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Vollständige Version anzeigen : USA, D./ EU - wohin gehts?



Heinrich_Kraemer
29.07.2010, 13:14
Hallo,

Makro-Betrachtungen sind ein weites Feld und erzeugen immer Unschärfen in der Betrachtung, Argumentation. Einige Überlegungen scheinen dennoch in einem Forenstrang sinnvoll, soweit Ergänzungen, Falsifizierungen usw. ein klareres Bild hervorbringen können.
Ein direkter Vergleich ist zwar zunächst problematisch, weil andere Systeme, soll aber in der Interpretation gelöst werden.

Deshalb: LIEBE STRANGVOLLMÜLLER BITTE WOANDERS SPAMEN, DANKE!


1. Variablen

1.1. Staatsschulden gemessen am BIP

USA: 2009 65,2%, 2010 75,5%
D: 2009 73,1%, 2010 76,6%

1.2. Leistungsbilanzsaldo in $, 2008

USA: - 706 100 000 000
D: + 243 600 000 000 (vgl. China: + 426 100 000 000)

1.3. Arbeitslosenquote

USA: 2010: 10%
D: 2010: 9,3%

1.4. Geldmengenwachstum 08/09

USA: 100%
D/ EU: 30%
----------------------------------------------------------------------

2. Interpretation

2.1. Die Staatsverschuldung in USA, gemessen am BIP, gleicht mittlerweile annähernd der der BRD. Allerdings erheben USA keine Mwst. (zumindest die letzten Jahre, genaueres hab ich nicht gefunden) und treiben weniger Steuern ein.
D.h. die Reduzierung der Staatsschulden in USA wäre so alleine durch Einführung einer Mwst. im zweistelligen %-Bereich mgl., allerdings wohl mit starken Effekten staatstechnisch (Verarmung, Unruhen usw.).
D. ist nach Belgien weltweit der Staat mit den höchsten Steuern, weitere Steuererhöhungen (= Enteignungen) würden den Motor wohl sozialisitisch völlig abwürgen, wobei man dann staatstechnisch endgültig DDR dazu sagen müsste.

2.2. USA sind weltweit der größte Schuldner und importieren/ konsumieren "fleissig", bezahlen in $. China, D. sind Exportweltmeister, erhalten dafür US-Devisen.

2.3. Die Arbeitslosigkeit hat sich in USA die letzten zwei Jahre verdoppelt, in D. wurde dieser Effekt geschönt (Kurzarbeitergeld, Teilzeit usw.).

2.4. Zwar sieht die Verdoppelung der Geldmenge in $ stark nach Inflation aus, jedoch exportieren USA genau diese teilweise in die Gläubigerländer, indem in $ beglichen wird. Tatsächlich sind die Verbraucherpreise 2009 in USA gesunken (Banken bunkern $, treiben das Ausleih-Spielchen und schieben die Kohle zwischen sich und FED hin und her...).
D.h. China und D. erhalten für ihre volkswirtschaftliche Leistung von USA (immer wertloser werdende) Devisen. Sofern haben beide Länder ein hohes Interesse, USA lebendig zu halten, sofern sonst die eigenen Bilanzen abstinken würden und damit Staatsbankrott drohen würde.
Während China sich daran macht sukzessive globale Rohstoffe, Industrie unter den Nagel zu reissen (mit US-Devisen), verkonsumiert die BRD ihre Überschüsse für EU, Sozialsysteme, unnützen Bürokratenfirlefanz, Vergangenheitsbewältigung usw.. Und die Kohle reicht immer noch nicht!
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vorläufige Schlußfolgerung: Solange USA schön verkonsumieren, was andere herstellen, und in $ bezahlen können, verliert D. und damit die EU wohl das Spielchen. Entscheidend dürfte dabei sein, was China vor hat.

p.s. gleich noch Anmerkungen zu D. und der EU, die diesen Prozeß enorm beschleunigen dürfte.

Heinrich_Kraemer
29.07.2010, 15:04
zu D. und der EU:

Unter den zehn leistungbilanzstärksten Ländern weltweit sind aus der EU nur D. und Niederlande zu finden. Der gesamte Teil des ehem. Ostblocks, der zur EU Osterweiterung gehört und dazu kommen wird, weist -defizite auf, mal ganz abgesehen von den "Südstaaten", GB, Irland etc.

D.h., daß diese Defizitländer Leistungsnehmer v.a. dieser zwei Überschußländer sind und werden.
Zwar wird argumentiert, daß das neue Absatzmärkte für D. schaffen würde, blendet aber völlig aus, daß diese zunächst für ihren Konsum erst Leistungen beziehen.
D.h. D. arbeitet und produziert für die anderen, während man diese finanziert, daß diese unsere Produkte konsumieren können. Also ist der deutsche Arbeitnehmer der Depp der anderen.

Brandbeschleuniger Teuro: Durch die Währungsreform erhielten ökonomisch schwache Staaten "hartes" Geld, was zunächst schön den Konsum anheizte (jetzt gibts ja was fürs Geld, so wie bei der 1:1 Transformation der DDR Währung in DM). Folge dabei ist jedoch, daß diese schwachen Volkswirtschaften dadurch weiter kaputt gemacht werden, indem deren Waren teurer werden und somit weniger konkurrenzfähig sind. Dabei wird deren Staatsverschuldung größer, weil nicht so leicht weginflationierbar. Sofern werden höhere Hilfen der Geberländer notwendig, die sich zusätzlich in die Staatsbelange der Nehmer einmischen, was offensichtlich zusätzlich politische Instabilität verursachen kann (vgl. Unruhen in Griechenland).
Im Moment läuft die Sache diesbzgl. auf eine Verschuldung der Geberländer zugunsten der Nehmer hinaus, während man die letzten Schuldenbremsen kappte und sich nun auf jeden Fall "gegenseitig" stützen soll (Maastricht).
Folge dürfte dabei sein, daß die Sparer der Geberländer die Deppen sind, sofern der Eurotz so immer mehr entwertet wird.

politisch Verfolgter
29.07.2010, 16:17
Es hat um die Quartalszahlen goldener Anbieternetze zu gehen, womit sich Managements von den Anbietern laufend entlasten zu lassen haben.
Erst damit wird niemand gesetzlich für fremde Finanzbelange und Kredite zuständig erklärt, sondern mentale Leistungsadäquanz per ökonomischer high tech VernetzungsHebelwirkung zum Profitgenerator von Anbietern.

Heinrich_Kraemer
30.07.2010, 12:14
Noch ein paar Anmerkungen zur Staatsverschuldung und zum Haushalt der BRD, die auf den Handlungsspielraum verweisen:

Schuldenstand 2009:

- 1,7 Bio. € Schulden

Haushalt 09:

- c.a. 240 Mrden €

Teile der Haushaltsausgaben 09:

- Zinszahlungen für Staatsschulden 71 Mrden € (allerdings incl. Ländern)
- Zuschüsse (!) zur Rentenversicherung 80 Mrden €

Rentenversicherung:

- Gesamtausgaben für Rentenversicherung: 240 Mrden €
- 40 Mio Zahler bedienen 25 Mio. Rentner und Pensionäre, wobei die Pensionäre 68 Mrden abgreifen, jedoch nur 1,4 Mio der Nehmer der Rentenversicherung darstellen. D.h. 6% ehem. Beamter verbrauchen knappe 30% der Zahlungen.
Im Moment gibt es 2 Mio. Beamte.
-------------------------------------------------------

Sofern die immer weiter zunehmenden Forderungen nichtmehr durch Einnahmen beglichen werden können, dreht sich durch Verschuldung incl. Zinszahlungen die Spirale weiter. Der Staat wird immer noch mehr Schulden machen müssen, um die Forderungen zu bedienen.

Soweit steht wohl eine Entschuldung via Inflation im Raum, sowie Reformen im Rentensystem und "gemässigte" erhöhte Abgaben.

Apart
30.07.2010, 21:41
Ist der US amerikanische Schuldenstand wirklich nicht höher als 75 % vom BIP ? Ich dachte wäre mehr.

Die EU Wirtschaft halte ich trotz südländischer Lebensfreude immernoch für solider und stabiler als die der MC doof gemästeten Amis. Sie gleichen dies jedoch aus durch ihr bestens ausgerüstetes Atomwaffenarsenal.

Heinrich_Kraemer
03.08.2010, 11:52
Es hat um die Quartalszahlen goldener Anbieternetze zu gehen, womit sich Managements von den Anbietern laufend entlasten zu lassen haben.
Erst damit wird niemand gesetzlich für fremde Finanzbelange und Kredite zuständig erklärt, sondern mentale Leistungsadäquanz per ökonomischer high tech VernetzungsHebelwirkung zum Profitgenerator von Anbietern.

Golden müssen sie sein, golden...!

Heinrich_Kraemer
04.08.2010, 12:41
Übrigens fallen aus der deutschen Arbeitslosenstatistik raus:

- c.a. 330 000 Ein-Euro-Jobber
- c.a. 50 000 in Trainingsmaßnahmen
- c.a. 238 000 in beruflicher Weiterbildung
- c.a. 28 000 kranke Arbeitslose#
- c.a. 100 000 mit Eingliederungs- bzw. Beschäftigungszuschuß
- c.a. 150 000 Vorruheständler, die aus der Arbeitslosenversicherung finanziert werden
- alle über 58 jährigen Hartzler, die innerhalb eines Jahres keine Arbeit angeboten bekommen

Heinrich_Kraemer
06.08.2010, 15:00
Anmerkung noch zur Geldschöpfung der Privatbanken:

USA: 10-faches der Einlagen kann als Kredit zusätzlich vergeben werden
D.: 18-faches

Heinrich_Kraemer
13.08.2010, 13:57
Jetzt beschweren sich Teile der US-Abgeordneten, daß durch die US-Rettungspakte für einzelne US-Unternehmen u.a. Deutschland Nutznießer gewesen sei:


vor 6 Std. 34 Min
(...)
Ein US-Parlamentsausschuss hat offiziell bedauert, dass in der weltweiten Finanzkrise von der US-Hilfe auch deutsche und französische Banken profitiert haben, in der Gegenrichtung aber keine Hilfe geflossen sei. "Es ist offensichtlich, dass die US-Rettungsgelder international deutlich größere Auswirkungen hatten als die Programme anderer Staaten auf die USA", heißt es in einem Bericht des mit der Kontrolle der Krisengelder beauftragten Parlamentsausschusses.

So hätten beispielsweise die Deutsche Bank und die Société Générale potentiell mit am meisten zu verlieren gehabt, wenn der US-Versicherungsriese AIG wirklich zusammengebrochen wäre. AIG stand 2008 unmittelbar vor der Pleite. Der Versicherungskonzern wurde von der US-Regierung gerettet.
(...)
http://de.news.yahoo.com/2/20100813/tbs-us-abgeordnete-bedauern-hilfe-fuer-d-f41e315.html

politisch Verfolgter
14.08.2010, 12:28
Schulden sind immer Privatvermögen.
Je höher die Schulden, desto begüterter die Kreditgeber.
Die begütertsten 5 % haben damit sogar leistungslose Einkommen.

politisch Verfolgter
16.08.2010, 16:16
"Sie können sich nun untereinander Mitarbeiter ausleihen".
Managements haben Anbietern goldene Netzwerke verflechten zu können, um ihrer high tech immer effizientere Hebelwirkung zu ermöglichen.

Den IdiotenzwingerWahnsinn abstellen und die AnbieterRechtsOrdnung herstellen.

Anbieter benötigen Managements ebenso wie Anleger.

Kein Gesetz darf "Arbeitnehmer" deklarieren.

Dahin gehts.

Heinrich_Kraemer
24.08.2010, 13:06
Servus,

Auslöser der Finanzkrise 08 war der überbewertete private Immobilienmarkt in USA. Dieser Artikel, der sich v.a. auf EU bezieht, muß um den fehlenden Gewerbeimmomarkt in USA ergänzt werden, soweit dieser bis heute noch nicht korrigiert wurde und vom Volumen knapp unter dem privaten liegen soll.

D.h. eine zweite Finanzkrise bahnt sich an, deren Folgen tiefer gehen dürften, sofern alleine die letzte Krise mittels Staatsverschuldung die Geldmenge in USA 09verdoppelte, die €-Menge um 30% steigen ließ.

Diese Überschußliquidität dann am Rohstoffmarkt investiert und wird haben wohl eine Inflation bei lebensnotwendigen Gütern, die sich gewaschen hat, während bei anderen Konsumgütern Deflation entstehen dürfte.

Euer HK


23.08.2010

Die neuen Crashrisiken

Der Markt für Gewerbeimmobilien wackelt
Käufer von Gewerbeimmobilien müssen Kredite in Billionenhöhe umschulden. Scheitern sie, droht die nächste Finanzkrise. von Sarah Speicher-Utsch Frankfurt

Sie haben es krachen lassen: 2570 Mrd. Dollar, umgerechnet 2000 Mrd. Euro, haben Europas Banken Immobilieninvestoren für den Kauf von Büros oder Einkaufszentren geliehen - eine Summe, so groß wie das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP).

Doch was dank stetig steigender Immobilienpreise lange als bombensicheres Investment galt, wird jetzt zum Bumerang - für alle: Gewerblich genutzte Gebäude haben weltweit dramatisch an Wert verloren. Die Banken fürchten um die Rückzahlung der Kredite, Immobilienfirmen wie die deutsche IVG oder US-Banken wie Morgan Stanley und Goldman Sachs, deren Immobilientöchter gerade auch in Deutschland im Boom auf Beutezug gegangen waren, hoffen auf die Verlängerung der Darlehen.
Ob sie mit einem blauen Auge davonkommen, ist höchst ungewiss. Schließlich, so schätzt das Beratungshaus CB Richard Ellis, weisen etwa 20 Prozent aller Kredite für europäische Gewerbeimmobilien Makel auf: Vergeben wurden sie zwischen 2005 und 2007, als die Hauspreise ihren Höchststand erreicht hatten; der Eigenkapitalanteil der Darlehen ist extrem niedrig, das Kreditrisiko der Banken demnach hoch; und das Geld wurde für Immobilien ausgegeben, die heute hohen Leerstand aufweisen und nicht in Toplagen zu finden sind.
Wie groß das Risiko des Crashs am Häusermarkt für die Gesamtwirtschaft wäre, verdeutlicht eine Studie der Deutschen Bank. So macht das Volumen der Kredite, mit denen Investoren Gewerbeimmobilien gekauft haben, in den USA und Großbritannien fast 30 Prozent des BIPs aus, in Deutschland ist die Quote nur geringfügig niedriger - eine Zeitbombe mit Sprengkraft für ganze Länder.
Jetzt laufen viele dieser Kredite aus, und die Banken stecken im Dilemma: Verlängern sie die Darlehen gegen mehr Sicherheiten und Eigenkapital, treiben sie die Investoren womöglich in den Ruin und müssen die Kredite abschreiben. Bleiben die Konditionen unverändert, müssen sie die Darlehen selbst mit mehr Eigenkapital unterlegen - schließlich ist die Immobilie heute weniger wert als dereinst. Schon 2009 galten den Beratern von PricewaterhouseCoopers zufolge Kredite deutscher Finanzierer über mehr als 200 Mrd. Euro als faul.
(...)
Vor allem Ausländer könnten sich als Kreditgeber aus Deutschland zurückziehen. Schlechte Erfahrungen hat zum Beispiel die Royal Bank of Scotland gemacht: Ihr gehört, unfreiwillig, das Immobilienpaket "Pegasus". Dessen Kauf durch Morgan-Stanley-Fonds hatten die Schotten einst finanziert - bis die US-Bank hinschmiss und der Royal Bank das Paket überließ.
(...)
http://www.ftd.de/finanzen/immobilien/:die-neuen-crashrisiken-der-markt-fuer-gewerbeimmobilien-wackelt/50160183.html?page=2

Paul Felz
24.08.2010, 13:31
Danke Heinrich. Viele Infos sauber aufgearbeitet. Habe leider im Moment keine Zeit für eine Stellungnahme. Das will ja auch erst mal in Ruhe gelesen werden.

dZUG
24.08.2010, 16:23
Es kommt eben darauf, ob man die Zins-Schmarozer (Banken) oder die Sozialschmarozer rettet. Mir sind beide egal, obwohl mir die Sozialschmarozer lieber sind, da sie einem keine Vorschriften machen :)):))

Heinrich_Kraemer
25.08.2010, 13:21
Es kommt eben darauf, ob man die Zins-Schmarozer (Banken) oder die Sozialschmarozer rettet. Mir sind beide egal, obwohl mir die Sozialschmarozer lieber sind, da sie einem keine Vorschriften machen :)):))

Depperterweise wäre es ohne Bankenrettung auch mit diesem Sozialstaat und seinen Leistungen vorbei, die längst nichtmehr aus den Einnahmen beglichen werden können (vgl. Staatsverschuldung).

BRDDR_geschaedigter
25.08.2010, 13:31
Momentan verharren die Märkte in einer Art Schockstarre. Offensichtlich sind die QE-Maßnahmen verpufft und die US-Wirtschaft steckt weiterhin in der Depression. Bei seinem letzten Auftritt – im Offenmarktausschuss – hat Bernanke nicht wie erhofft den Geldhahn aufgedreht.


Goldman Sachs-Ökonom: Konjunkturschwäche zwingt Fed zu mehr Stimulierung

New York (BoerseGo.de) – Die US-Notenbank wird wegen der Schwächung der Konjunktur ihre Strategie der lockeren Geldpolitik voraussichtlich erneut verstärken. Davon geht Bloomberg zufolge der Goldman Sachs-Chefvolkswirt Jan Hatzius aus. Er habe die Erwartung, dass die Federal Reserve mittels Vermögenskäufe oder anderer unkonventioneller Maßnahmen die monetäre Stimulierung wieder anzukurbeln versucht. Falls die Federal Reserve einen Entscheid zum Ankauf von noch mehr Wertpapieren fällt dürfte deren entsprechende Ausrichtung nicht bei einem Volumen von weniger als einer Billion Dollar liegen.[1]

Jetzt muss natürlich noch mehr Geld gedruckt werden. :umkipp:

http://www.infokriegernews.de/wordpress/2010/08/25/fed-freitag-billionenscheck/#more-6351

Heinrich_Kraemer
27.08.2010, 15:06
Servus,

anscheinend hat sich bei diesem Schreiberling auch schon die Erkenntnis durchgesetzt, daß die BRD der Zahle-Depp der EU ist. Glückwunsch dazu.

Gar als "bedrohlich" sieht der Herr die Schuldenquote Portugals an (81%). Da sollte er doch aber schon besser erstmal auf die der BRD guggen, mit 76% Schuldenquote (Tendenz steigend auf 2 Bio. bis 2013 trotz "Spar"maßnahmen :)) ), angesichts Jahrzehnter langer Exportüberschüße. Wenn das nicht beruhigt?!

Kurz: Die BRD verschuldet sich, um damit den anderen EU-Ländern (nicht Finnland und NL) den Konsum von BRD-Produkten zu finanzieren.
D.h. Michel fleissig arbeiten, Stronzo schön Michels Produkte konsumieren, Michel deswegen pleite trotz fleissiger Arbeit.

Herzlich Euer HK



26.08.10|

Der Zahltag für die Eurozone rückt näher

Für Irland und Portugal wird es immer schwieriger, Kredite am Kapitalmarkt zu bekommen. Bald dürfte der 750-Milliarden-Rettungsschirm gefragt sein.


Deutschlands Stärke entwickelt sich zum Problem für die Eurozone: Während die hiesige Wirtschaft dank boomender Exporte brummt, tritt das Gros der übrigen Länder wirtschaftlich auf der Stelle: Das verstärkt die ohnehin vorhandenen Fliehkräfte in der Währungsgemeinschaft.

Die überwunden geglaubte Krise holt die Europäer ein. Und das wiederum bedeutet: die Gefahr steigt, dass der 750 Mrd. Euro umfassende Rettungsschirm von EU und IWF in Anspruch genommen wird. Auf paradoxe Weise könnte ihre boomende Wirtschaft die Bundesbürger noch teuer zu stehen kommen.

Denn als größte Volkswirtschaft bürgt Deutschland mit einem Löwenanteil. Im Extremfall muss Berlin Garantien in Höhe von 148 Mrd. Euro übernehmen. Hinzu kommen die 22,4 Mrd. Euro, mit denen sich Deutschland bereits separat verpflichtet hat, dem finanziell angeschlagenen Griechenland zu helfen.

Die wachsende Brisanz der Lage macht die Zinsentwicklung in Euroland deutlich. Zwar sind die Sätze in Deutschland eben erst auf ein historisches Tief gefallen. Nicht jedoch in den Randländern der Währungsunion. Dort sind die Zinsen zuletzt wieder bedenklich nach oben geschnellt. Die EZB sah sich genötigt, den zwischenzeitlich ausgesetzten Ankauf von Staatsanleihen wieder aufzunehmen.
(...)
Griechenland nimmt bereits seit Monaten den „Brüssel-Dispo“ in Anspruch: Es finanziert sich kaum noch über den Kapitalmarkt, sondern bedient sich des 110 Mrd. Euro schweren Hilfsfonds der Europäer. Zwar ist die Inanspruchnahme des „Dispo“ nicht umsonst, doch mit einer Verzinsung von 5,6 Prozent kommt Athen der Kredit nur halb so teuer wie am Kapitalmarkt.
(...)
Angesichts der Höhe der portugiesischen Staatsschulden – rund 81 Prozent der Wirtschaftsleistung – wird das von den Marktteilnehmern als bedrohlich gewertet. Wie die Citigroup ausgerechnet hat, werden die Zinskosten in den kommenden drei Jahren von 2,75 auf 3,75 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen, bei Irland sogar von 2,5 auf vier Prozent. Zum Vergleich: Die deutschen Zinskosten werden von 1,6 auf 1,3 Prozent zurückgehen.
(...)
http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/article9219330/Der-Zahltag-fuer-die-Eurozone-rueckt-naeher.html

Heinrich_Kraemer
27.08.2010, 15:10
Noch kurz zu den "Spar"maßnahmen der Bundesregierung, die wohl eine Erhöhung der Staatsschulden auf 2 Bio. erzeugen werden:



26.08.2010
(...)
Und selbst wenn die Schuldenbremse tatsächlich irgendwann irgendwie irgendwo greifen sollte: Allein die Bundesregierung will von 2011 bis 2014 noch mehr als 150 Milliarden Euro zusätzliche Kredite aufnehmen. Rechnet man Länder und Kommunen dazu, dürfte Deutschland Mitte des Jahrzehnts statt mit 1,7 mit rund zwei Billionen Euro in den Miesen sein.
(...)
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,711347,00.html

Heinrich_Kraemer
30.08.2010, 13:49
Na das ist ja ein "schönes" Szenario: Drohende Deflation in USA wird mit noch mehr ungedecktem Geld bekämpft, während die BRD durch steigende Exporte nach China davon nicht stark betroffen sei. In welcher so immer wertloser werdenden Währung China wohl diese BRD-Exporte begleichen wird...?!

Meine Fresse.



07:28|Weltwirtschaft
(...)
In den Tagen zuvor hatten bereits Hiobsbotschaften aus der Industrie und dem Häusermarkt für betrübte Mienen gesorgt. "Die Richtung in den USA ist klar: Es geht nach unten", sagt Andreas Rees von Unicredit. Die Gretchenfrage in der Weltwirtschaft lautet deshalb: Hat die US-Wirtschaft nur eine Phase der Abkühlung vor sich? Oder droht eine neue Rezession, die auch den zarten Aufschwung in Europa und die kräftige Erholung in Deutschland zunichte machen könnte?
(...)
Die harten Daten aus den USA sind beunruhigend: Die Auftragseingänge für langlebige Güter ohne Transporte fielen im Juli um fast vier Prozent. Dabei waren die Investitionen zuvor die starke Konjunkturstütze gewesen. Dazu sank die Zahl der Neubauverkäufe von Häusern auf den niedrigsten Stand seit Erhebung der Daten im Jahr 1963. Im April waren Steuervergünstigungen für Häuslebauer ausgelaufen, die Teil des US-Konjunkturpaktes waren.
(...)
Auch Rees ist zwar pessimistisch. "Vielleicht sehen wir jetzt in den USA das, was wir später auf der ganzen Welt beobachten können: Dass das Wachstum nur ein Strohfeuer war und nicht selbsttragend", zeichnet er ein düsteres Bild. Aber auch er glaubt, dass die US-Konjunktur sich nur abkühlt und nicht einbricht. Der Grund: Die Wachstumszahlen sind vor allem so schlecht, weil die Unternehmen ihre Lager inzwischen aufgefüllt hätten. Dieser Lageraufbau hatte die Wirtschaft zuvor stark angefeuert. Dass diese Antriebskraft nun ausfalle, hieße aber nicht, dass eine Rezession ausbreche, sagt Rees.

Ein Rückfall in eine Krise wäre ein Horrorszenario. In den USA ist die Angst groß, durch eine neue Krise in einen lang anhaltenden Teufelskreis zu rutschen, wie ihn Japan in den Neunziger Jahren durchgemacht hat: kaum Wachstum, fallende Preise, damit fallende Nachfrage und damit einhergehend ein noch schwächeres Wachstum.

Auf eine neue Rezession könnten die USA kaum reagieren. "Die Fiskalpolitik hat ihr Pulver verschossen", sagt Weidensteiner. Zwar könnte Präsident Barack Obama ein neues Konjunkturprogramm auflegen. "Doch der Widerstand dagegen dürfte groß sein", sagt Fabienne Riefer, USA-Analystin bei der Postbank. Auch die USA sind inzwischen hoch verschuldet. Und irgendwann könnten die Finanzmärkte auf die Idee kommen, bei weiter anhaltenden horrenden Haushaltsdefiziten auch die Wirtschaftssupermacht mit höheren Zinsen für neue Schulden abzustrafen. Das wäre ein Debakel. Aus diesem Grund dürfte Obama auch die Einkommensteuersenkungen seines Vorgängers George Bush, die im nächsten Jahr auslaufen, nicht verlängern, glaubt Riefer.
(...)
Bleibt als Ausweg, dass die Federal Reserve wieder in den Krisenmodus schaltet. "Wir sind bereit, wenn nötig, zusätzliche Unterstützung über unkonventionelle Maßnahmen zu geben, wenn sich die Wirtschaftsaussichten eintrüben sollten", sagte der Chef der Federal Reserve, Ben Bernanke. Konkret heißt das: Im Notfall pumpt die Fed noch mehr Geld in die Märkte. Doch seit Ausbruch der Finanzkrise hat sie ihre Schleusen schon sperrangelweit geöffnet. "Die Frage ist, ob mehr Geld noch eine große Wirkung entfalten kann", sagt Riefer.
(...)
Die Ausfuhren nach China sind zuletzt explodiert. Ergebnis: Wenn die US-Wirtschaft nicht völlig einbricht, wird Deutschland unter eine Abkühlung in Übersee nicht so stark leiden - die Ausfuhren nach China holen für die deutsche Wirtschaft die Kastanien aus dem Feuer.
(...)
http://www.welt.de/wirtschaft/article9279708/In-den-USA-waechst-die-Angst-vor-dem-Absturz.html

Heinrich_Kraemer
30.08.2010, 13:53
Was die Gläubiger der USA wohl dazu sagen?!

