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Vollständige Version anzeigen : Graffiti - Kunst oder Sachbeschädigung?



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Eridani
21.08.2010, 10:34
Ich sah diese Schmierereien das erste Mal am 10.11.1989 in Ost-Berlin – einen Tag nach der Maueröffnung.
Wenn nun jemand denkt, ich hätte mich in 20 Jahren an dieses Versauen von Hauswänden und Zäunen aller Art gewöhnt, so irrt er sich.

Ich werde mich nie daran gewöhnen, es bleibt für mich eine kriminelle Handlung – ein harter Ausdruck, ich weiß – für unsere junge Generation, die damit aufwuchs, sowieso schon wieder eine „sinnlose“ Frage.
Stellt Euch einfach vor, ihr hättet ein nagelneues Einfamilienhaus gebaut, Eure ganze Kraft, Euer Herzblut hineingelegt, Euer Stolz und Lebenswerk ( bis 2030 abzuzahlen) – und jetzt kommen Chaoten, und sauen Euch Euren schneeweißen Putz mit ihren Hiroglyphen ein.

Und trotzdem: Graffitti ist nicht gleich Graffitti!
Da tönt das Berliner Abendblatt für Köpenick / Nr.33 – 2010:





Nazi-Schmierereien weg
Mitglieder der Linkspartei schrubben in Oberschöneweide

In der Nacht vom 5. zum 6.8.2010 wurde Oberschöneweide zum Ziel „Nationaler Kräfte“ und ihrer unsäglichen Propaganda. Im gesamten Kiez um die Wilhelminenhofstr. Und im Kranbahnpark wurden rechte Parolen auf die Bürgersteige, an Wände , auf Sitzbänke und Brückengeländer [Treskowbrücke] geschmiert.

Insbesondere großflächig angebrachte Parolen : „ No go area Treptow“ ließen Mitglieder der Linkspartei sofort aktiv werden. [In der Brückenstr., unweit davon, befindet sich die Kreisleitung der LiNKS-Partei]

http://www.abendblatt-berlin.de/no_cache/ausgaben/?tx_pdfarchiv_pi1[disId]=9
(Nr. 33 [für Köpenick] anklicken)

[ Texte in eckigen Klammern: Bemerkungen von mir]



Nun frage ich mich, wenn die Genossen schon mal so ‚vorbildlich’ sind und ihren Kiez putzen, warum werden dann nicht gleich auch alle anderen Graffitti-Sauereien weggewischt?
Schon sehr seltsam.

Früher waren die Linken überwiegend im „Klassenkampf “ involviert, probten den Aufstand gegen das Kapital – heute tun sie alles, um ihre deutsch-feindliche Gesinnung zu beweisen; und immer wieder ins eigene Nest zu pinkeln.

Und was „No go areas“ angeht: was ist mit Kreuzberg, Wedding und Nord-Neukölln in den Nachtstunden? Sind das keine verbotenen Bereiche? Gegenden, wo sich kaum noch ein Polizist hintraut und Strassen, wo man nicht mehr lebend rauskäme, sprühte man seine nationale Gesinnung an die Häuserwände dort……


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(Bem: Schade, dass man gelöschte Bilder nicht ein zweites mal via PC hochladen kann [im selben Beitrag], - dann geht es nur noch vom Internet aus - habe aber jetzt keinen Bock, die Bilder erst in ein Internet-Terminal hochzuladen - und von da aus ins FORUM zu verknüpfen.)

έ

henriof9
21.08.2010, 10:35
Sachbeschädigung !

Peaches
21.08.2010, 10:39
Das Tag-Geschmiere mag ich auch nicht, aber manche Graffiti-Werke sind Kunst, in meinen Augen.

Da machen sehr kreative Leute kreative Kunst.

http://www.freakingnews.com/Pictures/1/Graffiti.jpg

An Fabriken oder Mauern stören sie mich nicht.
An meinem Haus vielleicht schon eher, aber es liegt doch recht weit ab von der Strasse und in einem Graffiti unpopulärem Bezirk - da stellt sich die Frage nicht.

GAP
21.08.2010, 10:44
Grafiti ist natürlich grundsätzlich Kunst. Es geht aber wie immer in diesen Fällen darum, wo und wie diese "realisiert" wird. Und mit Sicherheit gehören billige Tags - die eher die neuerliche Variante des "an den Baum pinkels" von Jugendlichen sind - zu illegaler Beschmutzung bzw. Sachbeschädigung.

Mein Vorschlag wäre, wenn dann jemand erwischt wurde, dessen Personalien notieren und zehn Jahre später danach zu fragen, welche Flächen an seinem Haus, Auto oder sonst wo er jetzt zur Verfügungen stellen wird. Vielleicht für richtige Graffiti-Künstler.

Ist nicht ganz ernst gemeint.

Rowlf
21.08.2010, 10:46
Besser als graue Wände ist es allemal.

Peaches
21.08.2010, 10:50
Besser als graue Wände ist es allemal.

Erstaunlicherweise (und darüber gibt es Studien in den USA) wird weniger an farbige Wände geschmiert, als an graue oder weiße.

Also Bruno Taut für alle und mehr Farben in die Städte.
http://www.biofarben.de/out/oxbaseshop/html/0/images/wysiwigpro/handel/kategorien/fassadenfarben/Bruno_Taut_02.jpg

Eridani
21.08.2010, 10:51
Hier noch mal meine 4 Fotos.

17306
Berlin-Kreuzberg, nähe U-Bhf.Görlitzer Str.
17307
Baumschulenweg - unter der Teltowkanalbrücke
17308
dito, versauter Hinweis einer Steinmetzerei
17309
Berlin-Kreuzberg
Welcher User möchte in diesem Haus wohnen?
E:

Felix Krull
21.08.2010, 10:53
http://www.nordmedia.de/scripts/getdata.php?id=21075&THUMB=YES&SCALED=YES&DWIDTH=550&DHEIGHT=365

GAP
21.08.2010, 10:55
Erstaunlicherweise (und darüber gibt es Studien in den USA) wird weniger an farbige Wände geschmiert, als an graue oder weiße.

Also Bruno Taut für alle und mehr Farben in die Städte.

...



Da gibt es inzwischen viele Versuche zu. Die Sitze unseres Verkehrsverbundes sind beispielsweise farblich so gestaltet, dass Schmierereien darauf extrem schlecht zu lesen bzw. zu sehen sind. Die Anzahl solcher Delikte ist daher auch stark zurück gegangen. Und weiße oder grauen Flächen sind natürlich wie eine Aufforderung, im Sinne von: Hier ist die Leinwand, zu sehen.

Eridani
21.08.2010, 11:08
Das Tag-Geschmiere mag ich auch nicht, aber manche Graffiti-Werke sind Kunst, in meinen Augen.

Da machen sehr kreative Leute kreative Kunst.


An Fabriken oder Mauern stören sie mich nicht.
An meinem Haus vielleicht schon eher, aber es liegt doch recht weit ab von der Strasse und in einem Graffiti unpopulärem Bezirk - da stellt sich die Frage nicht.

Ich habe nichts gegen "Kunst".

Aber kann der, welcher von sich glaubt, eine künstlerische Ader zu haben, seine Ambitionen nicht woanders ausführen? In Zeitungen, Büchern, Galerien, Ausstellungen usw.?

Was hier vor Jahrzehnten aus den USA herüberschwabbte (wie Vieles andere auch) hat mit Kunst nichts zu tun - es ist eigentlich tiefenpsychologisch das Aufbegehren gegen alte Struckturen, der Unmut der Unterschichten gegen das Establishment, etwas, was letztendlich uns den Niedergang einer ganzen Epoche ankündigt - das Wetterleuchten der nicht mehr fernen Weltrevolution.....

So empfinde ich das jedenfalls.

E:

Stadtknecht
21.08.2010, 11:13
Sachbeschädigung und sonst nichts.



Änderung:
Wie ich hier im Diskussionsstrang sehe, geht es nicht ausschließlich um das sinnfreie, aus schierem Spaß an der Beschädigung enststehende Beschmieren von Hauswänden, S-Bahnen usw. sondern teilweise um Gemälde, die zurecht als Kunst definiert werden können.

Wenn diese mit dem Einverständnis des Eigentümers der Hauswand gemalt werden, ist das meines Erachtens durchaus als Kunst zu sehen.

Peaches
21.08.2010, 11:15
Ich habe nichts gegen "Kunst".

Aber kann der, welcher von sich glaubt, eine künstlerische Ader zu haben, seine Ambitionen nicht woanders ausführen? In Zeitungen, Büchern, Galerien, Ausstellungen usw.?

Nein.
Kunst ist eng mit dem darstellenden Medium verbunden.
Denk dir eine Sandburg - das ist eventuell auch Kunst, aber ohne Sand nicht vorstellbar.

Es gab und gibt viele Versuche, gerade in Berlin.
Bezirke haben Freiflächen angeboten für Graffitis - das hat ganz gut funktioniert.
Was ist gegen eine buntbemalte Brandmauer einzuwenden?



Was hier vor Jahrzehnten aus den USA herüberschwabbte (wie Vieles andere auch) hat mit Kunst nichts zu tun - es ist eigentlich tiefenpsychologisch das Aufbegehren gegen alte Struckturen, der Unmut der Unterschichten gegen das Establishment, etwas, was letztendlich uns den Niedergang einer ganzen Epoche ankündigt - das Wetterleúchten der nicht mehr fernen Weltrevolution.....

So empfinde ich das jedenfalls.

E:

Ach nein, das ist mir mal wieder zu melodramatisch.
Jede Generation begehrt gegen die vorherigen auf, versucht eigene Strukturen zu schaffen, sich eigen auszudrücken. Es ist nur natürlich, dass man ab einem gewissen Alter keinen Bezug mehr dazu findet. Das Alter scheinst du erreicht zu haben.

So einfach ist das. :)

Vom Niedergang einer Epoche, faseln auch fast alle eines gewissen Alters. Das zieht sich munter durch die Menscheitsgeschichte.
Nur sind nicht alle Älteren in der Lage, das zu erfassen.

Eridani
21.08.2010, 11:21
Nein.
Kunst ist eng mit dem darstellenden Medium verbunden.
Denk dir eine Sandburg - das ist eventuell auch Kunst, aber ohne Sand nicht vorstellbar.

Es gab und gibt viele Versuche, gerade in Berlin.
Bezirke haben Freiflächen angeboten für Graffitis - das hat ganz gut funktioniert.
Was ist gegen eine buntbemalte Brandmauer einzuwenden?



Ach nein, das ist mir mal wieder zu melodramatisch.
Jede Generation begehrt gegen die vorherigen auf, versucht eigene Strukturen zu schaffen, sich eigen auszudrücken. Es ist nur natürlich, dass man ab einem gewissen Alter keinen Bezug mehr dazu findet. Das Alter scheinst du erreicht zu haben.

So einfach ist das. :)

Vom Niedergang einer Epoche, faseln auch fast alle eines gewissen Alters. Das zieht sich munter durch die Menscheitsgeschichte.
Nur sind nicht alle Älteren in der Lage, das zu erfassen.


Na gut - dann bin ich halt zu alt für diese Kritzelleien.

Vielleicht änderst Du Deine Meinung ja doch noch etwas, sollte irgend wann mal Euer Haus mit tags (http://de.wikipedia.org/wiki/Graffiti-Jargon) vollgeschmiert werden......:rolleyes:

E:

Peaches
21.08.2010, 11:26
Na gut - dann bin ich halt zu alt für diese Kritzelleien.

Vielleicht änderst Du Deine Meinung ja doch noch etwas, sollte irgand wann mal Euer Haus mit tags (http://de.wikipedia.org/wiki/Graffiti-Jargon) vollgeschmiert werden......:rolleyes:

E:

Mein Großvater war ein kluger Mann, der einmal sagte, wenn ich die Jugend nicht mehr verstehen kann, kann ich sie auch nicht mehr kritisieren.

Und falls du aufmerksam gelesen hättest, wüsstest du, wie ich zu tags stehe.
Ist in meinem Wohnbezirk aber eher unwahrscheinlich.

Ein paar Strassen weiter haben Jugendliche mit Erlaubnis des Besitzers eine schnöde Garagenwand mit Graffiti verziert, überwiegend mit den Farben der Häuser in der Umgebung.
Das sieht sehr ansprechend aus.

Alfred Tetzlaff
21.08.2010, 16:52
Bei uns wurden vor ein paar Jahren Grafittikünstler geschnappt und in einer Art Selbsthilfegruppe dazu verdonnert einen Öltank zu "verschönern". Nach dieser Aktion hatten die meisten davon genug und Sehnenscheidenentzündung.
:cool2:
http://www.politikforen.net/picture.php?albumid=154&pictureid=1414

Felix Krull
21.08.2010, 16:58
Ein paar Strassen weiter haben Jugendliche mit Erlaubnis des Besitzers eine schnöde Garagenwand mit Graffiti verziert, überwiegend mit den Farben der Häuser in der Umgebung. Das sieht sehr ansprechend aus.
Üblicherweise geschieht das aber ohne Erlaubnis.

Bei vielen dieser Leute geht es auch weniger um Kunst, sondern darum möglichst spektakulär Züge und Wände an exponierter Stelle zu "bomben" bzw. die Graffitis der gegnerischen Crew zu überpinseln. Der Kick an der Sache ist ganz explizit, daß die Sache nicht legal ist, und eben mit Gefahr verbunden. Einige dieser Crews prügeln sich auch ganz gerne mal wegen überpinselter Tags usw.

Kurz: juveniles Pimmelfechten.

Gottfried
21.08.2010, 17:18
Sachbeschädigung und sonst nichts.

Du hast keine Ahnung, wie immer.


Und obwohl Banksy auch weiterhin keinen Hauswandbesitzer um Genehmigung bittet, spricht inzwischen niemand mehr von Vandalismus.

http://www.tagesspiegel.de/kultur/kino/im-namen-der-dose/1682414.html

Gottfried
21.08.2010, 17:19
Kunst

http://de.academic.ru/pictures/dewiki/109/macgross.jpg

Maximilian
21.08.2010, 20:29
Sachbeschädigung und sonst nichts.

Die Kunst geht manchmal seltsame Wege. ;)

Felix Krull
21.08.2010, 20:36
Die Kunst geht manchmal seltsame Wege. ;)

Wenn jemand heute eine Wurst ins Klo scheißt, davon ein Foto macht, und das ins Internet stellt, dann ist das auch schon für Viele "Kunst".

Thauris
22.08.2010, 21:08
Kunst

http://de.academic.ru/pictures/dewiki/109/macgross.jpg



Ist das Banksy?

Thauris
22.08.2010, 21:11
Das Tag-Geschmiere mag ich auch nicht, aber manche Graffiti-Werke sind Kunst, in meinen Augen.

Da machen sehr kreative Leute kreative Kunst.

http://www.freakingnews.com/Pictures/1/Graffiti.jpg




Fett! :]

Peaches
22.08.2010, 21:15
Wenn jemand heute eine Wurst ins Klo scheißt, davon ein Foto macht, und das ins Internet stellt, dann ist das auch schon für Viele "Kunst".

Ich hab in Kreuzberg mal einen Hundehaufen mit nem Currypieker drin gesehen.
Daneben lag ein Pappschild mit der Aufschrift: 2€.

Streetart.

The Dude
22.08.2010, 21:16
Fett! :]

Ja fett, das ist das UNO Gebäude, du musst dir aber das Graffiti wegdenken.

Peaches
22.08.2010, 21:17
Fett! :]

Gephotoshopped.

Aber sehr nett gemacht. :]

Stechlin
22.08.2010, 21:21
Ganz klar ist das keine Kunst! Wo kämen wir denn dahin, wenn man das Geschmiere eines offensichtlich verwirrten Anarchisten zur Kunst erklärte, die ihrem Sinn nach eher dem Reviermarkieren eines Tieres gleicht. Die Beschädigung eines Gebäudes oder Mauerwerkes kann nicht im Interesse der Gesellschaft sein, die ungefragt diesen zweifelhaften Malereien ausgesetzt ist. Da mag das Talent noch so beeindruckend sein, ungefragt ist das eine kriminelle Handlung, die man auf das Schärfste bestrafen sollte.

Und jeder, der aus Berlin kommt, weiß, dass ich Recht habe. Diese Stadt ist ein Opfer dieser Kriminellen, die den Einwohnern dieser Stadt sowohl die Freude am Stadtbild nehmen als auch viel, viel Geld kosten.

Notfalls muss die Polizei das eben mit Waffengewalt durchsetzen. Das schreckt ab!

Thauris
22.08.2010, 21:25
Mein Favorit Banksy

http://cultureshoq.com/wp-content/uploads/2008/10/banksy-legal-billboards-p2-1.jpghttp://www.streething.com/wp-content/uploads/2007/06/569833546_2e3eeb814f.jpg

http://ethur.org/wp/blog/wp-content/uploads/2008/09/banksy-graffit-removal-300x200.jpg

http://i12.photobucket.com/albums/a224/Sophia3515/banksy-1.jpg

http://www.creativetempest.com/wp-content/uploads/2009/02/banksy.jpg

http://blog.mzee.com/feat/chris/files/banksy-artwork-london-2.jpg

http://freshnerd.com/wp-content/uploads/2008/09/banksy-la-2008.jpg (http://www.psfk.com/wp-content/uploads/2009/02/banksy-donkey-santas-ghetto5.jpg)



http://2d-code.co.uk/images/banksy-and-qr-code.jpg

http://streetbonersandtvcarnage.com/wp-content/uploads/2008/10/banksyynyc2.jpg

Stechlin
22.08.2010, 21:37
Da gibt es inzwischen viele Versuche zu. Die Sitze unseres Verkehrsverbundes sind beispielsweise farblich so gestaltet, dass Schmierereien darauf extrem schlecht zu lesen bzw. zu sehen sind. Die Anzahl solcher Delikte ist daher auch stark zurück gegangen. Und weiße oder grauen Flächen sind natürlich wie eine Aufforderung, im Sinne von: Hier ist die Leinwand, zu sehen.

Ja, und diese Sitze sehen hässlich aus! Diese Stoffmuster sind eine ästhetische Beleidigung! Hier in Berlin werden in den U-Bahnen die Fenster jetzt auch mit Folie beklebt, um die Scheiben vor der Zerkratzung (ich glaube das nennt sich scratching oder so) zu schützen; dummerweise sind auf den Folien stilisierte Formen des Brandenburger Tores abgebildet, also ebenfalls eine Zumutung fürs Auge. Und das alles nur wegen dieser Vandalen! "Narrenhände beschmieren Tisch und Wände." Das ist ein deutsch-mittelalterliches Sprichwort und Wertvorstellung zugleich. Wer das missachtet, ist kein Künstler, sondern ein Strolch!

Wenn eine weiße Wand oder ein freies Mauerwerk eine Aufforderung zu einer Straftat sein soll, dann läuft in der Gesellschaft einiges schief, denn offensichtlich ist ihr der Sinn für Werte, der Sinn für Anstand und Sitte abhanden gekommen. Das hat viele Ursachen, eine jedoch ist zweifelsfrei die liberale Neigung, in der Beliebigkeit nach Kunst zu suchen. Einfach ekelhaft.

Stechlin
22.08.2010, 21:40
Mein Favorit Banksy



Wenn ich "Bilder" sehen will, dann gehe ich ins Museum. Denn dort gehören sie hin. Nicht jedoch an eine Häuserwand!

Thauris
22.08.2010, 21:41
Wenn ich "Bilder" sehen will, dann gehe ich ins Museum. Denn dort gehören sie hin. Nicht jedoch an eine Häuserwand!

Das sind Auftragsarbeiten.

http://www.faz.net/s/RubEBED639C476B407798B1CE808F1F6632/Doc~E6EC0FE1F4FF34FCDB9020FDCEB806959~ATpl~Ecommon ~Sspezial.html

Kunst

Wer ist Banksy?

