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Vollständige Version anzeigen : Sexparties am Kaiserhof....



Ausonius
10.09.2010, 18:17
Geschichte
Gruppensex im Grunewald

Es begann mit einer Swingerparty: Der Historiker Wolfgang Wippermann über das Ende der Ehrkultur im Kaiserreich


DIE ZEIT: Herr Wippermann, für Ihr Buch Skandal im Jagdschloss Grunewald haben Sie einen heißen Fund ausgewertet – eine polizeiliche Aktenmappe voll anonymer, teils pornografischer Briefe...
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Wolfgang Wippermann: Diese Briefe sind tatsächlich einzigartig. Sie geben einen ungewöhnlichen Einblick in die Sitten- und Mentalitätsgeschichte der wilhelminischen Gesellschaft, in ihre Vorstellungen von Männlich- und Weiblichkeit und in das, was als sexuell »normal« galt.


http://www.zeit.de/2010/34/Grunewald

Sprecher
10.09.2010, 18:27
Wippermann ist ein verblödeter Alt68er.

Ausonius
10.09.2010, 18:30
Wippermann ist ein verblödeter Alt68er.

Ganz bestimmt. Er ist übrigens Alter Herr einer schlagenden Verbindung. Das ist hier aber auch gar nicht das Thema.

Stechlin
10.09.2010, 18:33
Frechheit! Unbewiesene Behauptungen, für deren Verkünder eigentlich der Profos zuständig wäre.

Black Jack
10.09.2010, 19:58
http://www.zeit.de/2010/34/Grunewald

:))
Was erwartest du von dekadenten gelangweilten Kanaillen. Unsere vorbildlichen Eliten zu der der Pöbel aufschaut. Ein Freund von mir hat seinerzeit mit Führungen durch Sanssouci sein Studium finanziert. Was er mir über die Gepflogenheiten der Höflinge berichtet hat, das war schon heftig. Die Herrschaften pflegten z.B. in die Ecken der Räume zu kacken, nur weil sie zu faul waren das stille Örtchen aufzusuchen. Ja, ja. Die Paläste unsrer Monarchen haben gestunken wie eine Kloake.

Stechlin
10.09.2010, 22:49
:))
Was erwartest du von dekadenten gelangweilten Kanaillen. Unsere vorbildlichen Eliten zu der der Pöbel aufschaut. Ein Freund von mir hat seinerzeit mit Führungen durch Sanssouci sein Studium finanziert. Was er mir über die Gepflogenheiten der Höflinge berichtet hat, das war schon heftig. Die Herrschaften pflegten z.B. in die Ecken der Räume zu kacken, nur weil sie zu faul waren das stille Örtchen aufzusuchen. Ja, ja. Die Paläste unsrer Monarchen haben gestunken wie eine Kloake.

Entweder Dein Freund erzählt bewussten Schwachsinn und hat da was durcheinander gebracht. Oder Du hast einfach nicht richtig zugehört. Die Zustände, welche Du beschreibst, werden gerne dem Hofe Ludwigs IVX. in Versailles nachgesagt, was allerdings nichts weiter als ein Klischee ist, welches sich hartnäckig hält. Nun allerdings selbiges über Sanssouci zu hören, ist schon auf gewisse Art lustig, zumal es von einem offensichtlichen Laien kommt. Friedrich Wilhelm I., der Soldatenkönig, wurde in Europa dafür verachtet, dass er sich morgens mit kaltem Wasser wusch. Du willst uns doch hier nicht ernsthaft erzählen, dass es Friedrich der Große, sein Sohn, zugelassen hätte, dass ihm irgendein unpässlicher Page ins Schloss hätte scheißen können, ohne dafür mindestens zweimal durch die Gasse gejagd worden zu sein?

Mach Dich hier nicht lächerlich und versuche Deinen Freund davon zu überzeugen, die Führungen durch Sanssouci besser sein zu lassen.

Felix Krull
10.09.2010, 22:53
Ausonius darf höchstens mal als väterlicher Cohn-Bendit Ersatz bei den SozPäd Erstsemestern seinen Löres vorzeigen, deshalb ist er neidisch.

Suppenkasper
10.09.2010, 22:54
Wippermann ist ein verblödeter Alt68er.

Nicht nur der, Sprecher, nicht nur der....

Zum Thema: Meine Güte, und? Natürlich hatte man auch damals seinen Spaß, da sind aus anderen Zeiten ganz andere "Orgien" belegt, von diversesten europäischen Fürstenhöfen. Das ganze entlockt mir ein Schulterzucken, zumal die Geschichte ja eigentlich in ihren Grundzügen - vor allem die Affäre um den Herrn von Kotze (Nomen est Omen) - sattsam bekannt ist.

Admiral
10.09.2010, 23:01
Der Adolf, der hat so versaute Sachen nicht gemacht, der war wenigstens noch anständig!

Suppenkasper
10.09.2010, 23:06
Der Führer, der Gerüchten zum Trotz sehr wohl über beide Testikel verfügte, war durchaus ein rechter Schwerenöter - auch zu Eva Brauns Verdruss -, was ihn aber nicht weniger sympathisch macht.

Sauerländer
10.09.2010, 23:06
.Zum Thema: Meine Güte, und? Natürlich hatte man auch damals seinen Spaß, da sind aus anderen Zeiten ganz andere "Orgien" belegt,...
Das macht es allerdings keinen Deut anständiger.
Und sowas schimpft sich "Adel"...

Admiral
10.09.2010, 23:07
Was haste denn gegen ficken?
Sarrazin betrauert doch gerade, dass in D net mehr genug gevögelt wird :D

Black Jack
10.09.2010, 23:07
Entweder Dein Freund erzählt bewussten Schwachsinn und hat da was durcheinander gebracht. Oder Du hast einfach nicht richtig zugehört. Die Zustände, welche Du beschreibst, werden gerne dem Hofe Ludwigs IVX. in Versailles nachgesagt, was allerdings nichts weiter als ein Klischee ist, welches sich hartnäckig hält. Nun allerdings selbiges über Sanssouci zu hören, ist schon auf gewisse Art lustig, zumal es von einem offensichtlichen Laien kommt. Friedrich Wilhelm I., der Soldatenkönig, wurde in Europa dafür verachtet, dass er sich morgens mit kaltem Wasser wusch. Du willst uns doch hier nicht ernsthaft erzählen, dass es Friedrich der Große, sein Sohn, zugelassen hätte, dass ihm irgendein unpässlicher Page ins Schloss hätte scheißen können, ohne dafür mindestens zweimal durch die Gasse gejagd worden zu sein?

Mach Dich hier nicht lächerlich und versuche Deinen Freund davon zu überzeugen, die Führungen durch Sanssouci besser sein zu lassen.

Ich gebe nur wieder, was er mir erzählt hat. Ob es stimmt oder nicht, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber ich halte den Mann nicht für einen Mythomanen. Es ist mir, ehrlich gesagt, egal. Wenn du bessere Infos hast, dann sei es so.