Die FED zur mgl. weiteren Krisenbekämpfung:


30.08.2010 07:25

Die US-Notenbank steht nach Worten ihres Präsidenten Ben Bernanke für weitere konjunkturstützende Massnahmen bereit.

Die Fed werde weitere unkonventionelle Massnahmen ergreifen, sollte sich der Wachstumsausblick signifikant eintrüben, sagte Bernanke am Freitag auf einer Notenbankkonferenz in Jackson Hole. Die Federal Reserve werde alles tun, um die konjunkturelle Erholung zu stützen.

Bernanke bekräftigte, die Fed verfüge über geeignete Instrumente. Beispielsweise könne die Fed eine Niedrigzinsgarantie über einen noch längeren Zeitraum geben. Auch könnte man einen genauen Zeitraum nennen.

Glaubwürdigkeit steht auf dem Spiel

Bislang spricht die Notenbank nur von einem «längeren Zeitraum ungewöhnlich niedriger Zinsen». Zugleich räumte Bernanke jedoch ein, dass zusätzliche Massnahmen die Glaubwürdigkeit der Fed beschädigen könnten, insbesondere mit Blick auf den Willen zum Ausstieg aus der Krisenpolitik.

Im asiatischen Handel reagierten die Aktienmärkte mit Kursaufschlägen. So notierte der chinesische Aktienindex Hang Seng am Montag zeitweise mehr als ein Prozent, nachdem er im bisherigen Jahr über 5 Prozent an Wert verloren hat.
(...)
http://www.cash.ch/news/boerse_ausland/fedchef_ist_bereit_fuer_weitere_konjunkturstuetzun g-943166-598

Heinrich_Kraemer
30.08.2010, 13:58
Das macht China u.a. mit seinen US-Devisen:


29.08.10|Neue Supermacht

China kauft sich mit seinen Milliarden die Welt

Rohstoffquellen, Maschinenbauer, Infrastruktur – die Staatsunternehmen der Volksrepublik sind international auf Einkaufstour.

Chinas Wirtschaft kauft sich im Ausland, was sie braucht, um erfolgreich zu sein. Mindestens 266 Milliarden Dollar (210 Milliarden Euro) gab die Volksrepublik in den vergangenen fünf Jahren dafür aus, so eine Statistik der Heritage Foundation.


"Ziel ist es, das 'Monster China', das so wahnsinnig wächst, von außen zu füttern", sagt Alexander Roos, Partner und Experte für Übernahmen bei Boston Consulting. Rohstoffe und Know-how stehen im Fokus. So schnell wie möglich will China den westlichen Technologievorsprung aufholen. "Nicht nur durch Ausbildung, sondern auch durch gezielte Akquisitionen", sagt Roos.

Denn nur wenn die Firmen der Volksrepublik wertvollere Produkte herstellen oder starke Marken entwickeln, gelangen sie auf der Wertschöpfungskette nach oben.
(...)
http://www.welt.de/wirtschaft/article9269261/China-kauft-sich-mit-seinen-Milliarden-die-Welt.html

Heinrich_Kraemer
31.08.2010, 14:45
Anscheinend gehts munter weiter mit der Staatsverschuldung in USA und somit mit dem Aufblähen der Geldmenge:


08:12
(...)
US-Präsident Barack Obama hat zur Belebung der heimischen Wirtschaft neue Konjunkturprogramme in Aussicht gestellt. Mit seinen Beratern diskutiere er über weitere Steuerkürzungen für Unternehmen, sagte Obama nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub.

Damit sollten Firmen dazu angehalten werden, Jobs in den USA zu schaffen. Auch eine Verlängerung von Steuererleichterungen für die Mittelschicht werde in Erwägung gezogen. Obama steht gut zwei Monate vor den Kongresswahlen unter Druck, angesichts der Furcht vor einer neuen Rezession Handlungsbereitschaft zu demonstrieren. In der schleppenden Konjunkturerholung gilt vor allem der Arbeitsmarkt als Sorgenkind.
(...)
http://www.welt.de/wirtschaft/article9303848/Obama-will-der-Wirtschaft-einen-neuen-Kick-geben.html

Apart
31.08.2010, 17:03
Mein Traumszenario ist immer noch:

Zuerst verreckt der Dollar, dann kauf ich mir bei den verarmten Amis ein paar Tausend Morgen für wenig Geld und danach verreckt der EUROTZ.

Heinrich_Kraemer
07.09.2010, 13:10
Auf allen Ebenen kauft China Rohstoffe und Industrie mit $-Devisen zusammen. Wird soweit Inflation bei Rohstoffen erzeugt?!



■07.09.2010
(...)
Es ist weithin bekannt, dass die Volksrepublik China eine äußerst zupackende Rohstoffpolitik betreibt. Um ihren steigenden Bedarf zu sichern, greifen die Konzerne des Landes mit milliardenschweren Übernahmen in die ganze Welt aus. Relativ neu ist allerdings, dass China jetzt nicht nur seiner Versorgung mit Energierohstoffen und Industriemetallen höchste Priorität einräumt. Vielmehr steht inzwischen auch die globale Expansion der chinesischen Goldminen-Industrie ganz oben auf der Agenda. Dabei ist Gold – anders Öl, Stahl oder Kupfer - für den künftigen Wohlstand des Landes keineswegs kriegsentscheidend.
Anfang August gab China Notenbank erstmals die Devise aus, dass die Banken ihre Kreditlinien an die großen Goldförderer des Landes ausweiten sollen. Daneben wurden die Geldhäuser angewiesen, Zukäufe im Ausland durch eine großzügige Darlehensvergabe zu unterstützen. Dies ist eine bemerkenswerte Entwicklung, wenn man bedenkt, dass Peking zurzeit die allgemeine Bankenkreditvergabe grundsätzlich eher drosseln will.

Hinzu kommt, dass die Regierung jetzt auch versucht, die Goldnachfrage in der Bevölkerung zu stimulieren. Bis 2002 waren in China private Goldkäufe komplett verboten, und bis vor kurzem waren sie nur in so großen Stückelungen möglich, dass die privaten Käufer so gut wie ausgeschlossen waren. Inzwischen wurde der Goldhandel aber stark liberalisiert. Im Staatsfernsehen gab es jüngst sogar Sendungen, in denen Gold als gutes Investment propagiert wurde, und in denen erklärt wurde, wie und wo man als Kleinanleger Gold kaufen kann.

Diese Vorgehensweise gibt vielen Beobachtern Rätsel auf. Fest steht allerdings, dass China durchaus Interesse an hohen Goldpreisen hat. Vor allem die Notenbank hat ihre Goldreserven in den vergangenen Jahren stark ausgebaut. Zwar steht Gold auch dort weiterhin nur für einen kleinen Teil der gesamten Vermögenswerte, denn allein die Devisenreserven befinden sich bei über 2 Billionen Dollar. Dennoch hat Chinas Zentralbank bereits über 1000 Tonnen Gold gehortet, und kauft offenbar weiter zu. Dies ist vor allem als allmähliche Abkehr vom Dollar zu werten. Der Großteil der chinesischen Notenbankreserven besteht derzeit noch aus amerikanischen Staatsanleihen, und angesichts der immens hohen US-Staatsverschuldung erscheint diese Strategie zunehmend riskant.

Daneben wird auch die erhebliche wirtschaftliche Bedeutung der Goldförderung für China häufig verkannt. Seit 2007 ist das Reich der Mitte (vor Südafrika) der größte Goldproduzent der Welt. Die Jahresproduktion lag 2009 fast bei 300 Tonnen, und stieg damit im vergangenen Jahrzehnt um über 80 Prozent. Während die Förderung in vielen anderen großen Produzentenländern fast stagnierte, wurde sie hier also mit einem enormen Tempo ausgebaut. Allein dies zeigt schon, welche hohe Priorität die Goldgewinnung dort bereits seit längerem genießt.
(...)
http://www.china-observer.de/?x=entry:entry100907-080025

Heinrich_Kraemer
10.09.2010, 10:44
Sozialistans Nannyausgaben sind trotz "Aufschwung" nur noch durch Rekordverschuldung zu begleichen. Das sieht in USA und China anders aus.



08.09.10|Kommunalfinanzen

Deutsche Städte sammeln Rekordschulden an

Die deutschen Kommunen könnten in diesem Jahr das höchste Defizit der Nachkriegsgeschichte ansammeln. Schuld sind die steigenden Sozialausgaben.

Trotz Wirtschaftsaufschwungs steuern Städte und Gemeinden in diesem Jahr auf eine Rekordverschuldung zu. Der Städtetag, der seinen Gemeindefinanzbericht 2010 vorlegte, erwartet für das laufende Jahr eine Verdoppelung des Defizits auf 15 Milliarden Euro. Dies wäre das höchste Defizit der Nachkriegsgeschichte. „Die Handlungsfähigkeit vieler Städte erodiert zusehends, weil die kommunalen Sozialausgaben ungebremst weiter steigen und die Einnahmen sich nur nach und nach erholen werden“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Stephan Articus.

Mit dem Aufschwung gehe keine Stabilisierung der kommunalen Haushalte einher, heißt es in dem Bericht. „Die Städte müssen voraussichtlich allein für dieses Jahr im Durchschnitt ein Defizit von fast 200 Euro pro Einwohner verkraften“, sagte Articus. Das sei fast doppelt soviel wie in der bisher schlimmsten kommunalen Finanzkrise im Jahre 2003. Hintergrund sei, dass die städtischen Haushalte nicht unter einem konjunkturellen, sondern unter einem strukturellen Defizit litten.
(...)
http://www.welt.de/wirtschaft/article9487340/Deutsche-Staedte-sammeln-Rekordschulden-an.html

Haspelbein
10.09.2010, 15:17
Anscheinend gehts munter weiter mit der Staatsverschuldung in USA und somit mit dem Aufblähen der Geldmenge:

Nein, Obama ist hier sehr doppeldeutig: Er will den Stimulus fuer die Wirtschaft mit neuen Abgaben eben dieser Firmen bezahlen. Wie das funktionieren soll, weiss ich leider auch nicht. Hoert sich jedoch im Wahlkampf gut an, und Obama befindet sich derzeit im Wahlkampf.

Heinrich_Kraemer
13.09.2010, 14:53
Nein, Obama ist hier sehr doppeldeutig: Er will den Stimulus fuer die Wirtschaft mit neuen Abgaben eben dieser Firmen bezahlen. Wie das funktionieren soll, weiss ich leider auch nicht. Hoert sich jedoch im Wahlkampf gut an, und Obama befindet sich derzeit im Wahlkampf.

Zumindest schreibt die Welt in diesem Artikel von mgl. weiteren Steuersenkungen für Unternehmen und Mittelstand in USA. Wäre nach Deinem Beitrag dann eine Arte "Linke-Tasche-rechte-Tasche-Prinzip".


Interessant in folgendem Interview, daß von einer Preissteigerung bei Rohstoffen ausgegangen wird und somit die Überschußliquidität schnell alle inflationär betreffen könnte (vgl. z.B. Artikel weiter oben). Soweit stellt sich die Frage nach Geldwertstabilität und somit die Frage nach Erhöhung der Leitzinsen bei geringem wirtschaftlichen Wachstum.
Dieser gute Mann sieht die Problematik dabei v.a. im Vertrauen in den US-Märkten bzgl. US-Staatsverschuldung. Meiner Meinung nach ist entscheidender, was China, Japan usw. mit seinen US-Reserven betreibt und inwieweit die Gläubigerländer sich weiter Inflation aus USA importieren lassen (s.o.).


13.09.2010
(...)
Norbert Walter: Wir stehen im dritten Quartal in der Spätphase eines relativ starken Wachstums, das durch Lageraufstockung und weltweite Stiumulierungsprogramme bedingt ist. Die endogenen Faktoren – die Faktoren, die sozusagen ohne «Drogen» funktionieren – sind noch nicht sehr stark. Insofern wird die Zuwachsrate in den kommenden Quartalen weltweit kleiner sein, als sie im zweiten und dritten Quartal 2010 waren.

Was heisst das für die Regierungen? Braucht es neue Konjunkturprogramme, oder soll man das langsamere Wachstum einfach aussitzen?

Man sollte erkennen, dass man nach der Krise von 2008 nicht mehr zu den Zuwachsraten zurückkehrt, die es davor gab. Diese Zuwachsraten waren künstlich erhöht, sie waren durch «Drogen» erhöht. Das sollte man nicht dauerhaft wünschen. Es gibt aber Leute, insbesondere die Amerikaner, die immer noch nicht begriffen haben, dass es auf Dauer langsamere Zuwachsraten geben wird. Deshalb fordern sie von ihrem Präsidenten, dass er Massnahmen ergreift. Da dieser Midterm Elections im November hat, wird er und hat er diesem Interesse entsprochen. Die Gefahr ist gross, dass in den USA die nächste Bubble geschaffen wird. Das ist weder für die USA noch für die Welt gut.

Wo sehen Sie diese Bubble?

Sie wird wieder dort sein, wo wir sie schon hatten: Im Wohnungsbaubereich. Noch immer tun die Amerikaner so als ob Leute, die auf Dauer kein Einkommen verdienen, in jedem Fall ein Eigenheim haben müssten. Das ist Unsinn. Sie können am Ende die Kosten dieses Eigenheims nicht erwirtschaften und nicht bezahlen. Der Steuerzahler ist offenkundig eine gemolkene Kuh und will nicht mehr mehr Milch geben.

Sie sprachen von überhöhtem Wachstum mit «Drogen». Was meinen Sie mit «Drogen»?

Zweierlei Drogen: Das eine war Alan Greenspans ewige Niedrigzinspolitik. Das andere sind staatliche Massnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur: Steuersenkungen, die man nicht durchhalten kann, und staatliche Ausgaben, die die Nachfrage künstlich aufblähen. Beides gab es, letzteres vor allem in den vergangenen zwei Jahren.

Das grosse Thema in der Schweiz ist vor allem der schwache Euro, der den Schweizer Exportunternehmen Probleme bereitet. Wie wird sich der Euro in den nächsten Monaten entwickeln?

Das ist schwer zu sagen. Ich habe aufgehört, Devisenwetten zu machen, weil die Unsicherheit auch bei mir gross ist. Mein makroökonomischer Verstand sagt mir aber relativ klar: Die Amerikaner haben noch nicht begriffen, dass ihr Trendwachstum niedriger ist. Wenn sie in der Nähe des Nullwachstums in der zweiten Jahreshälfte sind – was ich für wahrscheinlich halte – werden sie Zeter und Mordio schreien, werden niedrige Zinsen von der Zentralbank fordern, Ben Bernanke wird sie wohl liefern. Es besteht aber die Gefahr, dass die Finanzmärkte irgendwann anfangen, jene Fragen zum US-Staatsdefizit und zur US-Staatsverschuldung zu stellen, die sie in diesem Frühjahr an Griechenland gestellt haben. Dann ist es vorbei mit dem starken Dollar.

Die Ausfallrisiken bei griechischen, portugiesischen und irischen Staatsanleihen sind in den letzten Tagen wieder gestiegen. Könnten weitere Fälle wie in Griechenland folgen?

Wir müssen damit rechnen, dass noch nicht alle Risiken in der europäischen Finanzmarktkrise ausgestanden sind; nicht nur in den Ländern, die Sie beschrieben haben. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass die Bewertungen der Finanzmärkte – ausgedrückt in den Versicherungsprämien oder in den Risikoaufschlägen für die Anleihen – überzogen sind und Korrekturen bald erfolgen könnten. Ich würde den Finanzmarktteilnehmern gerne mal in Erinnerung rufen, wie sie vor einem Jahr Polen mit hohen Risikoaufschlägen versehen haben. Nur um dann später zu erkennen, dass das wohl ein Fehler war. Meine eigene Sorge ist, dass die Geberländer ihre eigene Stärke überschätzen; warum gibt die Welt dem deutschen Finanzminister Geld zu zwei Prozent Zins, obwohl die Verschuldungsperspektive für die nächsten zehn Jahre alles andere als gut ist? Oder den Japanern gar für 1,3 Prozent? Auch die amerikanische Politik verdient es nicht, dass man ihr 10 Jahre lang für 2,5 Prozent Geld zur Verfügung stellt. Ich glaube, dass dort Fehlurteile vorliegen.

Sie sprechen von verzerrten Bewertungen. Das klingt schon fast nach einer Kaufempfehlung für griechische Staatsanleihen und einer Verkaufsempfehlung für Bundesanleihen.

Das klingt mindestens nach dem Verkauf von Anleihen von Geberländern, die sich reich fühlen und vom Finanzmarkt als vergleichsweise solide eingeschätzt werden. Ich bin mir noch unsicher in Bezug auf die Wende an den europäischen Märkten. Aber für jemanden, der etwas Spielgeld hat, gibt es bei griechischen Anleihen mit Sicherheit Gewinnchancen. Das ist heutzutage relativ wichtig, denn die Gewinnchancen in anderen Märkten sind nicht leicht zu finden. Rohstoffe sind hoch bewertet, die Aktien haben den Aufschwung in vielen Ländern schon mal vorweggenommen, Gold ist offenkundig hoch bewertet und man weiss nicht, ob die Konjunktur gut weiterläuft. Insofern sind wir in einem Anlagenotstand und da ist es schon schön, wenn man wenigstens eine Idee hat, wo es Gewinn gibt.

Anfang Jahr erwarteten viele Ökonomen die Zinswende eigentlich bereits in der zweiten Hälfte dieses Jahres. Sie wird jedoch kaum noch dieses Jahr kommen. Wie sieht Ihre aktuelle Prognose aus?

Die Zinswende kommt schneller, als die Finanzmärkte und die beiden grossen Zentralbanken glauben. Ich bin davon überzeugt, dass wir an Weihnachten nicht mehr über eine Verschiebung der Zinserhöhung reden, sondern nur noch über den Zeitpunkt und das Ausmass. Innerhalb von drei Monaten wird die Entscheidung nach meiner Einschätzung fallen, weil es zwischen jetzt und Dezember in vielen Ländern durch administrative Massnahmen, aber vor allem durch die Erhöhung der Agrarpreise zu Preissteigerungen kommt. Das beginnt den Zentralbanken Sorgen zu machen, weil darauf aufbauend die Löhne anfangen kräftig zu steigen. Mit anderen Worten: Im Jahre 2011 werden wenige Tage vergehen und die Niedrigzinszeiten in den USA und in Europa sind vorüber. In Europa sind sie nur dann nicht vorüber, wenn die Veränderungen durch einen massiven Anstieg des Euros begleitet werden. Das kann ich nicht ausschliessen, wird von den Märkten heute aber offenkundig nicht für wahrscheinlich gehalten.
(...)
http://www.cash.ch/news/topnews/norbert_walter_zinswende_kommt_schnell-947114-771

p.s. Der gute Herr propagiert Staatsanleihen, wie die Banken im Moment wohl weitgehend hierzulande, während es wohl zu einer Umschichtung von Festverzinlichem hin zum Aktienmarkt gibt, wobei eine Leitzinserhöhung im Raume steht.

Solche Anlagen z.Z. würde ich mit höchster Vorsicht genießen.

Haspelbein
13.09.2010, 15:06
Zumindest schreibt die Welt in diesem Artikel von mgl. weiteren Steuersenkungen für Unternehmen und Mittelstand in USA. Wäre nach Deinem Beitrag dann eine Arte "Linke-Tasche-rechte-Tasche-Prinzip". [...]

Ja, es ist ein linke-Tasche-rechte-Tasche-Prinzip. Jedoch hat Obama in dieser Hinsicht nicht mehr viel Spielraum, da die Bevoelkerung die Verschuldung interessanterweise staerker als Problem begreift als die derzeitige Administration. So wie es aussieht, wird sich dies bei den Wahlen zu Kongress in diesem Jahr auswirken.


[...]
Interessant in folgendem Interview, daß von einer Preissteigerung bei Rohstoffen ausgegangen wird und somit die Überschußliquidität schnell alle inflationär betreffen könnte (vgl. z.B. Artikel weiter oben). Soweit stellt sich die Frage nach Geldwertstabilität und somit die Frage nach Erhöhung der Leitzinsen bei geringem wirtschaftlichen Wachstum.
Dieser gute Mann sieht die Problematik dabei v.a. im Vertrauen in den US-Märkten bzgl. US-Staatsverschuldung. Meiner Meinung nach ist entscheidender, was China, Japan usw. mit seinen US-Reserven betreibt und inwieweit die Gläubigerländer sich weiter Inflation aus USA importieren lassen (s.o.). [...]

Viele der Ausgaben der Obama-Administration sind zukuenftiger Natur, d.h. man hat immer noch die Moeglichkeit, bei der Gesundheitsreform die Reissleine zu ziehen. Nutzen die Bundesstaaten z.B. die Option, aus der Zwangsversicherung auszusteigen, so kippt die Reform an sich. Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass der Kongress wie damals unter Clinton die Sparmassnahmen einleiten wird.

Ich stimme jedoch zu, dass die Preissteigerungen ueber Rohstoffe eingeleitet werden. Ich hatte dies schon wesentlich frueher vermutet, jedoch die deflationaeren Impulse durch den kollabierenden Kreditmarkt deutlich unterschaetzt. Gerade daher habe ich das Gefuehl, dass die Finanzkrise (auch in Europa) noch nicht ueberwunden ist, wodurch wir diese deflationaere Effekte auch noch mittelfristig beibehalten koennen.

Dann kommt es bei der Inflation darauf an, wie schnell und ernsthaft Sparmassnahmen eingeleitet werden. Aber um das vorhersagen zu koennen, muesste ich in den Kaffeesatz gucken. :D

Heinrich_Kraemer
13.09.2010, 15:58
Ja, es ist ein linke-Tasche-rechte-Tasche-Prinzip. Jedoch hat Obama in dieser Hinsicht nicht mehr viel Spielraum, da die Bevoelkerung die Verschuldung interessanterweise staerker als Problem begreift als die derzeitige Administration. So wie es aussieht, wird sich dies bei den Wahlen zu Kongress in diesem Jahr auswirken.



Viele der Ausgaben der Obama-Administration sind zukuenftiger Natur, d.h. man hat immer noch die Moeglichkeit, bei der Gesundheitsreform die Reissleine zu ziehen. Nutzen die Bundesstaaten z.B. die Option, aus der Zwangsversicherung auszusteigen, so kippt die Reform an sich. Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass der Kongress wie damals unter Clinton die Sparmassnahmen einleiten wird.

Ich stimme jedoch zu, dass die Preissteigerungen ueber Rohstoffe eingeleitet werden. Ich hatte dies schon wesentlich frueher vermutet, jedoch die deflationaeren Impulse durch den kollabierenden Kreditmarkt deutlich unterschaetzt. Gerade daher habe ich das Gefuehl, dass die Finanzkrise (auch in Europa) noch nicht ueberwunden ist, wodurch wir diese deflationaere Effekte auch noch mittelfristig beibehalten koennen.

Dann kommt es bei der Inflation darauf an, wie schnell und ernsthaft Sparmassnahmen eingeleitet werden. Aber um das vorhersagen zu koennen, muesste ich in den Kaffeesatz gucken. :D

Ich vermute sowohl Inflation und Deflation gleichzeitig: Bei lebensnotwendigen Rohstoffen eher Inflation, bei Wirtschaftsgütern eher Deflation, soweit Stagnation der Ökonomie (abgesehen von der Billigstkonkurrenz aus Asien, Afrika)

Sui
13.09.2010, 16:46
Waehrend die EU ihr Geld im Islam
versenkt, investieren China und Russland und kaufen alles auf. Der Araber verschleudert sein Geld im Harem und in Prunkpalaste.

Letztlich nichts Neues.

Haspelbein
13.09.2010, 17:14
Ich vermute sowohl Inflation und Deflation gleichzeitig: Bei lebensnotwendigen Rohstoffen eher Inflation, bei Wirtschaftsgütern eher Deflation, soweit Stagnation der Ökonomie (abgesehen von der Billigstkonkurrenz aus Asien, Afrika)

Es haengt ebenso davon ab, wie sich genau Asien entwickeln wird, d.h. ob die Binnennachfrage im Zweifelsfall fehlenden Exporte wettmachen kann, und wie gross eine mogeliche Immobielienblase dort wirklich ist.

Sui
13.09.2010, 17:39
Die Amis sind mal wieder bankrott und suchen den naechsten Krieg.

Heinrich_Kraemer
14.09.2010, 19:56
Es haengt ebenso davon ab, wie sich genau Asien entwickeln wird, d.h. ob die Binnennachfrage im Zweifelsfall fehlenden Exporte wettmachen kann, und wie gross eine mogeliche Immobielienblase dort wirklich ist.

China wertet seinen Yuan offiziell seit Montag auf. Würde u.a. bedeuten, daß Rohstoffe teurer werden und der Mist aus China ebenso steigt.

Don
14.09.2010, 20:43
China wertet seinen Yuan offiziell seit Montag auf. Würde u.a. bedeuten, daß Rohstoffe teurer werden und der Mist aus China ebenso steigt.

Nein, da China Rohstoffe nicht in Yuan bezahlt. Aufwerten kann man nur eine nicht frei konvertible Währung, was lediglich ausländische Investitionen dort verteuert.
Das bedeutet, sie bremsen den Rollercoaster etwas ein.

Die Preise für den Export werden in frei konvertiblen Währungen, also Dollar, Euro, Franken was weiß ich etc. verhandelt, nicht in Yüan.

Es bedeutet aber, daß die Chinesen selbst im Land ihre Yüan günstiger in Devisen tauschen können und damit günstiger Importe einkaufen oder verreisen können. De Exporte nach China werden also zunehmen, es gibt mehr chinesische Touristen, sie schmelzen ihren Riesenhaufen Devisen etwas ab.

Im Grunde stützen sie also hauptsächlich die USA.

SommerFalke
14.09.2010, 21:00
EU / USA wird bald in eine WeltRegierung über gehen...pläne im Sinne der NWO gibt es ja bereits schon.

Heinrich_Kraemer
15.09.2010, 10:31
Nein, da China Rohstoffe nicht in Yuan bezahlt. Aufwerten kann man nur eine nicht frei konvertible Währung, was lediglich ausländische Investitionen dort verteuert.
Das bedeutet, sie bremsen den Rollercoaster etwas ein.

Die Preise für den Export werden in frei konvertiblen Währungen, also Dollar, Euro, Franken was weiß ich etc. verhandelt, nicht in Yüan.

