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Vollständige Version anzeigen : Linke oder rechte Ideologien: was findet ihr gefährlicher?



pittbull
16.07.2010, 23:29
Klickt bitte an ... ;)

Die Petze
16.07.2010, 23:35
Ideologien verkrüppeln den freien Geist....man wird zu dem was man hasst....:]

pittbull
16.07.2010, 23:39
Ideologien verkrüppeln den freien Geist....man wird zu dem was man hasst....:]
Da scheint was dran zu sein. :)

Nationalix
16.07.2010, 23:39
Gefahr droht ausschließlich von links.

Deutschmann
16.07.2010, 23:41
Gefahr droht ausschließlich von links.

Dem schließe ich mich an.

bach
16.07.2010, 23:57
Und schließlich hat sich seit dem historischen Bruch von 1989/91 (Fall der Berliner Mauer, Untergang des sowjetischen Systems) gezeigt, daß die Unterscheidung zwischen Linken und Rechten sukzessive unbrauchbar geworden ist. Überlebt hat diese Kluft nur, und zwar mit Mühe, bei der herrschenden politischen Klasse, die alles daransetzt, ihr Fortbestehen bis in alle Ewigkeit zu sichern. Zu wissen, ob jemand „rechts“ ist, gibt mir heute keinerlei Aufschluß darüber, ob er für oder gegen Europa ist, für oder gegen den Irak-Krieg, für oder gegen die kapitalistische Ordnung, für oder gegen Umweltschutz, für oder gegen Regionalismus etc.

Alain de Benoist zu einem umstrittenen politischen Begriff (http://www.jf-archiv.de/online-archiv/file.asp?Folder=09&File=200904011637.htm)

steffel
17.07.2010, 00:10
Dem schließe ich mich an.
Ich mich auch.
Die heutigen Linken ruinieren die Wirtschaft mit ihren hohen Steuern und Gesellschaft mit ihrer Multikulitideologie.

bach
17.07.2010, 00:17
Ideologien verkrüppeln den freien Geist....man wird zu dem was man hasst....:]

Deine Signatur fand ich sehr interessant. Die passt in gewisser Weise zum Thema. Denn auch hier kann man wieder erleben, wie sich die Anhänger zweier Ideologien an der Nase herumführen lassen und dem jeweils Anderen ihre Verachtung entgegengröhlen, wie die Fußballfans den Anhängern der jeweils anderen Mannschaft. Der einzige, dem das nützt, ist die herrschende Elite, die weder links noch rechts ist. Denn das sind vollkommen unbrauchbare Kategorien geworden.



Von Weizsäcker sagte in seinem letzten großen Werk "Der bedrohte Frieden" 1983 Hanser-Verlag, innerhalb weniger Jahre den Niedergang des Sowjet Kommunismus voraus (er wurde ausgelacht).

Seine Prognose, auf welches Niveau der Lohn,- Gehaltsabhängige zurückfallen würde, wenn der Kommunismus nicht mehr existiert, war schockierend. Weizsäcker beschreibt die Auswirkungen einer dann einsetzenden Globalisierung, (obwohl es damals dieses Wort noch nicht gab) so wie er sie erwartete.

1. Die Arbeitslosenzahlen werden weltweit ungeahnte Dimensionen erreichen.

2. die Löhne werden auf ein noch nie da gewesenes Minimum sinken.

3. Alle Sozialsysteme werden mit dem Bankrott des Staat zusammenbrechen. Rentenzahlungen zuerst. Auslöser ist eine globale Wirtschaftskrise ungeheurer Dimension, die von Spekulanten ausgelöst wird.

4. ca. 20 Jahre nach dem Untergang des Kommunismus, werden in Deutschland wieder Menschen verhungern.

5. Die Gefahr von Bürgerkriegen steigt weltweit dramatisch.

6. Die herrschende Elite wird gezwungen, zu ihrem eigenen Schutz Privatarmeen zu unterhalten.

7. Um ihre Herrschaft zu sichern werden diese Eliten frühzeitig den totalen Überwachungsstaat schaffen, eine weltweite Diktatur einführen.

8. Die ergebenen Handlanger dieses Geldadels sind korrupte Politiker.

9. Die Kapitalwelt fördert wie eh und je, einen noch nie dagewesen Nationalismus (Faschismus), als Garant gegen einen eventuell wieder erstarkenden Kommunismus.

10. Zum Zweck der Machterhaltung wird man die Weltbevölkerung auf ein Minimum reduzieren. Dies geschieht mittels künstlich erzeugter Krankheiten. Hierbei werden Bio-Waffen als Seuchen deklariert, aber auch mittels gezielten Hungersnöten und Kriegen. Als Grund dient die Erkenntnis, das die meisten Menschen ihre eigene Ernährung nicht mehr finanzieren können, jetzt wären die Reichen zu Hilfsmaßnahmen gezwungen, andernfalls entsteht für sie ein riesiges, gefährliches Konfliktpotential.

11. Um Rohstoffbesitz und dem eigenen Machterhalt dienend, werden Großmächte Kriege mit Atomwaffen und anderen Massenvernichtungswaffen führen.

12. Die Menschheit wird nach dem Niedergang des Kommunismus, dass skrupelloseste und menschenverachtende System erleben wie es die Menschheit noch niemals zuvor erlebt hat, ihr Armageddon.

Das System, welches für diese Verbrechen verantwortliche ist, heißt "unkontrollierter Kapitalismus".

C. F. von Weizsäcker sagte (vor 25 Jahren), dass sein Buch, welches er als sein letztes großes Werk bezeichnete, mit Sicherheit von der Bevölkerung nicht verstanden würde und die Dinge somit ihren Lauf nehmen!

Das deutsche Volk bewertete er wenig schmeichelhaft wie folgt:

Absolut Obrigkeitshörig, des Denkens entwöhnt, typischer Befehlsempfänger, ein Held vor dem Feind, aber ein totaler Mangel an Zivilcourage!

Der typische Deutsche verteidigt sich erst dann, wenn er nichts mehr hat, was sich zu verteidigen lohnt. Wenn er aber aus seinem Schlaf erwacht ist, dann schlägt er in blindem Zorn alles kurz und klein, auch das was ihm noch helfen könnte.

