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Vollständige Version anzeigen : Warum gehen Staatsunternehmen an die Börse?



Berwick
18.07.2010, 08:19
Warum gehen Staatsunternehmen an die Börse?

Immer wieder liest man im Tonfall der Bewunderung, dieses oder jenes Staatsunternehmen gehe "an die Börse".

Kann mir jemand erklären, was daran bewundernswert ist?

Im Falle der Deutschen Bahn scheint es doch so zu sein:

Um an die Börse gehen zu können, muss man viele Mitarbeiter auf die Straße werfen.

Um an die Börse gehen zu können, muss man den Service für seine Kunden verschlechtern.

Um an die Börse gehen zu können, muss man selbst den Tod seiner Kunden billigend in Kauf nehmen.

Einen Grund mag es geben, um an die Börse zu gehen:

Die Manager solcher Unternehmen bekommen dann wegen dieser "Leistung" hohe Bonuszahlungen.

Aber: Reicht das als Grund?

Deutschmann
18.07.2010, 08:30
Börsennotierung = Geld durch Aktienausgabe

Nationalix
18.07.2010, 08:35
Börsennotierung = Geld durch Aktienausgabe

Klingt banal, ist aber so.
Der Staat verkauft sozusagen sein Tafelsilber.
Einen anderen Grund sehe ich nicht.

Vor allem die Infrastruktur eines Landes darf nicht privatisiert werden.
In dieser Hinsicht bin ich Staatssozialist (aber ein Nationaler). :D

Deutschmann
18.07.2010, 08:37
Klingt banal, ist aber so.
Der Staat verkauft sozusagen sein Tafelsilber.
Einen anderen Grund sehe ich nicht.

Vor allem die Infrastruktur eines Landes darf nicht privatisiert werden.
In dieser Hinsicht bin ich Staatssozialist (aber ein Nationaler). :D

Manche Kommunen verkaufen ihre Immobilien an Investoren und mieten die dann wieder zurück. Das ist dann Kapitalismus in pervertierter Form.

arnd
18.07.2010, 08:39
Manche Kommunen verkaufen ihre Immobilien an Investoren und mieten die dann wieder zurück. Das ist dann Kapitalismus in pervertierter Form.

Damit sind einige Kommunen schon mächtig auf die Nase gefallen.

Nationalix
18.07.2010, 08:41
Manche Kommunen verkaufen ihre Immobilien an Investoren und mieten die dann wieder zurück. Das ist dann Kapitalismus in pervertierter Form.

Ich frage mich, welche Ausbildung solche Stadtkämmerer haben. Entweder sind die saublöd oder geschmiert.

Deutschmann
18.07.2010, 08:45
Damit sind einige Kommunen schon mächtig auf die Nase gefallen.

Richtig. In Stuttgart z.B. wurde erst vor kurzem wieder die Energie- oder Wasserversorgung oder sowas zurück gekauft.

henriof9
18.07.2010, 08:51
Klingt banal, ist aber so.
Der Staat verkauft sozusagen sein Tafelsilber.
Einen anderen Grund sehe ich nicht.

Vor allem die Infrastruktur eines Landes darf nicht privatisiert werden.
In dieser Hinsicht bin ich Staatssozialist (aber ein Nationaler). :D

Da gibt es noch einen Grund.
Der Staat kann sich somit einfacher des überschüssigen Personals entledigen.

Nationalix
18.07.2010, 08:56
Da gibt es noch einen Grund.
Der Staat kann sich somit einfacher des überschüssigen Personals entledigen.

Mag sein, aber gerade bei der Post, Telekom und der Bahn gab es viele Beamte und die konnte man nicht so einfach abservieren.

Selbst hier in Berlin hat man vor über 10 Jahren die Bundesdruckerei verkauft und vor kurzer Zeit zurückgekauft. Eben weil sie während ihrer "Privatzeit" ständig vor der Pleite stand und man solch ein Sicherheitsunternehmen nicht verrecken lassen konnte.

Deutschmann
18.07.2010, 08:57
Da gibt es noch einen Grund.
Der Staat kann sich somit einfacher des überschüssigen Personals entledigen.

