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Vollständige Version anzeigen : Kriegsursachen und Kriegsschuld des zweiten Weltkrieges



Bodenplatte
03.05.2005, 22:25
Zusammenfassung des Wissensstandes

von Helmut Schröcke

Die Frage nach den Kriegsursachen und nach der Kriegsschuld des Zweiten Weltkrieges wird heute meistens mit der Behauptung der Alleinschuld Deutschlands beantwortet, ähnlich wie das nach 1918 in Bezug auf den Ersten Weltkrieg geschah, wo die damaligen Siegermächte Deutschland zum vollen, am 18. September 1927 vom Reichspräsidenten von Hindenburg widerrufenen Schuldanerkenntnis mit allen seinen verhängnisvollen wirtschaftlichen, territorialen und politischen Folgen gezwungen hatten. Das Kriegsziel der Alliierten beider Weltkriege hat Henry Kissinger in seinem Artikel in der Welt am Sonntag vom 23. Oktober 1994 klar umrissen: "...letztendlich wurden zwei Weltkriege geführt, um eben das, eine dominante Rolle Deutschlands, zu verhindern."

Der Autor stützt sich bei seiner mit der Vorurteilslosigkeit des Naturwissenschaftlers geführten Untersuchung auf eine Fülle von Quellenmaterial, das auch neueste, nach dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums zugängig gewordene Fakten einbezieht. Die Untersuchung bietet im wesentlichen den neuesten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis. Dabei werden auch beteiligte Hintergrundmächte behandelt. Dem Autor geht es im übrigen nicht um eine Behandlung des Nationalsozialismus an sich, sondern ausschließlich um die Frage nach der Schuld Deutschlands am Zweiten Weltkrieg. Und er hält sich an das, was Leopold von Ranke in seiner Vorrede zur Deutschen Geschichte 1839 sagt: "Denn die Wahrheit kann nur eine sein."

Inhaltsübersicht:
Zur Vorgeschichte des Ersten Weltkrieges: W. Wilson / Innere und äußere Ursachen der Niederlage von 1918 / Der Waffenstillstand und das Diktat von Versailles / Die Außen- und Innenpolitik der Weimarer Republik / Der Verfall der Wertordnung nach den Weltkriegen / Deutschland und Mitteleuropa von 1933 bis 1938 / Polen bis 1933 / Der Genozid an den Deutschen in Polen / Die Tschechenkrise 1939 / Europa 1939 bis zum Kriegsbeginn / Die deutsche Aufrüstung bis Kriegsbeginn / Die Kriegsschuld des Widerstandes / Der Luftkrieg gegen Deutschland / Deutsche Friedensbemühungen nach Kriegsbeginn und der Krieg bis zum 22.6.1941 / Die deutsch-russischen Beziehungen von 1939 bis zum 22.6.1941 / Die russischen Kriegsvorbereitungen bis zum 22.6.1941 / Die für den Weltkrieg verantwortlichen Hintergrundmächte / Die Freimaurer / Die internationale Hochfinanz / Psychologische Kriegführung und Weltpresse / Roosevelt / Die Vorgeschichte des Kriegseintritts der USA 1941 / Das Tribunal der Sieger von Nürnberg und Verbrechen der Siegermächte / Schlußworte von Hermann Göring und Rudolf Heß vor dem IMT Nürnberg 1946 / Einige der heutigen Stimmen / Zusammenfassung / Blick in die weitere Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges / Der Zweite Weltkrieg: Ursachen, Verursacher, Kriegsschuld / Der Weg zum Frieden / Literaturverzeichnis / Personenverzeichnis / Personenindex.

Anhang: Dokumente:
Rede des Reichskanzlers Scheidemann vor der Nationalversammlung / Mantelnote der Alliierten vom 16.6.19219, Auszug / Das Berliner Tageblatt vom 1.4.1933 / Die jüdische Kriegserklärung vom 24.3.1933 / Rede des Reichsministers Rudolf Heß am 14.5.1935 vor der Deutsch-Schwedischen Gesellschaft in Stockholm / Bericht des polnischen Botschafters in Washington, Jerzy Potocki, vom 12. Januar 1939 / Bericht des deutschen Geschäftsträgers Thomson in Washington an seine Regierung vom 27.3.1939 / Rede Stalins vor dem Politkongreß am 19.8.1939 / Deutsche Antwort auf das englische Ultimatum vom 3.9.1939 / Proklamation Hitlers am 22.6.1941 / Auszug aus dem Telefonat Churchills mit Roosevelt am 26.11.1941 / Brief Hitlers and Sven Hedin vom 30.10.1942 / Geheimbefehl Stalins vom 16.2.1943 / Bekanntmachung des Reichspropagandaministers Dr. Goebbels und der Befehl des Reichsführers der SS Himmler betr. Behandlung der europäischen Völker vom Februar 1943 / L. Nizer, What to do with Germany? / Die Toten des Angriffs auf Dresden am 13./14.2.1945 / Das Ende - der Kampf an der Heerstraße / Der letzte Wehrmachtbericht / Mondorfer Erklärung von Großadmiral Dönitz / Die Verluste des deutschen Volkes während und nach dem Zweiten Weltkrieg / Die Vertreibung in Zahlen / Der Überleitungsvertrag vom 23.10.1954 - Auszug / Der Vertrag über die abschließende Regelung in bezug auf Deutschland vom 12.9.1990 (2+4-Vertrag) - Auszug / Die Meinungsfreiheit ist in Gefahr / Entscheidung des BVerfG zur Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit / Weiterführende Literatur zu den Hintergrundmächten.

Anhang: Karten:
Deutschlands Verstümmelung / Die Deutschen 1935 außerhalb des Deutschen Reiches / Das Deutsche Reich in den Grenzen bei Kriegsbeginn und die Toten des Luftkrieges.

(Einbandtext und Inhaltsübersicht.)

(333 S., 15.5 x 22 cm, gebunden mit Schutzumschlag)

Mohammed
03.05.2005, 22:29
Ohne deinen Nazimüll zu lesen, kann ich dir sagen das Nazideutschland Schuld hatte. Die Gründe warum Hitler so ein kranker Wichser ist und warum das Volk es nicht erkannte sind mir egal

Vietminh
04.05.2005, 13:52
Die Kriegsursache hatte meiner Meinung nach seine Wurzeln schon im 1. Weltkrieg.
Die Rolle Hitlers war meiner Meinung völlig austauschbar, da er für mich nichts weiter war, als die Speerspitze des deutschen Großkapitals. Ich wette Göring und Himmler etc. hätten es nicht anders gemacht. Irgendein kalter Geist findet sich immer, wenn man die Aufgabe des Hochbuckelns und Runtertretens zu vergeben hat.
Verglichen mit Wilhelm II war er kein "deutscher Kaiser", sondern ein Unternehmer, den man hätte absägen können.
Er hätte genauso gut in Frankreich, oder der Schweiz etc. fußfassen können, die Eliten dort hätten ihn bestimmt genauso gerne aufgenommen für ihre "wirtschaftliche Expansion".

Ich halte grundsätzlich nicht viel davon, Ländern die Schuld für Kriege zuzuschieben, sondern den tatsächlichen Drahtziehen und das waren für mich IG Farben, die Rüstungsindustrie die von vielerlei Ländern und Unternehmen unterstüzt wurde usw.

Ein deutscher Jäger
04.05.2005, 14:09
Helmut Schröcke ist emeritierter Professor für Mineralogie.
Das ist natürlich die richtige Vorrausetzung für historische Forschung.
Vorurteilslosigkeit scheint mir sehr fraglich bei dem Mann, informiert euch mal durch was der bisher so hervorgetreten ist. :rolleyes:

Parabellum
04.05.2005, 15:51
Das ist natürlich die richtige Vorrausetzung für historische Forschung.

Ach i wo. Wenn Fred Leuchter, ein Laie in Sachen Chemie und Physik, sich als ausgebildeter Physiker und Chemiker ausgibt und durch eigene Forschung auf diesem Gebiet denkt, den HC anzweifeln zu können, dann kann das ein Naturwissenschaftler auch mit der Kriegsschuldfrage :)

Nibelung
04.05.2005, 17:17
Ich erinnere mich an ein Zitat Churchills gegenüber Roosevelt irgendwann 1942.
Leider nicht mehr wortgetreu, doch sinngemäß sagte er:

"Wir hätten den Krieg verhindern können, wenn wir gewollt hätten. Doch das lag niemals in unserer Absicht. Das Ziel war immer, Deutschland zu vernichten."

Es ist auch nicht verwunderlich, daß auf Seiten der Briten (z.B. BBC-Doku "The Great War" über WK1) über den "struggle between the English and the German race" gesprochen wird.
Wie bitte? Wir gehören einer gemeinsamen Rasse an, verdammt!
Die Briten tun alles, um sich von Deutschland zu distanzieren und sie als Teufel darzustellen.
Im 1. WK war es die Luisitania, die Churchill absichtlich in deutsches Gewässer umleitete, um die USA in den Krieg zu bekommen.


Was ist Schuld?

Ein Krieg ist immer legitim, daher erübrigt sich die Schuldfrage.
Es wurden Millionen von Kriegen geführt. Komischerweise bewundern alle immer die Griechen und Römern, deren Macht auf Angriffskriegen gründete.

Nur wenn Deutschland einen Krieg führt soll es plötzlich schlecht sein?

Natürlich nicht. Nur wenn Deutschland verliert ist es schlecht...
Kann mich an keine Klagen nach dem Dänemark-, Österreich-, Frankreich-Krieg erinnern als die Preussen siegreich waren.

Also, selbst wenn Deutschland den 2. WK begonnen hätte wäre nicht von Schuld zu sprechen.

---------------------

Doch Deutschland begann den Krieg nicht.
Wir wurden verstrickt durch Intrigen und Arroganz.
Polen verwehrte uns das heiligste Recht auf deutschen Grund und Boden, die Entente stärkten sie in diesem Unrecht.
Zu allem Überfluß machte Polen auch noch mobil, womit sie eine direkte Bedrohung für Großdeutschland darstellten.

70 polnische Divisionen standen nun mobilgemacht an der deutschen Grenze.
Nochmal soviel französische Divisionen an der Westfront.

Deutschland war dem Untergang nahe.
Man selbst verfügte nicht über mehr als 70 Division für beide Fronten, war also zahlenmäßig 1:2 unterlegen an jeder Front.

Was sollte man tun? Abwarten bis der Pole in Berlin steht?
Nein, hier war ein mutiger Schritt erforderlich. Der erfolgte und durch die unendliche Großartigkeit des deutschen Soldaten und seiner Führung wurde die Bedrohung in einen totalen Sieg umgewandelt.
Dass mir hier niemand mit polnischer Unterlegenheit kommt. Scheißdreck ist das. Man redet gerne von deutschen Panzern. Doch hatte man erst 1943 mit dem Panther und Tiger überlegene Panzer. Zuvor war man hier den Alliierten klar unterlegen.

--------------------

Deutschland trägt keinerlei Schuld am 2. WK.!

Mohammed
04.05.2005, 17:21
...Deutschland trägt keinerlei Schuld am 2. WK.!

Natürlich nicht, die Polen wollten schließlich die Weltherrschaft da war Deutschland im Weg

Gärtner
04.05.2005, 17:33
Ach ja, der Schröcke vom Witiko-Bund. Sein Name ist Programm. Nur einer mehr aus der Schar der braunen Revisionisten.


Kann mir mal einer erklären, warum die Braunen in Foren allesamt an der copy´n´paste-Krankheit leiden? Übersteigt die Verfertigung und Formulierung eigener Gedanken so dermaßen ihren geistigen Horizont?

Krabat
04.05.2005, 17:34
Deutschland war dem Untergang nahe.
Man selbst verfügte nicht über mehr als 70 Division für beide Fronten, war also zahlenmäßig 1:2 unterlegen an jeder Front.

Was sollte man tun? Abwarten bis der Pole in Berlin steht?

LOL Der Pole in Berlin. Untergang. Lol. Was für ein Quatsch.

Wieso können manche Vollpfosten es nur nicht begreifen, daß die Nazis Lebensraum für das deutsche Volk im Osten erkämpfen wollten?

Immer dieser lächerliche "Wir-sind-angegriffen-worden"-Schmarrn.

Bodenplatte
04.05.2005, 17:41
LOL Der Pole in Berlin.

"Es wird die polnische Armee sein, die in Deutschland am ersten Tage des Krieges einfallen wird".

Erklärung des polnischen Botschafters in Paris am 15.8.1939 (vgl. Freund, M. "Weltgeschichte", a.a.O. Bd. III, S. 90)

Wulfnoth
04.05.2005, 17:45
"Es wird die polnische Armee sein, die in Deutschland am ersten Tage des Krieges einfallen wird".

Erklärung des polnischen Botschafters in Paris am 15.8.1939 (vgl. Freund, M. "Weltgeschichte", a.a.O. Bd. III, S. 90)

Ich konnte aufgrund mangels besitzes des Buches leider nicht nachschauen ob das Zitat stimmt, aber selbst wenn sagt es noch lange nicht aus wer den Krieg gewinnt und es kann nur Sarkastisch gemeint sein wenn man sich den Zustand der polnischen Armee zur damaligen Zeit vor Augen führt.

Deutschland trägt die alleinige Schuld am Ausbruch des 2. Weltkriegs. Und es trägt die alleinige Schuld für die Art wie er geführt wurde.

Gärtner
04.05.2005, 17:45
"Es wird die polnische Armee sein, die in Deutschland am ersten Tage des Krieges einfallen wird".

Erklärung des polnischen Botschafters in Paris am 15.8.1939 (vgl. Freund, M. "Weltgeschichte", a.a.O. Bd. III, S. 90)
Jawoll, und ich erkläre jetzt, über erfolgversprechende Pläne zu verfügen, die Weltherrschaft an mich zu reißen.

Bei deiner Zitatehuberei gehst du leider sehr selektiv vor und vergißt vor allem die militärischen Gegebenheiten. Die polnische Armee war von Ausbildungsstand und Bewaffnung her keine Bedrohung für das Reich.

Ein deutscher Jäger
04.05.2005, 17:46
Ach ja, der Schröcke vom Witiko-Bund. Sein Name ist Programm. Nur einer mehr aus der Schar der braunen Revisionisten.


Kann mir mal einer erklären, warum die Braunen in Foren allesamt an der copy´n´paste-Krankheit leiden? Übersteigt die Verfertigung und Formulierung eigener Gedanken so dermaßen ihren geistigen Horizont?


Ja!

Gärtner
04.05.2005, 17:47
Ja!
Ich ahnte es. :cool: :2faces:

Bodenplatte
04.05.2005, 17:48
Die polnische Armee war von Ausbildungsstand und Bewaffnung her keine Bedrohung für das Reich.

Isoliert betrachtet mag das für die polnische Armee zutreffen, nur hat die polnische Führung ihre Armee etwas anders eingeschätzt als du es heute, 60 Jahre später, tust. :)

Das nennt man auch Selbstüberschätzung.

Bodenplatte
04.05.2005, 17:50
und es kann nur Sarkastisch gemeint sein wenn man sich den Zustand der polnischen Armee zur damaligen Zeit vor Augen führt.

Wohl ähnlich sarkastisch wie die Äusserung des polnischen Generalstabchefs vor polnischen Offizieren im Sommer 39:

"Polen will den Krieg mit Deutschland, und Deutschland wird ihn nicht vermeiden können, selbst wenn es das wollte."

Rydz-Smigly, Generalinspekteur der polnischen Armee in einem öffentlichen Vortrag vor polnischen Offizieren, Sommer 1939 (vgl. Splittgerber, "Unkenntnis...", a.a.O. S. 7)

mein bornierte Freund. :))

Parabellum
04.05.2005, 18:01
Wohl ähnlich sarkastisch wie die Äusserung des polnischen Generalstabchefs vor polnischen Offizieren im Sommer 39:

"Polen will den Krieg mit Deutschland, und Deutschland wird ihn nicht vermeiden können, selbst wenn es das wollte."

Rydz-Smigly, Generalinspekteur der polnischen Armee in einem öffentlichen Vortrag vor polnischen Offizieren, Sommer 1939 (vgl. Splittgerber, "Unkenntnis...", a.a.O. S. 7)

mein bornierte Freund. :))

Und was sagte 1939 Hermann Göring dem schwedischen Gesandten Birger Dahlerus ?

Der Krieg fing an, weil die Polen Gleiwitz angegriffen haben

Und wer inszenierte Gleiwitz ?...

Na...dämmerts im Oberstübchen ?

Wulfnoth
04.05.2005, 18:01
Und wenn du mir jetzt noch eine Quelle vorlegst die nicht aus dem braunen Sumpf kommt wäre ich dir sehr dankbar. Auf die Homepage einer NPD-Nahen Seite und Zitate kopieren kann ich auch. :rofl:

Bodenplatte
04.05.2005, 18:03
Und was sagte 1939 Hermann Göring dem schwedischen Gesandten Birger Dahlerus ?

Der Krieg fing an, weil die Polen Gleiwitz angegriffen haben

Mal unabhängig davon ob dies stimmt oder nicht, es wäre ja nichteinmal ein offizieles Statement gewesen, ändert diese Äusserung einen deut an den polnischen Aggressionsabsichten?

Bodenplatte
04.05.2005, 18:05
Und wenn du mir jetzt noch eine Quelle vorlegst die nicht aus dem braunen Sumpf kommt wäre ich dir sehr dankbar. Auf die Homepage einer NPD-Nahen Seite und Zitate kopieren kann ich auch. :rofl:

Das Buch "Alleinschuld, Unkentniss oder Feigheit" ist braun? ?(

Selbst meine 2wk Chronik von Matthias Färber schreibt einleitend etwas von polnischem Größenwahn und erwähnt den berühmten Satz des polnischen Rundfunkes "In einer Woche sind wir in Berlin"... aber wer keine Bücher liest, dem ist selbst dieses fremd, wundert mich nicht.

Krabat
04.05.2005, 18:05
"Es wird die polnische Armee sein, die in Deutschland am ersten Tage des Krieges einfallen wird".

