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Vollständige Version anzeigen : vor 20 Jahren- der umstrittenste Schritt zur Einheit- Einführung der DM in der DDR



henriof9
29.06.2010, 07:47
Kam die D-Mark zu früh und zu einem zu guten Wechselkurs in die damals noch existierende DDR ?

Zum 20. Jahrestag der Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion erinnert kaum noch etwas an den einschneidendsten und umstrittensten Schritt zur deutschen Einheit und den Komplett-Umbau einer ganzen Volkswirtschaft. Ökonomen und Politiker streiten aber noch heute über Sinn und Unsinn der raschen D-Mark-Einführung im Osten – drei Monate vor der Wiedervereinigung. Denn unter anderem blieben Milliarden-Altschulden stehen, Sozialsysteme wurden ohne jede Reform schlicht übertragen.

Der Streit über die rasche Einführung der D-Mark im Osten ist aber immer noch nicht verstummt. Niemand kann mit Bestimmtheit sagen, welcher Weg der bessere gewesen wäre. Einerseits wurden etliche ökonomische Prinzipien verletzt, was sich im wiedervereinigten Deutschland noch immer als schwere Hypothek erweist. Viel Zeit für Lösungen gab es andererseits in der hektischen Zeit damals nicht.

"Kommt die D-Mark, bleiben wir hier, kommt sie nicht, geh’n wir zu ihr."



weiter zu lesen hier (http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/der-umstrittenste-schritt-zur-einheit--32750656.html)

Wie steht Ihr dazu ?

Commodus
29.06.2010, 07:52
Wie steht Ihr dazu ?

Diese Debatten ob die Einführung der DM im Bereich der ehemaligen DDR zu früh oder zu spät kam, ist nach über 20 Jahren die reinste Zeitverschwendung. Was wöllte man denn im Nachhinein daran ändern wollen?

dreikant
29.06.2010, 07:54
Diese Debatten ob die Einführung der DM im Bereich der ehemaligen DDR zu früh oder zu spät kam, ist nach über 20 Jahren die reinste Zeitverschwendung. Was wöllte man denn im Nachhinein daran ändern wollen?

sommerloch :D

Paul Felz
29.06.2010, 07:58
weiter zu lesen hier (http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/der-umstrittenste-schritt-zur-einheit--32750656.html)

Wie steht Ihr dazu ?

In größeren Zeitraum gesehen war es egal. Die DM wurde damit entwertet, was natürlich innerhalb der Grenzen keine große Rolle spielte. Im Gegenteil: das Geld wurde ja für den Wohnungs- und Gewerbebau bzw. Sanierung ausgegeben. Und für Autos. Dummerweise nicht nur für deutsche Autos.

Diesem Geld stand zunächst ja mal kein echter Gegenwert gegenüber, dieser wurde aber geschaffen. Gleicht sich zwar nicht ganz aus, spielt aber im großen Maßstab auch keine Rolle.

Schlimmer war m.E. die Einführung des Euro.

Adunaphel
29.06.2010, 08:00
Das Volk der DDR hat damals das Tempo bestimmt. Ohne rasche Einführung der DM hätte es einen weiteren Massenexodus aus der DDR gegeben.

Es gab ja auch keine ausgereiften Pläne zur Durchführung der Wiedervereinigung. Dass sich die Chance ergeben würde, damit hat ja keiner mehr gerechnet. Hätte mir einer am 09.1189 um 18.30 Uhr erklärt, dass in der Nacht die Mauer aufgeht, ich hätte ihn einweisen lassen.

Deutschmann
29.06.2010, 08:02
In größeren Zeitraum gesehen war es egal. Die DM wurde damit entwertet, was natürlich innerhalb der Grenzen keine große Rolle spielte. Im Gegenteil: das Geld wurde ja für den Wohnungs- und Gewerbebau bzw. Sanierung ausgegeben. Und für Autos. Dummerweise nicht nur für deutsche Autos.

Diesem Geld stand zunächst ja mal kein echter Gegenwert gegenüber, dieser wurde aber geschaffen. Gleicht sich zwar nicht ganz aus, spielt aber im großen Maßstab auch keine Rolle.

Schlimmer war m.E. die Einführung des Euro.

Stimmt. Innerhalb von ein paar Wochen war der Gebrauchtwagenmarkt leer. Da hat man die größten Schrottkisten noch zu einem guten Preis losbekommen. :))

Deutschmann
29.06.2010, 08:05
Das Volk der DDR hat damals das Tempo bestimmt. Ohne rasche Einführung der DM hätte es einen weiteren Massenexodus aus der DDR gegeben.

Es gab ja auch keine ausgereiften Pläne zur Durchführung der Wiedervereinigung. Dass sich die Chance ergeben würde, damit hat ja keiner mehr gerechnet. Hätte mir einer am 09.1189 um 18.30 Uhr erklärt, dass in der Nacht die Mauer aufgeht, ich hätte ihn einweisen lassen.

So ist es. Selbst die Politprominenz aus der linken Ecke hat sogar nach Öffnung der Grenze gesagt: .... man solle die Wiedervereinigung die nächsten 20 Jahre nicht in den Mund nehmen .... (oder) ... Wiedervereinigung aus dem Gesetz streichen ... etc

henriof9
29.06.2010, 08:05
sommerloch :D

Du willst doch nicht etwa behaupten das unsere Kanzlerin ein Sommerloch füllt ?


