PDA

Vollständige Version anzeigen : 20 Jahre Deutsche Einheit - eine Analsyse



SommerFalke
29.09.2010, 10:20
Liebe Freunde,

bald ist es soweit !!! Wir feiern am Sonntag das 20 jährige Jubiläum über die Einheit Deutschlands. Jetzt kann man rückblickend auf das Jahr 1990 mal eine Analyse anfertigen , was sich verbessert , verändert oder verschlechtert hat. Ich fange mal an:

positive Veränderungen:

- Ein geeintes Deutschland
- Reisefreiheit
- keine STASI mehr
- ein geeintes Europa
- soziale Marktwirtschaft (wobei es einiges an Streitigkeiten gäbe)
- Internetanschluss und digitales Telefon

negative Veränderungen:

- Zerschlagung aller DDR Betriebe - eine Sanierung einiger Betriebe hätte gereicht
- Massenarbeitslosigkeit
- BahnReform , PostReform , Gesundheitsreform
- Liberalisierung des Postgewerbes
- Zunahme der ArbeitsvermittlungsAgenturen
- Zunahme der Zeitarbeit
- Einführung des Euros auf undemkratischem Wege
- Zunahme des Lohndumpings
- ArbeitsmarktReform Hartz IV
- Sozialabbau

So jetzt bin ich auf eure Diskussion und Analysen gespannt.

harlekina
29.09.2010, 10:29
Ob diese Betriebe überhaupt noch sanierungsfähig gewesen wäre, lasse ich als Laie mal dahingestellt.

SommerFalke
29.09.2010, 10:33
Ob diese Betriebe überhaupt noch sanierungsfähig gewesen wäre, lasse ich als Laie mal dahingestellt.

Viele sicherlich nicht, - da gebe ich Dir Recht, aber es hätten zum Beispiel in Dresden das Fotomontagewerk sowie das damalige Werk http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Zeiss_%28Unternehmen%29 in Jena unter eigener Regie und einem Sanierungskonzept weiter geführt werden können. Es ist aber so , dass man nach der Wende die Philosophie vertreten hat, - alles was der Osten produziert ist schlecht !!! Heute gehört es der Firma JenOptik....

Nun ja, teilweise sehe ich aber - dass einige Ostprodukte wieder im Kommen sind, wie zum Beispiel Mokka Fix und einige Kekssorten....

jak_22
29.09.2010, 10:33
"Analsyse" hört sich schmerzhaft an.

Ungefähr so schmerzhaft wie die Einheit, also passts doch irgendwie.

Welche Betriebe hättest Du saniert, und welche wären Deiner Meinung
nach überlebensfähig gewesen?

SommerFalke
29.09.2010, 10:36
"Analsyse" hört sich schmerzhaft an.

Ungefähr so schmerzhaft wie die Einheit, also passts doch irgendwie.

Welche Betriebe hättest Du saniert, und welche wären Deiner Meinung
nach überlebensfähig gewesen?

http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Zeiss_%28Unternehmen%29 diees Werk hätte man als EigenFirma sanieren und wettbewerbsfähig machen können, - es wurde aber von einer Firma im Westen aufgekauft ...

teilweise sah ich das bei den Bäckerbetrieben in OstBerlin, da wurde der Mythos verkauft, der Osten ist Kake wir machen nur Westbrötchen von Kamps usw usw..

Nur heute sehe ich , dass zum Beispiel viele Ostbrötchen die man damals verkauft hat, heute der Renner No1 sind, weil viele sich auf die alten Traditionen besonnen haben.

Ich selbst habe mal so ein Ostbröchten probiert und war begeistert, nicht so luftig wie die Westbrötchen von Kamps....aber das mag natürlich Geschmacksache sein.

jak_22
29.09.2010, 10:40
http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Zeiss_%28Unternehmen%29 diees Werk hätte man als EigenFirma sanieren und wettbewerbsfähig machen können, - es wurde aber von einer Firma im Westen aufgekauft ...

teilweise sah ich das bei den Bäckerbetrieben in OstBerlin, da wurde der Mythos verkauft, der Osten ist Kake wir machen nur Westbrötchen von Kamps usw usw..

Nur heute sehe ich , dass zum Beispiel viele Ostbrötchen die man damals verkauft hat, heute der Renner No1 sind, weil viele sich auf die alten Traditionen besonnen haben.

Ich selbst habe mal so ein Ostbröchten probiert und war begeistert, nicht so luftig wie die Westbrötchen von Kamps....aber das mag natürlich Geschmacksache sein.

Nun ist "kaufen" ja nicht dasselbe wie "zerschlagen".

Welche Werke wurden denn nun "zerschlagen"?

SommerFalke
29.09.2010, 10:45
Nun ist "kaufen" ja nicht dasselbe wie "zerschlagen".

Welche Werke wurden denn nun "zerschlagen"?

Ah da lese dir mal den Bericht der Treuhand durch,...da gibt es so manche dubiose "Kaufverträge" wo man sich einfach nur den Kopf schütteln kann.

http://de.wikipedia.org/wiki/Treuhandanstalt

jak_22
29.09.2010, 10:46
Ah da lese dir mal den Bericht der Treuhand durch,...da gibt es so manche dubiose "Kaufverträge" wo man sich einfach nur den Kopf schütteln kann.

http://de.wikipedia.org/wiki/Treuhandanstalt

Welche meinst Du denn genau?

hephland
29.09.2010, 10:47
deutschland ist immer noch zweigeteilt.

aldi süd und
aldi nord.

SommerFalke
29.09.2010, 10:48
Welche meinst Du denn genau?

da müsste ich im einzelnen recherchieren, es wurden zuviele DDR Betriebe total platt gemacht anstatt erstmal an einem Sanierungskonzept zu arbeiten...dass ist Fakt und das wird auch in dem Treuhand link zugegeben.

SommerFalke
29.09.2010, 10:49
deutschland ist immer noch zweigeteilt.

aldi süd und
aldi nord.

;)

Stimmt dann haben wir die 16 Teilungen bezogen auf die Bundesländer....

naja und die Teilung zwischen arm und reich verdient auch seine eigenen Diskussionstrang.

jak_22
29.09.2010, 10:49
deutschland ist immer noch zweigeteilt.

aldi süd und
aldi nord.

Seit Februar 2008 auch Aldi Polen ...

Ab 5:45 wird zurückdiscountet. ;)

SommerFalke
29.09.2010, 10:49
Seit Februar 2008 auch Aldi Polen ...

Ab 5:45 wird zurückdiscountet. ;)

Das wird aber Lidl nicht gefallen :D

jak_22
29.09.2010, 10:50
da müsste ich im einzelnen recherchieren

Dann mach das mal. Es ist Deine Behauptung.

latrop
29.09.2010, 11:05
Eigentlich war ich ganz froh darüber, dass eine Wiedervereinigung statt gefunden hat.