Im Prinzip stimmt das. Aber hinter den Kulissen ... gerade bei der Bahn gibt es merkwürdige Auffanggesellschaften die praktisch aus einem Heer von Scheinselbstständigen besteht.

Edit: Ist etwas unglücklich ausgedrückt, aber ich denke du weißt was ich meine.

opppa
18.07.2010, 09:03
Da gibt es noch einen Grund.
Der Staat kann sich somit einfacher des überschüssigen Personals entledigen.

Nein!
Das Personal wird in den freien Markt entlassen und die "Leitenden" unterliegen nicht mehr den Beschränkkungen des BAT!

:hihi:

henriof9
18.07.2010, 09:08
Nein!
Das Personal wird in den freien Markt entlassen und die "Leitenden" unterliegen nicht mehr den Beschränkkungen des BAT!

:hihi:

Wie jetzt NEIN ?
Das ist doch Entledigung des Personals.

Allerdings, so einfach wie Du es schreibst ist es dann doch nicht.

Das Personal muß ja zunächst übernommen werden bzw. wird ggf. per Abfindungsangebot zum Aufhören bewegt oder es werden so gen. Auffanggesellschaften gebildet.
Da diese Übernahmeverträge aber eine zeitliche Komponente haben können, nach deren Ablauf, die Mitarbeiter einfacher entlassen werden.

Deutschmann
18.07.2010, 09:12
Wie jetzt NEIN ?
Das ist doch Entledigung des Personals.

Allerdings, so einfach wie Du es schreibst ist es dann doch nicht.

Das Personal muß ja zunächst übernommen werden bzw. wird ggf. per Abfindungsangebot zum Aufhören bewegt oder es werden so gen. Auffanggesellschaften gebildet.
Da diese Übernahmeverträge aber eine zeitliche Komponente haben können, nach deren Ablauf, die Mitarbeiter einfacher entlassen werden.

... die dann als Selbstständige gewisse Dienstleistungen oder Arbeiten ...

henriof9
18.07.2010, 09:30
Mag sein, aber gerade bei der Post, Telekom und der Bahn gab es viele Beamte und die konnte man nicht so einfach abservieren.

Selbst hier in Berlin hat man vor über 10 Jahren die Bundesdruckerei verkauft und vor kurzer Zeit zurückgekauft. Eben weil sie während ihrer "Privatzeit" ständig vor der Pleite stand und man solch ein Sicherheitsunternehmen nicht verrecken lassen konnte.

Das ist zwar richtig, es können aber auch keine neuen Beamten eingestellt bzw. Mitarbeiter in den Beamtenstatus erhoben werden.

Bei der Telecom z.B. wurden die meistens in einer Art Auffanggesellschaft geparkt und haben dort mehr oder weniger gearbeitet bzw. Däumchen gedreht.

Und bei der Bahn ist es ganz tricki, zu lesen hier (http://www.focus.de/finanzen/news/tid-11184/privatisierung-teil-2-die-beamten-bombe_aid_318819.html)


Startvorteil für die Bahn: Für den Staatsbetrieb schultert der Bund die Ruhegeld-Lasten, die sich bis 2050 auf rund 110 Milliarden Euro summieren. Darüber hinaus übernimmt das staatlich getragene Bundeseisenbahnvermögen (BEV) einen Teil der laufenden Personalkosten der Bahn-beamten. Der Trick: Der Schienenriese leiht sich die Staatsdiener beim Bund nur aus und bezahlt sie nach Angestelltentarif. Die fälligen Mehrleistungen für Beamte schießt der Bund zu – 2007 immerhin 1,6 Milliarden Euro.

Berwick
18.07.2010, 10:11
Manche Kommunen verkaufen ihre Immobilien an Investoren und mieten die dann wieder zurück.

Und sind dabei mächtig auf die Schnauze gefallen. Zu Recht!

Berwick
18.07.2010, 16:11
Dummsparen
Mitarbeiter entlasssen.
Die Sicherheit kriminell vernachlässigen.
Was hat das mit dem Börsengang zu tun?
Ist das Pflicht, wenn man an die Börse geht?