Sauerländer
10.09.2010, 23:08
Der Führer, der Gerüchten zum Trotz sehr wohl über beide Testikel verfügte, war durchaus ein rechter Schwerenöter - auch zu Eva Brauns Verdruss -, was ihn aber nicht weniger sympathisch macht.
Also mir fallen ja viele Adjektive ein, Hitler zu charakterisieren, "charismatisch" ist gewiss eines davon - aber sympathisch? Neh, also beim besten Willen...

Sauerländer
10.09.2010, 23:10
Was haste denn gegen ficken?
An sich? Gar nix, ausgesprochen dafür.
Fataler Zusatz: In einem ganz bestimmten, geregelten Rahmen.

Sarrazin betrauert doch gerade, dass in D net mehr genug gevögelt wird :D
Gevögelt wird in Deutschland ohne Ende. Munter durcheinander, wie es gerade passt, und ohne lebendes Ergebnis. DAS ist das Problem.

Klopperhorst
10.09.2010, 23:11
Natürlich waren sie dekatent, aber das war ein Problem des Systems, nicht der Menschen.

---

Admiral
10.09.2010, 23:12
Na wie auch immer....ich fand die Story im Spiegel über die rumhurenden Adeligen einfach nur amüsant....
Dagegen sind Pamela Anderson und Paris Hilton heutzutage geradezu brav.... :D

Suppenkasper
10.09.2010, 23:12
Gegenüber dem was heute in weiten Teilen der Bevölkerung gang und gäbe ist waren diese Leute allerdings ein Ausbund an Anstand ;)

Klopperhorst
10.09.2010, 23:13
Na wie auch immer....ich fand die Story im Spiegel über die rumhurenden Adeligen einfach nur amüsant....
Dagegen sind Pamela Anderson und Paris Hilton heutzutage geradezu brav.... :D

Das war nur Beiwerk. Die Überzeugung allein zählt.

---

Suppenkasper
10.09.2010, 23:14
Also mir fallen ja viele Adjektive ein, Hitler zu charakterisieren, "charismatisch" ist gewiss eines davon - aber sympathisch? Neh, also beim besten Willen...

Nichtraucher, Antialkoholiker, Anglophiler... Ja, es gab auch unsympathische Züge, das gebe ich zu.

Felix Krull
10.09.2010, 23:14
Na wie auch immer....ich fand die Story im Spiegel über die rumhurenden Adeligen einfach nur amüsant....
Dagegen sind Pamela Anderson und Paris Hilton heutzutage geradezu brav.... :D
In dem Unterschichten-Verblödungs-Fernsehen das Du Dir täglich reinzieht sind Pornographie und Obszönitäten ja auch schon längst zur Kunstform erhoben worden.

Sauerländer
10.09.2010, 23:15
Gegenüber dem was heute in weiten Teilen der Bevölkerung gang und gäbe ist waren diese Leute allerdings ein Ausbund an Anstand ;)
0,8 ist mehr als 0,1 , das ist wohl wahr.
Aber von 10 ist beides weiiiiit entfernt, von 50 oder gar 100 gar nicht erst zu reden.

Admiral
10.09.2010, 23:15
In dem Unterschichten-Verblödungs-Fernsehen das Du Dir täglich reinzieht sind Pornographie und Obszönitäten ja auch schon längst zur Kunstform erhoben worden.

Möchtest Du mir jetzt einfach nur blöde kommen, oder haste was beizutragen? ?(

Suppenkasper
10.09.2010, 23:16
Wobei man sich wirklich fragen muss wie blöd man sein muss, um sich so etwas anzuschauen, so man "es nötig" hat, wenn es doch das Internet gibt, und selbst Natursektorgien mit beinamputierten Zwerginnen nur einen Mausklick enfernt sind...

Wobei ich das argumentum ad hominem von Felix damit nicht unterschreiben will.

Felix Krull
10.09.2010, 23:17
Möchtest Du mir jetzt einfach nur blöde kommen, oder haste was beizutragen? ?(

Ich versuche mich Deinem geistigen Niveau anzupassen. Hat anscheinend nicht geklappt, Du wirkst schon wieder überfordert.

Sauerländer
10.09.2010, 23:18
Nichtraucher, Antialkoholiker, Anglophiler... Ja, es gab auch unsympathische Züge, das gebe ich zu.
War da nicht auch was mit Vegetarier? ;) :D

Ernsthaft: Beeindruckend war der Kerl mit Sicherheit.
Aber Sympathie ist was anderes.

Suppenkasper
10.09.2010, 23:18
0,8 ist mehr als 0,1 , das ist wohl wahr.
Aber von 10 ist beides weiiiiit entfernt, von 50 oder gar 100 gar nicht erst zu reden.

Korrekt, es zeigt sich hier wie allenthalben nur eine deutliche Steigerung der Geschwindigkeit, mit dem die westliche Gesellschaft in den moralischen Nadir abtaucht.

Klopperhorst
10.09.2010, 23:18
Möchtest Du mir jetzt einfach nur blöde kommen, oder haste was beizutragen? ?(

Ja, für der Väter heilig Land, wollen wir die Fakkel tragen. Noch Fragen?


--

Felix Krull
10.09.2010, 23:18
Wobei ich das argumentum ad hominem von Felix damit nicht unterschreiben will.

Ich argumentiere immer sachlich. Besonders an einem langweiligen Freitag-Abend um 00:18 Uhr.

Suppenkasper
10.09.2010, 23:20
War da nicht auch was mit Vegetarier? ;) :D

Ernsthaft: Beeindruckend war der Kerl mit Sicherheit.
Aber Sympathie ist was anderes.

Das mit dem Vegetarier ist ein Gerücht. Forelle mit Buttersoße zählte z. B. zu seinen Leibgerichten. Dies sorgte übrigens unlängst für einen wirklich amüsanten "Skandal" und räumte so weithin mit dieser unberechtigten Anschuldigung gegen den Führer auf

http://www.bild.de/BILD/news/vermischtes/2008/10/27/lieblingsessen-adolf-hitler/belgische-tv-show-plat-prefere-kocht-sein-leibgericht.html

Suppenkasper
10.09.2010, 23:20
Ich argumentiere immer sachlich. Besonders an einem langweiligen Freitag-Abend um 00:18 Uhr.

Das ist genehmigt :cool2:

Sauerländer
10.09.2010, 23:22
Das mit dem Vegetarier ist ein Gerücht. Forelle mit Buttersoße zählte z. B. zu seinen Leibgerichten. Dies sorgte übrigens unlängst für einen wirklich amüsanten "Skandal" und räumte so weithin mit dieser unberechtigten Anschuldigung gegen den Führer auf

http://www.bild.de/BILD/news/vermischtes/2008/10/27/lieblingsessen-adolf-hitler/belgische-tv-show-plat-prefere-kocht-sein-leibgericht.html
Da hat er Glück gehabt - EIN Minuspunkt weniger.

Suppenkasper
10.09.2010, 23:25
Hehe, ist übrigens wirklich sehr lecker, ich habe das Rezept selbstredend probiert :))

Felix Krull
10.09.2010, 23:26
Hehe, ist übrigens wirklich sehr lecker, ich habe das Rezept selbstredend probiert :))
Forelle mit Buttersoße hatte ich vor zwei Wochen, und natürlich jedes Jahr am 20. April.