Es bedeutet aber, daß die Chinesen selbst im Land ihre Yüan günstiger in Devisen tauschen können und damit günstiger Importe einkaufen oder verreisen können. De Exporte nach China werden also zunehmen, es gibt mehr chinesische Touristen, sie schmelzen ihren Riesenhaufen Devisen etwas ab.

Im Grunde stützen sie also hauptsächlich die USA.


Sofern Rohstoffe in $ gehandelt werden bedeutet das, daß es für weniger Yuan mehr/ gleichviele Rohstoffe gibt. Soweit ist eine Steigerung bei Rohstoffen wahrscheinlich.
Freilich ist die Frage, was China mit seinen S-Reserven macht(e).

Heinrich_Kraemer
16.09.2010, 16:25
- doppelt -

Heinrich_Kraemer
16.09.2010, 16:25
Exportweltmeister (nach China) seit Jahrzehnten, konservativste Anlagen und höchste Sparquote und dennoch nur ein Platz im weltweiten Mittelfeld beim durchschnittlichen Reichtum.
Soweit müsste Deutschland das reichste Land der Welt sein.
"Dank" diesem Staatssystem mit seiner Bürokratenkaste siehts aber eben so aus:


14.09.2010
(...)
Die Deutschen haben ihre Verluste aus der Finanzkrise ausgeglichen: Im internationalen Vermögensvergleich reicht es trotzdem nur zu einem Platz im Mittelfeld. Spitzenreiter ist die Schweiz, aber auch die Schwellenländer holen rasant auf.

Berlin - Die deutsche Wirtschaft hat ein starkes zweites Quartal 2010 hinter sich, die EU-Kommission erhöht ihre Konjunkturprognose drastisch - und auch das Geldvermögen der Deutschen hat wieder das Niveau von vor der Finanzkrise erreicht. Auf 56.856 Euro pro Kopf kommt jeder Bundesbürger, das Gesamtvermögen liegt bei 4,67 Billionen Euro. Dies teilte die Allianz-Versicherung in ihrem Globalen Wohlstandsbericht in München mit.

"Dies ist auf die im internationalen Vergleich hohe Sparquote und die vergleichsweise konservative Anlagestruktur zurückzuführen, die die Wertverluste in der Krise begrenzte", heißt es in dem Bericht. Laut einem Berichts des SPIEGEL liegt außerdem die Zahl der Vermögensmillionäre in Deutschland auf Rekordniveau.

Allerdings sei das Geldvermögen der Bundesbürger im internationalen Vergleich relativ niedrig. Die Zuwachsrate liegt mit 3,2 Prozent deutlich unter dem europäischen Durchschnittswachstum von 4,1 Prozent.

Über mit Abstand am meisten Geld verfügen laut dem Bericht die Schweizer mit 163.732 Euro pro Kopf. Es folgen mit einigem Abstand die US-Amerikaner, Dänen, Niederländer und Japaner. Deutschland liegt im weltweiten Ranking nur auf Platz 16.

Das globale Geldvermögen lag der Allianz zufolge trotz eines kräftigen Anstiegs von 7,5 Prozent Ende 2009 mit 82,2 Billionen Euro immer noch vier Prozent unter dem Niveau vor der Krise an den Finanzmärkten.

Einen Trend macht der Bericht besonders deutlich: In den Schwellenländern wuchs das Geldvermögen in den vergangenen zehn Jahren stärker als in den Industriestaaten: "Die ärmeren Länder holen auf; die Wohlstandslücke ist durch die Finanzkrise etwas kleiner geworden", sagte Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise.
(...)
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,717529,00.html

Apart
18.09.2010, 15:11
Die BRD ist ein Zwangsarbeitslager, indem geschuftet wird, damit man fremde Parasiten befriedigen kann.

Apart
19.09.2010, 12:51
Interessanter Bericht im ef Magazin:

http://ef-magazin.de/2010/09/19/2553-vom-neuen-achsenkreuz-das-internationale-machtgefuege-nach-dem-fall-der-usa



So kann nach dem Fall unseres US-amerikanischen Vormundes, der Wiedererlangung der Interpretationshoheit über die deutsche Geschichte und der überfälligen Gründung eines souveränen deutschen Staatenbundes dieser mit freundlicher Rückendeckung unserer chinesischen Freunde seine natürliche Rolle als europäischer Mediator und Machtzentrum wieder wahrnehmen. Die 100 Jahre lang betriebene Politik des Anglo-Imperiums, Mitteleuropa von den Ressourcen Asiens abzuschneiden und seine Tradition und Kultur zu verwüsten, ist damit beendet.

Heinrich_Kraemer
19.09.2010, 13:32
Es schaut zunächst nach Deflation in USA aus.




17.09.2010
(...)
Dafür gibt es allerdings kaum Anzeichen. Im Juli legten die Verbraucherpreise in den USA um 0,3 Prozent zu, es war das erste Plus zum Vormonat seit März und der größte Anstieg seit April 2009. Hätten die Energiepreise nicht stark zugelegt, wären die Preise allerdings weiter zurückgegangen. Vor diesem Hintergrund wächst eher die Furcht vor einer Deflation - die für Notenbanken deutlich schwerer zu bekämpfen ist als Inflation, wie das Beispiel Japan zeigt. Das Land stemmt sich seit Jahren erfolglos gegen eine Deflation.
(...)
http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/rohstoffe/:suche-nach-sicherheit-zweifel-trueben-goldglanz/50170617.html

Heinrich_Kraemer
23.09.2010, 14:55
Und munter wird die Geldmenge weiter aufgebläht. In was diese wohl investiert wird?



23.09.2010
(...)
Die US-Notenbank Fed hat in dieser Woche ein Mal mehr unmissverständlich klar gemacht, dass sie ihre extrem expansive Geldpolitik praktisch um jeden Preis fortsetzen will. Aus Kreisen der Europäischen Zentralbank war Ähnliches in Bezug auf ihre Geldpolitik schon vorher zu hören gewesen. Es handelt sich beiderseitig um ein gewagtes Experiment, weil niemand ahnen kann, was mit dem vielen Geld geschehen wird, sobald die Märkte es in der für sie typischen Eigendynamik mal hierhin und mal dorthin bugsieren. Zurzeit profitieren davon am meisten die Edelmetalle, während die Preise der meisten Rohstoffe sich im Zickzack entwickeln, Aktien nicht so recht wissen, wohin sie wollen, und Anleihen eine klassische Blase bilden.
(...)
http://www.wiwo.de/finanzen/die-gigantische-gold-und-silberspekulation-442096/

Haspelbein
23.09.2010, 15:18
Es schaut zunächst nach Deflation in USA aus.

Sollte eigentlich nicht wundern. Fuer den Immobilienmarkt sieht es immer noch nicht rosig aus, und ein neues Gesetz beschraenkt die Vergabe von Kreditkarten. Zusammen mit einem dahinduempelnden Binnenmarkt ist das Kreditvolumen daher immer noch sehr beschraenkt.

Heinrich_Kraemer
23.09.2010, 15:24
Tja, "gute" "funktionelle" Bürokratie hat eben ihren Preis.



21.09.10|Kostenexplosion

Pension für EU-Beamte verschlingt 100 MilliardenTeurer Verwaltungsapparat: Die EU muss in den kommenden Jahrzehnten rund 100 Milliarden Euro als Pensionszahlungen an ihre Beamten einplanen.

Die Pensionsausgaben für Beamte der Europäischen Union werden sich in den kommenden 35 Jahren mehr als verdoppeln. Dies geht aus einer internen Studie des EU-Statistikamtes Eurostat hervor. Derzeit werden jährlich rund eine Milliarde Euro für die Zahlungen an die Beamten benötigt, im Jahr 2045 sollen es knapp 2,5 Milliarden Euro sein.

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Das Renteneintrittsalter ist in den EU-Staaten noch immer unterschiedlich. Nach und nach schrauben die EU-Staaten es jedoch nach oben...
Belgien


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Männer: 65
Frauen: 65
durchschnittliches Renteneintrittsalter: k.A.
Dänemark


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Männer: 65
Frauen: 65
durchschnittliches Renteneintrittsalter: 61,3
Deutschland


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Männer: 65
Frauen: 65
durchschnittliches Renteneintrittsalter: 63
Estland


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Männer: 63
Frauen: 60
durchschnittliches Renteneintrittsalter: 62,1
Finnland


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Männer: 65
Frauen: 65
durchschnittliches Renteneintrittsalter: k.A.
Frankreich


--------------------------------------------------------------------------------
Männer: 60
Frauen: 60
durchschnittliches Renteneintrittsalter: 59,3
Griechenland


--------------------------------------------------------------------------------
Männer: 65
Frauen: 60
durchschnittliches Renteneintrittsalter: 61,4
Irland


--------------------------------------------------------------------------------
Männer: 65
Frauen: 65
durchschnittliches Renteneintrittsalter: k.A.
Italien


--------------------------------------------------------------------------------
Männer: 65
Frauen: 60
durchschnittliches Renteneintrittsalter: 60,8
Lettland


--------------------------------------------------------------------------------
Männer: 62
Frauen: 62
durchschnittliches Renteneintrittsalter: 62,7
Litauen


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Männer: 62,5
Frauen: 60
durchschnittliches Renteneintrittsalter: k.A.
Luxemburg


--------------------------------------------------------------------------------
Männer: 65
Frauen: 65
durchschnittliches Renteneintrittsalter: k.A.
Malta


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Männer: 61
Frauen: 60
durchschnittliches Renteneintrittsalter: 59,8
Niederlande


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Männer: 65
Frauen: 65
durchschnittliches Renteneintrittsalter: 63,2
Österreich


--------------------------------------------------------------------------------
Männer: 65
Frauen: 60
durchschnittliches Renteneintrittsalter: k.A.
Polen


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Männer: 65
Frauen: 60
durchschnittliches Renteneintrittsalter: k.A.
Portugal


--------------------------------------------------------------------------------
Männer: 65
Frauen: 65
durchschnittliches Renteneintrittsalter: k.A.
Schweden


--------------------------------------------------------------------------------
Männer: 65
Frauen: 65
durchschnittliches Renteneintrittsalter: 63,8
Slowakei


--------------------------------------------------------------------------------
Männer: 62
Frauen: 62
durchschnittliches Renteneintrittsalter: k.A.
Slowenien


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Männer: 63
Frauen: 61
durchschnittliches Renteneintrittsalter: k.A.
Spanien


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Männer: 65
Frauen: 65
durchschnittliches Renteneintrittsalter: 62,6
Tschechien


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Männer: 61 Jahre und 8 Monate
Frauen: abhängig von der Kinderzahl
durchschnittliches Renteneintrittsalter: 60,6
Ungarn


--------------------------------------------------------------------------------
Männer: 62
Frauen: 62
durchschnittliches Renteneintrittsalter: k.A.
Vereinigtes Königreich


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Männer: 65
Frauen: 60
durchschnittliches Renteneintrittsalter: 63,1
Zypern


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Die Ausgaben für die Pensionen werden steigen, weil in den vergangenen Jahren sehr viel mehr EU-Beamte eingestellt wurden. „Daher wird es in den kommenden Jahrzehnten auch mehr Pensionäre geben“, sagt Michael Mann, Sprecher der Interinstitutionellen Beziehungen und Verwaltung der Europäischen Kommission. Zum Vergleich: Derzeit sind rund 17.500 EU-Beamte im Ruhestand, 2046 wird es laut Studie über 38.500 Pensionäre geben.
(...)
http://www.welt.de/wirtschaft/article9773148/Pension-fuer-EU-Beamte-verschlingt-100-Milliarden.html

Heinrich_Kraemer
29.09.2010, 10:40
Angesichts von 1,7 Bio € Schulden verpulvert die BRD munter weiter Teile Ihrer neuen Schulden für die EU-Nehmerländer:


(...)
29. September 2010 Der deutsche Nettobeitrag zum Haushalt der Europäischen Union ist im vergangenen Jahr trotz der Wirtschaftskrise abermals gestiegen. 2009 überwies die Bundesrepublik ungefähr 8,1 Milliarden Euro mehr nach Brüssel, als sie aus den Töpfen der Europäischen Union erhielt. Das geht aus dem Haushaltsbericht 2009 hervor, den die Europäische Kommission am Dienstag in Brüssel vorgelegt hat. Verglichen mit 2008 stieg das deutsche Defizit damit leicht um 0,3 Milliarden Euro.

Inklusive der für die EU erhobenen Zölle und anderen Abgaben lag der deutsche Bruttobeitrag zum Budget bei 21 Milliarden Euro. In der Liste der größten Nettozahler folgen hinter Deutschland Frankreich mit einem Defizit von 4,7 Milliarden Euro und Italien mit einem von 4 Milliarden Euro. Der größte Nettoempfänger war 2009 erstmals Polen, das 6,5 Milliarden Euro mehr aus Brüssel erhielt, als es einzahlte. Der bisher größte Empfänger Griechenland erhielt mit 3,3 Milliarden Euro deutlich weniger als bisher.
(...)
http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~E5BB49E09832743A18F79FBD5FF7903BD~ATpl~Ecommon ~Scontent.html

Haspelbein
29.09.2010, 14:48
Angesichts von 1,7 Bio € Schulden verpulvert die BRD munter weiter Teile Ihrer neuen Schulden für die EU-Nehmerländer:

Wundert dich das? Wenn es in anderen Teilen der EU kriselt, ist ein Subventionieren der Absatzmaerkte doch zu erwarten, oder?

Heinrich_Kraemer
30.09.2010, 16:23
Wundert dich das? Wenn es in anderen Teilen der EU kriselt, ist ein Subventionieren der Absatzmaerkte doch zu erwarten, oder?

Es wundert mich nicht wirklich, soweit die BRD Politik gegen das eigene Volk betreibt, zugunsten anderer Staaten und zugunsten des Großkapitals.


Verweist auch auf den Zustand dieser "Republik":


28.09.10|Erster Weltkrieg(67)

Deutschlands Reparationszahlungen laufen aus96 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges verfallen Sonntag die letzten Schulden Deutschlands aus dieser „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts".

Ein guter Schuldner zahlt – schon um seiner Kreditwürdigkeit willen. Doch irgendwann verfallen alle finanziellen Forderungen. Mit dem 20. Jahrestag der Wiedervereinigung kommt jetzt der Stichtag für die umstrittensten Schulden der deutschen Zeitgeschichte: die Reparationen als Folge des Ersten Weltkrieges, der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“, wie der US-Diplomat George F. Kennan häufig schrieb.

Seit 1990 bedient die Bundesrepublik nämlich wieder Zinsen und Tilgung auf Anleihen, die eine direkte Folgen des Ersten Weltkrieges sind; es handelt sich überwiegend um Ansprüche privater Investoren. Als direkte Folge des einst heftig umstrittenen Artikels 231 im Versailler Friedensvertrag, der dem Deutschen Reich allein verantwortlich für den Kriegsausbruch im August 1914 machte, hatte die Weimarer Republik Entschädigungen in zunächst nicht genau festgelegter Höhe anerkannt. Erst 1924 kam es zu einer Regelung, die nach dem amerikanischen Chefunterhändler als Dawes-Plan bekannt wurde; ein zweiter, deutlich reduzierter Zahlungsplan wurde 1929 nach Dawes’ Mitarbeiter Owen D. Young benannt.

Dawes und Young wussten, dass nur eine funktionierende Ökonomie in der Lage sein würde, Wiedergutmachungsleistungen in nennenswertem Umfang zu leisten. Daher sahen beide Pläne vor, dass die deutsche Regierung einerseits jährlich eine bis 2,5 Milliarden Reichsmark aus dem Steueraufkommen an die Siegermächte des Weltkrieges überweisen sollte. Hinzukommen sollten aber internationale Anleihen zugunsten der deutschen Wirtschaft, um deren Wachstum zu finanzieren und so letztlich zu einer sicheren, regelmäßigen Zahlung beizutragen. Die sogenannte Dawes-Anleihe betrug knapp vier Milliarden Reichsmark (800 Millionen Goldmark) zu einem Zinssatz von sieben Prozent, die Young-Anleihe umfasste etwas weniger als 1,5 Milliarden Reichsmark (300 Millionen Goldmark) zu günstigeren 5,5 Prozent. Vor allem institutionelle Investoren, aber auch Privatanleger sicherten sich diese Wertpapiere.


Hitler stellt Tilgung der Anleihen ein

Trotz der Weltwirtschaftskrise, die mit einer schweren Finanzmarktkrise an der Wall Street 1929 begonnen hatte, wurde die Young-Anleihe gut gezeichnet. Immerhin war der Vertragspartner ein ganzes Land. Doch schon Anfang Februar 1933 erwies sich das als Fehlkalkulation. Die eben ernannte Regierung Hitler stellte die Tilgung der Anleihen völlig ein und auch von den Zinsen wurde nur ein Bruchteil bezahlt
(...)
Als 1949 das Grundgesetz in Kraft trat und damit die Bundesrepublik entstand, gehörte es zu den Grundentscheidungen der Politik, formell die Nachfolge des untergegangenen Deutschen Reiches anzutreten. Theodor Heuss, Konrad Adenauer und andere Spitzenvertreter der neuen Demokratie wollten sich nicht aus der Verantwortung stehlen, wie es die DDR tat. Dazu zählten auch die Auslandschulden, allerdings bei weitem nicht zum vollen Nennwert. Das war auch im Interesse der Gläubiger, denn der junge westdeutsche Staat durfte finanziell nicht ausbluten, wenn er ein starker Partner der freiheitlichen Allianz im Systemkonflikt mit den kommunistischen Diktaturen werden sollte.

Als Verhandlungsführer der Bundesregierung beim Londoner Schuldenabkommen trat Hermann Josef Abs auf, der einflussreichste deutsche Bankier dieses Jahrhunderts. Der Bundesrepublik wurden zwar zahlreiche Schulden erlassen, aber am Ende blieben doch Ansprüche von knapp 30 Milliarden D-Mark. Einvernehmlich mit 70 Gläubiger-Staaten verabredete die deutsche Delegation sehr günstigen Rückzahlungsmodalitäte. Dazu gehörte auch die Tilgung der Dawes- und Young-Anleihescheine, für die das Bundesfinanzministerium bis 1980 umgerechnet etwa 670 Millionen Euro bezahlte.
(...)
http://www.welt.de/wirtschaft/article9923669/Deutschlands-Reparationszahlungen-laufen-aus.html

Als jahrzehntelanger Exportweltmeister verschuldet bis über beide Ohren verweist genau auf die Funktionsweise der BRD und ihrer Büttel.

Heinrich_Kraemer
01.10.2010, 16:03
Tja, da versucht die BRD die Strategien der USA zur Bekämpfung der Finanzkrise zu kopieren und soweit sieht man die Ergebnisse hier und da:



Die Rettung maroder Banken entwickelt sich für die US-Regierung zu einem immer besseren Geschäft. Nun hat der Staat seinen Anteil an der Citigroup erneut verringert. Bisheriger Gewinn: gut zwei Milliarden Dollar.


01.10.2010
(...)
Washington - Die US-Regierung hat ihren Anteil an der staatlich geretteten Krisenbank Citigroup auf 12,4 Prozent verringert. Durch den Verkauf aller Vorzugsaktien habe der Staat einen Reingewinn von 2,25 Milliarden Dollar gemacht, teilte das US-Finanzministerium mit.


Insgesamt habe sich die Regierung in den vergangenen Monaten von 4,1 Milliarden allgemeinen Aktien getrennt. Für den US-Steuerzahler seien dabei etwa 16,4 Milliarden Dollar in die Staatskasse zurückgeflossen. Die US-Regierung hat der einst größten Bank der Welt während der Finanzkrise 2008 und 2009 mit 45 Milliarden Dollar unter die Arme gegriffen.
(...)
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,720640,00.html

Haspelbein
01.10.2010, 18:44
Tja, da versucht die BRD die Strategien der USA zur Bekämpfung der Finanzkrise zu kopieren und soweit sieht man die Ergebnisse hier und da:

Tja, und wie sieht es mit den Steuererlass aus, den man Citygroup gewaehrte? (Quelle (http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2009/12/15/AR2009121504534.html))

Die Frage bleibt zudem, wieviele marode Immobilienanleihen noch in Staatsbesitz verbleiben. Hier denke ich vor allen Dingen an Freddie Mac und Fannie Mae, aber auch an eine Reihe von dubiosen Sicherheiten, die sich jetzt im Besitz der FDIC befinden.

Allgemein ist das Bild bei der Bankenrettung mehr als durchwachsen. Mal ganz abgesehen davon, dass das Bankensterben in den USA derzeit froehlich weitergeht, und per FDIC den Staat belastet.

Auch sieht es bei anderen Banken des TARP-Programms nicht so rosig aus wie bei Citigroup. (Quelle (http://online.wsj.com/article/SB10001424052748703431604575522242672430182.html?K EYWORDS=Banking+Crisis))

Heinrich_Kraemer
02.10.2010, 13:56
Tja, und wie sieht es mit den Steuererlass aus, den man Citygroup gewaehrte? (Quelle (http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2009/12/15/AR2009121504534.html))

Die Frage bleibt zudem, wieviele marode Immobilienanleihen noch in Staatsbesitz verbleiben. Hier denke ich vor allen Dingen an Freddie Mac und Fannie Mae, aber auch an eine Reihe von dubiosen Sicherheiten, die sich jetzt im Besitz der FDIC befinden.

Allgemein ist das Bild bei der Bankenrettung mehr als durchwachsen. Mal ganz abgesehen davon, dass das Bankensterben in den USA derzeit froehlich weitergeht, und per FDIC den Staat belastet.

Auch sieht es bei anderen Banken des TARP-Programms nicht so rosig aus wie bei Citigroup. (Quelle (http://online.wsj.com/article/SB10001424052748703431604575522242672430182.html?K EYWORDS=Banking+Crisis))

Danke für die Infos von überm Teich.


Es scheint, daß die Deflation in USA mit allen Mitteln weiter bekämpft wird:


01.10.2010 17:14

Die US-Zentralbank (Fed) steuert auf weitere milliardenschwere Konjunkturstützen per Notenpresse zu. Analysten erwarten, dass die Fed Anfang November nachlegen und weitere Milliarden in die Wirtschaft pumpen wird.

Der einflussreiche Chef der Federal Reserve von New York, William Dudley, sagte am Freitag, «weitere Aktionen könnten wahrscheinlich nötig sein, sollten sich die Perspektiven am Arbeitsmarkt und beim Preisniveau nicht bessern». Dudley ist Stellvertreter von Fed-Chef Ben Bernanke im Offenmarktausschuss (FOMC) der Federal Reserve, dem Gremium, das über Leitzins und geldpolitische Strategie entscheidet.

Nach ähnlichen Äusserungen von Bernanke selbst war zuletzt am Finanzmarkt über weitere Ankäufe von langlaufenden Staatsanleihen durch die Notenbank spekuliert worden. De facto würde sie damit wie bereits auf dem Höhepunkt der Finanzkrise frisches Geld drucken und es in die Wirtschaft pumpen.
(...)
http://www.cash.ch/news/topnews/fed_deutet_weitere_milliardenspritzen_an-954791-771

Haspelbein
02.10.2010, 21:49
Danke für die Infos von überm Teich. [...]

Da nich fuer!



Es scheint, daß die Deflation in USA mit allen Mitteln weiter bekämpft wird:

Es ist kurz vor Halloween: Das Gespenst Japans geht um. :D

Heinrich_Kraemer
06.10.2010, 12:55
Anscheinend folgt China nicht ausreichend den Forderungen von USA und EU/D. China scheint soweit einer neuen "Weltwährungsordnung" arg im Wege zu stehen.




06. Oktober 2010
(...)
Währungsstreit spitzt sich zu
Die Forderungen der Euro-Gruppe an China, die Landeswährung Renminbi aufzuwerten, werden schärfer. Auch Kanzlerin Merkel appelliert, „möglichst realistische“ Wechselkurse zuzulassen. Peking zeigt sich unbeeindruckt.

06. Oktober 2010 Die Forderungen der Euro-Gruppe an China, die Landeswährung Renminbi (Yuan) aufzuwerten, werden schärfer; sie laufen aber vorerst unverändert ins Leere. Der Chef der Euro-Finanzminister, Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker, berichtete nach einem Treffen mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao, die chinesische Seite sei „anderer Meinung als wir“.

Zuvor hatte Juncker zusammen mit dem Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, und EU-Währungskommissar Olli Rehn versucht, die chinesische Seite vom Sinn einer Aufwertung der Landeswährung zu überzeugen. Bisher geht der Druck auf China in dieser Frage vor allem von den Vereinigten Staaten aus, wo der Kongress derzeit über die Verhängung von Strafzöllen debattiert (siehe Handelsstreit mit China spitzt sich zu).

China wird seit Jahren vorgeworfen, seine Ausfuhr mit dem künstlich unterbewerteten Renminbi zu verbilligen. So weist China gegenüber der EU einen Handelsbilanzüberschuss auf. Nach Angaben des EU-Statistikamts Eurostat vom Dienstag ist das EU-Handelsbilanzdefizit gegenüber China im ersten Halbjahr 2010 von 65 auf 71 Milliarden Euro gestiegen. Nach einer Studie internationaler Forschungseinrichtungen im Auftrag der führenden Industrie- und Schwellenländer (G 20) ist die chinesische Währung derzeit um bis zu 27 Prozent unterbewertet. Die Studie soll auf der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank am Wochenende diskutiert werden.

Chinesische Währung „auf breiter Front unterbewertet“

Auf dem Asem-Treffen in Brüssel bereiteten die Staats- und Regierungschefs der EU sowie Ost- und Südostasiens vor allem den G-20-Gipfel im November in Seoul vor. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) forderte China auf, „möglichst realistische“ Wechselkurse zuzulassen. Dies sei auch eines der zentralen Ziele der französischen G-20-Präsidentschaft im kommenden Jahr. Sie unterstütze Staatspräsident Nicolas Sarkozy in dessen Bestreben, eine neue Weltwährungsordnung zu schaffen, sagte Merkel, ohne auf Inhalte einzugehen.

Juncker beklagte, Chinas Ankündigung vom Juni, den Renminbi schrittweise von der Bindung an den Dollar zu lösen, habe bisher nicht die gewünschte Wirkung auf die Wechselkurse gezeigt. Die chinesische Währung sei „auf breiter Front unterbewertet“. Dies habe man Peking nun schon zum dritten Mal erfolglos mitgeteilt. Trichet sagte, die Entwicklung des effektiven Wechselkurses in den vergangenen Monaten sei „nicht genau das, was wir erhofft hatten“. Rehn warnte vor Auswirkungen des „falschen“ Wechselkurses auf das Wirtschaftswachstum in Europa. Wenn die chinesische Währung nicht aufwerte und zugleich andere wichtige Währungen gegenüber dem Euro abwerteten, könne die Erholung im Euro-Raum beeinträchtigt werden. Es sei aber auch im chinesischen Interesse, aufzuwerten. Dies garantiere ein „ausgeglicheneres“ Wachstum in China.
(...)
http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~ECC218CCCFD864623B995A6D4C259577D~ATpl~Ecommon ~Scontent.html

Heinrich_Kraemer
06.10.2010, 13:25
Aha, also nicht die Überschuldung führt in die Deflation, über Finanzkrisen, sofern Kreditnehmer zurückhaltender werden (müssen), weil Gläubiger vorsichtiger werden (müssen), sondern die darauf folgende Beschränkung der Kreditvergaben. Freilich abgesehen von Staatsverschuldung des Staats beim Staat (EZB/ HRE kauft Anleihen usw.)