Während Kanzlerin Angela Merkel am Wochenende die Einführung der D-Mark in der DDR zum 1. Juli 1990 als großen Schritt auf dem Weg zur deutschen Einheit würdigte, erinnerte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (beide CDU) an die Wechselkurs-Problematik und die ökonomischen Risiken.

Commodus
29.06.2010, 08:07
Schlimmer war m.E. die Einführung des Euro.

Im Nachhinein kann man über diesen wenigstens ernsthaft debattieren !

:cool2:

Deutschmann
29.06.2010, 08:07
OT: Hat nicht kurze Zeit später auch ein Land auf dem Balkan die D-Mark als offizielles Zahlungsmittel eigeführt? Ich hab da noch dunkel was in Erinnerung.

Edit: zumindest als 2. gültige Währung (oder so)

dreikant
29.06.2010, 08:21
Du willst doch nicht etwa behaupten das unsere Kanzlerin ein Sommerloch füllt ?

mit hohlkörpern löcher füllen ist nichts für die ewigkeit.



ich seh das so:

ökonomisch war die einführung der d-mark im osten wohl ein risiko - allerdings war es auch der einzige weg die wiedervereinigung zeitnah und unumkehrbar durchzuführen.

... nur das mit den blühenden landschaften hätten diese lügenbolde damals nicht so dick auftragen sollen.

klartext
29.06.2010, 08:27
Nur eine schnelle Gleichschaltung konnte eine Massenauswanderung aus Ostd. verhindern. Sicher hätte man im Nachhinein vieles besser und anders machen können. Für die Abwicklung einer ganzen Volkswirtschaft gab es jedoch weder Erfahrung noch in der Menge das notwendige Personal.
Kopf einziehen und durch - anders war es nicht möglich. Die Ereignisse selbst trieben die Politiker vor sich her. Geplantes Handeln war zum Teil nicht mehr möglich.

ursula
29.06.2010, 08:28
OT: Hat nicht kurze Zeit später auch ein Land auf dem Balkan die D-Mark als offizielles Zahlungsmittel eigeführt? Ich hab da noch dunkel was in Erinnerung.

Edit: zumindest als 2. gültige Währung (oder so)

croatia 12 points. oder doch serbien? fand ich auch lustig, in bulgarien war es auch 2. währung. wenn händler bei uns aufschlugen, dann hatten sie bündelweise DM im sockenbund.


ansonsten kann es schon menschlein geben, die nach dem großen fehlentscheid geboren wurden, die fragen:

DM?? issn das?

cajadeahorros
29.06.2010, 08:29
Das Volk der DDR hat damals das Tempo bestimmt. Ohne rasche Einführung der DM hätte es einen weiteren Massenexodus aus der DDR gegeben.

Es gab ja auch keine ausgereiften Pläne zur Durchführung der Wiedervereinigung. Dass sich die Chance ergeben würde, damit hat ja keiner mehr gerechnet. Hätte mir einer am 09.1189 um 18.30 Uhr erklärt, dass in der Nacht die Mauer aufgeht, ich hätte ihn einweisen lassen.

Die Pläne bei der Deutschen Bank AG waren fertig und die Dresdner Bank hat auch auf hohem Niveau improvisiert. Der Zusammenbruch der DDR spätestens sei Ende 1988 absehbar, seit der heilige Gorbi sich von Breschnew verabschiedete.

Und das Volk hat vielleicht das Tempo bestimmt, daß die Politik und alle hochgelahrten Volkswirte allerdings bei der Währungsumstellung pfuschen ist wohl nicht die Schuld des Volkes. Näheres unter "Sozialistische Schulden nach der Revolution" beim Buchhändler.

Paul Felz
29.06.2010, 08:29
croatia 12 points. oder doch serbien? fand ich auch lustig, in bulgarien war es auch 2. währung. wenn händler bei uns aufschlugen, dann hatten sie bündelweise DM im sockenbund.


ansonsten kann es schon menschlein geben, die nach dem großen fehlentscheid geboren wurden, die fragen:

DM?? issn das?

Kroatien war es. Ich habe damals alles mit DM zahlen können, außer Maut. Aber die auch deshalb nur nicht, weil die Autobahn noch nicht fertig war ;)

ursula
29.06.2010, 08:32
es wurde nicht 1:1 getauscht, das haben nur betrüger geschafft mit vielen leuten, die nix hatten, denen haben sie dann 4000 gegeben mit absprachen der rücknahme minus 10 %. die hatten dann mal 400 wo vorher 0 war.

also jeder bürger mit eigenem konto konnte 4000 ostmark gegen 4000 westmark tauschen, der rest ging 1:2. der schwarzkurs war bis 1:7.

viel besser verkaufte sich unsere garage, gebaut für 2000 ost, verkauft für einen umzug in den westen, für neue wohnungseinrichtung und einen urlaub zu viert auf teneriffa in der hauptsaison.:D

ursula
29.06.2010, 08:35
Die Pläne bei der Deutschen Bank AG waren fertig und die Dresdner Bank hat auch auf hohem Niveau improvisiert. Der Zusammenbruch der DDR spätestens sei Ende 1988 absehbar, seit der heilige Gorbi sich von Breschnew verabschiedete.