Die einzige Lösung die Weizsäcker bietet, ist die Hoffnung:

dass nach diesen unvermeidlichen Turbulenzen dieser Planet noch bewohnbar bleibt.

Denn Fakt ist, die kleine Clique denen diese Welt schon jetzt gehört, herrscht nach dem einfachen aber klaren Motto:

"Eine Welt, in der wir nicht das alleinige Sagen haben, die braucht es auch in Zukunft, nicht mehr zu geben"

Wie bereits oben erwähnt, Weizsäcker rechnete nicht damit verstanden zu werden.

Auf die Frage eines Journalisten, was ihn denn am meisten stören würde, antwortete er:

"mich mit einem dummen Menschen unterhalten zu müssen"

http://dasdenken.blog.de/2008/01/27/carl_friedrich_von_weizsacker~3640855/

ochmensch
17.07.2010, 00:31
Wenn wir den staatlich geführten NS-Glatzenpöbel tatsächlich miteinbeziehen wollen, droht von Rechts eine minimale Gefahr. Also, dass so einer einem mal besoffen vors Auto läuft oder so.
Ansonsten steht Rechts für Freiheit, für Werte und das Schöne, das Menschliche an sich.
Links steht für Gleichmacherei, Diktatur, für Denkverbote, Gesinnungsjustiz. Für den freien Menschen, ist die Gefahr immer der Sozialismus. Für den glücklichen Sklaven ist es wohl "Rechts".

Efna
17.07.2010, 00:53
Wenn wir den staatlich geführten NS-Glatzenpöbel tatsächlich miteinbeziehen wollen, droht von Rechts eine minimale Gefahr. Also, dass so einer einem mal besoffen vors Auto läuft oder so.
Ansonsten steht Rechts für Freiheit, für Werte und das Schöne, das Menschliche an sich.
Links steht für Gleichmacherei, Diktatur, für Denkverbote, Gesinnungsjustiz. Für den freien Menschen, ist die Gefahr immer der Sozialismus. Für den glücklichen Sklaven ist es wohl "Rechts".

Schwarz-Weiss,Schwarz-Weiss, Schwarz-weiss:rolleyes::rolleyes::rolleyes:

ochmensch
17.07.2010, 00:58
Schwarz-Weiss,Schwarz-Weiss, Schwarz-weiss:rolleyes::rolleyes::rolleyes:

Mag sein, aber zeig mir mal eine freiheitliche Linke.

Efna
17.07.2010, 01:01
Mag sein, aber zeig mir mal eine freiheitliche Linke.

Ich kann dir von beiden Seiten Posetive wie Negative Beispiele nennen...

ochmensch
17.07.2010, 01:12
Ich kann dir von beiden Seiten Posetive wie Negative Beispiele nennen...

Und ich kann dir warscheinlich einen Kinderschänder zeigen, der immer ordentlich gegrüßt hat. Das ist kein Kriterium.

Efna
17.07.2010, 01:14
Und ich kann dir warscheinlich einen Kinderschänder zeigen, der immer ordentlich gegrüßt hat. Das ist kein Kriterium.

Du willst mir jetzt nicht Linke mit Kinderschändern gleichsetzen, das ist wirklich arm von dir hätte ich etwas mehr erwartet als so ein undifferenziertes Weltbild.

ochmensch
17.07.2010, 01:18
Du willst mir jetzt nicht Linke mit Kinderschändern gleichsetzen, das ist wirklich arm von dir hätte ich etwas mehr erwartet als so ein undifferenziertes Weltbild.

Efna, das war nur ein extremes Beispiel, um dir zu zeigen, dass man politische Bewegungen nicht nach speziellem Einzelverhalten beurteilen kann.

Efna
17.07.2010, 01:29
Efna, das war nur ein extremes Beispiel, um dir zu zeigen, dass man politische Bewegungen nicht nach speziellem Einzelverhalten beurteilen kann.

Naja man könnte auch die Posetiven Rechten als Einzelverhalten bezeichnen. Ich halte nichts von Schwarz-Weiss Denkweisen. Die Rechte hat durchaus negative Seiten hervor gebracht. Franco, Pinochet, Hitler, Die Maulkorb Regierungen in der Vormärzzeit(Metternich und co.) sind sicherlich keine Einzelverhalten. Genauso wie es die Negativen Seiten der Linken gibt. Aber eben bei beiden Seiten auch sehr viel Posetives. In einer Demokratie haben beide Seiten ihren Platz und das Verständniss fehlt oft.

Sauerländer
17.07.2010, 15:18
Warum gibt es da keine Kategorie für liberale Ideologien?

Sauerländer
17.07.2010, 15:21
Mag sein, aber zeig mir mal eine freiheitliche Linke.
Weiteste Teile des Anarchismus, Rätekommunismus usw...

Brutus
17.07.2010, 15:27
Halte de Frage für falsch gestellt. Transatlantisch - europäisch, internationalistisch/globalistisch - nationalistisch wäre die bessere Unterscheidung.

Sich die politisch-gesellschaftliche Wirklichkeit primär anhand des Links-Rechts-Schemas auseinanderzudividieren, ist das Dümmste, was man machen kann. Leider marschieren die Deutschen auch hierbei wieder vorne weg,

Sauerländer
17.07.2010, 16:07
Klickt bitte an ... ;)
Gefährlich für wen oder was eigentlich?

Sauerländer
17.07.2010, 16:17
Halte de Frage für falsch gestellt. Transatlantisch - europäisch, internationalistisch/globalistisch - nationalistisch wäre die bessere Unterscheidung.
Das beschränkt den Unterschied primär auf aussenpolitische Fragen. Das wäre aus meiner Sicht ein wenig dünn.

pittbull
17.07.2010, 16:42
Halte de Frage für falsch gestellt. Transatlantisch - europäisch, internationalistisch/globalistisch - nationalistisch wäre die bessere Unterscheidung.
Sich die politisch-gesellschaftliche Wirklichkeit primär anhand des Links-Rechts-Schemas auseinanderzudividieren, ist das Dümmste, was man machen kann. Leider marschieren die Deutschen auch hierbei wieder vorne weg,
Orientiere er sich daran:
http://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Linke
http://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Rechte_%28Politik%29


Gefährlich für wen oder was eigentlich?
Für Dich und Deine Mitmenschen. Von welcher der beiden politischen Richtungen würdest Du mehr Unheil erwarten? :)

Rowlf
17.07.2010, 16:56
Für Dich und Deine Mitmenschen. Von welchen der beiden politischen Richtungen würdest Du mehr Unheil erwarten? :)

Für mich persönlich ist wohl eine autoritäre/totalitäre Ordnung die gefährlichste. Egal ob Staatssozialismus oder rechte Militärdiktatur.