Aber wir haben ja auch noch die EU: Der gute Euro (alle Länder haben ja unterschiedliche Befindlichkeiten, wie der gute Herr ja selbst feststellt) führt dazu, daß die schwächeren Länder harte Währung bekamen und dazu bekommen. Folge hierbei ist, daß die Wirtschaft dieser Länder unten gehalten wird, weil weniger konkurrenzfähig aufgrund der steigenden Preise für deren Waren im Export. Es wird aber lustig konsumiert, während die Staatsverschuldung soweit steigt und nichtmehr so leicht weginflationiert werden kann, wie in der Vergangenheit (vgl. Länder im Süden/ Osten) - siehe Beiträge weiter vorne -. Weil diese aber somit immer mehr an den Rande des Staatsbankrott getrieben werden, hilft die BRD.
D.h. BRD produziert und finanziert den Konsum der anderen über neue Schulden.

Aber zum Glück gibts da ja noch die Chinesen, denn diese haben Schuld an der künstlichen Niedrighaltung des Yuan und somit an der möglichen Deflationsspirale hierzulande.





06.10.2010 07:51

Deutschlands Ruf nach einer europaweiten Haushaltsdisziplin bei gleichzeitig schwachem Wachstum und hohen Staatsverschuldungen könnte die Euro-Zone in eine deflationäre Spirale führen, sagt Milliardär George Soros.
(...)
Die Bundesregierung Deutschland hatte zuletzt in der Euro-Zone auf Sparsamkeit gedrängt und gleichzeitig an der Senkung des eigenen Defizits weitergearbeitet. Dabei war die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal auf Jahressicht um neun Prozent gewachsen.

«Eine Defizitsenkung eines Kreditgeberlandes wie Deutschland steht im direkten Gegensatz zu den Lehren, die wir aus der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren gezogen haben», erklärte der 80-jährige Soros am Dienstag in einer Rede an der New Yorker Columbia University.

Wenn sowohl Kreditgeberländer als auch Kreditnehmerländer bei hoher Arbeitslosigkeit ihre Defizite reduzierten, dann werde eine deflationäre Spirale in den Kreditnehmerstaaten in Gang gesetzt. «Und das könnte letztlich dazu führen, dass Europa in eine Zeit anhaltender Stagnation getrieben wird», so Soros.

Deutschland als schlechtes Vorbild

Deutschland riskiere wegen des ständigen Beharrens auf Haushaltsdisziplin eine Deflation in der Europäischen Union auszulösen. Das hatte Soros bereits im Juni bei einer Rede in der Berliner Humboldt-Universität erklärt. Er warf Deutschland damals vor, die EU durch das eigene Verhalten zu gefährden.
(...)
«Wenn alle Mitgliedsstaaten versuchten, so wie Deutschland zu sein, dann würden sie die Euro-Zone in eine deflationäre Spirale schicken.» Zuvor hatte die Bundesregierung den Aufruf der Vereinigten Staaten, stärker auf Wachstum statt auf Schuldensenkung zu setzen, zurückgewiesen.

Soros damals: «Unglücklicherweise realisiert Deutschland nicht, was es da treibt. Es ist nicht bestrebt, seinen Willen Europa aufzudrängen. Das Land will lediglich seine Wettbewerbsfähigkeit behalten und verhindern, dass es zum Zahlmeister für den Rest von Europa wird.»

Unterm Strich gefährde Deutschland aber die EU, sagte Soros in Berlin. «Ich weiss, dass das eine ziemlich heftige Anschuldigung ist. Aber ich befürchte, sie ist gerechtfertigt. Man kann Deutschland sicherlich keinen Vorwurf machen, dass es eine starke Währung und einen ausgeglichenen Staatshaushalt will. Aber das Land muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass es anderen Ländern - die andere Bedürfnisse haben - seine eigenen Vorlieben aufdrängt.»
(...)
http://www.cash.ch/news/topnews/soros_deutschland_fuehrt_europa_in_die_stagnation-955958-771

Heinrich_Kraemer
06.10.2010, 13:39
Was USA dem entgegenzusetzen hätte?

Kommt wohl einerseits auf die jetzigen militärischen Möglichkeiten Chinas an, andererseits auf die finanzpolitischen Instrumente der USA.


06.10.2010
(...)
China bereitet sich auf Post-Dollar Ära vor

Im September 2009 gab China bekannt, die in Yuan denominierten Staatsanleihen nun auch internationalen Investoren anbieten zu wollen. Sollte à la longue die Konvertibilität des Yuan erreicht werden, so wäre dies ein großer Schritt in Richtung neuer Weltleitwährung. Dies zeigt ganz klar, dass sich China währungspolitisch auf die „Post-Dollar“ Ära vorbereitet. Gold spielt in den Planungen eine zentrale Rolle.
(...)
http://www.biallo.at/artikel/Finanzmarkt/roland-peter-stoeferle-der-chinesische-goldrausch-.php

Heinrich_Kraemer
08.10.2010, 13:30
Neues zur Staatsverschuldung. Ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis der Euro wieder neu eingepreist wird.



07.10.2010
(...)
Bei all dem Währungsgeplänkel gerät allzu leicht in Vergessenheit, worin weitere Schwächen der USA bestehen, von denen es abzulenken gilt. Ein besonders markantes Beispiel dafür sind die Staatsschulden. Generell gilt: Erreichen sie – je nach Berechnungsmodus - 70 bis 90 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), wird es kritisch. Das heißt, von da an ist ein Staat immer weniger in der Lage, seine Schulden zurückzahlen zu können. Nach Recherchen des renommierten Finanzdienstleisters Lazard Asset Management landen die USA im laufenden Jahr bereits bei 92 Prozent, für 2011 sind sogar 100 Prozent zu erwarten. „Unser Weg in die Schuldenknechtschaft“, so bezeichnen die Lazard-Analysten diese Entwicklung denn auch süffisant.

Europa, speziell der Euro-Raum, hat allerdings keinen Grund, darüber zu jubeln. So ist beispielsweise Deutschland aufgrund derselben Quelle 2010 schon bei einer Verschuldungsquote von 82 Prozent angelangt, 2011 werden daraus 85 Prozent. Frankreich hangelt sich von 92 auf 99 Prozent nach oben und befindet sich damit etwa auf dem Niveau der USA, Italien sogar von 127 auf 130 Prozent. Die Schuldenknechtschaft in den großen Ländern des Euro-Raums erscheint folglich mindestens ebenso gravierend wie jenseits des Atlantiks.
(...)
http://www.wiwo.de/finanzen/unser-weg-in-die-schuldenknechtschaft-443594/

Heinrich_Kraemer
09.10.2010, 20:14
Der ehem. Herr des billigen Geldes schlechthin, Mr. Greenspan, mahnt USA zu Einsparungen:


08.10.2010 |
(...)
"Wir spielen ein gefährliches Spiel", sagt der ehemalige US-Notenbankchef Alan Greenspan. Das US-Haushaltsdefizit sei beängstigend, so der 84-Jährige, der dringend Sparmaßnahmen fordert. "Wir erhöhen die Staatsschulden mit einem derartigen Tempo, dass sich der Abstand zwischen unseren Schulden und der Absicherung der Kreditfähigkeit schließt. Dieser Puffer wird sehr eng", meinte Greenspan bei einer Konferenz in New York laut Finanz-Nachrichtenagentur "Bloomberg".

"Blutarmer Aufschwung in den USA"

Bereits vor wenigen Tagen hatte Greenspan in einem "Financial Times"-Kommentar seine Sorge darüber geäußert, dass sich US-Firmen wegen des steigenden Haushaltsdefizits mit Investitionen zurückhalten könnten. Die hohen Staatsschulden würden zu Unsicherheit bezüglich der steuerlichen Zukunft führen. Dies würde die Erholung der US-Konjunktur bremsen. Die risikofeindliche Einstellung der US-Wirtschaft erkläre den "blutarmen Aufschwung in den USA".

Man brauche Sparmaßnahmen, sagt Greenspan nun. Es sei dazu besser, das Budget zu verringern als Steuern zu erhöhen. "Es ist von ausschlaggebender Wichtigkeit, dass wir die US-Steuerpolitik auf einen nachhaltigen Weg führen", ist auch sein Nachfolger, US-Notenbankchef Ben Bernanke überzeugt. Es sei nur die Frage, ob man die Steueranpassungen und Einsparungen in einem "vorsichtigen und abwägenden Prozess" vornehme oder diese als "schnelle und schmerzhafte Antwort angesichts einer sich abzeichnenden Steuerkrise" passieren würden.
(...)
http://diepresse.com/home/wirtschaft...chaft/index.do

Gawen
09.10.2010, 22:52
Die US Statistiken sehen nicht gut aus...

http://blacklistednews.com/?news_id=9060

"#50) In 2010 the U.S. government is projected to issue almost as much new debt as the rest of the governments of the world combined.

#49) It is being projected that the U.S. government will have a budget deficit of approximately 1.6 trillion dollars in 2010.

#48) If you went out and spent one dollar every single second, it would take you more than 31,000 years to spend a trillion dollars.

#47) In fact, if you spent one million dollars every single day since the birth of Christ, you still would not have spent one trillion dollars by now.

#46) Total U.S. government debt is now up to 90 percent of gross domestic product.

#45) Total credit market debt in the United States, including government, corporate and personal debt, has reached 360 percent of GDP.

#44) U.S. corporate income tax receipts were down 55% (to $138 billion) for the year ending September 30th, 2009.

#43) There are now 8 counties in the state of California that have unemployment rates of over 20 percent.

#42) In the area around Sacramento, California there is one closed business for every six that are still open.

#41) In February, there were 5.5 unemployed Americans for every job opening.

#40) According to a Pew Research Center study, approximately 37% of all Americans between the ages of 18 and 29 have either been unemployed or underemployed at some point during the recession.

#39) More than 40% of those employed in the United States are now working in low-wage service jobs.

#38) According to one new survey, 24% of American workers say that they have postponed their planned retirement age in the past year.

#37) Over 1.4 million Americans filed for personal bankruptcy in 2009, which represented a 32 percent increase over 2008. Not only that, more Americans filed for bankruptcy in March 2010 than during any month since U.S. bankruptcy law was tightened in October 2005.

#36) Mortgage purchase applications in the United States are down nearly 40 percent from a month ago to their lowest level since April of 1997.

#35) RealtyTrac has announced that foreclosure filings in the U.S. established an all time record for the second consecutive year in 2009.

#34) According to RealtyTrac, foreclosure filings were reported on 367,056 properties in March 2010, an increase of nearly 19 percent from February, an increase of nearly 8 percent from March 2009 and the highest monthly total since RealtyTrac began issuing its report in January 2005.

#33) In Pinellas and Pasco counties, which include St. Petersburg, Florida and the suburbs to the north, there are 34,000 open foreclosure cases. Ten years ago, there were only about 4,000.

#32) In California's Central Valley, 1 out of every 16 homes is in some phase of foreclosure.

#31) The Mortgage Bankers Association recently announced that more than 10 percent of all U.S. homeowners with a mortgage had missed at least one payment during the January to March time period. That was a record high and up from 9.1 percent a year ago.

#30) U.S. banks repossessed nearly 258,000 homes nationwide in the first quarter of 2010, a 35 percent jump from the first quarter of 2009.

#29) For the first time in U.S. history, banks own a greater share of residential housing net worth in the United States than all individual Americans put together.

#28) More than 24% of all homes with mortgages in the United States were underwater as of the end of 2009.

#27) U.S. commercial property values are down approximately 40 percent since 2007 and currently 18 percent of all office space in the United States is sitting vacant.

#26) Defaults on apartment building mortgages held by U.S. banks climbed to a record 4.6 percent in the first quarter of 2010. That was almost twice the level of a year earlier.

#25) In 2009, U.S. banks posted their sharpest decline in private lending since 1942.

#24) New York state has delayed paying bills totalling $2.5 billion as a short-term way of staying solvent but officials are warning that its cash crunch could soon get even worse.

#23) To make up for a projected 2010 budget shortfall of $280 million, Detroit issued $250 million of 20-year municipal notes in March. The bond issuance followed on the heels of a warning from Detroit officials that if its financial state didn't improve, it could be forced to declare bankruptcy.

#22) The National League of Cities says that municipal governments will probably come up between $56 billion and $83 billion short between now and 2012.

#21) Half a dozen cash-poor U.S. states have announced that they are delaying their tax refund checks.

#20) Two university professors recently calculated that the combined unfunded pension liability for all 50 U.S. states is 3.2 trillion dollars.

#19) According to EconomicPolicyJournal.com, 32 U.S. states have already run out of funds to make unemployment benefit payments and so the federal government has been supplying these states with funds so that they can make their payments to the unemployed.

#18) This most recession has erased 8 million private sector jobs in the United States.

#17) Paychecks from private business shrank to their smallest share of personal income in U.S. history during the first quarter of 2010.

#16) U.S. government-provided benefits (including Social Security, unemployment insurance, food stamps and other programs) rose to a record high during the first three months of 2010.

#15) 39.68 million Americans are now on food stamps, which represents a new all-time record. But things look like they are going to get even worse. The U.S. Department of Agriculture is forecasting that enrollment in the food stamp program will exceed 43 million Americans in 2011.

#14) Phoenix, Arizona features an astounding annual car theft rate of 57,000 vehicles and has become the new "Car Theft Capital of the World".

#13) U.S. law enforcement authorities claim that there are now over 1 million members of criminal gangs inside the country. These 1 million gang members are responsible for up to 80% of the crimes committed in the United States each year.

#12) The U.S. health care system was already facing a shortage of approximately 150,000 doctors in the next decade or so, but thanks to the health care "reform" bill passed by Congress, that number could swell by several hundred thousand more.

#11) According to an analysis by the Congressional Joint Committee on Taxation the health care "reform" bill will generate $409.2 billion in additional taxes on the American people by 2019.

#10) The Dow Jones Industrial Average just experienced the worst May it has seen since 1940.

#9) In 1950, the ratio of the average executive's paycheck to the average worker's paycheck was about 30 to 1. Since the year 2000, that ratio has exploded to between 300 to 500 to one.

#8) Approximately 40% of all retail spending currently comes from the 20% of American households that have the highest incomes.

#7) According to economists Thomas Piketty and Emmanuel Saez, two-thirds of income increases in the U.S. between 2002 and 2007 went to the wealthiest 1% of all Americans.

#6) The bottom 40 percent of income earners in the United States now collectively own less than 1 percent of the nation’s wealth.

#5) If you only make the minimum payment each and every time, a $6,000 credit card bill can end up costing you over $30,000 (depending on the interest rate).

#4) According to a new report based on U.S. Census Bureau data, only 26 percent of American teens between the ages of 16 and 19 had jobs in late 2009 which represents a record low since statistics began to be kept back in 1948.

#3) According to a National Foundation for Credit Counseling survey, only 58% of those in "Generation Y" pay their monthly bills on time.

#2) During the first quarter of 2010, the total number of loans that are at least three months past due in the United States increased for the 16th consecutive quarter.

#1) According to the Tax Foundation’s Microsimulation Model, to erase the 2010 U.S. budget deficit, the U.S. Congress would have to multiply each tax rate by 2.4. Thus, the 10 percent rate would be 24 percent, the 15 percent rate would be 36 percent, and the 35 percent rate would have to be 85 percent."

heide
11.10.2010, 09:00
Anscheinend folgt China nicht ausreichend den Forderungen von USA und EU/D. China scheint soweit einer neuen "Weltwährungsordnung" arg im Wege zu stehen.

Das habe ich gestern in den Nachrichten auch gehört. D kam auch nicht gut dabei weg.
Die USA haben Angst um ihren Dollar. In D wird die Lohnpolitik niedrig gehalten, damit der Export floriert. Dass der Binnenmarkt zusammen bricht, stört wohl nicht.

Heinrich_Kraemer
12.10.2010, 13:28
Das habe ich gestern in den Nachrichten auch gehört. D kam auch nicht gut dabei weg.
Die USA haben Angst um ihren Dollar. In D wird die Lohnpolitik niedrig gehalten, damit der Export floriert. Dass der Binnenmarkt zusammen bricht, stört wohl nicht.

Ob die Macht des $ langsam aber sicher gebrochen wird?



Soros: China bestimmt Devisen anderer Länder
George Soros fordert China dazu auf, die eigene Währung gegenüber dem Dollar um zehn Prozent pro Jahr aufwerten zu lassen.
12.10.2010 07:46

Laut Milliardär George Soros nutzt China das eigenen Kapital in einer Art und Weise, mit der die Volksrepublik nicht nur die Entwicklung der eigenen Währung, sondern auch die vieler anderer Länder beeinflussen kann.

Damit verschaffe sich das Land einen «riesigen» Wettbewerbsvorteil. China ist «der dominante Faktor bei der Festlegung dessen, wie sich die Währungen anderer Länder bewegen», erklärte Soros in einem Interview mit dem US-Fernsehsender CNBC.

«Sie kontrollieren nicht nur ihre eigene Währung, sondern können in Wirklichkeit zu einem Grossteil die Wechselkurse anderer Länder beeinflussen.» Bereits zuvor hatte Soros in einem Interview im Magazin «Emerging Markets» die Volksrepublik aufgefordert, die eigene Währung gegenüber dem Dollar um zehn Prozent pro Jahr aufwerten zu lassen.

Damit könne das Land einen Beitrag dazu leisten, das globale ökonomische Ungleichgewicht anzugehen. Wenn China nicht etwas bei der eigenen Währung mache, könnte «das gegenwärtige System zusammenbrechen».
(...)
http://www.cash.ch/news/boerse_ausland/soros_china_bestimmt_devisen_anderer_laender-957892-598


kleine zynische Anmerkung: Die Chinesen sind die Erfinder von Fiat, im 11. Jhdt. :D

Heinrich_Kraemer
17.10.2010, 11:48
Hier noch kurze Anmerkungen zur mgl. Steuerung der Inflation zur Deflationsbekämpfung:


- 2008 drohte heftige Deflation, weil die Schuldner auszufallen drohten (Staat und Zentralbanken nahmen diese Forderungen im großen und ganzen in ihre eigenen Bücher bzw. bürgten für den Ausfall). Produktion und Konsum kommen aufgrund der ausfallenden Schuldner immer mehr zum erliegen, die Preise fallen, Arbeitslosigkeit steigt.


- Gold ist das Thermometer für Inflation: D.h. um Deflation weiter zu bekämpfen muß das Preisniveau oben gehalten werden. Dies erreicht man v.a. durch das Einbringen von Teilen der Bestandsgrößen (Spareinlagen, langfristige Papiere etc.) in die Umlaufgrößen (die Kohle die verdient sofort wieder ausgegeben wird.
Und was eignet sich bestens dafür, daß die Bevölkerung ihre Spargroschen schnell ausgibt, aus Angst daß diese bald nichts mehr wert sein könnten?!
Das Thermometer Gold, das die Inflation anzeigt.

Der Witz dabei ist, daß aus der Inflationsangst selbst die Inflation erzeugt wird, indem die Bestandsgrößen in Umlaufgrößen wechseln!

Soweit die Forderungsmenge insgesamt bei mehr als des dreifachen des BIPs liegt, bedeutet das enormes Inflationspotential. Deshalb ist das Spiel mit der Goldpreismanipulation ein Spiel mit dem Feuer. Denn zu hoch darf er auf keinen Fall gehen, um nicht möglicherweise so eine Hyperinflation auszulösen, in moderatem Maße ist er ein wirksames Mittel gegen Deflation und Staatsbankrott!

Zur Untermauerung ein Indiz:


15.10.2010
(...)
«Es scheinen Gründe vorhanden zu sein für weitere Massnahmen», sagt Fed-Chef gemäss Redetext an einer Notenbank-Konferenz in Boston. Die US-Notenbank könne die Käufe von Staatspapieren ausdehnen. Er sagt aber auch: «Unkonventionelle Geldpolitik hat ihren Preis und ihre Grenzen. Dies muss bei der Beurteilung zum Grad der Anwendung berücksichtigt werden.»

Die Aktienmärkte nahmen die Worte dennoch positiv auf: Der SMI stieg nach 14.00 Uhr um 0,3 Prozent auf 6'462 Punkte. Um 14.30 Uhr waren in den USA zudem eine Reihe von Makrodaten veröffentlicht worden. Demnach stieg der Empire-State-Index im Oktober überraschend deutlich, während der Konsumentenpreisindex etwas schwächer als erwartet zulegte. Die Einzelhandelsumsätze legten dagegen wieder über Erwarten kräftig zu.

Bernanke nannte als Hauptgründe für eine mögliche Ausweitung der geldpolitische Stützung die aktuell niedrige Inflation und den schwachen Arbeitsmarkt. Wenngleich diese beiden Punkte eine weitere Lockerung nahelegten, sei Vorsicht beim weiteren Vorgehen geboten, schränkte der Fed-Chef ein. Das Vorgehen der Fed werde nicht zuletzt von weiteren Konjunkturdaten abhängen.

Unlängst hatte die Fed mehrere Möglichkeiten in Betracht gezogen, insbesondere die Ausweitung ihrer Käufe von Staatsanleihen und die Erhöhung der Inflationserwartungen. Viele Experten hatten es bis zuletzt als sehr wahrscheinlich angesehen, dass die Fed auf ihrer nächsten Sitzung Anfang November weitere Massnahmen zur Konjunkturstützung beschliessen wird.
(...)
http://www.cash.ch/news/topnews/bernanke_sieht_gruende_fuer_weitere_lockerung-959464-771

--> Die Gesamtforderungsmenge wird erhöht, indem Staatspapiere von der FED gekauft werden, während man wohl versucht die Forderungsmenge der Privaten zu reduzieren, indem deren Bestände in den Umlauf zum Konsum geleitet werden sollen.

Klopperhorst
17.10.2010, 12:20
Die US Statistiken sehen nicht gut aus...

http://blacklistednews.com/?news_id=9060
...

Die Rentenkassen großer US-Städte sind pleite. Was da wohl auf die amerik. Bevölkerung zukommt, wenn man bedenkt, dass deren BabyBoomer-Generationen 10 Jahre früher in Rente gehen, als in Deutschland, also schon jetzt?


---

Heinrich_Kraemer
21.10.2010, 09:33
Man läßt den Dollar anscheinend doch nicht (so schnell?) absaufen:




20. 10. 2010
(...)
Die Volksrepublik kauft wieder US-Staatsanleihen nach den Verkäufen im Frühling, bleibt jedoch angesichts des hohen Haushaltsdefizits der USA eher zögerlich.

China, der größte Inhaber von US-Staatsanleihen, erhöhte seinen Bestand erneut während zwei Monaten in Folge im August, nach zwei Monaten von Rückgängen. Im August stieg Chinas Bestand an Staatsanleihen auf 868.4 Milliarden US-Dollar (633.7 Milliarden Euro), berichtete das Finanzministerium gestern. Dies stellt eine Erhöhung von 2,6 Prozent im August dar, nach einer kleineren Erhöhung von 0,4 Prozent im Juli. Chinas Bestand ist im Juni um 2,8 Prozent und im Mai um 3,6 Prozent gefallen. Die Schuldenzahlen werden argwöhnisch beobachtet, da die US-Regierung jährliche Defizite von über 700 Milliarden Euro einfährt. Ein Rückgang der ausländischen Nachfrage könnte daher zu höheren Zinssätzen für die USA führen.

Andere Eigentümer mit großen Anteilen an US-Staatsanleihen erhöhten ebenfalls ihre Bestände im August. Japan, der zweitgrößte ausländische Inhaber, erhöhte seinen Bestand um 1,9 Prozent auf 836.6 Milliarden US-Dollar (610.7 Milliarden Euro). Großbritannien, der drittgrößte ausländische Inhaber, hatte seinen Bestand sprunghaft um 19,8 Prozent auf 226,6 Milliarden US-Dollar (165.4 Milliarden Euro) erhöht. Gegenüber Juli ist der Gesamtbestand an US-Staatsanleihen in allen Ländern um 2,28 Milliarden US-Dollar oder 1,4 Prozent gestiegen. Nettokäufe der langfristigen Wertpapiere, eine Kategorie, unter der sowohl öffentliche Schuldenstände als auch Unternehmensanleihen fallen, erhöhten sich um 128,7 Milliarden Dollar im August, mehr als doppelt so viel wie die 61,2 Milliarden Dollar im Juli. Es war der größte einmonatige Sprung seit der letzten Erhöhung der Nettokäufe in Höhe von 141.4 Milliarden US-Dollar im März.

Rekorddefizit. Laut des Berichts der Regierung am letzten Freitag betrug das Gesamtvolumen des nationalen Haushaltsdefizits der USA bereits 1,3 Billionen US-Dollar für das Haushaltsjahr 2010, das am 30. September endete.
(...)
http://german.china.org.cn/business/txt/2010-10/20/content_21163446.htm

Klopperhorst
21.10.2010, 09:35
Man läßt den Dollar anscheinend doch nicht (so schnell?) absaufen:

Sie wollen das System weiter am Leben halten, spielen auf Zeit, dass China für seinen Binnenmarkt produzieren kann.

Nun ja, aber ohne ausgeglichene Handelsströme wird der Dollar zwangsläufig untergehen, das ist doch klar.

---

Heinrich_Kraemer
01.11.2010, 10:50
Die Furcht vor Inflation soll auch hier die Umlaufgrößen erhöhen, indem aus Angst von den Bestandsgrößen umgeschichtet wird.

Wobei die Gefahr einer fetten Hyperinflation immer weiter ansteigt, weil die Forderungsmenge so munter erhöht wird.


01.11.2010 08:32 Uhr
(...)
Ohne Hilfe der Fed droht ein Bond-Crash. Notenbankchef Ben Bernanke kann sich dem politischen Willen kaum widersetzen. So wird die neuerliche Geldspritze zum Geschmacksverstärker für Bonds, die ihr Haltbarkeitsdatum schon überschritten haben. Denn ohne Aufkäufe würden die Kurse zu Tal fahren. Aus diesem Grund blicken die Börsianer gebannt nach Washington auf die Sitzung der US-Notenbank. Wie viel Geld wird Ben Bernanke diesmal locker machen?

