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Vollständige Version anzeigen : Der Unterschied zwischen (etwas) glauben und Aberglaube.



Unschlagbarer
30.08.2010, 08:28
Nach meiner Auffassung ist der religiöse Glaube an (sehr offensichtlich nicht existierende) Götter, Geister, Hexen, Teufel, Hölle und Himmel, Gottessöhne, Frauen, die von einem Geist schwanger werden und selbst nach der Geburt noch Jungfrau sind, Wiedergeburt, ein Leben der vom Körper losgelösten Seele nach dem Tode des Körpers, dereinstige Entrückung aller braven Gläubigen in das Himmelreich und Bestrafung aller Ungläubigen etc. etc.

nichts als Aberglaube. Sämtlich unbewiesen, seit Tausenden von Jahren offensichtlich niemals und in keiner Weise nachgewiesen oder bestätigt. Offensichtlich existieren also sämtliche religiöse Glaubensinhalte nur im Kopf religiöser Menschen.

Gläubige Menschen, die das alles tatsächlich glauben, werden widersprechen, aber wie ist das nach der gültigen, gängigen Argumentation bzw. Psychologie nun tatsächlich einzuordnen. Weshalb sträuben sich Kirche/Religionsgemeinschaften das anzuerkennen? Weshalb beharren sie auf der angeblichen Wahrheit ihrer Glaubensinhalte und weshalb können sie nicht zugeben, dass der Bezug zur Wahrheit nicht nur fraglich, sondern höchst unwahrscheinlich ist?

Glaubt man etwas, ist das zunächst noch lange kein religiöser und auch kein Aberglaube. Ich glaube, dass das Wetter im Herbst besser wird. Ich glaube, dass meine Frau mich nicht betrügt, ich bin sogar fest davon überzeugt etc. etc. Ich bin auch fest davon überzeugt, dass es kein Leben nach dem Tode geben kann etc.

Antireligion (Atheismus, Materialismus, Natursichtweisen) sind also keine Religion. Das mal klargestellt, denn selbst dies bestreiten Religiöse, weil sie sich nichts anderes als ihren Glauben vorstellen können oder wollen.
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henriof9
30.08.2010, 09:58
Ist es nicht ein wenig weit hergeholt christlichen Glauben und Aberglaube in einen Zusammenhang zu bringen welcher heute so nicht mehr oder kaum noch existiert ?

Mittlerweile beruht Aberglaube in erster Linie auf Psychologie oder aber auf Grund von Sitten und Bräuchen.

iglaubnix+2fel
30.08.2010, 10:03
iglaubgarnix+Be2fel

Unschlagbarer
30.08.2010, 10:45
Ist es nicht ein wenig weit hergeholt christlichen Glauben und Aberglaube in einen Zusammenhang zu bringen welcher heute so nicht mehr oder kaum noch existiert ?

Mittlerweile beruht Aberglaube in erster Linie auf Psychologie oder aber auf Grund von Sitten und Bräuchen.Ist es beim christlichen Glauben etwa anders? Ich bin überzeugter Ungläubiger, für mich gibt es keine Götter. Und diese Auffassung ist weitaus wahrscheinlicher als die entgegengesetzte.

Hat jemand Angst vor Geistern, weil ihm diese Angst eingetrichtert, d.h. anerzogen wurde, geht er im Dunkeln nicht aus der Wohnung. Der christliche Glaube wird den Menschen ebenfalls anerzogen. Es gibt keinen einzigen nachweislichen Fall, wo ein Gott oder Engel einem Menschen erschienen ist. Gleiches gilt natürlich auch für Marienerscheinungen etc. Es passiert alles nur in der Einbildung, soviel ist mal sicher. Ich kann tatächlich keinen Unterschied zum Aberglauben erkennen.

Ich weiß, dass die religiös gläubigen Teile der Gesellschaft das anders sehn, nur haben sie eben keinerlei handgreiflichen Beweis, sondern immer nur den erlernten Glauben. Die Kirchen/Religionsgemeinschaften sind pure überlieferte Sitten und Gebräuche, man nennt es allerdings Rituale.

Ich habe gelernt, mich nicht von Meinungen oder dem Verhalten anderer Leute beeinträchtigen zu lassen. Ich frage stets, kann das sein, ist das möglich, wie hängt das zusammen etc. Ein Priester im schmucken Ornat oder mit 'nem Bischofsstab beeindruckt mich nicht. Ich überlege, was sagt er, wo nimmt er die Gewissheiten her, die er verkündet? Nur aus den Sitten und Gebräuchen, aus dem Erlernten und Anerzogenen. Nur aus seiner Vorstellungskraft.

Die Bibel oder der Koran haben auch keine wirkliche Beweiskraft. Darüber brauche ich dich nicht zu belehren. Und etwas anderes gibt es nicht. Der Rest ist Glaube (Aberglaube), anerzogene, meist von den Eltern übernommene Vorstellung. Unsre Nachbarn glaubten früher an das sog. "gelbe Hühnel". Das gibt es nicht, genausowenig wie Götter, Geister, Hexen, Engel und Teufel oder Drachen. Die Johannes-Offenbarung ist das beste Beispiel für den Aberglauben der Menschen. Alles ist nur erdacht, eingebildet oder bewusst gefälscht. Keiner kann mir einreden, dass der Verfasser dieser 22 seltsamen Kapitel das alles wirklich gesehn oder erlebt hat.

Als Beispiel nehme man das Gewitter. Solange jemand nur behaupten würde, dass es im Himmel blitzt grollt, wäre es unbewiesen und damit äußerst fraglich. Erst wenn ich den Blitz sehe und den Donner höre, wird es "offenbar". Die Johannes-"Offenbarung" ist keine Offenbarung, sondern pure Erfindung, seit ihrer Erfindung nicht ein einziges Mal tatsächlich eingetreten, nicht einmal ansatzweise. Es sei denn, man ist abergläubisch und bildet sich ein, Blitz und Donner sind Zeichen eines Gottes oder Engels und die Apokalypse wird damit angekündigt.
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GSch
30.08.2010, 15:29
Der Unterschied ist nicht leicht zu erkennen.

Aberglaube ist ein Glaube, der sich hinsichtlich seiner Wirkung als faktisch falsch, moralisch schlecht oder anderweitig verwerflich erweist. Und das ist keine neue Idee, sondern diesen Maßstab hat schon Jesus aufgestellt:


An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Erntet man etwa von Dornen Trauben oder von Disteln Feigen? Jeder gute Baum bringt gute Früchte hervor, ein schlechter Baum aber schlechte. Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte hervorbringen und ein schlechter Baum keine guten. Jeder Baum, der keine guten Früchte hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. An ihren Früchten also werdet ihr sie erkennen. (Matthäus 7,16-20, EÜ)

Allein die Annahme von Phänomenen, die der Alltagserfahrung widersprechen, macht aber aus dem Glauben noch keinen Aberglauben. "Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist", sagte Ben Gurion einmal. Dass es Kräfte und Mächte gibt, die außerhalb der physikalischen Realität stehen, lässt sich nun einmal wissenschaftlich nicht widerlegen. Allerdings muss es schon gewisse Indizien dafür geben, dass der Gegenstand eines solchen Glaubens ein wenig realer ist als der schwarze Mann unterm Bett, vor dem sich die Kinder fürchten. Im Hebräerbrief wird der Glaube im christlichen Sinne folgendermaßen definiert:


Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht. (Hebräer 11,1 EÜ)

Das Wort „Glaube[n]“ ist hier eine Übersetzung des griechischen Wortes pístis und übermittelt in erster Linie den Gedanken von Zutrauen, Vertrauen, fester Überzeugung. Je nach Kontext kann das Wort auch „Treue“ bedeuten.

"Fest stehen im Erhofften" kann man auch mit "gesicherte Erwartung" übersetzen; dies ist eine Übersetzung des griechischen Wortes hypóstasis. Dieser Ausdruck kommt häufig in alten Papyrusgeschäftsbriefen vor. Er vermittelt den Gedanken von etwas, was sichtbaren Zuständen zugrunde liegt und einen zukünftigen Besitz garantiert. Deshalb empfehlen Graecisten auch folgende Übersetzung: „Der Glaube ist die Eigentumsurkunde von erhofften Dingen“ (Vocabulary of the Greek Testament, 1963, S. 660).

"Überzeugtsein" geht auf das griechische Wort élegchos (sprich: élenchos) zurück, das auch mit „offenkundiger Beweis“ wiedergegeben werden kann; es vermittelt den Gedanken vom Erbringen eines Beweises, der etwas erkennen läßt, insbesondere etwas, was im Gegensatz zu dem steht, was der Fall zu sein scheint. Dadurch macht der Beweis etwas deutlich, was vorher nicht zu erkennen war, oder widerlegt, was nur der Fall zu sein schien. Der „offenkundige Erweis“ oder die Grundlage für eine Überzeugung ist so untrüglich und unumstößlich, daß man es als Glauben bezeichnet.

Mit Leichtgläubigkeit hat das nichts zu tun. Selbst Wissenschaftler benötigen eine Menge Glauben, wenn sie ihrer Arbeit nachgehen. Sie glauben z. B. so gut wie alle an die Hauptsätze der Thermodynamik oder an die verschiedenen Erhaltungssätze, obwohl die nie bewiesen worden sind; ihrer Natur nach ist das nämlich gar nicht möglich. Aber sie bewähren sich in der Praxis und sind auch nie widerlegt worden. Also gründet sich das Vertrauen in diese Sätze auf die Erfahrungen, die man damit gemacht hat. Daraus folgt eine "gesicherte Erwartung", dass sie auch in Zukunft und in der Anwendung auf die eigene Arbeit funktionieren werden.

Glaube im religiösen Sinne kann demnach auch nicht nur darin bestehen, dass man die Geschichten für wahr hält, die einem die Eltern und Großeltern erzählt haben. Es ist schon eine gründliche eigene Beschäftigung erforderlich, um sich für oder gegen etwas zu entscheiden, was das Leben prägen soll. Sonst ist es eben doch nur Aberglaube.