Sauerländer
17.07.2010, 16:57
Für Dich und Deine Mitmenschen. Von welchen der beiden politischen Richtungen würdest Du mehr Unheil erwarten? :)
"Für mich und meine Mitmenschen" ist mir viel zu allgemein. Es gibt politische Strömungen, die zweifellos für bestimmte Gruppen, Ideale und sonstige Größen bedrohlicher sind als für andere. Naturgemäß werde ich eine Ideologie, die für eine Gruppe bedrohlich ist, der ich angehöre, eher als gefährlich einschätzen als eine, die Gruppen bedroht, denen ich nicht angehöre. Naturgemäß werde ich eine Ideologie, die sich für bestimmte Leute als positiv darstellt, aber Ideale gefährdet, die MIR wichtig sind, eher als gefährlich ansehen. "Ich und meine Mitmenschen" ist in dieser Allgemeinheit eben keine real wirksame Kategorie.
Daher ist das ohne Präzisierung kaum zu beantworten.

Für "mich und meine Mitmenschen" in dieser Allgemeinheit bedrohlich finde ich allenfalls ganz allgemein den affirmativen Glauben an den technischen Fortschritt und das, was der bereits aus diesem Planeten gemacht hat und weiterhin zu machen droht. Aber der findet sich mehr oder weniger in ALLEN Lagern.

The Dude
17.07.2010, 17:00
Orientiere er sich daran:
http://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Linke
http://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Rechte_%28Politik%29


Für Dich und Deine Mitmenschen. Von welchen der beiden politischen Richtungen würdest Du mehr Unheil erwarten? :)

Die beiden Richtungen sind jeweils sehr breit. Was meinst du denn genau? Die extremen Ränder?

Sauerländer
17.07.2010, 17:01
Für mich persönlich ist wohl eine autoritäre/totalitäre Ordnung die gefährlichste. Egal ob Staatssozialismus oder rechte Militärdiktatur.
Was hältst Du denn vom Anarchokapitalismus (solch ein Unding dieser Begriff aus deiner Sicht auch sein mag) ?

pittbull
17.07.2010, 17:03
"Für mich und meine Mitmenschen" ist mir viel zu allgemein. Es gibt politische Strömungen, die zweifellos für bestimmte Gruppen, Ideale und sonstige Größen bedrohlicher sind als für andere. Naturgemäß werde ich eine Ideologie, die für eine Gruppe bedrohlich ist, der ich angehöre, eher als gefährlich einschätzen als eine, die Gruppen bedroht, denen ich nicht angehöre. Naturgemäß werde ich eine Ideologie, die sich für bestimmte Leute als positiv darstellt, aber Ideale gefährdet, die MIR wichtig sind, eher als gefährlich ansehen. "Ich und meine Mitmenschen" ist in dieser Allgemeinheit eben keine real wirksame Kategorie.

Es ist doch bloß eine Umfrage. Hier geht es nicht um eine absolute Wahrheit, sondern um persönliche Ansichten. ;)

Entscheide einfach nach Deiner Meinung. Du wirst doch sicherlich, aus irgendeinem Grund, eine, beide, oder garkeine politische Richtung besser, vorteilhafter, zukunftsweisender o.ä. finden.

pittbull
17.07.2010, 17:06
Die beiden Richtungen sind jeweils sehr breit. Was meinst du denn genau? Die extremen Ränder?
Nein, die volle Breite. Welche Richtung lehnst Du mehr ab?

Ich hoffe doch, alle Antwortmöglichkeiten gegeben zu haben, so daß für jeden das passendste dabei ist. Wer mit den Antworten nicht zufrieden ist, oder wem die Frage zu diffus erscheint, der macht einfach nicht mit. ;)

Rowlf
17.07.2010, 17:07
Was hältst Du denn vom Anarchokapitalismus (solch ein Unding dieser Begriff aus deiner Sicht auch sein mag) ?

Für mich persönlich ist er wohl "weniger gefährlich", als es wahrscheinlich eine UdSSR wäre.

Ansonten sind die persönlichen Freiheiten des Anarchokapitalismus nur zählbar, wenn man in dem dort implizierten asozialsten aller Wirtschaftssysteme besteht. Also eine Freiheit der (platt ausgedrückt) oberen Zehntausend.
Ließen sich Anarchokapitalismus und freiheitlicher Sozialismus gegenseitig nebeneinander bestehen (und hätten ähnliche Resscourcen), so wäre das ein ziemlich interessantes Experiment.

Sauerländer
17.07.2010, 17:08
Es ist doch bloß eine Umfrage. Hier geht es nicht um eine absolute Wahrheit, sondern um persönliche Ansichten. ;)

Entscheide einfach nach Deiner Meinung. Du wirst doch sicherlich, aus irgendeinem Grund, eine, beide, oder garkeine politische Richtung besser, vorteilhafter, zukunftsweisender o.ä. finden.
Ehrlich gesagt: Nein. "Links" und "Rechts" sind mir viel zu grobe Begriffe, die man in Einzelpunkte zergliedern müsste. Beide haben Aspekte, die ich richtig und wichtig finde und beim jeweils anderen Lager vermisse, und beide haben Aspekte, die ich für destruktiv halte.
Und davon abgesehen vermisse ich, wenn es denn um eher grobes Lagerdenken gehen soll, die Option "Liberale Ideologien", denn für die würde ich bei einer solchen Vereinfachung mit Gewissheit am ehesten stimmen. Denn den Liberalismus kann ich weder der Linken noch der Rechten, so wie ich sie verstehe, zuordnen.