Nur müssen wir das Beste daraus machen.

harlekina
29.09.2010, 11:11
Viele sicherlich nicht, - da gebe ich Dir Recht, aber es hätten zum Beispiel in Dresden das Fotomontagewerk sowie das damalige Werk http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Zeiss_%28Unternehmen%29 in Jena unter eigener Regie und einem Sanierungskonzept weiter geführt werden können. Es ist aber so , dass man nach der Wende die Philosophie vertreten hat, - alles was der Osten produziert ist schlecht !!! Heute gehört es der Firma JenOptik....

Nun ja, teilweise sehe ich aber - dass einige Ostprodukte wieder im Kommen sind, wie zum Beispiel Mokka Fix und einige Kekssorten....

Hätte man seinerzeit gewußt, wie sich das alles entwickelt....ich bin der Meinung, es wurde zuviel zu schnell übers Knie gebrochen.

SommerFalke
29.09.2010, 11:11
Eigentlich war ich ganz froh darüber, dass eine Wiedervereinigung statt gefunden hat.

Nur müssen wir das Beste daraus machen.

sehe ich genauso, - mich stört die Wiedervereinigung nichtmal im geringsten, im gegenteil - jetzt kann ich in Berlin spontan am Samstag mit dem Zug von Berlin Gesundbrunnen aus nach Warnemünde an die Ostsee fahren, dort schönen leckeren Fisch essen und den Samstag mit einem schönen Strandspaziergang verbringen.

Vor 20 Jahren hätte ich noch einen Einreiseantrag, sowie einen Passierschein haben müssen, da wäre so eine spontanReise nicht möglich gewesen.

Was mich nur ärgert, ist dass es diese schönen D-Züge/InterRegio Züge nicht mehr gibt, die waren schön für solche mittelstrecken Ausflüge, heute fahren diese hässlichen roten Doppelstockzüge....

bezogen auf das Thema sage ich, Wiedervereinigung super ... nur der Neoliberalismus sowie die totalen Privatisierungen usw usw die kotzen mich richtig an !!!!!!!!!!

Deutschmann
29.09.2010, 11:17
Hätte man seinerzeit gewußt, wie sich das alles entwickelt....ich bin der Meinung, es wurde zuviel zu schnell übers Knie gebrochen.

Nein, nein. Das war schon richtig. Alle waren im Taumel durch den Fall des eisernen Vorhang dass die erst gar nicht begriffen haben was ein vereintes Deutschland eigentlich bedeuten könnte. Ich verwette meinen Hintern dass nur 1 Jahr später diese Einigung nicht geklappt hätte. Oder sie hätten viel mehr aus uns rausgepresst als jetzt schon.

twoxego
29.09.2010, 11:26
die gelegenheit sich der möglichen künftigen mitbewerber zu entledigen war nie so gut.

was mit und um das Leuna Kombinat ablief ist, soweit sich dies bis heute klären liess, das klassische beispiel dafür.
siehe auch Kohl und Elf Aquitaine (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,134342,00.html).

Tosca
29.09.2010, 11:36
Viele sicherlich nicht, - da gebe ich Dir Recht, aber es hätten zum Beispiel in Dresden das Fotomontagewerk sowie das damalige Werk http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Zeiss_%28Unternehmen%29 in Jena unter eigener Regie und einem Sanierungskonzept weiter geführt werden können. Es ist aber so , dass man nach der Wende die Philosophie vertreten hat, - alles was der Osten produziert ist schlecht !!! Heute gehört es der Firma JenOptik....

Nun ja, teilweise sehe ich aber - dass einige Ostprodukte wieder im Kommen sind, wie zum Beispiel Mokka Fix und einige Kekssorten....

Mit Sicherheit wären einige Firmen zu retten gewesen. Man muss aber bedenken: Mit einem solch großen Projekt hatten wir keinerlei Erfahrung. Aber wir können stolz auf uns sein, dass wir es trotz vieler Widrigkeiten geschafft haben.

Nun wäre es aber an der Zeit, sich nicht mehr aufhetzen zu lassen. Warte ab, am 3. Oktober ist mal wieder Museltag, sie können sich nicht mal an diesem, für uns wichtigen Tag , lassen, sich in den Vordergrund zu spielen. Das ist die große Peinlichkeit an diesem Tag. Da dürfen wir uns dann mit Muselgeplärre via Lautsprecher berieseln lassen. Anstand besitzen sie nicht.

Wirtschaftlich ist nicht alles rosarot

Bezüglich der Ostprodukte, ach so, ich bin Wessi: Ich spüle mit Fit, also wenn ich mal was von Hand spüle. Wenn ich im Osten bin, achte ich darauf Produkte aus der Umgebung zu kaufen, genauso, wie ich es in Stuttgart auch tue.

Vieles ging bei der Einheit kräftig in die Hose, dort wurden sich erstmal die diversen Täschlein gefüllt und zwar in Ost und West. Da gingen Glücksritter in die neuen Länder, bekamen Kredite nachgeworfen, die einem Ossi verwehrt wurden, natürlich wurde das Geld in den Sand gesetzt, man wollte ja schließlich nur abgreifen. Viele Betriebe, die durchaus weiter existieren hätten können, wurden dicht gemacht.

Auf der anderen Seite wurden manche Sachen künstlich am Leben gehalten, was aber auf Dauer auch nicht ging.

Die hohe Arbeitslosenquote

Der Osten ist um einiges stärker von der Arbeitslosigkeit betroffen, als der Westen. das ist nun einmal so. Allerdings müssen wir uns aufraffen und mal über das Tellerlein hinaus schauen. Was sehen wir da? richtig, in der DDR hatte jeder eine Beschäftigung, ob es nun sinnvoll war oder nicht. Ob wirtschaftlich oder nicht. Es war egal, jeder wurde von der Straße fern gehalten.

Doch dann kam die Marktwirtschaft und mit ihr der Rotstift. Nun war es eben nicht mehr unwichtig, zu welchen Preis was produziert wird. Viele Stellen wurden daher gestrichen.

Man muss da leider zwischen Arbeit und Beschäftigung unterscheiden. Allerdings sollte man es auch tunlichst vermeiden, die Leute als faule Säcke zu bezeichnen, das waren sie nämlich nicht. Im Osten gibt es genauso viele Faulpelze wie im Westen, also deutsche Faulpelze.

Es wird mit Sicherheit noch einiges bewegt werden müssen, bis wir mal wieder Land sehen. aber es wird klappen, wenn mir gemeinsam an einem Strang ziehen und uns nicht von Fremden gegeneinander aufhetzen lassen. Das Ganze Ost- Westgemaule wird von Gruppen gefördert, die das gar nicht brauchen können, dass in Deutschland plötzlich die Deutschen die erste Geige spielen.

Soziale Belastungen

Natürlich ist unser Sozialsystem derzeit arg überstrapaziert, das sind halt die Begleitumstände, die unsere Einheit mit sich brachte. Zum Nulltarif war das nicht zu machen, das ist doch klar. Aus der nun gemeinsamen Kasse wurden vom ersten Tag an auch die Renten der Leute bezahlt, die ins Ostsystem einbezahlt hatten. Dass dieses System zusammen brach, dafür können die Rentner nichts. Man sollte vielmehr dankbar dafür sein, dass wir das überhaupt erleben durften. Und hier muss ich wieder auf die Masse an Mohammedanern ansprechen, die hier Sozialhilfe kassieren, obwohl sie in ihren Heimatländern nicht verfolgt werden. Auch das müssen wir stemmen. Es wäre um einiges leichter, wenn wir nur für unser Volk und tatsächlich politisch verfolgte sorge tragen müssten. Das ist nicht der Fall, die drückten dem Osten auch noch unser Mohammedanerproblem aufs Auge.