Sauerländer
10.09.2010, 23:30
Hehe, ist übrigens wirklich sehr lecker, ich habe das Rezept selbstredend probiert :))
Ich kapier mal wieder auch das Drama nicht.
Heringsauflauf ist Heringsauflauf, Putenschnitzel ist Putenschnitzel. Wenn morgen rauskommt, dass Charles Manson eins davon mit Vorliebe verzehrte, macht es dass keinen noch so minimalen Deut leckerer oder unleckerer.
Wahrscheinlich gibt es auch genug ziemlich seltsame Leute, die Currywurst/Pommes gerne essen. Ist Currywurst/Pommes deshalb unlecker? Nö.

Was soll der ganze Quatsch eigentlich?

Suppenkasper
10.09.2010, 23:33
Wenn's dem Führer schmeckt, so ist es des Teufels, ist doch logisch.

Wahrscheinlich fallen jedem Forelle & Buttersoße-Esser in Nullkommanichts sämtliche Haupthaare aus, der IQ reduziert sich um 60 Punkte und er entwickelt eine absurde Vorliebe für Springerstiefel und Knobelbecher, Thor Steinar-Klamotten, sowie eine Döner und Mazzebällchen-Allergie, und würde sein Kreuzchen immer bei der NPD machen wenn er noch wüsste, wie so etwas geht.

Sauerländer
10.09.2010, 23:35
Wenn's dem Führer schmeckt, so ist es des Teufels, ist doch logisch.
Wobei ich genausowenig die Leute verstehe, die es deshalb unbedingt mal probieren wollen.
Ne Forelle ist ne Forelle.

Punkt.

Suppenkasper
10.09.2010, 23:36
Selbstgeangelt, aus nem schönen verschlafenen Teich, fangfrisch auf den Tisch... es gibt kaum was Leckereres, ob Blau, Müllerin, vom Grill... oder eben in Buttersoße.

Efna
10.09.2010, 23:43
Das macht es allerdings keinen Deut anständiger.
Und sowas schimpft sich "Adel"...

Naja der Adel war oft im Gegensatz zu dem was er nach aussen darstellen wollte sehr oft unanständig. Im Prinzip ist es durchaus falsch nur den unteren(zumeist) Gesellschaftschichten so etwas anzulasten. Der Unterschied zu den unteren Gesellschaftschichten war meist nur der das man sich in gehobener Gesellschaftschichten sich nach aussen hin einen Schein aufbaute während man es anders recht offen praktizierte.

Suppenkasper
10.09.2010, 23:48
Die unteren Gesellschaftsschichten mussten Buckeln und Schuften, die konnten sich den Puff nicht leisten weil sie keine Kohle hatten und kamen bei den Mädels sowieso nicht an, der sehr bedeutende Georg Büchner hat das in seinem Danton wunderbar formuliert:

«Und ausserdem, Danton, sind wir lasterhaft, das heisst, wir geniessen; und das Volk ist tugendhaft, das heisst, es geniesst nicht, weil ihm die Arbeit die Genussorgane stumpf macht, es besäuft sich nicht, weil es kein Geld hat, und es geht nicht ins Bordell, weil es nach Käs’ und Hering aus dem Hals stinkt und die Mädel davor einen Ekel haben.»

So sieht's aus. derartige Eskapaden waren geradezu zwangsläufig auf die höheren Stände beschränkt, der plumpe Plebs hat vielleicht einmal eine Vergewaltigung oder zwei zustande gebracht, wenn die Gelegenheit sich bot, aber zu mehr "Vergnügen" reichte es dann doch nicht.

Sauerländer
10.09.2010, 23:49
Naja der Adel war oft im Gegensatz zu dem was er nach aussen darstellen wollte sehr oft unanständig. Im Prinzip ist es durchaus falsch nur den unteren(zumeist) Gesellschaftschichten so etwas anzulasten. Der Unterschied zu den unteren Gesellschaftschichten war meist nur der das man sich in gehobener Gesellschaftschichten sich nach aussen hin einen Schein aufbaute während man es anders recht offen praktizierte.
Ich schreibe niemandem allein qua Schichtzugehörigkeit Fehlverhalten zu. Es gab viele anständige Unterschichtler und Arme, und es gibt sie heute. (Manchmal hat man gar den Eindruck, dass der Anstand eher an der Spitze als am Boden erodiert, aber lassen wir das...)
Aber ein entsprechendes Fehlverhalten wiegt schwerer, wenn es vor dem Hintergrund der Führungsrolle geschieht. Der Adel beansprucht, zu führen. Dann hat er auch Vorbild zu sein. Adel ist nicht nur ein Recht, Adel ist auch eine Verpflichtung.

Sauerländer
10.09.2010, 23:51
So sieht's aus. derartige Eskapaden waren geradezu zwangsläufig auf die höheren Stände beschränkt, der plumpe Plebs hat vielleicht einmal eine Vergewaltigung oder zwei zustande gebracht, wenn die Gelegenheit sich bot, aber zu mehr "Vergnügen" reichte es dann doch nicht.
Gesoffen wurde und wird GERADE auch im Elend. Und auch in der Unterschicht verpaaren sich die Menschen. Je nach Umständen ist das eine der wenigen Freuden, die sie dort haben.

Suppenkasper
10.09.2010, 23:53
Weise Worte. Die Einstellung "noblesse oblige" war allerdings leider in der spätwilhelminischen Zeit bereits stark am erodieren. Es war kein Wunder, dass diese auf den Erbadel fixierte Gesellschaftsstruktur kurz darauf beseitigt wurde. Ob sie allerdings durch Besseres ersetzt wurde, das möchte ich dann wiederum sehr in Frage stellen.

Suppenkasper
10.09.2010, 23:57
Gesoffen wurde und wird GERADE auch im Elend. Und auch in der Unterschicht verpaaren sich die Menschen. Je nach Umständen ist das eine der wenigen Freuden, die sie dort haben.

Saufen ja, Wirtshaus mit Jahrgangssekt und edlem Wein, nein (allenfalls die Schwarzbrennerei vom Schwippschwager und die örtliche Bierschwemme waren da realistische Optionen). Und das Verpaaren als solches ist ja keinesfalls verwerflich, der Puffbesuch und das Rumhuren im großen Maßstab, welches wir hier beim wilhelminischen Adel monieren, verbot sich indessen für den Plebs schon aus finanziellen Gründen. wer seine Familie kaum ernähren kann, der kann sich schlechterdings keine fünf Mätressen oder Liebesdienerinnen leisten. Von daher hat Büchner schon nicht ganz unrecht, wie ich meine.

Efna
10.09.2010, 23:59
Ich schreibe niemandem allein qua Schichtzugehörigkeit Fehlverhalten zu. Es gab viele anständige Unterschichtler und Arme, und es gibt sie heute. (Manchmal hat man gar den Eindruck, dass der Anstand eher an der Spitze als am Boden erodiert, aber lassen wir das...)
Aber ein entsprechendes Fehlverhalten wiegt schwerer, wenn es vor dem Hintergrund der Führungsrolle geschieht. Der Adel beansprucht, zu führen. Dann hat er auch Vorbild zu sein. Adel ist nicht nur ein Recht, Adel ist auch eine Verpflichtung.