Und das Volk hat vielleicht das Tempo bestimmt, daß die Politik und alle hochgelahrten Volkswirte allerdings bei der Währungsumstellung pfuschen ist wohl nicht die Schuld des Volkes. Näheres unter "Sozialistische Schulden nach der Revolution" beim Buchhändler.

mein zu gut unterrichteter kollege auf der anderen seite des schreibtisches flüsterte mir schon 84 zu, ab 85 wird es steil bergab gehen, verknallt eure dukaten, wir haben eine rasant wachsende inflation. im sommer 89 soll sie bei ca. 15 % gelegen haben. es war die zeit, als der EULENSPIEGEL titelte:

hier entsteht ein zugeschüttetes loch (mit bildchen dabei)

Adunaphel
29.06.2010, 08:42
Die Pläne bei der Deutschen Bank AG waren fertig und die Dresdner Bank hat auch auf hohem Niveau improvisiert. Der Zusammenbruch der DDR spätestens sei Ende 1988 absehbar, seit der heilige Gorbi sich von Breschnew verabschiedete.

Und das Volk hat vielleicht das Tempo bestimmt, daß die Politik und alle hochgelahrten Volkswirte allerdings bei der Währungsumstellung pfuschen ist wohl nicht die Schuld des Volkes. Näheres unter "Sozialistische Schulden nach der Revolution" beim Buchhändler.

Hast Du eine Quelle für deine Behauptung, dass fertige Pläne in den Schubladen der banken lagen?

Ich würde niemals dem Volk irgendeine Schuld für das Drumherum um die Währungsunion geben. Dazu bin ich auch nach so langer Zeit noch viel zu beeindruckt von dem Mut des Volkes, auf die Straße zu gehen.

Es leben die Helden von Leipzig!!!!!!!!!

cajadeahorros
29.06.2010, 09:02
Hast Du eine Quelle für deine Behauptung, dass fertige Pläne in den Schubladen der banken lagen?

Nein. Außer meiner Versicherung daß es mir von meinem damaligen Vorgesetze so berichtet wurde ("Wir sind doch längst vorbereitet") kann ich spontan nichts bieten.

Adunaphel
29.06.2010, 09:43
Nein. Außer meiner Versicherung daß es mir von meinem damaligen Vorgesetze so berichtet wurde ("Wir sind doch längst vorbereitet") kann ich spontan nichts bieten.

Schade. Gerade diese Pläne hätte mich sehr interessiert

Pillefiz
29.06.2010, 18:20
ist wirklich müssig, jetzt darüber nachzudenken, es ändert nichts. Aber es wäre besser gewesen, der ganzen Sache mehr Zeit zu lassen und nicht einfach im Hauruckverfahren alles umzustellen.
Inzwischen ist die D-Mark da, aber die Leute hier;)

und den Soli haben wir immernoch am Hals germane

Lichtblau
29.06.2010, 19:01
Milliarden und aber Milliarden hat man in das Land gepumpt damit die Ossis dem Sozialismus abschwören. Aber siehe da, die Ossis besitzen die Dreistigkeit und wählen immer noch Linkspartei. Vielleicht weil man Menschlichkeit nicht kaufen kann...?

Mr Capone-E
29.06.2010, 19:06
Man hätte zumindest den Betrug durch Fremdwährungsumtausch verhindern können.

Menetekel
29.06.2010, 19:08
Du willst doch nicht etwa behaupten das unsere Kanzlerin ein Sommerloch füllt ?

Mit ihrer Kuchenkiste füllt sie ein ganzes Sieb.
Und wieviele Löcher hat ein solches?

Radeberger
29.06.2010, 19:15
weiter zu lesen hier (http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/der-umstrittenste-schritt-zur-einheit--32750656.html)

Wie steht Ihr dazu ?

Kohl sagte, die Einheit zahlen wir aus der Portokasse....nun ja einer seiner zahlreichen Lügen... - Mir ist die DM lieber als der Euro !!!

Menetekel
29.06.2010, 19:24
Ich spekuliere stets auf die "Händler", welche die DDR schon vorher an Strauß und Andere verscherbelt hatten.
Bestes Beispiel bleibt der Devisenbeschaffer Schalk-Golodkowski, welcher unmittelbar nach der Vereinigung am Tegernsee, der nobelsten Ecke Deutschlands, eine "Hütte" hatte, wo er auch noch vom BGS bewacht wurde, damit er in Ruhe seine "Freiheit" erleben konnte.
Warum hat man gerade diese Leute beschützt?
Weshalb wurden sie nicht für ihren Verrat am Volk der DDR zur Rechenschaft herangeholt?
Über die Menschen, welche in der DDR leben mußten, braucht man heut nicht mehr zu polemisieren und denen irgendwelche Vorwürfe zu unterstellen. Die haben durch ihr Aufmucken diese Baggage schließlich von ihrem "Thron" gestossen.
Und richtig zugelangt haben auch nur jene, welche die Vorteile der Subventionen kannten.
Der kleine Michel im Osten hat sich wohl etwas Anderes erhofft. Die Nassauer, welche es auch dort gab und gibt, bleiben Nassauer, wie die in den alten Bundesländern auch.
Nun lass ich diesen Zauber für mich ruhen, da es langsam aber deutlich altert!!!!