Der ganze Osten ein einziges Nazinest

Im Gegenzug dazu wurde der Osten mal schnell als Nazinest bezeichnet. Jede Menge Gelder wurden und werden in diverse Hälse geschoben, damit der pöhse Osten nicht zum Nazistaat wird. Dabei haben wir die Nazis doch hier im Lande. Das beliebteste Buch der Türken: Adolf Hitler, Mein Kampf. Das kommt nicht von ungefähr.

Das viele Geld, das wir für den Krampf gegen Rechts und Integration ausgegeben wird, könnte man sinnvoller in Arbeitsplätze investieren. Wir haben so ungefähr 50.000 Nazis inklusive Sympathisanten im Lande, was ist diese Zahl gegen den riesigen Moloch Mohammedanismus?

Nein, der Osten steckt nicht voller Nazis, aber es gibt dort noch um einiges mehr Leute mit gesundem Menschenverstand, die sich weigern, ihr Land, das nun endlich frei ist an den nächsten Tyrannen abzutreten. Wer im Osten war und sich mit Land und Leuten beschäftigt hat, wird wissen, dass es erstunken und erlogen ist, dass der Osten braun ist.

Eine friedliche Revolution

Ich erinnere mich an das Jahr 1989, an die Berichte in der Tagesschau, worin es um die Montagsgebete, die Botschaft in Prag usw. ging. Auf einmal hieß es: "Die Mauer ist gefallen". Das konnte ich einfach nicht glauben. Aber im TV sah man Bilder, die man niemals zu sehen glaubte oder gar wünschte. Da fuhren Trabbis von Ost nach West.

Die Leute haben es fertig gebracht, die Regierung ohne jegliche Anwendung von Gewalt zu stürzen. Dass es eine sehr gefährliche Sache war, das erfuhren wir später eher scheibenweise. Es wurde jede Menge Militär und Polizei angekarrt. Ob es nun Schießbefehle gab oder nicht, darüber gibt es geteilte Meinungen. Die Leute ließen sich aber nicht beirren. Jetzt waren sie so weit gegangen, dann gab es kein Aufgeben mehr. Entweder alles oder nichts.

In der Staatsführung gab es wohl auch einige Missverständnisse, ob nun absichtlich oder nicht, das sei dahingestellt. Jedenfalls hatten die Bürger gesiegt.

Aus ist's mit der Ost- und Westalgie

Schön, was da alles geschah. Aber wie sollte es weiter gehen? Zwei deutsche Staaten nebeneinander? Ja, anfangs war ich dafür. So konnte ich mein geliebtes Geld bei mir behalten und musste nichts abgeben. Es war doch immer schön und gut, so wie es war. Wir konnten immer unsere armen Bruder und Schwestern in der DDR bedauern und tief betroffen sein über deren Schicksal. Aber die Situation änderte sich: Jetzt standen sie plötzlich vor der Tür und dachten gar nicht dran wieder Heim zu gehen. Sie wollten plötzlich auch ein Stück vom großen Kuchen haben. Sie hatten es satt, ständig Schlange zu stehen.

Tja und was bekam der Osten? Dort kam der große Hammer: Im Westen fallen die gebratenen Tauben überhaupt nicht vom Himmel, man muss verdammt hart arbeiten um etwas zu erreichen. Die Mieten betragen nicht ein paar Märklein, also so 30 oder 40. Nein, gelegentlich legt man die Hälfte seines Einkommens dafür hin. Grundnahrungsmittel kosten im Westen auch viel mehr, als das in der DDR der Fall war. Also ist Unmut angesagt. Und wie es und Deutschen eigen ist, Gejammer, Gemaule und Neid. Wir im Westen waren entsetzt, dass es einen riesigen Umtausch der im Osten reichlich ersparten Groschen 1 : 1 gab. Dem Osten war das viel zu wenig, da hätten noch ein paar Häusle draufgelegt werden sollen. Recht gemacht hat man es doch niemandem.

ein riesiger Kraftakt

Ich mag den fetten Kohl nicht, wirklich nicht. Der ist in meinen Augen ein Drecksack. Aber das mit der Deutschen Einheit, das hat er geschafft. Ob es einem anderen gelungen wäre, weiss ich nicht. Der Kerl saß alles aus und er zeigte auch in der Deutschen frage viel Sitzfleisch. Dazu kam natürlich auch seine Freundschaft mit Gorbatschow. Allerdings war die Eiserne Lady und Frankreich absolut gegen eine Vereinigung der beiden deutschen Staaten. Man bedenke, noch im Jahre 1989 war man nicht bereit, die Sklaverei zu beenden. Und genau das war es: Machtspielchen an den Sklaven.

Eines muss man sagen, auch wenn ich die Amis nicht mag: Sie waren sofort für die Deutsche Einheit. Frankreich und England stimmten nach vielen Knienfällen und wahrscheinlich Milliarden doch noch zu, aber unter der Bedingung, dass wir den Teuro einführen. Aber zum Nulltarif gibt es halt nichts.

Fazit:

Beim nächsten Mal würden wir es mit Sicherheit anders machen. Wir würden professioneller an die Sache gehen. Sowohl im Osten, als auch im Westen, aber eines würde es wieder geben: Eine deutsche Nation.

Wir werden es schaffen, wir müssen nur darauf achten, dass wir uns nicht gegeneinander aufhetzen lassen. Blut ist dicker als Wasser und das Hemd sitzt näher als die Hose. Wenn wir das berücksichtigen und mal ein bisschen stolz auf das sind, was wir trotz hoher anderweitiger Belastungen geschafft haben, dann bekommen wir den Rest auch noch gebacken.

Tosca
29.09.2010, 11:44
sehe ich genauso, - mich stört die Wiedervereinigung nichtmal im geringsten, im gegenteil - jetzt kann ich in Berlin spontan am Samstag mit dem Zug von Berlin Gesundbrunnen aus nach Warnemünde an die Ostsee fahren, dort schönen leckeren Fisch essen und den Samstag mit einem schönen Strandspaziergang verbringen.

Vor 20 Jahren hätte ich noch einen Einreiseantrag, sowie einen Passierschein haben müssen, da wäre so eine spontanReise nicht möglich gewesen.

Was mich nur ärgert, ist dass es diese schönen D-Züge/InterRegio Züge nicht mehr gibt, die waren schön für solche mittelstrecken Ausflüge, heute fahren diese hässlichen roten Doppelstockzüge....

bezogen auf das Thema sage ich, Wiedervereinigung super ... nur der Neoliberalismus sowie die totalen Privatisierungen usw usw die kotzen mich richtig an !!!!!!!!!!