The Dude
17.07.2010, 17:09
Nein, die volle Breite. Welche Richtung lehnst Du mehr ab?

Ich hoffe doch, alle Antwortmöglichkeiten gegeben zu haben, so daß für jeden das passendste dabei ist. Wer mit den Antworten nicht zufrieden ist, oder wem die Frage zu diffus erscheint, der macht einfach nicht mit. ;)

Ja dann mach doch besser eine Umfrage nach der Lieblingsfarbe. Das ist banal und da fragt auch keiner nach. :cool2:

Sauerländer
17.07.2010, 17:11
Für mich persönlich ist er wohl "weniger gefährlich", als es wahrscheinlich eine UdSSR wäre.

Ansonten sind die persönlichen Freiheiten des Anarchokapitalismus nur zählbar, wenn man in dem dort implizierten asozialsten aller Wirtschaftssysteme besteht. Also eine Freiheit der (platt ausgedrückt) oberen Zehntausend.
Ließen sich Anarchokapitalismus und freiheitlicher Sozialismus gegenseitig nebeneinander bestehen (und hätten ähnliche Resscourcen), so wäre das ein ziemlich interessantes Experiment.
Jetzt bräuchten wir den gutel alten -jmw-...
Der hat, soweit ich mich entsinne, mal ausgeführt, in einem solchen System würde grundsätzlich den Leuten jede Freiheit zustehen, sich selbst zu gemeinschaftlichen Formen zusammenzuschließen, wenn sie das wünschten. Die Frage ist natürlich, wie lange die, die von Nichtgemeinschaftlichkeit profitieren, realistischerweise dabei zusehen würden, wenn das Überhand nimmt, bevor sie ganz im Sinne IHRER Freiheit ein paar Jungs mit dem Knüppel engagieren würden...
Weshalb ich immer gesagt habe, Anarchie ohne Bewaffnung könne man gleich vergessen.

Sprecher
17.07.2010, 18:42
Gefahr droht ausschließlich von links.

Und vom Liberalismus. Letzteren halte ich für die mit Abstand gefährlichste und verderblichste Ideologie.

Efna
17.07.2010, 19:02
Weiteste Teile des Anarchismus, Rätekommunismus usw...

Zu deen ich mich zählen würde.

Sauerländer
17.07.2010, 19:05
Zu deen ich mich zählen würde.
Vor allem, wenn es dann dezidiert anarchistisch wird, funktioniert wiederum die hiesige Frage nicht. Denn die Antwort müsste lauten: "Gefährlich ist alles, was den Staat bejaht und will."
Und das gibt es bekanntlich bis zur Ausprägung "extrem" auf der Linken genauso wie auf der Rechten genauso, wie es eine linke, aber eben auch rechte Staatsskepsis gibt.

-SG-
17.07.2010, 20:07
Alle Ideologien können gefährlich sein, wenn die Anhänger außerhalb ihrer Denkschablonen nichts mehr zulassen und keinen Zweifel mehr an den Argumenten kennen.

Der Zweifel ist die Kraft hinter der Wissenschaft und der ganzen europäischen Hochkultur.

Zweifelsohne sind die linken Ideologen im Moment die größten Zerstörer von allem, was der Mensch großes hervorgebracht hat.

Efna
18.07.2010, 00:39
Alle Ideologien können gefährlich sein, wenn die Anhänger außerhalb ihrer Denkschablonen nichts mehr zulassen und keinen Zweifel mehr an den Argumenten kennen.

Der Zweifel ist die Kraft hinter der Wissenschaft und der ganzen europäischen Hochkultur.

Zweifelsohne sind die linken Ideologen im Moment die größten Zerstörer von allem, was der Mensch großes hervorgebracht hat.

Die ersten zwei Absätze stimmen, den dritten Absatz würde ich nicht zustimmen. Die grösste Gefahr geht derzeit eher von Religiösen Fanatikern aus von Islamisten mit ihren Djihad oder Kreatonisten die in den USA das Bildungssystem unterwandern. Links- und Rechtsextremismus sind doch eher ein Erscheinung die entweder durch Stupide Rassistische Schlägermobs oder eben durch Steineschmeisser in erscheinung tritt. Sicherlich nichts schönes aber eine Gefahr würde ich das nicht nennen.

-SG-
18.07.2010, 09:39
Die ersten zwei Absätze stimmen, den dritten Absatz würde ich nicht zustimmen. Die grösste Gefahr geht derzeit eher von Religiösen Fanatikern aus von Islamisten mit ihren Djihad oder Kreatonisten die in den USA das Bildungssystem unterwandern. Links- und Rechtsextremismus sind doch eher ein Erscheinung die entweder durch Stupide Rassistische Schlägermobs oder eben durch Steineschmeisser in erscheinung tritt. Sicherlich nichts schönes aber eine Gefahr würde ich das nicht nennen.

Es geht eher um die Glaubenssätze des linken Mainstreams.

Dazu gehören widerlegte Annahmen, an denen nicht gerüttelt wird, wie:
Alle Menschen kommen gleich zur Welt, tabula rasa der Natur, und Vererbung (z.B. von Intelligenz) gibt es nicht.

Dann gehören dazu noch Logikfehler, wie z.B., dass man Rassismus als schlecht anprangert, aber nur solange er von Weißen ausgeht, black power, black pride usw. sind dagegen Merkmale kulturellen Selbstbewusstseins.

Nur kleine Beispiele, die alles in allem dafür sorgen, dass die europäische Kultur verschwindet.

Zappa
18.07.2010, 09:43
[...]Die grösste Gefahr geht derzeit eher von Religiösen Fanatikern aus von Islamisten mit ihren Djihad oder Kreatonisten die in den USA das Bildungssystem unterwandern. [...]