ursula
29.06.2010, 19:48
es gibt auch noch andere theorien über den werdegang des anschlusses ostzonesiens. das wort wiedervereinigung ist kompletter nonsens. die russen und die dienste haben einen deal gemacht. glaubt wirklich jemand, dass man das modell "himmlischer frieden" nicht hätte haben können? die ost-spd und auch der DA waren doch mit gummiohren durchsetzt. geschichte ist nichts für träumer und idealisten. sie ist holzig und hat viele astlöcher.

Systemhandbuch
29.06.2010, 19:58
Milliarden und aber Milliarden hat man in das Land gepumpt damit die Ossis dem Sozialismus abschwören. Aber siehe da, die Ossis besitzen die Dreistigkeit und wählen immer noch Linkspartei. Vielleicht weil man Menschlichkeit nicht kaufen kann...?

"in das Land gepumpt" ??? Bin zwar kein Ossi, aber da ist doch einiges etwas schräg abgelaufen ! Erst mal hat man meiner Meinung nach alles, was verwertbar war privatisiert und sozusagen verscherbelt ! Und an wen ?

http://de.wikipedia.org/wiki/Leuna-Aff%C3%A4re

Da gibt es eine nette Dame, die eine Doktorarbeit über das Thema geschrieben hat (summa cum laude)!

Constanze Paffrath, Macht und Eigentum (Die Enteignungen 1945-1949 im Prozeß der deutschen Wiedervereinigung, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien)

Kurzer Abriss hier (Interview im WDR):

http://www.youtube.com/watch?v=S_EWSnruXZE

Und was der Gorbi dazu gemeint hat hier:

http://www.youtube.com/watch?v=sSJiTEgqSAE

Gryphus
29.06.2010, 20:09
Richtiger Weise hätte natürlich die Ostmark in der BRD eingeführt werden sollen.

ursula
29.06.2010, 20:14
Richtiger Weise hätte natürlich die Ostmark in der BRD eingeführt werden sollen.

war das nicht ein anliegen von lafontaine bei seinen gesprächen mit honecker`???

Radeberger
29.06.2010, 20:17
Ich weiss nicht was an der DDR so menschlich war, die Mauertoten, die fehlende Reisefreiheit ????

Ich möchte aber Tschikov nicht in Schutz nehmen, aber nach der Wende, haben sich kapitalistische Umtriebe in böser Absicht gezeigt, dass sogar die alte Deutsche Bundesbahn und Bundespost zerstört sind, dass Wohnungsbaugenossenschaften und der sozialer Wohnungsbau in den Händen von US Konzernen ist, dass wir statt Arbeitsamt heute JobCenter mit Hartz IV und Zeitarbeit haben, - derartige perversionen hat es nichtmal im kapitalistischen Ausland der BRD gegeben....

Wie gesagt, der Teufel zeigte sein Wahres Ich, mir wäre die normale soziale Marktwirtschaft völlig idiologiefrei lieber gewesen - als das was wir heute haben.

Marx
29.06.2010, 20:17
In größeren Zeitraum gesehen war es egal. Die DM wurde damit entwertet, was natürlich innerhalb der Grenzen keine große Rolle spielte. Im Gegenteil: das Geld wurde ja für den Wohnungs- und Gewerbebau bzw. Sanierung ausgegeben. Und für Autos. Dummerweise nicht nur für deutsche Autos.

Diesem Geld stand zunächst ja mal kein echter Gegenwert gegenüber, dieser wurde aber geschaffen. Gleicht sich zwar nicht ganz aus, spielt aber im großen Maßstab auch keine Rolle.

Schlimmer war m.E. die Einführung des Euro.

Wenn es nichts zu holen gegeben hätte, dann hätte das kapital da schön die Finger von gelassen.
Man war so in der lage sich einerseits Millionen unter den nagel zu reizen, und was noch viel wichtiger war, es konnte die erste Krise abgewendet werden, ein Markt mit 18 Millionen Käufer, was für ein Paradis, aber nur für wenige, an Kunden.
Die DDR Wirtschaft mußte entgültig terschlagen werden.

Marx
29.06.2010, 20:20
Hast Du eine Quelle für deine Behauptung, dass fertige Pläne in den Schubladen der banken lagen?

Ich würde niemals dem Volk irgendeine Schuld für das Drumherum um die Währungsunion geben. Dazu bin ich auch nach so langer Zeit noch viel zu beeindruckt von dem Mut des Volkes, auf die Straße zu gehen.

Es leben die Helden von Leipzig!!!!!!!!!

Was die Mehrheit des Volkes von den R-fängern hat, sieht immer mehr ein.
Auch der Deutsche wird mal wach, er brauch lange, aber er wird es schaffen.

