Prediger
15.05.2005, 15:29
Horst Lummert
8. Mai 2005: Berlin, Hauptstadt der DDR
Die Siegesfeierlichkeiten am 8. Mai 2005 in Berlin haben mehrere Aspekte.
Zunächst fällt der geradezu hysterische Einsatz des verfügbaren politischen Establishments auf.
Eine freie Republik mit - vorneweg - ihrer Hauptstadt überschlägt sich bei der Abwehr einer fürchterlichen Gefahr.
Der Nazismus steht nämlich wieder vor der Tür, und wer vor sechzig Jahren noch nicht lebte oder zwölf Jahre antifaschistischen Widerstand verschlafen hatte, ist jetzt auf den Beinen und mit dem Mundwerk gleich in erster Reihe.
In Berlin geben vor laufender Kamera SED-Veteranen ihre antifaschistischen Statements ab.
Die halbe Republik hat kasernierte Polizisten hergeschickt, die in den Nebenstraßen nahe der genehmigten NPD-Demonstrationsroute herumstehen und die Passanten mustern...
Ihre Blicke erinnern mich an den altbekannten «deutschen Blick», so daß ich mich frage, von wem denn nun eigentlich die Gefahr für die gelassene Demokratie und das souveräne Verhalten ihrer Bürger ausgehe.
...
Die unübersehbare Ordnungsmacht verhindert den bescheidenen Blick auf die Demonstranten, um deretwillen der Staatsapparat mobilisiert worden ist.
Das Frappierendste an allem vielleicht die Verhältnismäßigkeit beziehungsweise Unverhältnismäßigkeit...
Das ganze Theater richtet sich gegen eine «Flut» von einigen hundert oder tausend Menschen.
Interessant die erstaunte Feststellung einer TV-Reporterin, daß unter den rechten Demonstranten so viele junge Leute und Frauen zu finden waren.
Es belegt, daß die offizielle Republik sich nicht informiert hat, daß sie trotz dauernden Hinweises, man wolle sich mit den Neonazis politisch auseinander setzen, noch nicht einmal weiß, mit wem sie es zu tun hat.
Das rechte Engagement in nationalen und sozialen Fragen findet in der offiziellen Berichterstattung keinen angemessenen oder gar keinen Niederschlag.
Die Neonazis tun nur das, was die sogenannten demokratischen Parteien jahrzehntelang versäumt haben.
...
Die deutschen Peinlichkeiten am und um den «Tag der Befreiung» und der bedingungslosen Niederlage, die bis heute anhält, lassen sich nicht wirklich beschreiben.
Die Deutschen sind an allem schuld, bekundet der devote Schröder; einen Schlußstrich wird es nicht geben, so der Unterwerfungskünstler Köhler.
Beide auf Umwegen vom Volke gewählt.
«Spasibo - wir sagen danke» und ähnliche Sprüche zieren das Zentrum Berlins.
Ich werde das für meine Cousine Friedchen Braasch, die jüngere Schwester des Passauer Schauspielers Ernst Braasch, aufbewahren, die im Zuge der «Befreiung» in der Moabiter Wiebestraße von einer Horde Rotarmisten zu Tode vergewaltigt wurde; sie verblutete.
Friedchen, Tochter von Male Braasch, geborener Kukafka, Schwester meiner Mutter Lina, war siebzehn oder achtzehn, als sie vor heller Begeisterung über ihre Befreiung sterben durfte.
Ihr Name steht auf keiner Stele, keiner Tafel des Gedenkens.
«Schlußstrich» ist eine Umschreibung von Friedensvertrag, von Frieden (!), den die - offensichtlich verfluchten - deutschen Politiker dem deutschen Volk versagen.
....
Du hast sie, die Deutschen, an der Kehle oder im Staub, hatte Churchill genau begriffen.
Und dafür darf man sich wirklich einmal schämen.
Das typisch Deutsche zeigt sich heute nicht im Rechtsradikalismus, sondern in der Haltung des politischen Establishments und seiner Mitläufer.
