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Vollständige Version anzeigen : Brauchen wir in Deutschland ein neues Presse-Leistungsschutzrecht?



Ganz_unten
08.08.2010, 10:54
“Stärkung von Qualitätsjournalismus” und die “Aufrechterhaltung von Meinungsvielfalt” wird durch ein Leistungsschutzrecht gewiss nicht gefördert, im Gegenteil!

Eine öffentliche breite Debatte über den Unsinn eines Leistungsschutzrechtes für Presseverlage ist angesagt, bevor neue Gesetze zu einer Verschlimmbesserung der jetzigen Rechtslage führen werden.

Hier eine differenzierte Stellungsnahme von Dr. Arnd Haller, Chefjustiziar Google Nord- und Zentraleuropa:


Wir alle brauchen eine funktionierende Presse- und Verlagslandschaft und sind interessiert an der Aufrechterhaltung hoher journalistischer Qualität. Journalistische, aber auch verlegerische Leistungen haben ihren Preis. Dieser Preis – etwa der Verkaufspreis einer Zeitung, der Preis eines digitalen Angebots oder der Anzeigenpreis einer Werbeanzeige – wurde bisher durch Angebot und Nachfrage geregelt. Die digitale Entwicklung machte jedoch nicht nur technologische Anpassungen notwendig, sondern ließ auch die bestehenden Geschäftsmodelle der Verlage zunehmend an ihre Grenzen stoßen. Neue Konzepte mussten gefunden und weiter entwickelt werden. Vielen großen Verlagen (wie etwa Axel Springer, Burda, Gruner+Jahr oder Holtzbrinck), aber auch mittleren und kleinen Verlagen (wie etwa dem Spiegel oder dem Meine Verlag) ist die Anpassung an geänderte Strukturen bereits gut gelungen; andere suchen noch nach Finanzierungskonzepten.

Durch ein Leistungsschutzrecht soll nun das angebliche “Refinanzierungsproblem der Presse” durch eine marktfremde Lösung, im Klartext: eine Quersubventionierung durch andere Wirtschaftszweige, behoben werden. Hierzu wollen sich die Verlage ein exklusives Recht an Presseerzeugnissen - bis hin zu kleinsten Informationseinheiten (“snippets”) - einräumen lassen, das es ihnen ermöglichen würde, andere von der Nutzung auszuschließen. Durch ein solches Verbotsrecht würde jede Vervielfältigung eines Online-Artikels zu gewerblichen Zwecken vergütungspflichtig. Selbst das Anzeigen von (kostenlos zugänglichen) Texten auf dem Bildschirm des Nutzers würde dann Geld kosten; ebenso die Anzeige von Suchergebnissen bei Suchmaschinen.

Die Einführung eines solchen Leistungsschutzrechtes ist nicht gerechtfertigt. Die Folgen wären verheerend. Nachfolgend werden die zehn wichtigsten Gründe gegen das Verbotsrecht und die Errichtung einer “Presse-GEZ” näher beleuchtet:



http://www.telemedicus.info/article/1824-Zehn-Gruende-gegen-ein-Presse-Leistungsschutzrecht.html

politisch Verfolgter
08.08.2010, 19:11
Verleger lassen von lohnfinanzierter Journaille ihre versauten "Arbeitnehmer"Weltbilder ventilieren.
Das ist Gosse, keine Leistung.
Anbieterprofit ist zu strukturieren, die ökonomische Verteilung samt gesetzlicher Ursache ist offen zu legen.
Was interessieren die Weltbilder dieser SozialstaatsSchmarotzer?

n_h
08.08.2010, 20:19
Mithin, politikforen.net, kommt bloß nicht auf die Idee, Mitgliederbeiträge oä einzuführen (Spenden ausgenommen). Das könnte dann Euer Untergang sein, es sei denn, Ihr verpflichtet im Gegenzug Eure User, auf das Posten von Artikeln, Auszügen und ähnlichem in dieser Richtung zu verzichten + ggf. Schadenersatzforderungen.


PS: Mir ist ein Licht aufgegangen...selbst wenn Ihr Schadenersatz fordert, seid Ihr als Forenbetreiber angeka**t, wenn "das Ding" so durchgesetzt wird, denn solcherlei Schadenersatze können in den wenigsten Fällen bei den entsprechenden Usern aufgebracht/beigetrieben werden und Ihr steht als Forenbetreiber zuerst in der Haftung, da inzwischen verantwortlich für die Inhalte. Da beißt sich der Kater in die Eier. Beiträge veröffentlichen ginge dementsprechend nur noch nach vorherigem Check auf evtl. Verstöße. Und vor diesem Hintergrund dürfte dann demnächst 'ne größere "Stellenausschreibung" Eurerseits fällig werden (falls das durchgeht, wovon ich eigentlich ausgehe).


Schlimm sowas.


.

politisch Verfolgter
08.08.2010, 21:26
Anbieterprofit ist Leistungsschutz.
Dazu muß die AnbieterRechtsOrdnung her und die Arbeitsgesetzgebung weg.
Eine freie Presse bedingt freie Bürger, die als finanziell unabhängiger Souverän anbieten, um damit die high tech Hebelwirkung goldener Netzwerke zu nutzen, wofür Ackermänner zu ackern haben.
Dazu gehören Sozialstaat und ÖD um mind. 90 % reduziert, damit sich der Rechtsraum für den Souverän rentieren kann.
Es geht um mentale Leistungsadäquanz und um leistungsanteilige Profitabschöpfung.
Das ist sozialstaatlich unterbunden.
Daher muß der Sozialstaat für Anbieterprofit minimiert werden.
Das ist Leistungsschutz des Souveräns, sein Grundrecht.

BRDDR_geschaedigter
09.08.2010, 00:14
“Stärkung von Qualitätsjournalismus” und die “Aufrechterhaltung von Meinungsvielfalt” wird durch ein Leistungsschutzrecht gewiss nicht gefördert, im Gegenteil!

Eine öffentliche breite Debatte über den Unsinn eines Leistungsschutzrechtes für Presseverlage ist angesagt, bevor neue Gesetze zu einer Verschlimmbesserung der jetzigen Rechtslage führen werden.

Hier eine differenzierte Stellungsnahme von Dr. Arnd Haller, Chefjustiziar Google Nord- und Zentraleuropa:




http://www.telemedicus.info/article/1824-Zehn-Gruende-gegen-ein-Presse-Leistungsschutzrecht.html

Nur noch krank.

Vielleicht sollten sie mal ihre Qualität verbessern, dann klappts auch wieder mit dem Kunden.

Die Kunden nicht zu beschimpfen und als rechts oder Nazis darzustellen, weil man deutsche Interessen vertritt wäre schon einmal ein Anfang.

borisbaran
09.08.2010, 08:45
Was für ein Unsinn, ein unzulässiger Eingriff in die Pressefreiheit und ausserdem die Unterstützung von Versagern!!