Marx
29.06.2010, 20:23
es gibt auch noch andere theorien über den werdegang des anschlusses ostzonesiens. das wort wiedervereinigung ist kompletter nonsens. die russen und die dienste haben einen deal gemacht. glaubt wirklich jemand, dass man das modell "himmlischer frieden" nicht hätte haben können? die ost-spd und auch der DA waren doch mit gummiohren durchsetzt. geschichte ist nichts für träumer und idealisten. sie ist holzig und hat viele astlöcher.

Die Annexion der DDR durch die BRD ist Realität und es wurde von der BRD ganze Arbeit geleistet, das auch ja nicht wieder ein Teil der nun großen BRD auf andere Gedanken kommt.

Marx
29.06.2010, 20:28
Ich weiss nicht was an der DDR so menschlich war, die Mauertoten, die fehlende Reisefreiheit ????

Ich möchte aber Tschikov nicht in Schutz nehmen, aber nach der Wende, haben sich kapitalistische Umtriebe in böser Absicht gezeigt, dass sogar die alte Deutsche Bundesbahn und Bundespost zerstört sind, dass Wohnungsbaugenossenschaften und der sozialer Wohnungsbau in den Händen von US Konzernen ist, dass wir statt Arbeitsamt heute JobCenter mit Hartz IV und Zeitarbeit haben, - derartige perversionen hat es nichtmal im kapitalistischen Ausland der BRD gegeben....

Wie gesagt, der Teufel zeigte sein Wahres Ich, mir wäre die normale soziale Marktwirtschaft völlig idiologiefrei lieber gewesen - als das was wir heute haben.

Das der BRD-Kapitalismus ein soziales Gesicht auflegen mußte, lag an der DDR, sie war vernichtet, nun kam das wahre Gesicht zum Vorschein.

ursula
29.06.2010, 20:31
Was die Mehrheit des Volkes von den R-fängern hat, sieht immer mehr ein.
Auch der Deutsche wird mal wach, er brauch:)):)) lange, aber er wird es schaffen.

sing mei sachse sing.....

und nun zum mitschreiben: ossinesien war pli-pla-pleite. dank schalck-golodkowskis deals mit franz josef hat sich der tod qualvoll hingezogen. ich denke an erträgliche ostmomente bis honecker den rest besorgte. so konnten sich die gummiohren schon nach neuen posten umschauen, die zelte abbrechen und ihre westgefährten um hilfe bitten.

nur noch mal so als momentaufnahme: in 80 zog ich in einen BLOCK mit ca. 600 familien, in ein sog. arbeiterwohnregal in dresden ost. diese 600 familien hatten in jedem treppenaufgang a 12 familien mindestens 2 offiziersfamilien, wenn nicht sogar dienstler. nachbarschaftsfeten dienten dem aushorchen besoffener mitmenschen. feiern im betonkeller, wenn ich daran denke, habe noch fotos. wer nicht mitmachen wollte, war schon notiert wie die, die an parteifeiertagen nicht geflaggt hatten. in dieser schande von beton gab es 1 in worten EINE münztelefonzelle. nach 7 jahren 2 in worten ZWOU. jeder aufgang hatte 6 etagen ohne aufzug mit gebohnerten linoleumtreppen. beide meiner kinder hatten schlimme erkrankungen und mussten mit blaulicht ins die klinik. um einen rettungswagen zu bekommen, durften wir bei den offizieren telefonieren. so entstanden abhängigkeiten, die ich nie wieder haben möchte. wer hier über die schöne heile welt von damals spricht, hat entweder noch nicht gelebt oder war ständig besoffen oder ist ein bestallter schreiberling - pfui und würg.

ursula
29.06.2010, 20:43
wie kann man einem staatswesen nachheulen, dass politische gefangene gegen orangen tauschte. wie kann man ein system glorifizieren, das zwangsadoptionen anordnete, das familien, die nicht in dieser wunderbaren welt leben wollten, auseinanderriss, in gefängnisse sperrte. die mutter einer freundin sass 3 jahre ein wegen versuchter republiksflucht mit 27 frauen in einer zelle, mit dreierstockbetten und einem klo und einem waschbecken, gulagartig. dabei noch gut dran ggü. dem vater eines besten freundes, der in einzelhaft mit licht gefoltert wurde, das immer brannte, mit wasser in der zelle ohne sitz-und liegegelegenheit. ich erfuhr von einer person, wie in der strafvollzugsanstalt, in der ihr vater arbeitete, leute mit genickschuss sterben mussten, ohne dass der häftling seinem mörder ins angesicht schauen konnte. ich rede hier von den 70er jahren, nicht von 1950... ja - es gibt so schreiberlinge, die das entsetzliche wecken.

kann ein hiesiger wollen, dass es wieder so werde?

Senator74
29.06.2010, 21:57
Wenn es nichts zu holen gegeben hätte, dann hätte das kapital da schön die Finger von gelassen.
Man war so in der lage sich einerseits Millionen unter den nagel zu reizen, und was noch viel wichtiger war, es konnte die erste Krise abgewendet werden, ein Markt mit 18 Millionen Käufer, was für ein Paradis, aber nur für wenige, an Kunden.
Die DDR Wirtschaft mußte entgültig terschlagen werden.