Quelle (http://www.kokhavivpublications.com/2005/rebird/horst_lummert/20050509_342.html)
8. Mai 2005: Berlin, Hauptstadt der DDR
Die Siegesfeierlichkeiten am 8. Mai 2005 in Berlin haben mehrere Aspekte.
Zunächst fällt der geradezu hysterische Einsatz des verfügbaren politischen Establishments auf.
Eine freie Republik mit - vorneweg - ihrer Hauptstadt überschlägt sich bei der Abwehr einer fürchterlichen Gefahr.
Der Nazismus steht nämlich wieder vor der Tür, und wer vor sechzig Jahren noch nicht lebte oder zwölf Jahre antifaschistischen Widerstand verschlafen hatte, ist jetzt auf den Beinen und mit dem Mundwerk gleich in erster Reihe.
In Berlin geben vor laufender Kamera SED-Veteranen ihre antifaschistischen Statements ab.
Die halbe Republik hat kasernierte Polizisten hergeschickt, die in den Nebenstraßen nahe der genehmigten NPD-Demonstrationsroute herumstehen und die Passanten mustern...
Ihre Blicke erinnern mich an den altbekannten «deutschen Blick», so daß ich mich frage, von wem denn nun eigentlich die Gefahr für die gelassene Demokratie und das souveräne Verhalten ihrer Bürger ausgehe.
...
Die unübersehbare Ordnungsmacht verhindert den bescheidenen Blick auf die Demonstranten, um deretwillen der Staatsapparat mobilisiert worden ist.
Das Frappierendste an allem vielleicht die Verhältnismäßigkeit beziehungsweise Unverhältnismäßigkeit...
Das ganze Theater richtet sich gegen eine «Flut» von einigen hundert oder tausend Menschen.
Interessant die erstaunte Feststellung einer TV-Reporterin, daß unter den rechten Demonstranten so viele junge Leute und Frauen zu finden waren.
Es belegt, daß die offizielle Republik sich nicht informiert hat, daß sie trotz dauernden Hinweises, man wolle sich mit den Neonazis politisch auseinander setzen, noch nicht einmal weiß, mit wem sie es zu tun hat.
Das rechte Engagement in nationalen und sozialen Fragen findet in der offiziellen Berichterstattung keinen angemessenen oder gar keinen Niederschlag.
Die Neonazis tun nur das, was die sogenannten demokratischen Parteien jahrzehntelang versäumt haben.
...
Die deutschen Peinlichkeiten am und um den «Tag der Befreiung» und der bedingungslosen Niederlage, die bis heute anhält, lassen sich nicht wirklich beschreiben.
Die Deutschen sind an allem schuld, bekundet der devote Schröder; einen Schlußstrich wird es nicht geben, so der Unterwerfungskünstler Köhler.
Beide auf Umwegen vom Volke gewählt.
«Spasibo - wir sagen danke» und ähnliche Sprüche zieren das Zentrum Berlins.
Ich werde das für meine Cousine Friedchen Braasch, die jüngere Schwester des Passauer Schauspielers Ernst Braasch, aufbewahren, die im Zuge der «Befreiung» in der Moabiter Wiebestraße von einer Horde Rotarmisten zu Tode vergewaltigt wurde; sie verblutete.
Friedchen, Tochter von Male Braasch, geborener Kukafka, Schwester meiner Mutter Lina, war siebzehn oder achtzehn, als sie vor heller Begeisterung über ihre Befreiung sterben durfte.
Ihr Name steht auf keiner Stele, keiner Tafel des Gedenkens.
«Schlußstrich» ist eine Umschreibung von Friedensvertrag, von Frieden (!), den die - offensichtlich verfluchten - deutschen Politiker dem deutschen Volk versagen.
....
Du hast sie, die Deutschen, an der Kehle oder im Staub, hatte Churchill genau begriffen.
Und dafür darf man sich wirklich einmal schämen.
Das typisch Deutsche zeigt sich heute nicht im Rechtsradikalismus, sondern in der Haltung des politischen Establishments und seiner Mitläufer.
Quelle (http://www.kokhavivpublications.com/2005/rebird/horst_lummert/20050509_342.html)