Von Berlin nach Warnemünde, am Samstag als schönen Ausflug? Da fährst du so um die drei Stunden. Allerdings ist es wunderschön dort, besonders, wenn es stürmt. Derzeit sind dort noch die Sandwelten, leider habe ich es dieses Jahr nciht geschafft, diese zu beischtigen. aber die Eiswelten, die stehen garantiert auf meinem Programm.

Und was hast du gegen die Doppeldecker? Es ist wunderbar. Komm mal nach BaWü, wenn du halblebige Züge sehen willst. Was uns hier in einem der reichsten bundesländer zugemutet wird, das ist eine Frechheit.

Tosca
29.09.2010, 11:47
Hätte man seinerzeit gewußt, wie sich das alles entwickelt....ich bin der Meinung, es wurde zuviel zu schnell übers Knie gebrochen.

Logisch wurde zuviel auf einmal gemacht. Nur musste die Gunst der stunde genutzt werden. Ich glaube nciht, dass es auch nur drei Monate später noch gegangen wäre.

Vieles hätte man anders machen müssen. Da bin ich sicher, aber wir hatten halt nur einen Versuch.

tommy3333
29.09.2010, 12:58
Liebe Freunde,

bald ist es soweit !!! Wir feiern am Sonntag das 20 jährige Jubiläum über die Einheit Deutschlands. Jetzt kann man rückblickend auf das Jahr 1990 mal eine Analyse anfertigen , was sich verbessert , verändert oder verschlechtert hat. Ich fange mal an:

positive Veränderungen:

- Ein geeintes Deutschland
- Reisefreiheit
- keine STASI mehr
- ein geeintes Europa
- soziale Marktwirtschaft (wobei es einiges an Streitigkeiten gäbe)
- Internetanschluss und digitales Telefon

negative Veränderungen:

- Zerschlagung aller der meisten [geändert] DDR Betriebe - eine Sanierung einiger Betriebe hätte gereicht
- Massenarbeitslosigkeit
- BahnReform, PostReform , Gesundheitsreform
- Liberalisierung des Postgewerbes
- Zunahme der ArbeitsvermittlungsAgenturen
- Zunahme der Zeitarbeit
- Einführung des Euros auf undemkratischem Wege
- Zunahme des Lohndumpings
- ArbeitsmarktReform Hartz IV
- Sozialabbau

So jetzt bin ich auf eure Diskussion und Analysen gespannt.[/quote]
Ich weiß nicht, worauf Deine Zusammenstellung genau abzielt. Sollen es Veränderungenen - insbes. für Ostdeutschland - durch die Wiedervereinigung sein, oder Veränderungen der letzten 20 Jahren in D insgesamt (oder beides)?

Ich habe mir mal erlaubt, die Dinge fett hervorzuheben, die ich im direkten Zusammenhang mit der Wiedervereinigung sehe. Die übrigen Veränderungen erfolgen erst später und nicht im direkten Zusammenhang mit der Wiedervereinigung und wären wahrscheinlich früher oder später auch ohne sie gekommen.

Einzige Ausnahme wäre die vielleicht noch die Bahnreform in dem Sinne, dass sie die Bundesbahn und Reichsbahn vereinigte. Massenarbeitslosigkeit war zwar auch eine Folge der Wiedervereinigung in Ostdtschl. durch die vielen Pleiten ostdt. Betriebe, aber nicht nur. Arbeitslosigkeit nimmt immer zu, wenn insbes. in Krisen Personal abgebaut wird.

Als positive Veränderung durch die Wiedervereinigung sehe ich auch
- Sanierungen der ostdt. Städte (Straßen, Wohnungen, Schulen, Krankenhäuser etc.), Modernisierungen im Verkehr (ICE, Autobahnen) in Ostdtschl.
- individuelle Freiheiten (Informations- u. Meinungsfreiheit, Pressefreiheit etc.) in Ostdtschl.
- keine Mangelwirtschaft mehr in Ostdtschl.
- Einführung von Umweltschutzmaßnahmen und Umweltnormen u. Sanierung vieler Umweltaltlasten in Ostdtschl.

Veränderungen der letzten 20 Jahre:
Positiv:
- die Einführung des EUR an sich (nicht jedoch sein Zustandekommen auf undemokratischem Wege)
- Handy und PC für jedermann
- Wegfall der meisten Grenzkontrollen innerhalb des Schengen-Raums

Negativ:
- Beschneidung individ. Freiheiten oder deren Versuch seitens der Politik unter fadenscheinigen Vorwänden (Terrorismus, Kinderporno etc.).
- zunehmende Tabuisierung pol. unbequemer und konfliktbeladener Themen (Multikulti, Klimaschutz)
- Krawall- u. Sensationsjournalismus
- zunehmende Bürokratie

twoxego
29.09.2010, 13:03
zähltest Du Dein hervorgehobenes zusammen, stünde es 5:1.
dem würde ich so ungefähr zustimmen.

das übrigens ist ein grund, warum mir vieles an dem üblichen, täglichen gejammer so unendlich albern vorkommt.

Bergischer Löwe
29.09.2010, 13:21
Welches Deutschland wünschen wir uns denn eigentlich wirklich?

Ich habe das Gefühl, daß bei vielen meiner Landsleute die romantische Ader sehr stark ausgeprägt ist. Keinem darf es schlecht gehen, keiner darf krank sein, sterben ist verboten. Alle müssen dasselbe haben und - natürlich - gesund muß es sein.

Gleichzeitig gibt sich der Deutsche aber offenbar nur allzugerne der technischen Neuzeit hin. Liebt seinen Laptop, sein Iphone, seinen Hitech 3er BMW, seinen riesen Fernseher - natürlich Full-HD.

Ich habe so das Gefühl, daß das Gejammere der letzten 20 Jahre bei vielen aus einer Orientierungslosigkeit herrührt, die aus der Wiedersprüchlichkeit von uns Deutschen herrührt.

Wir würden am liebsten in einem vollkommen organisch gebauten Hexenhäuschen am Waldesrand leben, mit unserem Ipad die 16.000 kBit DSL Leitung nutzend, mit unseren Freunden auf dem Iphone "social-networkend" hinter unseren Ackergäulen hinterherlaufen und unsere eigene biologische Gerste anbauen.

Und das ist - wie wir alle wissen - ausgeschlossen.

Candymaker
29.09.2010, 13:42
Liebe Freunde,

bald ist es soweit !!! Wir feiern am Sonntag das 20 jährige Jubiläum über die Einheit Deutschlands. Jetzt kann man rückblickend auf das Jahr 1990 mal eine Analyse anfertigen , was sich verbessert , verändert oder verschlechtert hat. Ich fange mal an:

positive Veränderungen:

- Ein geeintes Deutschland
- Reisefreiheit
- keine STASI mehr
- ein geeintes Europa
- soziale Marktwirtschaft (wobei es einiges an Streitigkeiten gäbe)
- Internetanschluss und digitales Telefon

negative Veränderungen:

- Zerschlagung aller DDR Betriebe - eine Sanierung einiger Betriebe hätte gereicht
- Massenarbeitslosigkeit
- BahnReform , PostReform , Gesundheitsreform
- Liberalisierung des Postgewerbes
- Zunahme der ArbeitsvermittlungsAgenturen
- Zunahme der Zeitarbeit
- Einführung des Euros auf undemkratischem Wege
- Zunahme des Lohndumpings
- ArbeitsmarktReform Hartz IV
- Sozialabbau

So jetzt bin ich auf eure Diskussion und Analysen gespannt.