Eine ähnliche Gefahr geht von der zu Grunde gehenden, deutschen Politik/Presse/Gesellschaft - was auch immer - aus, die diese Moslems im In- wie auch Ausland verharmlost, als kulturelle Bereicherung darstellt und bei jede sich ergebende Gelegenheit (freche Assimilationsforderungen unsererseits von "deutschen" Muslimen, muslimische Anschläge, Iran-Debatte, etc., etc.) nutzt, den Schwanz einzuziehen und auf die eigenen Werte zu scheissen, nur um den Museln zu gefallen.

bernhard44
18.07.2010, 09:45
sie haben beide ihre Berechtigung!
Bedenklich sind deren Auswüchse, die der extremen Ränder. Noch bedenklicher ist jedoch, je nach gerade vorherrschender politischer Ausrichtung der Gesellschaft, die Verharmlosung der einen und die Verteufelung der anderen, nicht opportunen Strömung!

Akra
18.07.2010, 10:54
Die grösste Gefahr geht derzeit eher von Religiösen Fanatikern aus von Islamisten mit ihren Djihad oder Kreatonisten die in den USA das Bildungssystem unterwandern.

Weder linke noch rechte Demagogen, auch nicht islamistische oder christliche Fanatiker sind die wirkliche Gefahr für die westliche freie Welt. Randgruppen können diese Gesellschaft nicht zerstören aber sie können ein Moment der Schwäche ausnutzen falls dieser kommen sollte.

Die eigentliche Gefahr liegt woanders. Der demokratische Grundgedanke verschwindet. Das Volk glaubt nicht mehr an ein demokratisches System, an diese Republik, an Wahlen und an Parteien. Die Menschen fühlen sich im Stich gelassen und nicht mehr vertreten. Sie sehen die Regierung als machtlos an und in den Fängen von Lobbyisten und der Hochfinanz verstrickt. Sie fühlen sich ausgebeutet und benutzt.

Dies kann dieses System zerstören den es basiert auf Partizipation und nicht Resignation des Volkes. Diese Resignation im Volk ist aber gewollt und die Verantwortlichen desen sind die wirklichen Feinde der Gegenwart welche wir fürchten sollten.

Akra
18.07.2010, 11:31
den Schwanz einzuziehen und auf die eigenen Werte zu scheissen, nur um den Museln zu gefallen.

Dies ist was wir sehen sollen.

Ordnung entsteht aus Chaos, wenn Ordnung vorhanden ist, muß diese zunächst systematisch zerstört werden.

Dies passiert in der Gegenwart. Die Einwanderung ist eines der Werkzeuge um Chaos zu erzeugen. Den Fremden (vorallem muslimischen Einwanderern) dann auch noch in den "Arsch zu kriechen", ihnen Honig ums Maul zu schmieren und sie zu bevorteilen ist dabei das perfideste Mittel weil es extremen Zorn, Verärgerung und Hass bei den Einheimischen auslöst.

Im Grunde kann man Mitleid für diese Menschen empfinden. Ihre Zeit wird ablaufen und dies schon sehr bald.

Das Problem dabei, die die uns dann Ordnung und Rettung versprechen werden, werden die sein die vorher das Chaos verursacht haben. In der Stunde der Verzweifelung werden die Menschen ihnen folgen und sie werden alles akzeptieren.

Sauerländer
18.07.2010, 13:05
Die eigentliche Gefahr liegt woanders. Der demokratische Grundgedanke verschwindet. Das Volk glaubt nicht mehr an ein demokratisches System, an diese Republik, an Wahlen und an Parteien. Die Menschen fühlen sich im Stich gelassen und nicht mehr vertreten. Sie sehen die Regierung als machtlos an und in den Fängen von Lobbyisten und der Hochfinanz verstrickt. Sie fühlen sich ausgebeutet und benutzt.
Das ist keine Gefahr an sich, sondern zunächstmal nur Ausdruck der Tatsache, dass das Volk nicht blind und sein Vertrauen nicht bedingungs- und grenzenlos ist.

Akra
18.07.2010, 13:20
Das ist keine Gefahr an sich, sondern zunächstmal nur Ausdruck der Tatsache, dass das Volk nicht blind und sein Vertrauen nicht bedingungs- und grenzenlos ist.

Mit Hasspredigten in Moscheen oder brennenden Autos auf der Straße zerstört man dieses System nicht. Es sind unschöne Auswüchse die bekämpft werden müssen aber es ist nichts was die gegenwärtige Ordnung in irgendeiner Weise gefährdet.

Wenn die Masse der Menschen aber das Vertrauen verliert, in Resignation verfällt und irgendwann auch nach Alternativen verlangt, dann ist dieses System in Gefahr.

Vielleicht siehst du dadrin keine Gefahr, jemand der die Gegenwart allerdings als erhaltenswert betrachtet sollte es.

Settembrini
18.07.2010, 20:53
Dazu gehören widerlegte Annahmen, an denen nicht gerüttelt wird, wie:
Alle Menschen kommen gleich zur Welt, tabula rasa der Natur, und Vererbung (z.B. von Intelligenz) gibt es nicht.

Wer behauptet denn sowas?


Dann gehören dazu noch Logikfehler, wie z.B., dass man Rassismus als schlecht anprangert, aber nur solange er von Weißen ausgeht, black power, black pride usw. sind dagegen Merkmale kulturellen Selbstbewusstseins.

Auch derartige Ansichten wuerde ich nicht unbedingt dem Gedankengut des "Mainstream" zuordnen, wobei ich zugeben muss, dass deren Verbreitung meist vergleichsweise achselzuckend goutiert wird.


Nur kleine Beispiele, die alles in allem dafür sorgen, dass die europäische Kultur verschwindet.

Die europaeische Kultur wird niemals verschwinden.


sie haben beide ihre Berechtigung!
Bedenklich sind deren Auswüchse, die der extremen Ränder. Noch bedenklicher ist jedoch, je nach gerade vorherrschender politischer Ausrichtung der Gesellschaft, die Verharmlosung der einen und die Verteufelung der anderen, nicht opportunen Strömung!

:top:



Diese Resignation im Volk ist aber gewollt und die Verantwortlichen desen sind die wirklichen Feinde der Gegenwart welche wir fürchten sollten........................................... .................................................. .................................................. .................................................. .................................................. .
Das Problem dabei, die die uns dann Ordnung und Rettung versprechen werden, werden die sein die vorher das Chaos verursacht haben. In der Stunde der Verzweifelung werden die Menschen ihnen folgen und sie werden alles akzeptieren.

Unsere taegliche Paranoia gib uns heute.