Natürlich waren nicht alle Unterschichtler so und die Zahl war nicht sehr viel höher als in der gehobenen Gesellschaft. Aber wenn man so ein "Fehlverhalten" beging dann ging man eher offen damit um als in den gehobenen Schichten, Man hatte nunmal keinen Ruf zu verlieren(der war bei den Unterschichten sowieso eher negativ war), das zeigt sich nicht ganz so extrem heute noch. Der Adel hatte halt einen Ruf und hatte damit solche Dinge möglichst hinter verschlossenen Türen. Für politisch so brisant wäre so ein Fall nicht(es war auch im Prinzip noch nicht mal verboten) aber für Tratschtanten halt ein gefundenes Fressen um sich die Mäuler zu zerreisen. Das ist der Preis der Öffentlichkeit.

Sauerländer
11.09.2010, 00:00
Weise Worte. Die Einstellung "noblesse oblige" war allerdings leider in der spätwilhelminischen Zeit bereits stark am erodieren. Es war kein Wunder, dass diese auf den Erbadel fixierte Gesellschaftsstruktur kurz darauf beseitigt wurde. Ob sie allerdings durch Besseres ersetzt wurde, das möchte ich dann wiederum sehr in Frage stellen.
Das kommt eben dabei raus, wenn in Abkehr von der Feudalzeit alle macht bei der Krone zenbtralisiert wird und der sämtliche Restadel damit eigentlich funktionslos wird. Man prunkt und protzt, um seine Vormacht zu bekunden, und Schein gilt mehr als Sein. Das Adel eine Bürde sein kann, wird gar nicht mehr verstanden, oder jedenfalls nur noch minderheitlich. Auch in dieser Zeit gibt es noch Adlige vom alten Schlag, die instinktiv noch fühlen, worum es eigentlich geht und ihrem Blut gerecht werden - aber das ist ein weiter abnehmendes Minderheitenphänomen.

Sauerländer
11.09.2010, 00:02
Saufen ja, Wirtshaus mit Jahrgangssekt und edlem Wein, nein (allenfalls die Schwarzbrennerei vom Schwippschwager und die örtliche Bierschwemme waren da realistische Optionen). Und das Verpaaren als solches ist ja keinesfalls verwerflich, der Puffbesuch und das Rumhuren im großen Maßstab, welches wir hier beim wilhelminischen Adel monieren, verbot sich indessen für den Plebs schon aus finanziellen Gründen.
Gewiss - wobei es auch Prostitution in Qualitätsstufen von "edel" bis "billigst" gab und gibt.

Sauerländer
11.09.2010, 00:03
Der Adel hatte halt einen Ruf und hatte damit solche Dinge möglichst hinter verschlossenen Türen. Für politisch so brisant wäre so ein Fall nicht(es war auch im Prinzip noch nicht mal verboten) aber für Tratschtanten halt ein gefundenes Fressen um sich die Mäuler zu zerreisen. Das ist der Preis der Öffentlichkeit.
Das ist die Bürde des eigenen Führungsanspruchs.

Suppenkasper
11.09.2010, 00:04
Zum thema: Abkehr vom Feudalismus etc.

Ein analoges Phänomen, wenngleich mit geringerer Fallhöhe, ist übrigens m. A. n. seit geraumer Zeit bei der Kaste der deutschen Beamten zu beobachten, deren Individualbedeutung durch die Abgabe immer größerer Kompetenzen an die EUDSSR-Zentrale in stetigem Schrumpfen begriffen ist. Es scheint dass solche überzogenen Zentralisierungsprozesse stets mit dem Verfall zuvor bedeutender und verantwortungsvoller, weil staatstragender Gesellschaftsschichten einhergehen.

Sauerländer
11.09.2010, 00:07
Zum thema: Abkehr vom Feudalismus etc.

Ein analoges Phänomen, wenngleich mit geringerer Fallhöhe, ist übrigens m. A. n. seit geraumer Zeit bei der Kaste der deutschen Beamten zu beobachten, deren Individualbedeutung durch die Abgabe immer größerer Kompetenzen an die EUDSSR-Zentrale in stetigem Schrumpfen begriffen ist. Es scheint dass solche überzogenen Zentralisierungsprozesse stets mit dem Verfall zuvor bedeutender und verantwortungsvoller, weil staatstragender Gesellschaftsschichten einhergehen.
Zentralisierung impliziert immer zwei Dinge:
Erstens Funktionsloswerdung zuvor relevanter Personen (-gruppen).
Zweitens ganz allgemein weitere Entfremdung der Menschen vom System.

Efna
11.09.2010, 00:09
Das ist die Bürde des eigenen Führungsanspruchs.

Sicherlich, man sollte aber auch bedenken das das Adelsbild nicht mehr das war wie im feudalen Zeitalter als der Adel noch eher als der moralische und geistige(und von Gott dazu berufene) Übermensch war. Man war sich in der Zeit durchaus darüber bewusst das der Adel aus normalen Menschen mit ihren Makeln besteht.

Sauerländer
11.09.2010, 00:10
Sicherlich, man sollte aber auch bedenken das das Adelsbild nicht mehr das war wie im feudalen Zeitalter als der Adel noch eher als der moralische und geistige(und von Gott dazu berufene) Übermensch war. Man war sich in der Zeit durchaus darüber bewusst das der Adel aus normalen Menschen mit ihren Makeln besteht.
Normale Menschen - gewiss. Wenn man aber an diese Menschen keine anderen, höheren Ansprüche stellt - hat sich damit eigentlich die Idee des Adels erledigt.

Felix Krull
11.09.2010, 00:13
Ich schreibe niemandem allein qua Schichtzugehörigkeit Fehlverhalten zu. Es gab viele anständige Unterschichtler und Arme, und es gibt sie heute. (Manchmal hat man gar den Eindruck, dass der Anstand eher an der Spitze als am Boden erodiert, aber lassen wir das...)
Aber ein entsprechendes Fehlverhalten wiegt schwerer, wenn es vor dem Hintergrund der Führungsrolle geschieht. Der Adel beansprucht, zu führen. Dann hat er auch Vorbild zu sein. Adel ist nicht nur ein Recht, Adel ist auch eine Verpflichtung.
Sieh Dir doch das englische Königshaus an. Nicht daß ich etwas dagegen hätte, daß gerade die britischen Blaublütigen sich als koksende Hurenböcke und Säufer entpuppten, aber so siehts nunmal aus.

Mit dem Adel gibt es nur ein Problem. Man hat noch nicht alle aufgehängt, guillotiniert, gevierteilt, gerädert oder verbrannt.