Er schmuggelt seine Bilder in Museen, Brad Pitt will alles von ihm haben, Sotheby's erklärt seine Kunst zur modernen Klassik. Banksy ist ein Genie des Humors. Seine Werke könnten ein neues Kapitel der Kunstgeschichte eröffnen. Von Frank Schirrmacher.


http://www.faz.net/m/%7BE73F3736-508A-4CE6-8D72-601A3D56F2B0%7DPicture.jpg (javascript:DynPagerGotoNewTag(2,16);)

Peaches
22.08.2010, 21:45
http://www.iol.ie/~tyrrellspass/comenius/Graffit1_files/image012.jpg

Thauris
22.08.2010, 21:48
http://www.faz.net/m/%7B4E0F598C-A8C8-44C2-9E48-A9E8C5E6E69D%7DPicture.jpg (javascript:DynPagerGotoNewTag(15,16);)

Peaches
22.08.2010, 21:48
Ja, und diese Sitze sehen hässlich aus! Diese Stoffmuster sind eine ästhetische Beleidigung! Hier in Berlin werden in den U-Bahnen die Fenster jetzt auch mit Folie beklebt, um die Scheiben vor der Zerkratzung (ich glaube das nennt sich scratching oder so) zu schützen; dummerweise sind auf den Folien stilisierte Formen des Brandenburger Tores abgebildet, also ebenfalls eine Zumutung fürs Auge. Und das alles nur wegen dieser Vandalen! "Narrenhände beschmieren Tisch und Wände." Das ist ein deutsch-mittelalterliches Sprichwort und Wertvorstellung zugleich. Wer das missachtet, ist kein Künstler, sondern ein Strolch!

Wenn eine weiße Wand oder ein freies Mauerwerk eine Aufforderung zu einer Straftat sein soll, dann läuft in der Gesellschaft einiges schief, denn offensichtlich ist ihr der Sinn für Werte, der Sinn für Anstand und Sitte abhanden gekommen. Das hat viele Ursachen, eine jedoch ist zweifelsfrei die liberale Neigung, in der Beliebigkeit nach Kunst zu suchen. Einfach ekelhaft.

Schon im 18. Jahrhundert ritzte der französische Schriftsteller Bretonne mit einem Schlüssel verschiedene Texte in Brücken.

Der eitle Lord Byron setzte seinem Namen per Inschrift an mehreren Orten ein Denkmal.

Maya, Inka, selbst im alten Ägypten fand man Graffiti.

Nur mal so, bevor du wieder anfängst zu hyperventilieren.

Stechlin
22.08.2010, 21:49
Ich habe nichts gegen "Kunst".

Aber kann der, welcher von sich glaubt, eine künstlerische Ader zu haben, seine Ambitionen nicht woanders ausführen? In Zeitungen, Büchern, Galerien, Ausstellungen usw.?

Was hier vor Jahrzehnten aus den USA herüberschwabbte (wie Vieles andere auch) hat mit Kunst nichts zu tun - es ist eigentlich tiefenpsychologisch das Aufbegehren gegen alte Struckturen, der Unmut der Unterschichten gegen das Establishment, etwas, was letztendlich uns den Niedergang einer ganzen Epoche ankündigt - das Wetterleuchten der nicht mehr fernen Weltrevolution.....

So empfinde ich das jedenfalls.

E:

So ist es. Das alles sind Sympthome des Niederganges; in Rom war es nicht anders.

Jedoch kristallisiert sich heraus, dass dem politischen Niedergang der kulturelle vorausgeht. Wenn zwischen niederer Intention und der schönen Kunst nicht mehr zu unterscheiden vermocht wird, dann diktiert bereits der Unverstand, der sich seiner Natur nach jedoch leider stets bei der Mehrheit finden lässt.

Zu viel Freiheit macht die Köpfe krank. Und das äußert sich dann in diesem merkwürdigen Drang, überall seine Marke zu hinterlassen -wie ein wildes Tier. Das ist keine Kunst, das ist ekelhaft!

Thauris
22.08.2010, 21:55
So ist es. Das alles sind Sympthome des Niederganges; in Rom war es nicht anders.

Jedoch kristallisiert sich heraus, dass dem politischen Niedergang der kulturelle vorausgeht. Wenn zwischen niederer Intention und der schönen Kunst nicht mehr zu unterscheiden vermocht wird, dann diktiert bereits der Unverstand, der sich seiner Natur nach jedoch leider stets bei der Mehrheit finden lässt.

Zu viel Freiheit macht die Köpfe krank. Und das äußert sich dann in diesem merkwürdigen Drang, überall seine Marke zu hinterlassen -wie ein wildes Tier. Das ist keine Kunst, das ist ekelhaft!


Warum soll man hässliche alte Gebäude, U-Bahnstationen oder abbruchreife Häuser nicht verschönern? Sehen die vielleicht toll aus so wie sie sind?

Allerdings sollten das Könner machen und keine Dilettanten wie man sie bei uns häufig findet!

Was gibt es hieran auszusetzen?

http://files.sharenator.com/6a00d83451c23269e200e5539a58618833_800wi_Banksy_Gr affiti_Art-s450x338-16545-580.jpg

http://www.frikadellenmuesli.de/wp-content/uploads/2010/06/banksy-gaza-kgixl1.jpg

Gottfried
22.08.2010, 21:55
Wenn ich "Bilder" sehen will, dann gehe ich ins Museum. Denn dort gehören sie hin. Nicht jedoch an eine Häuserwand!

Und was ist mit Höhlenmalereien?

http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6hlenmalerei

Thauris
22.08.2010, 22:00
Und was ist mit Höhlenmalereien?

http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6hlenmalerei


Eben, das ist nichts anderes als eine Fortsetzung!

Gottfried
22.08.2010, 22:00
http://www.graffitieuropa.org/news/21/penistag.jpg

Epic.

Stechlin
22.08.2010, 22:00
Schon im 18. Jahrhundert ritzte der französische Schriftsteller Bretonne mit einem Schlüssel verschiedene Texte in Brücken.

Nun ja. In Frankreich vielleicht.


Der eitle Lord Byron setzte seinem Namen per Inschrift an mehreren Orten ein Denkmal.

Die Gewohnheiten eines parfümierten englischen Gockels vermögen kaum, aus einer Sachbeschädigung Kunst zu machen.


Maya, Inka, selbst im alten Ägypten fand man Graffiti.

Was, die Mayas, Inkas -ja selbst die Ägypter kannten bereits Sprühfarben? Was für eine beeindruckende Konsumgesellschaft.

Aber Spaß beiseite: Mayas, Inkas und Ägypter "bemalten" ihre Wände nicht in einem Anfall von Anarchismus und Beliebigkeit, sondern gestreng ihren Vorstellungen von Kunst, Religion und Identität! Dein "Graffitiekünstler" ist eher mit einem Grabräuber zu vergleichen, der in Verkennung jeglichen Respekts vor dem Objekt seiner Gewalt diese Kunst zerstört.

Peaches
22.08.2010, 22:03
Was, die Mayas, Inkas -ja selbst die Ägypter kannten bereits Sprühfarben? Was für eine beeindruckende Konsumgesellschaft.

Aber Spaß beiseite: Mayas, Inkas und Ägypter "bemalten" ihre Wände nicht in einem Anfall von Anarchismus und Beliebigkeit, sondern gestreng ihren Vorstellungen von Kunst, Religion und Identität! Dein "Graffitiekünstler" ist eher mit einem Grabräuber zu vergleichen, der in Verkennung jeglichen Respekts vor dem Objekt seiner Gewalt diese Kunst zerstört.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/16/Graffiti_politique_de_Pompei.jpg

Karikatur eines Politikers in Pompeji.

Graffiti ist eine Ausdrucksform und kann als solche durchaus Kunst sein, muss aber nicht.
Persönlicher Geschmack ist dafür nicht unbedingt ausschlaggebend.

Stechlin
22.08.2010, 22:05
Warum soll man hässliche alte Gebäude, U-Bahnstationen oder abbruchreife Häuser nicht verschönern? Sehen die vielleicht toll aus so wie sie sind?

Allerdings sollten das Könner machen und keine Dilettanten wie man sie bei uns häufig findet!

Was gibt es hieran auszusetzen?



Was redest Du da? Komm mal nach Berlin! Hier gibt es kaum ein Gebäude, dass unbeschmiert ist. Diese Banden machen nicht einmal vor historischen Gemäuern halt.

Graffitie ist Anarchie! Das bedingt nun einmal vor allem auch die "freie" Wahl des Farbträgers. Deshalb ist das alles abzulehnen. Und zwar ohne Ausnahme!

Gottfried
22.08.2010, 22:05
http://www.ilovegraffiti.de/media/users/notme/August2009/graffiti52l3d3jd7.jpg

Gottfried
22.08.2010, 22:07
Was redest Du da? Komm mal nach Berlin! Hier gibt es kaum ein Gebäude, dass unbeschmiert ist. Diese Banden machen nicht einmal vor historischen Gemäuern halt.

Graffitie ist Anarchie! Das bedingt nun einmal vor allem auch die "freie" Wahl des Farbträgers. Deshalb ist das alles abzulehnen. Und zwar ohne Ausnahme!

Ost-Berlin war vor 22 Jahren sicher nicht schöner ohne die Penis-Graffiti.

Stechlin
22.08.2010, 22:07
Und was ist mit Höhlenmalereien?

http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6hlenmalerei

Höhlenmalerei ist Kunst, die im Einverständnis der Gemeinschaft erschaffen wurde und somit auch Identität stiftete. Graffitie ist Anarchie und Zerstörung.

Peaches
22.08.2010, 22:08
Was redest Du da? Komm mal nach Berlin! Hier gibt es kaum ein Gebäude, dass unbeschmiert ist. Diese Banden machen nicht einmal vor historischen Gemäuern halt.

Graffitie ist Anarchie! Das bedingt nun einmal vor allem auch die "freie" Wahl des Farbträgers. Deshalb ist das alles abzulehnen. Und zwar ohne Ausnahme!

Im Friedrichshain:
http://calyxdesign.com/wp-content/uploads/2008/07/graffiti_berlin2.jpg

Thauris
22.08.2010, 22:09
Was redest Du da? Komm mal nach Berlin! Hier gibt es kaum ein Gebäude, dass unbeschmiert ist. Diese Banden machen nicht einmal vor historischen Gemäuern halt.

Graffitie ist Anarchie! Das bedingt nun einmal vor allem auch die "freie" Wahl des Farbträgers. Deshalb ist das alles abzulehnen. Und zwar ohne Ausnahme!


Ich rede nicht von Schmierereien sondern von verschönernder Kunst auf oder an grottenhässlichen und deprimierenden Gebäuden. Das hat mit Anarchie nicht das geringste zu tun.

Gottfried
22.08.2010, 22:11
Höhlenmalerei ist Kunst, die im Einverständnis der Gemeinschaft erschaffen wurde und somit auch Identität stiftete. Graffitie ist Anarchie und Zerstörung.

Wenn ich mir die um sich greifende Glas- und Stahlarchitektur der deutschen Größstädte so ansehe, so kann ein Graffiti in Ehren niemand verwehren, oder?

Stechlin
22.08.2010, 22:14
Graffiti ist eine Ausdrucksform und kann als solche durchaus Kunst sein, muss aber nicht.
Persönlicher Geschmack ist dafür nicht unbedingt ausschlaggebend.

Es geht auch nicht um den Geschmack oder um Vorliebe. Von mir aus sollen sie Leinwände mit ihren "Ausdrücken" beschmieren und die sich ins Zimmer hängen. Das ist mir gleich. Aber im öffentlichen Stadtbild hat das nichts zu suchen! Oder ist Architektur keine Kunst? Rembrand hat ja seine Farben auch nicht auf alten Ölbildern aufgetragen.

Peaches
22.08.2010, 22:14
Höhlenmalerei ist Kunst, die im Einverständnis der Gemeinschaft erschaffen wurde und somit auch Identität stiftete. Graffitie ist Anarchie und Zerstörung.

Aus heutiger Sicht betrachtest du Höhlenmalerei als Kunst - vor allem auch, weil sie alt ist. Ob sie damals als Kunst gesehen wurde, bezweifelt man. Zu recht. Denn oft erscheint als, als diene sie eher der Dokumentation von Wissen, als reinem ästhetischem Anspruch.

Vielleicht werden in etlichen Tausend Jahren die Graffitis in Berlin auch ganz anders wahrgenommen.

Stechlin
22.08.2010, 22:15
Eben, das ist nichts anderes als eine Fortsetzung!

So, so! Eine Fortsetzung der Höhlenmalerei ist das Graffitie.

Frage: Wie alt ist die Höhlenmalerei?

klartext
22.08.2010, 22:17
Wenn ich mir die um sich greifende Glas- und Stahlarchitektur der deutschen Größstädte so ansehe, so kann ein Graffiti in Ehren niemand verwehren, oder?

Ob es Kunst ist oder nicht, hat keine Bedeutung. Als Eigentümer eines Gebäudes bestimmt dieser selbst über die Gestaltung seiner Fassade und nicht selbsternannte Künstler. Alles andere ist ein Eingriff in das Eigentumsrecht und wird entsprechend bestraft.
Oft ist es nicht mehr als eine Hundemarke zu setzen, vergleichbar mit einem Hund, der an jede Ecke pinkelt.

Peaches
22.08.2010, 22:18
Es geht auch nicht um den Geschmack oder um Vorliebe. Von mir aus sollen sie Leinwände mit ihren "Ausdrücken" beschmieren und die sich ins Zimmer hängen. Das ist mir gleich. Aber im öffentlichen Stadtbild hat das nichts zu suchen! Oder ist Architektur keine Kunst? Rembrand hat ja seine Farben auch nicht auf alten Ölbildern aufgetragen.

Natürlich kann Architektur auch Kunst sein. Sie muss es aber nicht.
Das Bauwerk kann letztlich stehen und einen reinen Zweck erfüllen ohne künstlerisch wertvoll sein.

Aber genau dasselbe ist es doch mit Graffitis. Manche sind zweifellos Kunst und andere sicher nicht.
Es hängt vom Selbstzweck ab.

Architektur und Bemalung (welcher Art auch immer) bedingen sich oft.

Stechlin
22.08.2010, 22:19
Ost-Berlin war vor 22 Jahren sicher nicht schöner ohne die Penis-Graffiti.

Die historische Bausubstanz der Stadt wurde in den letzten zwanzig Jahren wunderschön saniert und teilweise auch rekonstruiert. Welchen Respekt zollt wohl Dein Peniskopfmaler diesem Aufbauwerk, wenn er es beschmiert?

Tut mir leid, aber ich kann in diesem hässlichen Akt nichts Kunstwürdiges finden. Es ist nicht nur ein Ärgernis, sondern ein Verbrechen und sollte entsprechend hart und unnachgiebig bestraft werden. Anderen zur Abschreckung.

Gottfried
22.08.2010, 22:19
Ob es Kunst ist oder nicht, hat keine Bedeutung. Als Eigentümer eines Gebäudes bestimmt dieser selbst über die Gestaltung seiner Fassade und nicht selbsternannte Künstler. Alles andere ist ein Eingriff in das Eigentumsrecht und wird entsprechend bestraft.
Oft ist es nicht mehr als eine Hundemarke zu setzen, vergleichbar mit einem Hund, der an jede Ecke pinkelt.

Für mich sind Penis-Graffiti auf Grabsteinen Kunst. Komme was wolle.

Und auf der Berliner Mauer waren diese auch schön anzusehen. Oder wäre es besser gewesen, wenn die Mauer grau geblieben wäre?

Thauris
22.08.2010, 22:19
Es geht auch nicht um den Geschmack oder um Vorliebe. Von mir aus sollen sie Leinwände mit ihren "Ausdrücken" beschmieren und die sich ins Zimmer hängen. Das ist mir gleich. Aber im öffentlichen Stadtbild hat das nichts zu suchen! Oder ist Architektur keine Kunst? Rembrand hat ja seine Farben auch nicht auf alten Ölbildern aufgetragen.

Jemand wie Hundertwasser gehört dann auch nicht in ein öffentliches Stadtbild - trotzdem beleben seine Gebäude das triste grau vieler ekelhaft hässlicher Städte



http://www.poster.net/hundertwasser-friedensreich/hundertwasser-friedensreich-hundertwasser-haus-winterabend-9700537.jpg

Stechlin
22.08.2010, 22:20
Im Friedrichshain:
http://calyxdesign.com/wp-content/uploads/2008/07/graffiti_berlin2.jpg

Du musst mir diese Akte der Barbarei nicht vor Augen führen. Ich wohne in dieser Stadt und muss mir das jeden Tag anschauen -ob ich will oder nicht.

Stechlin
22.08.2010, 22:21
Wenn ich mir die um sich greifende Glas- und Stahlarchitektur der deutschen Größstädte so ansehe, so kann ein Graffiti in Ehren niemand verwehren, oder?

Das eine macht das andere nicht besser oder?

Stechlin
22.08.2010, 22:21
Ich rede nicht von Schmierereien sondern von verschönernder Kunst auf oder an grottenhässlichen und deprimierenden Gebäuden. Das hat mit Anarchie nicht das geringste zu tun.

Aber ich rede davon, weil es genau das ist, worum es hier geht.

Laotse
22.08.2010, 22:22
Sachbeschädigung !

:top:

Knudud_Knudsen
22.08.2010, 22:23
Ob es Kunst ist oder nicht, hat keine Bedeutung. Als Eigentümer eines Gebäudes bestimmt dieser selbst über die Gestaltung seiner Fassade und nicht selbsternannte Künstler.

damit scheint alles gesagt zu sein..

Knud

Thauris
22.08.2010, 22:23
So, so! Eine Fortsetzung der Höhlenmalerei ist das Graffitie.

Frage: Wie alt ist die Höhlenmalerei?

Was hat das damit zu tun wie alt sie ist? Schliesslich haben wir alle noch den einen oder anderen Urinstinkt in uns :D

umananda
22.08.2010, 22:23
Ich sah diese Schmierereien das erste Mal am 10.11.1989 in Ost-Berlin – einen Tag nach der Maueröffnung.
(...)




Also nehme ich an, dass du ein ehemaliger DDR-Bürger bist. Graffiti ist in der Tat nicht gleich Graffiti ... mittlerweile gibt es sogar Auftragsgraffiti ... es gibt genügend "Graffiti", das man als Schmiererei bezeichnen kann ... Sachbeschädigung. Aber es gibt auch bemerkenswerte Graffiti .... so wie in allen Disziplinen der Kunst. Sogar in der Literatur ...

Servus umananda

Stechlin
22.08.2010, 22:24
Aus heutiger Sicht betrachtest du Höhlenmalerei als Kunst - vor allem auch, weil sie alt ist. Ob sie damals als Kunst gesehen wurde, bezweifelt man. Zu recht. Denn oft erscheint als, als diene sie eher der Dokumentation von Wissen, als reinem ästhetischem Anspruch.

Wohl kaum, denn es erforderte wohl Ausdauer und damit auch Zeit, um diese zu vollenden. In der Urgesellschaft war der "Müßiggang" kein Kavaliersdelikt.


Vielleicht werden in etlichen Tausend Jahren die Graffitis in Berlin auch ganz anders wahrgenommen.

:)):)):))

Gottfried
22.08.2010, 22:24
Das eine macht das andere nicht besser oder?

Auf Palästen und Villen machen Graffiti keinen ästhetischen Sinn. Auf Ausländerwohnheimen, öffentlichen Toiletten und Bahnhöfen allerdings schon.

Thauris
22.08.2010, 22:25
Aber ich rede davon, weil es genau das ist, worum es hier geht.

Um was - Anarchie oder Schmierereien oder beides?

Ich finde Graffiti durchaus in Ordnung solange es geschmackvoll und künstlerisch gut gemacht ist und in beiderseitigem Einvernehmen geschieht.

Ausnahmen natürlich Abbruchgebäude, wo kein Einvernehmen notwendig ist.

Peaches
22.08.2010, 22:28
Wohl kaum, denn es erforderte wohl Ausdauer und damit auch Zeit, um diese zu vollenden. In der Urgesellschaft war der "Müßiggang" kein Kavaliersdelikt.

Eben. Daher kannten viele Kulturen den Begriff der "Kunst" gar nicht.
Höhlenmalerei sollte in erster Linie etwas aussagen, sie erfüllten einen Zweck.
"Hier haben wir einen Hirsch erlegt" oder "gute Jagdgebiete".
Und das ist den heutigen Graffitis nicht sehr unähnlich.



:)):)):))

Schön, das du dich amüsierst. Vielleicht solltest du dich stattdessen lieber mit Kunstgeschichte beschäftigen.

Gottfried
22.08.2010, 22:29
Nun stellt Euch mal die New Yorker U-Bahn ohne Graffiti vor. Da fehlt doch was?

Peaches
22.08.2010, 22:30
Nun stellt Euch mal die New Yorker U-Bahn ohne Graffiti vor. Da fehlt doch was?

Graffitis gehören zum Alltag.

Gottfried
22.08.2010, 22:33
Um was - Anarchie oder Schmierereien oder beides?

Ich finde Graffiti durchaus in Ordnung solange es geschmackvoll und künstlerisch gut gemacht ist und in beiderseitigem Einvernehmen geschieht.

Ausnahmen natürlich Abbruchgebäude, wo kein Einvernehmen notwendig ist.