Sauerländer
30.08.2010, 16:04
[B]Antireligion (Atheismus, Materialismus, Natursichtweisen) sind also keine Religion. Das mal klargestellt, denn selbst dies bestreiten Religiöse, weil sie sich nichts anderes als ihren Glauben vorstellen können oder wollen.
[COLOR="White"].
Das kann noch so oft behauptet werden - dadurch wird es nicht richtiger, Atheismus/Materialismus sind genauso unbewiesene Annahmen wie der Theismus.
Man kann atheistische Annahmen hegen - aber wenn man das nicht unter agnostischer Prämisse tut, ist man damit genauso jenseits empirischer Gewissheit wie im Theismus.

Warum die Religionsgemeinschaften deine Behauptung so niemals akzeptieren werden?

Nun - weil KEINE Gemeinschaft auf die Einlassung "Hey, eigentlich seid Ihr doch ohne irgendein sinniges Fundament. Und wenn Ihr mal kurz drüber nachdenkt, müsstet Ihr doch zu dem Ergebnis kommen, dass ich Recht habe..." anders reagieren wird als mit einer mal mehr, mal weniger freundlich formulierten Form von "Wenn das so wäre, würden wir ja nicht diese Gemeinschaft bilden."
Warum bejaht man nicht die Auffassung, man hätte Unrecht? Weil man, wenn man das glaubte, ja bereits seine Auffassung entsprechend verändert hätte und einen dieses vermeintliche Unrechthaben damit bereits nicht mehr beträfe.

Unschlagbarer
30.08.2010, 16:05
Erst mal in Kürze:

Alle die fest an etwas glauben, halten es doch für wahr. Da gibt es keinen Unterschied zwischen einem, der an böse Geister im Wald glaubt und dem, der an einen Gott glaubt wie es die Christen, Moslems und Juden tun.


Aberglaube ist ein Glaube, der sich hinsichtlich seiner Wirkung als faktisch falsch, moralisch schlecht oder anderweitig verwerflich erweist.faktisch falsch ist auch der religiöse Glaube, und einer, der an böse Geister im Wald des Nachts glaubt, macht auch keinen Schaden weiter.

Am Christentum kann man soviel moralisch schlechtes oder verwerfliches, das kann also nicht der Maßstab sein.
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Unschlagbarer
30.08.2010, 16:08
Das kann noch so oft behauptet werden - dadurch wird es nicht richtiger, Atheismus/Materialismus sind genauso unbewiesene Annahmen wie der Theismus.Das ist natürlich nur eine Schutzbehauptung des Religiösen. Die Tatsachen, die Wirklichkeit, die Realität sprechen eine andere Sprache. Und das wird immer so bleiben, auch wenn Theisten das millionenmal behaupten.
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Sauerländer
30.08.2010, 16:14
Das ist natürlich nur eine Schutzbehauptung des Religiösen. Die Tatsachen, die Wirklichkeit, die Realität sprechen eine andere Sprache. Und das wird immer so bleiben, auch wenn Theisten das millionenmal behaupten.
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Dass manche Atheisten dies geradezu gebetsmühlenartig ( :D ) wiederholen, macht es natürlich keinen Deut wahrer.

Knudud_Knudsen
30.08.2010, 16:18
[B][COLOR="Purple"] Ich glaube, dass meine Frau mich nicht betrügt,

..kann es sein,dass Du leichtgläubig bist...

Glaube ist "nicht Wissen" und da beginnt der Weg. Das Wissen ist ungerecht verteilt und deshalb beginnt der Glaube auf unterschiedlichen Ebenen.
Während der Eine erst an dem Punkt,an dem sein Wissen endet,zu glauben beginnt,und das kann schon sehr früh sein,verzichtete der Andere freiwillig auf das Ausschöpfen seine Geistespotentials,aus unterschiedlichsten Gründen.

Bewiesen ist nichts,weder die Existenz eines Gottes noch seine Nichtexistenz,ergo kann beides möglich sein.
Beim Betrachten des uns umgebenden Raumes und den damit verbundenen zwangsläufigen Fragen nach dem warum,muss jeder an einen Punkt kommen,an dem er keine Beweise und Erklärungen mehr findet. Hier kann man sich den Drang nach der ultimativ letzten Frage einfach verbieten oder es beginnt in unseren Köpfen eine wirre Spekulation und das ist Glaube...
Aberglaube ist das Argument derer die meinen Glauben nicht teilen..

Knud

wille
30.08.2010, 23:26
..kann es sein,dass Du leichtgläubig bist...

Glaube ist "nicht Wissen" und da beginnt der Weg. Das Wissen ist ungerecht verteilt und deshalb beginnt der Glaube auf unterschiedlichen Ebenen.
Während der Eine erst an dem Punkt,an dem sein Wissen endet,zu glauben beginnt,und das kann schon sehr früh sein,verzichtete der Andere freiwillig auf das Ausschöpfen seine Geistespotentials,aus unterschiedlichsten Gründen.

Bewiesen ist nichts,weder die Existenz eines Gottes noch seine Nichtexistenz,ergo kann beides möglich sein.
Beim Betrachten des uns umgebenden Raumes und den damit verbundenen zwangsläufigen Fragen nach dem warum,muss jeder an einen Punkt kommen,an dem er keine Beweise und Erklärungen mehr findet. Hier kann man sich den Drang nach der ultimativ letzten Frage einfach verbieten oder es beginnt in unseren Köpfen eine wirre Spekulation und das ist Glaube...
Aberglaube ist das Argument derer die meinen Glauben nicht teilen..

Knud

Aber es gibt einen Erstverursacher...

Sheldon
30.08.2010, 23:45
Glaube ist es, wenn ein Ereignis wirklich eintreten kann und sei es noch so unwahrscheinlich (ein 6er im Lotto, Schalke wird tatsächlich mal Meister ect).

Aberglaube ist, wenn irgendetwas übernatürliches zu Rate gezogen wird, für das es nicht denn geringsten Hinweis auf Existenz gibt. Dazu zählt der Monotheismus in seiner gesamten Bandbreite genauso dazu, wie Voodoo, Astrologie oder sonstiger Wunderglaube)

dr-esperanto
31.08.2010, 04:43
Das Gemeinsame ist halt nur, dass beides, Aberglaube und Glaube, nicht wissenschaftlich beweisbar ist. Aber sonst? Der Abergläubige kümmert sich z.B. nicht um seinen Nächsten.

opppa
31.08.2010, 07:08
Wir können uns doch freuen, daß sich bisher noch niemand die Geschichten aus "Tausenundeiner Nacht" als Vorlage für ihren Glauben auserkoren haben! Irgendwie wäre es doch lustig, wenn jeman Ali Baba und seine 40 Räuber zu Göttern umdefinieren würde.

Ansonsten sollten wir brutalstmöglich berücksichtigen, daß für jeden Glauben, der auf einem Glaubesbuch aus dem Nahen Osten basiert, schon von der Definition her alles nicht ihrer eigenen Glaubensrichtung entsprechende als Aberglauben bezeichnet werden muß.

:]

Knudud_Knudsen
31.08.2010, 10:44
Aber es gibt einen Erstverursacher...

...schrieb ich bereits.."die Frage nach dem Warum" und hier scheiden sich die Geister..

Knud

Unschlagbarer
31.08.2010, 11:24
Ein oft benutztes Argument der Christen ist, dass der christliche Glaube die Moral der Menschen verbessere.

Das ist mindestens eine Falschdarstellung zum Heben des ehrenwerten Images der Christenheit. Eine weltweite Untersuchung hat ergeben, dass dem nicht so ist. Man hat verschiedenen Leuten in ganz unterschiedlichen Gegenden dieser Welt ein Experiment vorgesetzt, in dem es darum ging, ob der Proband bereit ist, Menschenleben unter ganz verschiedenen Prämissen zu opfern, um jeweils eine größere Gruppe von Menschen dadurch zu retten.

Das Ergebnis in Kürze: Alle Teilnehmer an diesem Experiment weltweit (übrigens auch die befragten Zuschauer) zeigten etwa dieselbe Reaktion.
Fazit: Moral ist dem Menschen bereits mit den Genen auf den Lebensweg gegeben. Christliche, atheistische, abergläubische oder andere weltanschauliche Erziehung und Überzeugung ist nicht in der Lage, diese Grundlage zu verändern oder zu zerstören.

Mich wundert das überhaupt nicht, ich denke schon lange so. Es wird nur bestätigt, dass das Argument der Christen ein unwahres Scheinargument ist.

Becker, Der dritte Bildungsweg (http://programm.ard.de/TV/wdrfernsehen/2010/08/29/juergen-becker--der-dritte-bildungsweg/eid_281116018639159?monat=&jahr=&list=main&archiv=1#top)

Sheldon
31.08.2010, 11:44
Ein oft benutztes Argument der Christen ist, dass der christliche Glaube die Moral der Menschen verbessere.

Genau mit der selben Begründung werden in Saudi-Arabien vergewaltigte Frauen wegen "Ehebruchs" gesteinigt und in Afghanistan nach belieben verstümmelt.

Ein Hoch auf die Monotheistische Moral :yeah::yeah::yeah:

opppa
31.08.2010, 14:02
Ein oft benutztes Argument der Christen ist, dass der christliche Glaube die Moral der Menschen verbessere.


Das wird aber auch von den einschlägigen Gläubigen über den Mohammedanismus behauptet.

Der Systemfehler liegt bei jedem Glauben darin, daß sich eine Religion mit einem Idealzustand befasst und die Menschen, die diesen Glauben leben sollten, sich mit der Wirklichkeit rumschlagen müssen.

:D

Unschlagbarer
31.08.2010, 14:20
Das wird aber auch von den einschlägigen Gläubigen über den Mohammedanismus behauptet.