So ein Schwachsinn....Wer hat denn Wiederaufbau geleistet? Wer hat marktwirtschaftliche Verhältnisse realisiert??
Die individuellen Schicksale wurden so gut wie möglich berücksichtigt,nur Eigeninitiative war gefragt,statt marxistischem Stumpfsinn im Arbeitsprozess!!

heide
30.06.2010, 05:38
weiter zu lesen hier (http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/der-umstrittenste-schritt-zur-einheit--32750656.html)

Wie steht Ihr dazu ?

Ich war schon damals gegen eine schnelle Einführung der DM in die neuen Bundesländer. Kohl wollte es anders. Genau so, wie er den Euro schnellst möglichst wollte.
Schnee von gestern.

heide
30.06.2010, 05:42
mit hohlkörpern löcher füllen ist nichts für die ewigkeit.



ich seh das so:

ökonomisch war die einführung der d-mark im osten wohl ein risiko - allerdings war es auch der einzige weg die wiedervereinigung zeitnah und unumkehrbar durchzuführen.

... nur das mit den blühenden landschaften hätten diese lügenbolde damals nicht so dick auftragen sollen.
....und eine Möglichkeit, die Renten indirekt in den alten Bundesländern, durch eine neue Berechnungsformel zu kürzen.

dreikant
30.06.2010, 14:15
....und eine Möglichkeit, die Renten indirekt in den alten Bundesländern, durch eine neue Berechnungsformel zu kürzen.

dass diese wiedervereinigung für lau daherkommt, haben doch wirklich nur die ganz blöden geglaubt.

decordoba
30.06.2010, 15:45
Die Deutsche Wiedervereinigung war richtig und politisch wichtig. Die Einführung der DM in den neuen Bundesländern mit dem Umtauschkurs 1 : 1 war für Gesamt-Deutschland fatal.

hier ein link
http://decordoba.blog.de/2010/06/02/bluehende-landschaft-8720944/

Schwarzer Rabe
30.06.2010, 16:06
Die Deutsche Wiedervereinigung war richtig und politisch wichtig. Die Einführung der DM in den neuen Bundesländern mit dem Umtauschkurs 1 : 1 war für Gesamt-Deutschland fatal.


Was wurde denn 1:1 getauscht? 4.000Mark, mehr nicht.

henriof9
30.06.2010, 16:34
Was wurde denn 1:1 getauscht? 4.000Mark, mehr nicht.

aus dem Tagesspiegel (http://www.tagesspiegel.de/politik/das-ende-der-alu-chips/1872292.html), übrigens sehr interessant zu lesen wie es überhaupt zum Umtauschkurs kam


DDR-Bürger über 60 Jahre durften bis zu 6000 DDR-Mark, die übrigen Erwachsenen 4000 DDR- Mark zum Kurs von 1:1 umtauschen, Kinder bis 14 Jahren durften zum gleichen Kurs 2000 DDR-Mark wechseln. Sparguthaben, die über diesen Beträgen lagen, wurden zum Kurs 2:1 getauscht, Schulden wurden ebenfalls halbiert. Der 1:1-Kurs galt aber auch für Löhne, Gehälter, Stipendien, Renten, Mieten und Pachten sowie weitere wiederkehrende Zahlungen


Auf jeden Fall war der Umtauschkurs ein Geschenk an die DDR- Bürger.

Radeberger
01.07.2010, 00:48
Ich darf nochmal erinnern, die DDR war ein Sowjetkonstrukt, wie die scheiss Russen mit abweichlern umgeht, sieht man hier:

http://www.youtube.com/watch?v=yvL86TSlYiU&feature=related

Bettmaen
01.07.2010, 01:14
Es leben die Helden von Leipzig!!!!!!!!!
Die sich erst aus der Deckung trauten, als Gorbi sie dazu animierte. Diese Helden wollten in ihrer Mehrzahl auch nicht die Freiheit, sondern Bananen, Malle und die Bildzeitung.

"Kommt die D-Mark, bleiben wir hier, kommt sie nicht, geh’n wir zu ihr."
Die DM kam, aber Millionen Sachsen, Brandenburger, Thüringer usw. sahen sich trotzdem gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, um nicht zur Arbeitslosigkeit verurteilt und als Schmarotzer beleidigt zu werden.

Es gab mal Zeiten, in denen Menschen lieber hungerten, als ihre geliebte Heimat zu verlassen. Man mußte die Menschen schon mit Gewalt verjagen.

Im goldenen Westen sahen die Ostdeutschen, dass der Glanz des Westens verblaßte, als es keine sowjetische Gefahr mehr gab. Der Kapitalismus legte langsam seine soziale Maske ab.

- Heute können Millionen Menschen die Reisefreiheit nicht nutzen, weil sie schlicht kein Geld haben.

Wer den Schaden hat, muss sich um den Spott nicht kümmern. Die vom Abstieg bedrohte Mittelschicht trampelt bevorzugt auf der Unterschicht herum. Bücher, die die Unterschicht der Lächerlichkeit preisgeben, erreichen Rekordauflagen, z.B. Der Dativ ist dem Genetiv sein Tod. Hach, wie toll wir sind, dass wir nicht so reden!