Sie können auch ruhig versifft und inhaltslos sein. Eine derart vollgeschmierte Toilette mit einem Junkie, der sich auf dem Boden einen Schuss setzt machen das Bild komplett!

Stechlin
22.08.2010, 22:33
Natürlich kann Architektur auch Kunst sein. Sie muss es aber nicht.
Das Bauwerk kann letztlich stehen und einen reinen Zweck erfüllen ohne künstlerisch wertvoll sein.

Mag sein. Aber daraus ist nicht das Recht abzuleiten, das Gebäude für die persönliche Begierde zu missbrauchen, seiner "Kunst" Ausdruck zu verschaffen. Eine Stadt ist zumeist ein Gesamtensemble und der Anblick derselben nicht für die Schmiererei zu opfern.


Aber genau dasselbe ist es doch mit Graffitis. Manche sind zweifellos Kunst und andere sicher nicht.
Es hängt vom Selbstzweck ab.

Tja! Da haben wir wohl einen weltanschaulichen Dissenz. Kunst ist kein Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck! Die Selbstverwirklichung des Künstlers mag ein Motiv für sein Handeln sein, wenn nicht gar eine notwendige Voraussetzung. Hinreichend dagegen ist, dass sie einem höheren Zweck dient! Das kann sie jedoch nicht, wenn die Art ihres Zustandekommens Dinge zerstört und andere Kunst, wie die Architektur darselbst, ebenfalls.


Architektur und Bemalung (welcher Art auch immer) bedingen sich oft.

Natürlich. Als der Parthenon-Tempel auf der Akropolis erbaut wurde, war er auch bemalt. Allerdings nicht von Strauchdieben und drogenkranken Jugendlichen.

Thauris
22.08.2010, 22:35
Sie können auch ruhig versifft und inhaltslos sein. Eine derart vollgeschmierte Toilette mit einem Junkie, der sich auf dem Boden einen Schuss setzt machen das Bild komplett!

:)) Du bist etwas morbide, kann das sein?

Thauris
22.08.2010, 22:35
Graffitis gehören zum Alltag.

Man stelle sich mal diese hässliche Hütte ohne vor
http://farm1.static.flickr.com/162/340581611_63ed372d4b_z.jpg


(http://www.flickr.com/photos/24293932@N00/340581611/)

umananda
22.08.2010, 22:36
Nun stellt Euch mal die New Yorker U-Bahn ohne Graffiti vor. Da fehlt doch was?

Es würde was fehlen ...

http://adflash.eu/wp-content/uploads/2007/07/060702streetart_.jpg

Servus umananda

Stechlin
22.08.2010, 22:37
Jemand wie Hundertwasser gehört dann auch nicht in ein öffentliches Stadtbild - trotzdem beleben seine Gebäude das triste grau vieler ekelhaft hässlicher Städte

Hundertwasser war ein Stümper! In Magdeburg steht ein Haus, das nach seinen Ideen erbaut wurde. Das ist eine architektonische Grausamkeit und zerstört das ganze Stadtbild an dieser Stelle. Und das in Sichtweite des Doms. Das ist kein Ausdruck von Kunst, das ist Barbarei.

Gottfried
22.08.2010, 22:38
:)) Du bist etwas morbide, kann das sein?

Spürst Du etwa nicht die Magie dieses Abortes?


http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/8d/Graffiti_tags.JPG/800px-Graffiti_tags.JPG

umananda
22.08.2010, 22:38
Man stelle sich mal diese hässliche Hütte ohne vor

http://www.gif-bilder.de/weblog/wp-content/uploads/2009/07/losangeles-graffiti-art.jpg
(http://www.flickr.com/photos/24293932@N00/340581611/)

Genau ... es kommt auf das Objekt an, das man mit Graffiti versieht.

Servus umananda

umananda
22.08.2010, 22:41
Hundertwasser war ein Stümper! In Magdeburg steht ein Haus, das nach seinen Ideen erbaut wurde. Das ist eine architektonische Grausamkeit und zerstört das ganze Stadtbild an dieser Stelle. Und das in Sichtweite des Doms. Das ist kein Ausdruck von Kunst, das ist Barbarei.

Man kann Friedensreich Hundertwasser sehen wie man mag ... es gibt auf der einen Seite Menschen, die sich bereichert fühlen und andere wiederum nicht. Wenn man über Architektur und die Gestaltung des öffentlichen Raumes diskutieren möchte, dann kann man letztendlich nur seinen eigenen Geschmack vertreten. Allgemeingültiges ist da nicht möglich .... wer sagt mir, dass hinter dir nicht ein völlig geschmackloser Mensch steckt?

Servus umananda

Peaches
22.08.2010, 22:43
Mag sein. Aber daraus ist nicht das Recht abzuleiten, das Gebäude für die persönliche Begierde zu missbrauchen, seiner "Kunst" Ausdruck zu verschaffen. Eine Stadt ist zumeist ein Gesamtensemble und der Anblick derselben nicht für die Schmiererei zu opfern.

Es ist ja nicht nur so, dass sich das Recht herausgenommen wird, sondern dass schnöde Bauwerke dafür tatsächlich zur Verfügung gestellt werden.
Nicht alles, was wir an den Wänden tagtäglich sehen, ist eine Sachbeschädigung, auch wenn die Art des Ausdrucks nicht gefällt.

Zudem sind Graffitis ein Ausdruck. Zum einen natürlich des berühmten: I was here.
Zum anderen spiegeln Graffits in ihrer Unterschiedlichkeit den Zeitgeist und das taten sie schon immer, egal ob mit Fingerfarbe, Pinseln oder heutzutage mit Sprühdosen.

Sie sind jedoch kein junges Phänomen.




Tja! Da haben wir wohl einen weltanschaulichen Dissenz. Kunst ist kein Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck! Die Selbstverwirklichung des Künstlers mag ein Motiv für sein Handeln sein, wenn nicht gar eine notwendige Voraussetzung. Hinreichend dagegen ist, dass sie einem höheren Zweck dient! Das kann sie jedoch nicht, wenn die Art ihres Zustandekommens Dinge zerstört und andere Kunst, wie die Architektur darselbst, ebenfalls.

Nun, nicht immer zerstören Graffitis die Architektur. Manchmal entwickeln sie sie weiter, geben ihr eine neue Dimension.
Kunst allein als Mittel zum Zweck zu sehen, halte ich für gefährlich materialistisch. Sie ist in ihrer Freiheit vor allem Ausdruck eines persönlichen Empfindens, des individuellen Seins.



Natürlich. Als der Parthenon-Tempel auf der Akropolis erbaut wurde, war er auch bemalt. Allerdings nicht von Strauchdieben und drogenkranken Jugendlichen.

Nein, aber schon Generationen von Griechen ritzten Namen und Initialen in die Säulen.

Stechlin
22.08.2010, 22:43
Auf Palästen und Villen machen Graffiti keinen ästhetischen Sinn. Auf Ausländerwohnheimen, öffentlichen Toiletten und Bahnhöfen allerdings schon.

So? Welcher Sinn sollte sich daraus denn ergeben? Du kannst übrigens nicht das eine wollen, ohne das andere zu mögen. Wenn Du diese Schmierereien auf Bahnhöfen dulden willst, dann bitte auch an Palästen, Schlössern, Kirchen ect.

Und dann denkst Du noch einmal über den vermeintlichen Sinn nach.

Thauris
22.08.2010, 22:44
Spürst Du etwa nicht die Magie dieses Abortes?




Für Dich hab ich einen Filmtip - Candyman :D

Stechlin
22.08.2010, 22:45
Um was - Anarchie oder Schmierereien oder beides?

Ich finde Graffiti durchaus in Ordnung solange es geschmackvoll und künstlerisch gut gemacht ist und in beiderseitigem Einvernehmen geschieht.

Ausnahmen natürlich Abbruchgebäude, wo kein Einvernehmen notwendig ist.

Das ist es aber nicht! Und genau aus diesem Grunde ist es ein Ausdruck der Anarchie, der Beliebigkeit und der Sittenlosigkeit.

Offensichtlich musst Du diesen Mist nicht jeden Tag ertragen.

umananda
22.08.2010, 22:46
So? Welcher Sinn sollte sich daraus denn ergeben? Du kannst übrigens nicht das eine wollen, ohne das andere zu mögen. Wenn Du diese Schmierereien auf Bahnhöfen dulden willst, dann bitte auch an Palästen, Schlössern, Kirchen ect.

Und dann denkst Du noch einmal über den vermeintlichen Sinn nach.

Wer sagt das? Du? Das ist doch völlig aus der Luft gegriffen. Es kommt sogar auf den Bahnhof an ... ob ein Graffiti sinnvoll ist oder nicht.

Servus umananda

Stechlin
22.08.2010, 22:47
Schön, das du dich amüsierst. Vielleicht solltest du dich stattdessen lieber mit Kunstgeschichte beschäftigen.

Für die Geschichte ist das Graffitie ein wenig zu kurzlebig. Kaum das es eine Wand besudelt, ist es zumeist entweder übermalt oder entfernt oder es verwittert binnen Kürze. Da bleibt nichts, womit sich Kunsthistoriker einst beschäftigen können.

:rolleyes:

Gottfried
22.08.2010, 22:47
So? Welcher Sinn sollte sich daraus denn ergeben? Du kannst übrigens nicht das eine wollen, ohne das andere zu mögen. Wenn Du diese Schmierereien auf Bahnhöfen dulden willst, dann bitte auch an Palästen, Schlössern, Kirchen ect.

Und dann denkst Du noch einmal über den vermeintlichen Sinn nach.

Von mir aus auch an Palästen, wenn die Schlossherren es sich gefallen lassen.

Stechlin
22.08.2010, 22:48
Nun stellt Euch mal die New Yorker U-Bahn ohne Graffiti vor. Da fehlt doch was?

Ich stelle mir gerade die Berliner U-Bahn ohne Graffitie vor. Welch zuckersüßer und utopischer Gedanke.

Thauris
22.08.2010, 22:48
Hundertwasser war ein Stümper! In Magdeburg steht ein Haus, das nach seinen Ideen erbaut wurde. Das ist eine architektonische Grausamkeit und zerstört das ganze Stadtbild an dieser Stelle. Und das in Sichtweite des Doms. Das ist kein Ausdruck von Kunst, das ist Barbarei.

Meinst Du das? Wenn man eine andere Farbe gewählt hätte, würde es weitaus ansprechender aussehen

http://www.fotografie.fabrik1design.de/wp-content/myfotos/hundertwasser/ansicht_01.jpg

umananda
22.08.2010, 22:50
Meinst Du das? Wenn man eine andere Farbe gewählt hätte, würde es weitaus ansprechender aussehen

http://www.fotografie.fabrik1design.de/wp-content/myfotos/hundertwasser/ansicht_01.jpg

Immerhin bleiben die Menschen stehen und nehmen den öffentlichen Raum wahr ... anstatt daran ohne den Blick zu heben vorübergehen.

Servus umananda

Peaches
22.08.2010, 22:54
Für die Geschichte ist das Graffitie ein wenig zu kurzlebig. Kaum das es eine Wand besudelt, ist es zumeist entweder übermalt oder entfernt oder es verwittert binnen Kürze. Da bleibt nichts, womit sich Kunsthistoriker einst beschäftigen können.

:rolleyes:

Natürlich nicht alle. Ein paar werden sich noch einige Zeit überdauern.

Was denkst du wie viele Höhlenmalereien verblasst sind?

Thauris
22.08.2010, 22:54
Immerhin bleiben die Menschen stehen und nehmen den öffentlichen Raum wahr ... anstatt daran ohne den Blick zu heben vorübergehen.

Servus umananda


Da hast Du nicht unrecht - ich finde dieses Gebäude nicht hässlich, nur die Farbe.
Und von den grauen Betonklötzen die wir Plattenbauten nennen, diese seelenlosen Bunker und ein Verbrechen an jeglichem Geschmacksempfinden, hatten wir nun wirklich genug.

Stechlin
22.08.2010, 22:55
Man kann Friedensreich Hundertwasser sehen wie man mag ... es gibt auf der einen Seite Menschen, die sich bereichert fühlen und andere wiederum nicht. Wenn man über Architektur und die Gestaltung des öffentlichen Raumes diskutieren möchte, dann kann man letztendlich nur seinen eigenen Geschmack vertreten. Allgemeingültiges ist da nicht möglich .... wer sagt mir, dass hinter dir nicht ein völlig geschmackloser Mensch steckt?

Servus umananda

Oh doch! Ein Karl-Friedrich Schinkel schuf allgemeingültig Schönes. Es gibt keinen Dissenz, der die Vollkommenheit seiner Werke in Frage stellt. Um nur ein Beispiel zu nennen.

Erst die Beliebigkeit der Postmoderne ließ den Anblick der Städte verarmen, so dass in der Tat nur noch wenige, eben eine dekadente Elite, sich dadurch bereichert fühlen. Insofern ist das Graffitie nur ein weiterer Ausdruck dieses Niederganges im Ringen um die Allgemeingültigkeit von Schönheit.

Stechlin
22.08.2010, 22:58
Wer sagt das? Du? Das ist doch völlig aus der Luft gegriffen. Es kommt sogar auf den Bahnhof an ... ob ein Graffiti sinnvoll ist oder nicht.

Servus umananda

Wo Du lebst vielleicht. Bei uns sind Bahnhöfe zumeist historische Denkmäler. Es ergibt keinen Sinn, Gebäude zu beschmieren. Und nichts anderes ist es.

Du scheinst nicht aus einer graffitiegeplagten Stadt zu kommen. Dann würdest Du vielleicht anders darüber reden.

Thauris
22.08.2010, 22:58
Ich stelle mir gerade die Berliner U-Bahn ohne Graffitie vor. Welch zuckersüßer und utopischer Gedanke.


Nun ja, wer auf Tristesse steht, ewiges einheitliches Grau in Grau, dem mag das gefallen. Ich stelle mir gerade vor auf die U-Bahn zu warten, und nichts was das Auge ablenken oder interessieren könnte - wie langweilig.

Stechlin
22.08.2010, 22:58
Von mir aus auch an Palästen, wenn die Schlossherren es sich gefallen lassen.

Solche Schlossherren wäre schlechte Erben ihrer Vorfahren.

Stechlin
22.08.2010, 23:00
Meinst Du das? Wenn man eine andere Farbe gewählt hätte, würde es weitaus ansprechender aussehen

http://www.fotografie.fabrik1design.de/wp-content/myfotos/hundertwasser/ansicht_01.jpg

Kann sein; die sehen eh alle gleich aus.

Das ganze Gebäude ist ein Alptraum und ist nur der Abrissbirne wert.

umananda
22.08.2010, 23:00
Da hast Du nicht unrecht - ich finde dieses Gebäude nicht hässlich, nur die Farbe.
Und von den grauen Betonklötzen die wir Plattenbauten nennen, diese seelenlosen Bunker und ein Verbrechen an jeglichem Geschmacksempfinden, hatten wir nun wirklich genug.

Ja ... das sind architektonische Verbrechen ...

http://www.das-neue-dresden.de/images/plattenbauten-strassburger-.jpg

... und Hundertwasser hat als Autodidakt weit mehr an den Menschen gedacht ...

http://www.art-bau-gmbh.de/artbau/img/hundertwasser.jpg

Man kann sich darüber streiten ... aber ob sich die Architekten auch nur einen einzigen Gedanken über diejenigen verschwendet haben, die in diesen Wohnsilos leben müssen, das mag ich bezweifeln.

Servus umananda

Stechlin
22.08.2010, 23:02
Immerhin bleiben die Menschen stehen und nehmen den öffentlichen Raum wahr ... anstatt daran ohne den Blick zu heben vorübergehen.

Servus umananda

Der gewöhnliche Pöbel ist mit vielem leicht zu beeindrucken. Das ist kein Indiz für das Kunstschaffen.

Peaches
22.08.2010, 23:02
Oh doch! Ein Karl-Friedrich Schinkel schuf allgemeingültig Schönes. Es gibt keinen Dissenz, der die Vollkommenheit seiner Werke in Frage stellt. Um nur ein Beispiel zu nennen.

Oh doch. Persönliche Vorlieben und Geschmack.
Das mag ja deine Epoche sein, aber andere Menschen erfreuen sich an mehr, als nur Schinkel.



Erst die Beliebigkeit der Postmoderne ließ den Anblick der Städte verarmen, so dass in der Tat nur noch wenige, eben eine dekadente Elite, sich dadurch bereichert fühlen. Insofern ist das Graffitie nur ein weiterer Ausdruck dieses Niederganges im Ringen um die Allgemeingültigkeit von Schönheit.

Ach je.

Stechlin
22.08.2010, 23:03
Natürlich nicht alle. Ein paar werden sich noch einige Zeit überdauern.

Aber sicher doch... :))

umananda
22.08.2010, 23:06
Wo Du lebst vielleicht. Bei uns sind Bahnhöfe zumeist historische Denkmäler. Es ergibt keinen Sinn, Gebäude zu beschmieren. Und nichts anderes ist es.

Du scheinst nicht aus einer graffitiegeplagten Stadt zu kommen. Dann würdest Du vielleicht anders darüber reden.

Du hast eine Fabrik von Hundertwasser der Abrissbirne empfohlen .... in Wien haben wir ein Heizkraftwerk ....

http://www.locr.com/photos/000/6d/44/6d44646041e481531ba494477253d227_M.jpg?time=124252 9388

... das man gerne beim Hineinfahren in die Stadt anschauen möchte.

Aber wer würde auch nur einen Blick auf jenes Heizkraftwerk verschwenden wollen?

http://data30.sevenload.com/data49/slcom/ur/yk/lpqsme/hdercgnkjke.jpg~/Heizkraftwerk-Hafencity-Hamburg.jpg

Wo ich lebe? Ganz einfach, ich lebe in der Vorstellung, dass man nicht alles funktional hässlich gestalten muss.

Servus umananda

Stechlin
22.08.2010, 23:06
Nun ja, wer auf Tristesse steht, ewiges einheitliches Grau in Grau, dem mag das gefallen. Ich stelle mir gerade vor auf die U-Bahn zu warten, und nichts was das Auge ablenken oder interessieren könnte - wie langweilig.

Unsere U-Bahnhöfe sind nicht grau, sondern teilweise sogar rechte Kunsttempel. Und unsere U-Bahnzüge erstrahlen alle in einem erquickenden Sonnengelb. Und so sollte es auch bleiben.

Peaches
22.08.2010, 23:08
Aber sicher doch... :))

Denk ein bisschen nach.
Aber ich weiß, es ist spät...

umananda
22.08.2010, 23:09
Unsere U-Bahnhöfe sind nicht grau, sondern teilweise sogar rechte Kunsttempel. (...)

Wenn sie das sind, dann sollten dort auch keine Graffiti angebracht werden.


Servus umananda

Thauris
22.08.2010, 23:09
Ja ... das sind architektonische Verbrechen ...

http://www.das-neue-dresden.de/images/plattenbauten-strassburger-.jpg

... und Hundertwasser hat als Autodidakt weit mehr an den Menschen gedacht ...

http://www.art-bau-gmbh.de/artbau/img/hundertwasser.jpg

Man kann sich darüber streiten ... aber ob sich die Architekten auch nur einen einzigen Gedanken über diejenigen verschwendet haben, die in diesen Wohnsilos leben müssen, das mag ich bezweifeln.

Servus umananda


Sehr gute Gegenüberstellung! Nein, an den Menschen haben die nicht gedacht, nur daran wie viele Karnickel in einem solchen Stall untergebracht werden können!

Ajax
22.08.2010, 23:11
Die wenigen guten Graffiti sind die Ausnahme. Die Norm sind schnell hingekritzelte "Tags" und anderes Geschmiere. Das moderne Stadtbild ist hässlich genug. Man muss es nicht noch hässlicher machen.

Thauris
22.08.2010, 23:11
Wo ich lebe? Ganz einfach, ich lebe in der Vorstellung, dass man nicht alles funktional hässlich gestalten muss.

Servus umananda

:top:

Peaches
22.08.2010, 23:12
Unsere U-Bahnhöfe sind nicht grau, sondern teilweise sogar rechte Kunsttempel. Und unsere U-Bahnzüge erstrahlen alle in einem erquickenden Sonnengelb. Und so sollte es auch bleiben.

Ach ja.
Architektonisch so bedeutende Bahnhöfe wie Bernauer Str. (http://de.academic.ru/pictures/dewiki/85/U-Bahn_Berlin_Bernauer_Strasse.JPG) oder Grenzalle (http://www.bahnbilder.de/bilder/u-bahn-berlin-217218.jpg) oder oder oder.