-SG-
18.07.2010, 23:01
Die europaeische Kultur wird niemals verschwinden.



Vergleich doch mal Berlin, Paris und London 1960 mit 2010.

Und dann extrapoliere den Trend in die Zukunft - wie wird es wohl 2060 aussehen?

Sauerländer
18.07.2010, 23:56
Und dann extrapoliere den Trend in die Zukunft - wie wird es wohl 2060 aussehen?
Man KANN, aber MÖCHTE es sich nicht vorstellen.

Apollyon
19.07.2010, 06:46
Die Ausslegung einer Ideologie macht eine Ideologie selbst gefährlich, wenn ich da Fanatiker habe sind diese aber weder im normalen rechten noch linken Spektrum, sondern ehr radikalisiert oder durch extremismus auffallend.

Erstmal ist jede Ideologie anfällig für solche Leute, und beide richtungen sind gefährlich wenn sie durch fanatismus verdorben werden.

Rowlf
19.07.2010, 11:42
Jetzt bräuchten wir den gutel alten -jmw-...


Wo ist der eigentlich?



Der hat, soweit ich mich entsinne, mal ausgeführt, in einem solchen System würde grundsätzlich den Leuten jede Freiheit zustehen, sich selbst zu gemeinschaftlichen Formen zusammenzuschließen, wenn sie das wünschten.


Die Wirtschaftsbosse und ihre privaten Sicherheitsleute würden also nichts dagegen tun, wenn die Fabriken in syndikalistische Gemeinschaftsbetriebe überführt werden würden?
Schöne Vorstellung.

FranzKonz
19.07.2010, 11:49
Dem schließe ich mich an.

Dich habe ich für vernünftiger gehalten.

Sauerländer
19.07.2010, 12:01
Wo ist der eigentlich?
Nicht die leiseste Ahnung. Eine Frage für den entsprechenden Strang.

Die Wirtschaftsbosse und ihre privaten Sicherheitsleute würden also nichts dagegen tun, wenn die Fabriken in syndikalistische Gemeinschaftsbetriebe überführt werden würden?
Schöne Vorstellung.
Hier nun würde er vermutlich entgegnen:
"Jaha, Mooooment, es hat niemand was dagegen, wenn sie freiwillig IHR EIGENES Eigentum kollektivieren. Mit dem Eigentum anderer verhält sich das natürlich anders. Wenn also der Besitzer eines Betriebes den ins Gemeinschaftseigentum Eigentum bringen möchte - meinen Segen hat er. Zwingen dazu darf man ihn aber nicht, denn das wäre natürlich sehr unanarchistisch."
Oder so ähnlich. :D

Deutschmann
19.07.2010, 12:10
Dich habe ich für vernünftiger gehalten.

Warum? Ich persönlich sehe von Rechts keine Gefahr. ?(

Wäre aber interessant wenn mal jemand zur These "rechte Gefahr" Beispieleszenarien bringen könnte.

Sauerländer
19.07.2010, 12:11
Mit Hasspredigten in Moscheen oder brennenden Autos auf der Straße zerstört man dieses System nicht.
Das sehe ich ähnlich. Allenfalls unterminiert man es, mit brennenden Autos zumindest jedoch liefert man ihm eher noch Munition.

Wenn die Masse der Menschen aber das Vertrauen verliert, in Resignation verfällt und irgendwann auch nach Alternativen verlangt, dann ist dieses System in Gefahr.
Nun, ja, wenn die Leute zunehmend nicht mehr Schokolade kaufen, sondern Gemüse, dann ist das für Schokoladenproduzenten eine Gefahr, ja. In wie weit es aber AN SICH, will sagen ALLGEMEIN eine Gefahr sein soll, erschließt sich mir nicht.

Vielleicht siehst du dadrin keine Gefahr, jemand der die Gegenwart allerdings als erhaltenswert betrachtet sollte es.
Ich für meinen Teil sehe nicht das gegenwärtige System als hervorragend, bemerke dann die immer größere Legitimationsproblematik und frage mich dann "Wie kommen die Leute denn nur zu ihrer Ablehnung, das ist doch völlig unbegreiflich, es läuft doch alles wunderbar...", sondern sehe die Unzufriedenheit mit dem System als Resultat von Zuständen, die aus ihm heraus entstanden sind und daher mit ihm in einem Zusammenhang stehen. Damit muss man diese Zustände noch nicht zwingend als durch das System absolut determininiert ansehen und es damit vollständig verwerfen, zumindest aber entfernt man sich damit von der Idee, das Wichtigste sei, dieses System zu erhalten, und nähert sich der These an, es müssten bestimmte Inhalte umgesetzt werden, und wenn dies in diesem System funktioniere, sei es gut, wenn jedoch nicht - müsse eben ein anderes her.

Sauerländer
19.07.2010, 12:13
Warum? Ich persönlich sehe von Rechts keine Gefahr. ?(
Im Gegenzug könnte man allerdings die Frage stellen, wie eine Gefahr von Links aussehen soll. Eine kommunistische Revolution etwa sehe ich nichteinmal in weitester Ferne.

Deutschmann
19.07.2010, 12:17
Im Gegenzug könnte man allerdings die Frage stellen, wie eine Gefahr von Links aussehen soll. Eine kommunistische Revolution etwa sehe ich nichteinmal in weitester Ferne.

Nein. Aber die Hardcore-Sozialisten stehen in den Startlöchern. Nur noch ne Frage der Zeit bis sie Bundespolitisch an Bedeutung gewinnen.

Sauerländer
19.07.2010, 12:18
Nein. Aber die Hardcore-Sozialisten stehen in den Startlöchern. Nur noch ne Frage der Zeit bis sie Bundespolitisch an Bedeutung gewinnen.
Und dann soll exakt...WAS passieren?

Deutschmann
19.07.2010, 12:19
Und dann soll exakt...WAS passieren?

Der Gesellschafts- und Wirtschaftspolitische Supergau.

FranzKonz
19.07.2010, 12:20
Warum? Ich persönlich sehe von Rechts keine Gefahr. ?(

Wäre aber interessant wenn mal jemand zur These "rechte Gefahr" Beispieleszenarien bringen könnte.