Suppenkasper
11.09.2010, 00:15
Felix, das muss ich persönlich nehmen, da ich auch dieser verhassten Klasse angehöre X(

Sauerländer
11.09.2010, 00:15
Sieh Dir doch das englische Königshaus an. Nicht daß ich etwas dagegen hätte, daß gerade die britischen Blaublütigen sich als koksende Hurenböcke entpuppten, aber so siehts nunmal aus.

Mit dem Adel gibt es nur ein Problem. Man hat noch nicht alle aufgehängt, guillotiniert, gevierteilt, gerädert oder verbrannt.
Das ist Propaganda wie aus den Kehlen der 1789er Lumpenrevolte. Nicht weniger widerlich als ein seine Pflicht verhöhnender Adel.

Sauerländer
11.09.2010, 00:16
Felix, das muss ich persönlich nehmen, da ich auch dieser verhassten Klasse angehöre X(
Blaublüter? Ernsthaft?
Preußischer Amtsadel, Freiherr von weißnichtwo?
Oder was Ernstes, Altes?

Efna
11.09.2010, 00:20
Normale Menschen - gewiss. Wenn man aber an diese Menschen keine anderen, höheren Ansprüche stellt - hat sich damit eigentlich die Idee des Adels erledigt.

Hat es sich zu dieser Zeit eigentlich auch schon. Der Adel hatte damals noch sehr viel politische Macht aber das Bild vom Adel war nicht mehr das was es noch etwa 200 Jahre zuvor war. Der Adel war eine reine Tradition.

Suppenkasper
11.09.2010, 00:20
Ja stimmt schon, kein Witz, ist auch durchaus was "Ernsteres", allerdings eine Familie die schon sehr lange ihrer Macht und Besitzungen beraubt ist. Kein deutscher Adel, aber mit rein nordischen Wurzeln. Mehr sage ich mal lieber nicht dazu ;)

Sauerländer
11.09.2010, 00:21
Hat es sich zu dieser Zeit eigentlich auch schon. Der Adel hatte damals noch sehr viel politische Macht aber das Bild vom Adel war nicht mehr das was es noch etwa 200 Jahre zuvor war. Der Adel war eine reine Tradition.
Traditionen kann man aber mit Leben füllen - oder es bleiben lassen.
"Tradition" ist keine Bezeichnung für das, was sich erledigt hat, sondern für das, was, da es langen Bestand hat, immer noch Geltung beansprucht.

Efna
11.09.2010, 00:22
Das ist Propaganda wie aus den Kehlen der 1789er Lumpenrevolte. Nicht weniger widerlich als ein seine Pflicht verhöhnender Adel.

1789 daran scheiden sich die Geister. Auf der einen Seiten war die franz. Revolution mindesten genauso brutal wie die Oktoberrevolution auf der anderen Seite gab es kaum eine andere Lösung und letztendlich war es die eigene Schuld der damalige Elite das so gekommen ist.

Sauerländer
11.09.2010, 00:23
Ja stimmt schon, kein Witz, ist auch durchaus was "Ernsteres", allerdings eine Familie die schon sehr lange ihrer Macht und Besitzungen beraubt ist. Kein deutscher Adel, aber mit rein nordischen Wurzeln. Mehr sage ich mal lieber nicht dazu ;)
Jetzt reizt es natürlich, zu spekulieren...
Aber man respektiert natürlich die Privatsphäre.

Sauerländer
11.09.2010, 00:24
1789 daran scheiden sich die Geister. Auf der einen Seiten war die franz. Revolution mindesten genauso brutal wie die Oktoberrevolution auf der anderen Seite gab es kaum eine andere Lösung und letztendlich war es die eigene Schuld der damalige Elite das so gekommen ist.
Wenn es nur die Brutalität wäre, die gegen die französische Revolution spräche - wäre ich ihr Anhänger.

Efna
11.09.2010, 00:25
Traditionen kann man aber mit Leben füllen - oder es bleiben lassen.
"Tradition" ist keine Bezeichnung für das, was sich erledigt hat, sondern für das, was, da es langen Bestand hat, immer noch Geltung beansprucht.

Naja die Herrschaft des Adels begründete sich immer auf der "Gottgewollten Ordnung", diese Ansicht teilte in Preussen schon der alte Fritz nicht mehr. Indem Sinne war der politische Bestand des Adels schon Ad Absurdum.

Efna
11.09.2010, 00:26
Wenn es nur die Brutalität wäre, die gegen die französische Revolution spräche - wäre ich ihr Anhänger.

Es gäbe damals sehr viele Möglichkeiten eines Kompromisses, der aber von der Herrschenden Elite fallen gelassen wurde.

Sauerländer
11.09.2010, 00:30
Naja die Herrschaft des Adels begründete sich immer auf der "Gottgewollten Ordnung", diese Ansicht teilte in Preussen schon der alte Fritz nicht mehr. Indem Sinne war der politische Bestand des Adels schon Ad Absurdum.
Wenn sich Gott erledigt hat, ist es natürlich auch mit "von Gottes Gnaden" vorbei, keine Frage.

Sauerländer
11.09.2010, 00:31
Es gäbe damals sehr viele Möglichkeiten eines Kompromisses, der aber von der Herrschenden Elite fallen gelassen wurde.
Ich habe mich mit keinem Wort lobend über die Seite des alten Regimes geäußert.
Das macht die Revolutionäre aber kein bischen edler.

Efna
11.09.2010, 00:35
Ich habe mich mit keinem Wort lobend über die Seite des alten Regimes geäußert.
Das macht die Revolutionäre aber kein bischen edler.

Naja aber die Entwicklung war absehbar

Sauerländer
11.09.2010, 00:41
Naja aber die Entwicklung war absehbar
Ich kann gegenwärtig auch absehen, dass Deutschland wie Europa dabei sind, unterzugehen.
Das macht das nicht um ein Fitzelchen bejahenswert.

Stechlin
11.09.2010, 00:42
Frage an Radio Jerewan: Ist es wahr, dass man in Sanssouci in die Ecken geschissen hat?

Antwort: Im Prinzip schon. Nur geschah das nicht in Sanssouci, sondern in Versailles, und man schiss auch nicht in die Ecken, sondern in Töpfe.



Ich gebe nur wieder, was er mir erzählt hat. Ob es stimmt oder nicht, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber ich halte den Mann nicht für einen Mythomanen. Es ist mir, ehrlich gesagt, egal. Wenn du bessere Infos hast, dann sei es so.

Ja dann erzählt er offensichtlichen Unsinn. Ich bitte Dich, ihn davon in Kenntnis zu setzen. Allein der Gedanke, dass ausländischen, vor allem bayrischen Touristen erzählt wird, in Sanssouci hätte man in die Ecken geschissen, erfüllt mich wirklich mit Scham. Das ist ein Märchen, welches man sich über Versailles erzählt, und nicht einmal das stimmt, und glaub mir, in Versailles ging es merkwürdig zu. Zu Zeiten des Sonnenkönigs gab es keine sanitären Anlagen im Schloss, und "man", also wahrlich jedermann, entleerte sich in dafür vorgesehenen Behältnissen, aber nicht wild in irgendwelchen Ecken. Die Notdurft des Königs und seiner Gattin war übrigens ein Staatsakt, dem der halbe Hof begierig, und neidvoll der verpassten Gelegenheit wegen, hochoffiziell beiwohnte und das königliche Produkt der Zeremonie huldvoll bestaunte. Das ist die Geschichte, wie sie sich tatsächlich zugetragen hat -in Versailles, nicht in Sanssouci. Allein der Gedanke daran ist angesichts des Puritanertums Friedrichs des Großen absurd, so dass derjenige, der solches Behauptet, sich als Unwissender offenbart. Sag ihm das!