Der Systemfehler liegt bei jedem Glauben darin, daß sich eine Religion mit einem Idealzustand befasst und die Menschen, die diesen Glauben leben sollten, sich mit der Wirklichkeit rumschlagen müssen.Ja natürlich, und du meinst sicher mit "Mohammedanismus" den Islam. Diese Religion fordert von ihren Anhängern zudem noch viel mehr an bedingungsloser Untergebenheit. Darüber ist die Christenheit längst hinweg. Nur in der RKK gibt es noch Rudimente davon.

Worin liegt also der "Systemfehler" dieser beiden Religionen? Liegt er darin, dass die Inhalte unwahr sind, nicht der Wirklichkeit entsprechen?
Oder dass der Idealzustand angestrebt, erhofft wird, den es - wie bekannt - nicht gibt?
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Erik der Rote
31.08.2010, 14:27
Nach meiner Auffassung ist der religiöse Glaube an (sehr offensichtlich nicht existierende) Götter, Geister, Hexen, Teufel, Hölle und Himmel, Gottessöhne, Frauen, die von einem Geist schwanger werden und selbst nach der Geburt noch Jungfrau sind, Wiedergeburt, ein Leben der vom Körper losgelösten Seele nach dem Tode des Körpers, dereinstige Entrückung aller braven Gläubigen in das Himmelreich und Bestrafung aller Ungläubigen etc. etc.

nichts als Aberglaube. Sämtlich unbewiesen, seit Tausenden von Jahren offensichtlich niemals und in keiner Weise nachgewiesen oder bestätigt. Offensichtlich existieren also sämtliche religiöse Glaubensinhalte nur im Kopf religiöser Menschen.

Gläubige Menschen, die das alles tatsächlich glauben, werden widersprechen, aber wie ist das nach der gültigen, gängigen Argumentation bzw. Psychologie nun tatsächlich einzuordnen. Weshalb sträuben sich Kirche/Religionsgemeinschaften das anzuerkennen? Weshalb beharren sie auf der angeblichen Wahrheit ihrer Glaubensinhalte und weshalb können sie nicht zugeben, dass der Bezug zur Wahrheit nicht nur fraglich, sondern höchst unwahrscheinlich ist?

Glaubt man etwas, ist das zunächst noch lange kein religiöser und auch kein Aberglaube. Ich glaube, dass das Wetter im Herbst besser wird. Ich glaube, dass meine Frau mich nicht betrügt, ich bin sogar fest davon überzeugt etc. etc. Ich bin auch fest davon überzeugt, dass es kein Leben nach dem Tode geben kann etc.

Antireligion (Atheismus, Materialismus, Natursichtweisen) sind also keine Religion. Das mal klargestellt, denn selbst dies bestreiten Religiöse, weil sie sich nichts anderes als ihren Glauben vorstellen können oder wollen.
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gegen deine ideologischen Einbildungen und deine DDR Psychose sind alle religiösen Glaubensinhalte ein einziger wahrer Grund wissenschaftlicher Vernünftigkeit soviel steht fest !!!

opppa
31.08.2010, 19:44
Ja natürlich, und du meinst sicher mit "Mohammedanismus" den Islam. Diese Religion fordert von ihren Anhängern zudem noch viel mehr an bedingungsloser Untergebenheit. Darüber ist die Christenheit längst hinweg. Nur in der RKK gibt es noch Rudimente davon.

Worin liegt also der "Systemfehler" dieser beiden Religionen? Liegt er darin, dass die Inhalte unwahr sind, nicht der Wirklichkeit entsprechen?
Oder dass der Idealzustand angestrebt, erhofft wird, den es - wie bekannt - nicht gibt?
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Ich würde mir niemals anmaßen, zu behaupten, daß irgendeine Religion der Welt nicht der Wirklichkeit entspricht. Ich erwarte diese Grundeinstellung aber auch von allen, mit denen ich über ein religiöses Thema reden will.

Was ich aber anprangern muß, ist die Tatsache, daß es z.Zt. eine große Religion gibt, die von ihren Gläubigen eine so große Unterwerfung verlangt, daß sich Gläubige zu Taten im Namen eines Gottes bewegen lassen, die von keinem zivilisierten Menschen gebilligt werden können.

Also teile deinen mohammedanischen Freunden einfach mal mit, daß es auch nicht die Absicht ihres Gottes sein kann, Andersgläubige zu töten.
Wenn die Gewalttätigekeiten von Mohammedanern so weitergehen, wird das letztendlich dazu führen, daß die zivilisierten Lander ernsthafte Maßnahmen dagegen unternehmen müssen.

X(

Krabat
31.08.2010, 20:09
Ich hab eigentlich nichts gegen Atheisten, aber diese ständige Missionierung nervt.

opppa
01.09.2010, 08:00
Ich hab eigentlich nichts gegen Atheisten, aber diese ständige Missionierung nervt.

Mir reden die - genau wie die Mohammedaner - zuviel von Gott!

:]

Unschlagbarer
01.09.2010, 09:21
Mir reden die - genau wie die Mohammedaner - zuviel von Gott!Ach, und die Christen, reden die nicht andauernd von Gott? Oder ham die den schon abgeschrieben und sehn nur noch caritative Aufgaben und die Regeln zur Behandlung von Kindesmmissbrauch?

Das ist übrigens seites der Atheisten alles nur Abwehr, Gegenangriff sozusagen.

Mir reden die Medien seit der Eingliederung in die BRD viel zuviel - und das täglich - von der Kirche und deren Helden. Gott ist eine gedankliche Kategorie genau dieser Kirchen, über die (die Kategorie) zu reden sich eigentlich nicht wirklich lohnt.

Glauben ist ja kein Gott, Aberglauben auch nicht. Wer redet schon über die bösen Geister im dunklen Walde, an die andere Abergläubische glauben? Da ist sich die Gesellschaft wohl ziemlich einig, dass das nur Hirngespinste sind. Seltsamerweise tut sie das nicht beim Gottesbegrif der Kirchen. Gut, Allah wird von den Christen nicht anerkannt, die erkennen ja oft nicht mal den Islam als Religion an. Wahrscheinlich ist der Islam für Christen auch sowas wie Aberglaube. Die Religionen der Naturvölker wurden/werden ja ebenfalls als Aberglaube behandelt.

Nur wer sagt uns denn, welche Religion Glaube, und welche Aberglaube ist? Ich persönlich sehe da überhaupt keinen Unterschied.
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Weiter_Himmel
01.09.2010, 09:30
Nach meiner Auffassung ist der religiöse Glaube an (sehr offensichtlich nicht existierende) Götter, Geister, Hexen, Teufel, Hölle und Himmel, Gottessöhne, Frauen, die von einem Geist schwanger werden und selbst nach der Geburt noch Jungfrau sind, Wiedergeburt, ein Leben der vom Körper losgelösten Seele nach dem Tode des Körpers, dereinstige Entrückung aller braven Gläubigen in das Himmelreich und Bestrafung aller Ungläubigen etc. etc.

nichts als Aberglaube. Sämtlich unbewiesen, seit Tausenden von Jahren offensichtlich niemals und in keiner Weise nachgewiesen oder bestätigt. Offensichtlich existieren also sämtliche religiöse Glaubensinhalte nur im Kopf religiöser Menschen.

Gläubige Menschen, die das alles tatsächlich glauben, werden widersprechen, aber wie ist das nach der gültigen, gängigen Argumentation bzw. Psychologie nun tatsächlich einzuordnen. Weshalb sträuben sich Kirche/Religionsgemeinschaften das anzuerkennen? Weshalb beharren sie auf der angeblichen Wahrheit ihrer Glaubensinhalte und weshalb können sie nicht zugeben, dass der Bezug zur Wahrheit nicht nur fraglich, sondern höchst unwahrscheinlich ist?

Glaubt man etwas, ist das zunächst noch lange kein religiöser und auch kein Aberglaube. Ich glaube, dass das Wetter im Herbst besser wird. Ich glaube, dass meine Frau mich nicht betrügt, ich bin sogar fest davon überzeugt etc. etc. Ich bin auch fest davon überzeugt, dass es kein Leben nach dem Tode geben kann etc.

Antireligion (Atheismus, Materialismus, Natursichtweisen) sind also keine Religion. Das mal klargestellt, denn selbst dies bestreiten Religiöse, weil sie sich nichts anderes als ihren Glauben vorstellen können oder wollen.
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Das ganze kommt darauf an wie du den Begriff Aberglaube definierst.

Die Religion benutzte bzw benutzt ihn stark vereinfacht für spirituelle/mystische Bräuche oder Überzeugungen die nicht mit der offiziellen Lehrmeinung übereinstimmen.

Später wurde er dann in säkularen Gesellschaften generell auf Dinge ausgeweitet die unwissenschaftlich sind.Auf etablierte Religionen wird er selten angewandt da es zum einen ein Widerspruch zu deren (ehr dagewesener Definition) des Wortes aberglaube gibt und zum anderen um Religionen von Induviduellen Abergläubischen Handlungen abzugrenzen.

Unschlagbarer
01.09.2010, 09:34
Ich würde mir niemals anmaßen, zu behaupten, daß irgendeine Religion der Welt nicht der Wirklichkeit entspricht. Ich erwarte diese Grundeinstellung aber auch von allen, mit denen ich über ein religiöses Thema reden will.Nicht schlecht! Du diskutierst im weltoffenen Forum u.a. mit Atheisten über Religion, erwartest aber von ihnen, nicht zu sagen, dass Religion nicht der Wirklichkeit entspricht!

Du begibst dich freiwillig aufs Glatteis und beschwerst dich dann, wenn es dich nicht trägt! Nur der Esel tut sowas (s. allseits bekanntes Sprichwort).



Was ich aber anprangern muß, ist die Tatsache, daß es z.Zt. eine große Religion gibt, die von ihren Gläubigen eine so große Unterwerfung verlangt, daß sich Gläubige zu Taten im Namen eines Gottes bewegen lassen, die von keinem zivilisierten Menschen gebilligt werden können.Sehr gut. Nur schreibst du zu Recht "zur Zeit". Außerdem übersiehst du, dass die modellierten erwachsenen Moslems das auch höchst freiwillig tun. Sie braucht keiner zu zwingen. Das ist das Seltsame daran. Vielleicht steht doch irgendein Zwang dahinter, denn wenn sie sich nicht unterordnen, geht der Krach los. Aber war es nicht im Christentum früher auch so?
Das Christentum hat offenbar langsam ausgedient, nun steht der Islam als Schreckgespenst vor der Türe.