- Die Pressefreiheit ist die Freiheit der 200 reichsten Menschen, ihre Meinung zu verbreiten (Paul Sethe). Diese Herrschaften bestimmen, was auf die Tagesordnung kommt, was als zeitgemäß und was als reaktionär zu gelten hat. Sie haben die Macht, Parteien an die Regierung zu schreiben und gegen den Strom schwimmende Personen ins soziale Abseits oder sogar in den Selbstmord zu treiben.

- Zur kapitalhörigen Politik der Bundesregierung gibt es angeblich keine Alternative. Rettungsschirmen für Banken stimmen Regierung und Opposition fast geschlossen zu. Wer als Abgeordneter seinem Gewissen folgend die Stimme verweigert, wird von den Parteiführungen und den Medien als Verräter gebrandmarkt. Solche Abweichler bekommen weder in der Politik noch in der Wirtschaft wieder einen Fuß auf den Boden.

Hierzu ein Zitat von Tietmeyer an hochrangige Politiker: Meine Damen und Herren, Sie alle sind jetzt der Kontrolle der internationalen Finanzmärkte unterworfen!

- Raubkriege, die mit manipulierten Beweisen rechtfertigt werden

- immer mehr Arme, der Reichtum immer weniger Händen. Ein paar armselige Emporkömmlinge, die von den herabfallenden Brosamen vom Tisch der Herren profitieren, mögen sich noch so lange als Gegenbeweis anführen und denen, den es schlechter geht, in die Suppe spucken.

decordoba
01.07.2010, 05:53
Als Folge der Wiedervereinigung sind in den neuen Bundesländern etwa 90 % der Betriebe in den Ruin geraten.

War es wirklich unmöglich, einen Großteil dieser Betriebe zu retten ?

Oder war es nur scheinbar unmöglich, einen Teil dieser Betriebe zu retten ?

Hat jemand eine Idee ? Unter welchen Bedingungen (Umtauschkurs, Beibehaltung der DDR Mark,...) hätten viele der Betriebe überleben können ?

Adunaphel
01.07.2010, 07:35
Die sich erst aus der Deckung trauten, als Gorbi sie dazu animierte. Diese Helden wollten in ihrer Mehrzahl auch nicht die Freiheit, sondern Bananen, Malle und die Bildzeitung.

Die DM kam, aber Millionen Sachsen, Brandenburger, Thüringer usw. sahen sich trotzdem gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, um nicht zur Arbeitslosigkeit verurteilt und als Schmarotzer beleidigt zu werden.

Es gab mal Zeiten, in denen Menschen lieber hungerten, als ihre geliebte Heimat zu verlassen. Man mußte die Menschen schon mit Gewalt verjagen.

Im goldenen Westen sahen die Ostdeutschen, dass der Glanz des Westens verblaßte, als es keine sowjetische Gefahr mehr gab. Der Kapitalismus legte langsam seine soziale Maske ab.

- Heute können Millionen Menschen die Reisefreiheit nicht nutzen, weil sie schlicht kein Geld haben.

Wer den Schaden hat, muss sich um den Spott nicht kümmern. Die vom Abstieg bedrohte Mittelschicht trampelt bevorzugt auf der Unterschicht herum. Bücher, die die Unterschicht der Lächerlichkeit preisgeben, erreichen Rekordauflagen, z.B. Der Dativ ist dem Genetiv sein Tod. Hach, wie toll wir sind, dass wir nicht so reden!

- Die Pressefreiheit ist die Freiheit der 200 reichsten Menschen, ihre Meinung zu verbreiten (Paul Sethe). Diese Herrschaften bestimmen, was auf die Tagesordnung kommt, was als zeitgemäß und was als reaktionär zu gelten hat. Sie haben die Macht, Parteien an die Regierung zu schreiben und gegen den Strom schwimmende Personen ins soziale Abseits oder sogar in den Selbstmord zu treiben.

- Zur kapitalhörigen Politik der Bundesregierung gibt es angeblich keine Alternative. Rettungsschirmen für Banken stimmen Regierung und Opposition fast geschlossen zu. Wer als Abgeordneter seinem Gewissen folgend die Stimme verweigert, wird von den Parteiführungen und den Medien als Verräter gebrandmarkt. Solche Abweichler bekommen weder in der Politik noch in der Wirtschaft wieder einen Fuß auf den Boden.

Hierzu ein Zitat von Tietmeyer an hochrangige Politiker: Meine Damen und Herren, Sie alle sind jetzt der Kontrolle der internationalen Finanzmärkte unterworfen!

- Raubkriege, die mit manipulierten Beweisen rechtfertigt werden

- immer mehr Arme, der Reichtum immer weniger Händen. Ein paar armselige Emporkömmlinge, die von den herabfallenden Brosamen vom Tisch der Herren profitieren, mögen sich noch so lange als Gegenbeweis anführen und denen, den es schlechter geht, in die Suppe spucken.


Dieser von Dir angeführte Slogan wurde erst lange nach der Grenzöffnung propagiert. Ich darf daran erinnern, dass am 09.10.89 rund um leipzig das Militär in stellung gegangen ist, um die Montagsdemo gewaltsam zu unterbinden. Dass dies nicht passierte, ist der "Erklärung der 6" zu verdanken. .