Ich fahre da nicht jeden Tag vorbei. Glücklicherweise. Denn auf den Aquariumsfliesen dieser unterirdischen Tristesse wirkt jedes Graffiti wie pure Lebenslust.

umananda
22.08.2010, 23:13
Sehr gute Gegenüberstellung! Nein, an den Menschen haben die nicht gedacht, nur daran wie viele Karnickel in einem solchen Stall untergebracht werden können!

Ich würde mich vorher lieber erschießen, bevor ich in so einem tristen Wohnsilo meine Seele verlieren müsste. Das sind mehr als nur Bausünden ... das sind Verbrechen ...

Servus umananda

Thauris
22.08.2010, 23:15
Unsere U-Bahnhöfe sind nicht grau, sondern teilweise sogar rechte Kunsttempel. Und unsere U-Bahnzüge erstrahlen alle in einem erquickenden Sonnengelb. Und so sollte es auch bleiben.

Hm - mich erinnert das eher an Leichenhallen

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/26/Mk_Berlin_U-Bahn_TypG.jpg

Thauris
22.08.2010, 23:17
Ich würde mich vorher lieber erschießen, bevor ich in so einem tristen Wohnsilo meine Seele verlieren müsste. Das sind mehr als nur Bausünden ... das sind Verbrechen ...

Servus umananda


Jep - man sollte alles menschenmögliche unternehmen um nie in einem solchen Bunker zu landen, da würde ich eher eine Gartenhütte oder einen Wohnwagen vorziehen

Stechlin
22.08.2010, 23:17
Oh doch. Persönliche Vorlieben und Geschmack.
Das mag ja deine Epoche sein, aber andere Menschen erfreuen sich an mehr, als nur Schinkel.

Unsinn. Schinkel hielt sich am Ideal der Antike. Wohlproportionierte Architektur ist eine Kunst, die er beherrschte und somit allgemeingültig Schönes schuf. Ein griechischer Tempel ist vollkommen, weil seine Bauherren klare mathematische Strukturen in Stein verwandelten. Das ist schön! Das findet jeder schön, weil sie natürlich und in derselben auch überall zu finden sind. Ästhetik ist keine Frage des persönlichen Geschmacks, der Vorliebe oder der Neigung. Ästhetik ist allgemeingültig, weil sie ihre Entsprechung in der Natur findet, die sich mathematisch berechnen lässt.

Mag sein, dass der Anblick eines Hundertwasserhauses bei einigen Zeitgenossen Wohlbefinden auslöst. Ästhetisch schön ist es deshalb noch lange nicht. Das kann es auch gar nicht.

Peaches
22.08.2010, 23:18
Hm - mich erinnert das eher an Leichenhallen


Ja, ja. Man braucht schon starke Nerven, um sich an der Ödnis des U-Bahnhofes Ernst-Reuter-Platzes zu erfreuen. ;)

blues
22.08.2010, 23:19
Für die Geschichte ist das Graffitie ein wenig zu kurzlebig. Kaum das es eine Wand besudelt, ist es zumeist entweder übermalt oder entfernt oder es verwittert binnen Kürze. Da bleibt nichts, womit sich Kunsthistoriker einst beschäftigen können.

:rolleyes:

Das haben viele auch von ganz anderen Dingen behauptet, vom Jazz, vom Bauhaus, von den Expressionisten etc. ...

Thauris
22.08.2010, 23:20
Ja, ja. Man braucht schon starke Nerven, um sich an der Ödnis des U-Bahnhofes Ernst-Reuter-Platzes zu erfreuen. ;)

Oder einen männlichen Sinn für Ästhetik :D

Stechlin
22.08.2010, 23:20
Du hast eine Fabrik von Hundertwasser der Abrissbirne empfohlen .... in Wien haben wir ein Heizkraftwerk ....



Es gibt hier in Berlin herrliche alte Industriebauten, die Funktionalität und Ästhetik ausstrahlen. Das darf man nicht beschmieren.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/95/Kraftwerk_Klingenberg_28.JPG

Stechlin
22.08.2010, 23:21
Wenn sie das sind, dann sollten dort auch keine Graffiti angebracht werden.


Servus umananda

Da sind aber Graffities! Und das macht die Sache übel.

Peaches
22.08.2010, 23:22
Unsinn. Schinkel hielt sich am Ideal der Antike. Wohlproportionierte Architektur ist eine Kunst, die er beherrschte und somit allgemeingültig Schönes schuf. Ein griechischer Tempel ist vollkommen, weil seine Bauherren klare mathematische Strukturen in Stein verwandelten. Das ist schön! Das findet jeder schön, weil sie natürlich und in derselben auch überall zu finden sind. Ästhetik ist keine Frage des persönlichen Geschmacks, der Vorliebe oder der Neigung. Ästhetik ist allgemeingültig, weil sie ihre Entsprechung in der Natur findet, die sich mathematisch berechnen lässt.

Du verwechselst die Anerkennung der ästhetischen Strukturen mit dem persönlichen Empfinden für Schönheit. Das ist individuell und ich kann anerkennend sagen: Donnerwetter, der alte Schinkel.
Und ich kann mich berauschen an den Farben und Formen des Bauhauses. Ein Empfinden, das kein Schinkel mir jemals entlocken könnte.

Zwei verschiedene Schuhe.

Du unterliegst dem Fehler, deinen eigenen Geschmack für maßgeblich zu halten.

Stechlin
22.08.2010, 23:23
Sehr gute Gegenüberstellung! Nein, an den Menschen haben die nicht gedacht, nur daran wie viele Karnickel in einem solchen Stall untergebracht werden können!

Nun ja. Mit solchen Betonburgen, die in der Tat hässlich sind, sind wir in Ost und West gleichermaßen gestraft. Die Schmierereien machen die Sache jedoch noch schlimmer. Und ein ganzes Viertel mit Hundertwasserhäusern wäre ein Alptraum.

Thauris
22.08.2010, 23:25
Es gibt hier in Berlin herrliche alte Industriebauten, die Funktionalität und Ästhetik ausstrahlen. Das darf man nicht beschmieren.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/95/Kraftwerk_Klingenberg_28.JPG


Das ist deprimierend und erinnert mich an einen Knast!

Stechlin
22.08.2010, 23:25
Ach ja.
Architektonisch so bedeutende Bahnhöfe wie Bernauer Str. (http://de.academic.ru/pictures/dewiki/85/U-Bahn_Berlin_Bernauer_Strasse.JPG) oder Grenzalle (http://www.bahnbilder.de/bilder/u-bahn-berlin-217218.jpg) oder oder oder.

Bevor ich Dich missverstehe: Du willst mir sagen, dass Deine genannten Bahnhöfe nicht architektonisch bedeutsam wären?

umananda
22.08.2010, 23:25
Unsinn. Schinkel hielt sich am Ideal der Antike. Wohlproportionierte Architektur ist eine Kunst, die er beherrschte und somit allgemeingültig Schönes schuf. Ein griechischer Tempel ist vollkommen, weil seine Bauherren klare mathematische Strukturen in Stein verwandelten. Das ist schön! Das findet jeder schön, weil sie natürlich und in derselben auch überall zu finden sind. Ästhetik ist keine Frage des persönlichen Geschmacks, der Vorliebe oder der Neigung. Ästhetik ist allgemeingültig, weil sie ihre Entsprechung in der Natur findet, die sich mathematisch berechnen lässt.

Mag sein, dass der Anblick eines Hundertwasserhauses bei einigen Zeitgenossen Wohlbefinden auslöst. Ästhetisch schön ist es deshalb noch lange nicht. Das kann es auch gar nicht.

Ich bitte dich ... Schinkel mag in seiner Zeit eine architektonische Antwort gewesen sein ... so wie der weitaus kreativere Architekt Otto Wagner ein Kind seiner Zeit war und nicht mehr aus Wien wegzudenken ist .... selbst sein Stadtbahnhof ist eine Augenweide ...

http://www.euxus.eu/wien/a500/56050102-otto-wagner-pavillon-wien.jpg

... aber jede Zeit hat ihre Architektur ... ihr Blickfeld. Und wenn man sich wieder darauf besinnt, dann kann es auch weitergehen. Unsere Zeit kann nicht in die Antike zurückkehren ... das ist romantische Spinnerei ... das wären miserable Kopien ....

Servus umananda

Thauris
22.08.2010, 23:27
Nun ja. Mit solchen Betonburgen, die in der Tat hässlich sind, sind wir in Ost und West gleichermaßen gestraft. Die Schmierereien machen die Sache jedoch noch schlimmer. Und ein ganzes Viertel mit Hundertwasserhäusern wäre ein Alptraum.

Warum nicht? So lange es kleine Häuser sind ist das vollkommen in Ordnung, ansonsten wirds zuviel, da geb ich Dir allerdings recht. Aber Hundertwasser soll ja auch Akzente setzen.

Peaches
22.08.2010, 23:27
Bevor ich Dich missverstehe: Du willst mir sagen, dass Deine genannten Bahnhöfe nicht architektonisch bedeutsam wären?

Du solltest architektonisch wertvoll nicht mit "schön" verwechseln.

Stechlin
22.08.2010, 23:27
Ja, ja. Man braucht schon starke Nerven, um sich an der Ödnis des U-Bahnhofes Ernst-Reuter-Platzes zu erfreuen. ;)

Sie meinte wohl eher den Zug, als diesen -zugegeben- hässlichen Bahnhof Ernst-Reuter-Platz. Aber weder der eine noch das andere werden "schöner", wenn man sie beschmiert.

umananda
22.08.2010, 23:28
Es gibt hier in Berlin herrliche alte Industriebauten, die Funktionalität und Ästhetik ausstrahlen. Das darf man nicht beschmieren.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/95/Kraftwerk_Klingenberg_28.JPG

Wann wurde dieses Gebäude gebaut?

Servus umananda

Stechlin
22.08.2010, 23:28
Das haben viele auch von ganz anderen Dingen behauptet, vom Jazz, vom Bauhaus, von den Expressionisten etc. ...

Und sie alle werden eine Fußnote in der Geschichte sein -bis auf die Anfangsarchitektur des Bauhauses. Die haben merkwürdigerweise ganz anständig gebaut.

Thauris
22.08.2010, 23:29
Ich bitte dich ... Schinkel mag in seiner Zeit eine architektonische Antwort gewesen sein ... so wie der weitaus kreativere Architekt Otto Wagner ein Kind seiner Zeit war und nicht mehr aus Wien wegzudenken ist .... selbst sein Stadtbahnhof ist eine Augenweide ...

http://www.euxus.eu/wien/a500/56050102-otto-wagner-pavillon-wien.jpg

... aber jede Zeit hat ihre Architektur ... ihr Blickfeld. Und wenn man sich wieder darauf besinnt, dann kann es auch weitergehen. Unsere Zeit kann nicht in die Antike zurückkehren ... das ist romantische Spinnerei ... das wären miserable Kopien ....

Servus umananda


Oh ja - das ist wirklich mal eine Augenweide!

Peaches
22.08.2010, 23:30
Sie meinte wohl eher den Zug, als diesen -zugegeben- hässlichen Bahnhof Ernst-Reuter-Platz. Aber weder der eine noch das andere werden "schöner", wenn man sie beschmiert.

Ach doch:
http://echtnewyork.com/unterwegsnewyork/wp-content/uploads/2009/06/graffiti-70ties.jpg
Das könnte einige von uns auch erfreuen, wenn der Zug doch gemeint ist.

Stechlin
22.08.2010, 23:30
Das ist deprimierend und erinnert mich an einen Knast!

Weil Dir dazu das historische Bewusstsein für diesen Ort fehlt.

Stechlin
22.08.2010, 23:31
Du solltest architektonisch wertvoll nicht mit "schön" verwechseln.

Das ist keine Antwort auf meine Frage.

blues
22.08.2010, 23:31
Ich würde mich vorher lieber erschießen, bevor ich in so einem tristen Wohnsilo meine Seele verlieren müsste. Das sind mehr als nur Bausünden ... das sind Verbrechen ...

Servus umananda

oder als Scheitern der Moderne zu bezeichnen, der Ursprung modernen Bauens ist und bleibt das Bauhaus:

http://www.fotografie.fabrik1design.de/wp-content/uploads/aktuelles/meisterhaus.jpg

Peaches
22.08.2010, 23:31
Wann wurde dieses Gebäude gebaut?

Servus umananda

Schinkel war es nicht. ;)

Spaß beiseite, Mitte der Zwanziger.

Stechlin
22.08.2010, 23:32
wann wurde dieses gebäude gebaut?

Servus umananda

1925-1927.

Stechlin
22.08.2010, 23:33
Ach doch:
http://echtnewyork.com/unterwegsnewyork/wp-content/uploads/2009/06/graffiti-70ties.jpg
Das könnte einige von uns auch erfreuen, wenn der Zug doch gemeint ist.

Nein, das erfreut niemanden. In Neu-York ist es mir egal.

Peaches
22.08.2010, 23:33
Ich bitte dich ... Schinkel mag in seiner Zeit eine architektonische Antwort gewesen sein ... so wie der weitaus kreativere Architekt Otto Wagner ein Kind seiner Zeit war und nicht mehr aus Wien wegzudenken ist .... selbst sein Stadtbahnhof ist eine Augenweide ...
... aber jede Zeit hat ihre Architektur ... ihr Blickfeld. Und wenn man sich wieder darauf besinnt, dann kann es auch weitergehen. Unsere Zeit kann nicht in die Antike zurückkehren ... das ist romantische Spinnerei ... das wären miserable Kopien ....



Sehr treffend.
Das ewige Verklären des Vergangenen hat noch niemandem eine schöne Zukunft beschert.

Thauris
22.08.2010, 23:34
Weil Dir dazu das historische Bewusstsein für diesen Ort fehlt.

Selbst wenn ich es hätte würde mich so was zu Tode deprimieren. Meine Heimatstadt wurde im Krieg fast total zerbombt, aber dort stehen auch noch solche Überbleibsel, und mir wird jedes Mal kotzübel wenn ich dran vorbeifahren muss. Deswegen bin ich von dort auch aufs Land gezogen.

Peaches
22.08.2010, 23:34
Nein, das erfreut niemanden. In Neu-York ist es mir egal.

Es erfreut dich nicht.
Das ist ein großer Unterschied.

umananda
22.08.2010, 23:34
Und sie alle werden eine Fußnote in der Geschichte sein -bis auf die Anfangsarchitektur des Bauhauses. Die haben merkwürdigerweise ganz anständig gebaut.

Das Bauhaus hat nicht merkwürdigerweise anständig gebaut, sondern es steckte eine Idee dahinter ... und das geht der heutigen Architektur im profanen Bauwesen völlig ab. Heutzutage werden zwar gute Architekten höchstens noch für öffentliche repräsentative Bauwerke herangezogen ... aber der öffentliche Wohnungsbau wird einfach so abgehandelt ...

http://www.israel-on-blog.com/wp-content/uploads/2007/11/img-0015.jpg Bauhaus .... Tel Aviv

Servus umananda

Thauris
22.08.2010, 23:39
Ich glaube auch nicht dass irgendeiner von uns hier auf die Idee käme Graffiti in Städten wie Amsterdam oder Petersburg gutzuheissen, denn dort steht wirklich noch wertvolle Architektur.

Stechlin
22.08.2010, 23:41
Es erfreut dich nicht.
Das ist ein großer Unterschied.

Nein! Es erfreut hier in Berlin niemanden, weil es auch eine Menge Geld kostet und teils sogar die Sicherheit des Betriebes stört, wenn ein T-Fahrer gewzungen ist, mit einer halbverschmierten Fensterscheibe durch die Tunnel zu fahren.

Peaches
22.08.2010, 23:41
Ich glaube auch nicht dass irgendeiner von uns hier auf die Idee käme Graffiti in Städten wie Amsterdam oder Petersburg gutzuheissen, denn dort steht wirklich noch wertvolle Architektur.

Sicherlich nicht an der wertvollen Architektur.

Aber auch Amsterdam hat gruselige Viertel, die ein wenig belebt werden könnten.
Obwohl, die kann man sich zur Not ja wenigstens legal schönkiffen. :D

Stechlin
22.08.2010, 23:41
Ich glaube auch nicht dass irgendeiner von uns hier auf die Idee käme Graffiti in Städten wie Amsterdam oder Petersburg gutzuheissen, denn dort steht wirklich noch wertvolle Architektur.

Und in Berlin etwa nicht?

umananda
22.08.2010, 23:43
1925-1927.

Ich hätte es auch so ungefähr in die 20er Jahre verlegt. Es handelt sich um eine Fabrik ... dort haben Menschen als Arbeiter ihre Lebenszeit verbracht. Thauris empfand dieses Gebäude spontan als Gefängnis ... das kommt nicht von ungefähr. Die Stellung des Arbeiters in dieser Zeit wurde auch völlig anders definiert. Er war ein Lohnabhängiger ... letztendlich ein moderner Sklave.

Ich bin dafür, dass dieses Gebäude unter Denkmalschutz gestellt werden sollte, wenn es nicht schon bereits geschehen ist .... aber dieses Gebäude kann nach dem jetzigen Selbstverständnis so nicht mehr gebaut werden. Architektur ist immer auch eine Frage des jeweiligen gesellschaftlichen Hintergrundes.

Architektur ist letztendlich ein Spiegel seiner Zeit ... auch die Plattenbauten der DDR waren Ausdruck einer Idee. Der Mensch als Masse ... das Individuum war nicht gefragt.

Servus umananda

Thauris
22.08.2010, 23:44
Sicherlich nicht an der wertvollen Architektur.

Aber auch Amsterdam hat gruselige Viertel, die ein wenig belebt werden könnten.
Obwohl, die kann man sich zur Not ja wenigstens legal schönkiffen. :D


:)) So weit bin ich gar nicht erst gekommen,war wohl zu bekifft.

Peaches
22.08.2010, 23:44
Nein! Es erfreut hier in Berlin niemanden, weil es auch eine Menge Geld kostet und teils sogar die Sicherheit des Betriebes stört, wenn ein T-Fahrer gewzungen ist, mit einer halbverschmierten Fensterscheibe durch die Tunnel zu fahren.

Lern doch etwas zu differenzieren.
Es hat ja auch noch niemand Graffitis gutgeheißen, wenn dadurch Sicherheit oder Betrieb gestört wird.

Aber vielleicht erinnerst du dich ja an die Aktion der BVG, die Graffiti-Künstler einluden auf verschiedenen Betriebshöfen ausgewählte Züge zu verschönern.

Thauris
22.08.2010, 23:46
Und in Berlin etwa nicht?


Ich meinte ein zusammenhängendes Stadtbild.

blues
22.08.2010, 23:47
Sie meinte wohl eher den Zug, als diesen -zugegeben- hässlichen Bahnhof Ernst-Reuter-Platz. Aber weder der eine noch das andere werden "schöner", wenn man sie beschmiert.

Du meinst wahrscheinlich auch eher Bahnhöfe wie diesen hier

http://www.berlinblicke.de/media/ubahn/U_bahn%20heidelberger%20platz.jpg


Da kann einen das Filzstiftgeschmiere auch nerven, aber das hat auch nichts mit Graffiti zu tun - hier allerdings den Untergang einer "Kultur" erahnen zu wollen - ist schon einwenig übertrieben.

umananda
22.08.2010, 23:48
Lern doch etwas zu differenzieren.
Es hat ja auch noch niemand Graffitis gutgeheißen, wenn dadurch Sicherheit oder Betrieb gestört wird.

Aber vielleicht erinnerst du dich ja an die Aktion der BVG, die Graffiti-Künstler einluden auf verschiedenen Betriebshöfen ausgewählte Züge zu verschönern.

Man hat übrigens die Erfahrung gemacht, dass an Gebäuden ... an denen sich bereits Auftragsgraffiti befanden, von anderen "Graffiti-Schmierfinken" verschont blieben.

Servus umananda

Stechlin
22.08.2010, 23:48
Lern doch etwas zu differenzieren.
Es hat ja auch noch niemand Graffitis gutgeheißen, wenn dadurch Sicherheit oder Betrieb gestört wird.

Aber vielleicht erinnerst du dich ja an die Aktion der BVG, die Graffiti-Künstler einluden auf verschiedenen Betriebshöfen ausgewählte Züge zu verschönern.

Daran erinnere ich mich und ich fand es damals schon als ein zu großes Zugeständnis an diese Leute. Letztendlich ging es darum, der wilden Schmiererei Einhalt zu gebieten. Gebracht hat es nichts. Noch immer entsteht der BVG, und damit dem Land Berlin, also uns Berlinern, jährlich ein Millionenschaden durch diesen Vandalismus, denn nicht anders ist das zu bezeichnen. Da gibt es nichts zu differenzieren.