Im Bundestag sitzt aktuell ein krimineller Sauhaufen auf der rechten Seite, der im Begriff ist diesen Staat zu Grunde zu richten, wenn es ihm nach 16 Jahren Kohl und 5 Jahren Merkel nicht bereits gelungen ist.

FranzKonz
19.07.2010, 12:23
Der Gesellschafts- und Wirtschaftspolitische Supergau.

Womit denn? Das Merkel hat doch schon so viele Schulden auf den Bürge(n?r) geladen, wie überhaupt möglich ist. Mehr geht nicht, sonst geht das Rating in den Keller. :whis:

Sauerländer
19.07.2010, 12:24
Der Gesellschafts- und Wirtschaftspolitische Supergau.
Den haben wir doch längst. Und ich kann nicht erkennen, dass gegenwärtig "Hardcore-Sozialisten" an der Macht sitzen oder dies in den letzten Jahrzehnten getan hätten, jedenfalls nicht im Westen der Republik.

twoxego
19.07.2010, 12:36
ihr könnt doch nicht einfach dem strangersteller das schöne konzept verderben.
es mag ja etwas übertrieben sein und ein einfaches "links ist fürchterlich", hätte es auch getan.
nun hat er sich doch aber schon die ganze mühe gemacht.

mich würde übrigens einmal die theoretische grundlage der rechten ideologie interessieren.
die der linken kennt man ja.

Kreuzbube
19.07.2010, 12:47
Ideologien sind generell Müll, weil sie nie die Gänze der gesellschaftlichen Komplexität erfassen können. Dazu kommt noch die unterschiedliche Ausrichtung der Menschen. Früher oder später auftretende Widersprüche werden dann durch Propaganda&Gesinnungsterror unterdrückt. Das Einzige, was ich gelten lasse, ist die preussisch-deutsche Ethik der Toleranz, Aufklärung und Sachlichkeit. Diese ist zeitlos und ein Leitfaden in schwierigen Epochen!

Sauerländer
19.07.2010, 12:52
mich würde übrigens einmal die theoretische grundlage der rechten ideologie interessieren.
die der linken kennt man ja.
Ich für meinen Teil würde mich zu der These versteigen, dass es unter anderem gerade die Neigung zu detaillierter, abstrahierender Theorie ist, die die Linke von der Rechten abgrenzt, dass es, anders als etwa den Marxismus auf der Linken, soetwas wie ein geschlossenes rechtes Gedankensystem nicht gibt. Es gibt ein paar Punkte, die innerhalb dessen, was man der Rechten zuordnen kann, immer wieder auftauchen, z.B. ein eher pessimistisches Menschenbild, die Wichtigkeit von Autorität, die Ablehnung des individualen Eigeninteresses als oberstem Leitwert.
Anders als der Linke betont der Recht eher die Korruptibilität als die Perfektibilität des Menschen.
Aber davon ausgehend gib es eine ziemlich hohe Bandbreite von fast schon anarchoiden Staatsskeptikern bis zu Nationalsozialisten.

twoxego
19.07.2010, 13:03
darauf wollte ich hinaus.
es ging dabei schon um das im eingang und in den fragen zu findene konstrukt.

ich kann sagen, dass ich, durchaus in ihm geschult, den Marxismus für schon in den elementarsten behauptungen, für unwissenschaftlich und böswillig fehlerhaft halte.

für eine beruteilung rechter ideologie, fehlt mir einfach der enstsprechende bezug.

wenn ich das geschreibsel einiger hiesiger schreiber zur grundlage nähme, wäre das vermutlich einigermassen unfair.
nicht jeder rechte muss gleich ein idiot sein.

Rowlf
19.07.2010, 13:06
ich kann sagen, dass ich, durchaus in ihm geschult, den Marxismus für schon in den elementarsten behauptungen, für unwissenschaftlich und böswillig fehlerhaft halte.


Auch wenn ich fürchte, ein riesiges Fass aufzumachen, würde ich dann doch gerne wissen, wo du die böswillige Fehlerhaftigkeit des Marxismus ausmachen würdest.

Sauerländer
19.07.2010, 13:27
nicht jeder rechte muss gleich ein idiot sein.
Metternich z.B. (ich nehme an, es besteht Konsens, dass man den einen Rechten nennen kann) war alles andere als das.
Aber der dürfte auch für einen Großteil der hiesigen Rechten eher kein Vorbild sein.
Auch Johannes Paul II darf man wohl so verorten. Aber wenn der sich, sagen wir, zum Thema "Todesstrafe" äusserte, guckte die amerikanische Rechte eher ratlos aus der Wäsche.
Oder man nehme nur Ernst Jünger, der allgemein (und auch hier) leider meistens auf sein Frühwerk reduziert wird, womit eine gewaltige Entwicklung (und nebenbei bemerkt: Großartige Literatur) unter den Tisch fällt. Den kann man in meinen Augen auch mehr oder weniger durchgehend einen "Rechten" nennen. Und doch - hält man das "Abenteuerliche Herz" neben den "Arbeiter", diesen wiederum neben die "Marmorklippen" oder gar den "Waldgang", wird man das schwerlich übereinbringen, von den Ausflügen im Drogenrauschbereich oder dem sehr kontemplativen Spätwerk ganz zu schweigen.
Oswald Spengler - was wenn nicht ein Rechter? Wenn man den aber als Nationalsozialist -oder genausogut als romantisierender Reaktionär- liest (und versteht), muss man sich regelrecht geohrfeigt fühlen.

Wenn ich das, was "Rechts" ist, systematisch entwickeln sollte, bekäme ich arge Schwierigkeiten. Für einzelne Strömungen lässt es sich machen - aber die rechte Gesamtheit ist so reich an Widersprüchen, dass das fast schon wie ein vergebliches Unterfangen aussieht. (Wobei diese Unmöglichkeit einer Systematisierung in meinen Augen alles andere als bereits ein Argument gegen die Rechte ist).

twoxego
19.07.2010, 13:41
Auch wenn ich fürchte, ein riesiges Fass aufzumachen, würde ich dann doch gerne wissen, wo du die böswillige Fehlerhaftigkeit des Marxismus ausmachen würdest.


es muss kein fass werden.
ich mache es an einem allerdings entscheidenden lieblings beispiel fest.