Erklärung des polnischen Botschafters in Paris am 15.8.1939 (vgl. Freund, M. "Weltgeschichte", a.a.O. Bd. III, S. 90)

Mir scheint, Du mußt Deine geschichtliche Unkenntnis hinter Zitaten verstecken.

Denkst Du wirklich, Deutschland wurde angegriffen?

Wulfnoth
04.05.2005, 18:07
Das scheint mir auch so zu sein. Vor allem sein letztes Zitat :rolleyes:

Prediger
04.05.2005, 18:07
Ohne deinen Nazimüll zu lesen, kann ich dir sagen das Nazideutschland Schuld hatte. Die Gründe warum Hitler so ein kranker Wichser ist und warum das Volk es nicht erkannte sind mir egal
Bewirb dich doch mal um den Cesare-Cremonini-Preis:



"...Der Cremonini-Preis sollte bedeutenden Männern und Frauen aus Natur-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften zuerkannt werden, die, glaubens- und überzeugungsstark, an Lehrmeinungen und Erkenntnissätzen entgegen neuer Einsicht festzuhalten vermögen und notfalls die Augen vor aller Empirie schließen. Cremonini hatte zu jenen wackeren Zeitgenossen des Galileo Galilei gehört, die es ablehnten, der Einladung des umstrittenen Forschers zu folgen, durch sein Teleskop zu schauen; sie befürchteten, daß ihre richtige Erd- und Weltsicht durch den Blick ins All erschüttert werden könnte."

http://www.vho.org/VffG/1998/4/Countess4.html


Du hast also beste Voraussetzungen. :D

Gruß vom Prediger

Parabellum
04.05.2005, 18:09
Mal unabhängig davon ob dies stimmt oder nicht, es wäre ja nichteinmal ein offizieles Statement gewesen, ändert diese Äusserung einen deut an den polnischen Aggressionsabsichten?

Es legt eindeutig da wie ach so aggressiv Polen doch war. So aggressiv, das man erst einen Zwischenfall inszenieren musste, um losschlagen zu können.

Bodenplatte
04.05.2005, 18:12
Denkst Du wirklich, Deutschland wurde angegriffen?

Habe ich dies irgendwo behauptet? Die polnische Generalmobilmachung war zwar schon angelaufen, die Dinge nahmen aber dennoch ein glückliches (http://www.archives.gov/research_room/research_topics/world_war_2_photos/images/ww2_77.jpg) Ende.


Das scheint mir auch so zu sein. Vor allem sein letztes Zitat

Ja schlimm ne? Und es stammt gar nicht von mir....

Bodenplatte
04.05.2005, 18:13
Es legt eindeutig da wie ach so aggressiv Polen doch war. So aggressiv, das man erst einen Zwischenfall inszenieren musste, um losschlagen zu können.

Junge, Junge, dein ständiges wiederholen der Glewitz Geschichts lässt mich ernstaft in Sorge um deinen Gesundheitszustand, falls du Hilfe brauchst, wir sind für dich da.

Wulfnoth
04.05.2005, 18:14
Oh mein Gott laberst du einen Schwachsinn. Es gab keine polnische Generalmobilmachung. Oder warum glaubst du wurden sie so überrannt.


Dinge nahmen aber dennoch ein glückliches Ende.
Es hätte kein schlechtes Ende nehmen können, da selbst bei einem Nicht-Angriff nichts passiert wäre!

Wulfnoth
04.05.2005, 18:15
Junge, Junge, dein ständiges wiederholen der Glewitz Geschichts lässt mich ernstaft in Sorge um deinen Gesundheitszustand, falls du Hilfe brauchst, wir sind für dich da.

Aha und was war diese Geschichte aus deiner Sicht? Sie ist der inszenierte Auslöser für die zweiten Weltkrieg und leugnen könnt ihr Braunen ihn auch nicht.

Bodenplatte
04.05.2005, 18:19
Oh mein Gott laberst du einen Schwachsinn. Es gab keine polnische Generalmobilmachung. Oder warum glaubst du wurden sie so überrannt.


Am 30. August 1939 führte die Republik Polen die Generalmoblimachung durch, ihr war bereits eine Teilmobilmachung im März 1939 vorausgegangen, das sind historische Tatsachen.




Aha und was war diese Geschichte aus deiner Sicht?

Der Ausbruch eines deutsch–polnischen Krieges im September 1939 läßt sich hauptsächlich mit den Spannungen erklären, die seit zwanzig Jahren zwischen beiden Staaten herrschten. Der deutsch–polnische Konflikt hatte eine lange Vorgeschichte, eigene Ursachen und eine spezielle Dynamik, die ihn von anderen Interessengegensätzen in Europa unterschied.

Die Politik des Zeitraums von Herbst 1939 bis Sommer 1940 läßt sich als Ausdruck von "Europas Problem mit der Globalisierung der Politik" begreifen. Nachdem der Krieg als Folge eines klassischen nationalstaatlichen Interessenkonflikts ausbrach, der durch den unüberbrückbaren polnisch–deutschen Gegensatz auf die Spitze getrieben worden war, ließ er sich nicht auf eine Auseinandersetzung unter den europäischen Staaten begrenzen. Im Hintergrund verfolgten die Weltmächte USA und UdSSR langfristige Strategien weiter, die auf eine hegemoniale Dominanz über den europäischen Kontinent zielten und die letzten Endes den aktuellen Interessen aller am Konflikt beteiligten europäischen Nationalstaaten entgegen liefen. Dieser Prozeß war Teil einer längerfristigen Entwicklung, die das alte Konzept einer souveränen Machtpolitik innerhalb Europas generell in Frage stellte und den europäischen Staaten nur noch die Wahl ließ, wohin sie Teile ihrer Souveränität abgeben sollten: entweder nach innen, durch Zusammenarbeit untereinander, oder nach außen, durch Akzeptanz einer Hegemonie von einer oder beiden Weltmächten. Dies ist eine Ansicht, wie sie in Umrissen auch bereits 1948 von Ludwig Dehio vertreten wurde.


Sie ist der inszenierte Auslöser für die zweiten Weltkrieg und leugnen könnt ihr Braunen ihn auch nicht.


Von Paris nach Gleiwitz - Die Grenzzwischenfälle am Vorabend des Zweiten Weltkriegs (http://www.stefanscheil.gmxhome.de/Gleiwitz.htm)

Wulfnoth
04.05.2005, 18:24
Interessant wie man einen so langen Text mit sowenig Inhalt verfassen kann. Sofern du ihn selbst geschrieben hast.

Ums kurz zu machen und dein Gedächnis ein wenig aufzufrischen. Der Grund für die Deutsch-Polnischen Spannungen lag darin, dass Deutschland (Preussen) an der ersten und und zweiten polnischen Teilung beteiligt war und den Anspruch auf die durch den Versailler Vertrag abgetretenen Gebiete nicht aufgeben hat. Die USA hat dem ganzen eher gleichgültig zugeschaut.

P.S. Zu einer Seite die noch nicht einmal ein Impressum vorzuweisen hat werde ich mich nicht äußern :rolleyes:

Nibelung
04.05.2005, 18:25
Oh mein Gott laberst du einen Schwachsinn. Es gab keine polnische Generalmobilmachung. Oder warum glaubst du wurden sie so überrannt.


Warum wurden die Franzosen so überrannt?

Glaubst du, während des "drolle de guerre" hatten sie keine Zeit zur Vorbereitung?

Junge, erkenne an, was alle internationalen Historiker anerkennen. Das deutsche Militär war überlegen.

Wulfnoth
04.05.2005, 18:32
Junge, erkenne an, was alle internationalen Historiker anerkennen. Das deutsche Militär war überlegen.

Ich finde kein Wort in meinen Beiträgen die das abstreitet. Die Wehrmacht war zu Beginn des Krieges eine der besten, vielleicht sogar die beste Armee ihrer Zeit.

Im übrigen ändert das nichts an der Tatsache das selbst bei einer Generalmobilmachung die polnische Armee noch lachhaft war.

Parabellum
04.05.2005, 18:33
Junge, Junge, dein ständiges wiederholen der Glewitz Geschichts lässt mich ernstaft in Sorge um deinen Gesundheitszustand, falls du Hilfe brauchst, wir sind für dich da.

Habe ich dir in dein ur-deitsches Nest geschissen ?


Am 30. August 1939 führte die Republik Polen die Generalmoblimachung durch, ihr war bereits eine Teilmobilmachung im März 1939 vorausgegangen, das sind historische Tatsachen.

Du hast dir sicherlich nicht schon einmal die Frage gestellt, wieso die Polen mobil machten ?

Wahrheitssucher
04.05.2005, 18:58
Ich habe das ganze mit Interesse verfolgt.

Einige Tatsachen werden jedoch häufig ignoriert oder auch falsch dargestellt. So hegten die Polen in den 30er Jahren TATSÄCHLICH Großpolnische Pläne und hatten durchaus vor, auf Kosten Deutschlands ihre Westgrenze bis an Berlin heran zu verschieben!

Um das durchzuführen, benötigten sie jedoch den Rückhalt Frankreichs, denn Polen war immer noch vom politischen Wohlwollen Frankreichs und England abhängig. Da diese Länder sich jedoch weigerten, die polnischen Pläne zu unterstützen, wurde daraus nichts.
Die polnische Führung glaubte tatsächlich, das die polnische Armee den Krieg schnell nach Deutschland hineintragen würde und so gab es auch an der Deutsch-Polnischen Grenze keine Defensiveinrichtungen, die einen Vormarsch der Wehrmacht aufhalten konnten! Auch waren sich Polen, Frankreich und England nicht im klaren darüber, über welche Schlagkraft die Wehrmacht bereits verfügte. Frankreich und England waren auch 1939, als der Krieg ausbrach, nicht Kriegsbereit!
Auch musste sich Polen angreifen lassen, da sonst der Bündnisfall nicht eingetreten wäre!
Da Polen den Deutschen den Gefallen eines Angriffes nicht tat, wurde der "Überfall" auf den Sender Gleiwitz inszeniert ....

Gruß,

Wahrheitssucher

Bodenplatte
04.05.2005, 19:08
Ich habe das ganze mit Interesse verfolgt.

Einige Tatsachen werden jedoch häufig ignoriert oder auch falsch dargestellt. So hegten die Polen in den 30er Jahren TATSÄCHLICH Großpolnische Pläne und hatten durchaus vor, auf Kosten Deutschlands ihre Westgrenze bis an Berlin heran zu verschieben!

Um das durchzuführen, benötigten sie jedoch den Rückhalt Frankreichs, denn Polen war immer noch vom politischen Wohlwollen Frankreichs und England abhängig. Da diese Länder sich jedoch weigerten, die polnischen Pläne zu unterstützen, wurde daraus nichts.
Die polnische Führung glaubte tatsächlich, das die polnische Armee den Krieg schnell nach Deutschland hineintragen würde und so gab es auch an der Deutsch-Polnischen Grenze keine Defensiveinrichtungen, die einen Vormarsch der Wehrmacht aufhalten konnten! Auch waren sich Polen, Frankreich und England nicht im klaren darüber, über welche Schlagkraft die Wehrmacht bereits verfügte. Frankreich und England waren auch 1939, als der Krieg ausbrach, nicht Kriegsbereit!
Auch musste sich Polen angreifen lassen, da sonst der Bündnisfall nicht eingetreten wäre!
Da Polen den Deutschen den Gefallen eines Angriffes nicht tat, wurde der "Überfall" auf den Sender Gleiwitz inszeniert ....

Gruß,

Wahrheitssucher

Ich lese deine Beiträge immer gerne, da sie recht ausgeglichen und wahrheitsgemäß erscheinen, zwei Punkten muß ich allerdings wiedersprechen.



Da Polen den Deutschen den Gefallen eines Angriffes nicht tat, wurde der "Überfall" auf den Sender Gleiwitz inszeniert ....

Diesen "Gefallen" hätten sie Anfang September wohl doch nocht getan, die Generalmobilmachung veranlasst man ja nicht ohne Grund.


Auch musste sich Polen angreifen lassen, da sonst der Bündnisfall nicht eingetreten wäre!

Meiner Erinnerung nach trifft auch dies nicht zu, die genaue Formulierung des britischen Beistandspaktes sah wohl auch einen Angriff Polens auf Deutschland bzw. Danzig als Kriegsgrund an, falls polnische "Sicherheitsinteressen" sie zu diesem Schritt gewungen hätten.

Bodenplatte
04.05.2005, 19:09
Du hast dir sicherlich nicht schon einmal die Frage gestellt, wieso die Polen mobil machten ?

Weil sie nicht verhandeln, sondern lieber nach Berlin marschieren wollten.

Parabellum
04.05.2005, 19:12
Weil sie nicht verhandeln, sondern lieber nach Berlin marschieren wollten.

Falsch. Weil Hitlers Truppenaufmarsch ihnen Kopfzerbrechen bereitete.

Bodenplatte
04.05.2005, 19:14
Falsch. Weil Hitlers Truppenaufmarsch ihnen Kopfzerbrechen bereitete.

Die Aussagen polnischer Militärs, Zeitungen und Politiker sagen was anderes.

Parabellum
04.05.2005, 19:18
Die Aussagen polnischer Militärs, Zeitungen und Politiker sagen was anderes.

Sollten sie etwa weinerlich dem Volke erklären, das Polen keine Chance im militärischen Sinne gegen Deutschland hat ?

Wie war es in Deutschland am Ende gewesen ? Wurde nicht bis zum letzten Tag von Hitler, vom OKW, OKH und jeder anderen NS-Institution dem Volk nie offen gesagt, das der Krieg verloren ist ?

Roter Prolet
04.05.2005, 19:19
Die Ursachen des Zweiten Weltkrieges speisen sich aus mehreren Wurzeln, die von einer Pfahlwurzel stammen (Botaniker-Komik).

Primär steht der Grund dieses unsinnigen Krieges bei den reaktionärsten Teilen des deutschen Kapitals, IG Farben, Krupps, Siemens und andere Rüstungs- und Schwerindustriekonzerne, deren Hunger nach Profit bis zum geht nicht mehr ging.

Rassistische, nationalistische, antikommunistische und antisemitische Ideologien spielten da eine zwar eine Nebenrolle, aber immerhin eine effektive.
Besonders was pseudo-revolutionäre und pseudo-antikapitalistische Demagogien angeht.

Hitler war nicht die absolute Machtperson, sondern nur die braune Chefmarionette der oben genannten Konzerne.

Bodenplatte
04.05.2005, 19:24
Die Ursachen des Zweiten Weltkrieges speisen sich aus mehreren Wurzeln, die von einer Pfahlwurzel stammen (Botaniker-Komik).

Primär steht der Grund dieses unsinnigen Krieges bei den reaktionärsten Teilen des deutschen Kapitals, IG Farben, Krupps, Siemens und andere Rüstungs- und Schwerindustriekonzerne, deren Hunger nach Profit bis zum geht nicht mehr ging.

Rassistische, nationalistische, antikommunistische und antisemitische Ideologien spielten da eine zwar eine Nebenrolle, aber immerhin eine effektive.
Besonders was pseudo-revolutionäre und pseudo-antikapitalistische Demagogien angeht.

Hitler war nicht die absolute Machtperson, sondern nur die braune Chefmarionette der oben genannten Konzerne.

Wie sieht es mit der Wallstreet aus, Herr Kommunist?

Roter Prolet
04.05.2005, 19:25
Wie sieht es mit der Wallstreet aus, Herr Kommunist?

Was soll damit sein?

Nibelung
04.05.2005, 19:26
Die Ursachen des Zweiten Weltkrieges speisen sich aus mehreren Wurzeln, die von einer Pfahlwurzel stammen (Botaniker-Komik).

Primär steht der Grund dieses unsinnigen Krieges bei den reaktionärsten Teilen des deutschen Kapitals, IG Farben, Krupps, Siemens und andere Rüstungs- und Schwerindustriekonzerne, deren Hunger nach Profit bis zum geht nicht mehr ging.

Rassistische, nationalistische, antikommunistische und antisemitische Ideologien spielten da eine zwar eine Nebenrolle, aber immerhin eine effektive.
Besonders was pseudo-revolutionäre und pseudo-antikapitalistische Demagogien angeht.

Hitler war nicht die absolute Machtperson, sondern nur die braune Chefmarionette der oben genannten Konzerne.


:D :D
Ihr linken Komiker seid echt unschlagbar.

Reim dich oder ich fress dich. So in etwa versucht man die Kommie-Doktrin auf jedes geschichtliche Ereignis zu pressen.

Roter Prolet
04.05.2005, 19:29
:D :D
Ihr linken Komiker seid echt unschlagbar.

Reim dich oder ich fress dich. So in etwa versucht man die Kommie-Doktrin auf jedes geschichtliche Ereignis zu pressen.

Was willst du dahergelaufener Reichsromantiker damit sagen?

Das ist keine Doktrin, sondern gerade zu die Realität, die Ex-KZ-Häftlinge von Buchenwald und co., die antifaschistischen Widerstandkämpfer unterschiedlicher Couleur und andere Zeitzeugen nur bestätigen können.

Bodenplatte
04.05.2005, 19:36
Was soll damit sein?

Gabs dort kein Großkapital welches nach Krieg lechzte? Ich denke so an Magnaten wie Felix Frankfurter oder Bernhard M. Baruch, welche auch noch zum direkten Umfeld des US Präsidenten gehörten.

Parabellum
04.05.2005, 19:40
Gabs dort kein Großkapital welches nach Krieg lechzte? Ich denke so an Magnaten wie Felix Frankfurter oder Bernhard M. Baruch, welche auch noch zum direkten Umfeld des US Präsidenten gehörten.

Hitlers Wirtschaft lechzte ebenfalls nach Krieg, weil Deutschland finanziell sonst ruiniert gewesen wäre.

Roter Prolet
04.05.2005, 19:42
Gabs dort kein Großkapital welches nach Krieg lechzte? Ich denke so an Magnaten wie Felix Frankfurter oder Bernhard M. Baruch, welche auch noch zum direkten Umfeld des US Präsidenten gehörten.

