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Vollständige Version anzeigen : Wie groß ist die Chance des Überlebens des Deutschtums im Ausland?



Blue Max
04.09.2010, 07:20
Die BRD hat fertig. Das wissen wir nicht erst seit Sarrazin.

In der BRD wird das Deutschtum (gemeint ist das deutsche Volk mit seiner bewundernswerten 2000 jährigen Kulturgeschichte) über kurz oder lang aussterben.

Lediglich einige gering bewohnte Landstriche in den neuen Bundesländern werden auch in 50 Jahren noch deutsch geprägt sein.

Deswegen meine Frage:

Wie groß ist die Chance des Überlebens des Deutschtums im Ausland?

Ich denke da v.a. an Südamerika, wo ja heute bereits viele Deutsche in Enklaven mit deutschen Schulen, deutscher Sprache und deutscher Kultur aufwachsen (können).

Werden sie dem Assimilierungsdruck der südamerikanischen Staaten auf Dauer widerstehen können oder gibt es eine Chance für das Überlebens des Deutschtums dort?

Was meint ihr?

Bruddler
04.09.2010, 07:24
@GFM Schörner, ich erkenne in Deinem Eröffnungsbeitrag eine gewisse Ironie ! ;)

Sprecher
04.09.2010, 15:52
Ein auf Enklaven beschränktes Deutschtum hat keine Chance. Wenn dann braucht man schon ein ganzes Land für sich. Die Deutschen in Südamerika werden ja auch langsam aber sicher latinisiert. Bestes Beispiel Brasilien, da haben ein paar Jahre massive Assimilationspolitik in den 40ern das Deutschtum praktisch völlig zerschlagen. In Blumenau sind zwar 80-90% der Bewohner deutschstämmig und feiern das größte Oktoberfest außerhalb Deutschlands aber deutsch sprechen kann kaum noch jemand von denen.
Eine ähnliche Entwicklung haben ja auch deutsche Enklaven in den USA durchgemacht. In Südamerika konnten sie sich nur etwas länger halten weil die sprachliche Barriere zwischen Deutsch und Spanisch bzw Portugiesisch größer ist als die zwischen Deutsch und Englisch.

Lichtblau
04.09.2010, 21:46
Die BRD hat fertig. Das wissen wir nicht erst seit Sarrazin.

In der BRD wird das Deutschtum (gemeint ist das deutsche Volk mit seiner bewundernswerten 2000 jährigen Kulturgeschichte) über kurz oder lang aussterben.

Lediglich einige gering bewohnte Landstriche in den neuen Bundesländern werden auch in 50 Jahren noch deutsch geprägt sein.

Deswegen meine Frage:

Wie groß ist die Chance des Überlebens des Deutschtums im Ausland?

Ich denke da v.a. an Südamerika, wo ja heute bereits viele Deutsche in Enklaven mit deutschen Schulen, deutscher Sprache und deutscher Kultur aufwachsen (können).

Werden sie dem Assimilierungsdruck der südamerikanischen Staaten auf Dauer widerstehen können oder gibt es eine Chance für das Überlebens des Deutschtums dort?

Was meint ihr?

In seinem im Jahre 2004 veröffentlichten vielbeachteten Buch The Anatomy of Fascism definiert der US-amerikanische Geschichtsprofessor Robert O. Paxton Faschismus so:

„Faschismus kann definiert werden als eine Form des politischen Verhaltens, das gekennzeichnet ist durch eine obsessive Beschäftigung mit Niedergang, Demütigung oder Opferrolle einer Gemeinschaft und durch kompensatorische Kulte der Einheit, Stärke und Reinheit, wobei eine massenbasierte Partei von entschlossenen nationalistischen Aktivisten in unbequemer, aber effektiver Zusammenarbeit mit traditionellen Eliten demokratische Freiheiten aufgibt und mittels einer als erlösend verklärten Gewalt und ohne ethische oder gesetzliche Beschränkungen Ziele der inneren Säuberung und äußeren Expansion verfolgt.“

http://de.wikipedia.org/wiki/Faschismustheorie

Sprecher
05.09.2010, 09:19
In seinem im Jahre 2004 veröffentlichten vielbeachteten Buch The Anatomy of Fascism definiert der US-amerikanische Geschichtsprofessor Robert O. Paxton Faschismus so:

„Faschismus kann definiert werden als eine Form des politischen Verhaltens, das gekennzeichnet ist durch eine obsessive Beschäftigung mit Niedergang, Demütigung oder Opferrolle einer Gemeinschaft und durch kompensatorische Kulte der Einheit, Stärke und Reinheit, wobei eine massenbasierte Partei von entschlossenen nationalistischen Aktivisten in unbequemer, aber effektiver Zusammenarbeit mit traditionellen Eliten demokratische Freiheiten aufgibt und mittels einer als erlösend verklärten Gewalt und ohne ethische oder gesetzliche Beschränkungen Ziele der inneren Säuberung und äußeren Expansion verfolgt.“

http://de.wikipedia.org/wiki/Faschismustheorie

Was hat das Geblubber mit dem Thema zu tun?

Voortrekker
05.09.2010, 09:24
Auf Dauer haben sich in Nordamerika nur die Amisch und in Südamerika nur die Mennoniten das Deutschtum behalten. Der große Rest ist über die Generationen zu Amerikanern, Chilenen, Argentiniern etc. geworden.

Für kurze Zeit mag es dort weitergetragen werden, aber ohne eigenen Staat wird das Deutschtum verloren gehen. Nur religiöse Splittergruppen bewahren diese Traditionen. Bei den Juden auch gut zu sehen.

Voortrekker
05.09.2010, 09:27
Lediglich in Südwestafrika scheint das Deutschtum fort zu bestehen. Das liegt wohl daran, dass in diesem Vielvölkerstaat zu große Unterschiede zwischen den Ethnien bestehen. Das die Deutschen dort anders als in Südafrika nicht in den Buren aufgegangen sind, lässt sich wohl mit der ehemaligen deutschen Herrschaft über Südwest erklären.

Pilgrim
08.09.2010, 15:24
Was hat das Geblubber mit dem Thema zu tun?

Der Threadersteller trägt kleine Hitler mit sich herum.

Raczek
08.09.2010, 16:28
Aha, die Deutschen als Juden des neuen Jahrtausends, ohne Heimat auf der Welt verstreut, toll.

Braune sind und waren armselige Vaterlandsverräter.

Ausonius
08.09.2010, 16:32
Die BRD hat fertig. Das wissen wir nicht erst seit Sarrazin.

In der BRD wird das Deutschtum (gemeint ist das deutsche Volk mit seiner bewundernswerten 2000 jährigen Kulturgeschichte) über kurz oder lang aussterben.

Lediglich einige gering bewohnte Landstriche in den neuen Bundesländern werden auch in 50 Jahren noch deutsch geprägt sein.

Deswegen meine Frage:

Wie groß ist die Chance des Überlebens des Deutschtums im Ausland?

Ich denke da v.a. an Südamerika, wo ja heute bereits viele Deutsche in Enklaven mit deutschen Schulen, deutscher Sprache und deutscher Kultur aufwachsen (können).

Werden sie dem Assimilierungsdruck der südamerikanischen Staaten auf Dauer widerstehen können oder gibt es eine Chance für das Überlebens des Deutschtums dort?

Was meint ihr?

Ah, du willst eine Parallelgesellschaft gründen.

Siegfriedphirit
10.09.2010, 18:19
In Südamerika und vorallem in den USA gab es vor dem 2 Weltkrieg viele deutsche Gemeinden, die nicht nur eine gewisse wirtschaftliche Macht hatten- ja sogar bis in die Politik vorgedrungen waren. Jedoch der 2 Weltkrieg machte damit Schluß. Der deutsche Einwanderer wurde nicht mehr als Mitbürger betrachtet, sondern in ihm der Kriegsfeind gesehen.
Resultierend daraus, lösten sich die meisten deutschen Gemeinden in den USA auf. Zur heutigen Zeit läßt sich sagen: Wenn wir heute wieder im Ausland beliebt sind, dann werden auch unsere Auswanderer eine Chance haben, ihr Deutschtum zu bewahren und eigene deutsche Gemeinden zu gründen.