Die Ossis sind von ihren Landsleuten böse betrogen worden. Schon wenige Minuten nach der Grenzöffnung, als die naiven Ossis noch wie wilde Affen gröllend feierten und auf der Mauer rumsprangen, fuhren schon die ersten vermögenden westdeutschen Kapitalisten, mit Satelitentelefonen bewaffnet zum ersten Objekte auskundschaften in die DDR. Wer zuerst kam, konnte sich zuerst die lukrativsten Objekte unter den Nagel reißen und diese anschließend zerschlagen. Die DDR Produkte hätten auf den internationalen Märkten auf mittlerem Niveau konkurrieren können, sowie etwa die tschechischen oder polnischen, denn viele von ihnen hatten eine sehr gute Qualität, aber das war nicht im Interesse der westdeutschen Wirtschaft, die so lästige Konkurrenten restlos beseitigt hat. Später hat man versucht die gleiche Methode auch in Polen und im übrigen Osteuropa anzuwenden, anfangs sogar mit Erfolg. Außerdem wollten die Ossis ja alle sofort genausoviel verdienen wie die Wessis. Sie haben in kurzer Zeit so ihre gesamte Lebensleitung freiwillig auf den Müll geworfen, kräftig unterstützt von der Propaganda, die ihnen eine blühende Zukunft versprach, in der Milch und Honig fließt. Die Folgen des kompletten Einstampfens der DDR-Industrie hat man anschließend den westdeutschen Steuerzahler mit Billionen an Steuergeldern wieder ausgleichen lassen.

tommy3333
29.09.2010, 13:44
zähltest Du Dein hervorgehobenes zusammen, stünde es 5:1.
dem würde ich so ungefähr zustimmen.

das übrigens ist ein grund, warum mir vieles an dem üblichen, täglichen gejammer so unendlich albern vorkommt.
Ich habe beim Hervorheben von "Massenarbeitslosigkeit" noch "/" vergessen - von daher wäre es eigentlich 5:2. Die Auflistung erhebt allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit (ich selbst hatte auch noch 4 eigene auf pos. Seite hinzugefügt, die nicht extra dafür hervorgehoben waren - mit diesen wäre es dann 9:2).

SommerFalke
29.09.2010, 19:31
Es ist auch interesannt anzumerken, dass dubiose Beraterfirmen wie zum Beispiel die Firma Mc.Kinsey sehr schnell von der Wiedervereinigung in ihrer "Beratertätigkeit" finanziell profitiert haben.

Naja und die Treuhand, als Anstalt öffentlichen Rechts zu betrachten - halte ich für etwas gewagt, die haben doch gerade für Schmiergeld im Sinne westdeutscher Konzerne operiert.

Stechlin
29.09.2010, 19:35
Ob diese Betriebe überhaupt noch sanierungsfähig gewesen wäre, lasse ich als Laie mal dahingestellt.

Welche Betriebe? Grundsätzlich ist ein jeder Betrieb sanierungsfähig, wenn er Produkte herstellt, für die es einen Bedarf gibt. Nicht das Geld gibt den Ausschlag, sondern der Wille. Und der war nicht da. Punkt.

Stechlin
29.09.2010, 19:42
"Analsyse" hört sich schmerzhaft an.

Ungefähr so schmerzhaft wie die Einheit, also passts doch irgendwie.

Welche Betriebe hättest Du saniert, und welche wären Deiner Meinung
nach überlebensfähig gewesen?

Oh, das wäre eine lange Liste. Wenn es Dich wahrlich interessiert, und das sei auch allen anderen Mitlesern empfohlen, dann lies bitte dieses Buch hier:

http://www.luise-berlin.de/lesezei/blz97_04/text19.htm

Ohne Zweifel ist es ein Tendenzwerk, aber die Fakten, welche dieses Buch enthält, sprechen eine eindeutige und von allen Ideologien losgelöste Sprache. Ökonomisch war der Beitritt der DDR zum Geltungsbereichs des GG ein riesengroßes Verbrechen. An den Folgen knabbern wir noch heute.

Etwas grundsätzliches: Natürliches ist es zu begrüßen, dass das Vaterland wieder eins ist. Doch wahrlich vollendet ist diese Einheit erst, wenn wir zur einheitlichen Staatlichkeit auch endlich wieder unsere nationale Souveränität erlangten. Und über unsere Ostgrenze müsste auch noch gesprochen werden. So wie der Versailler Schandvertrag, so muss auch das Potsdamer Abkommen überwunden werden. Vorher bleibt alles Makulatur.

Es lebe das Heilige Deutschland!

SommerFalke
29.09.2010, 19:52
Oh, das wäre eine lange Liste. Wenn es Dich wahrlich interessiert, und das sei auch allen anderen Mitlesern empfohlen, dann lies bitte dieses Buch hier:

http://www.luise-berlin.de/lesezei/blz97_04/text19.htm

Ohne Zweifel ist es ein Tendenzwerk, aber die Fakten, welche dieses Buch enthält, sprechen eine eindeutige und von allen Ideologien losgelöste Sprache. Ökonomisch war der Beitritt der DDR zum Geltungsbereichs des GG ein riesengroßes Verbrechen. An den Folgen knabbern wir noch heute.

Etwas grundsätzliches: Natürliches ist es zu begrüßen, dass das Vaterland wieder eins ist. Doch wahrlich vollendet ist diese Einheit erst, wenn wir zur einheitlichen Staatlichkeit auch endlich wieder unsere nationale Souveränität erlangten. Und über unsere Ostgrenze müsste auch noch gesprochen werden. So wie der Versailler Schandvertrag, so muss auch das Potsdamer Abkommen überwunden werden. Vorher bleibt alles Makulatur.

Es lebe das Heilige Deutschland!

Du hast eines nicht verstanden, Deutschland wird durch die USA schrittweise abgeschafft, - Deutschland gibt es nur noch auf dem Papier, die Vorbereitungen laufen dahingehend, dass wir nach amerikanischem Vorbild die Vereinigten Staaten von Europa bekommen werden,

Die Vorläufer ; EU Staaten, EU Reformvertrag, Schengengrenze, Einführung des Euros usw usw...

wenn du glaubst du lebst in deiner deutschen Heimat, und es wird alles mal deutsch sein, dann bist du wirklich geistig ein Zwerg.

tommy3333
29.09.2010, 20:02
Welche Betriebe? Grundsätzlich ist ein jeder Betrieb sanierungsfähig, wenn er Produkte herstellt, für die es einen Bedarf gibt. Nicht das Geld gibt den Ausschlag, sondern der Wille. Und der war nicht da. Punkt.

