundertausende Menschen auf die Straße gegangen. Kriegsgegner versammelten sich in zahlreichen europäischen Hauptstädten, im Nahen Osten sowie in Asien, Australien und Neuseeland.
In New York haben am Samstag nach inoffiziellen Schätzungen zwischen 150.000 und 250.000 Menschen gegen den Irak-Krieg und die Politik des amerikanischen Präsidenten
George W. Bush demonstriert. Der Kundgebungszug erstreckte sich über fünf Kilometer Länge den Broadway entlang. „Kein Blut für Öl“ und „Unterstützt unsere Soldaten - bringt sie heim", riefen die Demonstranten. Der Protest verlief weitgehend friedlich, lediglich gegen Ende kam es zu vereinzelten Handgemengen mit der Polizei. Auch in anderen großen amerikanischen Städten kam es zu Anti-Kriegs-Demonstrationen.
An der Seite von rund einer viertel Million amerikanischer Soldaten sind auch 45.000 britische Soldaten am Golf im Einsatz. Der zweite Schwerpunkt der weltweiten Proteste konzentrierte sich am Samstag auf Großbritannien. Allein in London gingen nach Angaben der Organisatoren rund 250.000 Menschen auf die Straße. Lautstark aber friedlich zogen sie in mehreren Zügen durch die Straßen zum Hyde Park. „Kein Krieg im Irak“ war auf zahlreichen Plakaten zu lesen. Die Proteste verliefen zunächst friedlich. In Paris folgten Zehntausende Menschen einem Protestaufruf.
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Fast eine halbe Million Briten sind auf die Straßen Londons gegangen, um ihren Premier Tony Blair von seinem Kriegskurs abzubringen. : Bild: dpa
Tausende auch in Deutschland auf den Straßen
In zahlreichen deutschen Städten protestierten rund 150.000 Menschen, allein 40.000 in Berlin, gegen den Krieg. Jeweils rund 10.000 Kriegsgegner zählte die Polizei in Hamburg, Jena, Köln, Nürnberg und Stuttgart. In Frankfurt am Main versammelten sich rund 15.000 Kurden, um gegen den angeblichen Einmarsch türkischer Truppen im Nord-Irak zu demonstrieren und ihr Frühlingsfest Newroz zu feiern. Auch in Bielefeld, Osnabrück, München, Düsseldorf und Heidelberg gab es Kundgebungen. Die Protestveranstaltungen verliefen den Angaben zufolge friedlich.