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Vollständige Version anzeigen : Werden Sozis sich an die Gurgel gehen?



obwohlschon
21.05.2005, 10:23
Nach der möglichen Niederlage in NRW?

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,356819,00.html

Ein bißchen mehr Unterhaltung wäre wünschenswert.

WALDSCHRAT
21.05.2005, 10:54
Völlig unabhängig von dem von Dir eingestellten Spiegelartikel denke ich:

Ein Regierungswechsel in NRW wird Schröder den Kopf kosten. Wenn DAS Sozitraditionsbundesland kippt, ist er reif.

Es wird dann z. B. durch ein konstruktivers Mißtrauensvotum, das im BT durchgeht, zu vorgezogenen Neuwahlen kommen. Diese Neuwahl wird die Merkel zusammen mit der FDP gewinnen.

Ob sich dann aber faktisch etwas im Staate ändert, bleibt dahingestellt. Schulden kann man verwalten, jedoch nicht mit ihnen konstuktiv regieren.



Henning

Sophisticated
21.05.2005, 10:58
Ich kann ihnen da nicht folgen - an der Konstellation im Bundestag ändert sich doch nichts.
Wie sollte also ein konstruktives Mißtrauensvotum da zum Erfolg führen?

mfG

WALDSCHRAT
21.05.2005, 11:54
Ich erinnere an Schmidt und seinen Einsatz für den Natodoppelbeschluß

Henning

LuckyLuke
21.05.2005, 12:18
Dem wurde aber vom Koalitionspartner FDP in den Rücken geschossen.

Nicht dass ich den Grünen dergleichen nicht zutrauen würde, aber welche Alternative hätte die, außer den "harten" Bänken der Opposition ?

obwohlschon
21.05.2005, 12:23
Dem wurde aber vom Koalitionspartner FDP in den Rücken geschossen.
Nein. Von der eigenen Partei.Beim Doppelbeschluß stand er mit 3 Getreuen gegen den Rest der Fraktion.

Schmidt wurde von der eigenen Partei erlegt.

LuckyLuke
21.05.2005, 12:26
Nein. Von der eigenen Partei.Beim Doppelbeschluß stand er mit 3 Getreuen gegen den Rest der Fraktion.

Schmidt wurde von der eigenen Partei erlegt. ?(



1981 16./17.Mai:

Schmidt verknüpft sein politisches Schicksal mit der Zustimmung der SPD zum NATO-Doppelbeschluß. Vor SPD-Funktionären in Recklinghausen spricht er eine indirekte Rücktrittsdrohung aus, indem er sagt, er "stehe oder falle" mit dem NATO-Doppelbeschluß. Schmidt erhält daraufhin die Unterstützung seiner Partei.

Oktober: Schmidt wird mit schweren Herzrhythmusstörungen ins Krankenhaus eingeliefert und bekommt einen Herzschrittmacher.
November: Der sowjetische Staats- und Parteichef Leonid I. Breschnew besucht die Bundesrepublik. Im Mittelpunkt der Gespräche mit Schmidt steht die Frage der Abrüstung der Mittelstreckenraketen in Europa.
Dezember: Schmidt reist zum dritten innerdeutschen Gipfel in die DDR. Die Treffen mit dem DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker finden am Werbellinsee und in Güstrow statt.

1982 Januar: Schmidt reist zu Gesprächen mit Präsident Reagen über die Lage in Polen in die USA.
5. Februar: Bundeskanzler Schmidt stellt im Bundestag die Vertrauensfrage, die mit einem einstimmigen Votum der Koalition für Schmidt beantwortet wird.

17. September: Die vier Minister der F.D.P., Hans-Dietrich Genscher, Gerhart Baum (geb. 1932), Otto Graf Lambsdorff und Josef Ertl (geb. 1925), treten aus der Regierung aus. Schmidt bildet ein SPD-Minderheitskabinett und schlägt vorgezogene Neuwahlen vor.
(CDU). 1. Oktober: Nach dem Bruch der sozial-liberalen Koalition wird Schmidt mit einem konstruktiven Mißtrauensvotum als Bundeskanzler abgewählt; sein Nachfolger wird Helmut Kohl

http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/SchmidtHelmut/

Das verstehe ich dann aber nicht ?!

obwohlschon
21.05.2005, 12:39
?(

Das verstehe ich dann aber nicht ?!
Darum geht es, um den zweiten Teil

http://www.lsg.musin.de/Geschichte/Quellen/BT-Nato_Doppel.htm

Schmidt mußte schon beim Grundsatzbeschluß drohen. Es war klar, daß er den zweiten Teil nicht würde durchsetzen können.

Schmidt wurde in allen Belangen, insbesondere beim vom ihm initiierten Doppelbeschluß, der aus seinem Weckruf vor dem Londoner Institut für Strategische Studien aus 1977 beruhte, von seiner Partei im Stich gelassen. Die Koalition war nicht mehr handlungsfähig, deshalb hat die FDP rechtzeitig den Absprung gesucht.

LuckyLuke
21.05.2005, 12:56
Naja, es lag wohl weniger am Doppelbeschluß sondern eher an den 1,1 Mio Arbeitslosen und der Neuverschuldung von 8Mrd DM und dem "Lambsdorffpapier"...

http://www.udo-leuschner.de/liberalismus/fdp18.htm

politi_m
21.05.2005, 13:35
Ein Regierungswechsel in NRW wird Schröder den Kopf kosten. Wenn DAS Sozitraditionsbundesland kippt, ist er reif.

Es wird dann z. B. durch ein konstruktivers Mißtrauensvotum, das im BT durchgeht, zu vorgezogenen Neuwahlen kommen. Diese Neuwahl wird die Merkel zusammen mit der FDP gewinnen.Wenn eine Landtagswahl verloren geht, wird es im Bund zu Neuwahlen kommen? Ziemlich abenteuerlich!

Hannibal
21.05.2005, 13:44
......und dem "Lambsdorffpapier"...
Mal ne Frage am Rande: Ist Lambsdorf nicht der Typ, den man ganz legal als Betrüger bezeichnen kann, weil er rechtskräftig verurteilt wurde?

LuckyLuke
21.05.2005, 14:05
Mal ne Frage am Rande: Ist Lambsdorf nicht der Typ, den man ganz legal als Betrüger bezeichnen kann, weil er rechtskräftig verurteilt wurde? War es nicht "bloß" Steuerhinterziehung ?

Und bitte Graf Lambsdorff, soviel Zeit muss sein, auch darüber gibt es ein Gerichtsurteil.

:D

Hannibal
21.05.2005, 14:09
War es nicht "bloß" Steuerhinterziehung ?

Kann sein, weiß es echt nicht mehr.


Und bitte Graf Lambsdorff, soviel Zeit muss sein, auch darüber gibt es ein Gerichtsurteil.
:D
Ja, ja, deshalb sprach ich ja von Lambsdorf OHNE DOPPEL F. Alles andere ist eine nicht gewollte Verwechslung.

Lutz
21.05.2005, 17:55
Wenn "sich eine Meinung bilden", "eine neue Situation beurteilen und Schlüsse ziehen" sowie innerparteiliche Demokratie als "an die Gurgel gehen" verstanden wird, dann ist das möglich. So wie alles möglich ist, was da-dort in der Zukunft liegt. Toll, gell??