Also teile deinen mohammedanischen Freunden einfach mal mit, daß es auch nicht die Absicht ihres Gottes sein kann, Andersgläubige zu töten.
Wenn die Gewalttätigekeiten von Mohammedanern so weitergehen, wird das letztendlich dazu führen, daß die zivilisierten Lander ernsthafte Maßnahmen dagegen unternehmen müssen.Du solltest aufpassen mit solchen Formulierungen. Moslems sind weder meine Freunde, noch habe ich denen irgendetwas mitzuteilen, mein unsachlicher, christlicher Freund.

Interessieren würde es mich, wie du dir den Religionskrieg zwischen der Christenheit und dem Islam vorstellst. Einer deiner Freunde meinte ja am Sonntag schon im Radio: Die Christen werden "das" nicht zulassen. Was genau, weiß ich leider nicht, die Sendung gibts wohl nicht zum Nachhören. Irgendwas werden die Christen also nach Meinung von Pfarrern nicht zulassen. Ich nehme mal an, die weitere Demontage der Kirche? Oder die Überhandnahme des muslimischen Glaubens in der dt. Bevölkerung?

Statt Gegenmaßnahmen zu planen, sollten die europäischen Länder endlich dazu übergehn, jegliche Religion als Aberglaube einzustufen und in die rein private Ecke zu schieben.
Die Devise:
Vollständige Trennung der staatlichen Gesellschaft von jeglichem Aberglauben.
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Unschlagbarer
01.09.2010, 09:48
Das ganze kommt darauf an wie du den Begriff Aberglaube definierst.Sehr gut. Wir wolln mal nachschaun...

Wahrig (Bertelsmann) sagt dazu:

Rückständiger, auf überholten religiösen Entwicklungsstufen beruhender od. der Lehrmeinung der Kirche widersprechender Glaube.
DDR-Meyers Lexikoan dagegen:

Formen des Glaubens, die von den offiziellen kirchlichen Glaubensnormen abweichenund

A. ist der Glaube an die Wirkung übernatürlicher, den Gesetzen in Natur und Gesellschaft zuwiderlaufender Kräfte und meistens an die Möglichkeit, diese Kräfte beeinflussen zu können.weiter

Insofern gibt es kaum prinzipielle Unterschiede zum religiösen Glauben, wie er in den großen Religionsgemeinschaften gepflegt wird. Daher gibt es auch keine eindeutige Abgrenzung von religiösem Glauben und Aberglauben.

Aha. Interessant. Das hatte ich vorher nicht gelesen. Meyers schreibt weiter:

Der Aberglaube kann sich dort ausbreiten, ... wo die natürlichen Zusammenhänge den Menschen noch nicht bekannt sind; er entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage.Also auch der religiöse Glaube. Sage ich doch.

Die Frage hab ich schon in einem anderen Thema aufgeworfen, weshalb also diese Gesellschaft den Aberglauben (sprich auch den Götterglauben der großen Kirchen) fördert und unterstützt.



Später wurde er dann in säkularen Gesellschaften generell auf Dinge ausgeweitet die unwissenschaftlich sind. Auf etablierte Religionen wird er selten angewandt da es zum einen ein Widerspruch zu deren (eher dagewesener Definition) des Wortes Aberglaube gibt und zum anderen um Religionen von induviduellen abergläubischen Handlungen abzugrenzen.Was ist die Taufe, was sind die Sakramente der Kirche anderes als abergläubische Handlungen?

Und deine Auffassung, dass der Begriff "auf Dinge ausgeweitet (wird) die unwissenschaftlich sind", ist also ganz klar auch auf die großen Religionen anzuwenden. Diese sind ebenfalls unwissenschaftlich, oder will etwa jemand das Gegenteil behaupten? Wer hat Lust, sich zu blamieren?
.

Weiter_Himmel
01.09.2010, 10:47
Sehr gut. Wir wolln mal nachschaun...

Wahrig (Bertelsmann) sagt dazu:

DDR-Meyers Lexikoan dagegen:
und
weiter


Aha. Interessant. Das hatte ich vorher nicht gelesen. Meyers schreibt weiter:
Also auch der religiöse Glaube. Sage ich doch.

Die Frage hab ich schon in einem anderen Thema aufgeworfen, weshalb also diese Gesellschaft den Aberglauben (sprich auch den Götterglauben der großen Kirchen) fördert und unterstützt.


Was ist die Taufe, was sind die Sakramente der Kirche anderes als abergläubische Handlungen?

Und deine Auffassung, dass der Begriff "auf Dinge ausgeweitet (wird) die unwissenschaftlich sind", ist also ganz klar auch auf die großen Religionen anzuwenden. Diese sind ebenfalls unwissenschaftlich, oder will etwa jemand das Gegenteil behaupten? Wer hat Lust, sich zu blamieren?
.

Mit Ausnahme des DDR Lexikons geben alle anderen Einträge meiner Sicht der Dinge recht.Es wird in der Regel nicht auf diese Religionen angewandt weil es historisch unkorrkt wäre.

Das Wort Aberglaube wurde zunächst von religiösen Klerikern in die Deutsche Sprache eingeführt und dort als ein Wort definiert das Individuelle Spiritualität die von der religiösen Praxis abweicht definiert.Diesen Umstand muss man zunächst erstmal akzeptieren.

Im Zuge der Aufklärung wurde der Begriff ausgeweitet auf nahezu alle spirituellen Dinge "bar jeder Vernunft".Sehr selten jedoch auf die Kirche da der Aberglaube nunmal weniger dazu genutzt wird um falsche unwissenschaftliche religiöse Gruppen zu beschreiben sondern um falsche unwissenschaftliche Handlungen einzelne Personen zu beschreiben.

D.h. der Aberglaube wird ehr zur Beschreibung des Individiums heran gezogen und ab und an auch für Sekten nicht aber um etablierte religiöse Strukturen zu beschreiben.Dazu kommt das der Grundkern des Wortes nämlich Lehren die der etablierten Kirche zuwiderlaufen nach wie vor erhalten bleibt.

Sie diese Handlungen sind nicht Abergläubisch ... weil sie etabliert sind.Denn das Wort aber bedeutet in diesem Zusammenhang Sprachistorisch so etwas wie "wider" oder "hinter" ... dem etablierten/offiziellen/orthodoxen) glauben.

Verstehst du das nicht?Das Wort wurde dazu kreiert um Menschen zu beschreiben die gegen die offizielle Kirchliche Lehrmeinung handeln.Demzufolge kann die etablierte Kirche unabhänig wie wissenschaftlich wertvoll ihre Thesen sind nicht abergläubig sein da sie nicht wider einer offiziellen Kirchlichen Lehrmeinung handelt.

Hast du dir je überlegt warum man in der Regel die Worte schwachsinnig,unsinnig und unwissenschaftlich benutzt um diverse Religiöse Kirchliche Handlungen zu beschreiben nicht jedoch Abergläubig ?Nun ja ich hoffe du hast es jetzt verstanden.

Nebenbei bemerkt suggeriert die Verwendung des Wortes aberglauben das es einen legitimen religiösen glauben gibt.

pittbull
01.09.2010, 11:04
Nach meiner Auffassung ist der religiöse Glaube ....
nichts als Aberglaube.


Richtig; aus atheistischer Sicht sind Glaube an Götter großer Religionen und Glaube an irgendwelche Waldgeister und Zauberwesen dasselbe, nämlich Hirngespinste. :]

Deshalb verstehe ich Deine Frage sehr gut, denn wir Atheisten tun uns schwer, Glaube von Aberglaube zu unterscheiden. Dieser Unterschied hat für religiöse Menschen Bedeutung, für uns jedoch nicht. :)

Unschlagbarer
01.09.2010, 11:07
Mit Ausnahme des DDR Lexikons geben alle anderen Einträge meiner Sicht der Dinge recht. Es wird in der Regel nicht auf diese Religionen angewandt weil es historisch unkorrkt wäre.

Das Wort Aberglaube wurde zunächst von religiösen Klerikern in die Deutsche Sprache eingeführt und dort als ein Wort definiert das Individuelle Spiritualität die von der religiösen Praxis abweicht definiert. Diesen Umstand muss man zunächst erstmal akzeptieren.

Im Zuge der Aufklärung wurde der Begriff ausgeweitet auf nahezu alle spirituellen Dinge "bar jeder Vernunft". Sehr selten jedoch auf die Kirche da der Aberglaube nunmal weniger dazu genutzt wird um falsche unwissenschaftliche religiöse Gruppen zu beschreiben sondern um falsche unwissenschaftliche Handlungen einzelne Personen zu beschreiben.

D.h. der Aberglaube wird ehr zur Beschreibung des Individiums heran gezogen und nicht um religiöse Strukturen zu beschreiben.Dazu kommt das der Grundkern des Wortes nämlich Lehren die der etablierten Kirche zuwiderlaufen nach wie vor erhalten bleibt.Der Punkt ist doch, dass aus atheistischer Sicht jeder irrationale, nicht nachweisbare, auf reiner Spiritualität beruhende reine Glaube nunmal Aberglaube ist.

Und das - mein lieber Weiter_Himmel, sollte man schlicht einmal akzeptieren.
Dass es in der den religiösen Glauben hätschelnden Gesellschaft natürlich anders gehandhabt wird, ist mir sehr wohl bewusst, das genau ist ja der Stein des Anstoßes. Diese Sache ist aus atheistischer Sicht nicht nachvollziehbar, und eben aus dieser Sicht wird wohl nur aus Rücksicht auf Gläubige ein Schutzschild darum gebaut, der aber bei objektiver näherer Betrachtung nicht standhält, nicht standhalten kann.