Ja und?
Ist mir sehr bekannt, aber die Hauptfeder des Krieges sind ihre deutschen Homologen.

Roter Prolet
04.05.2005, 19:43
Hitlers Wirtschaft lechzte ebenfalls nach Krieg, weil Deutschland finanziell sonst ruiniert gewesen wäre.

Die Wirtschaft ruiniert?
Machste Witze?
Sieh dir mal die Gewinne der Konzerne in der Zeit vor 1933 an.

Crawford
04.05.2005, 20:37
Die Wirtschaft ruiniert?
Machste Witze?
Sieh dir mal die Gewinne der Konzerne in der Zeit vor 1933 an.

Staatsverschuldung. Nix Wirtschaft.

Stephan
04.05.2005, 21:54
Zusammenfassung des Wissensstandes

von Helmut Schröcke

[...Kriegsschuldsleugermüll entsorgt...]

Helmut Schröcke (http://lexikon.idgr.de/s/s_c/schroecke-helmut/schroecke-helmut.php)

MfG
Stephan

Stephan
04.05.2005, 22:04
[...] Es ist auch nicht verwunderlich, daß auf Seiten der Briten (z.B. BBC-Doku "The Great War" über WK1) über den "struggle between the English and the German race" gesprochen wird.
Wie bitte? Wir gehören einer gemeinsamen Rasse an, verdammt!
Das englische Wort "race" hat im anglophonen Sprachraum eine viel breitere Palette von Bedeutungen, als das deutsche Wort "Rasse".

So bedeutet the human race in etwa so viel wie "die Menschheit".

Mit "race" wird häufig auch eine identifizierbare gesellschaftliche Gruppe zusammengefasst, die sich nicht durch biologische (genetische), sondern durch kulturelle (also erworbene) Merkmale von anderen Gruppen abhebt. So findet man in großen amerikanischen Wörterbüchern etwa the race of doctors ("die Rasse der Ärzte") als Beispiel für eine solche gesellschaftliche Gruppe.

"Race" wird häufig auch für Gruppen von Menschen benutzt, die über gemeinsame Eigenschaften verfügen, z.B. eine gemeinsame Vergangenheit: the Anglo-Saxon race (das angelsächsische Volk), the Celtic race (der Stamm der Kelten), the Hebrew race (das Geschlecht der Hebräer).


Doch Deutschland begann den Krieg nicht.
Wir wurden verstrickt durch Intrigen und Arroganz.
Oh ja, die armen Nazis, alles ganz unschuldige Lämmer, die eigentlich nur Opfer einer bösen, bösen Intrige waren. :rofl:


Polen verwehrte uns das heiligste Recht auf deutschen Grund und Boden...
Ach du liebe Zeit, von welchem "heiligen Recht" faselt der nur? :rolleyes:

Gute Besserung,
Stephan

Stephan
04.05.2005, 22:30
Am 30. August 1939 führte die Republik Polen die Generalmoblimachung durch, ihr war bereits eine Teilmobilmachung im März 1939 vorausgegangen, das sind historische Tatsachen.

Für diese "historischen Tatsachen" können Sie sicherlich auch überprüfbare Quellen und Beweise vorlegen, oder?

Historische Tatsachen sind hingegen diese hier:


"So wie unsere Vorfahren den Boden, auf dem wir heute leben, nicht vom Himmel geschenkt erhielten, sondern durch Lebenseinsatz erkämpfen mußten, so wird auch uns in Zukunft den Boden und damit das Leben für unser Volk keine völkische Gnade zuweisen, sondern nur die Gewalt eines siegreichen Schwertes."

Hitler, "Mein Kampf", S. 741


"Die Aufgabe der Wehrmacht ist es, die polnische Wehrmacht zu vernichten. Hierzu ist ein überraschender Angriffsbeginn anzustreben und vorzubereiten. Die getarnte oder offene allgemeine Mobilmachung wird erst am Angriffsvortage zu dem spätestmöglichen Termin befohlen werden."

aus: Hitlers Weisung vom 11. April 1939 ("Fall Weiß"), zit. n. Hubatsch, Hitlers Weisungen, S. 19

Im im Mai 1939, hatte Hitler zudem Folgendes gesagt:


"Es entfällt also die Frage Polen zu schonen und bleibt der Entschluß, bei erster passender Gelegenheit Polen anzugreifen."

Quelle: Schmundt-Mitschrift, http://www.ns-archiv.de/krieg/*1939/schmundt/23-05-1939.shtml

Hitler wollte "Lebensraum im Osten" erobern, das hatte er bereits in den 1920er Jahren in "Mein Kampf" als Ziel genannt, und auf dem Weg dorthin war Polen im Weg und dieses "Problem" musste irgendwie erledigt werden.

Entweder Polen machte als Verbündeter gegen Russland mit, oder es musste gewaltsam beseitigt werden. Die zweite "Lösung" des Problems war dann diejenige, die Hitler gewählt hat.

Der Zweite Weltkrieg hat am 1.9.1939 mit dem deutschen Überfall auf Polen begonnen. Nachzulesen in jedem Geschichtsbuch. Vorausgesetzt, man besitzt ein solches...

MfG
Stephan

Nibelung
05.05.2005, 09:50
Mit "race" wird häufig auch eine identifizierbare gesellschaftliche Gruppe zusammengefasst, die sich nicht durch biologische (genetische), sondern durch kulturelle (also erworbene) Merkmale von anderen Gruppen abhebt.


Also wenn ich recht verstehe, kann man von einer "jewish race" sprechen, nicht aber von einer "jüdischen Rasse". Richtig?

Muß ich mir wohl ein paar Anglizismen angewöhnen in Zukunft. :D

Krabat
05.05.2005, 12:21
Habe ich dies irgendwo behauptet? Die polnische Generalmobilmachung war zwar schon angelaufen, die Dinge nahmen aber dennoch ein glückliches (http://www.archives.gov/research_room/research_topics/world_war_2_photos/images/ww2_77.jpg) Ende.

Den Einmarsch bezeichnest Du als glückliches Ende? Scheinst ja ein Vollnazi zu sein.

Wahrheitssucher
05.05.2005, 12:33
Ich lese deine Beiträge immer gerne, da sie recht ausgeglichen und wahrheitsgemäß erscheinen, zwei Punkten muß ich allerdings wiedersprechen.




Diesen "Gefallen" hätten sie Anfang September wohl doch nocht getan, die Generalmobilmachung veranlasst man ja nicht ohne Grund.



Meiner Erinnerung nach trifft auch dies nicht zu, die genaue Formulierung des britischen Beistandspaktes sah wohl auch einen Angriff Polens auf Deutschland bzw. Danzig als Kriegsgrund an, falls polnische "Sicherheitsinteressen" sie zu diesem Schritt gewungen hätten.
@Bodenplatte,

erst einmal vielen Dank für die Blumen (leichtes erröten meinerseits...).
Das DR hatte aber meines Wissens nach bereits im August 1939 gegen Polen Mobil gemacht und die Polen kurze Zeit später - die deutsche Mobilmachung wird ja schließlich nicht unbemerkt geblieben sein!
Hinzu kommt, das eine Mobilmachung Anfang September (wir erinnern uns, der deutsche Angriff - ich weigere mich nach wie vor das Wort Überfall zu verwenden - fand am 01.09.1939 statt) recht spät gekommen wäre...

Auch unternahm das DR bereits im August eine Angriffsbewegung gegen Polen, die jedoch im letzten Moment von Hitler zurückgepfiffen wurde!

Zu dem genauen Wortlaut des Vertrages kann ich nichts sagen (muss mal googlen), allerdings glaube ich kaum, das die Westmächte eine offene Aggression Polens gutgeheißen hätten...

Gruß,

Wahrheitssucher

(Bis morgen, habe Besuch und leider keine Zeit mehr....)

Wulfnoth
05.05.2005, 12:50
Den Einmarsch bezeichnest Du als glückliches Ende? Scheinst ja ein Vollnazi zu sein.

Scheint anscheinend nicht nur so ;)

Bodenplatte
06.05.2005, 10:34
Den Einmarsch bezeichnest Du als glückliches Ende? Scheinst ja ein Vollnazi zu sein.

Das Foto zeigt die Siegesparade der deutschen Wehrmacht in Warschau, als Deutscher sehe ich diesen Ausgang des deutsch polnischen Krieges als glücklich an. Ich weiß das es hierzulande einige Menschen gibt, welche Hass gegen das eigene Volk und Vaterland empfinden und deutsche Niederlagen feiern,, bejubeln und herbeisehen...ich zähle mich nicht dazu.

Parabellum
06.05.2005, 10:45
Ich weiß das es hierzulande einige Menschen gibt, welche Hass gegen das eigene Volk und Vaterland empfinden und deutsche Niederlagen feiern,, bejubeln und herbeisehen...ich zähle mich nicht dazu.

Richtig. Und dazu gehöre ich.

:]

Wulfnoth
06.05.2005, 10:48
Das Foto zeigt die Siegesparade der deutschen Wehrmacht in Warschau, als Deutscher sehe ich diesen Ausgang des deutsch polnischen Krieges als glücklich an.

Fällt es dir so schwer zu akzeptieren, dass es sich nicht um einen Deutsch-Polnischen Krieg, sondern um einen Teil des Zweiten Weltkriegs gehandelt hat?


Ich weiß das es hierzulande einige Menschen gibt, welche Hass gegen das eigene Volk und Vaterland empfinden und deutsche Niederlagen feiern,, bejubeln und herbeisehen...ich zähle mich nicht dazu.

Muss ich Hass gegen mein Volk und mein Land empfinden, nur weil ich mich freue nicht unter der Fuchtel eines menschenverachtenden Nazi-Apperats zu leben?

Bodenplatte
06.05.2005, 10:50
erst einmal vielen Dank für die Blumen

Gern geschehen, in Anbetracht der massiven antídeutschen Front hier, welche selbst offenkunidige Tatsachen und Aussagen führender ausländischer Politiker und Militärs ignorieren sind deine Beiträge eben eine echte Wohltat. ;)


Das DR hatte aber meines Wissens nach bereits im August 1939 gegen Polen Mobil gemacht und die Polen kurze Zeit später - die deutsche Mobilmachung wird ja schließlich nicht unbemerkt geblieben sein!

Sicher, die Wehrmacht führte seid dem Inkraftreten des Führer Direktive "Fall Weiß" seid Monaten eine verdeckte Mobilmachung durch um falls alle politischen Lösungsversuche fehlschlagen Polen militärisch schnell niederzuwerfen, die deutsche Mobilmachung war vom Charakter her also eine Vorsichtsmaßnahme um, falls nötig, schnell reagieren zu können.

Polen macht übrigens bereits im März 1939 teilmobil, als Reaktion auf deutsche Verhandlungsangebote betreff Korridor, Danzig, Bündnis und Minderheiten.

Bodenplatte
06.05.2005, 10:52
Die auf einen Krieg mit Deutschland abzielenden Machenschaften der Beck-Rydz-Smigly-Gruppe wurden übrigens restlos bestätigt, als beim Einmarsch deutscher Truppen in Warschau im September 1939 fast die gesamten Akten des polnischen Außenministeriums wie auch des polnischen Geheimdienstes in deutsche Hände fielen. Dazu ist überdies ein vor einigen Jahren vom britischen Außenministerium veröffentlichter Geheimbericht sehr aufschlußreich, der - als Ergebnis einer Erkundungsfahrt durch Polen im Mai 1939 - von den britischen Deutschlandexperten William Strang und Gladwyn Jebb am 9.Juni 1939 dem Londoner Außenministerium vorgelegt wurde. Hier sein Fazit:

In Gesprächen mit hohen polnischen Offizieren und Beamten am Vorabend des Zweiten Weltkrieges konnten die beiden Engländer in Erfahrung bringen, wie sehr bereits der Krieg mit Deutschland in die polnischen Planungen einbezogen war. - Dazu kam die erhoffte Gewinnung der deutschen Ostgebiete, die Vertreibung der deutschen Bevölkerung und die Teilung Deutschlands(!)

Bodenplatte
06.05.2005, 10:56
Fällt es dir so schwer zu akzeptieren, dass es sich nicht um einen Deutsch-Polnischen Krieg, sondern um einen Teil des Zweiten Weltkriegs gehandelt hat?

Am 1 September war es ein rein polnisch-deutscher Krieg, größere Ausmaße nahm er doch erst durch die britisch-französische Kriegserklärung und die Einmischung außereuropäischer Mächte, welche es auf diplomatischem und wirtschaftlichen Gebiet auch schon vorher gegeben hatte, an.

In diesem US Propagandafilm ist gut zu sehen wie der Krieg durch Kriegserklärung des britischen Empire globalen Charakter annahm:

http://www.archive.org/movies/details-db.php?collection=prelinger&collectionid=21015a

Neutraler
06.05.2005, 14:00
@Bodenplatte
Sehr gute Beiträge!Diesen historischen Tatsachen ist wohl nichts mehr entgegenzufügen.Dem linken Pöbel ist es,wie könnte es auch anders sein,nicht gelungen,diese Tatsachen wirksam zu entkräften.Und wie ich den linken Pöbel kenne,wird er dem folgenden Text nichts als primitive Hetze entgegensetzen


DIE KRIEGSMOTIVE


Die sowjetischen Kriegsinteressen
Die Regierung der Sowjetunion wollte die ihr von den Polen 1920 abgenommenen Gebiete Weißrusslands und der Ukraine wiederhaben. Es handelte sich um das Land, das bis 1772 bzw. 1793 / 1795 zwar zur Polnisch-Litauischen Union gehört hatte, das die Alliierten Siegermächte 1919 aber nach den Volkstumsgrenzen Russland zugesprochen hatten. Dort lebten 1919, vor der polnischen Eroberung, neben 6 Millionen nichtpolnischen Ukrainern, Juden und Weißrussen nur 1,5 Millionen Polen. Der Umgang der Polen mit den Nichtpolen wurde ab 1920 zum Problemfall, den man sowohl in der Sowjetunion als auch in England und in Frankreich registrierte. So schreibt der MANCHESTER GUARDIAN am 14.12.1931 : „Die Ukraine ist unter polnischer Herrschaft zur Hölle geworden. Von Weißrussland kann man dasselbe mit noch größerem Recht sagen.“ Der französische Slawistikprofessor René Martel – zu der Zeit oft Gast in Polen – schrieb : „Die Gefängnisse von Lemberg quellen über von Ukrainern aller Schichten, deren einziges Verbrechen darin bestand, Ukrainer zu sein oder Ukrainisch zu sprechen.“ 1930 klagte der griechisch-katholische Metropolit von Lemberg, Erzbischof Szeptyćkyj, in einem Brief : „Die polnischen Strafexpeditionen ruinieren unsere Dörfer, unsere Schulen und unsere wirtschaftlichen Einrichtungen. Es handelt sich um eine krisenhafte Zuspitzung eines Systems der Verfolgung, das seit 1920 nicht mehr aufgehört hat.“
Auch wenn es die kommunistische Sowjetregierung in den 20er und 30er Jahren nicht gestört haben mag, dass Polen in der damals ostpolnischen Ukraine und in Weißrußland 95 orthodoxe Kirchen zerstört und abgefackelt hatten, so konnten die Sowjets diese Drangsal an Weißrussen und Ukrainern nicht auf Dauer ohne Konsequenzen gegenüber Polen dulden. Die Rückeroberung der eigenen Minderheiten, die in „Ostpolen“ immerhin eine Vierfünftel-Mehrheit bildeten, war ein naheliegendes Motiv.
Im Hintergrund wirkte außerdem Stalins langfristige Absicht, die bürgerliche Ordnung in Zentraleuropa durch die kommunistische zu ersetzen. Er versuchte, dazu in Europa die Voraussetzungen für einen Krieg der Briten, Franzosen und Deutschen gegeneinander zu schaffen. Nach seiner Rechnung wäre Mitteleuropa nach einem solchen Kriege so verwüstet und verarmt, dass die Bevölkerung dort reif und bereit für eine kommunistische Gesellschaftsordnung gewesen wäre. Stalin ließ zu diesem Zwecke 1939 fast gleichzeitig mit England, Frankreich und dem Deutschen Reich verhandeln, um den drei Parteien den Rücken für einen Krieg gegeneinander zu stärken2. Er bot Paris und London bis zu 120 Heeresdivisionen, wenn Briten und Franzosen dafür zum Krieg mit Deutschland schritten. Doch beide Staaten wollten dazu nur wenig eigene Truppen zur Verfügung stellen und den Sowjets die Hauptlast eines solchen Krieges überlassen. Das jedoch lag nicht in Stalins Absicht. So setzte der sowjetische Diktator auf die deutsche Karte, gab Hitler die Nichtangriffsgarantie vom 23.8.39 und hoffte, dass der deutsche Diktator mit dieser Rückendeckung den ersten Schritt zum Kriege tun würde. Wegen der britisch-polnischen Garantieerklärung vom März 1939 konnte er ja damit rechnen, dass Briten und Franzosen nach dem ersten deutschen Schritt dem Deutschen Reich den Krieg erklären würden. Stalins Rechnung in Bezug auf den deutsch-englisch-französischen Krieg ging schon 10 Tage später auf.


