Na ja, wenn auf
Seite 214 von "duerften'; "ungefaehr";"Schaetzung" und Spekulationen die Rede ist, dann kann man wohl kaum von einer 'präzisen Zahl' ausgehen.
Aber egal, '200 000 Ost-Flüchtlinge' verbrauchen in einer Woche mindestens eine Millionundvierhunderttausend Teller mit Essen drauf. In zwei Wochen bald dreimillionen Teller mit ein bisschen Essen drauf. Dresden hatte Nahrungsmittel rationiert gehabt, soviel Vitalien hatte Dresden garnicht gehabt.
Dies war auch der Grund gewesen, warum die Ostfluechtlinge - wie Bergander selber schreibt - wohl auf Anweisung von Mutschman , nach dem kurzen
stop-over in D. weiter gen Westen fahren sollten/mussten:
"Niemand sollte sich laenger als drei Tage in D. aufhalten, die Stadt sollte keine Auffang-, sondern Durchgangsstation sein." (GB;S. 211)
Die temperaere Natur des Aufenthalts wird auch dadurch klar, dass es keine Anmeldelisten in D. fuer mittellose, z.T. kranke Fluechtlinge gegeben hatte, weder in Hotels noch in Turnhallen noch sonstwo. Denn selbstverstaendlich haette die Dresdner Burokratie verlangt, dass sich Leute dort 'anzumelden haben', besonders in 'Quartieren'. (Dresdner Burokratie funktionierte damals sogar noch recht gut) Doch dem war nicht so, keine 'Anmeldungen', keine Listen ..kein nix.
Das alles macht Sinn weil es den Umstaenden zufolge logisch ist, weil Dresdner selber nicht viel zum Kauen und Schlafstellen und sanitaere Anlagen gehabt hatten. Auch kein extra Platz in LS-Bunkern. Es gibt nicht einen Bericht vor dem 14 FEB 1945 der von
ueberfuelltem Dresden spricht, geschweige denn Bilder vollgestopfter Hotels etc zeigt. Ja, es gibt Bilder mit Turnhallen wo Fluechtlinge temporaer und anstaendig untergebracht wurden. Aber keine 200k.
Gut, Eisenbahnstrecken waren z.T. gesperrt, z.T. kaputt, z.T. fuer Militaertransporte reserviert , daher stauten sich die Zuege mit deren Fluechtlingen im Dresdner HBH und anderem Bahnhof.
Die Zuege selber: es gibt Bilder die zeigen Zuege mit vollgestopften Viehwaggons, gut lass auch Personenwaggons dabei sein. Eng gedraengt mit Gepaeck ~70-100 Peresonen, 20 Waggons per Zug = 2,000 Personen. Bei 200,000 Fluechtlingen waeren das
1,000 Zuege die sich in Dresden gestaut haetten. Voelliger Unsinn. Selbst von 500, oder 100 gestrandeten Zuegen in D. ist nirgends in der Literatur etwas zu finden.
Der Rangierbahnhof von Dresden mit seinen Lokomotiven und Waggons wurde arg zerbombt, auch die Gleise des HBH und ein paar Zuege dort, doch von 10 oder gar 100 zerbombten Zuegen , die dort doch haetten stehen sollen, ist nichts zu sehen opder berichtet worden.
Ja, es macht deshalb durchaus Sinn wenn Bergander auf S. 212 schreibt, dass in den Gewoelben des D.HBH
"750 Personen getoetet wurden ( CdOP; Lagemeldung Nr. 1396): Bahnpersonal, Rot-Kreuz Schwestern; NSV Personal "etc. = zwei oder drei Zuege deren Passagiere in den uebefuellten Bahnhofsgewoelben Schutz gesucht hatten und erwartet hatten dass es spaeter weiter gen Westen gehen wuerde.
Von den Panjewagen, den hungrigen Pferden und auf der Flucht aus- und beraubten Fluechtlingen die es tatsaechlich an den Elbufern gegeben hatte, garnicht erst anfangen, soviel Unsinn hinzugedichtet worden.
Unterm Strich, die krankhafte Sucht, mittels absurder Phantasien und Erfindungen die Dresdner
Opferzahlen , die bei Gott hoch genug sind, mit aller Gewalt in die Hoehe treiben zu wollen , zeugt von unuebertreffbarer, schamloser Perfidie.