Ich frage nochmal: Warum muss man denn all das tun, wenn "man an die Börse geht"?

JensVandeBeek
18.07.2010, 16:16
Warum gehen Staatsunternehmen an die Börse?

...

Wenn die Staat keine Möglichkeit mehr hat die Einnahmen zu erhöhen oder geplante Steuern nicht begründen kann, versucht ans Geld zu kommen, in dem sie die staatliche Unternehmen an die Börse schickt.

Gottfried
18.07.2010, 16:44
Klingt banal, ist aber so.
Der Staat verkauft sozusagen sein Tafelsilber.
Einen anderen Grund sehe ich nicht.

Vor allem die Infrastruktur eines Landes darf nicht privatisiert werden.
In dieser Hinsicht bin ich Staatssozialist (aber ein Nationaler). :D

Was heißt denn Verstaatlichung? Oder Volksvermögen? Eine Nomenklatura von vielleicht 20.000 Beamten und Politikern schaltet und waltet damit wie sie will.

Gottfried
18.07.2010, 16:45
Ich frage mich, welche Ausbildung solche Stadtkämmerer haben. Entweder sind die saublöd oder geschmiert.

Sie sind saublöd. Denn sie sind Beamte geworden, weil sie vom freien Markt nix verstehen.

Gottfried
18.07.2010, 16:48
Dummsparen
Mitarbeiter entlasssen.
Die Sicherheit kriminell vernachlässigen.
Was hat das mit dem Börsengang zu tun?
Ist das Pflicht, wenn man an die Börse geht?


Ich frage nochmal: Warum muss man denn all das tun, wenn "man an die Börse geht"?

Muss man doch gar nicht. Aber Mitarbeiter sind teuer.

Hast Du schon mal einen Mitarbeiter voll beschäftigt? Macht das mal.

Ich glaube, du könntest Dir nicht mal einen einzigen volbeschäftigten Mitarbeiter leisten.

Gottfried
18.07.2010, 16:50
Und sind dabei mächtig auf die Schnauze gefallen. Zu Recht!

Ja, da haben die Bürokraten mal so richtig eins in die Fresse bekommen von den Marktakteuren. Wie es sich gehört.

Aber den Bürokraten kann es egal sein. Es ist ja nicht ihr Geld, was den Bach runtergeht, sondern das der Steuerzahler.

Nationalix
18.07.2010, 16:53
Was heißt denn Verstaatlichung? Oder Volksvermögen? Eine Nomenklatura von vielleicht 20.000 Beamten und Politikern schaltet und waltet damit wie sie will.

Solange das Schalten und Walten zum Wohle des Volkes und des Landes geschieht, habe ich nichts dagegen.

Gottfried
18.07.2010, 16:55
Solange das Schalten und Walten zum Wohle des Volkes und des Landes geschieht, habe ich nichts dagegen.

Du bist also der Ansicht, dass Bürokraten mehr zum Wohlstand beitragen als Unternehmer?

Don
18.07.2010, 17:09
Startvorteil für die Bahn: Für den Staatsbetrieb schultert der Bund die Ruhegeld-Lasten, die sich bis 2050 auf rund 110 Milliarden Euro summieren. Darüber hinaus übernimmt das staatlich getragene Bundeseisenbahnvermögen (BEV) einen Teil der laufenden Personalkosten der Bahn-beamten. Der Trick: Der Schienenriese leiht sich die Staatsdiener beim Bund nur aus und bezahlt sie nach Angestelltentarif. Die fälligen Mehrleistungen für Beamte schießt der Bund zu – 2007 immerhin 1,6 Milliarden Euro.



Hmmmm. Die Staatsdiener wie Stadtknecht beschweren sich doch dauernd daß sie weit weniger verdienen als Angestrellte der Privatwirtschaft.

Stimmt das möglicherweise gar nicht???? ?(

henriof9
18.07.2010, 17:15
Hmmmm. Die Staatsdiener wie Stadtknecht beschweren sich doch dauernd daß sie weit weniger verdienen als Angestrellte der Privatwirtschaft.