Weshalb aber baut man dann nicht genau diese Schutzschilde auch um jeden anderen Glauben, auch um den von "offizieller" Glaubenssicht verleumdeten Aberglauben, warum nicht auch um den Glauben anderer Religionen, der aus deren Sicht ja keineswegs ein Aberglaube ist? Das GG schreibt es vor.

Weshalb tut sich die Christenkirche so unendlich schwer, die anderen Religionen uneingeschränkt als gleichwertige Religionen, als ebenso "berechtigten" Glauben anzuerkennen? Weshalb tut sich die aufgeklärtere Gesellschaft so unendlich schwer, allen religiösen Glauben als Aberglauben zu kennzeichnen?

Das Meyers Lexikon hat aus meiner Sicht als einziges vollkommen Recht. Was ist daran auszusetzen? Weil es aus der DDR-Zeit stammt?

Zugegeben, die politischen Beschreibungen von Personen oder Ereignissen sind in diesem Nachschlagewerk meist sehr marxistisch geprägt, der Klassenkampf lugt an manchen Stellen unübersehbar hervor, die meisten Einträge aber sind sehr objektiv und kaum zu erschüttern.

Was ist an diesem Satz falsch:

Insofern gibt es kaum prinzipielle Unterschiede zum religiösen Glauben, wie er in den großen Religionsgemeinschaften gepflegt wird. Daher gibt es auch keine eindeutige Abgrenzung von religiösem Glauben und Aberglauben. Der gläubige Christ oder Moslem wird natürlich widersprechen, aber er hat ja - wie bekannt - keinerlei realen Hintergund, sonden eben nur den hier beschriebenen Glauben an Geister, Götter, Leben nach dem Tode etc. pp..
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Unschlagbarer
01.09.2010, 11:09
Nebenbei bemerkt suggeriert die Verwendung des Wortes aberglauben das es einen legitimen religiösen glauben gibt.Das sehe ich nicht unbedingt so, es grenzt von areligiösem Glauben ab, z.B. dass man an das Gute im Menschen glaubt etc. Dies ist kein Aberglaube.
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Weiter_Himmel
01.09.2010, 11:13
Der Punkt ist doch, dass aus atheistischer Sicht jeder irrationale, nicht nachweisbare, auf reiner Spiritualität beruhende reine Glaube nunmal Aberglaube ist.

Und das - mein lieber Weiter_Himmel, sollte man schlicht einmal akzeptieren.
Dass es in der den religiösen Glauben hätschelnden Gesellschaft natürlich anders gehandhabt wird, ist mir sehr wohl bewusst, das genau ist ja der Stein des Anstoßes. Diese Sache ist aus atheistischer Sicht nicht nachvollziehbar, und eben aus dieser Sicht wird wohl nur aus Rücksicht auf Gläubige ein Schutzschild darum gebaut, der aber bei objektiver näherer Betrachtung nicht standhält, nicht standhalten kann.

Weshalb aber baut man dann nicht genau diese Schutzschilde auch um jeden anderen Glauben, auch um den von "offizieller" Glaubenssicht verleumdeten Aberglauben, warum nicht auch um den Glauben anderer Religionen, der aus deren Sicht ja keineswegs ein Aberglaube ist? Das GG schreibt es vor.

Weshalb tut sich die Christenkirche so unendlich schwer, die anderen Religionen uneingeschränkt als gleichwertige Religionen, als ebenso "berechtigten" Glauben anzuerkennen? Weshalb tut sich die aufgeklärtere Gesellschaft so unendlich schwer, allen religiösen Glauben als Aberglauben zu kennzeichnen?

Das Meyers Lexikon hat aus meiner Sicht als einziges vollkommen Recht. Was ist daran auszusetzen? Weil es aus der DDR-Zeit stammt?

Zugegeben, die politischen Beschreibungen von Personen oder Ereignissen sind in diesem Nachschlagewerk meist sehr marxistisch geprägt, der Klassenkampf lugt an manchen Stellen unübersehbar hervor, die meisten Einträge aber sind sehr objektiv und kaum zu erschüttern.

Was ist an diesem Satz falsch:
Der gläubige Christ oder Moslem wird natürlich widersprechen, aber er hat ja - wie bekannt - keinerlei realen Hintergund, sonden eben nur den hier beschriebenen Glauben an Geister, Götter, Leben nach dem Tode etc. pp..
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Pass mal auf ... ich sage es dir jetzt genau noch einmal.

Aber= "hinter" , "wider" bedeutet im Zusmmenhang mit "glaube" = hinter wider dem "orthodoxen/etablierten/offiziellen" glauben.

Um Abergläubig zu sein muss man also Zwangsweise gegen eine etablierte religiöse Strömung bzw deren Lehre handeln.

Oder um es anders auszudrücken die Benutzung dieses Wortes suggeriert das es einen legitimen wahren richtigen religiösen Glauben gibt.Und genau das íst der Grund warum es von Atheisten eigentlich nicht bzw nicht gegen strukturierte Kirchen verwendet wird.

Der Punkt ist das die Benutzung des Wortes sprachlich falsch ist und den Kern der Sache nicht widergibt.Das Wort Aberglaube ist kein Wort gegen die Religion sondern erkennt diese an.Du könntest genauso die Worte Ketzer oder Kafur oder was weiß ich vewenden und dich so den religiösen Jargon noch mehr anpassen.Nur richtig wird das dadurch nicht.

Weiter_Himmel
01.09.2010, 11:16
Das sehe ich nicht unbedingt so, es grenzt von areligiösem Glauben ab, z.B. dass man an das Gute im Menschen glaubt etc. Dies ist kein Aberglaube.
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Es ist egal wie du das siehst.Genau das ist nunmal die definition des Wortes sowohl historisch als auch aktuell.An das wie auch immer geartete "gute" im Menschen zu glauben ist indessen genauso relitätsfern und abstrakt wie an irgend eine höhere Macht zu glauben da es offenkundig ist das der "Mensch" an sich nicht gut ist.

pittbull
01.09.2010, 11:36
Der Punkt ist das die Benutzung des Wortes sprachlich falsch ist und den Kern der Sache nicht widergibt.Das Wort Aberglaube ist kein Wort gegen die Religion sondern erkennt diese an.

Naja, wenn für mich wahrer Glaube eine "Vermutung die höchstwahrscheinlich zutrifft" ist, dann kann ich den Glauben an übernatürliche, unsterbliche, allmächtige Wesen, die Einfluß auf die Welt nehmen, leicht zum Aberglauben erklären. Ersteres läßt mich z.B. hoffen (oder befürchten), daß in Zukunft irgendwas bestimmtes geschehen wird. Letzteres sind bloße Phantasiegeschichten, deren Details schon so fraglich sind, daß die Annahme, sie wären wahr, sich von selbst erübrigt.

Daher also: wenn ich mir in kleinen Dingen schon nicht sicher sein kann, obwohl ich daran Glaube, ist ein komplexes religiöses System, mit seinen sich multiplizierenden Unwahrscheinlichkeiten einfach nur Quatsch und "Aberglaube". :]

Weiter_Himmel
01.09.2010, 11:55
Naja, wenn für mich wahrer Glaube eine "Vermutung die höchstwahrscheinlich zutrifft" ist, dann kann ich den Glauben an übernatürliche, unsterbliche, allmächtige Wesen, die Einfluß auf die Welt nehmen, leicht zum Aberglauben erklären. Ersteres läßt mich z.B. hoffen (oder befürchten), daß in Zukunft irgendwas bestimmtes geschehen wird. Letzteres sind bloße Phantasiegeschichten, deren Details schon so fraglich sind, daß die Annahme, sie wären wahr, sich von selbst erübrigt.

Daher also: wenn ich mir in kleinen Dingen schon nicht sicher sein kann, obwohl ich daran Glaube, ist ein komplexes religiöses System, mit seinen sich multiplizierenden Unwahrscheinlichkeiten einfach nur Quatsch und "Aberglaube". :]

Ok du Held und was ist dann der richtige/etablierte religiöse Glaube den man bei der Benutzung des Wortes Aberglaube als existent anerkennt?

Unschlagbarer
01.09.2010, 11:57
Es ist egal wie du das siehst.Genau das ist nunmal die definition des Wortes sowohl historisch als auch aktuell. An das wie auch immer geartete "gute" im Menschen zu glauben ist indessen genauso relitätsfern und abstrakt wie an irgend eine höhere Macht zu glauben da es offenkundig ist das der "Mensch" an sich nicht gut ist.Du bist wirklich stur, mein Lieber.

Ich sehe es so, schön, ein anerkanntes Meyers Lexikon sieht es so, auch das ist eine anerkannte Definition.

Du willst nur nicht verstehn, dass die westliche Welt das etwas anders definiert und - vor allem - von der gehätschelten Hauptreligion abzugrenzen versucht. Mache mal in Skandinavien oder in der Schweiz eine Umfrage, und du wirst staunen.

Außerdem wusste ich gar nicht, dass du nihilistisch denkst, denn das Gute im Menschen - wieso sollte das realitätsfern sein? Was liest du? Etwa nur Negativliteratur? Ich weiß vom Guten im Menschen, genau wie ich weiß, dass er auch schlechte Seiten hat. Alte Bibelweisheit übrigens, oder was glaubst du, was mit Satan gemeint ist?

Der "Mensch an sich" ist ein biologisches Wesen, es lebt, denkt und handelt. Es hat Wünsche, Hoffnungen und die Bereitschaft zu helfen. Es kann hassen und lieben, es kann auch offensichtlich gleichgültig gegenüber dem Leid anderer sein.
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Weiter_Himmel
01.09.2010, 12:53
Du bist wirklich stur, mein Lieber.

Ich sehe es so, schön, ein anerkanntes Meyers Lexikon sieht es so, auch das ist eine anerkannte Definition.