Nach marktwirtschaftlichen Prinzipien kommen die Anleiherenditen jedenfalls längst nicht mehr zustande. Auch Preise und Kurse anderer Vermögenswerte bekommen eine dirigistische Komponente: Wenn Billionen ins System gepumpt werden, fließt viel davon in Kapitalanlagen. Die US-Notenbank und andere Zentralbanken treiben also auch die Preise für andere Vermögenswerte künstlich in die Höhe.

Wenn die Anleger in der planwirtschaftlichen Börsenwelt künftige Inflation wittern, werden sie ihr Geld in Sachwerte stecken. Die Rohstoffe haussieren schon. Aktien warten noch auf ihre große Stunde.Staatlich festgesetzte überhöhte Preise für Vermögenswerte haben noch andere Folgen: Die Eingriffe werden in kürzeren Perioden immer wieder zu neue Blasen an verschiedenen Märkten für Vermögenswerte führen, auch an den Währungsmärkten. Das ist eine echte Gefahr für Anleger.

Rentner und Sparer sind Opfer

Die Eingriffe verteilen auch Vermögen um. Leidtragende sind die Sparer, die wegen der historisch niedrigen Zinsen und Renditen um laufende Einnahmen gebracht werden. Den Schaden haben auch Rentner und Besitzer von Lebensversicherungen, die größtenteils in Anleihen investiert sind. Sachwerte sind eine echte Alternative.
(...)
http://www.handelsblatt.com/finanzen/bulle-baer/bulle-baer-ohne-milliardenhilfen-droht-ein-anleihe-crash;2683515;2

Cicero1
02.11.2010, 14:12
Die KfW schreibt in einer Studie zur US-Verschuldung:


(...) Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bei den von uns als realistisch betrachteten ersten beiden Szenarien eine krisenhafte Zuspitzung, etwa in Form eines Staatsbankrotts, unwahrscheinlich erscheint. Historisch betrachtet traten solche Ereignisse, häufig begleitet von Währungskrisen, bei einem Verhältnis aus Staatsschulden und Staatseinnahmen von etwa 4:1 auf. Dieser Wert wird, je nach Höhe der Steuern und Steuerquote eines Landes, in einem typischen Industrieland bei einer Schuldenquote zwischen 140 und 200 % des BIP überschritten. Zwar ist ein exakter kritischer Wert für die Schuldenquote nicht quantifizierbar, da große Industrieländer über eine breit differenzierte Wirtschaftsstruktur und damit über gute Möglichkeiten verfügen, ihr Steueraufkommen durch Steuererhöhungen zu steigern, dürften aus Sicht der Gläubiger eher höhere Verschuldungsniveaus tolerierbar sein. Japan
beispielsweise, dessen Staatsverschuldung bald 180 % des BIP erreichen wird, verfügt immer noch über ein AA-Rating.
http://www.kfw.de/DE_Home/Service/Download_Center/Allgemeine_Publikationen/Research/PDF-Dokumente_MakroScope_/MakroScope_Nr._31_Schulden_USA.pdf


Die Wirtschaftswissenschaftler Kenneth Rogoff und Carmen Reinhart haben die Finanzkrisen der letzten 800 Jahre analysiert und kamen zu dem Ergebnis, dass bei einem Schuldenstand von 90 Prozent und mehr der jährlichen Wirtschaftsleistung Gefahr drohe. Mit Gefahr meinen Reinhart und Rogoff dabei, dass das Wirtschaftswachstum in diesen Hochschuldenländern durchschnittlich nur 1 Prozent erreicht.

Heinrich_Kraemer
03.11.2010, 10:40
Die KfW schreibt in einer Studie zur US-Verschuldung:



Die Wirtschaftswissenschaftler Kenneth Rogoff und Carmen Reinhart haben die Finanzkrisen der letzten 800 Jahre analysiert und kamen zu dem Ergebnis, dass bei einem Schuldenstand von 90 Prozent und mehr der jährlichen Wirtschaftsleistung Gefahr drohe. Mit Gefahr meinen Reinhart und Rogoff dabei, dass das Wirtschaftswachstum in diesen Hochschuldenländern durchschnittlich nur 1 Prozent erreicht.

Danke für den Beitrag - interessant.

Als ob es danach aussehen würde, daß die EZB einen harten Euro protegieren würde: Niedrigstzinsen bleiben nämlich wohl.


US-Notenbank: Geldlawine setzt Europa unter Druck
02.11.2010 | 18:23 | (Die Presse)

Innerhalb von 36 Stunden stellen vier große Zentralbanken die Weichen in der Geldpolitik neu. Während die Europäer den Krisen-Exit planen, setzen die USA und Japan auf frisches Geld. Experten warnen vor neuen Blasen.

1,75 Billionen Dollar waren nicht genug. Am Mittwochabend werden die USA ihre Notenpresse wieder anwerfen und den Markt mit hunderten Milliarden Dollar fluten. Damit setzt die US-Notenbank Fed Zentralbanken rund um den Globus unter Zugzwang. Innerhalb von nur 36 Stunden werden die Weichen in der Geldpolitik neu gestellt.

Auf den Fed-Entscheid folgen die Bank of England, die EZB und die japanische Notenbank, die ihr Treffen eben erst um zwei Wochen vorverlegt hat. Inoffiziell deshalb, um rasch auf die Entscheidungen von Fed-Chef Ben Bernanke reagieren zu können. Dessen Hoffnung, dass sich das druckfrische Geld direkt in mehr Arbeitsplätze ummünzen lässt, teilen nicht alle. Im Gegenteil: Viele Experten warnen, dass die enorme Geldmenge neue Blasen füllen könnte – etwa bei Rohstoffen.



Fed heizt die Inflation an
Am Mittwochabend wird die US-Notenbank Fed der Wirtschaftsmisere in den USA also mit einem weiteren „Rettungspaket“ entgegentreten. Bis zu 500 Mrd. Dollar (357 Mrd. Euro) will Ben Bernanke drucken lassen, um US-Staatsanleihen aufzukaufen. Immerhin sind doppelt so viele Amerikaner arbeitslos wie vor der Krise, wird der Notenbanker argumentieren.

Doch die erwarteten Auswirkungen auf die Realwirtschaft sind bescheiden, sitzen die US-Firmen doch heute schon auf über 1000 Mrd. Dollar Bargeld. Auch innerhalb der Fed werden Stimmen laut, die daran zweifeln, dass mehr Geld im Umlauf tatsächlich zusätzliche Jobs schaffen kann. Wahrscheinlicher ist, dass die Fed die Inflation anheizen und so den USA helfen wird, den 13,7 Billionen Dollar hohen Schuldenberg zu schrumpfen. Auch der US-Dollar dürfte weiter an Wert verlieren.

Japan verteidigt Währung
Besonders wachsam wird Masaaki Shirakawa die Entscheidung seines Amtskollegen verfolgen. Steigt der Yen gegenüber dem Dollar weiter an, setzt das die Exportwirtschaft des Landes unter Druck. Erst Mitte September schwächte die Bank of Japan (BoJ) aktiv den Yen – mit den ersten direkten Eingriffen am Devisenmarkt seit Jahren.

Ein zusätzliches Programm zum Ankauf von Staatsanleihen erwartet Ingo Jungwirt von der Raiffeisenbank diese Woche nicht. Entsprechende Pläne gab die BoJ nämlich schon im Oktober bekannt: 5000 Mrd. an frischen Yen (44 Mrd. Euro) will die Notenbank ausgeben. Dabei ist Japan bei Weitem nicht so wählerisch wie die USA. 3500 Mrd. Yen sollen für Staatsanleihen sein, um den Rest sollen auch Firmenanleihen mit schwächeren Ratings („BBB“) gekauft werden.



EZB: Der Exit hat begonnen
Die Europäische Zentralbank fährt einen anderen Kurs: Wenig Inflation und eine starke Währung sind in der Eurozone der Pfad, den es möglichst nicht zu verlassen gilt. Das Geld, das die EZB in der Krise in den Bankensektor gepumpt hat, wird bereits zurückgeholt. So werden auch für die kommende Tagung der EZB keine großen Sprünge erwartet. Bei den historisch niedrigen Leitzinsen von einem Prozent wird es bleiben, sagt Gudrun Ecker von der Erste Group: „Und ich denke, es wird auch darüber hinaus keine überraschenden Ankündigungen geben.“ Raiffeisen-Analyst Jungwirth glaubt nicht, dass die EZB ihren Kurs durchhalten wird: „Sie wird nicht zuschauen, wenn auf der ganzen Welt die Liquidität erhöht wird.“ Die EZB habe in der Krise nur reagiert, während die Fed Akzente gesetzt habe, kritisiert er.

Mit ihrer vergleichsweise straffen Geldpolitik riskiert die EZB, dass die Eurozone zum ersten Opfer im internationalen Währungsstreit wird: Wertet der Dollar zum Euro weiter ab, schadet das den europäischen Exporteuren. Umso mehr, als auch Japan, China, die asiatischen Tigerstaaten und Brasilien mit aller Kraft gegen eine Aufwertung ihrer Währungen ankämpfen.
(...)
http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/606946/index.do?_vl_backlink=/home/wirtschaft/international/606753/index.do&direct=606753

Heinrich_Kraemer
03.11.2010, 10:44
Sie wollen das System weiter am Leben halten, spielen auf Zeit, dass China für seinen Binnenmarkt produzieren kann.

Nun ja, aber ohne ausgeglichene Handelsströme wird der Dollar zwangsläufig untergehen, das ist doch klar.

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Dollar ist Leitwährung: Das heißt, daß der gesamte Rohstoffmarkt usw. in $ abgewickelt wird --> jede andere Nation braucht $ zum einkaufen, USA "drucken" für sich diese einfach. Daß das so bleibt wird USA militärisch schützen. Wird China militärisch ebenbürtig, könnte Einpreisung neu "verhandelt" werden.

Heinrich_Kraemer
03.11.2010, 11:58
Löst Merkel nun den Euro-Crash aus, in Hinblick auf die Beteiligung privater Gläubiger?

Planwirtschaftlich rettet "uns" dann unsere Regierung aber ganz bestimmt: Es werden noch mehr faule Anleihen durch EZB und wechselseitig durch Staaten aufgekauft.




Währungen: Kanzlerin Merkel riskiert den großen Euro-Crash
(...)
02.11.10

An den Anleihenmärkten ist nach dem EU-Gipfel die Hölle los: Risikoaufschläge für Bonds aus Griechenland, Portugal und Irland explodieren.
(...)
In der Eurozone liegt etwas in der Luft, was dereinst als Merkel-Crash in den Geschichtsbüchern stehen könnte, benannt nach der deutschen Kanzlerin. Investoren ziehen ihr Kapital in Scharen aus den Anleihen finanzschwacher Euroländer ab. Die Lage an den Bond-Märkten ist so dramatisch wie vor der Verabschiedung des EU-Rettungspakets im Frühjahr.

Die Notierungen von Papieren aus Irland, Portugal und Griechenland sacken in den Keller. Spiegelbildlich schießen die Zinsen der fiskalischen Problemländer kräftig in die Höhe. Nun droht an der Peripherie der Währungsunion ein Finanzkollaps. Schon bald könnten sich Staaten wie Irland oder Portugal allein wegen der aktuellen Horrorzinsen gezwungen sehen, unter den 750 Mrd. Euro schweren Rettungsschirm zu schlüpfen. Deutschland als größter Beitragszahler müsste dann einspringen.

Die Renditen zehnjähriger Portugal-Anleihen stiegen in den vergangenen sieben Handelstagen um 65 Punkte auf 6,15 Prozent. Das gleiche Schicksal ereilte irische Papiere, die um mehr als einen Prozentpunkt auf nunmehr 7,22 Prozent nach oben schnellten. Die Verzinsung griechischer Staatsbonds kletterte inzwischen auf beunruhigend hohe 10,9 Prozent. Im Gegenzug verbilligten sich die Finanzierungsbedingungen solider Staaten wie Deutschland. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten wieder deutlich unter 2,5 Prozent. Der Zinsabstand zwischen deutschen und irischen Staatstiteln markierte ein Rekordhoch von 4,7 Prozentpunkten.


Auslöser des Krachs ist ausrechnet der Verhandlungserfolg, den Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf dem Gipfel der Europäischen Union (EU) vergangene Woche erzielte. Der deutschen Regierungschefin ging es nach eigenem Bekunden darum, Defizitsünder zu disziplinieren. Ein wichtiger Punkt ihres Plans: Bei künftigen Staatspleiten in der Eurozone sollen nicht nur die Steuerzahler bluten, sondern auch Banken und andere private Anleihen-Halter.

Was sich gut anhört, führte am Markt zu einer Flucht eben jener Investoren aus den riskanten Papieren. Im Falle einer Staatspleite in der Eurozone müssten die Akteure horrende Verluste fürchten. „Die Beschlüsse der vergangenen Woche haben neue Unsicherheit in die Märkte gebracht“, erklärt Birgit Figge, Analystin der DZ Bank in Frankfurt. „Die Investoren lassen sich das Risiko bezahlen, dass sie künftig bei Umschuldungen mit zur Verantwortungen gezogen werden sollen.“ Den Zinsrückgang bei Bundesanleihen erklärt sie mit einer Flucht in die Sicherheit.


„Es besteht die Gefahr eines Negativkreislaufs“, sagt Figge. Sie verweist auf die hohen Altlasten der Staaten. Wenn jetzt die Zinsen der Schuldensünder weiter stiegen, könnten diese ihre milliardenschweren Verbindlichkeiten aus der Vergangenheit kaum noch schultern. Dann würden auch keine strikten Sparprogramme mehr helfen, um die Länder vor dem finanziellen Aus zu retten. „Diese Unsicherheit treibt die Risikoaufschläge weiter hoch.“
(...)
http://www.welt.de/finanzen/article10686588/Kanzlerin-Merkel-riskiert-den-grossen-Euro-Crash.html

Heinrich_Kraemer
06.11.2010, 12:37
Es wird mit Inflation geflirtet, jedoch hält sich die Masse noch zurück, die Umlaufgrößen steigen hier anscheinend nicht besonders, die Konjunktur zieht in USA schlecht an. Freilich spart der Ami durchschnittlich weniger, im Gegensatz zum Deutschen, was verstärkend wirkt.

Der Finanzsektor bläht die nächsten Blasen auf, weil Kredit so billig, meidet jedoch anscheinend immer mehr Staatsanleihen. Die Konjunktur dümpelt.

--> Forderungsmenge wird erhöht, Gegenwert steigt minimal

Wird USA nachhelfen und andere Staaten "ermutigen" aufzuwerten
und dennoch $ zu akzeptieren?


05.11.10
(...)
Im Gegensatz zum Anlagebetrug bleibt die Zahl der Opfer nicht überschaubar, sondern sie verteilen sich über die ganze Welt. Denn die Gefahr ist groß, dass die Geldpolitik des „Inflate or die“ später eine nicht mehr zu bremsende Inflation auslösen wird.

Dazu hat das Institut für Weltwirtschaft eine bemerkenswerte Studie veröffentlicht, die in dem Satz gipfelt: „Offenbar ist es ein Ziel von Fed-Chef Ben Bernanke, durch die Lockerung vor allem einen Anstieg der Inflationserwartungen zu bewirken.“ Mit Lockerung ist das sogenannte Quantitative Easing gemeint, inzwischen unter Geldpolitikern als QE ein fester Begriff. Das Institut fährt dann fort: „Mit einer solchen Strategie betritt die Notenbank Neuland, der Ausgang ist höchst ungewiss.“

Da haben wir es also: Inflationserwartungen sollen geradezu geschürt werden. Das kann – rein theoretisch - quantitativ durch die Vorgabe eines Inflationsziels geschehen, qualitativ durch psychologische Beeinflussung. Im ersten Fall ist das Ziel nie und nimmer zu erreichen. Man stelle sich nur vor, die Inflation betrage eines Tages vierProzent; über diese Marke wurde beim Internationalen Währungsfonds noch vor nicht allzu langer Zeit diskutiert. Dann sind doch die Inflationserwartungen längst schon bei sechs oder acht Prozent und so weiter. Also ein dynamischer Prozess, den dann niemand mehr stoppen kann. Im zweiten Fall fehlt zwar die nackte Zahl von x oder y Prozent, aber der Dynamik ist auch hier nicht mehr Einhalt zu gebieten.

Genaugenommen ist die Fed mit ihrem Latein am Ende. Das heißt, entweder springt die US-Konjunktur an, und das Problem der zu geringen Kreditvergabe erledigt sich von selbst; das ist nach dem aktuellen Stand der Dinge weniger zu erwarten. Oder die USA üben Druck auf andere Länder aus, um die eigene Wirtschaft in Schwung zu bringen; das ist die wahrscheinliche Variante. Insofern hat der Rückgang des Dollars gegenüber dem Euro im Zuge der Fed-Entscheidung vom Mittwoch möglicherweise Signalwirkung.
(...)
Wenn aber das Geld heute weiter in das Bankensystem gepumpt wird und bei den eingangs genannten 600 Milliarden Dollar immer noch nicht Schluss sein sollte, dann gewöhnt man sich eben daran, und die Wirkung verpufft. Außerdem liegt der Gedanke nahe, dass es um die Konjunktur grottenschlecht bestellt sein muss, wenn so viel Geld kaum etwas ausrichten kann.

Kaum, das bezieht sich auf die Realwirtschaft. Dagegen kann die Geldwirtschaft mit dem jetzigen Zustand ganz gut leben. Das heißt, sie sucht und findet immer etwas Neues, um eine Asset Inflation zu inszenieren. Dieser Begriff sagt aus, dass das Geld in Anlagen fließt, deren Wert dann steigt – irgendwo muss es ja untergebracht werden. Das waren früher mal amerikanische Wohnhäuser, heute sind es eher seltene Rohstoffe und Edelmetalle, während amerikanische und deutsche Staatsanleihen sich zu problematischen Dauerbrennern entwickelt haben.

Kaum auszudenken, was geschehen wird, sobald diese Entwicklung ein Ende nimmt und womöglich über Nacht weltweit die Zinsen zu steigen beginnen oder die chinesische Kreditblase platzen sollte. Kaum auszudenken auch, was mit den Banken geschieht, wenn sie Anfang 2011 feststellen müssen, dass die Risiken, die sie mit Derivaten eingegangen sind, nicht mehr bewertet werden können. Und weil das Undenkbare nicht geschehen darf, wird die Fed ihr Quantitave Easing fortsetzen.
(...)
http://www.wiwo.de/unternehmen-maerkte/schneeballsystem-a-la-fed-446442/2/

Heinrich_Kraemer
14.11.2010, 12:10
Ganz schön schlau die liebe EU-Politkaste: Auf dem Umweg über die Versicherungen will man seine "sicheren" Staatsanleihen nun loswerden, weil ausser Zentralbanken kaum jemand mehr diesen "Sicherheiten" vertraut.
Somit werden neben möglicher Inflation auch gleich die Altersvorsorgen entwertet.

Ganz schön schlau: Daß der Rundumversorgungsstaat BRD seine maßlose Verschuldung schön weiter treiben kann, daß die weitgehend unnütze Bürokratenkaste zusammen mit der parasitären Verausländerung sich weiter fett mästen kann und die BRD die lieben EU Staaten so schön weiterfinanziert, daß diese deutsche Produkte kaufen, die der depperte Deutsche schön fleissig hergestellt hat.

Absurdistan halt.




05.11.2010
(...)
Die Europäische Zentralbank (EZB) kauft Staatsanleihen, vor allem aus den Wackel-Ländern Griechenland, Portugal und Irland. Auch marode Euro-Staaten sollen noch zu tragbaren Zinsen Geld am Kapitalmarkt bekommen. Bis Anfang November kaufte die EZB für 63,5 Milliarden Euro Bonds – Peanuts, verglichen mit dem, was Bernanke auf den Tisch legt.

Regeln drücken Zins
Das Problem ist: Die Käufe der Notenbanken wirken nur für den Moment. Kaufen sie nicht weiter, ziehen die Renditen an.

Viel nachhaltiger wirkt da die Regulierung von Großanlegern. Die EU-Finanzminister werkeln gerade an neuen Regeln für die Versicherungsbranche, die so kompliziert sind wie ihr Name: Solvency II. Wie sie funktionieren? Ganz einfach: Ab 2013 sollen Europas Versicherer ihre für Kunden angelegten Gelder mit mehr Eigenkapital unterlegen. Je riskanter die Anlage, desto mehr Eigenkapital ist gefordert – für Aktien planen die Regulierer aktuell bis zu 40 und für Immobilien bis zu 25 Prozent der Anlagesumme. Nur EU-Staatsanleihen sollen nicht mit Eigenkapital unterlegt werden. Sie gelten als sicher – ja, auch Anleihen aus dem hochgradig ausfallgefährdeten Griechenland.

Letzteres bringt den Grundgedanken der Regeln ins Wanken: Eigentlich sollen sie die Konzerne krisenfester machen. Sie sollen trotz möglicher Verluste in Zukunft immer noch genügend Kapital haben, um Kunden auszuzahlen.

Politiker, der Verdacht drängt sich auf, treiben Versicherer aber mit den neuen Regeln geradezu in europäische Staatspapiere. Da geht noch was: Deutsche Versicherer halten nur 134 Milliarden Euro ihres 1039 Milliarden Euro schweren Anlagevolumens in Staatsschulden und Darlehen an Staaten. Da hätten Politiker gerne ein größeres Stück vom Anlagekuchen.

In ganz Europa geht es um gigantische 6800 Milliarden Euro – Geld, das Europas Versicherer vor allem für die Altersvorsorge der Bürger anlegen. Eine Summe mit dem Potenzial, die Renditen an den europäischen Anleihemärkten dauerhaft zu drücken. Für Anleger, die eine Lebens- oder private Rentenversicherung abgeschlossen haben, senken die dauerhaft niedrigen Renditen zum Vertragsende die Auszahlung. Regierungen aber refinanzieren sich auf diese Weise günstig.

Für Versicherer gibt es kaum einen Ausweg: Selbst wenn renitente Anlagechefs dem Willen der Regulatoren nicht folgen und Aktien kaufen, müssen sie das dafür geforderte hohe Eigenkapital vorhalten. Das wiederum müssen sie sicher anlegen. Wo? Richtig, in risikofreien Staatsschulden. Zum Beispiel aus Griechenland.
(...)
http://www.wiwo.de/finanzen/zwangsanleihen-fuer-die-grossanleger-446598/

Heinrich_Kraemer
20.11.2010, 13:17
Ein sehr interessanter Artikel aus der Schweiz (von der deutschen Journaille kommt diesbzgl. selbstverständlich nichts), der die ökon. Situation der EU klar auf den Punkt bringt:

Euro zerstört die Wirtschaften der Nehmerländer, diese Verschulden sich immer mehr und BRD verschuldet sich, daß diese konsumieren können. Somit entstehen Rekordschulden, wobei soweit den Staaten Insolvenz droht.



18.11.2010
(...)
Das Hauptproblem der aktuelle Währungsunion ist ihr Geburtsfehler: Sie stellt keinen «optimalen Währungsraum» dar, wie er für eine funktionierende Gemeinschaftswährung laut den Lehrbüchern der Ökonomen notwendig wäre: Ihre Entstehung verdankt sie politischen, nicht ökonomischen Erwägungen. Die wirtschaftlichen Strukturen der Mitgliedsländer unterscheiden sich stark, wie aktuell erneut auch ihre konjunkturelle Lage. Doch es finden kaum Wanderbewegungen von Ländern in der Krise in jene mit besseren Ausgangsbedingungen statt – die kulturellen und sprachlichen Grenzen sind zu gross. Eine länderübergreifende Fiskalpolitik als Ausgleich findet in der EU ohnehin nur wenig Anhänger.

Zwangsjacke Euro

Vor der Zeit der Währungsunion konnten Länder in Schwierigkeiten ihre Wirtschaftslage durch Abwertungen verbessern: Das half ihren Exporten und minderte die Importkonkurrenz für inländische Produzenten. Dieser Ausweg war vor allem für die Länder des Südens mit ihrer vergleichsweise geringen Produktivität wichtig. Die Einführung des Euro hat die Lage für einige dieser Länder insofern weiter erschwert, als Geldzuflüsse in den vergangenen Boomjahren zu einem erhöhten Preisniveau geführt haben. So ist der entscheidende reale Wechselkurs (jener unter Berücksichtigung des Preisniveaus) dieser Länder jetzt deutlich zu hoch. Wegen der Währungsunion ist eine Abwertung allerdings ausgeschlossen. Damit bleiben nur deutlich tiefere Löhne, um auf den internationalen Märkten bestehen zu können.

Laut einer Schätzung des Wirtschaftsnobelpreisträgers Paul Krugman müssten die Löhne in den südlichen Peripherieländern der Eurozone dafür sogar um 20 bis 30 Prozent fallen. Doch ein solcher Schnitt würde zuallererst die ohnehin schwache Konjunkturlage drastisch verschlimmern. Kommt dazu, dass solche Einschnitte in einem entwickelten demokratischen Land kaum durchsetzbar wären. Die Länder rutschen daher immer tiefer in die Verschuldungsfalle. Denn es fehlen die wichtigsten Voraussetzungen, um die Schuldenquote zu reduzieren: ausreichende Wachstumsaussichten und genügend tiefe Zinsen. Unter den Ökonomen ist daher die Ansicht weit verbreitet, dass bei einigen Ländern zumindest ein teilweiser Staatsbankrott unvermeidlich ist.

Eine Katastrophe für die Schwachen

Ein möglicher Austritt aus der Währungsunion wurde bisher vor allem für die schwachen Länder diskutiert; dabei stand vor allem Griechenland im Vordergrund. Das Problem: Würde ein Land wie Griechenland den Euro durch eine neue Währung ersetzen, wäre das der direkte Weg ins Verderben. Auf Griechenland, wie auf anderen schwächeren Euroländern, lastet eine hohe Aussenverschuldung des Staates und/oder der Privatwirtschaft in Euro. Eine neue Währung würde den Umständen entsprechend wenig Vertrauen geniessen und drastisch an Wert verlieren. Die Aussenverschuldung in der neuen eigenen Währung würde daher explodieren.

Ein Austritt von Deutschland und eine allfällige zweite Währungsunion unter seiner Leitung – zum Beispiel mit einer neuen Deutschen Mark – ist daher die bessere Variante, wie die Nobelpreisträger Joseph Stiglitz und Paul Krugman, aber auch der berühmt-berüchtigte Währungsspekulant George Soros und eine Reihe weiterer, weniger bekannter Ökonomen meinen. Das Anliegen könnte sogar in Deutschland selbst auf Unterstützung stossen. Angesichts der aktuellen Entwicklung führt kaum ein Weg daran vorbei, dass die Deutschen am Ende überall mit eigenen Steuergeldern als Retter einspringen müssen.
(...)
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/konjunktur/Der-Austritt-Deutschlands-als-Loesung-der-EuroKrise/story/11312977

Heinrich_Kraemer
01.12.2010, 12:06
Durch internationale Erpressung Deutschlands kam es zum EUrotz, wenngleich dieser Artikel eine falsche Stärkung Deutschlands propagiert, vergleicht man nurmal die BRD Staatsschulden und die Entwertung des EUrotz:


30.11.2010 | 14:26 | Von Peter Huber (DiePresse.com)

Mit der Einführung einer europäischen Währungsunion wollte Frankreich die deutsche Dominanz brechen. Das Gegenteil ist passiert.

