PDA

Vollständige Version anzeigen : Rohstoffe: Deutsche Industrie fürchtet chinesische Blockade



Candymaker
15.07.2010, 19:03
China sichert sich nach und nach den Zugriff auf wichtige Rohstoffe. BDI-Hauptgeschäftsführer Schnappauf ist wegen des steigenden Einflusses besorgt um die Zukunftschancen deutscher Firmen.(...)

„Die Chinesen werden immer mehr zu den Rohstoffherren dieser Welt“(...)

„Wer vom freien Welthandel profitieren will, der muss auch den freien Zugang zu den Rohstoffen gewährleisten“, fügte er hinzu.(...)

„Mit seinem Staatsfonds kauft China die Minen in Ländern wie Peru oder dem Kongo auf, die Rohstoffsicherheit wird deshalb für die deutsche Industrie mit der Zeit zu einem Problem werden“(...)

„Wenn man da nichts unternimmt, dann entscheidet letztlich China darüber, wer bestimmte Güter produzieren darf.“(...)

Ein möglicher Ansatzpunkt, um mit der chinesischen Führung auf diesem Gebiet eine Einigung zu erzielen, könnte nach Ansicht Schnappaufs Pekings Wunsch nach deutschen Investitionen im Westen Chinas sein.(...)


http://www.focus.de/finanzen/news/rohstoffe-deutsche-industrie-fuerchtet-chinesische-blockade_aid_530673.html

GG146
15.07.2010, 19:10
„Mit seinem Staatsfonds kauft China die Minen in Ländern wie Peru oder dem Kongo auf, die Rohstoffsicherheit wird deshalb für die deutsche Industrie mit der Zeit zu einem Problem werden“(...)

„Wenn man da nichts unternimmt, dann entscheidet letztlich China darüber, wer bestimmte Güter produzieren darf.“(...)

So so, die Eintragung chinesischer Eigentümer in Grundbüchern im Kongo und Peru birgt die Gefahr, dass die Chinesen Europäer und Amerikaner von diesen Quellen abschneiden... ist ja wirklich beängstigend.

Oder geht es vielleicht doch nur um die Nachfrage - Konkurrenz, die die Ausbeutung von Kongolesen und Peruanern etwas schwieriger gestaltet?

Candymaker
15.07.2010, 19:15
So so, die Eintragung chinesischer Eigentümer in Grundbüchern im Kongo und Peru birgt die Gefahr, dass die Chinesen Europäer und Amerikaner von diesen Quellen abschneiden... ist ja wirklich beängstigend.


Die Chinesen bestimmen anschließend, wohin die Rohstoffe aus den besagten Minen gehen, meist ist das China. Es ist zb. für die westliche Industrie mittlerweile fast unmöglich an den Rohstoff Neodym zu kommen, weil der nur in China abgebaut wird und China ihn nur chinesischen Unternehmen zur Produktion zur Verfügung stellt, den Export aber stark reglementiert. Wenn du an Neodym und andere Seltene Erden kommen willst, dann geht das nur, indem man ein aus China stammendes Produkt kauft, welches diesen enthält.

Verrari
15.07.2010, 19:21
Vollzitat

Einen wesentlichen Punkt hast Du vergessen zu erwähnen:

Aus sozialistisch, kommunistischer Sicht ist dies ein außerordentlich cleverer Schachzug der Chinesen.
Aus polcor europäischer oder amerikanischer Sicht wäre dies allerdings nichts anderes als Neo-Kolonialismus, bzw. Hegemoniestreben.

GG146
15.07.2010, 20:06
Die Chinesen bestimmen anschließend, wohin die Rohstoffe aus den besagten Minen gehen, meist ist das China. Es ist zb. für die westliche Industrie mittlerweile fast unmöglich an den Rohstoff Neodym zu kommen, weil der nur in China abgebaut wird und China ihn nur chinesischen Unternehmen zur Produktion zur Verfügung stellt, den Export aber stark reglementiert. Wenn du an Neodym und andere Seltene Erden kommen willst, dann geht das nur, indem man ein aus China stammendes Produkt kauft, welches diesen enthält.


