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Vollständige Version anzeigen : Öffentliche Sender löschen ihre Online-Archive!



Lichtblau
21.07.2010, 01:29
Staatsvertrag zwingt zum Löschen von Online-Inhalten
Warum Sie nicht mehr finden, was Sie suchen
[...]
Für die öffentlich-rechtlichen Onlineangebote gilt das künftig eingeschränkt. Denn nur ein Bruchteil der Inhalte, die erhalten werden könnten, darf auch im Netz bleiben. So sind dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit dem 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag enge Grenzen im Internet gesetzt worden. Seit dem 1. Juni 2009 regelt der Vertrag, dass in gebührenfinanzierten Angeboten viele Inhalte verboten sind und die erlaubten nur noch für begrenzte Zeit online bleiben dürfen.
[...]
Rund 80 Prozent der Inhalte nicht mehr abrufbar

http://www.tagesschau.de/inland/rundfunkaenderungsstaatsvertrag108.html


Tja, warum machen die das wohl...?

Sir Steven
21.07.2010, 01:42
na weil wir in Angies Ossiland 2.0 endlich angekommen sind. Bin mal gespannt wann sie ganz offiziell Margot selig :) wieder aus Südamerika reimportieren werden- als Bundesverblödungsministerin oder so

Schaschlik
21.07.2010, 06:30
"Die Rechten" brauchen an der Stelle garnicht erst mit Jammern anfangen. Dass der ÖR jetzt einen Großteil seiner online Angebote entfernen muss ist die Konsequenz daraus, dass man ihm ständig die Legitimation abspricht.

Da klagen die Anwälte um diverse Privatmedien, dass der ÖR ja so eine schlimme Konkurrenz ist... schaut mal was die an Webpräsenz auf die Beine stellen. Da lachen ja die Hühner! An deren Stelle hätt ich auch geklagt. Der Bürger soll ja keinen Vergleich haben, um selbst zu erkennen wie Werbung redaktionell eingekleidet aussieht und wie man wirklich gut Informationen aufbereitet und an den Mann bringt.

Die Klage an sich zeigt, wie schlecht die Privatsender und Medienkartelle eigentlich arbeiten und das, obwohl ihnen unterm Strich viel mehr Mittel zur Verfügung stehen. Ein absolutes Armutsszeugnis und als "Dank" werden gute Beiträge nun aus dem Netz gestellt, für die auch ich schon bezahlt habe.

Dank an all die PR Flachpfeifen. germane

twoxego
21.07.2010, 06:56
dahinter stecken vor allem die privaten sender, die gedruckten blätter und verlage.

sie fühlen sich benachteiligt, ob nun zu recht oder nicht, sei dahingestellt.
mit irgendwelchen ideologien hat das wenig zu tun, nur mit geld.
der streit ist schon einige jahre alt.

Schaschlik
21.07.2010, 09:16
dahinter stecken vor allem die privaten sender, die gedruckten blätter und verlage.

sie fühlen sich benachteiligt, ob nun zu recht oder nicht, sei dahingestellt.
mit irgendwelchen ideologien hat das wenig zu tun, nur mit geld.
der streit ist schon einige jahre alt.



Es hat mit Ideologie insofern zu tun, dass "die Rechten" (entschuldigt die Pauschalisierung) instrumentalisiert werden indem die Beschränkung des online Angebotes mit der (mitunter berechtigten) Beschränkung des Wachstums des ÖR gleichgesetzt wird.

Man kann es nur wiederholen: dieses Urteil hat keine Auswirkungen auf die pöhse GEZ. In Zukunft erhalten wir für das gleiche Geld noch weniger Leistung, "dank" den PR Abteilungen der Privatsender deren ÖR_ist_zu_teuer-Mantra nun neuen Aufwind erhält.

twoxego
21.07.2010, 09:22
wo siehst Du den zusammenhang mit den
"Rechten"?
davon ist mit keinem wort die rede.

es geht um den angeblichen oder tatsächlichen wettbewerbsvorteil durch
die öffentliche finanzierung.

die presse steckt seit einigen jahren in der krise.
wer online liest, liest eben keine zeitung oder ein buch.
mit den inhalten hat dies erst einmal gar nichts zu tun.

GAP
21.07.2010, 09:25
dahinter stecken vor allem die privaten sender, die gedruckten blätter und verlage.

sie fühlen sich benachteiligt, ob nun zu recht oder nicht, sei dahingestellt.
mit irgendwelchen ideologien hat das wenig zu tun, nur mit geld.
der streit ist schon einige jahre alt.

Ein wenig erinnert mich das an die Geschichte, dass die Raubkopierer und das Internet schuld daran sind, dass die Umsätze der Musikindustrie zurück gehen. Nachdem ihnen dann aber dumpf aber deutlich mitgeteilt wurde, dass die Internetangebote einfach schlecht und Kunden unfreundlich sind, haben sie andere Ansätze verfolgt. Und siehe da, heute verdienen sie gutes Geld. Trotz Internet.

Leider meinen die Medienverlage den alten Fehler wiederholen zu müssen. Statt sich über neue Vertriebsmodelle zu verständigen und vor allem den Kundenwunsch heraus zu bekommen, versuchen sie die Konkurrenz mit Klagen auszuschalten. Mit der Forderung der Löschung haben sie zwar für sich ein Ziel erreicht. Aber in Bezug auf ihre Kundschaft haben sie sich einen Bärendienst erwiesen. Die Abneigung gegen der Kunden ist deutlich sichtbar.

Es ist schon interessant wie wenig Rückendeckung und Verständnis bei der Leserschaft für ihre Sichtweise aufkommt.