Es war Ende der 1980er Jahre. Deutsche Beamte verhandelten mit französischen Kollegen über die Bedrohung Deutschlands durch französische Nuklearwaffen. Da sagte Jacques Attali, der außenpolitische Berater des französischen Staatspräsidenten Francois Mitterand plötzlich: "Um eine Balance zu halten, möchten wir über die deutsche Atombombe reden". Die Deutschen konterten erstaunt: "Sie wissen doch, wir besitzen gar keine Atombombe". Daraufhin antwortete Attali: "Ich meine die D-Mark".

Belegt ist dieser Dialog im Buch "Der Euro - die geheime Geschichte der neuen Weltwährung" des britischen Autors David Marsh. Er könnte die Geburtsstunde der späteren Gemeinschaftswährung markieren. Denn laut Marsh soll Mitterand die deutsche Regierung zu Verhandlungen über eine Währungsunion gezwungen haben. Anderenfalls drohte er demnach mit einer Allianz zwischen Frankreich, Großbritannien und der Sojwetunion. Laut bislang geheimen Dokumenten aus dem Archiv des deutschen Auswärtigen Amtes warnte Mitterand unverblümt: Deutschland könne bald so isoliert dastehen "wie 1913".
"In D-Mark spiegelt sich Macht der Deutschen wider"

Der deutsche Historiker Gérard Bökenkamp schreibt davon, dass die Dominanz der D-Mark und ihre Beseitigung zu einer fixen Ideen des französischen Staatspräsidenten Mitterand wurde. Gegenüber dem spanischen Ministerpräsidenten Filipe Gonzalez soll er am 25. August 1987 erklart haben: "In der Mark spiegelt sich die Macht der Deutschen wider. Das ist eine sehr starke Triebkraft, weit stärker als die Reflexe der Banker und sogar als die der Politik". Am 17. August 1988 sagte er in einer Rede vor dem Ministerrat: "Die Deutsche Mark ist gewissermaßen ihre Atomstreitmacht".

Gegenüber der britischen Premierministerin Margret Thatcher erklärte er: "Ohne eine gemeinsame Währung sind wir alle - Sie und wir - dem Willen der Deutschen unterworfen. Wenn sie ihre Zinssätze anheben, müssen wir ihnen folgen, und Sie, die sie nicht dem Währungssystem angehören, tun dasselbe. Mitreden können wir nur, wenn es eine europäische Zentralbank gibt, wo gemeinsam entschieden wird".

Politischer Preis für Wiedervereinigung?

Die deutsche Regierung soll von der Abschaffung der D-Mark zu Beginn wenig begeistert gewesen sein. Doch die unpopuläre Währungsunion war der politische Preis für die Unterstützung der Wiedervereinigung, wie auch der ehemalige deutsche Finanzminister Peer Steinbrück in seinem Buch "Unterm Strich" schreibt: "Die Preisgabe der D-Mark gegen den (gleichermaßen) stablien Euro war eine der Konzessionen, die dazu beitrugen, den Weg zur deutschen Vereinigung zu ebnen".

Der "Spiegel" zitiert dazu Hubert Védrine in seiner Ausgabe Ende September 2010. Dieser war Ende der 1980er-Jahre Berater von Präsident Mitterand. "Mitterand wollte keine Wiedervereinigung ohne einen Fortschritt bei der Europäischen Integration. Und das einzige Terrain, das vorbereitet war, war die Währung", sagt er.

"Eine der dunkelsten Stunden meines Lebens"

Und so schwenkte Deutschland auf den französischen Kurs ein. Der deutsche Kanzler Helmut Kohl stimmte beim Gipfel in Straßburg am 9. Dezember 1989 für den Beschluss, im Dezember 1990 die Regierungskonferenz zur Herstellung der Währungsunion einzusetzen. Damit war das Ende der Mark besiegelt.

Was er wirklich empfand, berichtete Kohl erst Jahre später, im Frühsommer 1997, in kleiner Runde. Damals "habe ich mit die dunkelsten Stunden meines Lebens durchgemacht", sagte Kohl einem "Spiegel"-Bericht aus dem Jahr 1998 zufolge. Und im vertraulichen Gespräch mit US-Außenminister James Baker gestand Kohl am 12. Dezember 1989 im Blick auf die Wirtschafts- und Währungsunion laut Sitzungsprotokoll des Bundeskanzleramts: Diesen Entschluss habe er "gegen deutsche Interessen" getroffen.
(...)
http://diepresse.com/home/wirtschaft/hobbyoekonom/611374/Waehrungsunion_Das-Ende-der-deutschen-Atombombe?_vl_backlink=/home/wirtschaft/index.do

Hoamat
01.12.2010, 14:59
Habe gestern eine Schuldnerliste der EU-Länder gesehen.

Italien hatte da 23% der gesamten Schulden der Euroländer ... und wackelt feste.
Sie bezahlen schon 6% Zinsen ...

:eek:

Heinrich_Kraemer
07.12.2010, 10:27
Servus Hoamat,

interessante Graphik hier, in der die weltweite Staatsverschuldung aufgeschlüsselt ist, in Relation zu den Devisenguthaben:

http://www.goldseitenblog.com/daniel...ls-deutschland


Die BRD steht neben FR, GB und USA als global höchst verschuldeter Staat dar, während BRD seit Jahrzehnten Exportüberschüsse aufweist, bis vor drei Jahren Exportweltmeister war, während die anderen schön konsumierten.

Der liebe HK äußert jetzt nicht, was er von der verantwortlichen Politkaste der BRD hält.

Hoamat
08.12.2010, 07:35
Servus Hoamat,

interessante Graphik hier, in der die weltweite Staatsverschuldung aufgeschlüsselt ist, in Relation zu den Devisenguthaben:

http://www.goldseitenblog.com/daniel...ls-deutschland


Servus H.Krämer !


Dieser Fehler (HTTP 404 Nicht gefunden) bedeutet, dass Internet Explorer eine Verbindung mit der Website herstellen konnte. Jedoch wurde die gewünschte Seite nicht gefunden. Es ist möglich, dass die Webseite temporär nicht verfügbar ist. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, dass die Website geändert wurde bzw. die Webseite geändert oder entfernt wurde.

Weitere Informationen über HTTP-Fehler erhalten Sie in der Hilfe


Habe es mehrfach versucht. Immer das Selbe.
Könnte sein, dass es nur für Österreicher nicht zu öffnen geht ?
Oder wurde dieser Abschnitt tatsächlich versenkt :eek:

:rolleyes:

Heinrich_Kraemer
08.12.2010, 10:49
Servus H.Krämer !



Habe es mehrfach versucht. Immer das Selbe.
Könnte sein, dass es nur für Österreicher nicht zu öffnen geht ?
Oder wurde dieser Abschnitt tatsächlich versenkt :eek:

:rolleyes:

Zweiter Versuch, mal schaun obs jetzt klappt:

http://www.goldseitenblog.com/daniel_haase/index.php/2010/12/06/ist-die-tuerkei-sicherer-als-deutschland

Müsste hinhaun.

Hoamat
08.12.2010, 12:14
Zweiter Versuch, mal schaun obs jetzt klappt:

http://www.goldseitenblog.com/daniel_haase/index.php/2010/12/06/ist-die-tuerkei-sicherer-als-deutschland

Müsste hinhaun.

Danke, funzte auf Anhieb bestens :top:

Das ist jetzt sehr Türkeibezogen, fällt aber trotzdem sehr ins Auge:

Aus dem Link:
Kommentar from: Pascal Leiner

[B]Die TÜ wurde in den letzten 10 Jahren immer wieder vom IWF gerettet. Sie ist bis heute DER "beste Kunde" des IWF, d.h. weltweit DAS Land, das am meisten Schulden beim IWF hat.
Ohne die Stützung durch Weltbank und IWF wäre die Wirtschaft der Türkei heute komplett am Boden - und die AKP-Eliten abgewählt und das Land stünde (wie eigentlich seit Atatürk bis ca. 1999) noch immer unter Militärherrschaft.

Leider ist die "Demokratie" der AKP keine, sondern ein strenggläubiger moslemischer Backlash, wie jede(r) säkulare Türke (oder v.a. TürkIN) in der Türkei bestätigen kann.

Und strenggläubige moslemische Staaten haben aktuell in der Welt zwar ÜBERALL eine "junge, wachsende Bevölkerung" (sprich: demographischen Überschuss, der durch Auswanderung / Eroberung untergebracht werden muss, zB in Europa; oder eine potenziell starkes Potenzial aus armen, 2.,3, und 4. Söhnen als Kampfreserve). Nur eines haben sie chronisch nicht: wirtschaftlichen Erfolg, der auf Bildung und Innovation beruht. Es sind rein demograhiegetriebene "Erfolge" und im Falle des Nahen Ostens natürlich auch Ölerfolge. Im Falle der Türkei ist es mangels Öl nur eine IWF- und papiergeldbedingte Scheinblüte. Aber wenigstens in DIESER Hinsicht ist die TÜ langsam mit Europa kompatibel...
06.12.10 @ 16:55


Zum Thema: Italiens Gesamtverschuldung im €uroraum sagt das leider nichts, denn es ist nur Deutschland angegeben, mit der BIP Jahresquote.

Aber wenn es stimmt, dass Italien mit 23% Sculdenanteil einsamer Spitzenreiter ist, dann frage ich mich noch immer, wie diese €urobefürworter weiterhin halbwegs ruhig schlafen können ? Wo ist Deren Gewissen :cool:

germane

Buella
11.12.2010, 09:45
Ja, wohin gehts denn nur?


In Usa scheint der Aufschwung ja richtig durchzuschlagen?


Aufschwung – USA verwandeln sich in eine postindustrielle und postapokalyptische Einöde (http://www.propagandafront.de/155810/aufschwung-usa-verwandeln-sich-in-eine-postindustrielle-und-postapokalyptische-einode.html)

24 Anzeichen, dass die USA bald einem deindustrialisierten Dritte-Welt-Land gleichen

The American Dream, 07.12.2010

Jahrelang haben sich die Menschen über den schrecklichen wirtschaftlichen Niedergang Detroits lustig gemacht. Womit sie jedoch nicht rechneten, ist, dass dasselbe, was Detroit widerfuhr, gegenwärtig auch in dutzenden anderen Gemeinden überall in den USA stattfindet. Im ganzen Land finden sich nun einstmals bedeutende Industriestädte, die sich in verrottende und postindustrielle Kriegszonen verwandelt haben.

...

Viele Amerikaner, die glaubten, es sei amüsant, sich über Detroit lustig zu machen, hätten nicht im Traum daran gedacht, dass diese Entwicklung kurze Zeit später überall im Land beobachtet werden konnte. Die nachfolgenden 24 Anzeichen deuten darauf hin, dass sich Amerika in eine verrottende, postindustrielle und postapokalyptische Einöde wie Detroit verwandelt:

1. Die gefährlichste Stadt in den Vereinigten Staaten, Camden im US-Bundesstaat New Jersey, steht kurz davor, über die Hälfte ihrer Polizisten entlassen.

2. Die einzigen „Wirtschaftsbranchen“, die in Camden wirklich florieren, sind Drogenhandel und Prostitution. Es wird davon ausgegangen, dass es in Camden buchstäblich dutzende offener Drogenmärkte auf den Straßen gibt.

3. Die Stadt Newark im US-Bundesstaat New Jersey hat gerade erst vergangene Woche 13% ihrer Polizisten entlassen.

4. Eine Befragung der Polizeigewerkschaft des Bundesstaats New Jersey ergab, dass mehr als die Hälfte von 315 Gemeinden plant, Polizeikräfte zu entlassen.

5. In den insgesamt über 300 Kilometer langen Fluttunneln unter der Stadt Las Vegas leben gegenwärtig mindestens 1.000 Menschen.

6. In ganz Amerika werden aktuell Asphaltstraßen aufgebrochen und in Schotterstraßen verwandelt, da diese in der Unterhaltung günstiger sind. Im US-Bundesstaat South Dakota wurden bereits im vergangenen Jahr rund 200 Kilometer Asphaltstraße in Schotterpisten verwandelt. 38 der 83 Gemeinden des US-Bundesstaates Michigan haben ebenfalls bereits damit begonnen, aus einigen ihrer Asphaltstraßen Schotterstraßen zu machen.

7. Die Zahl der auf Lebensmittelmarken angewiesenen Amerikaner hat erneut ein Allzeithoch erreicht. 42,9 Millionen Amerikaner erhalten nun Lebensmittelmarken, und die Bundesbehörden gehen davon aus, dass die Zahl weiter explodieren wird.

8. In der Stadt San Jose im US-Bundesstaat Kalifornien wurden jüngst 49 Feuerwehrmänner entlassen.

9. Der Bundesstaat New York musste im vergangenen Jahr aufgrund von Haushaltseinsparungen die Pflege von rund 100 Naturschutzparks und historischen Orten zurückfahren.

10. Alleine in 2009 gerieten zusätzlich rund 4 Millionen Amerikaner unter die Armutsgrenze.

11. Im US-Bundesstaat Arizona wurden kürzlich zahlreiche Arten von Organtransplantationen für US-Bürger mit staatlicher Krankenversicherung gestrichen.

12. Zahlreiche Polizisten im US-Bundesstaat Arizona, die Gemeinden nahe der mexikanischen Grenze patrollieren, erklären nun, dass sie „in Unterzahl“ und „unterlegen“ seien, und in Angst leben, von Killern der Drogenkartelle ausradiert zu werden.

13. Die Gewalt durch Gangs ist in den Vereinigten Staaten völlig außer Kontrolle geraten. Laut den Behörden gibt es aktuell über 1 Million Mitglieder in kriminellen Banden, die innerhalb der Vereinigten Staaten agieren. Diese Gangs sind für 80% aller Gewaltstraftaten in den USA verantwortlich.

14. Der Polizeichef der kalifornischen Stadt Oakland, Anthony Batts, verkündete, dass seine Polizeibehörde aufgrund von substantiellen Haushaltseinschnitten bei einer ganzen Reihe von Straftaten einfach nicht mehr reagieren werde. Zu den Straftaten, die seitens der Polizei von Oakland nicht mehr länger verfolgt werden, gehören schwerer Diebstahl, Raub, Autoeinbrüche, Identitätsbetrug und Vandalismus.

15. Jeder 6. US-Bürger befindet sich gegenwärtig in mindestens einem Armutsbekämpfungsprogramm der Bundesregierung.

16. Der US-Bundesstaat Illinois ist beim Bezahlen seiner Rechnungen so stark im Rückstand, dass noch nicht einmal Schulen oder essentielle öffentliche Dienstleistungen rechtzeitig ihr Geld erhalten.

17. Der Sherriff der Gemeinde Ashtabula im US-Bundesstaat Ohio hat die Polizeimannschaft von 112 Mann auf 49 reduzieren müssen, und es ist auch nur noch ein Polizeifahrzeug übrig, um die 1.900 Quadratkilometer seiner Gemeinde zu patrollieren.

18. Während sich unsere Gemeinden wirtschaftlich im Niedergang befinden, scheint es so, als würden sie auch moralisch auseinanderbrechen. In den Vereinigten Staaten gibt es aktuell 400.000 registrierte Sexualstraftäter.

19. In einem desperaten Versuch Geld zu sparen, hat die Stadt Colorado Springs ein Drittel ihrer Straßenbeleuchtung abgeschaltet und ihre Polizeihubschrauber in die Versteigerung gegeben.

20. Laut einer kürzlich durchgeführten Untersuchung leben in 2010 rund 21% aller Kinder in den Vereinigten Staaten unterhalb der Armutsgrenze.

21. Laut der US-Transportbehörde bedürfen mehr als 25% der 600.000 Brücken in den USA umfänglicher Reparaturen oder müssen mehr Verkehr bewältigen, als bei ihrer Entwicklung ursprünglich angedacht war.

22. In Clayton im US-Bundestaat Georgia wurde das gesamte öffentliche Bussystem aufgelöst, um USD 8 Millionen einzusparen.

23. In der kalifornischen Stadt Stockton hat sich die Situation so stark verschlimmert, dass die Polizeigewerkschaft eine Reklametafel mit der Aufschrift „Willkommen in der zweitgefährlichsten Stadt Kaliforniens. Stoppt die Entlassung von Polizisten.“, aufgestellt hat.

24. Große Städte wie Philadelphia, Baltimore und Sacramento haben nun „rollende Schließungen“ eingeführt, bei denen verschiedene Feuerwehrstationen der Stadt nach dem Rotationsprinzip vorübergehend geschlossen werden. Wenn man in einer dieser Städte lebt und ein Feuer hat, dann kann man nur hoffen, dass die nächstgelegene Feuerwehr nicht gerade von einer solchen Schließung betroffen ist.

...


Gut!
Das Land ist riesig und es sind nur vereinzelte Beispiele.

;)

Bonsta
11.12.2010, 09:58
Ja, wohin gehts denn nur?


In Usa scheint der Aufschwung ja richtig durchzuschlagen?



Gut!
Das Land ist riesig und es sind nur vereinzelte Beispiele.

;)

In den USA bahnt sich eine schlimme Katastrophe an:


Außerhalb der Landwirtschaft (Total Nonfarm Employment) gab es im November 2010 130,539 Millionen Jobs, im breiter gefassten produzierenden Gewerbe (Goods Producing) waren es nur noch 18,026 Millionen Beschäftigte (blau). Im gesamten US-Dienstleistungssektor (privat und staatlich) waren dagegen insgesamt 112,513 Millionen (rot) beschäftigt!

Ein wenig ehrlichere Daten bzw. etwas weniger Verzerrungen bei den Datensätzen aus Civilian Noninstitutional Population und Civilian Labor Force Level führen zu einem Anstieg der Arbeitslosenquote! Obwohl alleine die FED 3,3 Billionen Dollar in das Banken und Finanzsystem an Hilfen gepumpt hat und die Staatsschulden explodierten, ist das Ergebnis am Arbeitsmarkt eine Kapitulationserklärung eines degenerierten spekulativen Systems, dass den Sinn von Wirtschaften schon lange aus den Augen verloren hat!

http://img189.imageshack.us/img189/8135/1a44450x391.jpg (http://img189.imageshack.us/i/1a44450x391.jpg/)


Dieser Zustand ist untragbar und wird im kommenden Jahr verheerende Folgen haben. Statt sinnvoller Investitionen pumpt man lieber das Geld zu Goldman Sachs. Unbegreiflich was auf dieser Welt los ist...

http://www.querschuesse.de/der-us-arbeitsmarkt-bleibt-ein-desaster/1a-371/

EDIT: Man darf hierbei nicht vergessen, Amerika wurde noch vor 3 Jahren immer wieder als unser großes Vorbild gepriesen. An der Politik hierzulande hat sich nichts geändert, auch wenn in unseren Medien an den Zuständen dort kaum bis gar nichts mehr berichtet wird und "The American Dream" wohl offiziell im Sprachgebrauch der Politiker untersagt wurde...

Buella
11.12.2010, 10:24
Hauptsache der Pöbel bleibt, bei zunehmeder Entrechtung und Enteignung, kontrollierbar! Auch wenn da schon ein paar Lichtlein ausreichen:


http://1.bp.blogspot.com/_M_KAaxo73L8/TQGT6boI-yI/AAAAAAAAKVI/93XteThmoJc/S1600-R/first%2Bfamily%2Bchristmas%2Btree.jpg Bildquelle (http://1.bp.blogspot.com/_M_KAaxo73L8/TQGT6boI-yI/AAAAAAAAKVI/93XteThmoJc/S1600-R/first%2Bfamily%2Bchristmas%2Btree.jpg)

:D

Bonsta
11.12.2010, 11:16
Das ist eine Doku von ich denke mal ca. einem Monat. Eigentlich schon Makulatur, da es mittlerweile noch viel schlimmer geworden ist...

http://www.youtube.com/watch?v=8Jy95qYcfrQ

Bonsta
13.12.2010, 09:12
Der Anfang vom Ende einer Supermacht:


Der neue November-Rekord 2010 beim Staatshaushaltsdefizit ist eine klare Warnung für die Finanzmärkte! Nach einem marginal schwächeren Haushaltsdefizit, auf einem enormen Niveau im letzten Fiskaljahr 2009/10, droht aktuell eine weitere Ausweitung des Defizits![...]

[...]Eine entscheidende Frage bleibt, wie lange gelingt es noch die berechtigten Risikoaufschläge für US-Staatsanleihen niedrig zu halten. Erstmals scheint der Markt trotz aller Manipulationen der US-Notenbank wieder eine höhere Rendite für die exzessive Staatsverschuldung zu erzwingen[...]

[...]Am Freitag stieg die CBOE Interest Rate 10 Year T-Note auf 3,3 %, ein Aufschlag von +32% zum letzten Tief vom 24.08.2010 mit einer Rendite von 2,5%. Dies hat auch das QE2 der US-Notenbank nicht verhindern können.[...]

[...]Der militärisch industrielle Komplex wird auch im angebrochenen Fiskaljahr 2010/11 weiter großzügig vom Staat versorgt. Im Oktober und November betrugen die “Verteidigungsausgaben” 123,228 Mrd. Dollar, nach 113,355 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum. Im abgelaufenen Fiskaljahr 2009/10 verschlang das Verteidigungsministerium (Department of Defense-Military) 666,717 Mrd. Dollar, nach 636,772 Mrd. Dollar im Fiskaljahr 2008/09, nach 594,680 Mrd. Dollar 2007/08! Selbst diese Summen spiegeln noch nicht die Gesamtausgaben wider, denn verschiedene Positionen sind in anderen Ministerien verbucht, so sind z.B. die Kosten für das Atomwaffenarsenal und die nukleare Sicherheit beim Department of Energy! Wieder gilt festzustellen, dass es für den imperialen Anspruch der letzten militärischen Supermacht keine ökonomische Basis gibt!
http://www.querschuesse.de/us-staatshaushaltsdefizit-mit-novemberrekord/

Heinrich_Kraemer
14.12.2010, 11:28
Welch Überraschung, wenn man sich den Beitrag zur Erpessung der BRD durch Fr. zum Euro anschaut!

Aber wie sagt unsere Politkaste einstimmig: Eine Frage von Krieg und Frieden.



Roubini stellt Frankreich mit Portugal auf eine Stufe13.12.2010 | 16:46 | (DiePresse.com)

Der US-Ökonom beurteilt die Haushaltslage Frankreichs so schlecht wie die von Spanien oder Portugal. Er fordert eine Ausweitung des Euro-Rettungsfonds.

(...)
Der als Pessimist bekannte Wissenschaftler hält für die Euro-Zone drei Szenarien für möglich.

Demnach könnte erstens der Rettungsschirm, unter den sich bisher nur Irland geflüchtet hat, in der Schuldenkrise helfen und die Finanzmärkte beruhigen. Dafür müsste aber der Umfang des Fonds von bisher 750 Milliarden Euro vergrößert werden, sagte Roubini.

Helfen könnte es der Euro-Zone zweitens auch, die Steuerpolitik besser zu koordinieren. Dies würde den Staaten erlauben, ihre "Probleme strukturell zu lösen", sagte der Ökonom. Allerdings müssten die Länder dafür einen Teil ihrer Souveränität abgeben, was insbesondere für Deutschland und Irland schwierig erscheine. Das dritte Szenario ist dem Wirtschaftswissenschaftler zufolge eine Umschuldung verschuldeter Staaten. Die Gläubiger der Staatsanleihen müssten dann auf einen Teil ihres Geldes verzichten. Dies würde einige Länder allerdings dazu zwingen, die Euro-Zone zu verlassen und diese daher zusammenbrechen lassen, sagte Roubini.

Der US-Ökonom beurteilt die Haushaltslage Frankreichs so schlecht wie die von Spanien oder Portugal, wie er "Le Monde" sagte. Die Schulden Frankreichs könnten die Investoren "eines Tages beunruhigen". Roubini hatte die Finanz- und Wirtschaftskrise korrekt vorausgesagt.
(...)
http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/618140/Roubini-stellt-Frankreich-mit-Portugal-auf-eine-Stufe?_vl_backlink=/home/wirtschaft/609810/index.do&direct=609810

Heinrich_Kraemer
14.12.2010, 11:47
Kleiner Exkurs in die Diplomatie:

Alle kriechen hier, wollen der Erste drin sein. Und dafür gibts vom schwarzen "Messias" einen Tritt in den Hintern.

Im Gegensatz zur SPIEGEL-Darstellung hier bleibt zu bedenken, daß der hebräische Franzose voll Transatlantiker ist: Deutschland rupfen bis geht nicht mehr, USA Außenpolitik unterstützten, wo immer möglich.

Die Deindustrialisierung Europas (Klimamärchen, Ökomist usw.) tut ihr übriges zur globalen Macht der Chinesen. Hier spielt langsam aber sicher die Musik. Fragt sich nur, wo es mit USA im Verhältnis hingeht.



09.12.2010
(...)
Die Politiker der EU wollen Weltmacht spielen - für die USA ein verzweifelter Versuch. Weil sich Merkel und Co. beim Buhlen um Obamas Gunst gegeneinander ausspielen lassen, werden sie nicht ernst genommen. Der Präsident wendet sich lieber anderen Weltregionen zu.

Die Kanzlerin war auf George W. Bushs Ranch in Crawford, Texas, geladen, nur wenige durften dorthin vordringen. Selbst ihr Ehemann Joachim, ein seltener Begleiter, war mitgekommen, sogar passend zur Umgebung leger in Jeans gekleidet. Die Merkels und die Bushs strahlten in die texanische Sonne.


Doch Amerikas Diplomaten hatten Kosten und Nutzen des Pärchenabends im November 2007 vorher kühl durchgerechnet: "Merkel konkurriert mit einem dynamischeren französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy um Aufmerksamkeit auf der internationalen Bühne", heißt es in einem Bericht der US-Botschaft in Berlin. Sarkozys Besuch in Washington und seine Ansprache vor dem Kongress ein paar Tage zuvor seien ihr bestimmt nicht entgangen. Also biete der Ranch-Besuch der Deutschen eine Gelegenheit, sich daheim als Europas wichtigste Politikerin darzustellen.

Aber dafür könne man einen Preis verlangen, so das Memo: Im Gegenzug könne Bush, damals noch US-amerikanischer Präsident, die Kanzlerin auf Fortschritte bei "Schlüsselthemen" verpflichten. Etwa beim Afghanistan-Engagement der Deutschen.