... oder indem man die CIA die Regierungen in Peru und Kongo auswechseln lässt, wenn sie nicht spuren und den Chinesen mit irgendwelchen kartellrechtlichen Instrumenten Rohstoffmonopole aus der Hand schlagen.

Mit europäisch / amerikanischen Monopolisten könnte so eine Bananenrepublik das natürlich nicht machen - und darum geht es: Um den eigenen Machtmissbrauch, den die Chinesen etwas schwieriger gestalten, und nicht um die Abwendung von chinesischem Machtmissbrauch, die Chinesen haben so eine Art von Macht überhaupt nicht.

Candymaker
15.07.2010, 20:19
... oder indem man die CIA die Regierungen in Peru und Kongo auswechseln lässt, wenn sie nicht spuren und den Chinesen mit irgendwelchen kartellrechtlichen Instrumenten Rohstoffmonopole aus der Hand schlagen.

Mit europäisch / amerikanischen Monopolisten könnte so eine Bananenrepublik das natürlich nicht machen - und darum geht es: Um den eigenen Machtmissbrauch, den die Chinesen etwas schwieriger gestalten, und nicht um die Abwendung von chinesischem Machtmissbrauch, die Chinesen haben so eine Art von Macht überhaupt nicht.

Glaubst Du denn die Chiesen sichern ihre Rohstoffe nicht militärisch ab? Die würden ganz genauso Truppen in besagte Länder schicken, um ihre Minen vor Enteignung usw. zu schützen. So geschehen in Venezuela, wo die Volksrepublik Hugo Chavez zum Schutz vor Übergriffen der USA Tag und Nacht von 300 ausgesuschten und 150% loyalen chinesischen Soldaten bewachen lässt. Die Chinesen beziehen Erdöl aus Venezuela.

Verrari
15.07.2010, 20:26
... oder indem man die CIA die Regierungen in Peru und Kongo auswechseln lässt, wenn sie nicht spuren und den Chinesen mit irgendwelchen kartellrechtlichen Instrumenten Rohstoffmonopole aus der Hand schlagen.

Mit europäisch / amerikanischen Monopolisten könnte so eine Bananenrepublik das natürlich nicht machen - und darum geht es: Um den eigenen Machtmissbrauch, den die Chinesen etwas schwieriger gestalten, und nicht um die Abwendung von chinesischem Machtmissbrauch, die Chinesen haben so eine Art von Macht überhaupt nicht.
Es kommt halt auf die Sichtweise an, wie versucht in Nr. 4 darzulegen.
Jegliche Wortwahl und Interpretationen von angeblich politischen Handlungen bedürfen vorher der Zustimmung des ZK. ;)

Bierbaron
16.07.2010, 13:01
China sichert sich nach und nach den Zugriff auf wichtige Rohstoffe. BDI-Hauptgeschäftsführer Schnappauf ist wegen des steigenden Einflusses besorgt um die Zukunftschancen deutscher Firmen.(...)

„Die Chinesen werden immer mehr zu den Rohstoffherren dieser Welt“(...)

„Wer vom freien Welthandel profitieren will, der muss auch den freien Zugang zu den Rohstoffen gewährleisten“, fügte er hinzu.(...)

„Mit seinem Staatsfonds kauft China die Minen in Ländern wie Peru oder dem Kongo auf, die Rohstoffsicherheit wird deshalb für die deutsche Industrie mit der Zeit zu einem Problem werden“(...)

„Wenn man da nichts unternimmt, dann entscheidet letztlich China darüber, wer bestimmte Güter produzieren darf.“(...)