Stimmt das möglicherweise gar nicht???? ?(

Dazu sage ich jetzt besser nichts. :D

Nationalix
18.07.2010, 17:22
Du bist also der Ansicht, dass Bürokraten mehr zum Wohlstand beitragen als Unternehmer?

Solange der Wohlstand der Allgemeinheit zugute kommt, soll es mir recht sein. Nur ist es leider so, dass viele Unternehmer ihren Gewinn dadurch erwirtschaften, indem sie ihren Mitarbeitern Hungerlöhne bezahlen oder reihenweise entlassen.

Ich bin durchaus für freies Unternehmertum, ich bin selber selbständig. Ich habe nur etwas gegen diese ekelhafte Shareholder-Value-Mentalität.

Diese Ansicht ist durchaus links, aber damit kann ich gut leben. In meinen anderen Ansichten bin ich extrem rechts. :]

Gottfried
18.07.2010, 17:28
Solange der Wohlstand der Allgemeinheit zugute kommt, soll es mir recht sein. Nur ist es leider so, dass viele Unternehmer ihren Gewinn dadurch erwirtschaften, indem sie ihren Mitarbeitern Hungerlöhne bezahlen oder reihenweise entlassen.

Ich bin durchaus für freies Unternehmertum, ich bin selber selbständig. Ich habe nur etwas gegen diese ekelhafte Shareholder-Value-Mentalität.

Diese Ansicht ist durchaus links, aber damit kann ich gut leben. In meinen anderen Ansichten bin ich extrem rechts. :]

Wieviele Angestellte hast Du denn? Und wieviel zahlst Du ihnen?

Nationalix
18.07.2010, 17:30
Wieviele Angestellte hast Du denn? Und wieviel zahlst Du ihnen?

Ich bin Freiberufler und habe keine Mitarbeiter.

Gottfried
18.07.2010, 17:30
Ich bin Freiberufler und habe keine Mitarbeiter.

Du könntest doch jemanden einstellen. Oder ist dir das zu teuer?

Nationalix
18.07.2010, 17:37
Du könntest doch jemanden einstellen. Oder ist dir das zu teuer?

Meine Leistung darf ich vertraglich bedingt nur höchstpersönlich erbringen und kann mich daher nicht durch einen Mitarbeiter vertreten lassen.

Gottfried
18.07.2010, 17:43
Meine Leistung darf ich vertraglich bedingt nur höchstpersönlich erbringen und kann mich daher nicht durch einen Mitarbeiter vertreten lassen.

Hmm... Aber eine Sekretärin oder einen Buchhalter könntest Du doch einstellen. Kostet Dich doch nur lausige drei-fünf im Monat. Und sozial ist das auch.

henriof9
18.07.2010, 17:43
Meine Leistung darf ich vertraglich bedingt nur höchstpersönlich erbringen und kann mich daher nicht durch einen Mitarbeiter vertreten lassen.

Was denn, Du verzichtest freiwillig auf eine sexy Sekretärin ? :))

Don
18.07.2010, 17:46
Solange der Wohlstand der Allgemeinheit zugute kommt, soll es mir recht sein. Nur ist es leider so, dass viele Unternehmer ihren Gewinn dadurch erwirtschaften, indem sie ihren Mitarbeitern Hungerlöhne bezahlen oder reihenweise entlassen.



Es gibt keinen Unternehmer der Gewinn dadurch erwirtschaftet daß er Leute entläßt. Ich frage mich manchmal wirlich wozu manche Leute diese Beule auf dem Hals haben. Um die Luftröhre abzudichten?

Personal wird für gewöhnlich eingestellt weil der Unternehmer/das Unternehmen aufgrund seiner Geschäftstätigkeit Aufgaben zu erledigen hat die vom vorhandenen Personal nicht mehr bewältigt werden können. (In der Vergangenheit auch häufig etwas leichtfertig wenn es dem Laden zu gut ging und keiner aufpaßte. Das Parkinson Syndrom).

