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Vollständige Version anzeigen : Bankrott von BP



bernhard44
14.07.2010, 18:27
Wird ein Bankrott von BP zum Auslöser eines neuen weltweiten Finanz-Tsunamis?
F. William Engdahl

Die Regierung Obama hat ein Verbot erlassen, Bilder von den ungeheuren Schäden zu veröffentlichen, die die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko verursacht hat – bei der noch kein Ende in Sicht ist. Alle Welt konzentriert sich auf das Ölgeschäft von BP. Doch bei British Petroleum gibt es noch eine andere Dimension: das Unternehmen zählt weltweit zu den exponiertesten Finanzunternehmen, es operiert praktisch wie eine unregulierte Bank mit Finanzmarkt-Positionen in unbekannter Höhe, vergleichbar dem in Konkurs gegangenen Enron-Konzern und dem bankrotten Autobauer General Motors, die ebenfalls mehr in spekulativen Unternehmungen denn als Industrieunternehmen tätig waren. Ein Bankrott von BP zum jetzigen Zeitpunkt könnte einen neuen weltweiten Finanz-Tsunami auslösen, der weit schlimmer wäre als der Zusammenbruch von Lehman Bros. im September 2008.

wird hier der EU-Rettungsschirm, also wir, als Finanzier einspringen?

derRevisor
14.07.2010, 18:30
wird hier der EU-Rettungsschirm, also wir, als Finanzier einspringen?

Das sind die normalen Auswirkungen unseres fehlerhaften Geldsystems. Normale Produktion und Investition darin rentiert sich immer weiniger im Vergleich zu Finanzwetten. Großkonzerne sind dazu praktisch gezwungen.

bernhard44
14.07.2010, 18:32
BP bald pleite? Eine Furcht, die sich derzeit wie ein Lauffeuer verbreitet - vor allem, seit die New York Times am Dienstag dieses Gespenst an die Wand malte. Denn die Gesamtkosten für die Ölpest-Folgen könnten den Konzern, der 2009 noch über 16 Milliarden Dollar Gewinn machte, überwältigen.

Bei einer bewusst geplanten Abwicklung könnte, darauf verweisen Wirtschaftsexperten, BP durchaus die bedrohlichen, weil unkalkulierbaren Ölpest-Milliardenforderungen abtrennen, während gesunde Firmenanteile dann im Rahmen eines Mergers übernommen würden. Shell und Exxon, so die New York Times, sollen sich bereits angesichts des Wertverfalls des Konkurrenten die Finger lecken.

http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1240997&kat=3

Pescatore
14.07.2010, 18:35
BP macht einen stabilen Gewinn von mehr als 10 Mrd. Euro pro Jahr (und das ist der Teil, der nicht versteckt werden kann). Sie werden nicht Bankrott gehen, es sei denn, sie werden bewußt zerschlagen.

politisch Verfolgter
14.07.2010, 18:36
Alles von BP stammt von Betriebslosen.
Auch zur Energiegenerierung sind goldene Anbieternetze optimal geeignet.
Damit wäre längst erdnah abgeschöpfte Solarenergie realisiert - unermeßlich viel saubere el. Energie zum tendenziellen Nulltarif, nichtproprietär, nicht kontingentierbar, nicht territorialisierbar.

bernhard44
14.07.2010, 18:49
BP macht einen stabilen Gewinn von mehr als 10 Mrd. Euro pro Jahr (und das ist der Teil, der nicht versteckt werden kann). Sie werden nicht Bankrott gehen, es sei denn, sie werden bewußt zerschlagen.

was nicht abwegig ist, wenn man die Vorgänge im Golf von Mexiko etwas näher beleuchtet!

politisch Verfolgter
14.07.2010, 19:20
23:45 Das Erste Bis zum letzten Tropfen
Vom Ende des Öls
(00:45)
Noch laufen die Ölpumpen im Takt, auch auf norddeutschen Feldern. Aber längst fördern sie viel mehr Wasser als Erdöl. Wie verzweifelt müssen die Konzerne sein, solche alten, erschöpften Vorkommen bis zum Anschlag auszubeuten?
-----
Ui, ist da nix mit anaerobem Nachfluß aus nichtorganisch regenerativen Tiefenschichten?
Das will endlich mal durchleuchtet werden.