Drängen, verlangen, gegeneinander ausspielen - das Memo zur Merkel-Visite bietet einen kurzen Einblick in Amerikas Umgang mit Europa. Den Kontinent, der so gern noch immer Amerikas wichtigster Verbündeter wäre, nehmen US-Außenpolitiker nicht mehr recht ernst. Seine Führer gelten ihnen als politische Zwerge, auch weil sie sich so einfach gegeneinander ausspielen lassen.

Als besonders beeinflussbar gilt der geltungsbewusste Franzose. In einem Memo der Botschaft in Paris vor Sarkozys erstem offiziellen Washington-Besuch 2007 heißt es: "Ein Beiname von ihm lautet 'der Amerikaner', in seiner Siegesrede hat er die USA als einziges anderes Land erwähnt." Als Obama, damals noch Präsidentschaftskandidat, im Juli 2008 nach Paris gereist sei, habe Sarkozy Termine umgeschmissen, um nur ja eine Pressekonferenz mit ihm abhalten zu können. "Er hofft auf regelmäßigen ernsthaften Kontakt mit Präsident Obama."

Alle wollen etwas von den Amerikanern

Ähnlich liest sich ein Botschaftsdokument zu Großbritanniens ehemaligem Premier Gordon Brown, das Amerikas Diplomaten bald nach dessen Amtsantritt erstellten. Dieser wolle zwar nicht wie sein Vorgänger Tony Blair als Bushs "Pudel" gelten. Doch das Resümee lautete auch hier: "Er weiß, dass Großbritannien eine starke Beziehung mit der US-Regierung braucht."

Alle wollen also etwas von Washington - so schauen die Amerikaner auf die Europäer herab. Und dementsprechend sicher fühlt sich die aktuelle Regierung, Wünsche zu ignorieren oder Politiker gegeneinander auszuspielen. Der britische Historiker Timothy Garton Ash von der Universität Oxford sagt: "Beamte in Washington wissen besser als irgendjemand sonst, wie sehr europäische Staatenlenker untereinander um Audienzen mit dem US-Präsidenten oder der Außenministerin konkurrieren. Das alberne Spiel ist immer dasselbe."

Obama persönlich hält das Spiel für besonders albern. Der Präsident, auch in Indonesien aufgewachsen und ohne persönliche Bande zu Europa, schert sich kaum um transatlantische Empfindlichkeiten. Er schaut eher nach Asien und spricht vom "pazifischen Jahrhundert".

Auf einer Europa-Visite 2009 verbrachte der Präsident in Paris lieber einen gemütlichen Abend im Freundeskreis, statt mit Carla Bruni und Sarkozy öffentlich transatlantische Einheit zu zelebrieren. Der Franzose war darüber nicht glücklich. Für Gordon Brown hatte Obama als Gastgeschenk eine DVD-Sammlung alter Filme parat. Mit dem Begriff "special relationship" für die Freundschaft zwischen London und Washington, den Briten heilig, tat sich das Weiße Haus schwer.
Wie kühl aber auch Obamas Diplomaten mit Europas Eitelkeiten spielen, belegen die nun vorliegenden Botschaftskabel - gerade aus der Zeit, als viele Europäer in Obama-Manie verfielen. Ein Fototermin mit dem mächtigsten Mann der Welt war auf einmal für Europas Mächtige ein politischer Jackpot.
(...)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,728613,00.html

Auf chinesischer Bühne erlaubt sich USA solche Späßchen längst nicht. Eher umgekehrt: Denke da an einen Staatsbesuch Bushs, wo man ihn in Peking auf rotem Teppich zur Belustigung umherirren ließ, weil er nicht wußte wohin. :D

Heinrich_Kraemer
14.12.2010, 12:03
Auf allen Ebenen kauft China Rohstoffe und Industrie mit $-Devisen zusammen. Wird soweit Inflation bei Rohstoffen erzeugt?!

Anscheinend ja.

Übrigens auch noch was zur Diplomatie der Chinesen, von wegen Leitzinserhöhungen:



14.12.2010, 07:42

Spekulanten stürzen sich auf Rohstoffe

Hedgefonds und andere Finanzinvestoren wetten im großen Stil auf einen Preisanstieg. Das geht aus Zahlen der Terminbörsenaufsicht CFTC vor. Sie will diese Woche schärfere Regeln vorstellen.

Der Rohstoff-Boom lockt so viele Spekulanten an wie seit Jahren nicht mehr. Ein vom Finanzdatendienstleister Bloomberg erstellter Index, der die Entwicklung von Termingeschäften auf 20 verschiedene Rohstoffe abbildet, hat laut Meldung vom Montag den höchsten Stand seit Februar 2006 erreicht. Die Zahl der Kontrakte, mit denen auf einen Preisanstieg gewettet wird, überstieg die Wetten auf einen Preisverfall um 1,54 Millionen. Der Index wird aus Daten der Terminbörsenaufsicht CFTC erstellt. Sie unterscheidet zwischen Marktteilnehmern, die tatsächlich Rohstoffe erwerben und solchen, die nur in Rohstoff-Derivate wie Futures und Optionen investieren.

Rohstoffe sind heiß begehrt. Hier wird Eisenerz abgebaut. Die Zahlen dürften der Debatte über die Rolle von Finanzinvestoren bei der seit Monaten andauernden Rohstoff-Rally neue Nahrung geben. Die CFTC will spekulative Geschäfte auf dem Rohstoffmarkt eindämmen. Am Donnerstag wird die Aufsichtsbehörde neue Positionslimits vorschlagen. Sie begrenzen das Volumen an Terminkontrakten, mit denen einzelne Marktteilnehmer handeln können. Eine strengere Beaufsichtigung des Rohstoffhandels ist Teil der US-Finanzmarktreform, die im Sommer verabschiedet wurde.

Das international in Rohstoffe investierte Vermögen hatte im Oktober laut Berechnungen von Barclays Capital die Rekordsumme von 340 Mrd. Dollar erreicht. Der Boom hat mehrere Ursachen: Wegen des weltweiten Aufschwungs nach der Wirtschaftskrise steigt die Nachfrage nach Industrierohstoffen. Die Preise von Lebensmitteln wie Weizen wurden durch Ernteausfälle in Russland und anderen wichtigen Anbaustaaten beflügelt. Und Edelmetalle wie Gold erfreuen sich bei sicherheitsorientierten Anlegern großer Beliebtheit, die Risiken wie die Schuldenkrise in Europa oder eine Inflation in den USA fürchten.

Besonders gefragt ist derzeit Kupfer, das am Montag einen Rekordpreis erzielte. Kontrakte zur Lieferung in drei Monaten kosteten an der Londoner Metallbörse LME zeitweise 9210 Dollar pro Tonne. Am Freitag war bekanntgeworden, dass der größte Kupferkonsument China seine Einfuhren im November im Monatsvergleich um 29 Prozent gesteigert hatte.Nachdem die chinesische Zentralbank am Wochenende entgegen den Erwartungen vieler Marktteilnehmer den Leitzins nicht erhöht hat, wächst bei vielen Anlegern die Zuversicht, dass sich der Boom in der Volksrepublik fortsetzt. Kupfer wird beim Bau von Häusern und bei Infrastrukturprojekten für Stromkabel und Leitungen benötigt. "Die Industriemetalle reagieren positiv auf die Daten aus China und die Tatsache, dass der Leitzins trotz steigender Inflationsrate nicht erhöht wurde", sagte der Commerzbank-Analyst Daniel Briesemann der Nachrichtenagentur Reuters.
(...)
http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/rohstoffe/:preistreiberei-spekulanten-stuerzen-sich-auf-rohstoffe/50205079.html

Heinrich_Kraemer
14.12.2010, 12:13
Wird gaaanz bestimmt zurückgezahlt. Die Größenordnung ist schon beeindruckend, wenn man mit 1,7 Bio. Staatsschulden der BRD vergleicht bzw, mit 240 Mrden. Haushaltsvolumen.



13.12.2010

Krisenländer schulden Deutschland 513 Milliarden

Basel - Die europäischen Krisenländer Portugal, Irland, Griechenland, und Spanien - die sogenannten PIGS-Staaten, stehen mit etwa 513 Milliarden Dollar (388 Milliarden Euro) bei Deutschland in der Kreide stehen. Das geht aus dem jüngsten Bericht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hervor, der am Sonntag in Basel veröffentlicht wurde.

Die "Zentralbank der Zentralbanken", wie die BIZ auch genannt wird, sieht die Gesamtforderungen auf der Welt an diese vier Länder für das zweite Quartal 2010 bei 2,2 Billionen Dollar. Aufgeschlüsselt liege der Anteil der grenzüberschreitenden Forderungen zwischen 60 Prozent im Falle Portugals und 76 Prozent im Falle Irlands. Für Griechenland und Spanien lag der entsprechende Anteil bei 64 und 69 Prozent.
(...)
Allerdings könne angenommen werden, dass die Aufwertung des Dollar zum Euro hauptsächlich für einen Rückgang der Forderungen verantwortlich ist.

Für Deutschland ergeben sich laut BIZ zum Ende des zweiten Quartals 2010 folgende Forderungen: Griechenland 65,4 Milliarden Dollar, Portugal 44,3, Irland 186,4 und Spanien 216,6 Milliarden Dollar.

Dabei haben allein die deutschen Banken per Ende Juni umgerechnet 181,6 Milliarden Dollar nach Spanien verliehen. Davon gingen 81,1 Milliarden Dollar an die Geldhäuser des Landes und 74,4 Milliarden an Privatunternehmen.
(...)
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/banken/0,2828,734242,00.html

Heinrich_Kraemer
20.12.2010, 10:49
Vorübergehender Austritt?! Soweit im öffentlichen Diskurs mittlerweile der Eurotz-Kollaps thematisiert wird, denke ich, daß es noch ein Weilchen dauern wird und wenn dann quasi über Nacht mehr oder weniger kontrolliert passieren wird.



Weltgrösster Bondinvestor warnt vor Euro-Kollaps 20.12.2010 09:43

Der weltgrösste Anleiheninvestor schlägt nach den jüngsten Gipfelbeschlüssen der EU-Regierungschefs Alarm. Denn die Spannungen an den Finanzmärkten werden auch 2011 bleiben.

«Die Politik darf nicht länger die Augen vor einer Staatspleite verschliessen», sagte Andrew Bosomworth, Leiter des Portfoliomanagements der Allianz-Tochter Pimco in München, der Zeitung «Die Welt» (Montagausgabe). Entweder sie baue jetzt eine glaubwürdige und damit langfristig stabile Wirtschafts- und Fiskalunion auf. «Oder sie riskiert einen Zusammenbruch der Währungsunion und damit des Euro», sagte Bosomworth. Pimco ist mit einem verwalteten Vermögen von rund einer Billion Dollar die weltweite Nummer eins unter den Anleiheinvestoren.

Der ab Mitte 2013 geltende Krisenmechanismus, der in der Vorwoche beschlossen wurde, sei ein richtiger Schritt, komme aber zu spät. «Die Spannungen an den Finanzmärkten werden auch 2011 bleiben», so Bosomworth. Der Krisenmechanismus sieht ab 2013 neben einem dauerhaften Rettungsschirm auch die Beteiligung privater Investoren an den Kosten einer Staatspleite vor.
(...)
Um die Schuldenprobleme dauerhaft zu lösen, hält Bosomworth einen vorübergehenden Austritt von Griechenland, Irland und Portugal aus der Währungsunion für notwendig. Er gehe nicht davon aus, dass es diesen Ländern gelinge, innerhalb eines festen Wechselkursmechanismus wie dem Euro zu wachsen und gleichzeitig ihren Haushalt zu entlasten. «Mit einer eigenen Währung könnten sie ihre Güter im Ausland günstiger verkaufen», sagte Bosomworth.

Optimistischer zeigte er sich bei den ebenfalls an den Finanzmärkten unter Druck geratenen Ländern Spanien, Italien und Belgien. «Diese Länder haben gute Chancen, es auch innerhalb der Staatengemeinschaft zu schaffen», sagte er. Ohne Unterstützung der anderen EU-Mitglieder gehe es allerdings nicht. «Über kurz oder lang kommen wir an einer Euroanleihe nicht vorbei», so der Portfoliomanager.

Im Gegenzug fordert er eine tiefgreifende Reform der Europäischen Union. «Wer mehr in den Topf einzahlt als er herausnimmt, muss auch mehr Mitsprache haben», sagte Bosomworth. Es könne nicht sein, dass Deutschland im Europarat 29 Stimmen habe und Spanien immer noch 27 Stimmen.
(...)
http://www.cash.ch/news/front/weltgroesster_bondinvestor_warnt_vor_eurokollaps-982950-449

Hoamat
21.12.2010, 19:48
Vorübergehender Austritt?! Soweit im öffentlichen Diskurs mittlerweile der Eurotz-Kollaps thematisiert wird, denke ich, daß es noch ein Weilchen dauern wird und wenn dann quasi über Nacht mehr oder weniger kontrolliert passieren wird.


Ich kann mir nicht gut vorstellen, dass das so über die Bühne gehen kann.
Das Problem der PIIGS besteht ja darin, dass Sie mit dem Rest nicht mithalten können. Frankreich täte sich mit einer weicheren Währung sicherlich auch leichter ... Belgien detto.

Bei den Griechen war ja das Gespräch schon, in Richtung Drachmen, wurde aber verworfen, weil die Griechen dann alles Geld in Euro abheben würden .. usw.
Wer sollte Ihnen das verübeln, wenn Sie, die Bürger, nicht freiwillig tauschen wollen ?


Wenn aber nun die restlichen Staaten einen neuen Euro, oder was auch immer, einführen würden ... der Scheinetausch ginge ohne Aufregung ;)


:cool:

Grenzer
21.12.2010, 20:01
[QUOTE=Heinrich_Kraemer;4253368


Auf chinesischer Bühne erlaubt sich USA solche Späßchen längst nicht. Eher umgekehrt: Denke da an einen Staatsbesuch Bushs, wo man ihn in Peking auf rotem Teppich zur Belustigung umherirren ließ, weil er nicht wußte wohin. :D[/QUOTE]


Das wusste der Bush nie so richtig ,-
wenn ihm Jene in seinem Land
mal nicht die Richtung vorgaben.... :)

Heinrich_Kraemer
29.12.2010, 13:38
Schaut ja nicht nach sehr viel aus:



EZB: Geldmenge wächst stärker als erwartet29.12.2010 10:08

FRANKFURT (awp international) - In der Eurozone ist die Geldmenge im November stärker als erwartet gestiegen. Die Geldmenge M3 sei zum Vorjahr um 1,9 Prozent gestiegen, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Mittwoch in Frankfurt mit. Von dpa-AFX befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 1,5 Prozent gerechnet. Im Vormonat war die Geldmenge um revidiert 0,9 (zunächst 1,0) Prozent gestiegen.

Im aussagekräftigeren Dreimonatszeitraum (September bis November) stieg die Geldmenge um 1,3 Prozent. Ökonomen hatten einen etwas schwächeren Zuwachs um 1,2 Prozent erwartet. In der Vorperiode war die Geldmenge um revidiert 1,0 (1,1) Prozent gestiegen. Die Kreditvergabe an den privaten Sektor stieg im November um 2,0 Prozent, nach einem Plus von revidiert 1,5 (1,4) Prozent im Vormonat.
(...)
http://www.cash.ch/news/boersenticker/ezb_geldmenge_waechst_staerker_als_erwartet-985431-450

Heinrich_Kraemer
29.12.2010, 17:05
Hier noch ein paar Daten zur Zuwanderung:

Deutschland:

2010: 66000 Stellen der MINT-Fächer blieben unbesetzt

2005-2008: 459 (!) Hochqualifizierte wanderten zu, außerhalb der EU

Gesamtanteil der Hochqualifizierten unter den Einwanderern nach BRD: 5%

USA: Hochqulifizietenanteil unter Einwanderern: 55%

Kanada: 99%

Australien: 85%

Kanada und Australien besitzen eine Steuerlast für Hochqulifizierte zwischen 20-25%.
(Quelle: Prof.Dr.Bauch in JF 52/10 -S.22)
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Weiterhin zieht die BRD den Bodensatz der Unterschichten aus Drittwelländern an, sofern das asoziale Sozialsystem paradiesische Zustände für diese Leute darstellt. Die BRD nimmt diese willig und ohne größere Widerstände auf.
Zwar ist die BRD mehr verschuldet als USA gemessen am BIP, erhält das asoziale Sozialssystem weiter aufrecht, enteignet uns Deutsche u.a. deshalb mittels Steuern und hält v.a. aufgrund der asozialen Steuerlast Hochqualifizierte erfolgreich fern.

Fazit Sarrazins: "Deutschland schafft sich ab."

Buella
30.12.2010, 10:48
Der Koloss wankt – und wird fallen (http://karlweiss.twoday.net/stories/11533721/)

Zum Jahresausklang: Kein Ausweg mehr für den US-Imperialismus

Von Karl Weiss

Zum Teil geht das Herrschaftsgebaren des US-Imperialismus bereits in wildes Um-sich-schlagen über, ein deutliches Anzeichen für die ausweglose Situation, in der die US-Regierung und ihre Verbündeten sind. Verzweifelt fälscht man Statistiken, um die Wahrheit noch ein wenig zu verstecken, man droht in alle Richtungen, aber die Dissidenten sind nicht mehr zum Schweigen zu bringen. So haben z. B. die vier Staaten des Mercosur, Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay, Palästina in den Grenzen von 1967 als eigenen Staat anerkannt, obwohl die USA ausdrücklich vor diesem Schritt gewarnt haben. Doch der ausschlaggebende Stoß gegen den Weltenherrscher wird vom eigenen Wirtschaftssystem ausgehen, dem Kapitalismus.

...

Südamerika, für weit über ein Jahrhundert lediglich der Hinterhof der USA, wo sie nach Belieben schalteten und walteten, wo sie Militärputsche durchführen ließen, wann immer sie wollten und dazu speziell große Teile des Militärs in den USA „ausbilden“ ließen, dieses Südamerika ist aufgewacht und will sich nicht mehr am Gängelband führen lassen. Außer Kolumbien, Peru und Chile sind heute alle Staaten Südamerikas relativ unabhängig von den USA, dazu auch einige Staaten Mittelamerikas und der Karibik.

Auch das unglaublich absurde Fälschen von Statistiken ist ein Anzeichen für die Panik, in die man in Washington schon gefallen ist. Man veröffentlicht Monat für Monat allen Ernstes eine Arbeitslosenstatistik mit etwa 10 Millionen Arbeitslosen, während gleichzeitig Statistiken ans Tageslicht kommen, die belegen, es sind bereits 43 Millionen US-Bürger, die „Essensmarken“ (in Form einer Karte) bekommen (was nur bei Arbeitslosigkeit geschieht), um nicht zu verhungern.

Monat für Monat reagiert die New Yorker Börse mir Ausschlägen auf die Meldungen vom Arbeitsmarkt mit 10 Millionen Arbeitslosen nach oben oder nach unten, während die zweite Statistik ignoriert wird. Kann es sein, dass nur geistig Minderbemittelte an der Börse kaufen und verkaufen? Wohl kaum. Das sind gezielt gesteuerte Ausschläge und Kommentare dazu. Jeder weiss, was wirklich vor sich geht: Die Krise in den USA vertieft sich, die Arbeitslosigkeit greift um sich, der Hausbau ist fast eingestellt, neue Arbeitsplätze werden so gut wie nicht geschaffen, das Volk wird immer ärmer, während eine kleine Oberschicht in Geld schwimmt.

Übrigens sind da einige Tendenzen sehr ähnlich denen in Deutschland: Auch hierzulande wird eine Arbeitslosenstatistik erfunden und demnächst wird man melden, die Zahl der Arbeitslosen sei unter 2 Millionen gesunken. Zur gleichen Zeit sind über 6 Millionen in Hartz IV, mit der Tendenz zu 7 Millionen – und die Frankfurter Börse tut so, als würde sie den Aufschwung-Stories glauben.

Ein anderes Anzeichen für die Schwierigkeiten, in denen der US-Imperialismus steckt, ist die offizielle Haltung zu Israel. Während sich vorher die jeweiligen US-Präsidenten noch den Anschein gaben, man halte Israel an, einen Frieden zu versuchen und sogar Abkommen in Gang brachte wie das von Oslo, welche den Anschein erweckten, die USA und Israel könnten eventuell an einem Friedensschluss interessiert sein, wurde jetzt der Schein fallen gelassen. Israel baut weiter in Höchstgeschwindigkeit in den besetzten Gebieten und in Ost-Jerusalem und die USA haben ihren Segen gegeben. Damit ist jeder mögliche Ansatz für einen Frieden im Nahen Osten den Bach hinunter gegangen.

Damit geraten auch und gerade jene arabischen Führer in die Bredouille, die mit den USA verbündet sind, während die Regierungen des Irans, Syriens und des Libanon den Massen in Arabien immer mehr als Vorbilder dastehen. Israel scheint nun die letzten Brücken hinter sich abgebrochen zu haben und erklärt offiziell: „Wir machen mit den Palästinensern nur das gleiche, was die USA mit den Indianern gemacht haben.“ Damit wissen alle, woran sie sind. Es steht die Frage, ob der Zionismus nicht für diese Ankündigung eines neuen Holocausts einmal einen sehr, sehr hohen Preis zahlen muss.

Die Situation im Mittleren Osten ist so verfahren für den US-Imperialismus wie nur möglich. Wenn die letzten Truppen aus dem Irak abgezogen sind, wird dort die schiitische Mehrheit die Macht übernehmen und sich mit dem Iran zu einem mächtigen Bündnis vereinen. Das praktische Zugeständnis eines Kurdenstaats im Irak drückt die Türkei immer mehr aus der Nato und aus dem Bündnis mit Israel, ebenso die Verweigerung von ernsthaften Aufnahmeverhandlungen der Türkei in die EU.

...

Kurz: Hatten die USA vor, den gesamten Nahen und Mittleren Osten fest unter ihre Fuchtel zu bekommen, so haben sie so ziemlich alles falsch gemacht, was möglich war. Nun werden sie ernten, was sie säten: Der Islam, auch und gerade in der Form des extremistischen Islamismus, wird gestärkt aus den US-Kriegen hervorgehen, die Milliardenausgaben haben das Gegenteil erreicht, was beabsichtigt war (oder war es gar nicht beabsichtigt?).

Die Verschuldung der Vereinigten Staaten ist so stark gewachsen und absolut wie auch relativ zur Wirtschaftsleistung so gewaltig – und weiter wachsend! -, dass man schlicht feststellen kann: Das wird niemals zu zahlen sein, schon gar nicht von dieser USA! Wenn das aber so ist, dann steht eines bereits fest: Der Staatsbankrott der USA! Man kann nicht sagen, wann das sein wird, denn das hängt vom guten (oder bösen) Willen der Spekulanten und der Chinesen und Japaner ab, die den größten Teil der im Ausland vorhandenen US-Staatsanleihen haben, aber es wird geschehen und dann wird es unmöglich sein, die Scherben so einfach wieder zusammenzusetzen.

Die Spekulanten, die Rating-Agenturen und die offiziellen Verlautbarungen der Wirtschaftspolitiker und Staatsbanken-Präsidenten lügen und lügen und lügen. Da wird von Griechenland gesprochen, von Irland, Portugal und Spanien, aber das Land, dessen Wirtschaftszahlen (Leistungsbilanzdefizite, Haushaltsdefizite und Staatsverschuldung im Vergleich zur Wirtschaftsleistung) am schlechtesten sind – (und das mit Abstand!) sind die USA.

...

Da der US-Dollar die Weltwährung ist, wird ein Dollar-Crash das gesamte Finanzsystem implodieren lassen. Man stelle sich nur vor, wenn dann alle Banken und Staaten „gerettet“ werden müssten, die grosse Teile ihrer Rücklagen in Dollars und/oder US-Staatsanleihen gehalten hatten, was natürlich objektiv unmöglich ist.

Ein solcher Crash wird die Weltwirtschaftskrise weiter vertiefen und wird die Frage auf die Tagesordnung setzen, ob sich die Menschheit wirklich noch die Machenschaften der kapitalistischen Führer (Bank-Präsidenten, Wirtschaftsführer und ihre Politiker) und die „Gesetzmäßigkeiten“ des Kapitalismus (Für die Banken ist immer Geld da, für die Bürger nie) gefallen lassen will. Hier sind wir für die Banken da, dann werden Banken für uns da sein.

Das Interesse für den Sozialismus wird sprunghaft anwachsen und es ist möglich, dass die Phase der Unruhen nach jenem Crash unmittelbar in die sozialistische Weltrevolution übergeht.

Da ist es kein Wunder, wenn den Herrschaften der Hintern auf Grundeis geht und sie bereits alles zum absoluten Überwachungs- und Terrorstaat vorbereiten. Doch auch das kennen wir hier in Deutschland nur zu gut: Der kleinbürgerlich-kapitalistische DDR-Staat glaubte ebenfalls, wenn er alle bespitzelt und die eigene Bevölkerung terrorisiert, wird er sich über Wasser halten können.

Wir alle wissen, wie schnell es dann ging.

oder es ist sogar so gewollt?

;)

Heinrich_Kraemer
04.01.2011, 15:14
Zum Grundverständnis eine schematisch grobschlächtige Darstellung zu Geldschöpfung, Krise und staatlichem Handeln:


Geldschöpfung:

1. Staatlich/ (halb)staatlich:

a) durch Staatsverschuldung, die von den Zentralbanken aufgekauft wird

b) durch Nettogeldschöpfung (analog dem Anwerfen der Druckpressen; heutzutage herrscht ja v.a. Buchgeld), indem die Zentralbanken irgendeinen Vermögenswert (sagen wir einen Hundenhaufen) überbewertet kaufen und ins Soll ihrer Bilanz übernehmen. Praktisch wird irgendeine Forderung enorm überbewertet überommen (wie US-Immos, faule Kredite etc.) und nochmal mehr oder minder beliebig überbewertet.
- So hat des Adi, Stalin, Honnecker usw. betrieben, allerdings mit Festsetzung von Höchstpreisen --> Jeder hatte immer mehr Geld, das Güterangebot sank dort; hier droht offene Inflation)

2. (halb)staatlich - privat

a) Kredite werden von der Zentralbank an die Geschäftsbanken vergeben

b) private nehmen Kredite bei Geschäftsbanken

c) Geschäftsbanken geben und nehmen Kredite untereinander

d) Staatsverschuldung wird von Privaten geglaubt
---------------------------------------------------------

Problematik der Finanzkrisen im Zshg. mit dem depperten Staat:

A. Finanzblasen entstehen, wenn auf Kredit (!) Nachfrage geschürt wird:

1. privat - direkt

Bsp.: Der liebe Onkel Kraemer kauft vom lieben XY ein KFZ für 10000. Weil der liebe Onkel Kraemer aber 10000 nicht hat nimmt er einen Kredit bei der Bank auf: Die Bank hat so Forderungen gegen den lieben Onkel, der liebe XY gegen die Bank und der liebe Onkel trägt seine Schulden durch Arbeit ab, indem er so normalerweise Vermögenswerte schafft (ganz im Gegensatz zum depperten Staat).