Das reicht nicht. Seine Kosten muss er damit schon decken können. Dazu muss er auch genug verkaufen. Siehst ja auch am Bsp. Quelle/Arcandor kürzlich, was passieren kann, wenn das fehlt.

Dumm wird es natürlich auch, wenn liquide Mittel nicht reichen und die Anlagen so wenig wert (weil heruntergekommen) und die Schulden um so höher sind, das keine Bank mehr einen Kredit für erforderliche Investitionen geben würde. Da brauchen nur einmal ein paar säumige Kunden ihre Rechnungen nicht bezahlen, und der Betrieb die Sozialbeiträge nicht abführen können, dann kann er schon mit Besuch vom Insolvenzverwalter rechnen.

twoxego
29.09.2010, 20:07
das grösste geschäft machten natürlich immer noch die Banken.
die übernahmen für apfel und ei alle zonen banken einschliesslich deren aussenständen zu einem wahnwitzigen umrechnungskurs.
so kommt es eben, dass beispielsweise noch heute viele ostdeutsche wohnungsgesellschaften riesige schulden bei westdeutschen banken haben.

ein wenig darüber. (http://www.tarife-verzeichnis.de/nachrichten/4165-wiedervereinigung-brachte-banken-milliardenverdienst.html)

daraus ein beispiel:

"Beispielsweise wurde von der DG-Bank die DDR-Genossenschaftsbank für 106 Millionen DM erworben. Gleichzeitig gingen dabei rund 15,5 Milliarden DM an Altkreditforderungen in die DG-Bank über. Dabei ist zu bemängeln, dass die Vorteile durch den Übergang der Altkreditforderungen in den Kaufpreis nicht eingerechnet worden waren"

das wurde prinzipiell so gemacht.
nicht umsonst sind die informationen des Bundesrechnungshofes über diese geschäfte bis heute nicht öffentlich zugänglich.

Quo vadis
29.09.2010, 20:13
Du hast eines nicht verstanden, Deutschland wird durch die USA schrittweise abgeschafft, - Deutschland gibt es nur noch auf dem Papier, die Vorbereitungen laufen dahingehend, dass wir nach amerikanischem Vorbild die Vereinigten Staaten von Europa bekommen werden,

Die Vorläufer ; EU Staaten, EU Reformvertrag, Schengengrenze, Einführung des Euros usw usw...

wenn du glaubst du lebst in deiner deutschen Heimat, und es wird alles mal deutsch sein, dann bist du wirklich geistig ein Zwerg.

Absolut, die Einheit wurde uns als nationales Placebo gewährt, um dann das Gesamtkonstrukt abzuwickeln. Ich habe das leider auch erst die letzten gut 5-7 Jahre in Gänze verstanden. Jetzt findet sich das Gesamtpaket in der EuDDR wieder und wir einfachen Bürger müssen uns wieder mit dem gleichen Schlag Politiker rumschlagen wie in der DDR und vor allem mit dessen bürgerlichen Kettenhunden die uns weismachen wollen, Totalüberwachung, Fremdbestimmung und Volkserosion wären gut für uns.

jak_22
29.09.2010, 20:21
Oh, das wäre eine lange Liste. Wenn es Dich wahrlich interessiert, und das sei auch allen anderen Mitlesern empfohlen, dann lies bitte dieses Buch hier:

http://www.luise-berlin.de/lesezei/blz97_04/text19.htm


Danke für die Empfehlung. Steht jetzt auf meiner Liste.



Es lebe das Heilige Deutschland!

Ja, es möge leben!

Sauerländer
29.09.2010, 20:47
20 Jahre Deutsche Einheit
Deutschland soll geeint sein?
Und das schon seit 20 Jahren?!

Habe ich was verpasst?

strategos
29.09.2010, 20:59
von einheit haben aber nicht alle bei der justiz was mitbekommen ...

Brutus
29.09.2010, 21:16
Absolut, die Einheit wurde uns als nationales Placebo gewährt, um dann das Gesamtkonstrukt abzuwickeln.

In den letzten Jahren der Kanzlerschaft Helmut Kohls habe ich immer mehr das Gefühl bekommen, daß die deutsche Einheit das Ziel hat, BRD + DDR zusammenzufassen, um die beiden Teilstaaten wiedervereinigt in den Untergang zu treiben. Der Groschen ist bei mir endgültig 1998 gefallen, als die Euro-Bücher von Prof. Hankel et al. herausgekommen sind; der Spiegel-Artikel von Winfried Didzoleit war auch eine Art Augenöffner.

SommerFalke
29.09.2010, 22:22
In den letzten Jahren der Kanzlerschaft Helmut Kohls habe ich immer mehr das Gefühl bekommen, daß die deutsche Einheit das Ziel hat, BRD + DDR zusammenzufassen, um die beiden Teilstaaten wiedervereinigt in den Untergang zu treiben. Der Groschen ist bei mir endgültig 1998 gefallen, als die Euro-Bücher von Prof. Hankel et al. herausgekommen sind; der Spiegel-Artikel von Winfried Didzoleit war auch eine Art Augenöffner.

Stimmt, die SPD als Sozial - Demokratische Partei hätte die Chance gehabt - gegen Kohls Pläne vorzugehen, - nix ist passiert.

stattdessen wurde unter Kanzler Schröder noch mehr perverses durchgesetzt, als es sich der Dicke aus Oggersheim hätte trauen können.

Frank
29.09.2010, 22:29
Liebe Freunde,

bald ist es soweit !!! Wir feiern am Sonntag das 20 jährige Jubiläum über die Einheit Deutschlands. Jetzt kann man rückblickend auf das Jahr 1990 mal eine Analyse anfertigen , was sich verbessert , verändert oder verschlechtert hat. Ich fange mal an:

positive Veränderungen:

- Ein geeintes Deutschland
- Reisefreiheit
- keine STASI mehr
- ein geeintes Europa
- soziale Marktwirtschaft (wobei es einiges an Streitigkeiten gäbe)
- Internetanschluss und digitales Telefon

negative Veränderungen:

- Zerschlagung aller DDR Betriebe - eine Sanierung einiger Betriebe hätte gereicht
- Massenarbeitslosigkeit
- BahnReform , PostReform , Gesundheitsreform
- Liberalisierung des Postgewerbes
- Zunahme der ArbeitsvermittlungsAgenturen
- Zunahme der Zeitarbeit
- Einführung des Euros auf undemkratischem Wege
- Zunahme des Lohndumpings
- ArbeitsmarktReform Hartz IV
- Sozialabbau

So jetzt bin ich auf eure Diskussion und Analysen gespannt.

Orakelei.

Wir können nicht beurteilen, wie sich eine Welt ohne diesen Umbruch entwickelt hätte. Es gibt kein Szenario, welches dies wirklich simulieren könnte.