Efna
11.09.2010, 00:45
Ich kann gegenwärtig auch absehen, dass Deutschland wie Europa dabei sind, unterzugehen.
Das macht das nicht um ein Fitzelchen bejahenswert.

Inwiefern bejahenswert? Die Grausamkeiten sicherlich nicht, aber letztendlich war das damalige System nach dem Frankreich regierte Hoffnungslos überaltet und es hätte so oder so in einer Katastrophe geändert. Kurzfristig gesehen war es eine humane Katstrophe, Langfristig war es doch eher Balsam.

Sauerländer
11.09.2010, 00:47
Inwiefern bejahenswert? Die Grausamkeiten sicherlich nicht, aber letztendlich war das damalige System nach dem Frankreich regierte Hoffnungslos überaltet und es hätte so oder so in einer Katastrophe geändert. Kurzfristig gesehen war es eine humane Katstrophe, Langfristig war es doch eher Balsam.
Das bestreite ich entschieden.

Efna
11.09.2010, 00:48
Das bestreite ich entschieden.

Wie sehe den die Zukunft mit einer Absolutistischen und Feudalistischen Herrschaft aus?

Stechlin
11.09.2010, 00:53
Hehe, ist übrigens wirklich sehr lecker, ich habe das Rezept selbstredend probiert :))

Der "Führer" war ein Antipreuße und zudem ein Österreicher. Schon allein des letzten Aspektes wegen hatte er in Deutschland nie etwas zu suchen. Wahrscheinlich haben wir den Ersten Weltkrieg auch deshalb verloren, weil der Kerl mitgekämpft hat... was weiß ich. Jedenfalls hätte der das Reich niemals betreten dürfen. Die Führerschaft Deutschlands lag bei Preußen und den Seinen.

Stechlin
11.09.2010, 00:56
Ich kapier mal wieder auch das Drama nicht.
Heringsauflauf ist Heringsauflauf, Putenschnitzel ist Putenschnitzel. Wenn morgen rauskommt, dass Charles Manson eins davon mit Vorliebe verzehrte, macht es dass keinen noch so minimalen Deut leckerer oder unleckerer.
Wahrscheinlich gibt es auch genug ziemlich seltsame Leute, die Currywurst/Pommes gerne essen. Ist Currywurst/Pommes deshalb unlecker? Nö.

Was soll der ganze Quatsch eigentlich?

Das ist wie mit dem vollgerotzen Taschentuch und dem original Führerpopel... :))

Felix Krull
11.09.2010, 00:59
Das ist Propaganda wie aus den Kehlen der 1789er Lumpenrevolte. Nicht weniger widerlich als ein seine Pflicht verhöhnender Adel.
Das darfst Du gern so sehen, ändert aber nichts daran, daß Adel mit Eliten nicht kongruent ist, und auch nie war.

Stechlin
11.09.2010, 01:00
Ich schreibe niemandem allein qua Schichtzugehörigkeit Fehlverhalten zu. Es gab viele anständige Unterschichtler und Arme, und es gibt sie heute. (Manchmal hat man gar den Eindruck, dass der Anstand eher an der Spitze als am Boden erodiert, aber lassen wir das...)
Aber ein entsprechendes Fehlverhalten wiegt schwerer, wenn es vor dem Hintergrund der Führungsrolle geschieht. Der Adel beansprucht, zu führen. Dann hat er auch Vorbild zu sein. Adel ist nicht nur ein Recht, Adel ist auch eine Verpflichtung.

Volle Zustimmung. Wenn es einen Vorwurf gibt, dem man den Adel machen kann, dann der, dieser genannten Pflicht nicht mehr im genügenden Maße nachgekommen zu sein. Schuld daran war auch die Erstarrung, einhergehend mit überhöhten Standesdünkel, unter Wilhelm den Zweiten... ja ich weiß, nicht schon wieder. Aber um den geht´s ja hier auch. ;)

Stechlin
11.09.2010, 01:10
1789 daran scheiden sich die Geister. Auf der einen Seiten war die franz. Revolution mindesten genauso brutal wie die Oktoberrevolution auf der anderen Seite gab es kaum eine andere Lösung und letztendlich war es die eigene Schuld der damalige Elite das so gekommen ist.

Die franz. "Revolution" hat gezeigt, dass solcherlei Vorhaben, bei denen die Habenichtse plötzlich das Schwert in den Händen halten dürfen, immer zugleich den niedersten geistigen und moralischen Abschaum zutage fördert, der dann gleichsam die einstigen und wohlformulierten Ideale ad absurdum führt. In Deutschland hat man´s 1848 auch probiert, und die "Helden" der gleichnamigen "Revolution" erfüllten diese These mustergültig bis in unsere heutigen Tage.

Frankreich ist ein furchtbarer Schoß, der fortwährend nur Böses gebar.

Felix Krull
11.09.2010, 01:14
Die franz. "Revolution" hat gezeigt, dass solcherlei Vorhaben, bei denen die Habenichtse plötzlich das Schwert in den Händen halten dürfen, immer zugleich den niedersten geistigen und moralischen Abschaum zutage fördert, der dann gleichsam die einstigen und wohlformulierten Ideale ad absurdum führt. In Deutschland hat man´s 1848 auch probiert, und die "Helden" der gleichnamigen "Revolution" erfüllten diese These mustergültig bis in unsere heutigen Tage.

Frankreich ist ein furchtbarer Schoß, der fortwährend nur Böses gebar.

Royalisten sind mit der Volksgemeinschaft unvereinbar.

Stechlin
11.09.2010, 01:15
Naja die Herrschaft des Adels begründete sich immer auf der "Gottgewollten Ordnung", diese Ansicht teilte in Preussen schon der alte Fritz nicht mehr. Indem Sinne war der politische Bestand des Adels schon Ad Absurdum.

Ja, der Alte Fritz hatte mit dem Adel so manche Fehde, denkt man allein an Fritzens Absicht, die Leibeigenschaft abzuschaffen, was am Widerstand des Adels scheiterte. Seine Kritik mag ihren Anlass gehabt haben, aber der preußische Adel bewährte sich, wenn auch immer seltener, bis in die letzten Tage der Barabarei des "Böhmischen" Gefreiten. Das sei ihm zugestanden, aber kein Pauschalurteil. Auch nicht vom König!

Stechlin
11.09.2010, 01:21
Wenn sich Gott erledigt hat, ist es natürlich auch mit "von Gottes Gnaden" vorbei, keine Frage.