Stechlin
22.08.2010, 23:49
Ich meinte ein zusammenhängendes Stadtbild.
Haben wir.

blues
22.08.2010, 23:50
Und sie alle werden eine Fußnote in der Geschichte sein -bis auf die Anfangsarchitektur des Bauhauses. Die haben merkwürdigerweise ganz anständig gebaut.

Ach komm, du willst doch nicht behaupten ein Conrad Felixmüller - um nur einen zu nennen - verschwindet im nichts ...

Peaches
22.08.2010, 23:50
Daran erinnere ich mich und ich fand es damals schon als ein zu großes Zugeständnis an diese Leute. Letztendlich ging es darum, der wilden Schmiererei Einhalt zu gebieten. Gebracht hat es nichts. Noch immer entsteht der BVG, und damit dem Land Berlin, also uns Berlinern, jährlich ein Millionenschaden durch diesen Vandalismus, denn nicht anders ist das zu bezeichnen. Da gibt es nichts zu differenzieren.

Hat es doch:

Man hat übrigens die Erfahrung gemacht, dass an Gebäuden ... an denen sich bereits Auftragsgraffiti befanden, von anderen "Graffiti-Schmierfinken" verschont blieben.

Servus umananda

Das wurde allerdings nicht konsequent weiterverfolgt.

Stechlin
22.08.2010, 23:50
Du meinst wahrscheinlich auch eher Bahnhöfe wie diesen hier

http://www.berlinblicke.de/media/ubahn/U_bahn%20heidelberger%20platz.jpg


Da kann einen das Filzstiftgeschmiere auch nerven, aber das hat auch nichts mit Graffiti zu tun - hier allerdings den Untergang einer "Kultur" erahnen zu wollen - ist schon einwenig übertrieben.

Das sind dieselben Leute, von daher ist das alles in einen Topf zu werfen. Vandalismus bleibt Vandalismus. Einen Da Vinci mit Graffitie zu übersprühen, wäre auch kein Akt der Kunst.

Peaches
22.08.2010, 23:52
Ach komm, du willst doch nicht behaupten ein Conrad Felixmüller - um nur einen zu nennen - verschwindet im nichts ...

Vielleicht ist diese Kunst noch zu "jung", als das einige ihre Bedeutung für die Weiterentwicklung erfassen können.

Thauris
22.08.2010, 23:52
Du meinst wahrscheinlich auch eher Bahnhöfe wie diesen hier

http://www.berlinblicke.de/media/ubahn/U_bahn%20heidelberger%20platz.jpg


Da kann einen das Filzstiftgeschmiere auch nerven, aber das hat auch nichts mit Graffiti zu tun - hier allerdings den Untergang einer "Kultur" erahnen zu wollen - ist schon einwenig übertrieben.


Bei so was wäre das auch ein Verbrechen - DAS nenn ich mal Architektur!

Stechlin
22.08.2010, 23:52
Hat es doch

Hat es nicht. Erzähle hier keine Märchen. Es gibt kaum einen U-Bahnhof, der nicht beschmiert, keinen U-Bahnzug, der nicht zerkratzt und/oder beschmiert wäre.

umananda
22.08.2010, 23:53
(...) Einen Da Vinci mit Graffitie zu übersprühen, wäre auch kein Akt der Kunst.

Das hat hier auch kein Mensch behauptet ...selbst Schlösser, Kirchen und so weiter gehören nicht in dieser Kategorie, in der Graffiti akzeptabel wären ...

Servus umananda

Stechlin
22.08.2010, 23:53
Bei so was wäre das auch ein Verbrechen...

Ach was!

Stechlin
22.08.2010, 23:54
Das hat hier auch kein Mensch behauptet ...selbst Schlösser, Kirchen und so weiter gehören nicht in dieser Kategorie, in der Graffiti akzeptabel wären ...

Servus umananda

Erzähle das Deinen Graffitie-"Künstlern"! Die scheinen sich um Deine Kategorie nicht zu kümmern.

Peaches
22.08.2010, 23:55
Hat es nicht. Erzähle hier keine Märchen. Es gibt kaum einen U-Bahnhof, der nicht beschmiert, keinen U-Bahnzug, der nicht zerkratzt und/oder beschmiert wäre.

Ach lies doch noch mal, was umananda schrieb.
Ich hab keine Lust das immer wieder zu erklären.

Peaches
22.08.2010, 23:57
Das sind dieselben Leute, von daher ist das alles in einen Topf zu werfen. Vandalismus bleibt Vandalismus. Einen Da Vinci mit Graffitie zu übersprühen, wäre auch kein Akt der Kunst.

Das ist genau der Blödsinn, dem du anheim fällst - alles in einen Topf werfen. Graffiti ist vieles. Schnöde Kritzeleien, die sich auf Architektur nicht gut machen und Wandgemälde, die in ihrer Gestaltung einen ganz eigenen Reiz haben.

Irgendwie erinnert mich das ein wenig an diese schrecklichen alten Leute, die immer nur granteln, dass früher alles besser war, aber den Bezug zur Realität verloren haben.

blues
22.08.2010, 23:58
Das Bauhaus hat nicht merkwürdigerweise anständig gebaut, sondern es steckte eine Idee dahinter ... und das geht der heutigen Architektur im profanen Bauwesen völlig ab. Heutzutage werden zwar gute Architekten höchstens noch für öffentliche repräsentative Bauwerke herangezogen ... aber der öffentliche Wohnungsbau wird einfach so abgehandelt ...

http://www.israel-on-blog.com/wp-content/uploads/2007/11/img-0015.jpg Bauhaus .... Tel Aviv

Servus umananda

fürs bauhaus in Tel Aviv passen diese hier sehr schön:

http://1.bp.blogspot.com/_2wurG73ekO0/Sqfd5L0jKAI/AAAAAAAABYY/y9XL6tkG43M/s400/reinier_bauhaus.JPG

http://www.anovabooks.com/images/products/thumbnails_detail/9780713487923.jpg


http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/images/israel/bauhaus.jpg

Thauris
22.08.2010, 23:59
Ach was!

Differenziere doch mal - es gibt wertvolle Architektur und es gibt Schandflecke.

Ich bin ja noch nicht mal der Ansicht dass man Dein Fabrikgebäude "beschmieren" dürfte, aber man könnte es vielleicht farblich anders und etwas angenehmer fürs Auge gestalten. Diese düstere und deprimierende Tristesse passt nicht mehr in die heutige Zeit, die ist auch ohne solche Gebäude deprimierend genug.

umananda
23.08.2010, 00:01
Erzähle das Deinen Graffitie-"Künstlern"! Die scheinen sich um Deine Kategorie nicht zu kümmern.

Ich habe keine Graffiti-Künstler ... es geht auch nicht darum, dass es unter den Graffiti-Anwender auch Schmierfinken gibt. Es geht um das pauschale Urteil deinerseits ... in dem du alles in einen Topf werfen willst. Aber selbst in Pompeji finden wir Graffiti ... vor allem am Amphitheater findet man viele Wünsche und Grüße von Besuchern ... oder das berühmte Herz auf einer Parkbank oder in einem Baum geritzt.

Der Mensch neigt nun einmal dazu ... Spuren hinterlassen zu wollen.

Servus umananda

umananda
23.08.2010, 00:06
fürs bauhaus in Tel Aviv passen diese hier sehr schön:

http://1.bp.blogspot.com/_2wurG73ekO0/Sqfd5L0jKAI/AAAAAAAABYY/y9XL6tkG43M/s400/reinier_bauhaus.JPG

http://www.anovabooks.com/images/products/thumbnails_detail/9780713487923.jpg


http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/images/israel/bauhaus.jpg

Weltkulturerbe ... zum Schrecken aller Hausbesitzer eines Bauhaus-Hauses in Tel Aviv ... man hört sie seitdem nur noch jammern.

Servus umananda

blues
23.08.2010, 00:33
Weltkulturerbe ... zum Schrecken aller Hausbesitzer eines Bauhaus-Hauses in Tel Aviv ... man hört sie seitdem nur noch jammern.

Servus umananda

tja, vielleicht wissen sie nicht welche Bedeutung die Gebäude haben;

umananda
23.08.2010, 00:35
tja, vielleicht wissen sie nicht welche Bedeutung die Gebäude haben; ich hatte bislang keinerlei Nachteile durch den Denkmalschutz, eher nur Vorteile.

Es reicht schon vollkommen aus ... eine Wohnung im I.Bezirk von Wien zu besitzen, um zu wissen, wie mitunter "Denkmalschutz" den Geldbeutel strapazieren kann.

laila tov umananda

blues
23.08.2010, 00:44
Es reicht schon vollkommen aus ... eine Wohnung im I.Bezirk von Wien zu besitzen, um zu wissen, wie mitunter "Denkmalschutz" den Geldbeutel strapazieren kann.

laila tov umananda

ich kenne viele denkmalgeschützte Häuser in Berlin (einen Dank an unseren Bürgermeister) die sehr wirkungsvoll gefördert werden - zum Vorteil der Inhaber (Förderung der Fassadenfarbe bis zur Aufarbeitung der Kastendoppelfenster) vielleicht ist das ja in Wien schwieriger und in Tel Aviv auch.

umananda
23.08.2010, 00:55
ich kenne viele denkmalgeschützte Häuser in Berlin (einen Dank an unseren Bürgermeister) die sehr wirkungsvoll gefördert werden - zum Vorteil der Inhaber (Förderung der Fassadenfarbe bis zur Aufarbeitung der Kastendoppelfenster) vielleicht ist das ja in Wien schwieriger und in Tel Aviv auch.

Die Situation in Wien für Hausbesitzer oder Besitzer einer Eigentumswohnung ... vor allem im I.Bezirk kann man aus diesem Zeitungsartikel sehr gut nachlesen.

http://diepresse.com/home/leben/wohnen/355006/index.do

laila tov umananda

blues
23.08.2010, 01:08
Die Situation in Wien für Hausbesitzer oder Besitzer einer Eigentumswohnung ... vor allem im I.Bezirk kann man aus diesem Zeitungsartikel sehr gut nachlesen.

http://diepresse.com/home/leben/wohnen/355006/index.do

laila tov umananda

Ein Artikel der auch in einer Berliner Tageszeitung hätte gelesen werden können.

Der Erhalt eines "Baudenkmals" ist eben mit Aufwand verbunden, aber niemand ist gezwungen in einem Baudenkmal zu leben; wenn man sich entscheidet in einem Baudenkmal zu leben gibt es eine gewisse Verantwortung, die zumindest in Berlin eine finanzielle Förderung erfährt.

Wenn es in Wien keine Förderungen für den Erhalt von Baudenkmälern geben sollte, ist das ein Wiener Problem.

In Berlin gibt es diese und mit den Auflagen des Denkmalschutzes läßt es sich gut leben.

Immerhin geht es auch um den Erhalt der Bausubstanz des "Denkmals", oder sollte man dieses verkommen lassen ?

umananda
23.08.2010, 01:18
Ein Artikel der auch in einer Berliner Tageszeitung hätte gelesen werden können.

Der Erhalt eines "Baudenkmals" ist eben mit Aufwand verbunden, aber niemand ist gezwungen in einem Baudenkmal zu leben; wenn man sich entscheidet in einem Baudenkmal zu leben gibt es eine gewisse Verantwortung, die zumindest in Berlin eine finanzielle Förderung erfährt.

Wenn es in Wien keine Förderungen für den Erhalt von Baudenkmälern geben sollte, ist das ein Wiener Problem.

In Berlin gibt es diese und mit den Auflagen des Denkmalschutzes läßt es sich gut leben.

Es kommt mitunter vor, dass man Immobilien schon weitaus länger besitzt, bevor sich irgendein Beamter dazu entschließt, dass die Farbe an der Fassade nicht ursprünglich ist ... sicherlich bekommt man als Besitzer "Förderungen" ... die aber nicht annähern akzeptabel sind. Ich gehöre nicht zu den Menschen ... sowie auch mein Vater, die sich um ein Paar Euros hin oder her streiten würden ... aber es gibt in Wien so ein Zauberwort und das nennt sich Ensembleschutz ... etwas mehr Sensibilität gegenüber den Besitzern wäre schon angebracht.

Aber ich glaube, wir verlassen das eigentliche Thema und solche Probleme kann man hier kaum erörtern.

laila tov umananda (bin weg)

blues
23.08.2010, 01:21
Es kommt mitunter vor, dass man Immobilien schon weitaus länger besitzt, bevor sich irgendein Beamter dazu entschließt, dass die Farbe an der Fassade nicht ursprünglich ist ... sicherlich bekommt man als Besitzer "Förderungen" ... die aber nicht annähern akzeptabel sind. Ich gehöre nicht zu den Menschen ... sowie auch mein Vater, der sich um ein Paar Euros hin oder her streiten würde ... aber es gibt in Wien so ein Zauberwort und das nennt sich Ensembleschutz ... etwas mehr Sensibilität gegenüber den Besitzern wäre schon angebracht.

Aber ich glaube, wir verlassen das eigentliche Thema und solche Probleme kann man hier kaum erörtern.

laila tov umananda (bin weg)

das stimmt allerdings,

.... aber auch dieser Themenbereich gehört dazu;

laila tov

Arthas
23.08.2010, 04:15
Nun stellt Euch mal die New Yorker U-Bahn ohne Graffiti vor. Da fehlt doch was?

Sie könnte so aussehen:

http://www.schulbilder.org/moskauer-ubahn-t5006.jpg

http://www.haktulln.ac.at/hp_hakhas_alt/schulleben/rueckblicke/sj06_07/2006_russlandreise/moskauer_u_bahn.jpg

http://www.marcohenkel.de/homepage/photos/2006_moscow/21.jpg

http://img.fotocommunity.com/photos/3551956.jpg

DAS ist Kunst!
Und allemal besser als Neu York:

http://www.biologie.uni-hamburg.de/b-online/world/1823/1823_68.jpg

http://www.n24.de/media/_fotos/1politik/2008_2/november_5/081126/ny_dpa_gr.jpg

http://www.dradio.de/images/6284/landscape/

:kotz:

Die heutige Betonklotzarchitektur in Verbindung mit den alles einehmenden Graffitischmierereien zeigen sehr anschaulich den kulturellen Zerfall und die allgemeine gesellschaftliche Entartung durch den "Westen".

Arthas
23.08.2010, 04:20
Ich sollte an dieser Stelle auch nochmal auf meine beiden Stränge zur entarteten Kunst (http://www.politikforen.net/showthread.php?t=85823) und entarteten Architektur (http://www.politikforen.net/showthread.php?t=86231) verweisen.

Gottfried
23.08.2010, 04:53
http://img.fotocommunity.com/photos/3551956.jpg

Schau mal genau hin, da ist auch ein Graffiti am Zug.


Die heutige Betonklotzarchitektur in Verbindung mit den alles einehmenden Graffitischmierereien zeigen sehr anschaulich den kulturellen Zerfall und die allgemeine gesellschaftliche Entartung durch den "Westen".[/FONT]

Das gefällt Dir wohl besser?

http://www.youtube.com/watch?v=qAy6kiCkiXI

Arthas
23.08.2010, 05:33
Schau mal genau hin, da ist auch ein Graffiti am Zug.

Und macht dies den Zug nun schöner oder häßlicher?


Das gefällt Dir wohl besser?

http://www.youtube.com/watch?v=qAy6kiCkiXI

Eine im Prinzip schöne Stadt. Durch die jahrzehntelange sozialistische Herrschaft natürlich teilweise stark heruntergekommen. Aber immer noch besser als das heutige Berlin. Man stelle sich dass nun auch noch überall mit Graffiti verschmiert vor. Widerlich.
Und heute ist Eisleben wieder eine ansehnliche Stadt und hundertmal schöner als diverse Graffitidreckslöcher.

http://www.mansfeldportal.de/typo3temp/pics/fb05cfc21c.jpg

http://www.wohnfinder.de/img/wohnfinder/landingpages/marktplatz_lutherstadt.jpg

Eridani
23.08.2010, 07:32
So ist es. Das alles sind Sympthome des Niederganges; in Rom war es nicht anders.

Jedoch kristallisiert sich heraus, dass dem politischen Niedergang der kulturelle vorausgeht. Wenn zwischen niederer Intention und der schönen Kunst nicht mehr zu unterscheiden vermocht wird, dann diktiert bereits der Unverstand, der sich seiner Natur nach jedoch leider stets bei der Mehrheit finden lässt.

Zu viel Freiheit macht die Köpfe krank. Und das äußert sich dann in diesem merkwürdigen Drang, überall seine Marke zu hinterlassen -wie ein wildes Tier. Das ist keine Kunst, das ist ekelhaft!

Sehe ich genau so ! Ich denke mal ,wir sind seelenverwandt.:)

Peaches
23.08.2010, 07:39
Sehe ich genau so ! Ich denke mal ,wir sind seelenverwandt.:)

Und wahrscheinlich ungefähr gleich alt. ;)

Eridani
23.08.2010, 07:41
Warum soll man hässliche alte Gebäude, U-Bahnstationen oder abbruchreife Häuser nicht verschönern? Sehen die vielleicht toll aus so wie sie sind?

Allerdings sollten das Könner machen und keine Dilettanten wie man sie bei uns häufig findet!

Was gibt es hieran auszusetzen?



Wirf keine Nebelkerzen Thauris. Logisch bist Du in dieser Zeit involviert und kannst kaum reale Kritik üben. Du bist ein Teil all dessen......Natürlich gibt es einige Graffitisprayer, die ohne weiteres künstlerische Ambitionen und Talente haben.
Aber warum studieren die dann nicht Malerei und werden Maler und Künstler?

Es geht diesen wilden Draufgängern, die ihre Sturm und Drangzeit ausleben, doch nur um den Kick. Um das Abenteuer. Und letztendlich auch um das Aufbegehren gegen die Obrigkeit, das Establishment und die allg.Ordnung schlechthin!

Vor 100 Jahren und davor, gab es noch genug Möglichkeiten, seine "Männlichkeit" zu beweisen. Heute - in dieser immer mehr degenerierten Welt, wird das immer schwerer.

Jedenfalls: Wenn ich ein schönes Anwesen hätte mit schneeweißen Wänden - und solche Ratten würden mir mit ihren "Duftmarken-tags" mein Haus versauen - ich würde sie fangen lassen und ihnen eine Hand abhacken! ...

E:

Eridani
23.08.2010, 07:51
Ja, und diese Sitze sehen hässlich aus! Diese Stoffmuster sind eine ästhetische Beleidigung! Hier in Berlin werden in den U-Bahnen die Fenster jetzt auch mit Folie beklebt, um die Scheiben vor der Zerkratzung (ich glaube das nennt sich scratching oder so) zu schützen; dummerweise sind auf den Folien stilisierte Formen des Brandenburger Tores abgebildet, also ebenfalls eine Zumutung fürs Auge. Und das alles nur wegen dieser Vandalen! "Narrenhände beschmieren Tisch und Wände." Das ist ein deutsch-mittelalterliches Sprichwort und Wertvorstellung zugleich. Wer das missachtet, ist kein Künstler, sondern ein Strolch!

Wenn eine weiße Wand oder ein freies Mauerwerk eine Aufforderung zu einer Straftat sein soll, dann läuft in der Gesellschaft einiges schief, denn offensichtlich ist ihr der Sinn für Werte, der Sinn für Anstand und Sitte abhanden gekommen. Das hat viele Ursachen, eine jedoch ist zweifelsfrei die liberale Neigung, in der Beliebigkeit nach Kunst zu suchen. Einfach ekelhaft.

BRAVO! Und es ist die Saat der 68ziger-Saloon-Revoluzzer, die jetzt aufgeht.
Wer die Jugend antiautoritär erzieht, alles durchgehen läßt, die Kinder mit Wattehandschuhen anfasst, - muss sich nicht wundern, was eines Tages aus dieser Brut wird.

Eridani
23.08.2010, 08:08
Schon im 18. Jahrhundert ritzte der französische Schriftsteller Bretonne mit einem Schlüssel verschiedene Texte in Brücken.

Der eitle Lord Byron setzte seinem Namen per Inschrift an mehreren Orten ein Denkmal.

Maya, Inka, selbst im alten Ägypten fand man Graffiti.

Nur mal so, bevor du wieder anfängst zu hyperventilieren.

Eine schwache Argumentation und ein hilfloses Ablenken vom Grundproblem!

Logisch habe ich als Kind auch mal irgendwo mit Kreide etwas hingeschmiert, ob an einem Zaun oder auf dem Asphalt , wenn wir "Hopse" spielten.
Logisch haben in all den Jahrhunderten und Jahrtausenden Menschen ihre Gedanken zeichnerisch irgendwo hinterlassen.