Und was war vor dem 09.10.? Ich darf an den Sommer 89 erinnern, als die DDR-Bürger in Scharen das Land zunächst über Ungarn und später über die Prager Botschaft verlassen haben. Da begannen die Demos in Leipzig unter dem Motto "Wir bleiben hier".

Zu dem rest Deines Beitrages:

AUch in der alten Bundesrepublik konnten viele nicht von der Reisefreiheit aus wirtschaftlichen gründen Gebrauch machen.

Was die heutigen Zustände angeht, da muss ich Dir recht geben. Die Politik hat sich soweit von den Interessen des Volkes entfernt, dass man meinen könnte, sie regiert auf dem Mars.

Adunaphel
01.07.2010, 08:31
Gutes Interview mit Thilo Sarrazin auf faz.net zum Thema Währungsunion:

http://www.faz.net/s/RubB8DFB31915A443D98590B0D538FC0BEC/Doc~EEF4730938AA84841AB30A776755AA23B~ATpl~Ecommon ~Sspezial.html

Ist zwar in dem Strang off topic, aber man beachte den letzten Satz von Sarrazin...

twoxego
01.07.2010, 10:32
Die sich erst aus der Deckung trauten, als Gorbi sie dazu animierte. Diese Helden wollten in ihrer Mehrzahl auch nicht die Freiheit, sondern Bananen, Malle und die Bildzeitung.

gekürzt Tow

das hört man oft besonders von leuten, die sich alles höchstens im fernsehen ansahen und selbst, trotz redefreiheit, nie auch nur das mindeste zur einheit beitrugen.

ich bin es inzwischen leid, auf deratige ignoranz ernsthaft einzugehen.

Pillefiz
01.07.2010, 11:27
manchmal denke ich, wenn die "Ossis" gewusst hätten, wie es hier wirklich zugeht, hätten die lieber ihre Mauer behalten. Auch wir konnten nur kaufen, wenn Geld da war, und ohne Kohle gabs keine Reise.
Die werden ein völlig falsches Bild vom Westen gehabt haben, wo das Geld auf der Strasse liegt und die Leute zu faul sind, sich danach zu bücken.
Mit der Wiedervereinigung haben die sich ein Eigentor geschossen, jetzt gehts der Mehrheit nämlich schlechter als vorher. Und uns mit

Alfred Tetzlaff
01.07.2010, 16:49
[QUOTE=dillgurke;3825163........... Hätte mir einer am 09.1189 um 18.30 Uhr erklärt, dass in der Nacht die Mauer aufgeht, ich hätte ihn einweisen lassen.[/QUOTE]

Das stand für mich bereits fest, als Erich Honnecker seinen Vorgänger Walter Ulbricht ablöste. Ulbricht war ein Pragmatiker, der erkannt hatte, daß man mit dem Westen nur mit einer "Neuen Ökonomischen Politik" und einer sozialen Marktwirtschaft konkurrieren kann. Mit Honnekers Steinzeitkommunismus ging alles den Bach hinunter. Entsprechend war auch die Stimmung nach Ulbrichts Abgang in Wandlitz fortan eisig.
Auch wenn bei der Wiedervereinigung einiges schief lief, blieb keine andere Möglichkeit, als die D-Mark einzuführen.

Gruß
Alfred

Menetekel
01.07.2010, 20:03
manchmal denke ich, wenn die "Ossis" gewusst hätten, wie es hier wirklich zugeht, hätten die lieber ihre Mauer behalten. Auch wir konnten nur kaufen, wenn Geld da war, und ohne Kohle gabs keine Reise.
Die werden ein völlig falsches Bild vom Westen gehabt haben, wo das Geld auf der Strasse liegt und die Leute zu faul sind, sich danach zu bücken.
Mit der Wiedervereinigung haben die sich ein Eigentor geschossen, jetzt gehts der Mehrheit nämlich schlechter als vorher. Und uns mit

Diese Gedanken sind nicht von der Hand zu weißen, aber für mich treffen sie auf solche Menschen zu, welche nicht nachdenken.
Ich hole mir dies nicht aus der Luft, sondern aus der persönlichen Erfahrung.
Bin selbst ein Mensch, welcher die vierzig Jahre Sozialismus miterleben mußte.
Da hat man allerhand mitbekommen, in Bezug auf Beziehungen OST-WEST.
So dachten wirklich Menschen im Osten, daß auf der anderen Seite das Himmelreich auf Erden bestünde. Ebenso glaubten die auf der anderen Seite, daß im Osten alles mit einem Stück Seife und ein Paar Nylons geregelt werden kann.
Könnte dazu noch detailliertere Beispiele bringen. Im Nachhinein war ich und meine bessere Hälfte recht froh, daß wir die liebe Verwandschaft nicht mit "Wünschen" bombardiert haben, wodurch wir nach der Wiedervereinigung bei Keinem katzbuckeln mußten. Durch unseren Fleiß und Zielstrebigkeit werden wir von Einigen aus der Verwandschaft neidisch beäugt, was wir uns geschaffen haben.
Leider wird es immer in solchen Lebenssituationen Gewinner und Verlierer geben.
Da hilft kein Jammern, sondern man muß sich bewegen, damit man sein Leben absichert.