Du willst nur nicht verstehn, dass die westliche Welt das etwas anders definiert und - vor allem - von der gehätschelten Hauptreligion abzugrenzen versucht. Mache mal in Skandinavien oder in der Schweiz eine Umfrage, und du wirst staunen.

Außerdem wusste ich gar nicht, dass du nihilistisch denkst, denn das Gute im Menschen - wieso sollte das realitätsfern sein? Was liest du? Etwa nur Negativliteratur? Ich weiß vom Guten im Menschen, genau wie ich weiß, dass er auch schlechte Seiten hat. Alte Bibelweisheit übrigens, oder was glaubst du, was mit Satan gemeint ist?

Der "Mensch an sich" ist ein biologisches Wesen, es lebt, denkt und handelt. Es hat Wünsche, Hoffnungen und die Bereitschaft zu helfen. Es kann hassen und lieben, es kann auch offensichtlich gleichgültig gegenüber dem Leid anderer sein.
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Jeder Lexikoneintrag widerspricht den des DDR Lexikons ... prüfe das von mir aus nach.

Und in dem zitierten Stück aus dem Meyers Lexikon wie sich der Aberglaube wo ausbreiten kann steht nichts da was konträr zu meinen Thesen steht.Denn nur weil das die klassiche Religion auch kann ist sie per Definition nicht mit Aberglaube gleichzusetzen.

Das ist ein logischer trugschluss.Da dürfte bestimmt auch etwas dazu in deinen Lexikon stehen.

Deine Definition von Aberglaube widerspricht nunmal der vorherschenden Lehrmeinung die in sämtlichen aktuellen Lexikas vertreten wird.

Ich indessen bin in der Tat ziemlich nihlistisch , wenngleich ich die komplette Sinnlosigkeit des Lebens scharf verneine da man sich ja immerhin einen Sinn schaffen kann.

Mich überascht ehr das du an einen höheren Sinn des Lebens glaubst.

pittbull
01.09.2010, 13:10
Ok du Held und was ist dann der richtige/etablierte religiöse Glaube den man bei der Benutzung des Wortes Aberglaube als existent anerkennt?
Zum Beispiel der Glaube, daß ich mit einem Würfel, bei nur einem Wurf, eine Zahl größer als 1 würfle, daß morgen die Sonne aufgehen wird, oder daß die Menschheit eines Tages Religionen überwunden haben wird. Das ist "richtiger" Glaube. Er bedarf keiner Religion. :]

Alles was religiöse Menschen unter Aberglauben verstehen, einschließlich aller Religionen selbst, ist für mich "Aberglaube" (Auch wenn ich dieses Wort fast nie verwende). :)

Unschlagbarer
01.09.2010, 13:15
Pass mal auf ... ich sage es dir jetzt genau noch einmal.

Aber= "hinter" , "wider" bedeutet im Zusmmenhang mit "glaube" = hinter wider dem "orthodoxen/etablierten/offiziellen" glauben.Und jetzt pass du mal auf:

Es gibt in der BRD keinen orthodoxen oder offiziellen Glauben. Welcher sollte das bitteschön sein? Jeder glaubt das was er glaubt. Es gibt nur einen Glauben, dem eine Mehrheit anhängt und den auch eine Mehrheit einer Regierung unterstützt/hätschelt.

Die abwertende Bezeichnung "Aberglaube" benutzt diese Mehrheit doch nur, um alle andern, alle von diesem mehrheitlichen Glauben abweichenden Glaubensformen abzuwerten, zu diffamieren, nicht anzuerkennen.

Und genau das ist in unsrer Gesellschaft trotz aller Säkulaisierung noch der Fall. Welche Berechtigung hätte denn der christliche Glaube/ Kirche, sich hervorzuheben und alle andern nicht als gleichwertig anzuerkennen? Keine! Genauso verhält sie sich zum Unglauben.

Welcher Glaube als "wahrer" unterstützt und welcher als "Aberglaube" niedergemacht wird, bestimmt die herrschende Mehrheit in der Gesellschaft oder die Macht ausübende Minderheit. Im Islam ist es letztere, bei uns ist es nur noch überkommene Gewohnheit mit einer immer schneller schwindenden Mehrheit, die bald nur noch eine Minderheit unter vielen sein wird.

Wer bestimmt dann, was als Glaube, und was als Aberglaube gerechnet wird? Ich nehme an, dass es längst bereits eine Mehrheit gibt, die keinen religiösen Glauben mehr hat, von den immer zahlreicher werdenden "Ich weiß nicht was ich glauben soll-Agnostikern" mal abgesehn. Das sind sowieso nur diejenigen, die keinen Mut zur wirklich freien Entscheidung ihres Geistes aufbringen.

Die Vertreter deiner "offiziellen" (was für ein Unsinn!) Religion üben längst keine wirkliche Macht mehr in unsrer Gesellschaft aus, sie haben jetzt sogar in wenigen Monaten nachgegeben, wozu sie sich sonst Jahrhunderte Zeit gelassen haben. Und dazu hat sie die Mehrheit, die Öffentlichkeit und auch die Regierung gezwungen.



Um abergläubig zu sein muss man also zwangsweise gegen eine etablierte religiöse Strömung bzw. deren Lehre handeln.Unsinn! Abergläubisch ist man, wenn man an nicht existierende Geister, Hexen oder Teufel glaubt oder wenn man bsp.-weise glaubt, dass die Zahl 8 oder der Freitag der 13. irgendeine mystische Bedeutung hätte. Und genau das oder eben sehr Ähnliches glaubt ein Christ auch. Ein Gläubiger - gleich ob ein Christ oder ein Hexenanbeter - handelt überhaupt nicht in seinem Glauben. Er wartet, was passieren wird. Der Rest ist eben irgendein Glaube.

Wer an die 22 wirren Kapitel des irren Hans glaubt, der ist klar abergläubisch. Es gibt keinerlei Bezug zu irgendeiner Wirklichkeit, alles ist nur wirre Fantasie. Genau wie die Vorstellung, dass das "gelbe Hühnel" Unglück brächte.



Oder um es anders auszudrücken die Benutzung dieses Wortes suggeriert das es einen legitimen wahren richtigen religiösen Glauben gibt. Und genau das íst der Grund warum es von Atheisten eigentlich nicht bzw. nicht gegen strukturierte Kirchen verwendet wird.Dann bin ich wohl wieder mal die ganz große Ausnahme. Eine einzelne Meinung gegen den Rest der Welt. Schön für mich, jetzt fühle ich mich mal wieder ganz wohl.

Ich sage ganz klar, dass alle "etablierten" Kirchen und Religionsgemeinschaften dem Aberglauben frönen, es nur nicht wissen bzw. nicht zugeben können. Denn der einzige legitime Glaube ist der Glaube an das Gute im Menschen und all sowas. Jeder Glaube an Götter, Geister etc. etc ist ganz klar Aberglaube.



Der Punkt ist das die Benutzung des Wortes sprachlich falsch ist und den Kern der Sache nicht widergibt. Das Wort Aberglaube ist kein Wort gegen die Religion sondern erkennt diese an. Du könntest genauso die Worte Ketzer oder Kafur oder was weiß ich vewenden und dich so den religiösen Jargon noch mehr anpassen. Nur richtig wird das dadurch nicht.Das mögen Anhänger dieser Kirchen so sehn, ich beantrage beim Institut für deutsche Sprache hiermit die Umdeutung und Erweiterung des Begriffes "Aberglaube".

P.S. Du hast ja keine Ahnung, wie ich mich grade bei diesem Thema amüsiere.
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Weiter_Himmel
01.09.2010, 13:58
Zum Beispiel der Glaube, daß ich mit einem Würfel, bei nur einem Wurf, eine Zahl größer als 1 würfle, daß morgen die Sonne aufgehen wird, oder daß die Menschheit eines Tages Religionen überwunden haben wird. Das ist "richtiger" Glaube. Er bedarf keiner Religion. :]

Alles was religiöse Menschen unter Aberglauben verstehen, einschließlich aller Religionen selbst, ist für mich "Aberglaube" (Auch wenn ich dieses Wort fast nie verwende). :)

Das ist kein Glaube im religiösen Sinne auf den sich das Wort nunmal bezieht sondern ehr eine vermutung.

Weiter_Himmel
01.09.2010, 14:29
Und jetzt pass du mal auf:

Es gibt in der BRD keinen orthodoxen oder offiziellen Glauben. Welcher sollte das bitteschön sein? Jeder glaubt das was er glaubt. Es gibt nur einen Glauben, dem eine Mehrheit anhängt und den auch eine Mehrheit einer Regierung unterstützt/hätschelt.

Die abwertende Bezeichnung "Aberglaube" benutzt diese Mehrheit doch nur, um alle andern, alle von diesem mehrheitlichen Glauben abweichenden Glaubensformen abzuwerten, zu diffamieren, nicht anzuerkennen.

Orthodox wird hier im Sinne von "gewöhnlich" verwendet und offiziell im Sinne von offizieller Meinung der etablierten.Darum ja auch die vielen Schrägstriche -.- .


Und genau das ist in unsrer Gesellschaft trotz aller Säkulaisierung noch der Fall. Welche Berechtigung hätte denn der christliche Glaube/ Kirche, sich hervorzuheben und alle andern nicht als gleichwertig anzuerkennen? Keine! Genauso verhält sie sich zum Unglauben.

Keine ... .Aber ein gewaltiger Teil des Aberglaubes basiert nun mal entweder auf spirituellen/mystischen/sinnlosen Handlungen denen entweder keine Religion zu grunde liegt oder die sich auf eine Religion beziehen ... die diese Handlungen jedoch weder in ihren Schriften noch in ihrer organisation vorschreibt.


Welcher Glaube als "wahrer" unterstützt und welcher als "Aberglaube" niedergemacht wird, bestimmt die herrschende Mehrheit in der Gesellschaft oder die Macht ausübende Minderheit. Im Islam ist es letztere, bei uns ist es nur noch überkommene Gewohnheit mit einer immer schneller schwindenden Mehrheit, die bald nur noch eine Minderheit unter vielen sein wird.