Ändert sich die Geschäftstätigkeit, ändert sich die Auftragslage und brechen die Erträge weg oder wird das Personal zu teuer weil man ja fast jedes Jahr mehr Kohle ergezwergschaftet lautet die Lösung: Personalabbau.
Jedenfalls wenn man die Ursachen für Mindererträge nicht zügig beseitigen kann. Wartet ein Unternehmen zu lange damit weil die armen Angestellten so sehr jammern führt dies meist dazu daß kurze Zeit später eben alle nach Hause geschickt werden.
Vom Konkursverwalter.

Nationalix
18.07.2010, 17:53
Was denn, Du verzichtest freiwillig auf eine sexy Sekretärin ? :))

Meine Frau ist sexy genug. :cool2:

Nationalix
18.07.2010, 17:54
Hmm... Aber eine Sekretärin oder einen Buchhalter könntest Du doch einstellen. Kostet Dich doch nur lausige drei-fünf im Monat. Und sozial ist das auch.

Als Freiberufler bin ich nicht buchführungspflichtig. :)

Gottfried
18.07.2010, 17:54
Komisch. Einstellen sollen immer die anderen.

Gottfried
18.07.2010, 17:55
als freiberufler bin ich nicht buchführungspflichtig. :)

häää?

Paul Felz
18.07.2010, 17:56
häää?

Den Gedenaken hatte ich eben exakt genauso.

BRDDR_geschaedigter
18.07.2010, 17:59
Damit sind einige Kommunen schon mächtig auf die Nase gefallen.

Privatisierung muss auch gekonnt sein. Es macht keinen Sinn ein Staatsmonopol an ein privates zu übergeben.

Gottfried
18.07.2010, 17:59
Den Gedenaken hatte ich eben exakt genauso.

Er meint wohl, dass er keine Bilanz zu erstellen braucht.

henriof9
18.07.2010, 18:00
Als Freiberufler bin ich nicht buchführungspflichtig. :)

Seit wann denn das ?
Du brauchst lediglich keine doppelte Buchführung zu machen, die einfache Buchführung ( E/A mit Überschußermittlung ) mußt auch Du erledigen- es sei denn Du arbeitest generell schwarz. :))

Paul Felz
18.07.2010, 18:00
Er meint wohl, dass er keine Bilanz zu erstellen braucht.

Ach so, das kann sein.

Nationalix
18.07.2010, 18:00
Es gibt keinen Unternehmer der Gewinn dadurch erwirtschaftet daß er Leute entläßt. ...

Da habe ich früher ganz andere Sachen kennen gelernt.

Bei einem Berliner Großunternehmen, bei dem ich in den 90ern mehrere Jahre gearbeitet habe, rechnete der Geschäftsführer eiskalt vor:

Ein Mitarbeiter kostet durchschnittlich 100 Kilo DM im Jahr. Wir könnten von den 1000 Leuten 10 entlassen und haben 1 Million DM mehr Gewinn. So einfach wurde gerechnet und so wurde es auch gemacht.

Schlichtweg zum :kotz:

Nationalix
18.07.2010, 18:01
Seit wann denn das ?
Du brauchst lediglich keine doppelte Buchführung zu machen, die einfache Buchführung mußt auch Du erledigen- es sei denn Du arbeitest generell schwarz. :))

Ich mache eine EÜR, keine doppelte Buchführung, das ist richtig.

Don
18.07.2010, 18:25
Da habe ich früher ganz andere Sachen kennen gelernt.

Bei einem Berliner Großunternehmen, bei dem ich in den 90ern mehrere Jahre gearbeitet habe, rechnete der Geschäftsführer eiskalt vor:

Ein Mitarbeiter kostet durchschnittlich 100 Kilo DM im Jahr. Wir könnten von den 1000 Leuten 10 entlassen und haben 1 Million DM mehr Gewinn. So einfach wurde gerechnet und so wurde es auch gemacht.