Ein möglicher Ansatzpunkt, um mit der chinesischen Führung auf diesem Gebiet eine Einigung zu erzielen, könnte nach Ansicht Schnappaufs Pekings Wunsch nach deutschen Investitionen im Westen Chinas sein.(...)


http://www.focus.de/finanzen/news/rohstoffe-deutsche-industrie-fuerchtet-chinesische-blockade_aid_530673.html

Der oft geforderte freie Markt impliziert die Freiheit des Verkäufers, sich seine Kunden auszusuchen. Schon lustig, wie die Staatskapitalisten aus China den Erz-Kapitalisten der westlichen Hemisphäre ihre Grenzen aufzeigen.
Go China! :))

Grüße
Bierbaron

derRevisor
16.07.2010, 13:05
Der oft geforderte freie Markt impliziert die Freiheit des Verkäufers, sich seine Kunden auszusuchen. Schon lustig, wie die Staatskapitalisten aus China den Erz-Kapitalisten der westlichen Hemisphäre ihre Grenzen aufzeigen.
Go China! :))

Grüße
Bierbaron

So einfach ist das nicht. Ich impliziere da zusätzlich, dass der Verkäufer sich für den höchste Anbieter entscheidet und nicht die Rohstoffvergabe aus politischen Gründen reglementiert. Ökonomisch und im Sinne des freien Marktes ist das dann nicht.

Heinrich_Kraemer
16.07.2010, 13:07
Die Chinesen bestimmen anschließend, wohin die Rohstoffe aus den besagten Minen gehen, meist ist das China. Es ist zb. für die westliche Industrie mittlerweile fast unmöglich an den Rohstoff Neodym zu kommen, weil der nur in China abgebaut wird und China ihn nur chinesischen Unternehmen zur Produktion zur Verfügung stellt, den Export aber stark reglementiert. Wenn du an Neodym und andere Seltene Erden kommen willst, dann geht das nur, indem man ein aus China stammendes Produkt kauft, welches diesen enthält.

Die Sache ist trivialer: Im Rohstoffhandel macht eine Verknappung des Angebots um nur 5% bei gleicher Nachfrage eine Steigerung von knappen 100% des Preises aus. D.h. man bekommt so die volle Inflation zu spüren, indem die Rohstoffpreise umgelegt werden müssen. Dabei fragt sich, inwieweit das Angebot wie schnell insgesamt wieder auf die 5% hochgefahren werden kann.

Staber
17.07.2010, 17:40
Wie schon viele Unternhemer erfahren mußten, ist China nur an sich selber interessiert. Es werden Investoren und Unternehmer ins Land geholt, die Wissen und Know-How mitbringen und sobald die Chinesen alle gelernt oder kopiert haben, wird ihnen das Leben so schwer gemacht, daß sie sich aus China verabschieden. Gute Beispiele sind auch die Importe und Exporte in China. Viel von den Sachen, die ausländische Unternehmen in China herstellen dürfen sie dort gar nicht verkaufen. China selbst hält seine Währung niedrig um Exporte anzukurbeln und hat selbst kein Problem für seine Interessen die Weltpolitik zu sabotieren, wie sich immer wieder im Sicherheitsrat beobachten läßt, wo China eindeutig auf der Seite von Schurkenstaaten wie Iran und Nordkorea steht. ;)

staber

steffel
17.07.2010, 18:21
Wie schon viele Unternhemer erfahren mußten, ist China nur an sich selber interessiert. Es werden Investoren und Unternehmer ins Land geholt, die Wissen und Know-How mitbringen und sobald die Chinesen alle gelernt oder kopiert haben, wird ihnen das Leben so schwer gemacht, daß sie sich aus China verabschieden. Gute Beispiele sind auch die Importe und Exporte in China. Viel von den Sachen, die ausländische Unternehmen in China herstellen dürfen sie dort gar nicht verkaufen. China selbst hält seine Währung niedrig um Exporte anzukurbeln und hat selbst kein Problem für seine Interessen die Weltpolitik zu sabotieren, wie sich immer wieder im Sicherheitsrat beobachten läßt, wo China eindeutig auf der Seite von Schurkenstaaten wie Iran und Nordkorea steht. ;)

staber

Und viele Unternehmer sind auch noch stolz darauf, in China investieren zu dürfen, hauptsache sie zahlen ihren Angestellten einen Hungerlohn.