Die polnischen Kriegsinteressen
Die polnische Regierung von 1939 hätte nur ein einziges Interesse haben dürfen: die Konsolidierung und Bewahrung des von ihr geführten Vielvölkerstaats. Dazu hätte es einer Ausgleichspolitik im Inneren und nach außen hin bedurft, dh. zu allen Nachbarstaaten und mit den 11 Millionen Nichtpolen im eigenen Lande. Doch die polnische Regierung war 1939 in dieser Hinsicht in ihrer seit 1920 verfolgten Politik gefangen. Mit einer Außenpolitik, die mal die West- und mal die Ostausdehnung des eigenen Landes zu einem Staat Großpolen anstrebte, hatten die Polen zwischen 1919 und 1938 Kriege und Invasionen gegen die Sowjetunion, gegen Litauen, Deutschland und die Tschechoslowakei begonnen und geführt und sich damit alle Nachbarn außer den Letten und Rumänen zum Feind gemacht. Dazu kam eine drakonische Polonisierung der Minderheiten an Ukrainern, Juden, Deutschen, Weißrussen, Litauern und Ungarn in Polen, die sich in den 30er Jahren zu einer massiven Verfolgung und Unterdrückung auswuchs, und den 19 Millionen Polen 11 Millionen Feinde im eigenen Land bescherte.
Das Volk der Polen und mit ihm die Regierung seit 1919 fühlten sich als die legitimen Erben der Polnisch-Litauischen Union, in der die Polen bis 1772 als Oberschicht über viele Völker fremder Sprache herrschten. Dieses Reich der Polen und Litauer reichte lange Zeit etwa 250 Km nach Osten in den russischen Sprachraum hinein und umfasste für begrenzte Zeit auch Gebiete mit deutschsprachiger Bevölkerung im Westen. Die polnische Elite von 1919 wollte geographisch an 1772 anschließen. So sagte der polnische Delegierte bei den Versailler Verhandlungen Dmowski, dass die dem neuen Staate Polen zugestandenen Gebiete „nur eine Anzahlung auf ein wirkliches Großpolen sind.“3 Polen verlangte in Versailles, dass ihm auch Teile von Pommern, ganz Ostpreußen und Oberschlesien angeschlossen werden müsse.
Die Forderungen der Polen verstummten nicht bis es zum Zweiten Weltkrieg kam. Der Stellvertretende Ministerpräsident Grabski schrieb 1923: „Vor allem besteht für die Machtpolitik Polens noch immer dasselbe grundlegende Dilemma, das auf unserer ganzen bisherigen Geschichte lastet, nämlich die Frage: Welche Richtung soll die Expansion des polnischen Volkes einschlagen?“ Im Oktober 1925 stand in der GAZETA GDANSK zu lesen: „Polen muß darauf bestehen, dass es ohne Königsberg, ohne ganz Ostpreußen nicht existieren kann. Wir müssen jetzt in Locarno fordern, dass ganz Ostpreußen liquidiert wird.“ 1930 in der regierungsnahen MOCARSTWOWIEC : „Unser Ideal ist, Polen mit den Grenzen an der Oder im Westen und der Neiße in der Lausitz abzurunden....Wir werden die ganze Welt mit unserem Krieg gegen Deutschland überraschen“ 1933 bot die polnische Regierung der französischen dreimal in Geheimverhandlungen an, gemeinsam mit Frankreich einen Krieg gegen Deutschland zu eröffnen.4 Im Juni 1939 berichteten zwei Beamte des englischen Auswärtigen Amts nach einer „fact finding mission“ durch Polen von ihren Sondierungsgesprächen im polnischen Generalstab: „ jedenfalls schien die allgemeine Auffassung zu sein, dass Ostpreußen von Polen annektiert werden müsse.“
Die polnischen Kriegsmotive schienen, nach allem, was wir heute über die militärischen Kräfteverhältnisse von 1939 zwischen Polen und Deutschland wissen, illusorisch. Doch ab dem Frühjahr 1939 begannen die englischen und französischen Regierungen die polnische zu drängen, bei den laufenden deutsch-polnischen Verhandlungen gegenüber Deutschland hart zu bleiben. Es ging bei den Gesprächen zwischen Warschau und Berlin um den zukünftigen Status der 1920 von Deutschland abgetrennten Hansestadt Danzig, um die Verkehrsverbindungen zwischen dem Reichsgebiet und dem 1919 abgetrennten Ostpreußen und den Minderheitenschutz der in Polen verbliebenen einen Million Volksdeutsche.
Im März 39 schlossen England und Polen einen Vertrag zur gegenseitigen Militärunterstützung für den Fall eines deutsch-polnischen Konflikts um Danzig. Im Mai 39 sagte der französische Oberbefehlshaber General Gamelin dem polnischen Kriegsminister Kasprzycki den Angriff des französischen Heeres gegen Deutschland für eben den gleichen Fall zu. Auch die USA signalisierten den Polen, daß sie auf ihrer Seite ständen. Und die Sowjetunion verhandelte bis zum Tage vor dem Abschluß des Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffspakts mit Großbritannien und Frankreich über einen gemeinsamen Krieg gegen Deutschland. Über die Gespräche wurde Polen ständig informiert. So glaubte man in Polen mit dem Versprechen der Briten und Franzosen, der Unterstützung der USA und der Illusion, die Sowjets ständen auf Seiten der Briten und Franzosen, bis kurz vor Kriegsbeginn, man könne einen Krieg gegen Deutschland leicht gewinnen.


Die deutschen Kriegsinteressen
Als erstes springt ins Auge, dass Hitler am 1. September 1939 „wegen Danzigs“ einen Krieg eröffnet. Doch das war nur der Anlaß. Die Gründe lagen tiefer.
Deutschlands Lage vor dem Zweiten Weltkrieg wurde von Verhältnissen geprägt, die weitestgehend Folgen von Versailles waren. Das Deutsche Reich beendete den Ersten Weltkrieg zwar mit Schulden, doch nicht überschuldet. Ein „normales“ wirtschaftliches und demokratisch liberales Weiterleben wäre nach einem Ausgleichsfrieden 1919 durchaus möglich gewesen. Doch die dem Deutschen Reich 1920 ohne Verhandlungen auferlegten Friedenskonditionen belasteten die junge deutsche Nachkriegsrepublik in einer Weise, die den besiegten Deutschen eine Reihe von massiven Gründen hinterließen, den in Versailles festgelegten Status Deutschlands wieder zu verbessern. Die Gründe lagen auf den Gebieten der Wirtschaft und der deutschen Landesteile, die gegen das „Selbstbestimmungsrecht der Völker“ von Deutschland abgetrennt und Nachbarstaaten zugeschlagen worden waren, also gegen den Willen der dort lebenden deutschen Mehrheitsbevölkerung.
Die 20 Reichsregierungen vor Hitlers Amtsantritt versuchten, die Verbesserung der Lage Deutschlands auf dem Verhandlungswege durchzusetzen. Die Regierungen der Siegermächte kamen ihnen in keinem wesentlichen Punkt entgegen. Ab 1933 versuchte auch Hitler, die Sanktionen des Versailler Vertrages auf dem Verhandlungsweg zu lockern, was ihm in keinem Fall gelang. Erst als er ab 1934 pokerte und ab 1937 mit Gewalt drohte, konnte er eines der Versailler Probleme nach den anderen lösen. Dies ging so lange gut, bis er den Bogen überspannte und den Zweiten Weltkrieg ausgelöst hat. So wurden aus den vitalen Interessen der Deutschen Interessen, die den Krieg auslösten. Der damalige britische Botschafter in Berlin Henderson schrieb dazu: „Die Nachkriegserfahrung hatte Nazi-Deutschland unglücklicherweise gelehrt, dass man ohne Gewalt oder Androhung von Gewalt nichts erreichen konnte.“5
Das erste vitale Interesse lag auf wirtschaftlichem Gebiet. Deutschland hatte ab 1920 Reparationen in nicht einlösbaren Dimensionen zu bezahlen. Die Schuldverschreibungen zur Bezahlung der letzten Zinsen für die Reparationen aus dem Ersten Weltkrieg muß die Bundesrepublik Deutschland bis zum Jahr 2010 einlösen.6
Das besiegte Deutschland hatte seine Handels-Hochseeflotte und einen großen Anteil seines Eisenbahn- und LKW-Fuhrparks an die Sieger abzugeben. Es verlor 3 seiner 4 Kohle-Reviere an zwei Nachbarstaaten, dazu 75% der Eisenerzvorkommen, große Landwirtschaftsgebiete, die privaten Auslandsvermögen7 und die Auslandsniederlassungen der deutschen Wirtschaft. Deutschland musste 26% des Wertes seiner zukünftigen Exporte als Strafe an die Sieger zahlen und sich die Masse seiner Reparationszahlungen als Kredite im Ausland borgen. So waren die Lage der deutschen Wirtschaft, des Außenhandels und der Devisen nach 10 Friedensjahren katastrophal. Die Sieger gaben Deutschland keine Chance zur Erholung. Die deutsche Bevölkerung brauchte bedingt durch die Gebietsverluste mehr Lebensmittel- und Rohstoffimporte als vor 1914. Die Devisen hierfür mussten im Ausland verdient werden. Gleichzeitig weigerte sich das Ausland, Importe aus Deutschland aufzunehmen. Die Zölle auf deutsche Waren wurden ständig erhöht, deutsche Importe im Ausland kontingentiert und zu alledem deutsche Exporterlöse im Ausland beschlagnahmt, um damit außenstehende Reparationsforderungen zu bedienen. Dieses alles führte neben der Weltwirtschaftskrise Anfang der 30er Jahre zu einem Wirtschaftskollaps im besiegten Deutschland. Die Folgen waren Massenarbeitslosigkeit und die Verelendung breiter Schichten der Bevölkerung.
Ab 1934 begann das Deutsche Reich, sich aus dem Strudel von Devisenmangel, Wirtschaftslähmung und Arbeitslosigkeit zu lösen. Es schloß mit 26 anderen devisenarmen Ländern in Südamerika und Südosteuropa bilaterale Handelsverträge und führte mit ihnen den devisenfreien Handel auf Verrechnungsbasis ein ( z B. deutsche Lokomotiven gegen chilenische Linsen ). Dies führte zu neuen Spannungen mit England und den USA. Zum einen „graste Deutschland damit im Vorgarten der USA“. Zum anderen waren die Banken in London und New York aus dem Kreditgeschäft zur Vorfinanzierung des Außenhandels dieser 27 Staaten ausgeschlossen, das bis dahin ihre Domäne gewesen war. Dies war, mit den Augen der großen Welthandelsländer gesehen, eine deutsche „Kriegserklärung“.
Augenfälliger als diese stille Auseinandersetzung waren jedoch andere Folgen des deutschen Wirtschaftsdesasters nach dem Ersten Weltkrieg. Der Diktator Hitler leitete aus der Not der deutschen Bevölkerung, aus den Verlusten wichtiger Landwirtschafts- und Bergbauregionen und aus der Behinderung Deutschlands im Welthandel seine Begründungen ab, mit denen er seine These rechtfertigte, dass Deutschland „Lebensraum im Osten“ bräuchte. Hitler stellte diese Forderung nach Lebensraum zum ersten Mal konkret in seiner geheimen Rede vom 5.11.1937 8. Er nannte dabei den Anschluß Österreichs und die Annexion der Tschechei als die konkreten Ziele „um das Anrecht auf größeren Lebensraum“ zu befriedigen. Weitere konkrete Ziele mit Bezug auf eine Lebensraumerweiterung erwähnte Hitler bis zum Kriegsbeginn keinmal, auch nicht in Bezug auf Polen. Der spätere Konflikt mit Polen hatte im wesentlichen andere Gründe. So sind die vitalen deutschen Wirtschaftsinteressen 1939 noch keine Kriegsinteressen. Sie werden es aus Hitlers Sicht erst 1941 mit dem Versuch, die Sowjetunion zu erobern.
Das zweite vitale Interesse Deutschlands lag bei den Landesteilen, die zwischen 1919 und 21 durch Spruch der Siegermächte abgetrennt und Nachbarstaaten angegliedert worden waren. So waren Territorien mit deutschsprachiger Bevölkerung zwangsweise an Frankreich, Belgien, Polen, Litauen und an die Tschechoslowakei abgegeben worden. Deutschland verzichtete gegenüber Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg dreimal vertraglich auf Ansprüche auf Elsaß-Lothringen. Doch mit den östlichen Nachbarstaaten waren solche Verträge nicht geschlossen worden.
Außenminister Stresemann ( Deutsche Volkspartei ) sagte und schrieb 1925 dazu: „Eine meiner wesentlichen Aufgaben ist die Korrektur der Ostgrenzen: Die Wiedergewinnung Danzigs, des polnischen Korridors und eine Korrektur der Grenzen Oberschlesiens.“ und „DieVerpflichtung, von jedem Angriff abzusehen, sind wir im Westen eingegangen. Wir haben sie für den Osten abgelehnt. ... Der Völkerbund lässt den Krieg frei, wenn in politischen Fragen eine Einigung nicht zu erzielen ist. Ich strebe zwar keine kriegerischen Auseinandersetzungen an, schließe aber auch Grenzänderungen im Osten nicht aus, wenn die unmögliche Grenzziehung im Osten einmal Verhältnisse herbeiführen sollte, die dies erforderlich machen.“ Dies waren die Richtlinien deutscher Außenpolitik nach Osten, 8 Jahre bevor Adolf Hitler deutscher Kanzler wurde.
Danzig war zu der Zeit zu 97% deutsch bewohnt, die ehemalige preußische Provinz Westpreußen noch 1918 zu 70%. In Oberschlesien stimmten 1921 61% der Bevölkerung für den Verbleib bei Deutschland. Im Memelgebiet stimmten im Dezember 1938 87% der Bevölkerung für einen Wiederanschluß an das Deutsche Reich. Und in den neugeschaffenen Vielvölkerstaat Tschechoslowakei waren 3 Millionen Deutsche gegen ihren Willen eingegliedert worden.
Keiner der genannten Nachbarstaaten hielt seine den Siegermächten abgegebenen vertraglichen Zusagen über die Menschenrechte und die politischen Rechte der deutschen Minderheiten ein. In Polen waren die Verhältnisse am ärgsten. Nachdem die polnische Regierung das Minderheitenschutzabkommen von 1920 einseitig gekündigt hatte, hatte die Reichsregierung 1934 ein neues Abkommen zum Schutz der deutschen Minderheit in Polen geschlossen. Als auch das nicht eingehalten wurde, schloß die deutsche Regierung im November 37 ein drittes. Auch das verlor im Frühjahr 39 seine Wirkung. Deutschen in Polen wurden ihre Geschäfts- und Betriebslizenzen abgenommen, ihre Arztapprobationen entzogen, Bauernhöfe angesteckt, Geschäfte boykottiert und Deutsche auf offener Straße verprügelt. Der ukrainischen und der weißrussischen Minderheit in Polen erging es damals gleichschlecht.
Volksdeutsche, die versuchten, diesem Drama durch die Flucht nach Deutschland zu entgehen, wurden an der Grenze beschossen und erschossen wie Jahrzehnte später Deutsche auf der Flucht aus der DDR in die BRD. Trotzdem gelang allein im August 1939 etwa 80.000 Volksdeutschen die Flucht nach Deutschland. Der damalige Staatssekretär von Weizsäcker schrieb dazu: „Unsere diplomatischen und Konsularberichte aus Polen zeigten, wie 1939 die Welle immer höher auflief und das ursprüngliche Problem, Danzig und Passage durch den Korridor überdeckte.“
Die Reichsregierung hatte 1939 der englischen, der polnischen und der französischen Regierung wiederholt mitgeteilt, dass die deutsch-polnischen Differenzen wegen der humanitären Tragödie der Volksdeutschen in Polen „noch in diesem Jahr“, noch 1939 geregelt werden müssten.
Das zweite, nicht so drängende Problem war der „Freistaat“ Danzig. Die deutsche Hansestadt war 1920 ein eigenes Staatsgebilde, losgelöst vom Deutschen Reich geworden. Polen genoß im Freistaat Hafen-, Zoll-, Post- und Verkehrsprivilegien und hatte Danzig diplomatisch nach außen zu vertreten. Danzig unterstand dem Völkerbund, nicht Polen. Die Danziger Bevölkerung hatte wiederholt ihren Wiederanschluß an das Deutsche Reich gefordert.
Ein drittes, dringendes Problem war die Verkehrsanbindung des 1919 abgetrennten Ostpreußen an das Reichsgebiet. Zwischen Pommern und Ostpreußen lag nun polnisches Gebiet, der sogenannte Korridor. Deutschland musste für den Verkehr vom Reich nach Ostpreußen Transitgebühren in Zloty zahlen. Doch der deutsch-polnische Handel erbrachte nicht genügend Zloty, mit denen man die Transitgebühren hätte zahlen können. Andere Devisen wurden nicht akzeptiert. So schloß die polnische Regierung wegen nicht bezahlter Transits eine Straßen- und eine Schienenverbindung nach der anderen. Für den Ersatzverkehr der Waren und Güter über die Ostsee reichten mit der Zeit die Hafeneinrichtungen in Ostpreußen nicht mehr aus. So begann Ostpreußen, wirtschaftlich auszutrocknen. Infolgedessen forderte die Deutsche Reichsregierung von den Polen exterritoriale Schienenwege und eine exterritoriale Autobahn durch den polnischen Korridor nach Ostpreußen.
Die drei Punkte, Wahrung der Menschenrechte der Volksdeutschen, Wiederangliederung Danzigs an das Deutsche Reich und Bau exterritorialer Verkehrsverbindungen nach Ostpreußen waren die drei Ziele, über welche die Reichsregierung seit Oktober 1938 mit der polnischen Regierung verhandelt hat. Als Gegenwert bot Hitler die Anerkennung der polnischen Gebietserwerbungen in Oberschlesien, Westpreußen und Posen. Solche Zugeständnisse hatte Polen von keiner der 20 Reichsregierungen vor Hitler haben können. Damit war Deutschlands bisheriges vitales Interesse an Gebiets- und Grenzkorrekturen gegenüber Polen erstmals seit 1919 auf Menschenrechte, Danzig und die Korridorpassagen reduziert. Als Polen 1938-39 keine dieser deutschen Forderungen akzeptierte, wurden diese am 1.9.1939 die deutschen Kriegsziele.