Gut endlich hast du es anscheinend halbwegs erkannt.Abweichungen von der vorherrschenden Mehrheit und Lehrmeinung werden als Abergläubisch bezeichnet weil sie wider dem etablierten Glaube sind.Das ist immerhin die Bedeutung des Wortes.Deine freundlichen Worte gegenüber den islam bei den die bösen ja angeblich nur eine Minderheit stellen während das Christentum an sich böse ist übergehe ich einfach mal.


Wer bestimmt dann, was als Glaube, und was als Aberglaube gerechnet wird? Ich nehme an, dass es längst bereits eine Mehrheit gibt, die keinen religiösen Glauben mehr hat, von den immer zahlreicher werdenden "Ich weiß nicht was ich glauben soll-Agnostikern" mal abgesehn. Das sind sowieso nur diejenigen, die keinen Mut zur wirklich freien Entscheidung ihres Geistes aufbringen.

Das Wort an sich.Vorherschende Lehrmeinung innerhalb einer geschlossenen Religion bzw religiösen Strömung = glaube ... Abwandlung davon die diese Religion inhaltlich benutzt und verändert =Aberglaube.


Die Vertreter deiner "offiziellen" (was für ein Unsinn!) Religion üben längst keine wirkliche Macht mehr in unsrer Gesellschaft aus, sie haben jetzt sogar in wenigen Monaten nachgegeben, wozu sie sich sonst Jahrhunderte Zeit gelassen haben. Und dazu hat sie die Mehrheit, die Öffentlichkeit und auch die Regierung gezwungen.

Das hat damit überhaupt nichts zu tun.Das Wort bedeutet nunmal "Abweichung von der üblichen glaubensauslegung".



Unsinn! Abergläubisch ist man, wenn man an nicht existierende Geister, Hexen oder Teufel glaubt oder wenn man bsp.-weise glaubt, dass die Zahl 8 oder der Freitag der 13. irgendeine mystische Bedeutung hätte. Und genau das oder eben sehr Ähnliches glaubt ein Christ auch. Ein Gläubiger - gleich ob ein Christ oder ein Hexenanbeter - handelt überhaupt nicht in seinem Glauben. Er wartet, was passieren wird. Der Rest ist eben irgendein Glaube.

Ebend nicht das Wort wurde ja extra geschaffen um zwischen der von der Mehrheit vertretenen Lehre und deren spirituellen Abweichler zu differenzieren.Vollkommen unabhänig davon wie der wissenschaftliche Gehalt von irgendetwas ist.


Wer an die 22 wirren Kapitel des irren Hans glaubt, der ist klar abergläubisch. Es gibt keinerlei Bezug zu irgendeiner Wirklichkeit, alles ist nur wirre Fantasie. Genau wie die Vorstellung, dass das "gelbe Hühnel" Unglück brächte.

Nein ist er nicht wenn er an die vorherschende Lehrmeinung bzw deren interpretation glaubt.Er ist unwissenschaftlich und glaubt an etwas was von Menschen Geschrieben wurde und falsch ist aber er ist nicht abergläubisch. A sei denn er sieht die 22 Kapitel von Hans in einen komplett anderen Licht als der Großteil der Anhänger von Hans und zieht aus ihnen irgendwelche Schlüsse die mit damit nichts zu tun haben.



Dann bin ich wohl wieder mal die ganz große Ausnahme. Eine einzelne Meinung gegen den Rest der Welt. Schön für mich, jetzt fühle ich mich mal wieder ganz wohl.

Ich würde mich nicht wohlfühlen wenn ich meinen Atheismus so vertreten würde das andere Atheisten anfangen gegen mich zu Argumentieren.


Ich sage ganz klar, dass alle "etablierten" Kirchen und Religionsgemeinschaften dem Aberglauben frönen, es nur nicht wissen bzw. nicht zugeben können. Denn der einzige legitime Glaube ist der Glaube an das Gute im Menschen und all sowas. Jeder Glaube an Götter, Geister etc. etc ist ganz klar Aberglaube.

Nicht nach der Bedeutung und Definition des Wortes Aberglaube.Es ist ja schön für dich das du nur den glauben an das "gute im menschen" für Legitim hälst.Damit hast du aber ebend gerade sämtlichen rationalismus und marterialismus über Bord geworfen.Denn es glauben bei weiten nicht alle Atheisten oder Philospophen an das "Gute im Menschen".



Das mögen Anhänger dieser Kirchen so sehn, ich beantrage beim Institut für deutsche Sprache hiermit die Umdeutung und Erweiterung des Begriffes "Aberglaube".

Pech für dich das das niemanden interessiert ... denn es gibt schon genug Worte die Ausdrücken was du sagen willst.Nämlich das Religion irrational und unwissenschaftlich ist.


P.S. Du hast ja keine Ahnung, wie ich mich grade bei diesem Thema amüsiere.
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ich finde Disskussionen mit der sinnlos.Du beharrst auf einen eigenen Jargon der von der Fachwelt nicht akzeptiert wird und weigerst dich allgemein anerkannte Wahrheiten der Soziologie,Psychologie,Medizin,Philosophie,Anthrop ologie anzuerkennen.Damit bist du leicht angreifbar und deine Aussagen sind für den Atheismus kontraproduktiv.

Oder denkst du das es den Atheismus als Konzeption in irgendeiner Form weiter bringt wenn du hier mit einen Holzhammer wie Rummpelstilzien wütest und andere beleidigst?`Noch dazu versuchst du dann den Atheismus muss für waghalsige Thesen wie den "glaube an das gute im Menschen" zu vereinahmen.Für solche sinnlosen Konzeptionen bin ich viel zu naturalistisch,marterialistisch und rational.Und die Typen die du hier andauernd zitierst waren es auch.

Unschlagbarer
01.09.2010, 15:49
ich finde Disskussionen mit der sinnlos.Is schon gut. Erst wenn ich dir und deiner Auffassung zustimme, dann fändest du es sinnvoll, gelle?

Ich hab eben keine orthodoxe und auch keine offizielle und auch keine Meinung irgendeiner dumpfen Mehrheit. Ich hab immer meine eigene, weil ich sie mir bilde, und zwar unabhängig von irgendwelchen Lehrmeinungen. Wie du weißt, sind ja die meisten Philosophen in meinen Augen auch nur Dummschwätzer wie der Müllmann oder Udo Jürgens eben auch. Manchmal haben sie Unrecht, manchmal auch Recht.

Christlicher Glaube ist insofern Aberglaube, weil man in ihm an Götter, Geister, und den ganzen Kram glaubt, der sich von dem vom Christentum und von der von ihm (noch) bestimmten Meinung über den Aberglauben eben nicht wesentlich unterscheidet.

Darauf kommt es (mir) an, denn es ist doch wohl klar, dass der ganze Kram der christlichen Lehre nur eingebildet ist, auch wenn die Christen jetzt wieder aufheulen werden. Es gibt keinen wesentlichen Unterschied zwischen dem christlichen und von dem von ihm leider immer noch beherrschten Teil der öffentlichen Meinung diffamierten übrigen mystischen Glauben.

Es ist nicht wichtig, was irgendwelche Lexika dazu sagen, die heutzutage leider wieder oder immer noch von der Möglichkeit der Wahrheit der christlichen Glaubensinhalte ausgehn und entsprechend formuliert sind. Was bürgerliche, westliche Lehrbücher sagen, ist genausowenig immer richtig wie das was ich oben zum DDR-Lexikon von Meyers sagte. Was irgendjemand über einen angeblich existierenden Gott sagt, ist genauso falsch wie das, was jemand über angeblich existierende Hexen, Teufel oder böse Geister sagt. Das ganze Gesocks gibt es nicht. Sowas bietet höchstens noch Stoff für Kabarett, Karikaturen oder eben für ernsthafte Kritik an der Menschheit.

Wenn du meinst, dass der Mensch an sich böse sei, dann hast du Unrecht, aber ein großer Teil der Menschen ist ziemlich dumm, ungebildet, verblendet und läuft irgendwelchen Demagogen nach. Ich kriege Lach- oder Schreikrämpfe - je nachdem - wenn ich die Massen weinen sehe, wenn der Oberpope seinen Nüschel zum Fenster raushängt.

Ich glaube, bei einigem guten Willen kann das alles jeder glaubenslos (gleich ob frei von christlichem, muslimischem oder sonstigem religiösen oder Aberglauben) denkende Mensch verstehn. Dass du dich sperrst, liegt an deiner mangelnden Bereitschaft, persönlichkeitsfrei über solche Sachen nachzudenken und zu bestimmten Ergebnissen zu kommen. Du bist auch ein Gefangener der öffentlichen (oder Lehr-)Meinung, ich dagegen bin frei. Frei im Denken und im Finden von Einschätzungen und Schlussfolgerungen.

Und deshalb bin ich unschlagbar. Tut mir leid für dich, mein Bester.
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Weiter_Himmel
01.09.2010, 16:30
Is schon gut. Erst wenn ich dir und deiner Auffassung zustimme, dann fändest du es sinnvoll, gelle?

Ich hab eben keine orthodoxe und auch keine offizielle und auch keine Meinung irgendeiner dumpfen Mehrheit. Ich hab immer meine eigene, weil ich sie mir bilde, und zwar unabhängig von irgendwelchen Lehrmeinungen. Wie du weißt, sind ja die meisten Philosophen in meinen Augen auch nur Dummschwätzer wie der Müllmann oder Udo Jürgens eben auch. Manchmal haben sie Unrecht, manchmal auch Recht.

Christlicher Glaube ist insofern Aberglaube, weil man in ihm an Götter, Geister, und den ganzen Kram glaubt, der sich von dem vom Christentum und von der von ihm (noch) bestimmten Meinung über den Aberglauben eben nicht wesentlich unterscheidet.