Schlichtweg zum :kotz:


Nein, Du hast nichts anders kennengelernt. Was schrieb ich denn?
Wieso wurden die 10 zuvor überhaupt eingestellt? Wenn es ohne die geht erwirtschaften sie nichtmal den Deckungsbeitrag für ihr Gehalt.
Das geht genau solange gut wie der Laden überdurchschnittlich gut verdient. Wird es eng, gehen sofort mehr als diese 10.

Du bist nicht selbständig. Du arbeitest lediglich als Möchtegernfreelancer.

Nationalix
18.07.2010, 18:41
Nein, Du hast nichts anders kennengelernt. Was schrieb ich denn?
Wieso wurden die 10 zuvor überhaupt eingestellt? Wenn es ohne die geht erwirtschaften sie nichtmal den Deckungsbeitrag für ihr Gehalt.
Das geht genau solange gut wie der Laden überdurchschnittlich gut verdient. Wird es eng, gehen sofort mehr als diese 10.
...


Der Geschäftsführer wurde damals eingestellt, um den Gewinn zu erhöhen. Und ihm fiel eben nur die Entlassung von Mitarbeitern ein.


...
Du bist nicht selbständig. Du arbeitest lediglich als Möchtegernfreelancer.

Nenne es wie Du willst. Ich bin jetzt das achte Jahr erfolgreich selbständig tätig und bin damit sehr zufrieden. Jedenfalls bin ich froh, dass ich mir diese verkommene und widerwärtige Personalpolitik der Unternehmen nicht mehr antun muss.

Reichsmarschall
18.07.2010, 18:41
Hmmmm. Die Staatsdiener wie Stadtknecht beschweren sich doch dauernd daß sie weit weniger verdienen als Angestrellte der Privatwirtschaft.

Stimmt das möglicherweise gar nicht???? ?(

Es werden die Mehrleistungen für Beamte übernommen wahrscheinlch die Beihielfe und die Pensionen. Beamte bekommen weniger Brutto haben aber meist mehr Netto übrig als Angestellte im öffentlichen Dienst in äquvivalenten Stuffen, nur hohe Beamte bekommen mehr Angestellte in vergleichbaren Stuffen. Stadtknecht ist, wenn ich das richtig verstanden habe, bereits Amtsinspektor( A 9 und schon etwas Älter daher vermutlich Endamt mD und nicht Eingangsamt gD) oder etwas ähnlich besoldetes und kan daher nicht mehr Befördert, außer er wechselt in den gehobenen Dienst, werden, hat also Grund sich zu beschweren. Insgesamt ist das auch Regional ziemlich verschieden ob es sich lohnt in den Staatsdienst zu gehen. In Mitteldeutschland ist meist schon der mittlere Dienst
besser bezahlt als ähnlich qualifizierte in der Privatwirtschaft.

Gottfried
18.07.2010, 18:58
Nenne es wie Du willst. Ich bin jetzt das achte Jahr erfolgreich selbständig tätig und bin damit sehr zufrieden. Jedenfalls bin ich froh, dass ich mir diese verkommene und widerwärtige Personalpolitik der Unternehmen nicht mehr antun muss.

Du stellst Doch auch niemanden ein. Warum sollen das immer alle anderen Unternehmer machen? Nur weil die Unternehmensform anders ist.

:rolleyes:

Nationalix
18.07.2010, 19:15
Du stellst Doch auch niemanden ein. Warum sollen das immer alle anderen Unternehmer machen? Nur weil die Unternehmensform anders ist.

:rolleyes:

Ich habe an keiner Stelle gefordert, dass andere Unternehmen Mitarbeiter einstellen sollen. Ich finde es nur schlichtweg zum Kotzen, dass überzogene Gewinnerwartungen in vielen Fällen zur Entlassung von Mitarbeitern führen.

Nationalix
18.07.2010, 19:18
Nochmal: ich bin studierter BWLer (Dipl.-Kfm.) und durchaus ein Befürworter von freiem Unternehmertum und Gewinnerzielung. Diese muss aber immer sozial verträglich sein und darf nicht zu Lasten der Mitarbeiter gehen.