Französische Kriegsinteressen
Frankreich hatte 1918 sein Interesse, Deutschland links des Rheines und Luxemburg zu annektieren, in den Versailler Verhandlungen gegen das Veto Englands und der USA nicht durchsetzen können. Lediglich das Elsaß und Lothringen gingen für dauernd und das deutsche Saargebiet vorläufig an Frankreich. So blieb die Erweiterung Frankreichs bis zum Rhein und Belgiens Grenzen insgesamt ein unerfüllter Wunsch.
Mit Versailles war es Frankreich allerdings gelungen, Deutschland wirtschaftlich und militärisch zu enthaupten und selber erste Macht des Kontinents zu werden. Ab 1935 mit dem Wiederanschluß des Saargebiets an Deutschland, 1936 mit der Wiederbesetzung des deutschen Rheinlands durch die Wehrmacht und mit der Wiederaufrüstung der deutschen Streitkräfte hatte Frankreich dann einen seiner Versailler „Gewinne“ nach dem anderen verloren. Der Wehrmachtswiederaufbau schürte in Frankreich neue Ängste. Man befürchtete, dass ein wieder starkes Deutschland doch noch Ansprüche auf Elsaß-Lothringen erheben könnte. Immerhin hatte das Elsaß im Jahre 1900 eine zu 88% deutschsprachige Bevölkerung. Deutschland hatte Frankreich nach 1918 - wie bereits erwähnt - dreimal vertraglich zugesagt, endgültig auf beide Landesteile zu verzichten. Doch die französischen Regierungen schenkten dem offensichtlich keinen Glauben.
So versuchte Frankreich, jede Revision des Versailler Vertrags zu deutschen Gunsten zu verhindern und dies konsequenter Weise auch im Falle Danzigs und des deutsche Wunschs nach krisensicheren, exterritorialen Verkehrsverbindungen durch den polnischen Korridor. Die Sicherung des Elsaß und Lothringens und das Zurückstutzen Deutschlands auf das „Versailler Maß“ waren 1939 Frankreichs Kriegsinteressen.


Englands Kriegsinteressen
Englands Kriegsinteressen waren nach dem Ersten Weltkrieg saturiert. Die deutsche Kriegs- und Handelsflotte waren dezimiert bzw. an die Sieger übergeben. Deutschlands Außenhandel war vom Markt verschwunden. Das Empire hatte sich die Mehrzahl der deutschen Kolonien einverleiben können. Und das kaiserliche Deutschland war als erste Macht des Kontinents zerschlagen. Wie Churchill in seinen Memoiren schrieb, war es seit 400 Jahren die Aufgabe britischer Außenpolitik, sich der jeweils stärksten Macht auf dem Kontinent „entgegenzustellen“. Das war gelungen.
Ab 1937 stieg das Deutsche Reich erneut wirtschaftlich und militärisch zur stärksten Macht Zentraleuropas auf. Dazu kam, dass Hitler wiederholte Male in Frankreich und in England die spätere Rückgabe der ehemals deutschen Kolonien oder Kompensation dafür gefordert hatte. Damit entstanden für die Briten drei alte Probleme: erstens die wachsende Wirtschaftskraft und Konkurrenz der Deutschen, zweitens eine neue stärkste Macht in Zentraleuropa und drittens der Anspruch Hitlers auf die Kolonien.
Hitler hatte einerseits 1935 im Deutsch-Britischen Flottenabkommen die maximale Stärke der deutschen Seestreitkräfte vertraglich und tatsächlich auf ein Drittel der englischen begrenzt. Andererseits hatte er im Frühjahr 1939 aus dem Rest der inzwischen zerfallenen Tschechoslowakei, also der Tschechei, ein deutsches Protektorat gemacht und hiermit ein dem britischen Premierminister zuvor gegebenes Wort gebrochen. Damit war den Briten klar, dass Hitler notfalls über Leichen gehen würde.
Für die politische Elite Englands war nun abzusehen, dass Hitler nach einer friedlichen Danzig-Regelung zu Deutschlands Gunsten auch den letzten noch offenen Punkt der Versailles-Revision auf die Tagesordnung bringen würde, die Rückgabe der ehemals deutschen Kolonien. So versuchte die britische Regierung 1939, Hitler mit der Danzig-Angelegenheit eine Hürde aufzubauen, an der er springen oder halten musste, also von sich aus Krieg beginnen oder auf die Heimkehr Danzigs und den Schutz der deutschen Minderheit in Polen verzichten. Und letzteres war kaum noch möglich. England schloß dazu im März 1939 einen Britisch-Polnischen Beistandspakt, um Polen in der Danzig-Frage stark zu machen.
Eine Woche vor Kriegsbeginn hat die britische Regierung der deutschen dann vorgetäuscht, sie würde in der Danzig-Angelegenheit zwischen Warschau und Berlin vermitteln, und der polnischen Regierung hat sie dann verschlüsselt mitgeteilt, sie sollte zwar verhandeln, bräuchte aber dabei nicht auf die deutschen Forderungen einzugehen. Damit war der Ausbruch eines weiteren Weltkriegs kaum noch aufzuhalten.

Quelle: Der Krieg, der viele Väter hatte.

Stephan
06.05.2005, 15:36
[...]


DIE KRIEGSMOTIVE

[...]


Die deutschen Kriegsinteressen

Als erstes springt ins Auge, dass Hitler am 1. September 1939 „wegen Danzigs“ einen Krieg eröffnet. Doch das war nur der Anlaß. Die Gründe lagen tiefer.

[...]

Yepp, die Gründe lagen sehr viel tiefer:

Der nationalsozialistische Vernichtungs- und Eroberungskrieg - "... Eroberung neuen Lebensraumes im Osten ..." (http://www.h-ref.de/krieg/lebensraum/)

Es ist also schon in "Mein Kampf" (1924) nachzulesen, dass Hitler "Lebensraum im Osten" erobern wollte und dass dies seiner Ansicht nach nur durch Krieg möglich sei.

Gewaltsame Eroberung von "Lebensraum" war eines seiner wichtigsten Ziele, und das hat sich wie ein roter Faden durch sein ganzes Denken und Handeln gezogen, und dann hat er - nachdem Polen aus dem Weg geräumt war - gegen die Sowjetunion genau den Vernichtungs- und Eroberungskrieg geführt, den er angekündigt hatte.

MfG
Stephan

Neutraler
06.05.2005, 17:32
@Stephan
Also kopieren kannst du gut.Mal sehen,ob du das auch verstehst,was du so kopierst:

Es ist also schon in "Mein Kampf" (1924) nachzulesen, dass Hitler "Lebensraum im Osten" erobern wollte und dass dies seiner Ansicht nach nur durch Krieg möglich sei.
In "Mein Kampf" war Hitler davon ausgegangen, daß die UdSSR von selbst zusammenbrechen würde, da sie von Juden regiert sei und Juden nach seinem rassistischen Weltbild ja keinen Staat regieren konnten. Also werde sie sich von selbst auflösen, denn
"unmöglich ist es dem Juden, das mächtige Reich auf die Dauer zu erhalten. Er selbst ist kein Element der Organisation, sondern ein Ferment der Dekomposition. Das Riesenreich im Osten ist reif zum Zusammenbruch. Und das Ende der Judenherrschaft in Rußland wird auch das Ende Rußlands als Staat sein. Wir sind vom Schicksal ausersehen, Zeugen einer Katastrophe zu werden, die die gewaltigste Bestätigung für die Richtigkeit der völkischen Rassentheorie sein wird." (Mein Kampf, S. 743, nach der Ausgabe von 1932)
Wenn es hier noch nicht ganz eindeutig formuliert ist, ob dieser Zusammenbruch durch einen deutschen Angriff beschleunigt werden soll, so paraphrasiert er im "Zweiten Buch" diese Stelle und wird im Hinblick auf den zeitlichen Ablauf deutlicher:
"Was aber dann (d.h. nach dem Ende der "Judenherrschaft", S. Sch.) übrigbleibt, wird ein Rußland sein, von ebenso geringer staatlicher Macht wie tief eingewurzelter antideutscher Einstellung. Indem dieser Staat keine irgendwie mehr verankerte staatserhaltende Oberschichte (sic) besitzen wird, wird er zu einer Quelle ewiger Unruhe und ewiger Unsicherheit werden. ... Es ist ein Glück für die Zukunft, daß diese Entwicklung so stattgefunden hat, weil dadurch ein Bann gebrochen ist, der uns verhindert hätte, das Ziel der deutschen Außenpolitik dort zu suchen, wo es einzig und allein liegen kann: Raum im Osten." (Hitler, Zweites Buch, S. 158 f.)
Also soll die Lebensraumpolitik erst nach dem Ende UdSSR aufgenommen werden. Dies ändert sich nach dem Sieg Stalins über Trotzki, der in der NS-Bewegung als Personifikation der jüdischen Weltrevolution gegolten hatte und es ändert sich mit dem Beginn von Stalins Aufrüstungsprogramm im ersten Fünfjahresplan. Seitdem und besonders seit Mitte der dreißiger Jahre ist die UdSSR für Hitler niemals wieder der "Lebensraum" im Sinn von "Mein Kampf" oder dem "Zweiten Buch" gewesen, der zufällig gerade einem Zugriff offensteht. Statt dessen wird die UdSSR zu dem, was Hitlers Lebensraumprogramm ursprünglich aus Deutschland machen wollte: Eine hochgerüstete Militärmacht, ein Industriestaat, der selbst über alle Rohstoffe verfügt und sich noch dazu selbst ernähren kann.
Die "Denkschrift zum Vierjahresplan" von 1936 ist ein Ausdruck dieser neuen Sichtweise, ich hatte bereits in meiner letzten Stellungnahme darauf hingewiesen. Auch im "Hoßbach-Protokoll" von 1937 taucht die UdSSR nur im Hintergrund als eine überlegene Macht auf, deren Eingreifen in Europa unbedingt vermieden werden soll, während als Deutschlands "Lebensraum" für die absehbare Zukunft der nächsten zwanzig-dreißig Jahre ausdrücklich Mitteleuropa genannt wird, d.h. Deutschland + Österreich + Böhmen und Mähren. Dies war das Ziel, das Hitler im November 1937 als sein Programm und sein Testament (!) vorgestellt hat. Ich habe auf diese Entwicklung bereits an anderer Stelle hingewiesen. (in: Stefan Scheil: Logik der Mächte, S. 117-133: "Die Entwicklung in Hitlers außenpolitischen Zielen zwischen "Mein Kampf" und dem "Hoßbach-Protokoll").
Erst nachdem der Krieg mit der UdSSR in Hitlers Sicht aus militärischen Gründen unvermeidlich geworden war, was im Frühjahr 1940 bis in den Juni hinein noch nicht der Fall gewesen ist (vgl. z.B. auch seine Antwort an Mussolini vom März 1940: "Wenn aber der Bolschewismus sich zu einer russisch-nationalen Staatsideologie und Wirtschaftsidee entwickelt, dann stellt er eine Realität dar, gegen die zu kämpfen wir weder Interesse noch einen Anlaß besitzen." in: ADAP, D, VIII, Dok. 663) tauchen wieder die Gedanken daran auf, diesen Krieg im nationalsozialistischen Sinn zu führen, d.h. über die militärischen Aspekte eines Präventivkriegs weit hinauszugehen und auf den Erwerb von "Lebensraum" abzuzielen.

Quelle: http://www.stefanscheil.gmxhome.de/praeventivkriegsthese4.htm



Gewaltsame Eroberung von "Lebensraum" war eines seiner wichtigsten Ziele, und das hat sich wie ein roter Faden durch sein ganzes Denken und Handeln gezogen, und dann hat er - nachdem Polen aus dem Weg geräumt war - gegen die Sowjetunion genau den Vernichtungs- und Eroberungskrieg geführt, den er angekündigt hatte.
Wie man sich so irren kann :P
Also: Was Hitler 1924 schrieb,spielt für seine spätere Amtszeit kaum eine Rolle,da es sich bei den entsprechenden Kapiteln in "Mein Kampf" nur um eine Spekulation handelte,wie eine mögliche zukünftige Außenpolitik aussehen könnte.Am besten sieht man das bei seiner Denkschrift von 1936 oder dem Hossbachprotokoll:
Die "Denkschrift zum Vierjahresplan" von 1936 ist ein Ausdruck dieser neuen Sichtweise, ich hatte bereits in meiner letzten Stellungnahme darauf hingewiesen. Auch im "Hoßbach-Protokoll" von 1937 taucht die UdSSR nur im Hintergrund als eine überlegene Macht auf, deren Eingreifen in Europa unbedingt vermieden werden soll, während als Deutschlands "Lebensraum" für die absehbare Zukunft der nächsten zwanzig-dreißig Jahre ausdrücklich Mitteleuropa genannt wird, d.h. Deutschland + Österreich + Böhmen und Mähren. Dies war das Ziel, das Hitler im November 1937 als sein Programm und sein Testament (!) vorgestellt hat
Dagegen hat deine antideutsche Hetzerseite nicht zu bieten...

Im Übrigen wiederlegt das die Kriegsgründe der anderen Mächte nicht ;)

Stephan
06.05.2005, 18:40
@Stephan

In "Mein Kampf" war Hitler davon ausgegangen, daß die UdSSR von selbst zusammenbrechen würde, da sie von Juden regiert sei und Juden nach seinem rassistischen Weltbild ja keinen Staat regieren konnten. [...]
Da aber die Sowjetunion ja nicht von selbst zusammengebrochen ist, musste Hilter deshalb wohl oder übel zu Plan B greifen.

Es gab aber eigentlich nie einen Plan B, sondern immer nur einen Plan A!

Hitler hat von Anfang an deutlich gemacht, dass er unter Gewaltantwendung "Lebensraum im Osten" erobern wollte, er hat diese Vorstellungen in "Mein Kampf" formuliert und immer wieder bekräftigt, verfolgt, und mit dem Überfall erst auf Polen und dann auf die Sowjetunion in die Tat umgesetzt.

Das sind die historischen Fakten, die die rechtsextremen Geschichtsfälscher und Hitler-Apologeten immer wieder wegzudiskutieren versuchen, teils mit geradezu hanebüchenen Verrenkungen und Verdrehungen.


Die "Denkschrift zum Vierjahresplan" von 1936 ist ein Ausdruck dieser neuen Sichtweise...
Ah, ja, die "Denkschrift zum Vierjahresplan". Was steht denn dort? Schauen wir mal:


[...] Wenn es uns nicht gelingt, in kürzester Frist die deutsche Wehrmacht in der Ausbildung, in der Aufstellung der Formationen, in der Ausrüstung und vor allem auch in der geistigen Erziehung zur ersten Armee der Welt zu entwickeln, wird Deutschland verloren sein!
(...)
Es haben sich daher dieser Aufgabe alle anderen Wünsche bedingungslos unterzuordnen.
(...)
Die endgültige Lösung liegt in der Erweiterung des Lebensraumes bzw. der Rohstoff- und Ernährungsbasis unseres Volkes.
(...)
Ich stelle damit folgende Aufgabe:

I. Die deutsche Armee muß in 4 Jahren einsatzfähig sein.
II. Die deutsche Wirtschaft muß in 4 Jahren kriegsfähig sein.

Hitlers geheime Denkschrift über den Vierjahresplan, Nuernberg Military Tribunals, Bd. XII, S. 431ff.,
Deutscher Text nach: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, 3. Jahrgang (1955), 2. Heft (April), S.204ff

Ich habe die relevanten Stellen für Sie und Ihre Kameraden extra gefettet hervorgehoben.

Gleich nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten sprach Hitler in seiner neuen Funktion als Reichskanzler in einer Geheimrede am 3. Februar 1933 vor Offizieren der Reichswehr erstmals über die Gewinnung von "Lebensraum im Osten" und dessen Germanisierung. In der Außenpolitik des NS-Regimes nahm das Lebensraum-Konzept eine zentrale ideologische Stellung ein: alle außenpolitischen Bündnisse, Absprachen und Aktionen in den Jahren von 1933 bis 1939 dienten allein der Verwirklichung dieses Zieles!

Und dieser Krieg, den Hitler über mehrere Jahre vorbereitet, im Mai 1939 angekündigt und im September 1939 auch begonnen hat, der war ja nun keineswegs fiktiv. Oder vertreten Sie etwa die Ansicht, er wäre nicht passiert, wäre nur eine Erfindung?


Auch im "Hoßbach-Protokoll" von 1937 taucht die UdSSR nur im Hintergrund als eine überlegene Macht auf, deren Eingreifen in Europa unbedingt vermieden werden soll, während als Deutschlands "Lebensraum" für die absehbare Zukunft der nächsten zwanzig-dreißig Jahre ausdrücklich Mitteleuropa genannt wird, d.h. Deutschland + Österreich + Böhmen und Mähren.
In der Hoßbach-Niederschrift, wie sie korrekt heißt (es handelt sich um eine von dem damaligen Oberst Hoßbach am 10. November 1937 angefertigte Aufzeichnung einer Rede, die Hitler am 5. November 1937 gehalten hat), wurde festgehalten, dass Hitler geäußert habe, dass die deutsche Raumfrage nur durch einen Krieg gelöst werden könne.


[...] Der Führer führte sodann aus:

Das Ziel der deutschen Politik sei die Sicherung und die Erhaltung der Volksmasse und deren Vermehrung. Somit handele es sich um das Problem des Raumes.
(...)
Daß jede Raumerweiterung nur durch Brechen von Widerstand und unter Risiko vor sich gehen könne, habe die Geschichte aller Zeiten - Römisches Weltreich, Englisches Empire - bewiesen. Auch Rückschläge seien unvermeidbar. Weder früher noch heute habe es herrenlosen Raum gegeben, der Angreifer stoße stets auf den Besitzer.
[...]

http://www.ns-archiv.de/krieg/1937/hossbach/index.php


Quelle: http://www.stefanscheil.gmxhome.de/praeventivkriegsthese4.htm
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Und nu?

MfG
Stephan

Neutraler
06.05.2005, 19:07
Anfang muss ich feststellen,dass du bisher nichts zu den Kriegsgründen der anderen beteiligten europäischen Mächte sagen konntest.Indem du ständig auf Deutschland verweißt und dabei die anderen Mächte ignorierst,schaufelst du dir dein eigenen Grab.


Da aber die Sowjetunion ja nicht von selbst zusammengebrochen ist, musste Hilter deshalb wohl oder übel zu Plan B greifen.
Ich hasse unbewiesene und unrealistische Spekulationen.Lass dir etwas besseres einfallen.Traurig,dass wir jetzt schon an dem Punkt angekommen sind,an dem du anfängt zu spekulieren.