Michael Kohlhas
14.07.2010, 19:53
wird hier der EU-Rettungsschirm, also wir, als Finanzier einspringen?

Natürlich!!!!

Unsere Angie rettet sie alle.

Angie, die Schutzheilige der Zocker, neoliberalen Ganoven, Bankster und Kapitalfaschisten.

Michael Kohlhas
14.07.2010, 19:58
BP macht einen stabilen Gewinn von mehr als 10 Mrd. Euro pro Jahr (und das ist der Teil, der nicht versteckt werden kann). Sie werden nicht Bankrott gehen, es sei denn, sie werden bewußt zerschlagen.

Genau dies wird man mit allen Mitteln zu verhindern wissen.

Die Zerschlagung eines solchen global players , besser global dominators, wäre ein Menetekel für die Herrschaft der Großkonzerne und deren Eigner über die Welt.

Das wäre in den Augen des Kapitals der Einstieg in den Bolschewismus.

Und der muss verhindert werden.

Frank
14.07.2010, 20:08
BP macht einen stabilen Gewinn von mehr als 10 Mrd. Euro pro Jahr (und das ist der Teil, der nicht versteckt werden kann). Sie werden nicht Bankrott gehen, es sei denn, sie werden bewußt zerschlagen.

Gewinn hin oder her. Der Aktienkurs hat sich halbiert und der Gewinn wird logischerweise massiv einbrechen. Das gibt nicht unbedingt Raum für eine Pleite, aber eben für eine Übernahme.

Die Briten werden da aber hart intervenieren, da wohl ein großer Teil derer Rentner ihre Altersvorsorge mit dem dort größten Energieversorger gekoppelt hat.

meckerle
14.07.2010, 20:08
was nicht abwegig ist, wenn man die Vorgänge im Golf von Mexiko etwas näher beleuchtet!
Dieser Tage las ich von ~ 2 Billionen Schadenssumme die sie mit ihrem Ölaustritt angerichtet haben und weiter anrichten werden.
Die tatsächlichen Bilder der Katastrophe zu verbreiten, hat Obama verboten.

Pandulf
15.07.2010, 21:00
Erst verliert England 1:4 gegen Deutschland. Und jetzt befindet sich das mächtigste britische Unternehmen in einem Kampf um Leben und Tod. Und das gegen die Amis. Die Amis kennen, wenn es um Schadensersatzforderungen gegen Ausländer in den USA geht, keine Gnade und keine Verbündeten. British Petrol wird zerschlagen werden. So wie einst die britische Royal Bank of Scotland die niederländische Großbank ABN Amro, den einstigen Stolz Hollands, zerschlagen hat. In dieser Welt strebt alles zur Balance. Jetzt zahlt England für seine Sünden. London in Not!

Verrari
15.07.2010, 21:05
Erst verliert England 1:4 gegen Deutschland. Und jetzt befindet sich das mächtigste britische Unternehmen in einem Kampf um Leben und Tod. Und das gegen die Amis. Die Amis kennen, wenn es um Schadensersatzforderungen gegen Ausländer in den USA geht, keine Gnade und keine Verbündeten. Not!
Vielleicht hast Du ja recht, aber verstehen tu ich es trotzdem nicht, oder gehört der Golf von Mexiko den USA???? ?(

Pascal_1984
16.07.2010, 17:12
Dieser Tage las ich von ~ 2 Billionen Schadenssumme die sie mit ihrem Ölaustritt angerichtet haben und weiter anrichten werden.
Die tatsächlichen Bilder der Katastrophe zu verbreiten, hat Obama verboten.

So wie sich das für ein freies, demokratisches Land gehört, nicht wahr ;)

Heil Obama, wie lange wird das wohl noch dauern bis es saloonfähig ist?

Registrierter
17.07.2010, 01:08
BPs Strategie aus der Krise:
http://www.youtube.com/watch?v=Ig-SeZmL3YA&feature=PlayList&p=794889D086EBCF7D&playnext_from=PL&index=0&playnext=1

Sprecher
17.07.2010, 10:25
wird hier der EU-Rettungsschirm, also wir, als Finanzier einspringen?

BP ist für die Inselaffen systemrelevant da ein Großteil von deren privater Altersvorsorge von BP abhängt. Da GB Mitglied in der EU und ein ähnlicher guter "Freund" wie Polen oder Israel ist (Denkmäler für Bomber-Harris etc) wird der deutsche Steuerzahler natürlich für die Inselaffen in die Bresche springen.

Esreicht!
18.07.2010, 19:23
Erst verliert England 1:4 gegen Deutschland. Und jetzt befindet sich das mächtigste britische Unternehmen in einem Kampf um Leben und Tod. Und das gegen die Amis. Die Amis kennen, wenn es um Schadensersatzforderungen gegen Ausländer in den USA geht, keine Gnade und keine Verbündeten. British Petrol wird zerschlagen werden. So wie einst die britische Royal Bank of Scotland die niederländische Großbank ABN Amro, den einstigen Stolz Hollands, zerschlagen hat. In dieser Welt strebt alles zur Balance. Jetzt zahlt England für seine Sünden. London in Not!

Noch versucht die BP zu retten was zu retten ist:


Der gebeutelte Öl-Multi BP will offenbar seine Tankstellen verkaufen. Damit müssten auch die zum Konzern gehörenden deutschen Aral-Tankstellen nach einem neuen Besitzer suchen.
Die BP-Chefs hätten mit den Haupt-Anteilseignern über Pläne zur Umstrukturierung des Unternehmens gesprochen, schreibt die britische Zeitung „Sunday Times“....

Auch Libyens Staatschefs Muammer el Gaddafi liebäugelt damit, als Geldgeber einzuspringen. BP und den Wüstendiktator verbinden bereits jetzt lukrative Geschäfte....

http://www.bild.de/BILD/politik/wirtschaft/2010/07/18/bp-will-tankstellen-verkaufen/aral-auf-der-liste.html

Die BP schien bereits im letzten Jahr, also Monate vor dem Unfall im Golf von Mexiko Geldbedarf zu haben. Jedenfalls hing die Freilassung des vermuteten Lockerbie-Attentäters mit einem BP-Deal zusammen:


...Der 2001 verurteilte und inhaftierte libysche Attentäter Abdel Basset al Megrahi wurde inzwischen begnadigt, ist wieder in seiner Heimat.

Jetzt behauptet die US-Regierung: Öl-Multi BP soll der Drahtzieher bei den Verhandlungen um seine Freilassung gewesen sein. Der Grund: BP habe sich so ein Millionen-Geschäft mit Libyens Staatschef Muammer el Gaddafi sichern wollen!

http://www.bild.de/BILD/politik/wirtschaft/2010/07/17/bp-gaddafi-lockerbie-attentat/was-lief-da.html

kd

Sprecher
19.07.2010, 16:36
Der gebeutelte Öl-Multi BP will offenbar seine Tankstellen verkaufen. Damit müssten auch die zum Konzern gehörenden deutschen Aral-Tankstellen nach einem neuen Besitzer suchen.

kd

Es war ein Skandal daß Aral überhaupt an die Inselaffen verkauft wurde. Seitdem gibt es keine deutsche Tankstellenkette mehr X(

FranzKonz
19.07.2010, 16:43
Vielleicht hast Du ja recht, aber verstehen tu ich es trotzdem nicht, oder gehört der Golf von Mexiko den USA???? ?(

Zu einem großen Teil.

Maxvorstadt
19.07.2010, 16:55
wird hier der EU-Rettungsschirm, also wir, als Finanzier einspringen?

Laßt sie kaputtgehen. :cool2: Wer so viel Scheiße baut, soll auch in ihr ersaufen.

Knudud_Knudsen
19.07.2010, 17:00
..... London in Not!

...die können auch einen Rettungsschirm aufbauen..so wie wir es für unsere Banken machen mussten weil in London die Schrottpapiere geschnürt wurden...so schließt sich der Kreis..meine Anteilnahme hält sich sehr in Grenzen..

Knud

klartext
19.07.2010, 17:09
BP ist ein wichtiger Baustein bei der Energieversorgung von Europa. Er wird deshalb nicht Pleite gehen.
Schlimmstenfalls wird es zu einer geordneten Insolvenz kommen. Damit können die Forderungen, die sich aus dem Ölleck ergeben, abgeschlagen werden.
Der Konzern ist ohne dieses Fiasko kerngesund.

Sprecher
19.07.2010, 19:01
Zu einem großen Teil.

Weil sie ihn 1848 zusammen mit halb Mexiko gestohlen haben. X(

umananda
19.07.2010, 23:12
Der Konzern ist ohne dieses Fiasko kerngesund.

Als Fiasko bezeichnet man einen Misserfolg ...

http://www.wa.de/nachrichten/welt/neuer-rueckschlag-kampf-gegen-oelpest-846931.html

Diese Katastrophe aber spiegelt die ungeheure Gier nach Rohstoffen .... es wird nicht dabei bleiben. Dieses Unternehmen lügt, dass sich die Balken biegen. Die Regressforderungen werden kommen und die knapp 3 Milliarden Euro, die BP bisher für die Bekämpfung der Ölpest investiert hat ... werden wie ein Taschengeld eines Kindergartenkindes aussehen, wenn die Lawine erst einmal ins Rollen gekommen ist.

Servus umananda

klartext
20.07.2010, 01:04
Als Fiasko bezeichnet man einen Misserfolg ...

http://www.wa.de/nachrichten/welt/neuer-rueckschlag-kampf-gegen-oelpest-846931.html

Diese Katastrophe aber spiegelt die ungeheure Gier nach Rohstoffen .... es wird nicht dabei bleiben. Dieses Unternehmen lügt, dass sich die Balken biegen. Die Regressforderungen werden kommen und die knapp 3 Milliarden Euro, die BP bisher für die Bekämpfung der Ölpest investiert hat ... werden wie ein Taschengeld eines Kindergartenkindes aussehen, wenn die Lawine erst einmal ins Rollen gekommen ist.

Servus umananda

Das ist kein Problem. Bei einer geordneten Insolvenz lösen sich diese Forderungen in Luft auf, Pech gehabt für die Betroffenen.

klartext
20.07.2010, 01:05
Weil sie ihn 1848 zusammen mit halb Mexiko gestohlen haben. X(

Sie sind eben cleverer als die Deutschen. Deutschland wurde immer kleiner.

Candymaker
21.07.2010, 14:23
BP wird eine Staatsbürgschaft für einen KRedit gewährt, der über ein oder zwei Jahrzehnte zurückgezahlt wird. Ansonsten wird der Konzern ganz normal weiterarbeiten.

Schaschlik
21.07.2010, 14:41
Man kann es drehen und wenden wie man will: der Schaden durch die Ölkatastrophe ist einfach da. Egal welcher Marktteilnehmer das nun bezahlt, ob BP abgewickelt wird und die Käufer indirekt für die Schäden aufkommen, ob der Steuerzahler dafür aufkommt oder die Geschädigten auf den Kosten sitzen bleiben... der Schaden lässt sich nicht wegdiskutieren.

Auch wenns hart klingt: wahrscheinlich ist eine Regulierung des Schadens möglichst gleichmäßig über die Wirtschaft verteilt (zum Beispiel durch Steuergelder; Sonderabgabe der ganzen Branche; Staatskredite und Bürgschaften; Rückversicherungen etc.) noch die beste Lösung. Geht BP pleite und wird abgewickelt, fehlen am Ende womöglich Produktionskapazitäten und Arbeitsplätze und der Schaden ist insgesamt noch höher.

Allerdings sollten die Verantwortlichen Konsequenzen daraus ziehen und alles dafür tun, damit so eine Katastrophe möglichst nicht wieder geschieht. Dazu gehört auch, dass der Staat harte Auflagen macht und diese kontrolliert und Unternehmen die dagegen verstoßen empfindlich straft, auch die Verantwortlichen dort, damit Exempel statuiert werden.