Gottfried
18.07.2010, 19:23
Ich stelle grundsätzlich niemanden ein. Dann gibt es auch keine Diskussionen über Entlassungen.

borisbaran
18.07.2010, 19:25
Nochmal: ich bin studierter BWLer (Dipl.-Kfm.) und durchaus ein Befürworter von freiem Unternehmertum und Gewinnerzielung. Diese muss aber immer sozial verträglich sein und darf nicht zu Lasten der Mitarbeiter gehen.
Ein Pleitegehen eines Unternehmes ist also sozialverträglich ?(

Deutschmann
18.07.2010, 19:27
Ich habe an keiner Stelle gefordert, dass andere Unternehmen Mitarbeiter einstellen sollen. Ich finde es nur schlichtweg zum Kotzen, dass überzogene Gewinnerwartungen in vielen Fällen zur Entlassung von Mitarbeitern führen.

Weißt du wo das in der Regel der Fall ist? In Konzernen bei denen Gewerkschaften selbst für die simpelsten Arbeiten wahnsinns Löhne "ausgehandelt" (ich nenne es erpresst) haben.

henriof9
18.07.2010, 19:32
Nochmal: ich bin studierter BWLer (Dipl.-Kfm.) und durchaus ein Befürworter von freiem Unternehmertum und Gewinnerzielung. Diese muss aber immer sozial verträglich sein und darf nicht zu Lasten der Mitarbeiter gehen.

Ich hatte mal einen Kunden der hat seine Mitarbeiter so sozial verträglich behandelt, daß er u.a. daran Pleite gegegangen ist ( und ich war meinen Kunden los ) und heute dafür einen Arsch voll Schulden hat und von Sozi lebt.

Es ist nichts dagegen einzuwenden wenn Unternehmen auch sozial agieren, es funtkioniert aber nicht wenn es dem Unternehmen anfängt schlecht zu gehen, dann aber vergessen auch die Mitarbeiter daß sie eigentlich in einem, bisher, sehr sozial eingestellten Unternehmen arbeiten.
Und gerade im kleinen und mittelständischen Bereich haben die Unternehmen keine Gewinne ohne Ende oder in exorbitanten Größenordnungen und trotzdem stellen diese immernoch die Mehrheit der Arbeitsplätze.

hephland
18.07.2010, 20:08
damit das blöde publikum morgen kaufen kann,
was ihm gestern noch gehörte.

Paul Felz
18.07.2010, 20:09
Ich hatte mal einen Kunden der hat seine Mitarbeiter so sozial verträglich behandelt, daß er u.a. daran Pleite gegegangen ist ( und ich war meinen Kunden los ) und heute dafür einen Arsch voll Schulden hat und von Sozi lebt.

Es ist nichts dagegen einzuwenden wenn Unternehmen auch sozial agieren, es funtkioniert aber nicht wenn es dem Unternehmen anfängt schlecht zu gehen, dann aber vergessen auch die Mitarbeiter daß sie eigentlich in einem, bisher, sehr sozial eingestellten Unternehmen arbeiten.
Und gerade im kleinen und mittelständischen Bereich haben die Unternehmen keine Gewinne ohne Ende oder in exorbitanten Größenordnungen und trotzdem stellen diese immernoch die Mehrheit der Arbeitsplätze.

... und der Steuerzahler

borisbaran
18.07.2010, 20:09
damit das blöde publikum morgen kaufen kann,
was ihm gestern noch gehörte.
"Dem Publikum"? Was gehörte "dem Publikum"?

Gottfried
18.07.2010, 20:15
damit das blöde publikum morgen kaufen kann,
was ihm gestern noch gehörte.

Ja, das ist aber nicht die Schuld der Marktwirtschaft, sondern der "Wohlfahrts"-Bürokraten.

Nationalix
18.07.2010, 20:15
Ein Pleitegehen eines Unternehmes ist also sozialverträglich ?(

Davon habe ich nichts geschrieben.

Don
18.07.2010, 21:45
Davon habe ich nichts geschrieben.

Hier liegt aber das Problem. Innovationen lassen sich nur bei einer gesunden Gewinnstruktur realisieren und wer nicht innovativ ist, ist mittelfristig tot.