Aber:

Waren je unsere Städte dieser (westlichen) Welt so generalstabsmäßig eingesaut? Waren je Häuser, Denkmäler oder öffentliche Gebäude so überkliert mit tags, Symbolen und anderen Hinterlassenschaften einer aufbegehrenden Jugend?!
Wenn seit einigen Jahren noch nicht mal mehr Glas und Scheiben aller Art in Ruhe gelassen werden. Diese Seuche, in S - U und -Strassenbahnen die Fensterscheiben zu zerkratzen; zu versauen, hat epidemische Ausmaße angenommen.

Selbst unser UN-Weltkulturerbe Sancoussie (http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/13412264) in Potsdam mußte schon Bekanntschaft mit diesen neuen Idioten des 21. Jahrhunderts machen.
Eine Suche nach diesen Schmutzfinken blieb vorläufig ergebnislos.

Und wenn Du schon aus der Geschichte rezitierst:

Hast Du eine Ahnung, wie der französische "Sonnenkönig" Ludwig XIV. ( 1638 - 1715 ) auf solche Schmierereien an seinen Gebäuden und Schlössern reagiert hätte? Nein?

Er hätte so reagiert, wie heute unsere weichgespülte Justiz reagieren müßte: Die Ferkel wären sang-u. klanglos im Gefängnis verschwunden........

E:

Thauris
23.08.2010, 08:48
Wirf keine Nebelkerzen Thauris. Logisch bist Du in dieser Zeit involviert und kannst kaum reale Kritik üben. Du bist ein Teil all dessen......Natürlich gibt es einige Graffitisprayer, die ohne weiteres künstlerische Ambitionen und Talente haben.
Aber warum studieren die dann nicht Malerei und werden Maler und Künstler?

Es geht diesen wilden Draufgängern, die ihre Sturm und Drangzeit ausleben, doch nur um den Kick. Um das Abenteuer. Und letztenedlich auch um das Aufbegehren gegen die Obrigkeit, das Establishment und die Ordnung schlechthin!

Vor 100 Jahren und davor, gab es noch genug Möglichkeiten, seine "Männlichkeit" zu beweisen. Heute - in dieser immer mehr degenerierten Welt wird das immer schwerer.

Jedenfalls: Wenn ich ein schönes Anwesen hätte mit schneeweißen Wänden - und solche Ratten würden mir mit ihren "Duftmarken-tags" mein Haus versauen - ich würde sie fangen lassen und ihnen eine Hand abhacken! ...

E:


Ich weiss nicht was an meinen Beiträgen so missverständlich ist - ich wiederhole sie noch mal in Kurzform

Graffiti von Könnern, siehe hier auch Auftragsarbeiten

in gegenseitigem Einvernehmen mit den jeweiligen Besitzern (ausser an Abbruchobjekten, hässlichen Unterführungen, Beleidigungen für's Auge etc.)

Keine Arbeiten an historisch wertvollen oder ästhetisch ansprechenden Gebäuden

WO ist das Problem?

Eridani
23.08.2010, 09:34
Und wahrscheinlich ungefähr gleich alt. ;)

Ich meinte das eigentlich gesellschaftspolitisch

Eridani
23.08.2010, 09:52
17322
Wir waren eigentlich schon mal sehr viel weiter. Aber all die Träumer einer neuen, gerechten Gesellschaftsordnung haben nicht mit dem Menschen gerechnet ( K.Marx: "Der Mensch ist böse"). Sie haben sich in uns, dem "obersten Primaten" verschätzt: Raffen, Bereicherung, Gier, animalische Triebe, Revierkampf, Neid, Mißgunst und Boshaftigkeit, sind immer noch Maß aller Dinge.
Im normalen Alltag nur durch eine dünne Pappwand getrennt und meist unsichtbar!
17323
Und so droht uns allen, früher oder später global dieses Endzeitszenario, wenn wir nicht energisch gegen Verfall, Dekadenz, Armut und wuchernde Kriminalität ankämpfen.
Endweder wir ändern uns radikal - oder aber - diese Menschheit wird das Jahr 2100 nicht mehr erleben.

E:

umananda
23.08.2010, 10:20
17322
Wir waren eigentlich schon mal sehr viel weiter. Aber all die Träumer einer neuen, gerechten Gesellschaftsordnung haben nicht mit dem Menschen gerechnet ( K.Marx: "Der Mensch ist böse"). Sie haben sich in uns, dem "obersten Primaten" verschätzt: Raffen, Bereicherrung, Gier, animalische Triebe, Revierkampf, Neid, Mißgunst und Boshaftigkeit, sind immer noch Maß aller Dinge.
Im normalen Alltag nur durch eine dünne Pappwand getrennt und meist unsichtbar!
17323
Und so droht uns allen, früher oder später global dieses Endzeitszenario, wenn wir nicht energisch gegen Verfall, Dekadenz, Armut und wuchernde Kriminalität ankämpfen.
Endweder wir ändern uns radikal - oder aber - diese Menschheit wird das Jahr 2100 nicht mehr erleben.

E:

Wenn die Fragestellung "Graffiti - Kunst oder Sachbeschädigung" lautet, dann sollte man differenzien ... und das Graffiti und die Sache genauer definieren. Das wurde zwar hier des öfteren getan, aber anscheinend besteht bei einigen Usern überhaupt kein Interesse, stattdessen wird die beliebte Apokalypse hervorgeholt ... und weil es ohne Esoterik nicht geht, wird uns auch noch ein Termin
genannt. Der 31.Dezember 2099.

Servus umananda

Alfred Tetzlaff
23.08.2010, 10:29
Meinst Du das? Wenn man eine andere Farbe gewählt hätte, würde es weitaus ansprechender aussehen

http://www.fotografie.fabrik1design.de/wp-content/myfotos/hundertwasser/ansicht_01.jpg

Eines muß man Hundertwasser lassen, seine Opjekte erfordern ein hohes Maß an statischen Kenntnissen.

Eridani
23.08.2010, 10:48
Wenn die Fragestellung "Graffiti - Kunst oder Sachbeschädigung" lautet, dann sollte man differenzien ... und das Graffiti und die Sache genauer definieren. Das wurde zwar hier des öfteren getan, aber anscheinend besteht bei einigen Usern überhaupt kein Interesse, stattdessen wird die beliebte Apokalypse hervorgeholt ... und weil es ohne Esoterik nicht geht, wird uns auch noch ein Termin
genannt. Der 31.Dezember 2099.

Servus umananda

Was heißt hier differenzieren.......Das Problem ist dieses Krebsgeschwür schlechthin, das seine Metastasen immer weiter über den Globus verteilt.

Du und deine Generation - ihr seid leider betriebsblind, aufgewachsen in einem sterbenden System, nicht bewußt all der Dinge, die wie ein Menetekel an der Wand die Zukunft künden.


..........anscheinend besteht bei einigen Usern überhaupt kein Interesse, stattdessen wird die beliebte Apokalypse hervorgeholt ... und weil es ohne Esoterik nicht geht.........

Kein Interesse?! Man, Verfall und Dekadenz grinsen uns von früh bis spät an - überall - Leider fehlt Deiner Generation der Chip in der Birne, um das alles zu sehen!
Ihr seht den Wald vor Bäumen nicht!

17324
Die ehem."Reviera" - ein bekanntes Tanzlokal in Berlin-Grünau an der Dahme: Zum Renovieren fehlt das Geld, "unübersichtliche Eigentumsverhältnisse" und Denkmalswahn in Deutschland bremsen alle weiteren Schritte aus.
>>Auch das gehört dazu - der allg. Verfall; er geht Hand in Hand mit dem Sprayergeschehen - im Prinzip die Spitze des Eisbergs und ihr Verkünder..
17325
Hier habe ich mal in den 70zigern gearbeitet; ich glaube nicht, dass in dieser Sporteinrichtung mein Chef damals so etwas zugelassen hätte.
17326
Hier saßen an sauberen gepflegten Tischen - saubere und gepflegte Menschen und lauschten der Musik. Lang ist's her.
17327
Ehem.Stellwerk der DDR-Reichsbahn in Berlin-Wuhlheide

twoxego
23.08.2010, 11:02
Eines muß man Hundertwasser lassen, seine Opjekte erfordern ein hohes Maß an statischen Kenntnissen.

herr Hundertwasser erfand ja auch die "Fensterfreiheit".
diese verlangt, dass jeder bewohner die bereiche um seine fenster, die er mit seinen armen erreichen kann, so gestalten darf, wie es ihm gefällt.

also ich weiss nicht.
es soll auch leute mit schlechtem geschmack geben.
einer davon schreibt sogar beiträge in diesem strang.
ein weiter, der dies ebenfalls tut, hat eher gar keinen geschmack, was nicht ganz das gleiche ist.
wer weiss, wie es um deren fenster aussehen würde?

Eridani
23.08.2010, 11:03
Sehr treffend.
Das ewige Verklären des Vergangenen hat noch niemandem eine schöne Zukunft beschert.

Wenn Du Dich in dieser Welt von heute wohlfühlst - ist das Dein Ding. Mich ekeln solche Bilder nur an............

17329

Eridani
23.08.2010, 11:08
Du meinst wahrscheinlich auch eher Bahnhöfe wie diesen hier

http://www.berlinblicke.de/media/ubahn/U_bahn%20heidelberger%20platz.jpg


Da kann einen das Filzstiftgeschmiere auch nerven, aber das hat auch nichts mit Graffiti zu tun - hier allerdings den Untergang einer "Kultur" erahnen zu wollen - ist schon einwenig übertrieben.

17330

17331

17332

17333

17334

Bilder aus dem ehem. "Pionierpark Ernst Thälmann" in der Wuhlheide des Stadtbezirkes (Berlin)Köpenick - heute FEZ (Freizeit und Erholungszentrum)

#
So - meinst Du? Wenn solche Bilder heute "Standard" sind - "erahne" ich auf jeden Fall etwas - schon, weil ich einen langen zeitlichen Vergleich habe ( seit 1950)

Thauris
23.08.2010, 11:13
17330

17331

17332

17333

17334

Bilder aus dem ehem. "Pionierpark Ernst Thälmann" in der Wuhlheide des Stadtbezirkes (Berlin)Köpenick - heute FEZ (Freizeit und Erholungszentrum)

#
So - meinst Du? Wenn solche Bilder heute "Standard" sind - "erahne" ich auf jeden Fall etwas - schon, weil ich einen langen zeitlichen Vergleich habe ( seit 1950)


Entschuldige mal - DAS ist Schmiererei und nicht das wovon wir reden

Gottfried
23.08.2010, 11:20
Ich stelle mir gerade die Berliner U-Bahn ohne Graffitie vor. Welch zuckersüßer und utopischer Gedanke.

Ja, man könnte glatt auf die Idee kommen, den Türgriff und die Haltestangen abzulecken, wo ganz viele Menschen anfassen.

Eridani
23.08.2010, 11:26
Entschuldige mal - DAS ist Schmiererei und nicht das wovon wir reden

Doch - davon reden wir. Oder sind meine gezeigten Fotos keine Graffitis?


DAS ist Schmiererei

Richtig! So ist es ! :)

E:

Eridani
23.08.2010, 11:28
herr Hundertwasser erfand ja auch die "Fensterfreiheit".
diese verlangt, dass jeder bewohner die bereiche um seine fenster, die er mit seinen armen erreichen kann, so gestalten darf, wie es ihm gefällt.

also ich weiss nicht.
es soll auch leute mit schlechtem geschmack geben.
einer davon schreibt sogar beiträge in diesem strang.
ein weiterer, der dies ebenfalls tut, hat eher gar keinen geschmack, was nicht ganz das gleiche ist.
wer weiss, wie es um deren fenster aussehen würde?

Quatsch Dich aus Engelchen - Du scheinst was zu wissen.
Wenn Du patout Wert drauf legst, sende ich ein Bild von meinen Fenstern. :)

E:

Gottfried
23.08.2010, 11:31
Was sog. Volkseigentum ist, kann doch ruhig beschmiert werden.

Peaches
23.08.2010, 11:34
Eine schwache Argumentation und ein hilfloses Ablenken vom Grundproblem!

Auweia, eine Argumentation ist nicht automatisch schwach, weil du sie nicht verstehst.



Logisch habe ich als Kind auch mal irgendwo mit Kreide etwas hingeschmiert, ob an einem Zaun oder auf dem Asphalt , wenn wir "Hopse" spielten.
Logisch haben in all den Jahrhunderten und Jahrtausenden Menschen ihre Gedanken zeichnerisch irgendwo hinterlassen.

Aber:

Waren je unsere Städte dieser (westlichen) Welt so generalstabsmäßig eingesaut? Waren je Häuser, Denkmäler oder öffentliche Gebäude so überkliert mit tags, Symbolen und anderen Hinterlassenschaften einer aufbegehrenden Jugend?!
Wenn seit einigen Jahren noch nicht mal mehr Glas und Scheiben aller Art in Ruhe gelassen werden. Diese Seuche, in S - U und -Strassenbahnen die Fensterscheiben zu zerkratzen; zu versauen, hat epidemische Ausmaße angenommen.

Selbst unser UN-Weltkulturerbe Sancoussie (http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/13412264) in Potsdam mußte schon Bekanntschaft mit diesen neuen Idioten des 21. Jahrhunderts machen.
Eine Suche nach diesen Schmutzfinken blieb vorläufig ergebnislos.

Und wenn Du schon aus der Geschichte rezitierst:


Ebenso wie NITUP bist du offensichtlich nicht in der Lage zu differenzieren, zwischen den Tags (für dich deutlich: Geschmiere) und Bildern, die aus einer Subkultur entstehen und Wände und Stadtbilder das verschönern, die zum Beispiel dein altes Heimatland nachhaltig architektonisch versaut hat.

Deine vielen Bilder, sind alte verfallene, verrottete und ungepflegte Hinterlassenschaften, die das Stadtbild verschandeln und ehrlich, in diesem Fall sind die Schmierereien darauf das geringste Übel.



Hast Du eine Ahnung, wie der französische "Sonnenkönig" Ludwig XIV. ( 1638 - 1715 ) auf solche Schmierereien an seinen Gebäuden und Schlössern reagiert hätte? Nein?

Er hätte so reagiert, wie heute unsere weichgespülte Justiz reagieren müßte: Die Ferkel wären sang-u. klanglos im Gefängnis verschwunden........

E:

Ach, du hättest großartig in die Zeit gepasst.
Alles bekämpfen, was dir nicht gefällt und am Besten weg sperren.

Auch in Versailles war es üblich Initialen oder Wünsche an den großen König in Wände, Türen und Säulen zu ritzen.

Peaches
23.08.2010, 11:37
Wenn Du Dich in dieser Welt von heute wohlfühlst - ist das Dein Ding. Mich ekeln solche Bilder nur an............

17329

Du hast halt keinen Sinn für den morbiden Charme des urbanen Verfalls.

Eridani
23.08.2010, 11:38
Was sog. Volkseigentum ist, kann doch ruhig beschmiert werden.



Ich erkenne in Deinem lustigen Satz keine Logik. Vielleicht könntest Du das etwas näher begründen?
Zumal diese Einrichtung heute Senatseigentum ist und viele Einrichtungen auf dem Gelände auch privat verwaltet werden.
Als das alles noch "Volkseigentum" war - hätten die Meisten (mich eingeschlossen) - nicht im Traum daran gedacht, öffentliches Eigentum so zu vergewaltigen.....:rolleyes:

E:

Peaches
23.08.2010, 11:40
Bilder aus dem ehem. "Pionierpark Ernst Thälmann" in der Wuhlheide des Stadtbezirkes (Berlin)Köpenick - heute FEZ (Freizeit und Erholungszentrum)

#
So - meinst Du? Wenn solche Bilder heute "Standard" sind - "erahne" ich auf jeden Fall etwas - schon, weil ich einen langen zeitlichen Vergleich habe ( seit 1950)

Ach, dann frage dich doch mal, was war zuerst da?
Der Verfall oder die Schmierereien?
Bedingt vielleicht das eine das andere?

Da, wo Strukturen aufgegeben werden, nimmt sich die Natur ihren Raum zurück und oft nicht nur die sondern auch die Subkultur.

Bergischer Löwe
23.08.2010, 11:41
Verkauf von Sprühfarben nur gegen Personalausweis. In die Farbe bei Abfüllung ein Nanochip, der beim Kauf mit Personalausweisdaten synchronisiert wird und auf das zu besprühende Objekt unsichtbar mit aufgebracht wird. Bei Mißbrauch einfach mit nem Lesegerät drüber und man weis zumindest, wer die Farbe mal gekauft hat. Der wird dann haftbar gemacht. Müßte doch eigentlich technisch machbar sein.

Thauris
23.08.2010, 11:42
Doch - davon reden wir. Oder sind meine gezeigten Fotos keine Graffitis?


E:

Auch DAS sind Graffiti - aber es wurde ja nun schon öfter erwähnt, mal zu unterscheiden

http://www.politikforen.net/showpost.php?p=3960951&postcount=27

http://www.politikforen.net/showpost.php?p=3961026&postcount=35


Im übrigen hat Peaches recht, diese verfallenen Schandflecken der deutschen Architektur können auch Schmierereien nicht mehr hässlicher machen

twoxego
23.08.2010, 11:43
Quatsch Dich aus Engelchen - Du scheinst was zu wissen.
Wenn Du patout Wert drauf legst, sende ich ein Bild von meinen Fenstern.

E:


hast Du sie bemalt?
dann her damit.

Peaches
23.08.2010, 11:44
Was heißt hier differenzieren.......Das Problem ist dieses Krebsgeschwür schlechthin, das seine Metastasen immer weiter über den Globus verteilt.

Du und deine Generation - ihr seid leider betriebsblind, aufgewachsen in einem sterbenden System, nicht bewußt all der Dinge, die wie ein Menetekel an der Wand die Zukunft künden.



Kein Interesse?! Man, Verfall und Dekadenz grinsen uns von früh bis spät an - überall - Leider fehlt Deiner Generation der Chip in der Birne, um das alles zu sehen!
Ihr seht den Wald vor Bäumen nicht!



Du kannst gerne den guten alten Zeiten nachtrauern und in jedem Graffiti das Anfang vom Ende sehen - die Welt wird sich auch ohne deine geistige Teilnahme an ihr weiterdrehen und neues erschaffen:

http://www.designreport.eu/wp-content/uploads/2007/09/bonbeton-1.jpg
http://www.geo-reisecommunity.de/bild/regular/38540/Moderne-Architektur.jpg

Thauris
23.08.2010, 11:44
Ach, dann frage dich doch mal, was war zuerst da?
Der Verfall oder die Schmierereien?
Bedingt vielleicht das eine das andere?

Da, wo Strukturen aufgegeben werden, nimmt sich die Natur ihren Raum zurück und oft nicht nur die sondern auch die Subkultur.

Genau so ist es. Das hatte ich auch schon versucht deutlich zu machen, kapiert aber keiner.

twoxego
23.08.2010, 11:46
Verkauf von Sprühfarben nur gegen Personalausweis. In die Farbe bei Abfüllung ein Nanochip, der beim Kauf mit Personalausweisdaten synchronisiert wird und auf das zu besprühende Objekt unsichtbar mit aufgebracht wird. Bei Mißbrauch einfach mit nem Lesegerät drüber und man weis zumindest, wer die Farbe mal gekauft hat. Der wird dann haftbar gemacht. Müßte doch eigentlich technisch machbar sein.

zur sprayer subkultur gehört auch, dass man seine farben eher nicht kauft sondern klaut.
das übrigens machte bei den bisherigen verurteilungen, teilweise mehr aus als das spayen selbst.

Peaches
23.08.2010, 11:47
Genau so ist es. Das hatte ich auch schon versucht deutlich zu machen, kapiert aber keiner.

Manchmal frage ich mich, ob es eine Erscheinung des Alters sein könnte.

Obwohl ich Menschen kenne, die sich trotz ihres hohen Alters ein Interesse an ihrer Umwelt bewahrt haben, ohne dem esoterischen Untergangswahn anheim zu fallen.

Das wäre eine ganz hübsche Studie, die sich über Generationen erstrecken sollte. Immer mit derselben Frage:
Glauben sie, dass wir dem Untergang geweiht sind?

Wäre interessant zu sehen, wie sich das vielleicht im Laufe eines Lebens verändert und noch interessanter wäre es, diese Ergebnis mit anderen, sagen wir in der Zukunft, zu vergleichen

Eridani
23.08.2010, 11:57
[......Vollzitat.........]


Auweia, eine Argumentation ist nicht automatisch schwach, weil du sie nicht verstehst.