Für mich persönlich ist der 3. Oktober ein Feiertag. Ich bin da absolut nicht frei von Kritik, unterm Strich bin ich aber dankbar, diese DDR hinter mir gelassen zu haben.

strategos
29.09.2010, 22:47
@frank ... auch in tschland kocht wasser nur bei 100 grad , und in anbetracht dessen daß unsere paar kröten ZWEIMAL halbiert wurden , schwelge ich gerne in dem gedanken , daß uns die figuren aus deppendorf auch nicht weitergebracht haben ...:rofl::rofl::rofl:

Stechlin
29.09.2010, 23:15
Du hast eines nicht verstanden, Deutschland wird durch die USA schrittweise abgeschafft, - Deutschland gibt es nur noch auf dem Papier, die Vorbereitungen laufen dahingehend, dass wir nach amerikanischem Vorbild die Vereinigten Staaten von Europa bekommen werden,

Die Vorläufer ; EU Staaten, EU Reformvertrag, Schengengrenze, Einführung des Euros usw usw...

wenn du glaubst du lebst in deiner deutschen Heimat, und es wird alles mal deutsch sein, dann bist du wirklich geistig ein Zwerg.

Mir passt Deine frisierte Schnauze nicht! Offensichtlich kannst Du nicht richtig lesen: Ich schrieb von der Überwindung des Potsdamer Abkommens. Ja was glaubst Du wohl, was ich damit meinte?

Bevor Du lospöbelst, solltest Du lernen, wie man Texte interpretiert.

Stechlin
29.09.2010, 23:16
Das reicht nicht. Seine Kosten muss er damit schon decken können. Dazu muss er auch genug verkaufen. Siehst ja auch am Bsp. Quelle/Arcandor kürzlich, was passieren kann, wenn das fehlt.

Dumm wird es natürlich auch, wenn liquide Mittel nicht reichen und die Anlagen so wenig wert (weil heruntergekommen) und die Schulden um so höher sind, das keine Bank mehr einen Kredit für erforderliche Investitionen geben würde. Da brauchen nur einmal ein paar säumige Kunden ihre Rechnungen nicht bezahlen, und der Betrieb die Sozialbeiträge nicht abführen können, dann kann er schon mit Besuch vom Insolvenzverwalter rechnen.

Red kein Blech, sondern lies das Buch!

Stechlin
29.09.2010, 23:17
Deutschland soll geeint sein?
Und das schon seit 20 Jahren?!

Habe ich was verpasst?

:)) :top:

Erik der Rote
30.09.2010, 00:08
- Zerschlagung aller DDR Betriebe - eine Sanierung einiger Betriebe hätte gereicht


da gab es nicht mehr viel zu zerschlagen, die DDR hatte schon alle Betriebe 40 Jahre "kaputtsaniert".

bei Phönix kam ein guter Bericht über die MAxhütte so sahen alle Betriebe aus !

von Produktivität oder anderen Kennzahlen konnte da keine Rede mehr sein !

die ganze DDR war 1989, quasi dort wo die DDR nichts mit Valuta bezahlen konnte, eine Trümmerlandschaft die nur noch abgerissen werden konnte !!!

zum Glück konnte man nach der Wende wenigstens die vilen Gründerzeitgebäude und Viertel retten!

Erik der Rote
30.09.2010, 00:14
Stimmt, die SPD als Sozial - Demokratische Partei hätte die Chance gehabt - gegen Kohls Pläne vorzugehen, - nix ist passiert.

stattdessen wurde unter Kanzler Schröder noch mehr perverses durchgesetzt, als es sich der Dicke aus Oggersheim hätte trauen können.

mit dem Dicken aus Oggersheim hätte man bei den obrichkeitsgläubigen naiven Deutschen mit so einem Sozialeinschnitt wie Hartz IV wahrscheinlich bürgerkreigsähnliche Zustände erlebt so waren die "moralisch guten" im Kasperletheater an der Reihe und konnten alle sozialen Härten durchpauken!

Nach Schröder hat sowieso die Kuschel- und Konsens-BRD zu existieren aufgehört die Kohl zumindest noch strapaziert und gepriesen hat!

darum finde ich die Schröder JAhre auch besser als die zähflüsssigen KOHLjahre wo sich noch eine große Mehrheit der deutschen Bevölkerung in irgendwelchen ideologischen Wolkenkucksheime gepflegt gelebt hat.

Stechlin
30.09.2010, 02:20
da gab es nicht mehr viel zu zerschlagen, die DDR hatte schon alle Betriebe 40 Jahre "kaputtsaniert".

bei Phönix kam ein guter Bericht über die MAxhütte so sahen alle Betriebe aus !

von Produktivität oder anderen Kennzahlen konnte da keine Rede mehr sein !

die ganze DDR war 1989, quasi dort wo die DDR nichts mit Valuta bezahlen konnte, eine Trümmerlandschaft die nur noch abgerissen werden konnte !!!

zum Glück konnte man nach der Wende wenigstens die vilen Gründerzeitgebäude und Viertel retten!

Du bist ein Schwachkopf.

tommy3333
30.09.2010, 08:29
Red kein Blech, sondern lies das Buch!
Ein Buch, in dessen Vorwort (Dein Link) ein Hans Modrow in der Überschrift schon von "Landnahme" spricht (wem denn weggenommen?), nehme ich nicht ernst. Da gibt es gescheitere Bücher.

Bei aller Wirtschaftskriminalität und dem Unwesen der Treuhand ändert das nichts an betriebswirtschaftlichen Grundegeln, auch nicht an Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung und Insolvenzrecht. Gänge es den Betrieben alle so gut, dass es eine Treuhand nicht gebraucht hätte, dann hätte es auch keine Wiedervereinigung gegeben. Dass es viele Geschäftemacher gab, die unter Begünstigung der Treuhand die Notsituationen vieler Betriebe ausnutzten, bestreitet niemand.

SommerFalke
30.09.2010, 11:21
Mir passt Deine frisierte Schnauze nicht! Offensichtlich kannst Du nicht richtig lesen: Ich schrieb von der Überwindung des Potsdamer Abkommens. Ja was glaubst Du wohl, was ich damit meinte?

Bevor Du lospöbelst, solltest Du lernen, wie man Texte interpretiert.

Stettin wird nie deutsch werden, höchstens europäisch....- du kannst höchstens das schlimmste für deutschland verhindern, aber deutschland in den grenzen von 1937 - vergiss es...

Brutus
30.09.2010, 12:42
Stettin wird nie deutsch werden, höchstens europäisch....- du kannst höchstens das schlimmste für deutschland verhindern, aber deutschland in den grenzen von 1937 - vergiss es...

Es gelten die Grenzen von 1938, gemäß Münchner Abkommen, wenn es nach Recht und Gesetz ginge. Ob eine solche Grenzziehung sinnvoll wäre, soll im Moment keine Rolle spielen.

FranzKonz
30.09.2010, 12:47
Welche meinst Du denn genau?

Zum Beispiel Robotron. Wurde an die Firma ASI-Computer verkauft, deren Pleite abzusehen war. Das Dingen wurde durch Subventionen am Leben gehalten und dann an Fujitsu verkloppt. Die machten auch Miese uns kooperierten mit Siemens.