Das Gottesgnadentum ist nicht so sehr ein Problem des Glaubens an einen Gnade verteilenden Gott, sondern eines des Verantwortungsbewusstseins der Herrscher gegenüber der Bürde des Amtes. Solange dieses Verantwortungsbewusstsein nicht in Frage gestellt worden war, solange ruhte auch der Königsthron auf sicheren Beinen, und Gott hin oder her, der König war mehr Vater als religiös gesalbt.

Stechlin
11.09.2010, 01:25
Royalisten sind mit der Volksgemeinschaft unvereinbar.

"Nichts ist widerwärtiger als die Majorität; denn sie besteht aus wenigen kräftigen Vorgängern, aus Schelmen, die sich anpassen, aus Schwachen, die sich angleichen, und der Masse, die nachtrollt, ohne im mindesten zu wissen, was sie will." - Johann Wolfgang von Goethe

Felix Krull
11.09.2010, 01:31
"Nichts ist widerwärtiger als die Majorität; denn sie besteht aus wenigen kräftigen Vorgängern, aus Schelmen, die sich anpassen, aus Schwachen, die sich angleichen, und der Masse, die nachtrollt, ohne im mindesten zu wissen, was sie will." - Johann Wolfgang von Goethe
#75 (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=4010229&postcount=75)

Ausonius
11.09.2010, 02:28
Ausonius darf höchstens mal als väterlicher Cohn-Bendit Ersatz bei den SozPäd Erstsemestern seinen Löres vorzeigen, deshalb ist er neidisch.

Deine beständigen Sexphantasien finde ich für dich sehr entlarvend. Du wärst doch früher als 175er durchgegangen. Von daher treffen mich die Beleidigungen gar nicht.

Felix Krull
11.09.2010, 02:59
Deine beständigen Sexphantasien finde ich für dich sehr entlarvend. Du wärst doch früher als 175er durchgegangen. Von daher treffen mich die Beleidigungen gar nicht.
In einem Punkt hast Du recht, Grüne MännInnen fangen nicht erst mit SozPäd Erstsemestern an. Im Rahmen des Gender Mainstreamings und ihrer Kindersexpolitik halten Grüne MännInnen ihre Schwänze schon Kindergartenkindern ins Gesicht, damit die lieben Kleinen sich an den Anblick gewöhnen.

Sprecher
11.09.2010, 07:59
Ganz bestimmt. Er ist übrigens Alter Herr einer schlagenden Verbindung. Das ist hier aber auch gar nicht das Thema.

Welcher denn? Eine Schande daß die den nicht längst rausgeschmissen haben. In der Sendung als Kerner Eva Hermann medial hingerichtet hat war der Kerl übrigens auch dabei.

Ausonius
11.09.2010, 10:17
In einem Punkt hast Du recht, Grüne MännInnen fangen nicht erst mit SozPäd Erstsemestern an. Im Rahmen des Gender Mainstreamings und ihrer Kindersexpolitik halten Grüne MännInnen ihre Schwänze schon Kindergartenkindern ins Gesicht, damit die lieben Kleinen sich an den Anblick gewöhnen.


Verschone mich mit deinen feuchten Träumen.

Brotzeit
11.09.2010, 16:11
"Sexparteis am Kaiserhof ......."

"Mein G-TT!"
Das waren auch Menschen , die Gefühle hatten! Na und?

Stechlin
12.09.2010, 01:34
In einem Punkt hast Du recht, Grüne MännInnen fangen nicht erst mit SozPäd Erstsemestern an. Im Rahmen des Gender Mainstreamings und ihrer Kindersexpolitik halten Grüne MännInnen ihre Schwänze schon Kindergartenkindern ins Gesicht, damit die lieben Kleinen sich an den Anblick gewöhnen.

:lach: ... köstlich. :))

Stechlin
12.09.2010, 01:35
"Sexparteis am Kaiserhof ......."

"Mein G-TT!"
Das waren auch Menschen , die Gefühle hatten! Na und?

Halt Dich hier raus! Das Thema geht Dich nichts an.

Humer
12.09.2010, 21:20
Schöne Geschichte ! Monarchie ist ja gar nicht so schlecht.:rolleyes:

Der heute beklagte "Verfall der Sitten" begann nicht erst durch die 68er Generation. Da bin ich doch sehr erleichtert,
Der Bezugspunkt, wo die teutsche Welt mit ihren ewigen Werten angeblich noch in Ordnung war, kann nun nicht mehr das Kaiserreich sein. Man wähle nun eine Epoche aus, über die solche Peinlichkeiten nicht bekannt werden können.

Strandwanderer
12.09.2010, 21:26
Ach, der Wippermann!

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/db/W_Wippermann_4598843248_cropped.jpg/220px-W_Wippermann_4598843248_cropped.jpg

Der Krakehler, der am Schauprozeß gegen Eva Herman bei "Kerner" mitwirkte.

Wie passend, daß der Ströbele-Junkie dieses kommunistische Lügenmaul zitiert!

Ausonius
12.09.2010, 22:00
Wie passend, daß der Ströbele-Junkie dieses kommunistische Lügenmaul zitiert!

Als "alter Herr" ist er, glaube ich, kein Kommunist, außer sie hätten da mal die Aufnahmebedingungen geändert.

Darum geht es auch überhaupt nicht. Er ist nämlich nicht der erste, der auf das entsprechende Aktenkonvolut im GSTA Potsdam gestoßen ist.

Ausonius
12.09.2010, 22:01
Schöne Geschichte ! Monarchie ist ja gar nicht so schlecht.:rolleyes:

Der heute beklagte "Verfall der Sitten" begann nicht erst durch die 68er Generation. Da bin ich doch sehr erleichtert,
Der Bezugspunkt, wo die teutsche Welt mit ihren ewigen Werten angeblich noch in Ordnung war, kann nun nicht mehr das Kaiserreich sein. Man wähle nun eine Epoche aus, über die solche Peinlichkeiten nicht bekannt werden können.

Da müsste man wohl in der Urnenfelderzeit ansetzen...

asdfasdf
13.09.2010, 12:05
Frechheit! Unbewiesene Behauptungen, für deren Verkünder eigentlich der Profos zuständig wäre.

Hahahaha! So sind's, die Preußen! Vordergründig Zackzack und nach dem Schlittenfahren Puffpuff ... Köstlich.

Ajax
13.09.2010, 13:33
Schöne Geschichte ! Monarchie ist ja gar nicht so schlecht.:rolleyes:

Was haben solche Eskapaden mit der Richtigkeit einer Monarchie als Staats- und Regierungsform zu tun? Gar nichts!



Der heute beklagte "Verfall der Sitten" begann nicht erst durch die 68er Generation. Da bin ich doch sehr erleichtert,
Der Bezugspunkt, wo die teutsche Welt mit ihren ewigen Werten angeblich noch in Ordnung war, kann nun nicht mehr das Kaiserreich sein. Man wähle nun eine Epoche aus, über die solche Peinlichkeiten nicht bekannt werden können.