Glaub mir, ich hatte in Musik und Zeichnen eine 1. all die 12 Schuljahre.
Ich kann allemal zwischen Kunst, Sauerei und allg. Entartung unterscheiden! :)


Ebenso wie NITUP bist du offensichtlich nicht in der Lage zu differenzieren, zwischen den Tags (für dich deutlich: Geschmiere) und Bildern, die aus einer Subkultur entstehen und Wände und Stadtbilder das verschönern, was zum Beispiel dein altes Heimatland nachhaltig architektonisch versaut hat.


Leider dominieren tags und wüste Schmierereinen. Auch unsere Haustüre wurde just vorige Woche wieder vollgesaut!


Deine vielen Bilder, sind alte verfallene, verrottete und ungepflegte Hinterlassenschaften, die das Stadtbild verschandeln und ehrlich, in diesem Fall sind die Schmierereien darauf das geringste Übel.

Eben! Genau! So ist es! Verfall und Graffiti bilden eine untrennbare Symbiose eines untergehenden Systems.
Der Verfall war das primäre ( zuerst in den Ghettos der Bronx von N.Y.). von hier in die ganze Welt exportiert.
Auf diesem allg. Verfall - auf dem Schutt der Geschichte, wucherte anschließend diese Sub-Kultur wie Schimmel auf einem Apfel - von Dir so sehr verteidigt - DIR, -selbst ein Produckt dieser Zeit. So und nicht anders läuft dies alles....


Ach, du hättest großartig in die Zeit gepasst.
Alles bekämpfen, was dir nicht gefällt und am Besten weg sperren.


Genau so ist es. Abfall, Ausschuss und Schrott gehört ausgemustert. Hier: Ab in neu zu schaffende Arbeitslager, den Knast, Erziehungsanstalten und noch besser. Raus aus Deutschland!


Auch in Versailles war es üblich Initialen oder Wünsche an den großen König in Wände, Türen und Säulen zu ritzen

Initialen? Die würde man überhaupt nicht sehen auf den 1. Blick! Oder meinst Du, Paris hätte im 17.Jahrhundert so ausgesehen, wie heute Berlin? :D

E:

Peaches
23.08.2010, 12:02
Glaub mir, ich hatte in Musik und zeichnen eine 1. all die 12 Schuljahre.
Ich kann allemal zwischen Kunst, Sauerei und allg. Entartung unterscheiden! :)


Dann hast du in Kunst fürs Schlafen eine eins bekommen.
Hättest du aufgepasst, würdest du Begriffe wie "Entartung" oder "Sauerei" gar nicht in den Mund nehmen.
Glücklicherweise ist dein eigener Geschmack nicht ausschlaggebend für die Kulturlandschaft. Ich würde wohl sonst auf vieles verzichten müssen.



Leider dominieren tags und wüste Schmierereinen. Auch unsere Haustüre wurde just vorige Woche wieder vollgesaut!

Ja, das ist Scheisse. Hat auch kaum jemand bestritten.



Eben! Genau! So ist es! Verfall und Graffiti bilden eine untrennbare Symbiose eines untergehenden Systems.
Der Verfall war das primäre ( zuerst in den Ghettos der Bronx von N.Y.). von hier in die ganze Welt exportiert.
Auf diesem allg. Verfall - auf dem Schutt der Geschichte, wucherte anschließend diese Sub-Kultur wie Schimmel auf einem Apfel - von Dir so sehr verteidigt - DIR, -selbst ein Produckt dieser Zeit. So und nicht anders läuft dies alles....


Du hast schlicht den Anschluss an die Realität verpasst und bist jetzt ein bisschen wütend und ein bisschen traurig. Kann ich sogar ein bisschen verstehen.



Genau so ist es. Abfall, Ausschuss und und Schrott gehört ausgemustert. Hier: Ab in neu zu schaffende Arbeitslager, den Knast, Erziehungsanstalten und noch besser. Raus aus Deutschland!

Schön, dass nicht du entscheidest, was Abfall ist, sondern hier in Berlin immer noch die BSR.




Initialen? Die würde man überhaupt nicht sehen auf den 1. Blick! Oder meinst Du, Paris hätte im 17.Jahrhundert so ausgesehen, wie heute Berlin? :D

E:

Jetzt zweifele ich dann doch ein bisschen an deiner Schulbildung.
Meinst du, zu der Zeit konnte man an jeder Ecke in Paris Spraydosen und Farben kaufen?
:))

Eridani
23.08.2010, 12:04
Manchmal frage ich mich, ob es eine Erscheinung des Alters sein könnte.

Obwohl ich Menschen kenne, die sich trotz ihres hohen Alters ein Interesse an ihrer Umwelt bewahrt haben, ohne dem esoterischen Untergangswahn anheim zu fallen.

Das wäre eine ganz hübsche Studie, die sich über Generationen erstrecken sollte. Immer mit derselben Frage:
Glauben sie, dass wir dem Untergang geweiht sind?

Wäre interessant zu sehen, wie sich das vielleicht im Laufe eines Lebens verändert und noch interessanter wäre es, diese Ergebnis mit anderen, sagen wir in der Zukunft, zu vergleichen

Komm mir nicht schon wieder mit der Alterskeule. Sonst vergesse ich mal meine gute Erziehung gegenüber Damen!

Peaches
23.08.2010, 12:05
Komm mir nicht schon wieder mit der Alterskeule. Sonst vergesse ich mal meine gute Erziehung gegenüber Damen!

Du spielst doch auch immer wieder die selbe Schallplatte mit dem Untergangsszenario.
Ich denke, sie hat einen Sprung.

Thauris
23.08.2010, 12:27
Für mich sind anspruchsvoll gestaltete Graffiti nichts anderes als Kunst in der City - wie schnell könnte man auf den Gedanken kommen, solche Dinge zu verbieten,nur weil sie nicht dem vorgeschriebenen Stadtbild oder Geschmack entsprechen - ohne solche Dinge wären unsere Städte arm dran und einfach nur langweilig!

http://www.locr.com/photos/000/07/f9/07f9896f480f238f266751693f6e740c_M.jpg?time=128256 1794

http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/1155393.jpg

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/02/Lilienthal-Skulptur_Flughafen_Tegel.jpg/800px-Lilienthal-Skulptur_Flughafen_Tegel.jpg


http://www.ingolfo.de/685px-hexe_685_599.jpg

umananda
23.08.2010, 12:48
Was heißt hier differenzieren.......Das Problem ist dieses Krebsgeschwür schlechthin, das seine Metastasen immer weiter über den Globus verteilt.
Du und deine Generation - ihr seid leider betriebsblind, aufgewachsen in einem sterbenden System, nicht bewußt all der Dinge, die wie ein Menetekel an der Wand die Zukunft künden.
Kein Interesse?! Man, Verfall und Dekadenz grinsen uns von früh bis spät an - überall - Leider fehlt Deiner Generation der Chip in der Birne, um das alles zu sehen!
Ihr seht den Wald vor Bäumen nicht!

Die ehem."Reviera" - ein bekanntes Tanzlokal in Berlin-Grünau an der Dahme: Zum Renovieren fehlt das Geld, "unübersichtliche Eigentumsverhältnisse" und Denkmalswahn in Deutschland bremsen alle weiteren Schritte aus.
>>Auch das gehört dazu - der allg. Verfall; er geht Hand in Hand (...)

[I][COLOR="Blue"]Ehem.Stellwerk der DDR-Reichsbahn in Berlin-Wuhlheide

Du unterstellst pauschal der jüngeren Generation Betriebsblindheit. Das heißt im Klartext, dass du meine Generation als einheitliches Gefüge betrachtest. Das ist genauso eine pauschale Aussage wie Graffiti ist gleich Graffiti ... wir haben hier schon über den Stellenwert von Architektur gesprochen und dass eine Sache nicht der anderen gleicht.

Das gilt also nicht nur für Graffiti und*Architektur, sondern sollte auch bei der Generationenfrage berücksichtigt werden.*

Was mich an solchen Diskussionen stört, das sind pauschale Urteile, die letztendlich nur ein hilfloses Agieren darstellen.*

Also, du beklagst die fehlende Bereitschaft, historische Gebäude zu erhalten. Ja, da stimme ich dir ohne wenn und aber zu. Es ist mein Ziel, dass man gerade die kulturellen Spuren bewahrt ... für mich ist dieses Ansinnen als völlig gleichrangig zu sehen - wie zum Beispiel die soziale Frage. Sie ist ein wichtiger Teil davon.

Der Mensch lebt nun einmal nicht von Brot und Kaviar alleine. Der öffentliche Raum trägt viel zum Selbstwertgefühl eines Menschen bei.*Architektur gehört zu den Lebensgrundlagen einer Gesellschaft und sie ist viel zu wichtig, als dass man es dem Profitdenken überlässt ... wie der Raum gestaltet wird. Gegen diese Tristesse lehnt sich unter anderem auch das Graffiti auf.

Das Stellwerk ist ein Restposten der Deutschen Bahn ... und inwieweit dieses Gebäude eine erhaltenswerte Sache ist, kann ich so nicht erkennen ... es mag dich persönlich ärgern, doch ob man nach Grenzen und Möglichkeiten künstlerischer Interventionen in den urbanen öffentlichen Räumen ruft oder gar bei Spühdosen auf staatliche Kontrollen hofft und gleichzeitig die Überwachung des Internets fürchtet, sind in meinen Augen nur hektische Flecken, die nicht differenzieren wollen ... weil es so anstrengend erscheint.

Servus umananda

Knudud_Knudsen
23.08.2010, 13:18
Wenn die Fragestellung "Graffiti - Kunst oder Sachbeschädigung" lautet, dann sollte man differenzien ...

Servus umananda

der Eigentümer der Projektionsfläche hat allein zu entscheiden ob er diese Kunstwerke wünscht oder nicht..sonst ist und bleibt es Sachbeschädigung..

..wo kämen wir denn hin wenn jeder ,der die künstlerische Vision in sich fühlt,dass Eigentum anderer zu seiner Projektionsfläche machen kann..

Knud

ursula
23.08.2010, 13:42
graffiti ist nur dann kunst, wenn ein graphiker mit auftrag für salär deine hauswand verschandelt oder aufwertet.

hier im pott hiess und heisst graffiti, wie schmier ich ticketautomaten zu? wie mache ich fahrpläne unleserlich? was kann ich machen, damit die umwelt mich scheisse findet!!??

Thauris
23.08.2010, 13:43
der Eigentümer der Projektionsfläche hat allein zu entscheiden ob er diese Kunstwerke wünscht oder nicht..sonst ist und bleibt es Sachbeschädigung..

..wo kämen wir denn hin wenn jeder ,der die künstlerische Vision in sich fühlt,dass Eigentum anderer zu seiner Projektionsfläche machen kann..

Knud

Das wurde jetzt schon mehr als oft erwähnt und auch so akzeptiert. ABER - wer ist hier der Eigentümer?



http://www.happyhints.com/wp-content/uploads/2009/10/banksy71.jpg


oder hier

http://londonist.com/attachments/sizemore/banksy2.jpg

oder hier

http://image.guardian.co.uk/sys-images/Guardian/Pix/arts/2005/08/05/balloon.jpg

ursula
23.08.2010, 13:46
ohhhhhhh, die sind aber alle drei schön!!!

ursula
23.08.2010, 13:49
anders schauts schon hier, und das ist die mehrzahl:

Thauris
23.08.2010, 13:53
ohhhhhhh, die sind aber alle drei schön!!!


Eben, und sie verschönern statt zu verschandeln :]

hier sind ein paar Links für Dich

http://www.banksy.co.uk/

http://www.youtube.com/watch?v=hw6sBObZwkE&feature=related

Eridani
23.08.2010, 14:23
Gedacht für alle unsere engagierten Verteidiger der Sprayer-Welt, die sofort in Fundamental-Opposition gehen, wenn „konservative“ Bürger Kritik üben, hier ein Versuch, die Entstehung der Graffiti Subkultur zu analysieren:

Welche Bedingungen sind einer Graffiti-Subkultur abträglich?

Weder die heile Welt der 30ziger bis 60ziger in den USA oder auch Europa waren wohl Anlass, seine künstlerischen Gedanken und Ambitionen der Welt mitteilen zu müssen.
Gewiss; Herzen in Bäumen, Liebesschwüre mit Kreide an den Bretterzaun gemalt, gab es schon seit ewigen Zeiten. Auch geheimnisvolle Zeichen von Mafia oder Untergrundorganisationen, schmückten oft Türen und Wände. Hier wurden allerdings wichtige Botschaften vermittelt, sie waren auf ein Minimum reduziert und an „Kunst“ dachte wohl niemand zuerst. Jene, die etwas von Malerei verstanden, versuchten sich eher in Galerien, als Straßen-Schnell-Zeichner oder gingen bei großen Künstlern in die Schule.

Auch ich hätte als junger Bursche allemal die Gelegenheit gehabt, mir Farbe, Kreide oder einen Diamant-Glasschneider zu besorgen. Und dann? Was in mir an Emotionen im Inneren tobte, hielt ich in Gedichten fest, meine Aquarelle verstaubten irgendwann auf dem Hängeboden.
Nie wäre mir im Traum der Gedanke gekommen, mit einem Farbtopf los zu ziehen und 3 Strassen weiter die Häuserwände voll zu malen. “Narrenhände beschmieren Tisch und Wände“, - pflegte meine Mutter manchmal zu sagen….. Das Bemalen fremden Eigentums (ohne Einwilligung) verstand meine Generation als eine verbotene Handlung. Elternhaus und Schule, eine strikte (weniger strenge) Erziehung, hatten zu einem soliden Bewusstsein all dessen geführt, was Recht von Unrecht unterscheidet

Was hätte ich auch schreiben sollen?
Liebesschwüre? Die schrieb ich manchmal meinen Freundinnen in Briefen.
Politische Parolen? Vielleicht: „ Für ein freies und unabhängiges Deutschland“ ? Damals, wie heute, wäre man mir bald auf die Spur gekommen. Gerade die Stasi der DDR scheute hier keine Mühe, systemkritische Gedanken in der Öffentlichkeit rigoros mit riesigem Aufwand zu verfolgen. Wie schon im „3.Reich“, kannte das System hier keine Gnade.

Somit kann man schon einige Dinge festhalten, die der Spray-Subkultur allgemein abträglich sind:

1. Lebensstandard und Alltag geben kaum oder wenig Anlass, sich verstärkt politisch zu engagieren. Somit auch kaum politische, private oder „künstlerische“ Gedanken in der Öffentlichkeit zu artikulieren.
2. Das politische System ist so gestrickt, dass Verfehlungen darüber und „kriminelle“ Handlungen sofort konsequent verfolgt werden.
3. Polizei, Justiz werden für voll genommen. Vor den Hütern des Gesetzes hat man noch Respekt.
4. Der Volkskörper ist noch homogen, Reibungspunkte aller Art [multi-kulti], wie Sprache, Kultur, Tradition, sozialer Status usw. bedingen noch keine Spannungspunkte.

Wie entsteht eine Sub-Kultur?

In den US-amerikanischen Großstädten der Ostküste entstand nach den 60ziger Jahren verstärkt Massenarmut. Zunächst nur bei der schwarzen Bevölkerung, die die Innenstädte und besonders Ghettos und Slums bewohnte.
Immer wieder zogen Begüterte, der Mittelstand und besonders Weiße aus diesen Problemvierteln in die Vorstädte.

Instandhaltung und Reparaturen fanden verständlicherweise in den Armutsvierteln kaum noch statt. In Konkurs gegangene Firmen und Fabriken ließ man da stehen, wo sie gerade Pleite gegangen waren. Ein Abriss war zu teuer, Grundstücke wurden an Miethaie und Heuschrecken verkauft und verkamen langsam.

So nimmt es kein Wunder, dass, auf der einen Seite Missmut, Frust und soziale Spannungen immer mehr zunahmen, - auf der anderen Seite „herrenloses“ Eigentum an Häusern vergammelte, verfiel und einen trostlosen Eindruck machte.
Wer musste hier noch einen Gedanken daran verschwenden, einfach mal mit Spraydosen (sie gab es seit einigen Jahren billig im Handel)- los zu ziehen und an die alten Gebäude, um die sich keiner ein Kopf machte – seinen Hass heraus zu schreien und drauf los zu malen.

Hassparolen aller Art, bunte Bilderchen von selbst ernannten Künstlern aller Art, aber besonders jene Kultur der sattsam bekannten „tags“ , die wie Hunde-Urin die Stellen der Gangs, Sprayer und Underdogs markierte wurde zu einem Standard, zur Mode – schließlich zum Kult. Hier wurde auch dieses tolle Wort „cool“ geboren, was seinen Siegeszug um den Erdball antrat! . Alles war voll cool, wenn die Schwarzen Gangs loszogen und ihre Mitbürger in Angst und Schrecken versetzten.

Schließlich schwappte all dieser Hass, Ende der 60ziger– zunächst nur als Modeerscheinung nach Europa hinüber – so auch nach Deutschland.
Hier fiel diese Seuche sofort auf fruchtbaren Boden. Auf eine Jugend voller Frust der 68ziger, mit einem anerzogenen Unrechtsbewusstsein nahe Null – infizierte dieser Virus eine ganze Generation der Loser, linken Spinner und zu spät Gekommenen.

Mit einer erschreckenden Gleichgültigkeit gegenüber fremden Eigentum wucherte dieser Krebs überall und überzog erst die BRD – und bald nach dem Mauerfall – als Volkspolizei, Stasi und DDR-Regime Geschichte wurde – auch die „neuen Bundesländer“.

Eine Tral-la-la Polizei – und Wattebauschgerichte, welche die Ansichten ihrer roten Klientel übernahmen – und in diesen Schweinereien und Sachbeschädigungen nur Kunst sahen – keine Zeit hatten, weil sie ständig Nazis jagen mussten – und dem mündigen Bürger in seiner Privatsphäre herumschnüffelten – verhalfen so dieser Mode aus den USA zum „Durchbruch!

Heute entstehen in Deutschland jährlich Millionen Euro an Schaden, was die Beschädigung durch Graffities an öffentlichen Verkehrsmitteln angeht.

Ein Graffiti kann noch so künstlerisch sein, auf einem S-Bahnzug hat es nichts zu suchen.
Dieser muss dann ins Ausbesserungswerk und mühselig renoviert werden.
Letztendlich sucht dieses Pack beim Sprayen eigentlich nur den Kick - nicht erwischt zu werden - ein gewichtiges Argument - das "Künstler-Gesäusel" unserer Linken ad absurdem zu führen!
S-und U-Bahnzüge sind keine Galerie - obwohl jetzt schon mancher Bahnhof so aussieht!

Mini-Kameras in einigen Städten in der Straßenbahn haben zu ersten kleinen Erfolgen, bei der Bekämpfung dieses Schweinesyndroms geführt.
Aber selbst diese Kameras sind vielen Linken bereits ein Dorn im Auge – sie fühlen sie in ihrer „Privat-Welt“ beeinträchtigt.

Dieses laxe Auftreten linker Parteien, was die konsequente Verfolgung von kriminellen „Migranten“ und Sachbeschädigungen von Sprayern angeht – nährt im Volk langsam den Verdacht – dass „links“ und „kriminell“ 2 Seiten einer Medaille sind…..

έ

Knudud_Knudsen
23.08.2010, 14:32
Das wurde jetzt schon mehr als oft erwähnt und auch so akzeptiert. ABER - wer ist hier der Eigentümer?



http://www.happyhints.com/wp-content/uploads/2009/10/banksy71.jpg


oder hier

http://londonist.com/attachments/sizemore/banksy2.jpg

oder hier

http://image.guardian.co.uk/sys-images/Guardian/Pix/arts/2005/08/05/balloon.jpg


...ok,ich habe nicht den ganzen Strang gelesen:D..allerdings Eigentümer einer,auch öffentlichen Fläche,ist immer Jemand,auch der Staat,also wir.

Nachdem die Rechtsfrage,einstimmig geklärt ist,will ich zur Kür schreiten.

Jede Zeit hat ihre eigenen Ausdrucksformen. Gr. skating,hipp-hopp sind Teil
einer undergroundkultur,die ihre Wurzeln in den Slums us-amerikanischer Großstädte hat. Diese Gang-Kultur Gr. ist,es wurde hier schon erwähnt,für die Ghettogangs das was für Waldi der Baum ist. Hier hinterlasse ich optische Duftmarken."seht her ich war so frei"

Die Ausführungen dieser Strassenkunst ist mannigfaltig. Von einem einfachen Namenskürzel bis zum bemerkenswerten Bild,dass man sich gerne anschaut und über dessen vorprogrammierte Vergänglichkeit mitunter Trauer aufkommt.