Darauf kommt es (mir) an, denn es ist doch wohl klar, dass der ganze Kram der christlichen Lehre nur eingebildet ist, auch wenn die Christen jetzt wieder aufheulen werden. Es gibt keinen wesentlichen Unterschied zwischen dem christlichen und von dem von ihm leider immer noch beherrschten Teil der öffentlichen Meinung diffamierten übrigen mystischen Glauben.

Es ist nicht wichtig, was irgendwelche Lexika dazu sagen, die heutzutage leider wieder oder immer noch von der Möglichkeit der Wahrheit der christlichen Glaubensinhalte ausgehn und entsprechend formuliert sind. Was bürgerliche, westliche Lehrbücher sagen, ist genausowenig immer richtig wie das was ich oben zum DDR-Lexikon von Meyers sagte. Was irgendjemand über einen angeblich existierenden Gott sagt, ist genauso falsch wie das, was jemand über angeblich existierende Hexen, Teufel oder böse Geister sagt. Das ganze Gesocks gibt es nicht. Sowas bietet höchstens noch Stoff für Kabarett, Karikaturen oder eben für ernsthafte Kritik an der Menschheit.

Wenn du meinst, dass der Mensch an sich böse sei, dann hast du Unrecht, aber ein großer Teil der Menschen ist ziemlich dumm, ungebildet, verblendet und läuft irgendwelchen Demagogen nach. Ich kriege Lach- oder Schreikrämpfe - je nachdem - wenn ich die Massen weinen sehe, wenn der Oberpope seinen Nüschel zum Fenster raushängt.

Ich glaube, bei einigem guten Willen kann das alles jeder glaubenslos (gleich ob frei von christlichem, muslimischem oder sonstigem religiösen oder Aberglauben) denkende Mensch verstehn. Dass du dich sperrst, liegt an deiner mangelnden Bereitschaft, persönlichkeitsfrei über solche Sachen nachzudenken und zu bestimmten Ergebnissen zu kommen. Du bist auch ein Gefangener der öffentlichen (oder Lehr-)Meinung, ich dagegen bin frei. Frei im Denken und im Finden von Einschätzungen und Schlussfolgerungen.

Und deshalb bin ich unschlagbar. Tut mir leid für dich, mein Bester.
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Warum schreibst du nur solchen Schrott der meilenweit an der Sache vorbeigeht.
Es geht nicht darum ob du eine wie auch immer geartete Lehrmeinung teilst sondern darum ob du Worte richtig verwendest.

Aberglaube ist ein Wort das Abweichungen von einer orthodoxen/etablierten (und damit ist in diesem Fall gewöhnlich gemeint) Glaubenbensrichtung beschreibt jedoch nicht so vernichtend ist wie Ketzer.

Es handelt sich um spirituelle/magische/rituelle Sitten und gebräuche die von einer oder merherer Personen begangen werden ohne das sie einen wirklich religiösen (im Sinne einer etableirten Religionsgemeinschaft) Hintergrund haben.Oder die sich auf eine Religion stützen deren Lehre das eigentlich gar nicht verlangt.

Verstehst du nicht das ein Wort das auf Abweichler angewandt wurde und für abweichler konstruiert wurde nicht einfach auf die Merheit angewandt werden kann?Da geht es nicht um Sinn oder Unsinn der Christenheit oder deinen persönlichen Bezug zur Religion sondern schlicht und ergreifen darum in welchen Zusammenhang das Wort richtig benutzt wird.

Holdus
04.09.2010, 00:19
[B]

Glaubt man etwas, ist das zunächst noch lange kein religiöser und auch kein Aberglaube. Ich glaube, dass das Wetter im Herbst besser wird. Ich glaube, dass meine Frau mich nicht betrügt, ich bin sogar fest davon überzeugt etc. etc. Ich bin auch fest davon überzeugt, dass es kein Leben nach dem Tode geben kann etc.


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Stimmt, Glaube und Aberglaube setzt nicht vorraus, dass es eine Religion gibt. Beides, Glaube und Aberglaube gibt es auch in der Tierwelt.



" Bereits 1948 hatte der amerikanische Psychologe Burrhus F. Skinner die Ergebnisse eines erstaunlichen Experiments an Tauben veröffentlicht, das den Titel „Superstition in the pigeon – Aberglaube bei Tauben“ trug. Der Forscher hatte jeweils einen Vogel in eine speziell konstruierte Kiste gesetzt, bei der alle
15 Sekunden völlig automatisch etwas Leckeres in eine Futteröffnung rieselte. Zu Skinners Überraschung verharrten die hungrigen Tauben nicht etwa ruhig, bis die nächste Futterladung kam, sondern sie entwickelten seltsame Rituale, mit denen sie die Zwischenzeit überbrückten: Die einen stolzierten herum und machten zwischendurch Umdrehungen, die anderen hielten ihren Kopf in
eine der oberen Ecke des Kastens, dritte nickten mit dem Kopf, als wollten sie
einen Ball treffen und wegschleudern. Skinners Interpretation: Jene Bewegung, die die Vögel gerade ausführten, wenn das Futter zufällig in der Öffnung erschien, verbanden sie automatisch mit der Belohnung und führten sie daher häufiger aus. Damit war die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Tauben auch bei der nächsten Futtergabe wieder diese typische Bewegung machten und nun erst recht „glaubten“, ihr Verhalten habe das Futter auftauchen lassen. Konditionieren nennen die Verhaltensforscher diesen unbewussten Lernvorgang."
http://www.bild-der-wissenschaft.de/bdw/bdwlive/heftarchiv/index2.php?object_id=10096399

Unschlagbarer
04.09.2010, 08:36
Stimmt, Glaube und Aberglaube setzt nicht vorraus, dass es eine Religion gibt. Beides, Glaube und Aberglaube gibt es auch in der Tierwelt...Das beschriebene Verhalten der Tauben ist für mich überhaupt kein Beweis für den angeblich existierenden Aberglauben bei Tieren. Ich kenne Tauben bereits seit meinen Kindertagen, mein Bruder züchtete welche.

Dass Tiere auch lernfähig sind, weiß heute jedes Kind. Und dass dieses Lernen bereits mit der Geburt anfängt, ebenso. Tiere kennen aber auch keinen religiösen Glauben, jedenfalls hat noch keiner wirklich religiöse Rituale wie Beten, Augenaufschlag zum Himmel oder Selbstkasteiung beobachten können. Auch ist sowas wie eine sexuelle Enthaltsamkeit, wie es die katholischen Funktionäre sich antun, bisher bei keinem einzigen Tier beobachtet worden.

Das von dir genannte Beispiel ist nichts als Pseudowissenschaft, wenn da im Ernst jemand meint, Aberglaube bei Tieren beobachten zu können. Und das auch deshalb nicht, weil nach m.M. Glaube an Götter im Wesen nicht vom Glauben an andere Geister zu unterscheiden ist (s. Meyers 18-bändiges Lexikon). Und wie sollte ein Tier auch noch zwischen einem allmächtigen Gott und einem örtlichen und einem allmächtigen, oder zwischen guten oder bösen Dämonen unterscheiden können?

Das Tier verhält sich ausschließlich nach seinen Trieben. Fressen, Weiber, Revier, Chefgebaren, Herdentrieb. Das soziale Verhalten ist bei den verschiedenen Tierarten unterschiedlich ausgeprägt. Manche fressen sogar ihre eigenen Jungen. Und das, lieber Holdus, ist keinesfalls ein religiös motiviertes Tieropfer, wie es allein die Menschen fertigbringen.


Dass es aber "eine archaische Methode unseres Gehirns (sei), die Welt zu verstehen und daraus zu lernen", trifft für Gläubige wie für Abergläubige bezüglich ihres Glaubens nicht zu. Man versuche nur mal, diesen Leuten mit schlagenden Beweisen ihren Fehlglauben zu beweisen, der Glaube/Aberglaube lässt ihnen keine wirkliche Möglichkeit zum unabhängigen Lernen.

Bsp.:
Die Evolution, die seit Beginn des Lebens bis heute auf der Erde (und sicher auch anderswo) wirkt, ist Tausendfach bewiesen. Trotzdem verhindert der christliche und der islamische Glaube, dass diese Gläubigen das akzeptieren. Für sie haben die Aussagen ihrer heiligen Schiften absoluten Vorrang. Sie merken nicht einmal, dass ihre Organisationen alles daran setzen, dass sie unwissend bleiben. Es zählt nur das religiöse "Wissen", besser die Kenntnis der märchenhaften religiösen Lehren.

Hier treffen sich übrigens die zwei wichtigsten Interessen: Die Organisation hat kein Interesse an naturwissenschaftlicher Bildung und Aufklärung, und der Gläubige auch nicht (mehr). Es ist inwischen derart in seinem Glauben gefangen, dass er meint, ohne diesen nicht mehr auskommen zu können und daher auch selbst all das ablehnt, was seine Organisation leugnet. Er dankt seinem Gott sogar für Schläge, die ihm dieser Gott angeblich beibringt! Und das ist widermenschlich, widernatürlich, denn keiner freut sich sonst über Schläge, die ihm irgendjemand zufügt.

Diese beiden Seiten einer Medaille sind nicht zu knacken. Vor allem deshalb nicht, weil diese Organisationen ihren Glauben den Kindern von Anfang an eintrichtert. Ich kenne eine abergläubische Frau, die ist es seit ihren Kindertagen, und man hat keine Chance, ihr die Sache mal klipp und klar zu erklären und ihr ihren Aberglauben zu nehmen.
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Don
04.09.2010, 08:54
Prinzipiell liegt eine vororwellsche Begriffsumbesetzung bei dem Wort Glaube vor.

Ursprünglich und weltlich im Sinne einer summarischen Verknüpfung von "Vermutung" und "Hoffnung" belegt erhielt der Begriff Glaube von Religionsdogmatikern die Bedeutung "Gewißheit", damit einen vorgeblich wissenschaftlich reproduzierbaren Anstrich.

Wie erfolgreich diese Methode selbst bei nicht völlig verblödeten Menschen ist kann man heute auch in der Klimadiskussion beobachten, die Beispiele ließen sich nahezu endlos fortführen.