Es gab aber eigentlich nie einen Plan B, sondern immer nur einen Plan A!
Ebenfalls unbewiesene Spekulation.


Hitler hat von Anfang an deutlich gemacht, dass er unter Gewaltantwendung "Lebensraum im Osten" erobern wollte, er hat diese Vorstellungen in "Mein Kampf" formuliert und immer wieder bekräftigt, verfolgt, und mit dem Überfall erst auf Polen und dann auf die Sowjetunion in die Tat umgesetzt.
Das ist falsch!Es ist zwar richtig, dass er es in "Mein Kampf" formuliert hat,was aber nicht bindend für ihn war,aber im Verlauf der 30er Jahre hat er dieses Denken annuliert,wie ich bereits oben dargelegt habe!


Das sind die historischen Fakten, die die rechtsextremen Geschichtsfälscher und Hitler-Apologeten immer wieder wegzudiskutieren versuchen, teils mit geradezu hanebüchenen Verrenkungen und Verdrehungen
Mein historische Fakten hast du bisher nichts entgegnet.Wie kommt das? :P


Die endgültige Lösung liegt in der Erweiterung des Lebensraumes bzw. der Rohstoff- und Ernährungsbasis unseres Volkes.
Dem habe ich ja nicht widersprochen,denn wie bereits gesagt:
Auch im "Hoßbach-Protokoll" von 1937 taucht die UdSSR nur im Hintergrund als eine überlegene Macht auf, deren Eingreifen in Europa unbedingt vermieden werden soll, während als Deutschlands "Lebensraum" für die absehbare Zukunft der nächsten zwanzig-dreißig Jahre ausdrücklich Mitteleuropa genannt wird, d.h. Deutschland + Österreich + Böhmen und Mähren. Dies war das Ziel, das Hitler im November 1937 als sein Programm und sein Testament (!) vorgestellt hat.


I. Die deutsche Armee muß in 4 Jahren einsatzfähig sein.
II. Die deutsche Wirtschaft muß in 4 Jahren kriegsfähig sein.

Als Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg vollständig abgerüstet war, hielten es die Siegermächte nicht für notwendig, ihrerseits das Versprechen einzulösen, das eigene Militär abzurüsten; ganz im Gegenteil. Es wurde weiter unbegrenzt gerüstet. Als Hitler dann die deutsche Führung übernahm und im Reichstag mehrfach die Siegermächte auf ihr Versprechen aufmerksam machte, jedoch keine Resonanz erfolgte, faßte Hitler den Entschluß, die gar hilflose Wehrmacht wieder wehrfähig zu machen. Der von den Amerikanern gegründete Völkerbund wurde von seinen Gründern als erstes im Stich gelassen, indem die USA aus dem Völkerbund austraten. Nachdem nicht mehr als fromme Worte aus diesem sog. Völkerbund zustande kamen, ließ Hitler seinerseits den Austritt verlauten. Die Briten vermochten die Tschechoslowakei als militärischen Stützpunkt gegen Deutschland einzusetzen, so daß Hitler gar keine andere Wahl bliebe, als den wirtschaftlich lebensunfähigen tschechoslowakischen Staat zu zerschlagen, um eine militärische Einkreisung zu vermeiden. Polen wurde mit haltlosen Versprechungen der Briten gegen Deutschland aufgewiegelt, worauf Polen keine Einigung über Danzig zuließ. Daß dieser Konflikt die Basis für den kommenden Krieg legte, war den Briten nur Recht, denn sie wollten die deutsche Wirtschaftsmacht, die nicht vom internationalen Weltmarkt bestimmt wurde, zerschlagen, denn der Profit der Hochfinanz wäre höchst gefährdet gewesen, wenn das deutsche Beispiel international Schule gemacht hätte. Außerdem weiß jedes Kind, das sich ein wenig mit dem Kapitalismus beschäftigt hat, daß nur jede erdenkliche Möglichkeit in Kauf genommen wird, um den Profit zu mehren. Darauf zielte damals und zielt noch heute die Politik der amerikanischen und der amerikanisch verbündeten Staaten ab. Solange die Amerikaner ihre Monroe-Doktrin nicht beachten, besitzen sie nicht das moralische Recht, andere Staaten zu verurteilen oder gar zu bekriegen.


Gleich nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten sprach Hitler in seiner neuen Funktion als Reichskanzler in einer Geheimrede am 3. Februar 1933 vor Offizieren der Reichswehr erstmals über die Gewinnung von "Lebensraum im Osten" und dessen Germanisierung.
Irgendeinen Beweis,dass es sich dabei um Sowjetrussland oder Polen handeln könnte?Den gibt es nicht,daher musst du spekulieren.Ich brauche nicht spekulieren,denn ich weiß aus Hitlers Schriften Mitte der 30er Jahre,was er als Lebensraum betrachtete: Das Deutsche Reich + Österreich + Tschechei.Das die Zerschlagung der Resttschechei ein Verbrechen war,streite ich übrigens nicht ab.


In der Außenpolitik des NS-Regimes nahm das Lebensraum-Konzept eine zentrale ideologische Stellung ein: alle außenpolitischen Bündnisse, Absprachen und Aktionen in den Jahren von 1933 bis 1939 dienten allein der Verwirklichung dieses Zieles!
Um welche außenpolitsche Bündnisse(z.B. Nichtangriffspakt mit Polen 1934? und Korridor/Danzig-Verhandlungen?),Absprachen(?)oder Aktionen(?) handelt es sich dabei?


Und dieser Krieg, den Hitler über mehrere Jahre vorbereitet, im Mai 1939 angekündigt und im September 1939 auch begonnen hat, der war ja nun keineswegs fiktiv. Oder vertreten Sie etwa die Ansicht, er wäre nicht passiert, wäre nur eine Erfindung?
1.Inwiefern hat Hitler einen Krieg vorbereitet?
Die Aufrüstung: Deutschland hinkte bis zum Krieg im Rüstungsbereich England,Frankreich und der Sowjetunion hinterher,die allesamt fleißig rüsteten und das nicht seit Hitlers Machtübernahme.Die Westmächte mit den Polen im Bündnis und die UdSSR waren dem DR haushoch überlegen:
Z.B Kampfflugzeugbau:
Die Flugzeugbestände der Luftarmeen zu Hitlers Amtsantritt betragen etwa:
- Vereinigte Staaten von Amerika: 3.100 Militärflugzeuge
- Frankreich: 3.000
- Großbritannien: 1.800
- Italien: 1.700
- Sowjetunion: 1.700
- Polen: 700
- Tschechoslowakei: 670
- Belgien: 350
- Deutschland: 70

Im Februar 1934 bietet Hitler vor dem Völkerbund noch einmal an, dass Deutschland seine Luftstreitkräfte auf 50% der französischen begrenzt, und er schlägt vor, auf Bomber gänzlich zu verzichten. Frankreich verfügte zu der Zeit über knapp 2.000 Einsatzflugzeuge, 1000 Schulflugzeuge und über 2000 Reservemaschinen in Europa und über 100 in den Kolonien. So bedeutet Hitlers Angebot eine Nachrüstung der Deutschen auf etwa 1.000 Kampfflugzeuge oder die Reduzierung der Luftstreitkräfte Frankreich. Von beidem will die Regierung in Paris nichts wissen. Stattdessen teilt Außenminister Barthou am 17. April 1934 dem Völkerbund in Genf mit, dass Frankreich ab sofort nicht mehr an den Abrüstungsverhandlungen teilnimmt und in Zukunft ohne Vereinbarung im Völkerbund so aufrüstet, wie es die französische Sicherheit verlangt.

Im Jahre 1939 neu gebaute Militärflugzeuge:
Sowjetunion: 10.000 Stück
Deutschland: 8.000 Stück
England: 8.000 Stück
USA: 6.000 Stück
Japan 4.500 Stück

Am 1.September 1939 verfügen die europäischen Staaten über folgende Zahlen an sogenannten Frontflugzeugen:
Sowjetunion über 5.000
Deutschland 4.033
England 3.600
Frankreich 2.550
Polen 800

Bei Kriegsausbruch ist Deutschland zwar schon zweite Luftmacht hinter Russland, doch es ist den drei Gegnern England, Frankreich, Polen zusammen noch erheblich unterlegen!

Quelle: 1939 - Der Krieg, der viele Väter hatte!


In der Hoßbach-Niederschrift, wie sie korrekt heißt (es handelt sich um eine von dem damaligen Oberst Hoßbach am 10. November 1937 angefertigte Aufzeichnung einer Rede, die Hitler am 5. November 1937 gehalten hat), wurde festgehalten, dass Hitler geäußert habe, dass die deutsche Raumfrage nur durch einen Krieg gelöst werden könne.
Hitlers Rede vom 5.November 1937 und das Hoßbach-Protokoll:
Hitlers Ausführungen an diesem Abend, wie sie Oberst Hoßbach niederschreibt, befassen sich ausschließlich mit „Lebensraum“ in der Tschechoslowakei und mit dem Anschluss Österreichs. Von lebensraum in Osteuropa ist kein einziges Mal die Rede. Was Hitler ansonsten vor seinen sechs Zuhörern lang und breit erörtert, sind die möglichen Reaktionen Großbritanniens, Frankreichs, Italiens, Polens und der Sowjetunion. Er lässt mit keinem Wort erkennen, dass er Angriffsabsichten gegen diese Staaten haben könnte. Auch die bolschewistische Bedrohung wird an diesem Abend nicht zum Thema, so das Hitler einen krieg mit Russland nicht zur Sprache bringt. Da Hitler seine langen Ausführungen über die „Entwicklungsmöglichkeiten der außenpolitischen Lage“ als sein Testament bezeichnet, ist das, was er hier vorträgt, allem Anschein nach umfassend. Er will den Anschluss Österreichs und er will die Tschechei. Von mehr ist in diesem „letzten Willen“ im November 1937 nicht die Rede!


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Und nu?
Scheil überarbeitet im Moment seine Seite...

MfG

Stephan
06.05.2005, 23:24
Anfang muss ich feststellen,dass du bisher nichts zu den Kriegsgründen der anderen beteiligten europäischen Mächte sagen konntest.
Der Agressor war Nazi-Deutschland! Nazi-Deutschland hat den II. Weltkrieg vom Zaun gebrochen. Das sind die historischen Fakten.

Ob da nun andere, europäische Mächte irgendwelche "Kriegsgründe" gehabt haben, interessiert auf gut deutsch gesagt keine Sau!


Indem du ständig auf Deutschland verweißt und dabei die anderen Mächte ignorierst,schaufelst du dir dein eigenen Grab.
:rofl:

Außerdem heißt es "verweist". Mit der Farbe hat das verweisen auf etwas nämlich nichts zu tun.




Da aber die Sowjetunion ja nicht von selbst zusammengebrochen ist, musste Hilter deshalb wohl oder übel zu Plan B greifen.Ich hasse unbewiesene und unrealistische Spekulationen.
Was ist denn daran nun eine "unbewiesen oder unrealistische Spekulation"?

SIE hatten doch behauptet, dass Hitler gehofft hatte, dass die Sowjetunion von selbt zusammenbrechen würde. Das ist auch tatsächlich passiert...1991!

1924 hingegen, als Hitler "Mein Kampf" geschrieben hat, war ein Zusammenbruch der Sowjetunion nicht abzusehen.




Hitler hat von Anfang an deutlich gemacht, dass er unter Gewaltantwendung "Lebensraum im Osten" erobern wollte, er hat diese Vorstellungen in "Mein Kampf" formuliert und immer wieder bekräftigt, verfolgt, und mit dem Überfall erst auf Polen und dann auf die Sowjetunion in die Tat umgesetzt.
Das ist falsch!
:rofl:


Es ist zwar richtig, dass er es in "Mein Kampf" formuliert hat,was aber nicht bindend für ihn war,aber im Verlauf der 30er Jahre hat er dieses Denken annuliert,wie ich bereits oben dargelegt habe!

[...] Wenn es uns nicht gelingt, in kürzester Frist die deutsche Wehrmacht in der Ausbildung, in der Aufstellung der Formationen, in der Ausrüstung und vor allem auch in der geistigen Erziehung zur ersten Armee der Welt zu entwickeln, wird Deutschland verloren sein!
(...)
Es haben sich daher dieser Aufgabe alle anderen Wünsche bedingungslos unterzuordnen.
(...)
Die endgültige Lösung liegt in der Erweiterung des Lebensraumes bzw. der Rohstoff- und Ernährungsbasis unseres Volkes.
(...)
Ich stelle damit folgende Aufgabe:

I. Die deutsche Armee muß in 4 Jahren einsatzfähig sein.
II. Die deutsche Wirtschaft muß in 4 Jahren kriegsfähig sein.

Hitlers geheime Denkschrift über den Vierjahresplan von 1936, Nuernberg Military Tribunals, Bd. XII, S. 431ff.,
Deutscher Text nach: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, 3. Jahrgang (1955), 2. Heft (April), S.204ff
Korrigieren Sie mich bitte, falls ich mich irren sollte, aber hatten nicht Sie diesen Vierjahresplan in die Diskussion eingebracht?

Diese Denkschrift Hitlers stammt aus dem Jahre 1936!

Wie war noch gleich Ihr Argument? Wir wiederholen noch einmal:


Es ist zwar richtig, dass er es in "Mein Kampf" formuliert hat,was aber nicht bindend für ihn war,aber im Verlauf der 30er Jahre hat er dieses Denken annuliert,wie ich bereits oben dargelegt habe!
Ich habe noch etwas anzubieten, was aus den 30er Jahren stammt, und wo Hitler seine Bestrebungen, Lebensraum im Osten gewinnen zu wollen, wiederholt. Es handelt sich um die von Ihnen in die Diskussion eingeführte Hoßbach-Niederschrift:


[...] Der Führer führte sodann aus:

Das Ziel der deutschen Politik sei die Sicherung und die Erhaltung der Volksmasse und deren Vermehrung. Somit handele es sich um das Problem des Raumes.
(...)
Daß jede Raumerweiterung nur durch Brechen von Widerstand und unter Risiko vor sich gehen könne, habe die Geschichte aller Zeiten - Römisches Weltreich, Englisches Empire - bewiesen. Auch Rückschläge seien unvermeidbar. Weder früher noch heute habe es herrenlosen Raum gegeben, der Angreifer stoße stets auf den Besitzer.
[...]

http://www.ns-archiv.de/krieg/1937/hossbach/index.php
Auch die Hoßbach-Niederschrift stammt aus den 1930er Jahen, genauer aus dem Jahre 1937.

Auch kurz nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler - wir erinnern uns: im Februar 1933! - hielt dieser eine geheime Rede vor hochrangigen Offizieren, in der er seine Ideen von der Eroberung von Lebensraum für das Deutsche Volk im Osten und dessen Germanisierung erneut zum Besten gab:

Hitler spricht vor den Befehlshabern des Heeres und der Marine (http://www.ns-archiv.de/krieg/1933/03-02-1933.php)

Ein kurzer Auszug daraus:

[...]Im Siedeln liegt einzige Mögl., Arbeitslosenheer z. T. wieder einzuspannen. Aber braucht Zeit u. radikale Änderung nicht zu erwarten, da Lebensraum für d(eutsches) Volk zu klein
(...)
Wie soll pol. Macht, wenn sie gewonnen ist, gebraucht werden? Jetzt noch nicht zu sagen. Vielleicht Erkämpfung neuer Export-Mögl., vielleicht - und wohl besser - Eroberung neuen Lebensraumes im Osten u. dessen rücksichtslose Germanisierung.
(...)

Handschriftliche Aufzeichnung des Generalleutnants Liebmann,
München, Archiv des Instituts für Zeitgeschichte, Nr, 167/51, fol. 39.,
zit n. Hofer, Walther, "Der Nationalsozialismus - Dokumente 1933 - 1945", Fischer 1690
So, das war nun der dritte Beleg dafür, dass Hitler auch in den 1930er Jahren an seiner nationalsozialistischen Lebensraumtheorie festhielt und tatsächlich beabsichtigte, diese in die Tat umzusetzen, und den Grundstein dafür auch mit dem Überfall auf Polen im Jahre 1939 gelegt hat.


Mein historische Fakten hast du bisher nichts entgegnet.Wie kommt das?
Von welchen historischen Fakten sabbelt der Typ nur???


[...jede Menge irrelevantes Zeugs del...]

Scheil überarbeitet im Moment seine Seite...
8o Oooooh! Na, denn...

:))

MfG
Stephan

Bodenplatte
06.05.2005, 23:52
Ob da nun andere, europäische Mächte irgendwelche "Kriegsgründe" gehabt haben, interessiert auf gut deutsch gesagt keine Sau!

Durch diesen Beweis seiner Inkompetenz in politischen Dingen, seiner ideologischen Verbortheit und beispiellosen Ignoranz hat sich dieser Teilnehmer endgültig disqualifiziert.

Neutraler
07.05.2005, 14:41
@Bodenplatte

Durch diesen Beweis seiner Inkompetenz in politischen Dingen, seiner ideologischen Verbortheit und beispiellosen Ignoranz hat sich dieser Teilnehmer endgültig disqualifiziert.
Ganz meiner Meinung ;)

Gleich zu Anfang muss ich wiederum feststellen,dass "Stephan" aufgrund seiner mangelnden Kompetenz nichts meinem Text über die Kriegsgründe der verschiedenen Staaten geschrieben hat.


