PDA

Vollständige Version anzeigen : Welche Staatsform wünscht Ihr Euch für Euer Land?



Aragorn
13.07.2010, 10:38
Da im Strang Wie frei ist die deutsche Justiz noch? im OT Bereich über mögliche Staatsformen für die Bananenrepublikdeutschland geschrieben wurde, nehme ich das als Anlaß, einen Fred darüber aufzumachen.

Wie ich im o.a. Fred schon schrieb, wäre ich für eine Meritokratie (http://de.wikipedia.org/wiki/Meritokratie) in der Form einer parlamentarischen Diktatur unter Ausschluß von Parteien, um dem Lobbyismus entgegenzutreten.

Das Folgende schrieb der indische Weisheitslehrer Osho darüber. Leider in English:


„Democracy is not the highest goal. It is better than dictatorial regimes, it is better than monarchies, but it is not the end of the journey – because democracy basically means government by the people, of the people, for the people, but the people are retarded. So let us say: government by the retarded, for the retarded, of the retarded.
Democracy cannot be the highest possibility man can attain. It is good in comparison to other forms of government that have preceded it, but not something that can succeed it. I call that meritocracy. I want a government by the people of merit. And merit is a very rare quality.“

twoxego
13.07.2010, 10:57
sieht man sich an, welche menschen heute vom volk besonders geschätzt werden, würden dann wohl fussballer und autorennfahrer regieren.

die einzig wünschenswerte staatsform ist natürlich die ästhetische monarchie.
der einfachste weg sie zu erlangen, wäre die zusammenlegung von bundestagswahl und wahl der miss germany.

unsere königin sähe heute so aus:



http://static.rp-online.de/layout/showbilder/41875-DEU_MISS_GERMANY_WAHL_WRO202.jpg

und nicht so

http://blog.fallenbeck.com/bilder/AngelaMerkel.jpg

Aragorn
13.07.2010, 11:36
sieht man sich an, welche menschen heute vom volk besonders geschätzt werden, würden dann wohl fussballer und autorennfahrer regieren.Nun gut. Hier geht es aber nicht um "Führer", die von dem Rest geschätzt werden, sondern um Meritokratie, wo besonders befähigte Leute das Schicksal des Landes in die Hand nehmen. Und ich denke, daß intelligente und sehr gut ausgebildete Leute besser sind, als Juristen, die meinen, ein Land führen zu können. Juristen sollten allerhöchstens als Berater fungieren.


die einzig wünschenswerte staatsform ist natürlich die ästhetische monarchie.
der einfachste weg sie zu erlangen, wäre die zusammenlegung von bundestagswahl und wahl der miss germany.Als Mann stimme ich Dir natürlich zu:D, als "freier" Staatsbürger nicht.

twoxego
13.07.2010, 11:43
die besondere befähigung sollte wer feststellen?

dem gebaren unserer heutigen politikmenschen und ihrer manie zu jedem beliebigen thema etwas zu äussern, das alles mögliche sein kann mit ausnahme von: "das weiss ich nicht" entnehme ich, dass sich sich für universal befähigt halten.

ehe einer von ihnen sagen würde: "da habe ich einem fehler gemacht",
friert die hölle zu, mehrmals.

Van der Graf Generator
13.07.2010, 11:49
Für den serbisc hen Staat wünsche ich eine nationale Regierung, wie es sie vor den derzeitigen Machthabern gab. Für die BRD wünsche ich ähnliches - dazu Völkerfreundschaft zwischen beiden Staaten, die einen gemeinsamen Feind haben: Muslime.

Deutschmann
13.07.2010, 11:52
Ich bin mit der jetztigen Staatsform eigentlich zufrieden. Kommt vielleicht daher dass ich ein Nutznießer dieses Systems bin. :D

Leo Navis
13.07.2010, 13:04
Da ich mir immer das wünsche, was schon da ist, bin ich wunschlos glücklich mit dem, was wir haben.

:]

Ausonius
13.07.2010, 13:10
Nun gut. Hier geht es aber nicht um "Führer", die von dem Rest geschätzt werden, sondern um Meritokratie, wo besonders befähigte Leute das Schicksal des Landes in die Hand nehmen. Und ich denke, daß intelligente und sehr gut ausgebildete Leute besser sind, als Juristen, die meinen, ein Land führen zu können. Juristen sollten allerhöchstens als Berater fungieren.
Als Mann stimme ich Dir natürlich zu:D, als "freier" Staatsbürger nicht.

Juristen = dumm? Bei solchen Pauschalurteilen wäre ich immer etwas vorsichtig,, zudem es nun wirklich nicht einfach ist, etwa das komplette Steuerrecht zu verstehen.
Ich finde, in einer Demokratie sollte es in den politischen Gremien keine Juristenschwemme geben - denn auch andere Gruppen müssen repräsentiert sein in den Parlamenten.
Für eine Staatsführung ist aber rechtlicher Sachverstand unersetzlich - denn eine der Grundaufgaben des Staates, unabhängig davon, welches System herrscht, ist, Recht zu setzen und zu sprechen. Nicht ohne Grund zählt Jura zu den ältesten Studienfächern der Universitäten.

Revolutionär
13.07.2010, 13:10
Ich wünsche mir eine nationale Regierung einer Partei, die mit harter Hand einzig und allein im Sinne des Deutschen Volkes und zu dessen Wohle regiert.

Das wird man mit einer BRD-Demokratie nie erreichen, die ihr eigenes Volk und ihr Land im Rahmen der EU zum Wohle des Kapitalbonzentums an Banken und Konzerne verkauft.

Kreuzbube
13.07.2010, 13:35
Das Kaiserreich!

Schaschlik
13.07.2010, 13:50
Despotismus und Stammesherrschaft und als Religion so ein Ritualmord-Blutkult-Ding so wie bei den guten alten Wikingern oder wie in Afghanistan


Eil Hodin! :knie:

Jermaine Brit
13.07.2010, 13:53
Direkte Demokratie!

politisch Verfolgter
13.07.2010, 17:33
Wir benötigen freiheitlich marktwirtschaftliche Leistungsgesellschaften.
Es geht um derartige Rechtsräume, die damit materielle Freiheitsgrade individueller Selbstverwirklichung bezwecken.
Der Sozialstaat ist eingeführt, das zu unterbinden.
Max. 15 % der Privathaushalte incl. ÖD-Chargen ziehen daraus Vorteile.
5 % der Begütertsten haben damit leistungslose Einkommen.

Paul Felz
13.07.2010, 17:47
Despotismus und Stammesherrschaft und als Religion so ein Ritualmord-Blutkult-Ding so wie bei den guten alten Wikingern oder wie in Afghanistan


Eil Hodin! :knie:

Genau. Aber nur, wenn der Obermotz Friese ist.

politisch Verfolgter
13.07.2010, 17:50
Es geht ja um "Villa&Porsche".
Dazu benötigen wir LeistungsGesellschaften.
Davon sind wir meilenweit entfernt.
Die (zudem meist marginalisierte) Leistung der Allermeisten rentiert sich nur für Wenige, am Meisten für die 5 % Begütertsten, die damit leistungslose Einkommen haben.
Deren ideale Staatsform ist der Sozialstaat mit seiner "zumutbaren Mitwirkungspflicht", fremde Finanzbelange zu bedienen.

Akra
13.07.2010, 17:59
because democracy basically means government by the people, of the people, for the people, but the people are retarded. So let us say: government by the retarded, for the retarded, of the retarded

wäre es nicht sinnvoller dies zu ändern als sich ein alternatives System zu wünschen?

eine demokratische Republik mit einem gebildeten Volk welches auch intelligente und weitsichtige Vertreter wählt, wäre denke ich die ideale Statsform

dies ist keine Utopie. Der Zustand von vor 20 bis 30 Jahren würde dafür schon einmal als Anfang reichen.

Ein dummes Volk hat hingegen auch nicht mehr verdient als eine Diktatur egal wie man sie dann nennt.

Aragorn
13.07.2010, 18:02
Ich bin mit der jetztigen Staatsform eigentlich zufrieden. Kommt vielleicht daher dass ich ein Nutznießer dieses Systems bin. :DDu wärest auch Nutznießer eines anderen Systems. Vielleicht ist Dir noch nicht aufgefallen, was unsere (immunen!!) Politiker so alles tun. Befasse Dich mit Afghanistan, dem Art. 146 des GG und mit den Steuergeldern, die in ausländische Firmen und Banken fließen.

Da ich mir immer das wünsche, was schon da ist, bin ich wunschlos glücklich mit dem, was wir haben.Schön, wenn man nicht merkt, wie einem der Hals zugedrückt wird:rolleyes:

Juristen = dumm? Bei solchen Pauschalurteilen wäre ich immer etwas vorsichtig,, zudem es nun wirklich nicht einfach ist, etwa das komplette Steuerrecht zu verstehen. Ich habe mit keinem Wort dumm erwähnt! Es ist eine Tatsache, daß über 80% der Politiker ein Jurastudium hinter sich haben. Viele ohne Abschluß (s. von Beust). Und in der Tat kratzen sich Juristen untereinander nicht die Augen aus. Egal, welche Standpunkte sie vertreten. Als Berater finde ich sie okay, aber nicht als "Staatsdiener".


Ich finde, in einer Demokratie sollte es in den politischen Gremien keine Juristenschwemme geben - denn auch andere Gruppen müssen repräsentiert sein in den Parlamenten. In der BRD haben wir sie aber!


Für eine Staatsführung ist aber rechtlicher Sachverstand unersetzlich - denn eine der Grundaufgaben des Staates, unabhängig davon, welches System herrscht, ist, Recht zu setzen und zu sprechen. Nicht ohne Grund zählt Jura zu den ältesten Studienfächern der Universitäten.Schon richtig. Aber Recht gab es in der BRD noch nie. Bis auf einige Kriminalfälle und Autosachen. Siehe die "Offenkundigkeit" z.B., der Mahler und viele andere zum Opfer fielen.

Ich wünsche mir eine nationale Regierung einer Partei, die mit harter Hand einzig und allein im Sinne des Deutschen Volkes und zu dessen Wohle regiert.Partei ist schon der Anfang vom Ende. In einer Partei kommt erst die Partei und dann der Rest.


Das wird man mit einer BRD-Demokratie nie erreichen, die ihr eigenes Volk und ihr Land im Rahmen der EU zum Wohle des Kapitalbonzentums an Banken und Konzerne verkauft.Natürlich nicht!

politisch Verfolgter
13.07.2010, 18:06
Die Grundrechte kennen keine "Alternative", sind vielmehr rechtsräumlich zu explizieren.
Fremde Finanzbelange dürfen niemandem gesetzlich zugewiesen werden.
Das ist nicht alternativ, sondern Grundrecht.

Akra
13.07.2010, 18:07
Wie ich im o.a. Fred schon schrieb, wäre ich für eine Meritokratie (http://de.wikipedia.org/wiki/Meritokratie) in der Form einer parlamentarischen Diktatur unter Ausschluß von Parteien, um dem Lobbyismus entgegenzutreten.:

- Leistung ist käuflich und die Masse manipulierbar

ist Person x wirklich so passend für die Position aufgrund seiner Talente oder aufgrund von manipulativen Imagekampagnen?

- Es würde sich eine Elite rausbilden die sich als Herrscherklasse etabliert

dies wäre die Gefahr die ich in solch einem System sehe.

An der Achillesferse, ein intelligentes Volk wird vorausgesetzt ansonsten scheitert das System, ändert sich nichts.

politisch Verfolgter
13.07.2010, 18:31
Leistung hat sich zu rentieren.
Sie wird immer von den Nachfragern bezahlt.
Goldene Anbieternetze lassen Nachfragerkaufkraft optimal rentieren, weil sie sie zugleich per Erwerbsphase maximieren.
Wir benötigen die positive Rückkopplung von Anbieterprofit in Nachfragerkaufkraft.
Dazu gehören Sozialstaat und ÖD um mind. 90 % reduziert.

Leo Navis
13.07.2010, 18:42
Schön, wenn man nicht merkt, wie einem der Hals zugedrückt wird:rolleyes:
Mir drückt niemand den Hals zu. Ganz im Gegenteil: Ohne die Gesellschaft wäre ich schon längst tot.

:]

politisch Verfolgter
13.07.2010, 20:05
Anbieterprofit bedingt Netzwerkeffizienz.
Damit müßte längst nicht mehr gestorben werden.

Aragorn
13.07.2010, 20:17
Mir drückt niemand den Hals zu. Ganz im Gegenteil: Ohne die Gesellschaft wäre ich schon längst tot.

:]
Die alte Geschichte:
Frosch im Wasser, was erhitzt wird= Frosch tot, weil er nichts merkt!
Frosch ins heiße Wasser werfen= Frosch springt 'raus.

Nur weil Du Dich noch nicht unmittelbar betroffen fühlst, heißt das nicht, daß Du noch sehr betroffen werden wirst.

- Leistung ist käuflich und die Masse manipulierbar Das stimmt. Aber jetzt ist sie sehr käuflich (gleichgeschaltete Medie usw. usf.).


ist Person x wirklich so passend für die Position aufgrund seiner Talente oder aufgrund von manipulativen Imagekampagnen? Keine Kampagnen. Ein Aussuchverfahren mit entsprechenden Tests und nachweislichen Fähigkeiten. Keine Seilschaften = Parteien.


- Es würde sich eine Elite rausbilden die sich als Herrscherklasse etabliert Solange sie alles richtig macht, ist das für mich okay. Du solltest mal mit Menschen gesprochen haben, die das Kaiserreich noch kannten. Auch eine sogenannte Elite, aber erheblich besser, als heute. Allerdings steht mir nur der Sinn mach einem Kaiserreich, wenn ich der Kaiser wäre.:D:D


dies wäre die Gefahr die ich in solch einem System sehe. Im menschlcihen Leben gibt es nichts 100%iges. Leider-Gott-sei-dank. Wo bliebe der Spaß?


An der Achillesferse, ein intelligentes Volk wird vorausgesetzt ansonsten scheitert das System, ändert sich nichts.Glaube ich weniger. Es läge an der Führung. Wäre sie nicht korrupt und würde sie auf das Wohl des Volkes achten, wäre m.A. nach alles paletti.

Silencer
13.07.2010, 20:19
Einen gerechten Polizeistaat mit nationalen und demokratischen Elementen. Die Regierung müsste Uniformen tragen und in dieser keine Frauen sein, weil sie vom Regieren nur ablenken würden.

Sauerländer
13.07.2010, 20:22
Die Grundrechte kennen keine "Alternative", ...
Aber sicher kennen sie die, sogar haufenweise. :)

Radeberger
13.07.2010, 20:33
Da im Strang Wie frei ist die deutsche Justiz noch? im OT Bereich über mögliche Staatsformen für die Bananenrepublikdeutschland geschrieben wurde, nehme ich das als Anlaß, einen Fred darüber aufzumachen.

Wie ich im o.a. Fred schon schrieb, wäre ich für eine Meritokratie (http://de.wikipedia.org/wiki/Meritokratie) in der Form einer parlamentarischen Diktatur unter Ausschluß von Parteien, um dem Lobbyismus entgegenzutreten.

Das Folgende schrieb der indische Weisheitslehrer Osho darüber. Leider in English:

Ich wünsche mir eine Demkratie besser in der Schweiz, die Parteien sind zur Wahrheit verpflichet würde ich erstmal in dem Grundgesetz einblenden lassen, damit Wahlbetrug verhindert werden kann.

Dann sollten wesentliche Entscheidungen nicht mehr den Parteien sondern der Bevölkerung überlassen werden, gerade bei Themen wie

- Zuwanderung
- Bauprojekte
- Verkehrsplanung und Liberalisierung
- EuroEinführung

sollte das Volk abstimmen dürfen ... allenfals ist es eine Parteiendiktatur.

Die Einflussnahme der Konzerne der Politik muss durch ein Gesetzt eingeschränkt werden und ich wünsche mir ein System:

der normalen echten sozialen Marktwirtschaft !!!!

Leo Navis
13.07.2010, 20:33
Die alte Geschichte:
Frosch im Wasser, was erhitzt wird= Frosch tot, weil er nichts merkt!
Frosch ins heiße Wasser werfen= Frosch springt 'raus.

Nur weil Du Dich noch nicht unmittelbar betroffen fühlst, heißt das nicht, daß Du noch sehr betroffen werden wirst.
Du verstehst es nicht. Ist ja auch egal.

:)

Sauerländer
13.07.2010, 20:40
Welche Staatsform wünscht Ihr Euch für Euer Land?
Eine recht komplizierte Mischform mit Elementen aus vielen verschiedenen. Wenn gewünscht, kann ich das weiter ausführen, allerdings wird das dann...länger.

GG146
13.07.2010, 20:41
Eine recht komplizierte Mischform mit Elementen aus vielen verschiedenen. Wenn gewünscht, kann ich das weiter ausführen, allerdings wird das dann...länger.

Nicht, dass man das Staatsgebiet nach Osten verlängern muss, um so eine lange Staatsform zu tragen....

hephland
13.07.2010, 20:43
die besondere befähigung sollte wer feststellen?
...



womit das thema meritokratie wohl durch sein solte.

Sauerländer
13.07.2010, 20:45
Nicht, dass man das Staatsgebiet nach Osten verlängern muss, um so eine lange Staatsform zu tragen....
Nein, durchaus nicht, territoriale Frage sind da überhaupt nicht angedacht (bzw wenn doch, dann nur im Sinne INTERNER Umstrukturierung der politischen Untereinheiten, Stichwort "Dezentralisierung").
Natürlich bleibt die deutsche Wiedervereinigung, was sich in erster Linie auf Österreich bezieht, wünschenswert, aber das ist eine Frage der Aussenpolitik, nicht der Staatsform.

Sauerländer
13.07.2010, 20:46
womit das thema meritokratie wohl durch sein solte.
Warum? Er könnte ja auch einfach eine Institution bzw einen entsprechenden Kriterienkatalog benennen.

Raczek
13.07.2010, 20:59
Aufjedenfall möglichst subsidiaritär (mit klarer Kompetenzverteilung und Verlagerung der Kompetenzen von heute Bund/Land weiter runter auf Ebene Kreis/Kommune), parlamentarisch mit Volksentscheidungen auf allen Ebenen, mit fester Zentralgewalt (Kaiser, gewählter Präsident auf Lebenszeit etc.) auf Gesamtstaatsebene, die sich in Friedenszeiten aber soweit wie möglich aus dem Tun der unteren Ebenen heraushält und sich nur um die Belange kümmert, die den Gesamtstaat betreffen (Militär, Außenpolitik, max. hier und da Rahmengesetzgebung).

Marx
13.07.2010, 21:46
Sozialistische Demokratie, mit strenger Reglung der Wählbarkeit von unten nach oben und deren Rechenschaftslegung von oben nach unten. Verbunden mit jederzeitiger Abrufbarkeit aus der gewählten Funktion bei nichterfüllung des Willens seines Wahlvolkes (-kreises).
Grund und Boden, Bodenschätze und Produktionsmittel sind gesellschaftliches Eigentum die Verwaltung dieser genauso wie oben.

politisch Verfolgter
13.07.2010, 22:41
Nix "oben" und "unten", sondern mentale Leistungsadäquanz und leistungsanteilige Profitabschöpfung.
Keinen Sozialismus, sondern freie Marktwirtschaft.
Die Nachfrager finanzieren alles.
Dazu benötigen sie per Erwerbsphase Kaufkraftmaximierung.
Es geht um Zugang zu Privatkapital durch eigene Leistung mittels Abschöpfung der high tech Hebelwirkung goldener Anbieternetze.
Privatkapital repräsentiert die materiellen Freiheitsgrade individueller Selbstverwirklichung.
Wer gesetzlich "oben" und "unten" deklariert, will die Grundrechte beschneiden.
Optimalen Zugang zu Privateigentum gibts durch mental leistungsadäquates Bedienen dadurch möglichst kaufkräftiger Nachfrager.
Anbieterprofit geht analog Anlegerprofit zu managen, wo alles von Personen stammt, denen das nicht gehört.
Weil also Betriebe ohne jede Inhaberaktivität gemanagt werden können, genau deswegen geht auch Anbieterprofit.
Das kann von Jedem begriffen werden.

gagarin90
13.07.2010, 23:36
Das ist eine sehr interessante Frage und schwer zu beantworten. Ich versuche mal etwas Ordnung herein zu bringen und beginne bei der Diskussionsgrundlage.

Darauf können wir uns wohl alle einigen:

1. Klar ist, dass eine Staatsform sowie auch ein Wirtschaftssystem kein Selbstzweck sind sondern höheren Zielen dienen.

2. Welche Ziele nun vertreten werden beeinflusst die Wahl der Staatsform entscheidend.

Beispiel: Sollte größstmögliche Freiheit und Individualität das Ziel sein so wäre ein strenger kollektivistischer Polizeistaat eher ungeeignet.

Allerdings wird hier ein weiteres Problem sichtbar: Solche komplexen Begriffe wie "Freiheit" haben je nach Person unterschiedliche Bedeutungen. Womit wir mitten in der Philosophie angekommen sind.

Der eine mag unter Freiheit das Recht verstehen seine Triebe vollständig ausleben zu dürfen. Der andere kann Freiheit als die Pflicht ansehen nach selbstgewählten Fähigkeiten und Interessen sein Volk voran zu bringen.

3. Klar ist auch dass Demokratie nicht der Gipfel der Erkenntnis und Wahrheit ist und sehr große Innersystematische Probleme hat.

Was sagen denn namhafte und seit 2 Jahrtausenden hochgeschätzte Personen zur Demokratie?:

Platon lehnt Demokratie deutlich ab. Stattdessen favorisiert er eine Art Stände-Meritokratie (Jeder macht das was er am besten kann) mit starkem Staatsführer (Philosophenkönig), um es etwas ungenau auszudrücken.

Aristoteles sagt, dass keine Staatsform sich ewig hält und ein ständiger Übergang von der einen in die andere stattfindet. Von Diktatur zu Aristokratie zu Demokratie zu Oligarchie etc.

Es wäre interessant zu wissen ob wir uns zumindest auf diese 3 Punkte einigen können um überhaupt eine Diskussionsgrundlage zu haben.

Dann wäre erstmal folgende Frage zu entscheiden:

Welchen Zielen soll die Staatsform dienen? Und welche Staatsform wäre warum dafür geeigneter?

Akra
14.07.2010, 10:15
Keine Kampagnen. Ein Aussuchverfahren mit entsprechenden Tests und nachweislichen Fähigkeiten. Keine Seilschaften = Parteien.

Ein Aussuchverfahren ist aber genauso manipulierbar.

Man kann der Masse einreden Person xyz ist besonders fähig, obwohl es andere Anwärter gibt die diesem deutlich überlegen sind.


Solange sie alles richtig macht, ist das für mich okay. Du solltest mal mit Menschen gesprochen haben, die das Kaiserreich noch kannten. Auch eine sogenannte Elite, aber erheblich besser, als heute. Allerdings steht mir nur der Sinn mach einem Kaiserreich, wenn ich der Kaiser wäre.

Es gibt ein Zitat von einem Scheich:

"Der Unterschied zwischen unserer und der westlichen Gesellschaft? Während ich für mein Volk entscheide, debatieren dort sogenannte Politiker, um dann wenn überhaupt zu einem mittelmäßigen Kompromiss zu gelangen."

Die Kernaussage ist korrekt. Solange die Herrscherklasse, egal ob Kaiser, König, Scheich, Adel oder Elite, im Sinne des Volkes handelt, ist eine Diktatur unserem System überlegen.

Macht korrumpiert. Machtmissbrauch, Arroganz und Überheblichkeit lässt die Herrscherklasse letztendlich aber immer scheitern.

Wenn nicht in der ersten dann in der zweiten, dritten oder vierten Generation.



Glaube ich weniger. Es läge an der Führung. Wäre sie nicht korrupt und würde sie auf das Wohl des Volkes achten, wäre m.A. nach alles paletti.

Ein intelligentes Volk erkennt eine korrupte Regierung und bestraft diese. Ein dummes Volk hingegen akzeptiert Korruption und Machtmissbrauch.

Dies ist unabhängig vom System.

Korruption und Machtmissbrauch hängen immer von 2 Kriterien ab:

1: Ob man damit ungestraft durchkommt

2: Ob ein Pflichtgefühl bzw. Verantwortungsbewußtsein vorhanden ist seinem Land und seinem Volk nicht zu schaden

Der Verdummung des Volkes ist es zu verdanken, dass einige nach der Finanzkrise nicht zur Rechenschaft gezogen wurden.

Der Auflösung der nationalen Gemeinschaft und somit des Nationalgefühls und der Verantwortung gegenüber dem eigenen Volk ist es zu verdanken, dass sich immer mehr Politiker schamlos an uns bedienen.

Beides aber wie gesagt unabhängig vom System.

Akra
14.07.2010, 10:26
Aristoteles sagt, dass keine Staatsform sich ewig hält und ein ständiger Übergang von der einen in die andere stattfindet. Von Diktatur zu Aristokratie zu Demokratie zu Oligarchie etc.

letztendlich hat Aristoteles Recht:

Der Mensch lernt erst etwas zu schätzen wenn er es verloren hat. Solange er es besitzt, jammert und meckert er darüber, fühlt sich benachteiligt, versucht es zu verbessern und zu verändern auch wenn er dabei manchmal das Gegenteil erreicht.

Es wird nie eine endgültige Staatsform geben die für die Ewigkeit ist. Dafür ist der Mensch in seiner Denkweise, im Gegensatz zum Beispiel zu Ameisen und Bienen, nicht geschaffen.

Aragorn
14.07.2010, 11:03
letztendlich hat Aristoteles Recht:....

Interessante Meinungen!

Die Geschichte der Menschheit ist seit Anbeginn hauptsächlich von Machtfaktoren bestimmt worden. Die Geschichtsbücher sind voll von kriegerischen Auseinandersetzungen, List & Tücke, Mord & Totschlag. Soweit ich weiß, ist diese Art der "Selbstverstümmelung" nur bei den Menschen zu finden. Tiere (außer Primaten?) kennen das nicht.

Wenn altgriechische "Schlauköpfe" schon gewußt haben, wie Menschen ticken, kann man davon ausgehen, daß sich seit der Antike nichts geändert hat. Also, wo bleibt die Evolution beim Menschen? Ist er "unevolutionierbar"?

Wenn dem so ist, muß er in der Tat geführt werden. Mit einem leicht nachzuvollziehenden Regelwerk. Dieses Regelwerk müßte von einer Gruppe á la einem Triumvirat [bloß keine Frauen(!)];) durchgesetzt werden. Also nicht ein Diktator, sondern deren 3. Rekrutiert werden diese aus einem Pool von intelligenten und gebildeten Menschen.

Wie man das im Einzelnen macht, ist erst einmal zu vernachlässigen. Dank elektronischer "Verbundenheit", gäbe es dort viele Ansätze, einen "Führer";) zu rekrutieren.

Den 3 Diktatoren (z.B. Innen, Außen, Wirtschaft/Energie) müßte eine Art Revisionsabteilung gegenüberstehen, aus deren Reihen keiner Diktator werden kann, damit hier keine Interessenskonflikte entstehen.

Das "Gesetz" müßte für alle, also auch für die Führung gelten. Ich weiß, daß ist reine Utopie, aber die Raumfahrt war das auch einmal.:D

Akra
14.07.2010, 11:26
Die Geschichte der Menschheit ist seit Anbeginn hauptsächlich von Machtfaktoren bestimmt worden. Die Geschichtsbücher sind voll von kriegerischen Auseinandersetzungen, List & Tücke, Mord & Totschlag. Soweit ich weiß, ist diese Art der "Selbstverstümmelung" nur bei den Menschen zu finden. Tiere (außer Primaten?) kennen das nicht.

Oh.

Tiere sind viel gewaltätiger.

Unter Schimpansen zum Beispiel sind Mord, Vergewaltigung und Prügel vom Alpha-Tier ausgehend Normalität.

Die Friedfertigkeit des Menschen aber auch seine List und Tücke haben sich über die Sprache entwickelt.

Ein gewaltätiger Rowdy hätte in einer Gruppe die sich verbal verständigen kann keine Chance gehabt.

Kriege gibt es im Tierreich ebenso. Delfine zum Beispiel ziehen genauso in den Krieg gegen Artgenossen.


Wenn altgriechische "Schlauköpfe" schon gewußt haben, wie Menschen ticken, kann man davon ausgehen, daß sich seit der Antike nichts geändert hat. Also, wo bleibt die Evolution beim Menschen? Ist er "unevolutionierbar"

Der Wunsch nach Veränderung ist nichts Negatives per se warum sollte sich also etwas weiterentwickeln was einen an die Spitze der Nahrungskette gebracht hat?

Aragorn
14.07.2010, 11:55
Oh.

Tiere sind viel gewaltätiger.

Unter Schimpansen zum Beispiel sind Mord, Vergewaltigung und Prügel vom Alpha-Tier ausgehend Normalität. Daher habe ich bei Primaten ein "?" gesetzt.


Die Friedfertigkeit des Menschen aber auch seine List und Tücke haben sich über die Sprache entwickelt.Je intelligenter, desto friedfertig? :D (Scherz)
Die Menge der Menschen ist in der Tat friedfertig. Die Ausreißer sind das Problem. Ist psychopathisch der richtige Ausdruck dafür? Oder soziopathisch?:D


Ein gewaltätiger Rowdy hätte in einer Gruppe die sich verbal verständigen kann keine Chance gehabt. Du hast offenbar noch nie mit Gruppen zu tun gehabt. In der Gruppe haben in der Regel immer die physisch Starken und dadurch sehr Selbstbewußten was zu sagen (nennt sich auch Gruppendynamik). Wenn sie nicht mehr weiterwissen, nehmen sie sich den intelligentesten, um sich beraten zu lassen. Das ist meine Erfahrung über Jahre in Arbeitsgruppen, In- und Ausland. Mich hat ein Mitarbeiter, den ich "ermahnte", hinreißen lassen, mich körperlich anzugreifen. Zu meinem Glück traf er nicht, ich ihn aber in die Weichteile, so daß sich eine Eskalation erübrigte. Er wurde später mein fleißigster Mitarbeiter;), der er offenbar die Rangliste kapiert hatte.


Kriege gibt es im Tierreich ebenso. Delfine zum Beispiel ziehen genauso in den Krieg gegen Artgenossen. Das ist neu für mich. Aber dann kann man wohl tatsächlich sagen, "je intelligenter, desto aggressiv"?


Der Wunsch nach Veränderung ist nichts Negatives per se warum sollte sich also etwas weiterentwickeln was einen an die Spitze der Nahrungskette gebracht hat?Auch wenn ich Mitscherlich für einen Kriminellen halte, hat er in seinem Buch (übrigens sehr schwer zu lesen), "Die Idee des Friedens und die menschliche Aggressivität")* die Meinung vertreten, daß Aggressivität völlig "normal" ist.

Mitscherlich vermutet, daß die Aggressivität dem Menschen Selbstbewußtsein gibt. Versucht er sie abzulegen, so käme ihm das wie Impotenz vor.

Auf den "normalen" Menschen übertragen, hieße es, er müße wissen, das er eh' impotent ist, da er als Alleiniger nichts ändern kann. Und das macht ihn wiederum aggressiv. So, wie mich;)

Falls man also von Kindesbeinen anfängt (genau so, wie mit dr Umerziehung der Deutschen), den Menschen zu erklären, daß sie nur in der Menge stark sind und sich deshalb anderen Menschen gegenüber freundlich verhalten müssen, wäre eine Schwelle überschritten. Aber bdas ist wohl pure Utopie.


)*Quelle: http://www.unics.uni-hannover.de/nhrmamey/mitscherlich.pdf

politisch Verfolgter
14.07.2010, 11:57
Der Staat hat die materiellen Freiheitsgrade individueller Selbstverwirklichung zu flankieren.
Das bedingt eine freiheitlich marktwirtschaftliche Leistungsgesellschaft.
Der Profit ist also mental leistungsadäquat vernetzungseffizient zu generieren und leistungsanteilig abzuschöpfen.
Dazu sind Rechtsraum, Gesetze, Wissenschaften und Institutionen da.

Akra
14.07.2010, 12:31
Je intelligenter, desto friedfertig?


Das ist neu für mich. Aber dann kann man wohl tatsächlich sagen, "je intelligenter, desto aggressiv"?

Beides ist denke ich richtig.

Je intelligenter umso eher versteht man das eine Gruppe stärker ist als ein einzelnes Individuum. Wenn in der Gruppe Gewalt verachtet wird, was die Gruppe ansich stärkt, so wird man sich friedlich verhalten oder ausgestossen werden.

Je intelligenter umso eher versteht man aber auch das Ressourcen und bewohnbares Land auf der Erde begrenzt sind. Die Gruppe die aggressiv genug ist und es versteht sich und die eigenen Ansprüche zu verteidigen, wird unweigerlich andere Gruppen auslöschen.

Wir haben nicht das Glück zu leben weil unsere Vorfahren Engel und gute Menschen waren. Dies muß man sich jeder im Klaren sein.

Wollen wir gute Menschen und Engel sein, so wird es von uns langfristig keine Nachfahren geben.



Du hast offenbar noch nie mit Gruppen zu tun gehabt. In der Gruppe haben in der Regel immer die physisch Starken und dadurch sehr Selbstbewußten was zu sagen (nennt sich auch Gruppendynamik). Wenn sie nicht mehr weiterwissen, nehmen sie sich den intelligentesten, um sich beraten zu lassen. Das ist meine Erfahrung über Jahre in Arbeitsgruppen, In- und Ausland. Mich hat ein Mitarbeiter, den ich "ermahnte", hinreißen lassen, mich körperlich anzugreifen. Zu meinem Glück traf er nicht, ich ihn aber in die Weichteile, so daß sich eine Eskalation erübrigte. Er wurde später mein fleißigster Mitarbeiter;), der er offenbar die Rangliste kapiert hatte.

Zwischen "gewaltätiger Rowdy" und "physische Dominanz bzw Selbstbewußtsein" gibt es ein Unterschied.

Jemand der als Alpha-Tier in einer menschlichen Gruppe seine Stärke missbraucht wird unweigerlich erleben, dass seine "Freunde" und "Anhänger" versuchen werden ihn auszuspielen.

Loyalität kann man unter Menschen nicht durch Angst erzwingen da das Mittel der Sprache es dem Rest der Gruppe erlaubt sich zu vereinen und zu verschwören.

Aragorn
14.07.2010, 12:47
Beides ist denke ich richtig. Das befürchte ich auch.X(


Je intelligenter umso eher versteht man das eine Gruppe stärker ist als ein einzelnes Individuum. Wenn in der Gruppe Gewalt verachtet wird, was die Gruppe ansich stärkt, so wird man sich friedlich verhalten oder ausgestossen werden.Das, denke ich, ist Theorie. Rein gruppendynamisch setzt sich der durch, der die Sachverhalte/-zwänge am Besten durchblickt und sie eleoquent und verständlich vermitteln kann. Das ist meine Erfahrung. Ein Auftraggeber sagte mir mal, "Es ist alles zu erklären."


Je intelligenter umso eher versteht man aber auch das Ressourcen und bewohnbares Land auf der Erde begrenzt sind. Die Gruppe die aggressiv genug ist und es versteht sich und die eigenen Ansprüche zu verteidigen, wird unweigerlich andere Gruppen auslöschen. Zustimmung.


Wir haben nicht das Glück zu leben weil unsere Vorfahren Engel und gute Menschen waren. Dies muß man sich jeder im Klaren sein. Auch richtig. Wobei wir Deutschen nicht so glücklich leben, wenn wir mal drüber nachdenken würden;).


Wollen wir gute Menschen und Engel sein, so wird es von uns langfristig keine Nachfahren geben. Engel, nein! Gute Menschen, ja! Ich denke, daß die Freiheit des Einzelnen, sich so zu entwickeln, wie er es möchte, sehr wichtig ist. Dazu gehört, daß er sich den Anderen zumindest nicht feindlich gegenüber benimmt.

Zwischen "gewaltätiger Rowdy" und "physische Dominanz bzw Selbstbewußtsein" gibt es ein Unterschied. Grundsätzlich richtig, nur viele wissen es offenbar nicht:D.


Jemand der als Alpha-Tier in einer menschlichen Gruppe seine Stärke missbraucht wird unweigerlich erleben, dass seine "Freunde" und "Anhänger" versuchen werden ihn auszuspielen. Genau, die Eskalation der "Gewalt".


Loyalität kann man unter Menschen nicht durch Angst erzwingen da das Mittel der Sprache es dem Rest der Gruppe erlaubt sich zu vereinen und zu verschwören.Man kann. Aber nur eine gewisse Zeit. Danach gibt es einen Aufstand, den man zurückschlagen kann oder untergeht. Die Geschichte ist voll davon.

Gryphus
14.07.2010, 17:44
Die Frage ist kompliziert und bedarf einer längeren Ausführung, ich tendiere grundsätzlich aber auch zu meritokratischen Grundzügen.

Deutscher Patriot
14.07.2010, 18:43
Schwierige Frage, ich tendiere ja zum Kaisertum, mit gewissen Einschränkungen seitens des Kaisers, also eine konstitutionelle Monarchie. Allerdings bin ich auch Realist und, dass es in Deutschland wieder einen echten Kaiser geben wird, nicht Franz Beckenbauer, ist sehr unwahrscheinlich. Eine Diktatur ist zu riskant, weil es bisher noch nie eine Diktatur mit einem gerechten Herrscher gab.
Die jetztige BRD lehne ich strikt ab, was nicht heißt, dass ich die Demokratie generell ablehne, aber die momentane Demokratie hat ihren Namen nicht verdient.

Mu'min
14.07.2010, 22:33
Welche Staatsform wünsche ich mir für mein Land.... hmmm.... gute Frage... :))

gagarin90
14.07.2010, 23:10
Das ist eine sehr interessante Frage und schwer zu beantworten. Ich versuche mal etwas Ordnung herein zu bringen und beginne bei der Diskussionsgrundlage.

Darauf können wir uns wohl alle einigen:

1. Klar ist, dass eine Staatsform sowie auch ein Wirtschaftssystem kein Selbstzweck sind sondern höheren Zielen dienen.

2. Welche Ziele nun vertreten werden beeinflusst die Wahl der Staatsform entscheidend.

Beispiel: Sollte größstmögliche Freiheit und Individualität das Ziel sein so wäre ein strenger kollektivistischer Polizeistaat eher ungeeignet.

Allerdings wird hier ein weiteres Problem sichtbar: Solche komplexen Begriffe wie "Freiheit" haben je nach Person unterschiedliche Bedeutungen. Womit wir mitten in der Philosophie angekommen sind.

Der eine mag unter Freiheit das Recht verstehen seine Triebe vollständig ausleben zu dürfen. Der andere kann Freiheit als die Pflicht ansehen nach selbstgewählten Fähigkeiten und Interessen sein Volk voran zu bringen.

3. Klar ist auch dass Demokratie nicht der Gipfel der Erkenntnis und Wahrheit ist und sehr große Innersystematische Probleme hat.

Was sagen denn namhafte und seit 2 Jahrtausenden hochgeschätzte Personen zur Demokratie?:

Platon lehnt Demokratie deutlich ab. Stattdessen favorisiert er eine Art Stände-Meritokratie (Jeder macht das was er am besten kann) mit starkem Staatsführer (Philosophenkönig), um es etwas ungenau auszudrücken.

Aristoteles sagt, dass keine Staatsform sich ewig hält und ein ständiger Übergang von der einen in die andere stattfindet. Von Diktatur zu Aristokratie zu Demokratie zu Oligarchie etc.

Es wäre interessant zu wissen ob wir uns zumindest auf diese 3 Punkte einigen können um überhaupt eine Diskussionsgrundlage zu haben.

Dann wäre erstmal folgende Frage zu entscheiden:

Welchen Zielen soll die Staatsform dienen? Und welche Staatsform wäre warum dafür geeigneter?

Eine Ergänzung:

Ist die Frage nach der idealen Staatsform vielleicht die falsche Frage?

Wäre es nicht sinnvoller zu fragen:

Welche Staatsform ist in der gegebenen Situation vorzuziehen?

So haben in Kriegszeiten alle(?) Staaten die Tendenz zu Autokratie und Kollektivismus. Gerade in längeren Friedenszeiten scheint hingegen eine Tendenz zur Individualisierung vorzuherrschen.

Ist ein "kollektiv" vielleicht nur zusammenzuhalten wenn ein starker äußerer Feind oder ein gemeinsames großes höheres Ziel besteht?

Revolutionär
14.07.2010, 23:36
[...]
Ist ein "kollektiv" vielleicht nur zusammenzuhalten wenn ein starker äußerer Feind [...] besteht?

Ebendieser besteht doch und dieser lässt sich mit einer Demokratie nicht besiegen.

Stechlin
14.07.2010, 23:40
Die Frage ist kompliziert und bedarf einer längeren Ausführung, ich tendiere grundsätzlich aber auch zu meritokratischen Grundzügen.

Also ganz ehrlich, der Gedanke hat echt was für sich. Den Sauerländer dazu eingeladen, wäre das ganze ein eigener Strang wert.

Ansonsten bin ich für das System Spartas mit seinen Königen, Geronten und Bürgern. Alles, nur keine Demokratie!

The Dude
15.07.2010, 01:35
Die Frage ist, wieviel Staat überhaupt konstruktiv ist.

Die Frage danach ist sehr berechtigt, wurden doch in den letzten 100 Jahren in diesem Land sehr viele Staatsformen ausprobiert.

Die kann man offensichtlich wechseln wie ein Paar Socken, nun, vielleicht kommt es auf etwas ganz anderes an als auf "Staatsformen" oder die vermeintlich "beste" Staatsform (gibt es sowieso nicht).

Man sollte die Frage stellen: Welchen Einfluß hat eine bestimmte Staatsform auf das Zusammenleben und Selbstverständnis der Menschen in diesem Staat?

Man kann sich als "Staatsbürger" angrenzend an "Staatsbürger" getrennt durch einen Zaun und eine Hecke verstehen, jeder mit einem eigenen Anspruch gegenüber der heiligen staatlichen Verwaltung. Aber wie wäre es, wenn man den Staat mal ganz ausklammert (mal angenommen, es gäbe von heute auf morgen keinen mehr), und sich als Nachbarn und vielleicht als Zweckgemeinschaft sieht, möglicherweise als richtige Gemeinschaft, die zusammenarbeitet ohne an einen Staat oder eine Verwaltung zu denken, der man sich gedanklich unterwirft und an die man von vornherein die Verantwortung abgibt, sollten sich Differenzen ergeben?!

Gryphus
15.07.2010, 13:39
(...)


Also ganz ehrlich, der Gedanke hat echt was für sich. Den Sauerländer dazu eingeladen, wäre das ganze ein eigener Strang wert.

Ansonsten bin ich für das System Spartas mit seinen Königen, Geronten und Bürgern.

Ich tendiere zu einem traditionalistischen Partizipationssystem ohne Wahlen, zumindest ohne staatstragende. Will heißen, dass die Regierung institutionalisiert wird und der Weg zur Macht nach meritokratischen Prinzipien aufgebaut wird - so wäre zumindest die Kurzfassung.

Auf die Weise hält sich der Gossenpöbel von den Herrschaftsinstitutionen fern und die Kontrolle über selbige bekommen nur Personen, die sich dazu berufen fühlen (wichtig dabei ist, dass möglichst viele karrieristische Züge des Politsystemes ausgemerzt werden, da Sinn der Ausübung von Macht der Dienst für das Vaterland ist und nicht die persönliche Laufbahn) und das nötige Talent dazu haben.

Wie gesagt - Kurzfassung.


Alles, nur keine Demokratie!

Da sie der größte Fehlschlag und das größte Verbrechen in der Geschichte der Menschheit ist, stimme ich dir uneingeschränkt zu. Ich lasse mich eher von Iwan dem Schrecklichen regieren als von einem Demokratenhaufen.

Man muss sie gezielt bekämpfen.

Aragorn
16.07.2010, 10:21
Ich darf - als Themenstarter - einmal ein vorläufiges Fazit ziehen:

Falls ich die posts sinnentnehmend gelesen habe, ist wohl die hiesige Mehrheit gegen eine parlamentarische, indirekte Demokratie. Wobei eine indirekte Demokratie m.E. nach gar keine Demokratie ist. Falls jemand seine Souveränität abgibt, hat er sie nicht mehr. Und diejenigen, die sie übernehmen, regieren leider nicht für und im Sinne des Volkes.

Anyway, wie es in Neudeutsch heißt;), eine Staatsform mit meritokratischen Anteilen/Grundzügen wäre wohl in der Tat eine gute Idee, falls man sie denn durchsetzen könnte.

Dank für die vielen posts, Aragon

Landogar
17.07.2010, 13:22
Ich bin mit der jetztigen Staatsform eigentlich zufrieden. Kommt vielleicht daher dass ich ein Nutznießer dieses Systems bin. :D

Berufspolitiker?



Zum Thema: Da wir in einer real existierenden Mehr-Parteien-Oligarchie leben, würde ich mir für unser Land schlicht eine Demokratie wünschen, die diese Bezeichnung auch verdient. Eine Demokratie, in der die Posten in Justiz und Verwaltung nach Eignung, und nicht nach Parteibuch vergeben werden.

Aragorn
18.07.2010, 10:49
Zum Thema: Da wir in einer real existierenden Mehr-Parteien-Oligarchie leben, würde ich mir für unser Land schlicht eine Demokratie wünschen, die diese Bezeichnung auch verdient. Eine Demokratie, in der die Posten in Justiz und Verwaltung nach Eignung, und nicht nach Parteibuch vergeben werden.Offenbar bist Du genau so blauäugig;), wie ich.:D