Das ganze war ein einziger großer Subventionsbetrug. Gegen den GF von ASI, der übrigens schon Commodore Deutschland in die Pleite ritt, lief irgendwann ein Betrugsverfahren, ich weiß allerdings nicht, wie es ausging.

jak_22
30.09.2010, 13:26
Zum Beispiel Robotron. Wurde an die Firma ASI-Computer verkauft, deren Pleite abzusehen war. Das Dingen wurde durch Subventionen am Leben gehalten und dann an Fujitsu verkloppt. Die machten auch Miese uns kooperierten mit Siemens.

Das ganze war ein einziger großer Subventionsbetrug. Gegen den GF von ASI, der übrigens schon Commodore Deutschland in die Pleite ritt, lief irgendwann ein Betrugsverfahren, ich weiß allerdings nicht, wie es ausging.

Gut, dass Robotron von der Treuhand aufgesplittet wurde, wusste ich; das mit
dem Subventionsbetrug ist auch absolut glaubwürdig.

Wäre Robotron denn (mit kleineren Sanierungen) fähig gewesen, am Markt
zu überleben?

JensVandeBeek
30.09.2010, 13:31
Ich lese/höre immer wieder, dass knapp 50 % der Ost-Deutschen immer noch unzufrieden sind.

Diese "Ossis" sollten die Fresse halten. Wegen denen hat die Niedergang Deutschlands bereist nach Mauerfall angefangen, mörderische 1:1 Umtausch der Gelder wegen Wiederwahl-Gier der Kohl(CDU, über 1 Billionen Euro Ost-Subventionen, "Solidaritätszuschläge" die immer noch andauern…

Die Währungsunion bzw. Begräbnis der harten D-Mark hat den Rest gegeben. Jetzt könnt Ihr raten wer an den Währungsunion-Bestrebungen der Helmut Kohl kräftig führend mitgearbeitet hat? Genau; Horst Köhler und Thilo Sarrazin !

Stechlin
30.09.2010, 13:31
Ein Buch, in dessen Vorwort (Dein Link) ein Hans Modrow in der Überschrift schon von "Landnahme" spricht (wem denn weggenommen?), nehme ich nicht ernst. Da gibt es gescheitere Bücher.

Dann bleib eben dumm!

tommy3333
30.09.2010, 13:41
Dann bleib eben dumm!
Ja, klar. "Landnahme" schreit schon selbst nach Dummheit.

strategos
30.09.2010, 14:43
in anbetracht dessen wie gut so so manches geld seit der wende angelegt wurde , staune ich nur über den frappierenden nutzen der 2500 verrottenden betonklötze hinterm reichstag:rofl::rofl::rofl:

Erik der Rote
30.09.2010, 14:53
Du bist ein Schwachkopf.

das war jetzt argumentativ sehr schwach !

die BRD war wohl kaum daran schuld das die DDR Betriebe und die DDR Wirtschaft an sich so abgewirtschaftet waren das waren einfach systemimmanente sozialisitsche KAtastrophen bzw. Begleiterscheinungen !

das einzige was in der DDR nach der Wende einen Wert hatte waren die Grundstücke bloß dafür konnte die DDR als System nicht, den Grund und Boden gab es schon vorher!

einfach anschauen bei Phönix MAxhütte ein gutes Beispiel eines maroden heruntergewirtschafteten VEB Betriebes und so sah es überall aus.

FranzKonz
30.09.2010, 19:58
Gut, dass Robotron von der Treuhand aufgesplittet wurde, wusste ich; das mit
dem Subventionsbetrug ist auch absolut glaubwürdig.

Wäre Robotron denn (mit kleineren Sanierungen) fähig gewesen, am Markt
zu überleben?

In der ursprünglichen Form sicher nicht, denn die Produkte hatten keinen realen Marktwert. Ein besserer Unternehmer hätte durchaus etwas damit anfangen können, denn das KnowHow der Leute und die Bauten waren ein guter Grundstock.

jak_22
30.09.2010, 20:01
In der ursprünglichen Form sicher nicht, denn die Produkte hatten keinen realen Marktwert. Ein besserer Unternehmer hätte durchaus etwas damit anfangen können, denn das KnowHow der Leute und die Bauten waren ein guter Grundstock.

Also hätte etwas unternehmerischer Mut, und ein Produkt gefehlt.

Aber Sommerfalke sprach ja ausdrücklich von Firmen, die mit geringem Aufwand
hätten saniert werden können ...

... ich will überhaupt nicht in Abrede stellen, dass eine Menge Porzellan, und zwar
auch gutes unnütz zerschlagen worden ist, im Rahmen der Wiedervereinigung.

Aber sich hinstellen, und sagen, dass waren doch alles gesunde Firmen, das heisst,
die Augen vor der Wahrheit zu verschließen. Das waren viele eben nicht.

FranzKonz
30.09.2010, 20:11
Also hätte etwas unternehmerischer Mut, und ein Produkt gefehlt.

Aber Sommerfalke sprach ja ausdrücklich von Firmen, die mit geringem Aufwand
hätten saniert werden können ...

... ich will überhaupt nicht in Abrede stellen, dass eine Menge Porzellan, und zwar
auch gutes unnütz zerschlagen worden ist, im Rahmen der Wiedervereinigung.

Aber sich hinstellen, und sagen, dass waren doch alles gesunde Firmen, das heisst,
die Augen vor der Wahrheit zu verschließen. Das waren viele eben nicht.

Keine dieser Firmen war im westlichen Sinne gesund und konkurrenzfähig. Modernisierung tat in allen Fällen Not, Marketing und Vertrieb fehlten nahezu gänzlich und die herkömmlichen Absatzkanäle waren weitestgehend tot.

Das alles ändert nichts daran, daß die Treuhand einen beschissenen Job abgeliefert und Glücksrittern jeder Couleur ein unglaubliches Geld hinterhergeschmissen hat.

hephland
30.09.2010, 20:22
Es gelten die Grenzen von 1938, gemäß Münchner Abkommen, wenn es nach Recht und Gesetz ginge. Ob eine solche Grenzziehung sinnvoll wäre, soll im Moment keine Rolle spielen.

mich würde brennend interessieren, welche grenzen denn deiner meinung nach sinnvoll wären.

SommerFalke
30.09.2010, 20:49
mich würde brennend interessieren, welche grenzen denn deiner meinung nach sinnvoll wären.

Es gibt Grenzen zwischen Arm und Reich...natürlich begrüsse ich das SchengenAbkommen , aber das reicht nicht, die soziale Ausgeglichenheit ähnlich nach dem Prinzip wie in Skandinavien, welches die Nordische PassUnion rechtfertigt wäre dahingehend wünschenswert.

Bei Ländern, in denen die Rechtslage nicht eindeutig geklärt ist sowie die Tatsache wo Massengeburten, Armut, HIV , Korruption usw usw vorherscht, muss dort eine Innenpolitische Lösung gefunden werden, dort den Menschen vor Ort zu helfen und einige Reformen einzuleiten.....

Die Lösung die Grenzen in alle Länder zu öffnen, ohne dass ein ökonomischer Ausgleichsprozess stattgefunden hat, halte ich für hoch gefährlich, weil dass die soziale Stabilität und den Frieden in Europa gefährden könnte.

Aber das ist halt ein sehr schwieriger Weg und nicht so einfach..