Der Agressor war Nazi-Deutschland!
Das habe ich widerlegt: Polen hat sich ebenfalls sehr aggressiv gegenüber der deutschen,ukrainischen,jüdischen und weißrussischen Minderheit verhalten,es hegte Annektionspläne(Die Westgrenze sollte bis zur Oder reichen)und hat vor Deutschland eine völkerrechtswidrige(gemäß dem Briand-Kellog-Pakt von 1928,den auch Polen unterzeichnete)Teilmobilmachung als Antwort auf ein deutsches Verhandlungsangebot gemacht:
Hitlers Angebot vom 28.April 1939
1. Danzig kehrt als Freistaat in den Rahmen des Deutschen Reiches zurück.
2. Deutschland erhält durch den Korridor eine Straße und eine Eisenbahnlinie zur eigenen Verfügung. Dafür ist Deutschland bereit:
3. sämtliche wirtschaftlichen Rechte Polens in Danzig anzuerkennen;
4. Polen in Danzig einen Freihafen beliebiger Größe und bei vollständig freiem Zugang sicherzustellen;
5. damit die Grenzen zwischen Deutschland und Polen entgültig als gegeben hinzunehmen und zu akzeptieren und
6. einen fünfundzwanzigjährigen Nichtangriffspakt mit Polen abzuschließen
[Domarus, Band II Kurzfassung von Seite 1162]

Am 26.03.1939 übergab der polnische Botschafter Lipski Außenminister Ribbentrop ein Memorandum, das den Versuch Hitlers zum dauerhaften deutsch-polnischen Ausgleich in krasser Form ablehnte. Bei der Übergabe erklärte er dem Reichsaußenminister, er habe die unangenehme Pflicht, darauf hinzuweisen, dass jegliche Verfolgung der deutschen Pläne, insbesondere soweit sie eine Rückkehr Danzigs zum Reich beträfen, den Krieg mit Polen bedeuten würde.
Gleichzeitig mit der Ablehnung der deutschen Vorschläge ordnete die polnische Führung eine Teilmobilisierung ihrer Streitkräfte an. Deutschland hatte hierzu nicht den geringsten Anlass gegeben.


Nazi-Deutschland hat den II. Weltkrieg vom Zaun gebrochen.
1.England:
"Ich betrachte diesen Krieg gegen die deutsche Aggression als ein Ganzes und als einen dreißigjährigen Krieg von 1914 an."
(Winston Churchill, 20.02.1944)

Pat Buchanan, Autor von A Republic, Not an Empire, Kandidat für die US-Republikaner zur Nominierung zum US-Präsidenten, schrieb in seinem Artikel in "The Washington Post" vom 11. Oktober 1999:
Warum war Englands Garantie falsch? Weil England weder den Willen noch die Macht besaß, sie einzulösen. 1939 hätte nur eine Nation Polen vor Hitler retten können: Russland. „Ohne Russland“, erklärte Lloyd George, „sind unsere [polnischen] Garantien die verantwortungsloseste Verpflichtung, die ein Land jemals eingegangen ist. Ich gehe sogar noch weiter, sie waren wahnsinnig.“
Indem England Hitler wegen Polen Krieg androhte, wurde er gezwungen, sich mit Stalin zu einigen. Ergebnis: Die Vernichtung Polens, Stalins Serienvergewaltigung von Finnland, Litauen, Lettland und Estland, so wie Hitler Dänemark, Norwegen, die Niederlande und Frankreich schluckte.
Mitte 1940 kontrollierte Hitler Westeuropa und Stalin Osteuropa. Die Briten waren in Dünkirchen verjagt worden und in einen Krieg verstrickt, der 400.000 Engländern das Leben kostete und das Weltreich zerstörte.
Und dennoch wurde Polen dadurch nicht gerettet! Was also hat die Garantie bewirkt?

Der irische Dramatiker George Bernhard Shaw hat 1939 etwas Interessantes geschrieben: „Der Krieg in Polen ist vorüber…Polen ergab sich und legte sich Hitler zu Füßen. Er war in der Lage zu sagen, dass wir Engländer keine weitere Entschuldigung für die Fortsetzung des Kriegs haben. Daraufhin warfen wir die Maske der irrenden Ritters ab und gestanden glatt, dass wir uns nicht einen Deut um Polen kümmerten, sondern darauf aus waren, Deutschland zu zerschlagen, war wir jetzt die Vernichtung des Hitlerismus nannten“.
Shaw im Londoner New Statesman, 9. Oktober 1939.

Wer hat den Krieg vom Zaun gebrochen?Wer machte aus dem von den Polen gewollten Krieg [„Wir sind uns bewusst, dass der Krieg zwischen Polen und Deutschland nicht vermieden werden kann. Wir müssen uns systematisch und energisch für diesen Krieg vorbereiten. Die heutige Generation wird sehen, dass ein neuer Sieg bei Grunwald in die Seiten der Geschichte eingeschrieben wird. Aber wir werden dieses Grunwald in den Vorstädten von Berlin schlagen. Unser Ideal ist, Polen mit Grenzen an der Oder im Westen und der Neiße in der Lausitz abzurunden und Preußen vom Pregel bis zur Spree einzuverleiben. In diesem Krieg werden keine Gefangenen genommen, es wird kein Platz für humanitäre Gefühle sein“.
Das zensierte und der polnischen Militärdiktatur nahestehende Blatt Mosarstwowiecz 1930] einen Weltkrieg:

"Es braucht nur in England statt Chamberlain Herr Duff Cooper oder Herr Eden oder Herr Churchill an die Macht zu kommen, so wissen wir genau, daß es das Ziel dieser Männer wäre, sofort einen neuen Weltkrieg zu beginnen. Sie machen gar keinen Hehl, sie sprechen das offen aus."
Adolf Hitler in Saarbrücken, am 9.10.1938

Emil Maier-Dorn, deutscher Zeitgeschichtsforscher und Publizist: „England und Frankreich haben den Krieg erklärt. Nicht Deutschland, sondern England und Frankreich haben die Friedensvorschläge zurückgewiesen und nicht nur auf Fortsetzung, sondern auch auf Ausweitung bestanden. Die Englischen und Französischen Imperialisten wollten diesen Krieg in einen Weltkrieg verwandeln“.
Aus: Alleinkriegsschuld, Unkenntnis oder Feigheit, S.51


Das sind die historischen Fakten.
Deine historischen "Fakten" scheinen mir sehr unhistorisch und falsch zu sein.


Ob da nun andere, europäische Mächte irgendwelche "Kriegsgründe" gehabt haben, interessiert auf gut deutsch gesagt keine Sau!
Ja,einen Linksextremist wie du einer bist vielleicht nicht,aber jeder historisch interressierte,der nicht die Alleinschuldthese glauben will,wird das interessieren.


Außerdem heißt es "verweist". Mit der Farbe hat das verweisen auf etwas nämlich nichts zu tun.
Du hast sogar Humor.Erfreulich,aber für mich,denn indem du dich auf nichtssagende Rechtschreibfehler festsetzt,beweist du mir,dass du nichts mehr in der Hand hast...


Was ist denn daran nun eine "unbewiesen oder unrealistische Spekulation"?
Das wirst du noch sehen.Nur Geduld ;)


1924 hingegen, als Hitler "Mein Kampf" geschrieben hat, war ein Zusammenbruch der Sowjetunion nicht abzusehen.
Was auch immer Hitler über Deutschlands Zukunft in Osteuropa geschrieben oder gesagt hat, bevor er am 30. Januar 1933 Reichskanzler wurde, kann unter keinen Umständen als Beweis dafür akzeptiert werden, daß er einen Angriff gegen die Sowjetunion geplant habe, nachdem er die tatsächliche Verantwortung für die deutsche Regierung übernommen hatte. Doch betrachten wir einmal in diesem Zusammenhang die Ansichten Hitlers über Rußland, wie er sie 1925 in »Mein Kampf« zum Ausdruck gebracht hat. Zu jener Zeit lebten Zehntausende weißrussischer Flüchtlinge in Prag, Berlin, Paris, Belgrad und Sofia, die alle damit rechneten, daß die bolschewistische Herrschaft über Rußland in ganz kurzer Zeit zusammenbrechen werde. Infolge der im März 1918 durch Deutschland veranlaßten Selbstbestimmung für Osteuropa waren riesige Gebiete vom alten Zarenreich abgetrennt worden, so daß sie vor dem deutschen Zusammenbruch logischerweise erwarten konnten, sie würden zur Interessensphäre eines industriell mächtigen Deutschen Reichs gehören. Wir wissen, daß Hitler in den Anfangsjahren der nationalsozialistischen Bewegung von dieser Perspektive stark beeindruckt war, da er sich in zahllosen Reden mit dem Vertrag von Brest-Litowsk befaßt hatte. Damals erschien der Zusammenbruch des Bolschewismus so gut wie sicher und damit auch die Wiederherstellung der deutschen Position in Osteuropa, die es im März 1918 als vorherrschende Macht noch besaß. Als Hitler 1933 Kanzler wurde, hatte er ganz andere Probleme. In der Zwischenzeit war die Bolschewikenherrschaft in Rußland nicht zusammengebrochen. Wie kann man einfach annehmen, daß Hitlers mündliche und schriftliche Äußerungen der zwanziger Jahre, wie logisch und praktisch sie auch zu jener Zeit erschienen sein mögen, nach Übernahme der Kanzlerschaft immer noch zu den festen Zielen seiner Politik gehörten! Ein solches Vorgehen wäre unwissenschaftlich, ohne den Beweis dafür in den Händen zu haben, daß Hitler in der Zeit von 1933 bis 1939 den Plan hatte, die Sowjetunion anzugreifen. Doch gerade diesen Beweis gibt es nicht. Die zahlreichen polnischen Propagandisten von heute wären hocherfreut, könnten sie auch nur die Spur eines Beweises dafür finden, daß Hitler oder Göring den polnischen Führern des alten Regimes vorgeschlagen hätten, Deutschland und Polen sollten sich zu einem militärischen Angriff gegen die Sowjetunion zusammenschließen. Selbst die Unmenge des in Nürnberg vorgelegten, teils echten, teils falschen Propagandamaterials vermochte eine derartige Absicht Hitlers in keiner Weise zu bestätigen.


Hitler hat von Anfang an deutlich gemacht, dass er unter Gewaltantwendung "Lebensraum im Osten" erobern wollte, er hat diese Vorstellungen in "Mein Kampf" formuliert und immer wieder bekräftigt, verfolgt, und mit dem Überfall erst auf Polen und dann auf die Sowjetunion in die Tat umgesetzt.
Hitler schreibt in den 30er Jahren zwar vom Lebensraum im Osten,er meint damit aber nicht die UdSSR,sondern Österreich und die Tschechei,die er an das Deutsche Reich angliedern wollte.Bisher hast du dem nichts entgegenzusetzen gehabt. :rolleyes:


Korrigieren Sie mich bitte, falls ich mich irren sollte, aber hatten nicht Sie diesen Vierjahresplan in die Diskussion eingebracht?
Ja,ich hatte ihn entsprechend zitiert.


Ich habe noch etwas anzubieten, was aus den 30er Jahren stammt, und wo Hitler seine Bestrebungen, Lebensraum im Osten gewinnen zu wollen, wiederholt.
Ich schrieb ja bereits:
Hitlers Rede vom 5.November 1937 und das Hoßbach-Protokoll:
Hitlers Ausführungen an diesem Abend, wie sie Oberst Hoßbach niederschreibt, befassen sich ausschließlich mit „Lebensraum“ in der Tschechoslowakei und mit dem Anschluss Österreichs. Von lebensraum in Osteuropa ist kein einziges Mal die Rede. Was Hitler ansonsten vor seinen sechs Zuhörern lang und breit erörtert, sind die möglichen Reaktionen Großbritanniens, Frankreichs, Italiens, Polens und der Sowjetunion. Er lässt mit keinem Wort erkennen, dass er Angriffsabsichten gegen diese Staaten haben könnte. Auch die bolschewistische Bedrohung wird an diesem Abend nicht zum Thema, so das Hitler einen krieg mit Russland nicht zur Sprache bringt. Da Hitler seine langen Ausführungen über die „Entwicklungsmöglichkeiten der außenpolitischen Lage“ als sein Testament bezeichnet, ist das, was er hier vorträgt, allem Anschein nach umfassend. Er will den Anschluss Österreichs und er will die Tschechei. Von mehr ist in diesem „letzten Willen“ im November 1937 nicht die Rede


Auch kurz nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler - wir erinnern uns: im Februar 1933! - hielt dieser eine geheime Rede vor hochrangigen Offizieren, in der er seine Ideen von der Eroberung von Lebensraum für das Deutsche Volk im Osten und dessen Germanisierung erneut zum Besten gab
Hast du vergessen zu lesen,was ich dazu schrieb:
Irgendeinen Beweis,dass es sich dabei um Sowjetrussland oder Polen handeln könnte? Den gibt es nicht,daher musst du spekulieren.Ich brauche nicht spekulieren,denn ich weiß aus Hitlers Schriften Mitte der 30er Jahre,was er als Lebensraum betrachtete: Das Deutsche Reich + Österreich + Tschechei.


So, das war nun der dritte Beleg dafür, dass Hitler auch in den 1930er Jahren an seiner nationalsozialistischen Lebensraumtheorie festhielt und tatsächlich beabsichtigte, diese in die Tat umzusetzen, und den Grundstein dafür auch mit dem Überfall auf Polen im Jahre 1939 gelegt hat.
Das ist der Beleg dafür,dass du bisher nicht beweisen konntest,dass es sich hierbei um Polen oder die Sowjetunion handelte.Hitler spricht im Vierjahresplan und im Hossbachprotokoll von Österreich und der Tschechei,welche er als "Lebensraum" zur "Sicherstellung der Ernährungsgrundlage" annektieren will.Er spricht weder von Polen,mit dem er noch seinen Nichtangriffspakt hat,welchen er erst nachdem die Polen im März 1939 teilmobilgemacht hatten kündigte noch von der Sowjetunion,von dem nur gesagt wird,dass man sie aus Europa heraushalten will:

"Wenn auch die Besiedelung insbesondere der Tschechei keine dünne sei, so könne die Einverleibung der Tschechei und Österreichs den Gewinn von Nahrungsmitteln für 5-6 Millionen Menschen bedeuten unter Zugrundelegung, daß eine zwangsweise Emigration aus der Tschechei von zwei, aus Österreich von einer Million Menschen zur Durchführung gelange. Die Angliederung der beiden Staaten an Deutschland bedeute militär-politisch eine wesentliche Entlastung infolge kürzerer, besserer Grenzziehung, Freiwerdens von Streitkräften für andere Zwecke und der Möglichkeit der Neuaufstellung von Truppen bis in Höhe von etwa 12 Divisionen, wobei auf 1 Million Einwohner eine neue Division entfalle."

"Das Maß der Überraschung und der Schnelligkeit unseres Handelns sei für die Stellungnahme Polens entscheidend. Gegen ein siegreiches Deutschland wird Polen - mit Rußland im Rücken - wenig Neigung haben, in den Krieg einzutreten.

Einem militärischen Eingreifen Rußlands müsse durch die Schnelligkeit unserer Operationen begegnet werden; ob ein solches überhaupt in Betracht kommen werde, sei angesichts der Haltung Japans mehr als fraglich."
Zitiert aus der Hoßbach-Niederschrift


Von welchen historischen Fakten sabbelt der Typ nur???
Von denen,die du nicht beantworten konntest...

Stephan
07.05.2005, 18:10
Gleich zu Anfang muss ich wiederum feststellen,dass "Stephan" aufgrund seiner mangelnden Kompetenz nichts meinem Text über die Kriegsgründe der verschiedenen Staaten geschrieben hat.
Es ist völlig irrelevant, ob andere Staaten vielleicht auch Gründe für einen Krieg gehabt haben. Mit viel Phantasie und Interpretationen schafft man es immer, vermeintliche Kriegsgründe zu konstruieren.

Betrachten wir doch stattdessen lieber die Realität - das, was tatsächlich passiert ist!

Historischer Fakt ist und bleibt: Deutschland hat am 01. September 1939 Polen überfallen!

Polen war natürlich nicht der Hauptgegner. Der wichtigste Gegner war die Sowjetunion, aber bei Hitlers geplanten Feldzug nach Osten war u.a. Polen im Weg:


Was Hitler wirklich wollte, hing mit dem letzten großen Ziel aller seiner Politik zusammen: dem Gewinn neuen Lebensraums.

Denn zu den unabdingbaren Voraussetzungen des geplanten Eroberungszuges gegen Osten zählte eine gemeinsame Grenze mit der Sowjetunion. Bis dahin war Deutschland von denen Ebenen Rußlands, die Hitler ins Auge gefaßt hatte, durch einen Staatengürtel getrennt, der von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer, von den Baltischen Staaten bis nach Rumänien reichte. Einer oder mehrere von ihnen mußten ihm das militärische Aufmarschgelände zur Verfügung stellen, durch das er an Rußland heranrückte, anders war der Krieg nicht zu beginnen.

Joachim Fest, "Hitler", Propyläen, S. 789f
Polen spielte in Hitlers Überlegungen eine ähnliche Rolle wie Belgien beim Angriff auf Frankreich: Ein Gebiet, das im Weg war und überwunden werden musste, bevor der eigentliche Konflikt begann. In dieses Kalkül gehört auch der mit Stalin abgeschlossene Geheimplan zur Aufteilung Polens: Dadurch wurde eine gemeinsame Grenze hergestellt.

Das zentrale Anliegen Hitlers Außenpolitik war die Gewinnung neuen Lebensraumes im Osten. Welche Staaten damit gemeint waren, führte Hitler bereits in "Mein Kampf" aus:


So wie unsere Vorfahren den Boden, auf dem wir heute leben, nicht vom Himmel geschenkt erhielten, sondern durch Lebenseinsatz erkämpfen mußten, so wird auch uns in Zukunft den Boden und damit das Leben für unser Volk keine völkische Gnade zuweisen, sondern nur die Gewalt eines siegreichen Schwertes.

So sehr wir heute auch alle die Notwendigkeiten einer Auseinandersetzung mit Frankreich erkennen, so wirkungslos bliebe sie in der großen Linie, wenn sich in ihr unser außenpolitisches Ziel erschöpfen würde. Sie kann und wird nur Sinn erhalten, wenn sie die Rückendeckung bietet für eine Vergrößerung des Lebensraumes unseres Volkes in Europa. Denn nicht in einer kolonialen Erwerbung haben wir die Lösung dieser Frage zu erblicken, sondern ausschließlich im Gewinn eines Siedlungsgebietes, das die Grundfläche des Mutterlandes selbst erhöht und dadurch nicht nur die neuen Siedler in innigster Gemeinschaft mit dem Stammland erhält, sondern der gesamten Raummenge jene Vorteile sichert, die in ihrer vereinten Größe liegen.