Knud

Paul Felz
23.08.2010, 14:35
...ok,ich habe nicht den ganzen Strang gelesen:D..allerdings Eigentümer einer,auch öffentlichen Fläche,ist immer Jemand,auch der Staat,also wir.

Nachdem die Rechtsfrage,einstimmig geklärt ist,will ich zur Kür schreiten.

Jede Zeit hat ihre eigenen Ausdrucksformen. Gr. skating,hipp-hopp sind Teil
einer undergroundkultur,die ihre Wurzeln in den Slums us-amerikanischer Großstädte hat. Diese Gang-Kultur Gr. ist,es wurde hier schon erwähnt,für die Ghettogangs das was für Waldi der Baum ist. Hier hinterlasse ich optische Duftmarken."seht her ich war so frei"

Die Ausführungen dieser Strassenkunst ist mannigfaltig. Von einem einfachen Namenskürzel bis zum bemerkenswerten Bild,dass man sich gerne anschaut und über dessen vorprogrammierte Vergänglichkeit mitunter Trauer aufkommt.

Knud
Dann sollen die sich halt ne eigene Mauer bauen.

Maxvorstadt
23.08.2010, 14:44
Was heißt hier differenzieren.......Das Problem ist dieses Krebsgeschwür schlechthin, das seine Metastasen immer weiter über den Globus verteilt.

Du und deine Generation - ihr seid leider betriebsblind, aufgewachsen in einem sterbenden System, nicht bewußt all der Dinge, die wie ein Menetekel an der Wand die Zukunft künden.



Kein Interesse?! Man, Verfall und Dekadenz grinsen uns von früh bis spät an - überall - Leider fehlt Deiner Generation der Chip in der Birne, um das alles zu sehen!
Ihr seht den Wald vor Bäumen nicht!

17324
Die ehem."Reviera" - ein bekanntes Tanzlokal in Berlin-Grünau an der Dahme: Zum Renovieren fehlt das Geld, "unübersichtliche Eigentumsverhältnisse" und Denkmalswahn in Deutschland bremsen alle weiteren Schritte aus.
>>Auch das gehört dazu - der allg. Verfall; er geht Hand in Hand mit dem Sprayergeschehen - im Prinzip die Spitze des Eisbergs und ihr Verkünder..
17325
Hier habe ich mal in den 70zigern gearbeitet; ich glaube nicht, dass in dieser Sporteinrichtung mein Chef damals so etwas zugelassen hätte.
17326
Hier saßen an sauberen gepflegten Tischen - saubere und gepflegte Menschen und lauschten der Musik. Lang ist's her.
17327
Ehem.Stellwerk der DDR-Reichsbahn in Berlin-Wuhlheide

Also wieder die allseits beliebte Generationsfrage? Das ist der Einwand, der immer dann eingeworfen wird, wenn der Ältere nicht weiter weiß. Das kenne sogar ich noch aus meiner Jugendzeit, als meine Eltern mit meinen Ansichten nicht mehr zurechtkamen. Man kann es auch anders sehen. Zum Beispiel daß deine Generation ausgedient hat und schon längst auf dem Abstellgleis steht. Umananda argumentiert hier wie auch Thauris völlig durchdacht und beide wissen von was sie reden. Du und Nitup und ein paar andere agieren nur noch wild und völlig losgelöst vom jeglichen Kunstverstand, daß man nicht umhin kann, der jüngeren Generation zumindest hier im Forum die größere Reife zu attestieren. Ich sehe es nicht so dramatisch, obwohl ich auch der älteren Generation angehöre. :]:]

Paul Felz
23.08.2010, 14:48
Also wieder die allseits beliebte Generationsfrage? Das ist der Einwand, der immer dann eingeworfen wird, wenn der Ältere nicht weiter weiß. Das kenne sogar ich noch aus meiner Jugendzeit, als meine Eltern mit meinen Ansichten nicht mehr zurechtkamen. Man kann es auch anders sehen. Zum Beispiel daß deine Generation ausgedient hat und schon längst auf dem Abstellgleis steht. Umananda argumentiert hier wie auch Thauris völlig durchdacht und beide wissen von was sie reden. Du und Nitup und ein paar andere agieren nur noch wild und völlig losgelöst vom jeglichen Kunstverstand, daß man nicht umhin kann, der jüngeren Generation zumindest hier im Forum die größere Reife zu attestieren. Ich sehe es nicht so dramatisch, obwohl ich auch der älteren Generation angehöre. :]:]
Es geht nicht um Kunst, sondern um Sachbeschädigung. Der Strangtitel ist insofern falsch, falls ein ausschließendes ODER gemeint ist.

Auch Kunst ist Sachbeschädigung, wenn die Sache dem Künstler nicht gehört und/oder der Eigentümer keine Zustimmung gibt.

Maxvorstadt
23.08.2010, 14:53
Es geht nicht um Kunst, sondern um Sachbeschädigung. Der Strangtitel ist insofern falsch, falls ein ausschließendes ODER gemeint ist.

Auch Kunst ist Sachbeschädigung, wenn die Sache dem Künstler nicht gehört und/oder der Eigentümer keine Zustimmung gibt.

Darüber wurde hier ausführlich geschrieben. Habe den Strang durchgelesen. Ich habe weder bei Thauris noch bei Umananda ein Plädoyer für die ungestrafte Sachbeschädigung entdecken können. Es geht um den öffentlichen Raum und nicht um Privateigentum. Und um eine Differenzierung von Graffiti und Schmiererei. :rolleyes:

Eridani
23.08.2010, 14:56
Also wieder die allseits beliebte Generationsfrage? Das ist der Einwand, der immer dann eingeworfen wird, wenn der Ältere nicht weiter weiß. Das kenne sogar ich noch aus meiner Jugendzeit, als meine Eltern mit meinen Ansichten nicht mehr zurechtkamen. Man kann es auch anders sehen. Zum Beispiel daß deine Generation ausgedient hat und schon längst auf dem Abstellgleis steht. Umananda argumentiert hier wie auch Thauris völlig durchdacht und beide wissen von was sie reden. Du und Nitup und ein paar andere agieren nur noch wild und völlig losgelöst vom jeglichen Kunstverstand, daß man nicht umhin kann, der jüngeren Generation zumindest hier im Forum die größere Reife zu attestieren. Ich sehe es nicht so dramatisch, obwohl ich auch der älteren Generation angehöre. :]:]


Also wieder die allseits beliebte Generationsfrage?

Nein - nur mein hartneckiger Versuch, tags und andere Sauereien als das hinzustellen, was sie sind: Sachbeschädigung!
"Echte" Künstler können gerne Malerei studieren und später Bilder aller Couleur malen! :)


Zum Beispiel dass Deine Generation ausgedient hat und schon längst auf dem Abstellgleis steht.

Dank für dein Kompliment. Letztendlich ist die Alterskeule immer der letzte Versuch, dem virtuellen Diskutanten doch noch das Wasser abzugraben!


Umananda argumentiert hier wie auch Thauris völlig durchdacht und beide wissen von was sie reden.

Umananda und Thauris sind beide ein Produkt ihrer Zeit.
Auf jeden Fall - wird dir dein Geschleime bei den Damen wieder einen fetten Grünen bringen - da bin ich mir sicher! :)


Du und Nitup und ein paar andere agieren nur noch wild und völlig losgelöst vom jeglichen Kunstverstand, daß man nicht umhin kann, der jüngeren Generation zumindest hier im Forum die größere Reife zu attestieren.

Komm mir nicht mit "Kunstverstand". Das ist vorschnell argumentiert,...und ließe sich erst nach einem gemeinsamen Besuch von uns in einer Ausstellung oder Galerie beantworten!


Ich sehe es nicht so dramatisch, obwohl ich auch der älteren Generation angehöre.

Jetzt hast Du dich aber bei den Jungen im Forum "reingewaschen" - stimmt's?
tags sind eine Sauerei - ich bleibe dabei".

E:

Maxvorstadt
23.08.2010, 14:59
Nein - nur mein hartneckiger Versuch, tags und andere Sauereien als das hinzustellen, was sie sind: Sachbeschädigung!
"Echte" Künstler können gerne Malerei studieren und später Bilder alles Couleur malen! :)



Dank für dein Kompliment. Letztendlich ist die Alterskeule immer der letzte Versuch, dem virtuellen Diskutanten doch noch das Wasser abzugraben!



Umananda und Thauris sind beide ein Produkt ihrer Zeit.
Auf jeden Fall - wird dir dein Geschleime bei den Damen wieder einen fetten Grünen bringen - da bin ich mir sicher! :)



Komm mir nicht mit "Kunstverstand". Das ist vorschnell argumentiert,...und ließe sich erst nach einem gemeinsamen Besuch von uns in einer Ausstellung oder Galerie beantworten!



Jetzt hast Du dich aber bei den Jungen im Forum "reingewaschen" - stimmt's?
tags sind eine Sauerei - ich bleibe dabei".

E:

Ich muß mich nicht reinwaschen. Ich bin Vater einiger Vertreter dieser Generation. Meine Kinder sind zwischen 21 und 27 Jahre. Ob 30 oder 27, das spielt keine allzu große Rolle. Einschließlich Kegel. Also erzähle mir nichts von Anbiederung. Ich bin nur davon überzeugt, daß die ältere Generation auch nicht klüger ist als die jüngere Generation. :]:]

Eridani
23.08.2010, 17:39
Man stelle sich mal diese hässliche Hütte ohne vor
http://farm1.static.flickr.com/162/340581611_63ed372d4b_z.jpg


(http://www.flickr.com/photos/24293932@N00/340581611/)

Ich fasse es nicht! Logisch sähe das Gebäude ohne diesen Aufdruck besser aus.
Der Künstler hätte sein "Bild" ja auch im Hause auf einem großen Bild an der Wand malen/zeichnen können.
Aber das ist ja nicht die Lebensphilosophie dieser Endzeitmenschen.
Hier geht es um den Kick, letztendlich sich selbst als Hure in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Denn diese Art von "Kunst" dient ihrem Selbstzweck; sich dem Passant auf der Strasse mit Gewalt anzubiedern:" Seht! Hier bin ich! Ich kann nicht anders!"
#
Insofern hast Du Dich hier gerade selbst geoutet. Bei deinem schicken Avatar war das eigentlich vorher zu sehen.........

E:

ursula
23.08.2010, 17:45
wir werden alle dumm gehalten - wissen wir. punkt.

und für euch beide:

jugend ist kein fehler und alter kein verdienst.

wer das mal formuliert hat, gehört gekrönt.

auch unter alten gibt es den albernen zeitlosen hippi, der schon mehr als lächerlich daherkommt und unter jungen den glattgekämmten oppa in teurem tuch. bewege man sich in der mitte des spektrums, ohne langweilig zu sein.

ich wünsche den illegalen sprayern eine explosion bei der vermehrung von hirnzellen und den tag, da ihr möglicherweise eines tages vorhandenes eigentum von einer grauseligen bande "nachgewachsener" zugesprayt wird. eine schlimmere strafe gibt es nicht.:D

Paul Felz
23.08.2010, 17:50
Darüber wurde hier ausführlich geschrieben. Habe den Strang durchgelesen. Ich habe weder bei Thauris noch bei Umananda ein Plädoyer für die ungestrafte Sachbeschädigung entdecken können. Es geht um den öffentlichen Raum und nicht um Privateigentum. Und um eine Differenzierung von Graffiti und Schmiererei. :rolleyes:

Ich habe den auch gelesen, aber offensichtlich anders. Öffentlicher Raum ist auch Eigentum, nämlich des Steuerzahlers.

Damit hat sich die Differenzierung erledigt. Ob Kunst oder Schmiererei ist ein eigenes Thema. Sachbeschädigung bleibt es solange, wie es nicht Eigentum und Besitz des "Künstlers" ist.

Thauris
23.08.2010, 17:50
Ich fasse es nicht! Logisch sähe das Gebäude ohne diesen Aufdruck besser aus.
Der Künstler hätte sein "Bild" ja auch im Hause auf einem großen Bild an der Wand malen/zeichnen können.
Aber das ist ja nicht die Lebensphilosophie dieser Endzeitmenschen.
Hier geht es um den Kick, letztendlich sich selbst als Hure in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Denn diese Art von "Kunst" dient ihrem Selbstzweck; sich dem Passant auf der Strasse mit Gewalt anzubiedern:" Seht! Hier bin ich! Ich kann nicht anders!"
#
Insofern hast Du Dich hier gerade selbst geoutet. Bei deinem schicken Avatar war das eigentlich vorher zu sehen.........

E:

Und wer sagt Dir dass das keine Auftragsarbeit ist? Schau Dir mal an wie aufwendig das gestaltet wurde, das hat schon seine Zeit in Anspruch genommen. Das Gebäude steht übrigens in Kalifornien und nicht hier.

Peg Bundy
23.08.2010, 17:54
Und wer sagt Dir dass das keine Auftragsarbeit ist? Schau Dir mal an wie aufwendig das gestaltet wurde, das hat schon seine Zeit in Anspruch genommen. Das Gebäude steht übrigens in Kalifornien und nicht hier.

Sieht super geil aus. :]

Felix Krull
23.08.2010, 17:56
http://t2.gstatic.com/images?q=tbn:H_u2G_DyXI0EnM:http://www.pi-news.net/wp/uploads/2008/04/backnang_440.jpg&t=1

Böses Graffiti in Backnang inkl. falschem Hakenkreuz

Brandstifter sprühten «Jetst alle sterben» (http://www.netzeitung.de/politik/deutschland/954037.html)

Quo vadis
23.08.2010, 17:58
Sachbeschädigung. Ein richtiges Ärgernis für Hausbesitzer.

Eridani
23.08.2010, 18:12
Sieht super geil aus. :]

Tatsache? Selbst als Bild jedweder Größe: So etwas würde ich mir nicht an die Wand hängen! :) Dazu müßte ich erst einmal wissen, was es darstellen soll...........

Eridani
23.08.2010, 18:14
http://t2.gstatic.com/images?q=tbn:H_u2G_DyXI0EnM:http://www.pi-news.net/wp/uploads/2008/04/backnang_440.jpg&t=1

Böses Graffiti in Backnang inkl. falschem Hakenkreuz

Brandstifter sprühten «Jetst alle sterben» (http://www.netzeitung.de/politik/deutschland/954037.html)

Jeder Irre kann so ein Hakenkreuz an die Wand malen. Erhöht automatisch die "Vorkommnisse rechter Aktivitäten"
In diesem Falle war es garantiert kein Nazi. Die wissen nämlich, wie ein Hakenkreuz aussieht! :D

E:

Felix Krull
23.08.2010, 18:15
Jeder Irre kann so ein Halkenkreuz an die Wand malen. Erhöht automatisch die "Vorkommnisse rechter Aktivitäten"
In diesem Falle war es garantiert kein Nazi. Die wissen nämlich, wie ein Hakenkreuz aussieht! :D

E:
Dir, als eingefleischtem PI-Trottel, sollte das doch eigentlich ganz recht sein.

Eridani
23.08.2010, 18:22
Dir, als eingefleischtem PI-Trottel, sollte das doch eigentlich ganz recht sein.

Nachdem ich von verschiedenen Fraktionen immer mal wieder wegen PI angepinkelt wurde, - bin ich heute mal aus Neugierde auf diese Seiten gegangen. Ich muss sagen: es ist sehr interessant dort und es gefällt mir.
Neben meiner Stammzeitung Berliner Kurier (http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/) und der "JUNGEN FREIHEIT" (neues "Schnubber-Abo") - werde ich da jetzt mal öfters reinschauen! :)

E:

Peg Bundy
23.08.2010, 18:22
Tatsache? Selbst als Bild jedweder Größe: So etwas würde ich mir nicht an die Wand hängen! :) Dazu müßte ich erst einmal wissen, was es darstellen soll...........

An einem (Wohn-)Haus würde ichs auch nicht haben wollen. Aber an großen Betriebsfassaden kann das schmückend sein. Finde ich.

Paul Felz
23.08.2010, 18:27
An einem (Wohn-)Haus würde ichs auch nicht haben wollen. Aber an großen Betriebsfassaden kann das schmückend sein. Finde ich.
Nur, wenn es beauftragt wurde. Ansonsten ist es schlichtweg Sachbeschädigung.

Felix Krull
23.08.2010, 18:30
Nachdem ich von verschiedenen Fraktionen immer mal wieder wegen PI angepinkelt wurde, - bin ich heute mal aus Neugierde auf diese Seiten gegangen. Ich muss sagen: es ist sehr interessant dort und es gefällt mir.
Neben meiner Stammzeitung Berliner Kurier (http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/) und der "JUNGEN FREIHEIT" (neues "Schnubber-Abo") - werde ich da jetzt mal öfters reinschauen! :)

E:

Ich kann hier gerne die Bewertung veröffentlichen, die Du mir wegen einer PI-kritischen Äußerung als Rotpunkt reingehauen hast, Du Lügenbold.

Würfelqualle
23.08.2010, 18:33
Hier noch mal meine 4 Fotos.


17307
Baumschulenweg - unter der Teltowkanalbrücke
17308
dito, versauter Hinweis einer Steinmetzerei


E:

Eri, warste in Baume ?

König
23.08.2010, 18:35
„Jeder Mensch ist ein Künstler."(Joseph Beuys)

http://www.museenkoeln.de/_medien/nsd/IBS_025_hi.jpg

Eridani
23.08.2010, 18:36
Ich kann hier gerne die Bewertung veröffentlichen, die Du mir wegen einer PI-kritischen Äußerung als Rotpunkt reingehauen hast, Du Lügenbold.

Habe ich da was "übersehen"? :=
Ich mach's wieder gut :)

Eridani
23.08.2010, 18:38
Eri, warste in Baume ?

Ja - aber schon vor einer Weile.........Bei Hanni Hook war ich 1963 und 1964 in der Tanzschule ( Am Kanal) - Gibt's schon seit langem nicht mehr......:rolleyes:

Eridani
23.08.2010, 18:39
„Jeder Mensch ist ein Künstler."(Joseph Beuys)

http://www.museenkoeln.de/_medien/nsd/IBS_025_hi.jpg

Danke - ein toller Spruch ----Könnte von mir sein! :)

Thauris
23.08.2010, 18:40
Tatsache? Selbst als Bild jedweder Größe: So etwas würde ich mir nicht an die Wand hängen! :) Dazu müßte ich erst einmal wissen, was es darstellen soll...........


Mir wäre sowas allemal lieber als das hier - nennt sich übrigens Sgraffito



http://www.linz.at/kultur/denkmal/bilder/denkmal2666/Ramsauerstra%C3%9Fe%2062.jpg

Würfelqualle
23.08.2010, 18:40
Ja - aber schon vor einer Weile.........Bei Hanni Hook war ich 1963 und 1964 in der Tanzschule ( Am Kanal) - Gibt's schon seit langem nicht mehr......:rolleyes:

Ick meinte eher das Aufnahmedatum der Bilder. Auf dem einen Bild kannste nämlich noch die alte Postleitzahl 1195 von Baume erkennen. Jetzt hamwa ja 12437.

Esteban
23.08.2010, 18:41
Das Geschmiere von irgendwelchen Plastikgangstern geht mir aufnb Sack. Die Objektseigentümer tun mir dabei leid und es verschandelt das Stadtbild.
Aber ist gibt auch sehr geile Sachen, die Banksy (http://www.banksy.co.uk/outdoors/horizontal_1.htm) zum Beispiel.

Felix Krull
23.08.2010, 18:41
Habe ich da was "übersehen"? :=
Ich mach's wieder gut :)
War offenbar ein Mißverständnis. Vergeben, Vergessen, Erledigt.

Peg Bundy
23.08.2010, 18:42
Nur, wenn es beauftragt wurde. Ansonsten ist es schlichtweg Sachbeschädigung.

Selbstverständlich, das setze ich mal voraus.

Paul Felz
23.08.2010, 18:47
Selbstverständlich, das setze ich mal voraus.

War nur zur Sicherheit ;) Ich hatte mal ein Mobilheim (feststehend, nicht zu vewechseln mit Wohnmobil), bei der auf einer Seite nur ein einziges winziges Fenster war. Bei 9 m Länge ziemlich eintöniger Anblick.

Da habe ich mir mal von einem Profi "Asterix und Obelx" draufsprayen lassen. Sah super aus (und hat mich ne Menge Bier und Grillfleisch gekostet).

Gefiel auch jedem, nur nicht dem Platzwart. Sollte ich wegmachen, ich ließ ihn klagen. Er verlor. In diesem Falle ging die Frage tatsächlich um Ästhetik und Belästigung. Jedoch weder um Kunst noch um Sachbeschädigung.