So nicht schlimm, volkswirtschaftlich wird aber aufgrund vieler Onkel soweit künstlich Nachfrage erzeugt, die Preise ziehen an.
Soweit steigt auch der Preis der Sicherung für neue Kreditaufnahmen, weil das KFZ auf einmal 10010 wert ist und somit mehr Kredit vergeben werden kann.
--> Blase entsteht (vgl. Immobilienblas, Aktienblase etc.), wird so sukzessive aufgebläht

ABER: Soweit hier Vermögenswerte geschaffen werden, steht der Geldmengenausweitung reale Wertschöpfung entgegen durch Güter. Ganz im Gegensatz zum Konsum des depperten Staats:

2. staatlich - direkt/indirekt

An der Entstehung von Blasen ist maßgeblich immer der Staat beteiligt, weil dieser

a) keine Vermögenswerte schafft, sondern nur konsumiert

b) direkt/ indrekt Nachfrage über Schulden produziert (Staatsverschuldung ist jedoch kein Muss, siehe Norwegen z.B.), indem er entweder direkt konsumiert, oder aber indirekt Nachfrage schürt (über die Gehälter seiner Büttel, Hartz, über kreditfinanzierte Geschenke wie die Abwrackprämie z.B. usw.)

c) jetzt neuerdings Garantien für die Ausfälle der Schuldner übernimmt

d.h. der liebe Staat bläht die Forderungsmenge auf, während die reale Wertschöpfung nicht in diesem Maße steigt. Was jetzt passiert ist das Aufblähen einer noch größeren Blase.

- Das ist freilich ziemlich grob schematisch dargestellt, für einen komplexen Sachverhalt, veranschaulicht aber denke ich ganz gut -


B. Die Krise entsteht nun so:

Die Vermögensbewertung steigt, also die Forderungsmenge, die reale Wertschöpfung steigt unterproportional. D.h. auch Dividenden, Mieten usw. steigen langsamer als die Forderungsmenge. Soweit wird ab einem bestimmten Punkt die Kreditnachfrage rückläufiger.

Fallen nun so die faulsten Schuldner aus (Kredite werden nichtmehr schnell genug bedient), entsteht eine Kettenreaktion: Der reale Vermögenswert geht an den Gläubiger über, dieser will diesen möglichst schnell loswerden --> Preise sinken, immer mehr Gläubiger bekommen Panik, hauen das Zeug auf den Markt --> Preise fallen, Nachfrage fällt --> Kreditsicherung nichtmehr vorhanden --> Gläubigerpleite droht --> keine Kreditvergabe mehr an die Wirtschaft, während die Wertschöpfung stagniert/ zurückgeht --> Arbeitslosigkeit steigt usw.

D.h.: DEFLATION


C. Staatliche Gegenmaßnahmen, um die "Kernschmelze" zu verhindern:

- Übernahme der faulen Kredite in die eigenen Bücher (durch Staat, durch Zentralbank), Verstaatlichung bankrotter Gläubiger (HRE z.B.)

- Bürgschaften und Garantien für Schuldnerausfälle (auch für den Sparer, wenngleich der Staat dessen Einlagen überhaupt nicht garantieren kann, wird somit massenpsychologisch der Bankenrun verhindert)

- Finanzspritzen für Gläubiger und Wirtschaft

alles finanziert über neue Schulden bzw. Steuererhöhungen
---------------------------------------------

Folge: Statt mäßig und kontrolliert die Forderungsmenge zurückzufahren (vgl. Japan) wird diese weiter erhöht und somit eine größere Blase erzeugt.


- ist ein Doppelbeitrag; bitte dennoch stehen lassen, liebe Moderatoren -

Heinrich_Kraemer
05.01.2011, 13:19
- Wurde hier gefragt, inwiefern (hohe) Inflation entsteht bzw. bei hohem Geldmengenwachstum die Inflation nicht anziehen kann; was passieren würde, wenn die Gläubiger die Staatsanleihen auf den Markt werfen. -

Die Sache kann man wohl gut vereinfachend mit einem Stausee vergleichen, aus welchem Wasser abfließt (Gesamtmenge Geld enspricht dem gesamten Wasser):

1. Umlaufgrößen:

die Forderungen die im Moment getauscht werden enstprechen hierbei dem Wasser das abfließt; z.B. das was von Gehältern/ Löhnen gleich ausgegeben wird für Nahrung, Miete u.ä.. Aber auch das Eintauschen von (Staats-)Anleihen), Kaufen von Aktien, Immos usw.

Diese wirken als Nachfrage


2. Bestandsgrößen:

das was nicht gleich getauscht wird - entspricht dem gestauten Wasser; z.B. Gespartes für ein zukünftiges KFZ, Notgroschen usw., aber auch (Staats-)Anleihen, Wertpapiere, Aktien usw., die irgendwann mal getauscht werden können/ wollen

Diese KÖNNEN als Nachfrage wirken
----------------------------------------------------------

starke Inflation entsteht, wenn die Nachfrage nach Gütern das Angebot weit übersteigt (z.B. 100 Leute stehen beim Bäcker mit Taschen voller Geld und wollen Semmeln, aber nur eine Semmel hat er): Die Preise steigen enorm.

D.h. wird die Höhe der Umlaufgrößen kurzfristig stark erhöht (die Schleusen geöffnet), erhöht sich somit die Nachfrage während das Angebot gleich bleibt bzw. nur langsam steigt --> hoher Preisanstieg. Die Bestandsgrößen haben sich in Umlaufgrößen verwandelt.
Jetzt beschwert sich die Bevölkerung zu wenig zu verdienen und wird rebellisch --> es werden höhere Gehälter gezahlt, diese werden auf die Preise umgelegt, die Bevölkerung will noch höhere Gehälter, diese werden wieder umgelegt die Preise steigen und steigen (Lohn-Preis-Spirale).
Hierbei werden die Bestandsgrößen schnell abgebaut und die Umlaufgeschwindigkeit erhöht, weil man Angst hat immer weniger für die Kohle zu bekommen, was wiederum die Nachfrage erhöht --> Preise steigen weiter.

In der jetzigen Situation werden die Bestandsgrößen immer weiter erhöht (z.B. durch neue Anleihen), während die "Schleusen" (noch?) halten und die Umlaufgrößen nur mäßig steigen.

Daß das so ist, ist wohl v.a. massenpsychologischen Phänomenen geschuldet, die das Vertrauen erhalten sollen:

- Der Staat "sichert" der Bevölkerung ihre Spareinlagen (was er freilich nicht kann) und der Großteil glaubts, ein Bankenrun wird verhindert; er setzt sich offiziell für Geldwertstabilität ein und die Bevölkerung glaubts
"Sichert" bei Bedarf die Arbeitsplätze (vgl. Opel) usw.

- Im Finanzsektor bürgt er für mögliche Schuldnerausfälle, bzw. übernimmt diese Forderungen usw. (z.B. bei Immobilienkrediten, Industrieanleihen, Staatsanleihen usw.), daß diese nicht in Rohstoffe, Sachwerte getauscht werden

Somit wird versucht die Bestandsgrößen zu erhalten und einen Wechsel in Umlaufgrößen zu verhindern: Das Wasser bleib (noch) im Stausee, wobei immer mehr angstautes Wasser dazukommt.
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Wenn Staatsanleihen z.B. die Chinesischen Dollarbestände schnell in großer Zahl auf den Markt kommen ist wohl recht einfach: Das Angebot übersteigt die Nachfrage und die Preise sinken, sie entwerten sich. Die anderen Gläubiger bekommen Panik und hauen ihre auch auf den Markt --> Kettenreaktion. Die Chinesen z.B. bauen deshalb ihre Anleihen langsam aber stetig ab, kaufen v.a. Rohstoffe.
Der Staat hätte dabei Probleme seine neuen Anleihen zu einem guten Preis auf den Markt zu bringen (deshalb kaufen die Zentralbanken die Anleihen) und es droht Zahlungsunfähigkeit, d.h. Staatsbankrott. (Deshalb die Rettung der z.B. HRE, weil sonst die Anleihen bei Bankrott auf den Markt gekommen wären).

Ausnahme USA: Sofern die globalen Märkte (noch) in der Leitwährung Dollar abgerechnet werden ist es USA wurscht, weil Dollar einfach druckbar. Problematisch wirds dann, wenn Anbieter keinen $ mehr akzeptieren. Dann ist Schicht im Schacht.

Die größten Gläuber der USA sind China, Japan; die jeweilige Höhen müssten schon irgendwo im Strang stehen, bzw. sind wohl googlebar.

Heinrich_Kraemer
06.01.2011, 12:26
Hier noch was zum Geldmengenwachstum und befürchteter Inflation.



05.01.2011
(...)
Der renommierte Nationalökonom Peter Bernholz kritisiert die ultralockere Geldpolitik der USA scharf. Und er plädiert dafür, Papiergeld durch einen Warenstandard zu ersetzen.
(...)

Wer ist für diese Krise verantwortlich?

Das Fed hat sie eingeleitet, auch wenn für den folgenden riesigen Überbau andere Faktoren verantwortlich waren. Nach dem Platzen der Internet-Blase hatten wir in den USA eine Zunahme der Zentralbankgeldmenge von 38%. Der Leitzins wurde auf 1% gesenkt. Kein Wunder, nutzten Marktteilnehmer das aus. Seit Ende 2007 beträgt die Zunahme der US-Zentralbankgeldmenge 136%. Das gab es noch nie, ausser in Zeiten der Hochinflation.

Fed-Chef Ben Bernanke fürchtet Deflation viel mehr als Inflation. Zu Recht?
Auch nach dem Platzen der Internet-Blase fürchtete das Fed Deflation. Diese Furcht war völlig verfehlt. Weshalb?

Erstens gab es in vielen bisherigen Deflationen oft nur Schwingungen des Preisniveaus und keine Trends. Die reale Wirtschaft ist weiter gewachsen. Zweitens sendet der Dollarwechselkurs eher ein Signal für Inflation. Drittens hat sich das System nach einer Deflation jeweils kräftig erholt. Es gab noch nie eine derartige Zunahme der monetären Basis – das wäre unter dem Goldstandard gar nicht möglich gewesen. Ich fürchte, die Angst vor Deflation ist auch jetzt übertrieben. Absolut sicher können wir natürlich nie sein, weil alles so sehr von Erwartungen abhängt.

Diese können doch modelliert werden.

Ökonomen haben, und das muss man ganz drastisch sagen, keine gute Erwartungstheorie. Die Theorie der rationalen Erwartungen habe ich auf Basis meiner Inflationsstudien schon immer für absurd gehalten. Die Idee adaptiver Erwartungen ist etwas besser, aber auch nicht gut. Die Berücksichtigung von Lernprozessen ist sinnvoll, aber wenn wir Erwartungen voll voraussagen könnten, gäbe es keine menschliche Freiheit.

Trotzdem: Was erwarten Sie?

Es gibt viele Unbekannte im System, deshalb muss man Szenarien betrachten. Je nachdem, wie schnell die reale Entwicklung der Wirtschaft umschlägt, verändern sich die Erwartungen. In manchen Ländern wächst die Wirtschaft schon beachtlich. Auch in den USA gibt es reales Wachstum, aber das reicht Bernanke nicht. Das Fed hat im Gegensatz zu den anderen Zentralbanken den dualen Auftrag von Preisstabilität und Vollbeschäftigung. Bernanke ist einer der bedeutendsten Depressionsforscher. Je mehr einer das Elend gesehen hat, desto vorsichtiger wird er.

Das Fed lockert nicht zum ersten Mal sehr aggressiv. Trotzdem ist es bisher nicht zum befürchteten Inflationsschub gekommen. Was ist diesmal anders?

Die enorme Zunahme der monetären Basis ist völlig neu. Das gilt auch für die Schweiz, wo die Zunahme deutlich grösser ist als im Euroland. Der Euro sinkt zwar immer wieder, wenn Ängste wegen der Verschuldung einzelner Länder auftauchen. Aber langfristig hängt die Entwicklung des Euros einzig von der Zentralbankpolitik der EZB ab und nicht davon, ob Länder wie Griechenland Staatsbankrott machen. Solange die EZB einen restriktiveren Kurs als das Fed verfolgt, ist der Euro langfristig im Vergleich zum Dollar überhaupt nicht in Gefahr. Wird die monetäre Basis global nicht rechtzeitig zurückgeführt, gibt es eine hohe Inflation.

Mündet das in einer Hyperinflation?

Nein, obschon man mir diese Idee unterstellt hat. Ob eine enorme Verschuldung – definiert als ein Defizit von über 40% der Staatsausgaben, was für die USA zurzeit der Fall ist – zu Hyperinflation führt, hängt davon ab, wie sie finanziert wird. Ende 2009 wurden «nur» 13% der Staatsausgaben direkt und indirekt durch das Fed finanziert. Inzwischen hat sich die Lage verschlechtert. Das Fed hat massiv schlechte, durch Agenturen wie Fannie Mae und Freddie Mac gesicherte Hypotheken aufgekauft. Das kommt zu den Staatsanleihen hinzu. Die Unternehmen sind nun in der Hand des Bunds – eine Sicherung durch etwas Ungesichertes. Das ist viel gefährlicher, als wenn die SNB Euro kauft. Sie erleidet zwar Verluste, aber nicht in dem Ausmass, wie sie den USA drohen.

Die ultralockere Geldpolitik des Fed hat die Wirtschaft belebt und den Finanzsektor stabilisiert, Inflation ist nicht in Sicht.

Zu Beginn der Krise war es richtig, dass die Zentralbanken so viel kurzfristige Liquidität wie möglich zur Verfügung gestellt haben. Das hätte jedoch nur zu einem Strafzins geschehen sollen und auf Basis von Sicherheiten, die in einer normalen und nicht einer Krisensituation berechnet wurden. Wird der Zins unter sein natürliches Niveau gesenkt, gibt es Probleme, weil dadurch die reale Wirtschaft vernachlässigt wird. Der Zusammenhang zwischen Zinsen und realen Nettoinvestitionen ist in der ganzen Diskussion bisher sträflich vernachlässigt worden. Der Blickwinkel auf die Finanzen ist zu eng.

Wie gross ist die Gefahr, dass das Fed durch die Monetisierung der Staatsschulden via QE 2 die Unabhängigkeit verliert?

Der ungarische Ökonom János Kornai hat in den Siebzigern in seinem «Anti-Equilibrium» gesagt, einer der grossen Mängel einer zentral geleiteten Verwaltungswirtschaft sei das Fehlen bindender Budgetrestriktionen. Wir haben seit dem Ende des Goldstandards – und mit der Aufgabe des schwachen Goldstandardsystems von Bretton Woods – für Zentralbanken keine bindende Budgetrestriktion mehr. Selbst wenn eine solche überschuldet ist, kann sie nicht illiquid werden, denn die Forderungen gegen sie bestehen aus Banknoten, unverzinslichen, nie einlösbaren Forderungen. Es kann ihr also nie etwas passieren, es sei denn, sie wird in ausländischen Währungen illiquid. Aber selbst da haben die Zentralbanken die Grenzen mit Swapvereinbarungen hinausgeschoben.
(...)
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/geld/Der-Dollar-als-Weltwaehrung-ist-jetzt-geradezu-gefaehrlich/story/30391979

Heinrich_Kraemer
10.01.2011, 18:53
Zur Not buchts FED in ausreichender Höhe:



SuperMarkt: Amerikas perfider Inflationsplan08.01.2011 | 17:43 | von Franz Schellhorn (Die Presse)

Die USA haben einen überaus bequemen Weg für den Abstieg vom Schuldenberg gefunden. Hochrangige Ökonomen plädieren in aller Offenheit für eine "kontrollierte" Inflation. Eine Route, die auch in Europa Fürsprecher hat.
(...)
Teure Bankrotterklärung. Unglücklicherweise findet sich der US-Finanzminister dieser Tage neuerlich in einer peinlichen Lage wieder. Geithner sah sich genötigt, die Kongressabgeordneten über die drohende Pleite der Vereinigten Staaten von Amerika zu informieren. Einziger Ausweg sei, die gesetzlich bei 14,3 Billionen Dollar fixierte Schuldenobergrenze durch den Kongress zu lockern. Derzeit halten die USA bei 14,01 Billionen Dollar Staatsschulden, das sind 95 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung oder flotte 126.715 Dollar je Steuerzahler. Lenken die Abgeordneten nicht ein, kann die größte Volkswirtschaft der Welt schon in einigen Wochen ihre Anleihen nicht mehr bedienen und ist schlicht und ergreifend insolvent. So etwas bekommt man nicht alle Tage zu hören.

Für die potenziellen Geldgeber der USA sind die Aussagen des amtierenden Finanzministers jedenfalls überaus aufschlussreich. So lässt das offizielle Amerika keine Zweifel mehr daran, dass es zur Bekämpfung der explodierenden Staatsverschuldung nur noch ein Mittel weiß: noch mehr Schulden. Für niedrigere öffentliche Ausgaben und höhere Steuern fehlen der politische Wille und die Kraft.

Höhere Schulden bieten der Regierung auch die bequemste Möglichkeit, die Probleme von heute zu lösen. Vorausgesetzt, die USA finden genügend Geldgeber, die ihr Kapital trotz niedriger Zinsen und wachsendem Ausfallrisiko weiterhin den Amerikanern anvertrauen. Fragt sich nur, wie viele Schulden-Obergrenzen das Land noch durchbrechen muss, bis die Investoren auch von den USA höhere Risikoaufschläge einfordern. Wenn das passiert, wird es gefährlich: Das Vertrauen in den Dollar wäre dahin, und die Verteuerung des geliehenen Kapitals verschärfte die Lage zusätzlich.

Das wiederum bedeutet: Die US-Notenbank wird die Zinsen schon aus Staatsräson niedrig halten. Womit sich angesichts der besseren Wirtschaftslage unweigerlich das Inflationsrisiko erhöhen wird. Ein Risiko, das die US-Regierung gezielt in Kauf zu nehmen scheint. Eine nachhaltige Entwertung des Geldes ist nämlich die einzige realistische Möglichkeit für die USA, den hohen Schuldenberg abzubauen.

Demokratisierte Enteignung. Hochrangige Ökonomen wie Kenneth Rogoff plädieren auch schon in aller Offenheit für eine „kontrollierte“ Inflation von vier bis sechs Prozent pro Jahr, um die Staatsfinanzen zu stabilisieren. Die US-Notenbank scheint es ähnlich zu sehen, sie überschwemmt die Märkte seit Monaten mit frisch gedruckten Dollar-Scheinen. Mit dem Vorteil für die US-Regierung, dass Preise, Steuereinnahmen und nominelle Wirtschaftskraft steigen, wodurch Altschulden leichter bedient werden können. Auf diese Art und Weise haben sich die USA und viele europäische Staaten in der Vergangenheit bereits mehrfach entschuldet. Und sie werden es wieder tun.

Die Geldentwertung wirkt zwar wie eine Strafsteuer auf gespeicherte Einkommen, zudem transferiert sie den Wohlstand von den Sparern zu den Schuldnern. Politisch gesehen ist die Sache aber ein glattes Geschäft. Die Zahl der Schuldner übersteigt schließlich jene der Besitzenden bei weitem. Deshalb wird sich auch weder Timothy Franz Geithner noch irgendein europäischer Finanzminister jemals für diese Art der legalisierten Enteignung entschuldigen, geschweige denn verantworten müssen.
(...)
http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/supermarkt/623734/SuperMarkt_Amerikas-perfider-Inflationsplan?_vl_backlink=%2Fhome%2Findex.do

Heinrich_Kraemer
10.01.2011, 19:02
Mögliches Ende der Leitwährung $ zugunsten mehrerer Währungen?! Das könnte militärisch "verhandelt" werden.



09.01.2011, 20:09 Schriftgröße: AAA

Hohe Verschuldung

Starökonom warnt vor Dollar-Crash

Barry Eichengreen, bekannter Währungsexperte, glaubt, die US-Devise werde ihre Rolle als alleinige Weltleitwährung verlieren. Auf dem Weg dorthin könnten die USA in die Rolle Griechenlands geraten. von Martin Kaelble, Berlin
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"Amerika bleiben höchstens fünf Jahre, eher sogar weniger, um seinen Haushalt in Ordnung zu bringen - sonst werden die Finanzmärkte die USA ins Visier nehmen wie Griechenland", sagte der Berkeley-Professor im Interview mit der FTD. "Ich denke nicht, dass dies bereits 2011 passieren könnte, auch nicht unbedingt 2012 - aber nicht viel später, wenn Washington nichts tut", sagte Eichengreen.

Barry Eichengreen In seinem neuen, am vergangenen Freitag in den USA veröffentlichten Buch "Exorbitant Privilege" prophezeit der Finanzexperte das Ende des Dollar als alleinige internationale Leitwährung. "Mit dem sinkenden ökonomischen Gewicht der USA steuert die Welt auf ein System mit mehreren internationalen Leitwährungen zu", sagte Eichengreen der FTD. Das sei historisch durchaus nicht ungewöhnlich. "Es dürfte sogar ein stabileres internationales Finanzsystem mit sich bringen - doch die Frage ist, wie die Welt dorthin kommt."Wie bewegt sich der Euro 2011 gegenüber dem Dollar?
(...)
http://www.ftd.de/politik/international/:hohe-verschuldung-staroekonom-warnt-vor-dollar-crash/50212978.html

Deutscher Faulpelz (A.H)
10.01.2011, 19:31
B. Die Krise entsteht nun so:

Die Vermögensbewertung steigt, also die Forderungsmenge, die reale Wertschöpfung steigt unterproportional. D.h. auch Dividenden, Mieten usw. steigen langsamer als die Forderungsmenge. Soweit wird ab einem bestimmten Punkt die Kreditnachfrage rückläufiger.

Fallen nun so die faulsten Schuldner aus (Kredite werden nichtmehr schnell genug bedient), entsteht eine Kettenreaktion: Der reale Vermögenswert geht an den Gläubiger über, dieser will diesen möglichst schnell loswerden --> Preise sinken, immer mehr Gläubiger bekommen Panik, hauen das Zeug auf den Markt --> Preise fallen, Nachfrage fällt --> Kreditsicherung nichtmehr vorhanden --> Gläubigerpleite droht --> keine Kreditvergabe mehr an die Wirtschaft, während die Wertschöpfung stagniert/ zurückgeht --> Arbeitslosigkeit steigt usw.

D.h.: DEFLATION


Was im Umkehrschluss bedeuted dass Staaten die sich keine Deflation leisten können ein marodes Geschäftsmodell (EUDSSR, USA usw.) haben (PONZI).

Japan hat seit Jahren Deflation und fährt sehr gut damit (Kennwerte gem. IWF/OECD).

Dass erklärt die Gehirnwäsche weshalb Deflation was böses sei bis es Lischen Müller glaubt!!!

Heinrich_Kraemer
17.01.2011, 09:18
Was im Umkehrschluss bedeuted dass Staaten die sich keine Deflation leisten können ein marodes Geschäftsmodell (EUDSSR, USA usw.) haben (PONZI).

Japan hat seit Jahren Deflation und fährt sehr gut damit (Kennwerte gem. IWF/OECD).

Dass erklärt die Gehirnwäsche weshalb Deflation was böses sei bis es Lischen Müller glaubt!!!

Starke Deflation führt zu sinkenden Löhnen und wachsender Arbeitslosigkeit. Im Fall der Krise 2008/9 schätzte man für die BRD eine Arbeitlosenquote von 25-30%, sollten keine Maßnahmen getroffen werden. Was da wohl die Bevölkerung gemacht hätte?

Hier zu Japan und der gemäßigten Variante:



Montag, 17. Januar 2011

Bekämpfung der Deflation
Japan übt sich in Geduld

Die japanische Notenbank wird nach Aussage ihres Gouverneurs Masaaki Shirakawa die Bekämpfung deflationärer Tendenzen im Lande "geduldig" fortsetzen. Abhängig von der Wirtschafts- und Preisentwicklung würden angemessene Schritte eingeleitet, versicherte er in Tokio.

Im Oktober des vergangenen Jahres hatte die Bank of Japan (BoJ) ihren Leitzins auf 0 bis 0,1 Prozent gesenkt und eine neue Finanzierungsfazilität über fünf Billionen Yen zum Kauf von Staats- und Unternehmensanleihen geschaffen. Mit der expansiven Geldpolitik sollen die Auswirkungen des starken Yen abgemildert und die hartnäckige Deflation im Lande überwunden werden.

Die Erholung der japanischen Wirtschaft setzt sich derzeit laut Shirakawa in einem langsameren Tempo fort. Dank des Aufschwungs der Weltwirtschaft - getrieben von den Schwellenländern und Rohstoff exportierenden Staaten - dürfte Japan aber wieder auf einen moderaten Wachstumspfad zurückkehren.
(...)
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Japan-uebt-sich-in-Geduld-article2376156.html

Heinrich_Kraemer
17.01.2011, 09:22
Hu bezeichnet Dollar als Leitwährung für vergangene Zeiten, eine Aufwertung des Yuan wird trotz Forderungen der USA zurückgewiesen:

http://www.welt.de/wirtschaft/article12199077/Chinas-Praesident-sieht-die-Dollar-Dominanz-am-Ende.html

Buella
18.01.2011, 17:51
Der globale neoliberale Irrsinn kennt kein Erbarmen:


USA – Megaloch in den Pensionskassen (http://www.infokriegernews.de/wordpress/2011/01/18/usa-megaloch-in-den-pensionskassen/)

Von Cheffe | 18.Januar 2011

Was man eigentlich eher für ein Problem von Schwellenländern halten sollte, wird nun ganz öffentlich für die Pensionsverpflichtungen der öffentlichen Hand in den USA diskutiert. Dort wurde ein Loch von 2,5 Billionen Dollar im Bereich der Pensionsverpflichtungen der öffentlichen Hand errechnet und die daraus resultierenden Folgen malen ein düsteres Bild.

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Niemand geringeres als Orin Kramer, der frühere Chairman des Pensionsfonds von New Jersey – spricht warnende Worte. In einem Interview mit der FTD gibt er einen Überblick zu der katastrophalen Lage im öffentlichen und kommunalen Sektor.

Laut einer Studie von Joshua Rauh sieht sich die öffentliche Hand einer Finazierungslücke von fas 3,5 Billionen US-Dollar gegenüber. Das wahre Ausmaß der Deckungslücke werde aber durch legale Bilanzierungstricks verschleiert.

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Nichts war/ist vor diesen Plünderern sicher! ;)