Haspelbein
10.09.2010, 18:33
In Südamerika und vorallem in den USA gab es vor dem 2 Weltkrieg viele deutsche Gemeinden, die nicht nur eine gewisse wirtschaftliche Macht hatten- ja sogar bis in die Politik vorgedrungen waren. Jedoch der 2 Weltkrieg machte damit Schluß. Der deutsche Einwanderer wurde nicht mehr als Mitbürger betrachtet, sondern in ihm der Kriegsfeind gesehen.
Resultierend daraus, lösten sich die meisten deutschen Gemeinden in den USA auf. Zur heutigen Zeit läßt sich sagen: Wenn wir heute wieder im Ausland beliebt sind, dann werden auch unsere Auswanderer eine Chance haben, ihr Deutschtum zu bewahren und eigene deutsche Gemeinden zu gründen.

Nicht ganz korrekt. Hier hatte der 1. Weltkrieg wesentlich deutlichere Konsequenzen in den USA.

Jedoch ist das ebenfalls nicht de Hauptgrund des Verschwindens der deutschen Gemeinden: Es kamen einfach keine deutschen Einwanderer mehr nach. Nur die wenigsten Arten von Einwanderern, die sich halbwegs mit der US-Gesellschaft arrangierten, verblieben in den Folgegenerationen innerhalb ihrer Gemeinden. Diese Effekt konnte man genauso bei italienischen oder irischen Einwanderern beobachten, bei denen die grossen Einwanderungswellen abflauten.

Solange es aus religioesen oder historischen Gruenden keine bewusste Abgrenzung stattfindet, so loesen sich diese Gemeinden irgendwann auf, wenn es keine nachfolgenden Einwanderer mehr gibt.

So gibt es in einer Stadt in meiner Naehe immer noch ein "German Village", und man findet in Stein gemeisselt Zitate deutscher Dichter im dortigen Schillerpark. Allein, die Deutschen sind nicht mehr da, obwohl jede Menge Menschen mit deutschen Abstammung in Ohio leben.

Tormentor
10.09.2010, 18:37
Na, die südamerikanischen Völker werden sich freuen, sollten tatsächlich Ströme deutscher Exilanten, die das, was so mancher unter Deutschtum versteht, in ihren Ländern pflegen wollen...

Wieso sollte jemand, der sich zutraut, in einem fremden Land zu überleben und eine funktionierende Parallelgesellschaft, die praktisch ein ganzes Volk am Leben halten soll, aufzubauen, aus Deutschland flüchten, anstatt zu versuchen, hier das zu tun, was er für richtig hält? Gibt es tatsächlich jemanden, der sich vorstellt, dieser immer wieder auftauchende Flucht-ins-Exil-Plan wäre ein Zuckerschlecken, würde auf Sympathie stoßen, würde eine Lösung darstellen?

Ich gestehe es jedem Menschen zu, zu flüchten, aber dann soll er diesen Vorgang auch so nennen und nicht mit von zweifelhafter Durchführbarkeit geprägten Thesen verschleiern, warum er in einem fremden Lande das zu tun gedenkt, was ihm an den Ausländern hierzulande stört.

Marx
11.09.2010, 23:33
Die "Deutschen" in anderen Ländern sind genauso unwillig sich der dortigen Lebensweise und Kultur unterzuordnen wie in Deutschland es viele Ausländer tun.

LaLuna
23.10.2010, 23:23
Erst einmal ein Hallo aus Suedamerika!

Als Auswanderer, der sich mit der neuen Heimat identifizieren kann, der sich wohlfuehlt, wird man schnell die neue Heimat lieben lernen. Man wird sich den Sitten und Gebraeuchen, den Gesetzen anpassen - aber letztendlich nicht seine Identitaet verlieren. Ueber Generationen mag das anders sein, denn Suedamerika hat ja ueberwiegend europaeische Einwohner.

Wir Deutsche im Ausland sollten nicht das sein was wir an Einwanderern in unserer Heimat Deutschland anprangern - eine nur auf sich fixierte Gemeinschaft. Aber das heisst nicht seine Herkunft zu verleugnen.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass Deutsche in Suedamerika sehr geschaetzt werden, vorausgesetzt sie wuenschen sich nicht "Klein-Deutschland" hierher.

LG
LaLuna