Es geht nicht darum, ob so etwas vorkam, sondern wie es von der Allgemeinheit aufgenommen wurde. Heute würden solche Geschichten nichtmal mehr ein müdes Gähnen hervorlocken. Natürlich kamen solche Einzelfälle immer mal wieder vor. Daraus aber einer ganzen Epoche Sittenverfall zu unterstellen, ist sehr gewagt. Heute ist es jedoch so, dass diese Zustände Normalität sind und die Dekadenz in alle Bevölkerungsschichten vorgedrungen ist.

Ajax
13.09.2010, 13:50
1789 daran scheiden sich die Geister. Auf der einen Seiten war die franz. Revolution mindesten genauso brutal wie die Oktoberrevolution auf der anderen Seite gab es kaum eine andere Lösung und letztendlich war es die eigene Schuld der damalige Elite das so gekommen ist.

Die materiell schlechter Gestellten entluden ihren Frust am Adel und am Königshaus. Die propagierten Ideale waren doch nur Schein und Vorwand, leere Worthülsen und ein Unterbau, der die Revolution vor aller Welt legitimieren sollte.

Noch nie ist eine Revolution aufgrund irgendwelcher Ideale entstanden. Sie haben immer materielle Ursachen.

Brutus
13.09.2010, 14:10
Hahahaha! So sind's, die Preußen! Vordergründig Zackzack und nach dem Schlittenfahren Puffpuff ... Köstlich.

Vorsicht, der Herr bitte!

Über Euren Kronprinz Rudolf kursieren schöne G'schichterln. Nicht nur die Sache mit der Vetsera und daß er sich Kokain gespritzt hat, bei einem Besuch in England soll er in Bordellen dermaßen die Sau rausgelassen haben, daß ihn die Engländer erpreßten. Ob auch eine Syphilis-Infektion vorgelegen hat, weiß ich im Moment nicht.

Humer
13.09.2010, 14:14
Was haben solche Eskapaden mit der Richtigkeit einer Monarchie als Staats- und Regierungsform zu tun? Gar nichts!



Es geht nicht darum, ob so etwas vorkam, sondern wie es von der Allgemeinheit aufgenommen wurde. Heute würden solche Geschichten nichtmal mehr ein müdes Gähnen hervorlocken. Natürlich kamen solche Einzelfälle immer mal wieder vor. Daraus aber einer ganzen Epoche Sittenverfall zu unterstellen, ist sehr gewagt. Heute ist es jedoch so, dass diese Zustände Normalität sind und die Dekadenz in alle Bevölkerungsschichten vorgedrungen ist.

Die Sitten verfallen und verfallen immer fort, seit Menschengedenken wird darüber geklagt.
Was für Dich Dekadenz sein mag, ist für mich der erfreuliche Abschied von der Doppelmoral. Nicht die Wirklichkeit hat sich geändert, es geht nur ehrlicher zu. Die Bemühungen, ja der Zwang, den schönen Schein zu wahren, haben nachgelassen, das Verständnis für menschliche Schwächen ist größer geworden.
Das Korsett der Regeln hat sich gelockert, es gibt mehr Eigenverantwortung, was für manche auch eine Gefahr darstellt. Das ist der Preis der Freiheit.

Übrigens, Anstand und Sitte sollten nicht immer nur auf Unterleibsangelegenheiten reduziert werden, die sind nämlich Privatsache. Anstand spielt eine weit wichtigere Rolle im allgemeinen privaten und geschäftlichen Umgang, sowie in der Politik. Darauf sollten wir mehr achten.

asdfasdf
13.09.2010, 19:37
Vorsicht, der Herr bitte!

Über Euren Kronprinz Rudolf kursieren schöne G'schichterln. Nicht nur die Sache mit der Vetsera und daß er sich Kokain gespritzt hat, bei einem Besuch in England soll er in Bordellen dermaßen die Sau rausgelassen haben, daß ihn die Engländer erpreßten. Ob auch eine Syphilis-Infektion vorgelegen hat, weiß ich im Moment nicht.

Natürlich. Die Habsburger waren mit Sicherheit einige der größten Perverslinge überhaupt.

Ich find's nur lustig, dass im achsotollen, wertkonservativen Preußen auch nur Menschen daheim waren. Über die Habsburger waren und sind solche Gschichtln zur Genüge bekannt ...

;-)

Brutus
13.09.2010, 19:45
Natürlich. Die Habsburger waren mit Sicherheit einige der größten Perverslinge überhaupt. Ich find's nur lustig, dass im achsotollen, wertkonservativen Preußen auch nur Menschen daheim waren. Über die Habsburger waren und sind solche Gschichtln zur Genüge bekannt ...

Bitte mehr davon! Ich kenn' nur die paar Histörchen über'n Rudolf.

Bei Bismarcks Entlassung soll eine Rolle gespielt haben, daß durchsickerte, Willi II habe sich sadomasomäßig amüsiert, die Sache sei dem Eisernen Kanzler zu Ohren gekommen, woraus sich dann eskalierend das Weitere entwickelt habe.

Stechlin
13.09.2010, 20:54
Bitte mehr davon! Ich kenn' nur die paar Histörchen über'n Rudolf.

Bei Bismarcks Entlassung soll eine Rolle gespielt haben, daß durchsickerte, Willi II habe sich sadomasomäßig amüsiert, die Sache sei dem Eisernen Kanzler zu Ohren gekommen, woraus sich dann eskalierend das Weitere entwickelt habe.

Wie ich dieses Arschloch hasse! :-</:(:-<

asdfasdf
14.09.2010, 07:50
Bitte mehr davon! Ich kenn' nur die paar Histörchen über'n Rudolf.

Gerne! Hier sind zwar nur ein paar Beispiele, für mehr müsste ich länger suchen:

Viel Spaß beim Lesen!

http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelgeschichte/d-67892046.html

Zitat aus dem Artikel:

"... Der "schöne Otto" soll einst sturzbetrunken durchs Hotel Sacher spaziert sein, bekleidet nur mit einem Säbelumhang. Verheiratet mit Maria Josepha von Sachsen, verliebte er sich in eine Tänzerin der Wiener Hofoper und dann in eine Schauspielerin; mit jeder Dame bekam er mehrere Kinder. ..."


"... Erzherzog Ludwig Viktor, der jüngste Bruder des Kaisers, setzte noch eins drauf: "Luziwuzi" soll sich im "Centralbad", der heutigen Schwulensauna "Kaiserbründl" in der Wiener Weihburggasse, 1868 einem Offizier so anzüglich genähert haben, dass dieser ihn ohrfeigte. ..."


Noch was am Rande: Willy II und Kronprinz Rudi verkehrten angeblich in den gleichen Bordellen und sollen die gleichen Prostituierten gehabt haben ...

blues
14.09.2010, 10:37
http://www.zeit.de/2010/34/Grunewald

Sehr schön. :))

Ein Lob an Wippermann, dem es wieder gelungen ist eine weitere, zudem unterhaltsame Facette der wilhelminischen Ära hinzugefügt zu haben.

Brotzeit
14.09.2010, 17:54
Halt Dich hier raus! Das Thema geht Dich nichts an.

Schmarr ´n!

Du hast mir hie rnichts zu sagen!
Vorallendingen hast du mir hier nicht den Mund zu verbieten!