Selbstredend gibt es auch unter Unternehmern Arschlöcher. Die dürften quer durch die Bevölkerung gleichverteilt sein. Gut, in der Politik aufgrund gewisser erforderlicher Charaktermängel häuft es sich natürlich.

Nur ist jede Firma der Konkurenz ausgesetzt, und wenn der eine 10 Luschen mehr mitschleppt als der andere kriegt der andere die Aufträge weil er locker die erwähnte Million pro Jahr in diese Aufträge reinschustern kann. Dann hat der eine nicht nur diese Million nicht, sondern die dazugehörigen Auftäge auch nicht.
Folge, es gehen mehr nach Hause als die 10.

Deutschmann
18.07.2010, 21:52
...

Nur ist jede Firma der Konkurenz ausgesetzt, und wenn der eine 10 Luschen mehr mitschleppt als der andere kriegt der andere die Aufträge weil er locker die erwähnte Million pro Jahr in diese Aufträge reinschustern kann. Dan hat der eine nicht nur diese Million nicht, sondrn die dazugehörigen Auftäge auch nicht.
Folge, es gehen mehr nach Hause als die 10.

Na da haben die Linken doch bestimmt ne passende "Lösung". Quotenregelung. :))

opppa
19.07.2010, 07:46
Hmmmm. Die Staatsdiener wie Stadtknecht beschweren sich doch dauernd daß sie weit weniger verdienen als Angestrellte der Privatwirtschaft.

Stimmt das möglicherweise gar nicht???? ?(

Daß sie weit weniger verdienen, als Angestellte der Privatwirtschaft ist richtig!

(nur zahlt man ihnen weit mehr, als sie verdienen!)

:]

Deutschmann
19.07.2010, 07:52
Daß sie weit weniger verdienen, als Angestellte der Privatwirtschaft ist richtig!

(nur zahlt man ihnen weit mehr, als sie verdienen!)

:]

Ich bin eigentlich ganz zufrieden mit unserem Beamten- bzw. ÖD-Apparat. Wenn man sie nicht gerade anbäfft, machen manche schon etwas mehr als die Richtlinie hergibt. Nur in Sachen Flexibilität könnten die noch nen Zahn zulegen. Völlig unverständlich warum ich mit einem abgelaufenen Personalausweis mein Auto nicht zulassen konnte. X(

George Rico
19.07.2010, 10:12
Klingt banal, ist aber so.
Der Staat verkauft sozusagen sein Tafelsilber.
Einen anderen Grund sehe ich nicht.

Vor allem die Infrastruktur eines Landes darf nicht privatisiert werden.
In dieser Hinsicht bin ich Staatssozialist (aber ein Nationaler). :D
Ein Großteil der Autobahnen wird ebenfalls von privaten Unternehmen betrieben. Und jetzt frag' sich nochmals einer, warum der Asphalt bei Hitze plötzlich aufplatzt und Blasen schlägt. :rolleyes:




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FranzKonz
19.07.2010, 10:16
Ein Großteil der Autobahnen wird ebenfalls von privaten Unternehmen betrieben. Und jetzt frag' sich nochmals einer, warum der Asphalt bei Hitze plötzlich aufplatzt und Blasen schlägt. :rolleyes:




---

Betrieben?

George Rico
19.07.2010, 10:44
Betrieben?
"Bewirtschaftet" würde es wohl genauer beschreiben. Auf privatisierten Teilstrecken wie der A1 zwischen HH und HB hat sich seit der Verpachtung das Unfallrisiko signifikant erhöht.




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Gottfried
19.07.2010, 15:22
"Bewirtschaftet" würde es wohl genauer beschreiben. Auf privatisierten Teilstrecken wie der A1 zwischen HH und HB hat sich seit der Verpachtung das Unfallrisiko signifikant erhöht.


An Baustellen ist das Unfallrisiko generell signifikant erhöht. Außerdem halten sich viele Verkehrsteilnehmer dort nicht an das Tempolimit und überholen, obwohl die Fahrbahn einspurig ist.