Agnostiker
21.07.2010, 09:25
Hier geht es nur um reines Geld verdienen. Schau dir doch mal die Onlineangebote der Privaten an wie z.B. Rtl Now, dann wird dir schnell klar das man da Geld verdienen will und das geht schlecht wenn die öffentlich rechtlichen ein riesiges Archiv kostenlos ins Netz stellen.

GAP
21.07.2010, 09:28
Hier geht es nur um reines Geld verdienen. Schau dir doch mal die Onlineangebote der Privaten an wie z.B. Rtl Now, dann wird dir schnell klar das man da Geld verdienen will und das geht schlecht wenn die öffentlich rechtlichen ein riesiges Archiv kostenlos ins Netz stellen.

Dem möchte ich in sofern widersprechen, als das die Inhalte extrem unterschiedlich sind. Bei den Privatsendern werden vor allem Unterhaltungsserien und Pseudodokumentation gezeigt. Im öffentlich rechtlichen Fernsehen dagegen vor allem Verbraucherinformation jeder Art. Einige wenige Serien sind auch dabei, aber selbst die korrelieren nicht dem Angebot der Privatsender, da diese sich an eine andere Zielgruppe wenden. Aus diesem Grunde wird die Löschung auch als so falsch empfunden, da vor allem Sachinformationen jetzt nicht mehr verfügbar sind und es bei den Privaten Sendern keine Alternativen dafür gibt.

Schaschlik
21.07.2010, 09:29
wo siehst Du den zusammenhang mit den
"Rechten"?

Muss ich Dich jetzt wirklich ans Händchen nehmen und durch all die GEZ/ÖR/LRG_ist_überall -Threads führen?

Die Rechten führen politisch das aus, was die Privatmedien gerne hätten. Teilweise weil sie sich instrumentalisieren lassen, teilweise weil sie genauso ticken (ÖR ist böse, privat ist immer gut)



davon ist mit keinem wort die rede.


Manchmal muss man nur 1 und 1 zusammen zählen. Was hier passiert ist, wurde in unzähligen Debatten genau so gefordert und zwar von "den Rechten" (wenn auch nicht durchgängig, weshalb ich diese Pauschalisierung in "" setze)



es geht um den angeblichen oder tatsächlichen wettbewerbsvorteil durch
die öffentliche finanzierung.

die presse steckt seit einigen jahren in der krise.
wer online liest, liest eben keine zeitung oder ein buch.
mit den inhalten hat dies erst einmal gar nichts zu tun.


Das stimmt, das habe ich auch nicht bezweifelt. Ich wollte nur die Rufe vorwegnehmen, dass "wir" jetzt noch weniger ÖR für unser Geld bekommen.

twoxego
21.07.2010, 09:31
"Die Rechten führen politisch das aus, was die Privatmedien gerne hätten?"

was soll das bedeuten und welche "rechten" meinst Du?

die rechten, wie ich sie verstehe, führen politisch gar nichts aus in diesem land.
Du wirst doch nicht die CDU meinen?
auch die zählt sich schon lange zur "Mitte".

Schaschlik
21.07.2010, 10:12
"Die Rechten führen politisch das aus, was die Privatmedien gerne hätten?"

was soll das bedeuten und welche "rechten" meinst Du?

die rechten, wie ich sie verstehe, führen politisch gar nichts aus in diesem land.
Du wirst doch nicht die CDU meinen?
auch die zählt sich schon lange zur "Mitte".


Naja, wenn man rechts mit rechtsradikal gleichsetzt, ok. Für mich ist die CDU immernoch rechts und die SPD links. Alles andere ist sinnlose "Abgrenzerei" nur weil irgendjemand behauptet wenn Du rechts oder links bist, bist Du böse, also musst Du "Mitte" sein.

twoxego
21.07.2010, 10:19
diese behauptung stammt nun allerdings von den parteien selbst.

nimmt man beispielsweise die etablierung des gigantischen niedriglohnbereiches in Deutschland, der eindeutig der SPD zu verdanken ist, könnte man diese sogar für, im klassischen sinne, rechter halten als die christdemokraten.

man soll leute bekanntlich eher an ihren taten messen als an ihren worten.

Schaschlik
21.07.2010, 10:31
diese behauptung stammt nun allerdings von den parteien selbst.

nimmt man beispielsweise die etablierung des gigantischen niedriglohnbereiches in Deutschland, der eindeutig der SPD zu verdanken ist, könnte man diese sogar für, im klassischen sinne, rechter halten als die christdemokraten.

man soll leute bekanntlich eher an ihren taten messen als an ihren worten.


Diese Linken haben das getan, weil sie glaubten etwas "linkes" zu tun. Andere Linke halten das freilich für verfehlt. Keine Frage, in der Mitte gibt es Überlappungen wo beide Seiten Aspekte der jeweils anderen Seite befürworten. Gäbe es das nicht, wären die Parteien auch garnicht kompromissfähig.

Ich sehe dann schon eher den Gesamtkontext und "insgesamt" ist eine SPD eben doch mehr links und eine CDU mehr rechts. Für mich ist das auch nicht abwertend wenn jemand eher rechts ist.


Dein "rechts im klassischen Sinne" ist dann ja auch nur ein subjektiver Eindruck, nämlich Deiner, also brauchen wir darüber auch garnicht weiter zu diskutieren. Die Kreise, die ich in meinem ersten Beitrag angesprochen habe wissen schon, dass ich sie meine.

Menetekel
21.07.2010, 18:54
dahinter stecken vor allem die privaten sender, die gedruckten blätter und verlage.

sie fühlen sich benachteiligt, ob nun zu recht oder nicht, sei dahingestellt.
mit irgendwelchen ideologien hat das wenig zu tun, nur mit geld.
der streit ist schon einige jahre alt.

In diesen Worten steckt einiges an Zutreffendem.
Jeder Kasper setzt "sein" Recht durch!