Marx schrieb in Band 1 des "Kapital(s)", von der "erwiesenen Gestzmäßigeit" der
"ständig sinkenden Profirate".
nun haben wir es damit nicht nur weniger mit etwas "erwiesenem" als etwas soeben von ihm erdachten zu tun sondern schon gar nicht mit einer gesetzmässigkeit.
dieser punkt nun ist nicht so nebensächlich, wie es zunächst erscheinen mag.
alles was Marx im weiteren und folgenden schriften über die "historische Mission des Proletariats" zusammenschrieb, benötigte diese konstruktion.
nach Marx würde die "ständig sinkende Profitrate" nämlich, in einem absehbaren zeitraum, zur verelendung der arbeiterschaft führen, wodurch dieser dann tatsächlich nur die revolte bliebe.
diese verelendung traf allerdings so wenig ein, wie die profitrate sank.
das gegenteil war der fall.

Die schriften von Marx wimmeln nun geradezu von solcherart "erwiesenen" behauptungen, weshalb seine anhänger dann folgerichtig auch vom "wissenschaftlichen Marxismus" reden.

seltsamerweise war übrigens der immer wenig beachtete Engels da von ganz anderem kaliber. sein "Der Ursprung der Familie, des Privateigentumes und des Staates", gilt selbst nach heutigen kriterien als weitgehend wissenschaftlich.

twoxego
19.07.2010, 14:13
Wobei diese Unmöglichkeit einer Systematisierung in meinen Augen alles andere als bereits ein Argument gegen die Rechte ist.
gekürzt Twox.

wie Du sicher weiss, ist es nicht einmal selten, in den schriften ein und derselben person passagen zu finden, die sich offensichtlich nach belieben, als linkes oder rechtes klischee begreifen lassen.

darum geht es aber nicht, nicht in diesem strang.
hier ist differenzierung von anfang an nicht vorgesehen.

man kann nicht über etwas undefiniertes abstimmen.

Sauerländer
19.07.2010, 14:19
man kann nicht über etwas undefiniertes abstimmen.
Kann man schon.
Die Frage ist nur, wie sinnvoll das ist.

Suppenkasper
19.07.2010, 14:25
Ich denke da verlangst Du nahezu Unmögliches

Aus dem einfachen Grund, dass das politische Spektrum eher einem Kreis als einer Geraden gleicht. Die "extreme Linke" und die "extreme Rechte" nähern sich in Hitlerismus und Stalinismus schlussendlich in einem derartigen Maße an, dass sie nahezu austauschbar werden.

Definitionen können also nur Tortenstücke herausschneiden, nicht zwei polarisierte Enden klar voneinandern Trennen. Sind die Strasseristen in der NSDAP links oder rechts? War Michael Kühnen ein Linker oder ein Rechter? Oder gar Beides?

Das Parteiprogramm der NPD ist mittlerweile fast genauso sozialistisch wie das der "Linken".

Deswegen halte ich diese Umfrage auch für absurd, ebenso wie den Versuch der klassischen rechts-links-Polarisierung generell, die einfach die politische Lebenswirklichkeit und Vielfalt gar nicht begreift, sondern in der Regel von verbohrten Leuten mit engem Horiziont, die sich natürlich zumeist gepflegt "in der gesellschaftlichen Mite" suhlen, perpetuiert wird.

Natürlich ausschließlich mit dem Zweck auf "die Linken" und "die Rechten" mit dem ausgestreckten Zeigefinger zuw eisen, um gültig von den eigenen Großschweinereien ablenken zu können.

Wenn überhaupt eine Antwort auf diesen Quark möglich ist, dann diese:

die Gefahr geht von Liberalen, Demokraten, Kapitalisten aus. Für alle Völker. Gleichermaßen. Sie sind die eigentlichen Verderber und Totengräber der Menschheit. Alle tatsächlichen oder eingebildeten Verbrechen der extremen Linken und Rechten verblassen vor den Schandtaten der Demokraten zu nichts. Ob diese Figuren sich nun mehr "links" oder mehr "rechts" positioniert fühlen, ist dabei vollkommen irrelevant.

Akra
19.07.2010, 17:58
Ich für meinen Teil sehe nicht das gegenwärtige System als hervorragend, bemerke dann die immer größere Legitimationsproblematik und frage mich dann "Wie kommen die Leute denn nur zu ihrer Ablehnung, das ist doch völlig unbegreiflich, es läuft doch alles wunderbar...",

Ich bezeichne das gegenwärtige System nicht als hervorragend oder perfekt sondern als erhaltens- und schützenswert. Dies aus einem einfach Grund weil ich einkalkuliere, dass alles was danach kommen würde, für mich und die Mehrheit der Menschen schlechter sein wird.

Egal ob Islamist, Linker oder Rechter, alle 3 leben in der Illusion das Paradies errichten zu können wenn sich die Chance dafür ergibt. Aber für wen würde sich die Chance ergeben und wer hätte tatsächlich die Möglichkeit um etwas zu bewirken?

Globalisten, wie zum Beispiel in den USA ein Medienmogul namens Rupert Murdoch, diese werden die Masse lenken und manipulieren. Sie werden die Richtung vorgeben und dies wird weder ein Kalifat noch ein kommunistisches Paradies sein.

Jeder der hier immer jammert wie schlecht es ihm doch geht und wie ungerecht dieses Land doch ist, sollte bedenken wenn er mit Kanonen auf Spatzen schießt, kann er bei einem Fehlschluß sein eigenes Schiff versenken, selbst wenn es sich dabei nur um einen alten Eimer handelt, gibt dieses doch mehr Sicherheit als wenn er danach nackt im Meer schwimmen müßte.

pittbull
19.07.2010, 22:17
Ich bezeichne das gegenwärtige System nicht als hervorragend oder perfekt sondern als erhaltens- und schützenswert. Dies aus einem einfach Grund weil ich einkalkuliere, dass alles was danach kommen würde, für mich und die Mehrheit der Menschen schlechter sein wird.

Full Ack!
Ganz meine Meinung. :top: