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Vollständige Version anzeigen : Die Revolution im Konzertsaal. Sturm auf Reichstag und Bastille



Brutus
07.07.2010, 15:48
So klingt es, wenn das Volk Revolution macht, Reichstag und Bastille stürmt, und mit dem Elitengeschmeiß abrechnet.

Laßt Euch überraschen! Ab 2 Minuten 48 werden die Seile herausgeholt. Danach geht's an Laternen und Bäume.

Eine Probe nur, aber die ist es wert. Die Erklärungen des Mannes im weißen Hemd und mit Brille sind einfach nur genial. Marc und Caja wird das Video, hoffe ich, gefallen:

http://www.youtube.com/watch?v=dX4tmWLxGFM

marc
07.07.2010, 16:01
Marc und Caja wird das Video, hoffe ich, gefallen:

:D
Ja, gefällt. Eigentlich bin ich kein großer Harnoncourt-Fan und mag Gardiner, Marriner, Östman, Manze, Savall usw. usw. lieber - zum Beispiel, weil bei denen nicht jedes Stück nach einem Konzert für sechzehn Blechbläser klingt. Aber manche Stücke, gerade die etwas aggressiveren, passen wirklich gut zum Stil von Harnoncourt.
Sehr gut ist auch seine mozartische g-moll-Symphonie:
http://video.mail.ru/mail/galina.kazmina/45172/45179.html
Edit: Für die Nicht-Klassik-Freaks mal zum Vergleich:
http://www.youtube.com/watch?v=sZHKJQdB_Ng

Wobei die CD-Aufnahme von 1983 noch wesentlich zorniger und verzweifelter klingt, wenn mich meine Erinnerung nicht trübt.

Brutus
07.07.2010, 16:12
:DJa, gefällt. Eigentlich bin ich kein großer Harnoncourt-Fan und mag Gardiner, Marriner, Östman, Manze, Savall usw. lieber - zum Beispiel, weil bei denen nicht jedes Stück nach einem Konzert für sechzehn besoffene klingt.

Ich schätze ihn enorm, obwohl er auch meinem Empfinden nach äußerst wechselhafte Ergebnisse zustandebringt.

Wunderbar finde ich zum Beispiel seine Schubert-Sinfonien. Für anderes, wie den Salzburger Figaro, kann ich mich nicht begeistern.

Hingerissen bin ich jedesmal, wie Harnoncourt es schafft, die Aktualität der Klassiker zu vermitteln, und auf die wirklich fundamentale Bedeutung des Kulturellen hinzuweisen.

Das scheint mir in einer Zeit des ums sich greifenden Stumpfsinns so wichtig, daß man über interpretatorische Geschmacksfragen ab und zu hinwegsehen kann.

Im Grunde sollte es sowieso weniger um den Mann gehen, der vor dem Orchester steht und die Luft umrührt, sondern die Komponisten, hier Beesthoven, dessen revolutionärer Elan uns so viel zu sagen hätte, oder wenigstens zu sagen haben sollte.