(...)

Deutschland wird entweder Weltmacht oder überhaupt nicht sein. Zur Weltmacht aber braucht es jene Größe, die ihm in der heutigen Zeit die notwendige Bedeutung und seinen Bürgern das Leben gibt.

Damit ziehen wir Nationalsozialisten bewußt einen Strich unter die außenpolitische Richtung unserer Vorkriegszeit. Wir setzen dort an, wo man vor sechs Jahrhunderten endete. Wir stoppen den ewigen Germanenzug nach dem Süden und Westen Europas und weisen den Blick nach dem Land im Osten. Wir schließen endlich ab die Kolonial- und Handelspolitik der Vorkriegszeit und gehen über zur Bodenpolitik der Zukunft.

Wenn wir aber heute in Europa von neuem Grund und Boden reden, können wir in erster Linie nur an Rußland und die ihm untertanen Randstaaten denken.

Adolf Hitler, "Mein Kampf", S. 742f
Eine weitere Fundstelle in "Mein Kampf":


Ich gestehe offen, daß ich schon in der Vorkriegszeit es für richtiger gehalten hätte, wenn sich Deutschland, unter Verzicht auf die unsinnige Kolonialpolitik und unter Verzicht auf Handels-und Kriegsflotte, mit England im Bunde, gegen Rußland gestellt hätte und damit von der schwachen Allerweltspolitik zu einer entschlossenen europäischen Politik kontinentalen Bodenerwerbs übergegangen wäre.

Adolf Hitler, "Mein Kampf", S. 753
Auch kurz nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 31. Januar 1933 hielt dieser eine geheime Rede vor hochrangigen Offizieren, in der er seine Ideen von der Eroberung von Lebensraum für das Deutsche Volk im Osten und dessen Germanisierung erneut zum Besten gab:

Hitler spricht vor den Befehlshabern des Heeres und der Marine (http://www.ns-archiv.de/krieg/1933/03-02-1933.php)

Ein kurzer Auszug daraus:


[...]Im Siedeln liegt einzige Mögl., Arbeitslosenheer z. T. wieder einzuspannen. Aber braucht Zeit u. radikale Änderung nicht zu erwarten, da Lebensraum für d(eutsches) Volk zu klein
(...)
Wie soll pol. Macht, wenn sie gewonnen ist, gebraucht werden? Jetzt noch nicht zu sagen. Vielleicht Erkämpfung neuer Export-Mögl., vielleicht - und wohl besser - Eroberung neuen Lebensraumes im Osten u. dessen rücksichtslose Germanisierung.
(...)

Handschriftliche Aufzeichnung des Generalleutnants Liebmann,
München, Archiv des Instituts für Zeitgeschichte, Nr, 167/51, fol. 39.,
zit n. Hofer, Walther, "Der Nationalsozialismus - Dokumente 1933 - 1945", Fischer 1690

Am 11. April 1939 hielt Hitler vor Angehörigen der Wehrmacht eine weitere Rede und befahl die Durchführung der Angriffsvorbereitungen gegen Polen, wobei er auch erstmals den Tarnnamen "Fall Weiß" für die Operation gebrauchte:


"Die gegenwärtige Haltung Polens erfordert es, [...] die militärischen Vorbereitungen zu treffen, um nötigenfalls jede Bedrohung von dieser Seite für alle Zukunft auszuschließen. Das deutsche Verhältnis zu Polen bleibt weiterhin von dem Grundsatz bestimmt, Störungen zu vermeiden. Sollte Polen seine bisher auf dem gleichen Grundsatz beruhende Politik gegenüber Deutschland umstellen und eine das Reich bedrohende Haltung einnehmen, so kann ungeachtet des geltenden Vertrages eine endgültige Abrechnung erforderlich werden. Das Ziel ist dann, die politische Wehrkraft zu zerschlagen und eine den Bedürfnissen der Landesverteidigung entsprechende Lage, im Osten zu schaffen. Der Freistaat Danzig wird spätestens mit Beginn des Konfliktes als deutsches Reichsgebiet erklärt. Die politische Führung sieht es als ihre Aufgabe an, Polen in diesem Fall womöglich zu isolieren, d.h. den Krieg gegen Polen zu beschränken. [...] Die großen Ziele im Aufbau der deutschen Wehrmacht bleiben weiterhin durch die Gegnerschaft der westlichen Demokratien bestimmt. Der Fall "Weiß" bildet lediglich eine vorsorgliche Ergänzung der Vorbereitungen [...] Die Aufgabe der Wehrmacht ist es, die polnische Wehrmacht zu vernichten. Hierzu ist ein überraschender Angriffsbeginn anzustreben und vorzubereiten. Die getarnte oder offene allgemeine Mobilmachung wird erst am Angriffsvortage zu dem spätestmöglichen Termin befohlen werden.

zit. n. Hubatsch, Walther, "Hitlers Weisungen für die Kriegführung 1939-1945 - Dokumente des Oberkommandos der Wehrmacht", S. 17
Am 23. Mai 1939 wiederholt Hitler seine Lebensraum-Pläne in einer Besprechung, die in der sog. "Schmundt-Mitschrift" dokumentiert ist:


"Danzig ist nicht das Objekt, um das es geht. Es handelt sich für uns um Arrondierung des Lebensraumes im Osten und um Sicherstellung der Ernährung ... In Europa ist keine andere Möglichkeit zu sehen."

Bericht über eine Besprechung (Schmundt-Mitschrift) (http://www.ns-archiv.de/krieg/1939/schmundt/23-05-1939-schmundt.php), auch: Max Domarus, "Hitlerreden 1932 - 1945", Bd. II, S. 1197
Der Schweizer Diplomat, Historiker und Professor Carl J. Burckhardt berichtet in seinem Buch "Meine Danziger Mission" über seine Zeit als Hoher Kommissar der freien Stadt und auch über eine Begegnung mit dem damaligen deutschen Reichskanzler Adolf Hitler am 11. August 1939 auf dem Obersalzberg. Hitler soll gesagt haben:


"Alles was ich unternehme, ist gegen Russland gerichtet; wenn der Westen zu dumm und zu blind ist, um dies zu begreifen, werde ich gezwungen sein, mich mit den Russen zu verständigen, den Westen zu schlagen, und dann nach seiner Niederlage mich mit meinen versammelten Kräften gegen die Sowjetunion zu wenden. Ich brauche die Ukraine, damit man uns nicht wieder wie im letzten Krieg aushungern kann."

Michalka, Wolfgang (Hrsg.), "Deutsche Geschichte 1933-1945", Fischer 11251
Ich habe hier jetzt eine Vielzahl von Zitaten aufgeführt, die allesamt belegen, dass Hitlers gewalttätigen Ideen vom Erwerb neuen Lebensraums für das deutsche Volk mit ebenso klaren Vorstellungen verbunden waren, wo dieser zusätzliche Lebensraum zu finden sei: im Osten bzw. in der Sowjetunion!

Die Einzelheiten, wie dieser neu eroberte "Lebensraum" zu gestalten sei, hat Himmler später in seiner Schrift über die "Behandlung der Fremdvölkischen" bzw. im "Generalplan Ost" ausgearbeitet und ausarbeiten lassen. Auch zu dieser Ausplünderung wäre noch eine Menge zu sagen.

Der rechtsextreme Geschichtsfälscher Neutraler war bislang noch nicht in der Lage, diesbezüglich irgendetwas zu widerlegen oder zu entkräften.

Stattdessen löscht Neutraler in seinen Antworten die von mir vorgebrachten Zitate Hitlers raus, die nicht in sein Weltbild passen, und beschränkt sich auf unhaltbare Spekulationen und Vermutungen à la dass ja auch andere Staaten Gründe für einen Krieg gehabt hätten.

Das mag durchaus sein, spielt aber keine Rolle, denn Fakt ist und bleibt: Nazi-Deutschland war der Agressor und hat den II. Weltkrieg mit dem Überfall auf Polen begonnen!

Die Argumentation von Neutraler ist daher in etwa so dumm wie eine vergleichbare Verteidigungsstrategie eines Strafverteidigers vor Gericht, der seinen wegen Mordes angeklagten und überführten Klienten mit dem Argument rausboxen will, dass ja auch andere Personen einen Grund gehabt hätten, das Opfer zu töten.


Hitlers Angebot vom 28.April 1939

[...snip...]
Also, hier stimmt m.E. das Datum nicht! Ich befürchte, das war am 21. März 1939.

Diese an sich vernünftig klingenden Forderungen für einen deutsch-polnischen Ausgleich entsprachen natürlich in keinster Weise den eigentlichen Absichten Hitlers, wie er sie schon am 11. April seinen höchsten Führern der Wehrmacht bekanntgab (siehe oben: Angriffsvorbereitungen/"Fall Weiß").

Was war nun Sinn und Zweck dieses "Angebots"?


Was Hitler wirklich wollte, hing mit dem letzten großen Ziel aller seiner Politik zusammen: dem Gewinn neuen Lebensraums.

Joachim Fest, "Hitler", Propyläen, S. 789
Und zu den unabdingbaren Voraussetzungen des geplanten Eroberungszuges gegen Osten zählte eine gemeinsame Grenze mit der Sowjetunion.

Um diese gemeinsame Grenze herzustellen, mussten die dazwischen liegenden Staaten als Aufmarschgebiet gewonnen werden. Dazu gab es drei Möglichkeiten:

1. Hitler konnte die Staaten durch Bündnisse gewinnen.
2. Hitler konnte einzelne von ihnen selbst annektieren.
3. Hitler konnte sie durch die Sowjetunion annektieren lassen, die für diesen Fall ihrerseits mit ihrer Grenze an Deutschland heranrückte.

Was war also Zweck dieses Angebots? Antwort: Hitler wollte Warschau für einen gemeinsamen Überfall auf die Sowjetunion gewinnen,...


...und ganz auf dieser Linie verneinte Hitler in einer Unterredung mit v. Brauchitsch am 25. März eine gewaltsame Lösung der Danziger Frage, fand aber immerhin eine militärische Aktion gegen Polen unter "besonders günstigen politischen Voraussetzungen" erwägenswert.

Joachim Fest, "Hitler", Propyläen, S. 789

Schon 1937 hat Außenminister Joachim von Ribbentrop in London zu Churchill folgendes gesagt:


Es sei aber unerläßlich, daß England Deutschland in Osteuropa Lebensraum einräume. Deutschland müsse für seine wachsende Bevölkerung Lebensraum haben. Deshalb müßten Danzig und Polen Deutschland einverleibt werden. Weißrußland und die Ukraine seien für die künftige Existenz Großdeutschlands mit seinen siebzig Millionen Einwohnern unentbehrlich.
Churchill war damit nicht einverstanden, und Ribbentrop meinte:

"In diesem Fall ist der Krieg unvermeidlich. Es gibt keinen Ausweg. Der Führer ist entschlossen. Nichts wird ihn aufhalten und nichts wird uns aufhalten."

W. Churchill, "Der Zweite Weltkrieg", München 1996, S. 125f

MfG
Stephan

Neutraler
07.05.2005, 21:32
@Stephan

Es ist völlig irrelevant, ob andere Staaten vielleicht auch Gründe für einen Krieg gehabt haben. Mit viel Phantasie und Interpretationen schafft man es immer, vermeintliche Kriegsgründe zu konstruieren.
Es ist nicht irrelevant,ob andere Staaten Kriegsgründe hatten.Nur so lässt sich erklären,warum es ein Weltkrieg wurde!


Betrachten wir doch stattdessen lieber die Realität - das, was tatsächlich passiert ist!
Das habe ich bereits betrachtet und du hast dem nichts entgegengesetzt ;)


Historischer Fakt ist und bleibt: Deutschland hat am 01. September 1939 Polen überfallen!
Entscheidend ist,was den ersten Schüssen vorausgegangen ist.Und das ignorierst du aus mir sehr wohl bekannten Gründen!


Der wichtigste Gegner war die Sowjetunion, aber bei Hitlers geplanten Feldzug nach Osten war u.a. Polen im Weg:
1.Wie kann man einfach annehmen, daß Hitlers mündliche und schriftliche Äußerungen der zwanziger Jahre, wie logisch und praktisch sie auch zu jener Zeit erschienen sein mögen, nach Übernahme der Kanzlerschaft immer noch zu den festen Zielen seiner Politik gehörten! Ein solches Vorgehen wäre unwissenschaftlich, ohne den Beweis dafür in den Händen zu haben, daß Hitler in der Zeit von 1933 bis 1939 den Plan hatte, die Sowjetunion anzugreifen. Doch gerade diesen Beweis gibt es nicht. Die zahlreichen polnischen Propagandisten von heute wären hocherfreut, könnten sie auch nur die Spur eines Beweises dafür finden, daß Hitler oder Göring den polnischen Führern des alten Regimes vorgeschlagen hätten, Deutschland und Polen sollten sich zu einem militärischen Angriff gegen die Sowjetunion zusammenschließen.

2.Der Kontinentalblock
Die neue japanische Außenpolitik regte Hitler dazu an, die Kontinentalblockidee aufzugreifen und über ein Bündnis Deutschland-Italien-Sowjetunion-Japan nachzudenken. Eine derartige Koalition wäre militärisch unschlagbar. Gegen das traditionelle Kampfmittel der Angelsachsen, die Wirtschaftsblockade, würde der Kontinentalblock unempfindlich sein. Zwar hatte Hitler am 31.Juli während der Konferenz auf dem Berghof von seinem „bestimmten Entschluss“ gesprochen, Russland im Frühjahr 1941 „zu erledigen“, tatsächlich war dies aber seither nicht mehr als eine Planung unter anderen. Am 26. September 1940 trug der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Hitler seine Lageauffassung vor: „Suezkanal muss genommen werden; zweifle, dass Italiener es allein fertig bringen; daher Unterstützung durch deutsche Truppen nötig. Von Suez aus Vorgehen durch Palästina, Syrien bis an Türkei nötig. Wenn wir soweit sind, ist Türkei in unserer Gewalt. Russlandproblem erhält dann anderes Aussehen. Russland hat im Grunde Furcht vor Deutschland. Fraglich, ob dann noch Vorgehen gegen R. von Norden her nötig sein wird.“
Hitler fand die Lagebeurteilung Readers überzeugend: „Führer stimmt Gedankengängen grundsätzlich zu… Russland… werde er zu veranlassen veranlassen suchen, energisch gegen Süden – Persien, Indien – vorzugehen, um dort den Ausweg zum Ozean zu erhalten, der für Russland wichtiger sei als die Positionen an der Ostsee. Auch der Führer ist der Ansicht, dass Russland größere Furcht vor der Stärke Deutschlands habe…“. Diese Äußerung Hitlers zeigt, dass zu diesem Zeitpunkt von einem „festen Entschluss“ die Sowjetunion anzugreifen, tatsächlich noch keine Rede sein konnte. Zwischen August und November 1940 bemühte sich Hitler, die Sowjetunion für die Verwirklichung der Kontinentalblockkonzeption zu gewinnen. Außer Russland, Italien und Japan sollten sich nach Hitlers Wunsch auch noch Frankreich und Spanien der großen Koalition anschließen. Unmittelbar nach der Konferenz auf dem Berghof, am 1.August 1940, erließ Hitler die „Weisung Nr. 17), die die Verschärfung des Luft- und Seekrieges gegen England England anordnete, um die Voraussetzung für dessen „entgültige Niederringung“ zu schaffen. Hitler machte die Zerschlagung der englischen Luftwaffe zur Vorbedingung für das geplante Landeunternehmen gegen Großbritannien. Unter günstigen Umständen sollte die Landung im Frühjahr oder Frühsommer 1941 eventuell doch noch durchgeführt werden. In diesen Monaten waren Hitler und die deutsche Führung hinsichtlich des weiteren Vorgehens höchst unsicher. Am 27. August schreibt Halder: „Das Heer soll für alles bereit sein, ohne das eine klare Auftragserteilung erfolgt“. Bis in den November hinein nennt Halder in seinen Aufzeichnungen an erster Stelle immer England, und erst nach dem besuch Molotows Mitte November in Berlin wird dieser Platz von der Sowjetunion eingenommen. Am 27. September bemerkte Halder, man müsse abwarten, welche Wirkung der soeben unterzeichnete Dreimächtepakt zwischen Deutschland, Italien und Japan auf Russland haben werde. Drei Tage später hielt er fest: „Die Nachrichten, dass Russland im Jahre 1941 mit einem bewaffneten Konflikt mit uns rechnet, mehren sich. Die Vorbereitungen in der Ausbildung der russischen Truppe treten stark hervor. England hoffte nach Hitlers Meinung immer noch auf Amerika und die Sowjetunion, aber: „Russlands Rechnung misslungen. Wir stehen jetzt mit 40 später mit 100 Div. An russischer Grenze. Russland würde auf Granit beißen; aber nicht wahrscheinlich, dass Russland sich in Gegensatz zu uns setzt…Beide Hoffnungen Englands sind also Fehlschlüsse; aber man muss nach Wegen suchen, wie man außer Landung dem Engländer beikommt…Im Augenblick ist die beste Lösung eine europäische Koalition.“ Am 1.November notiert Halder: „Führer hofft, Russland in die Front gegen England einbauen zu können.
Ende Oktober war man über die weitere Entwicklung der deutsch-sowjetischen Beziehungen durchaus zuversichtlich: Russland: Haltung (zum italienisch-griechischen Konflikt, Anmerkung des Autors) gibt zum keinerlei Besorgnis Anlass. UdSSR wird weiterhin Rückendeckung des Europa-Blocks bilden. Wirtschaftliche Lieferungen an Deutschland laufen planmäßig. Fortschreitende Entspannung des Verhältnisses Russland-Japan wird erwartet…“Ostfall“ wird bei augenblicklicher Lageentwicklung nicht mehr für wahrscheinlich gehalten. Trotzdem ist der Ausbau der Verteidigungsbereitschaft und die waffenmäßige Vorbereitung im befohlenen beschleunigten Tempo weiter durchzuführen“. Halder hielt Ende Oktober die Aussage Hitlers fest, er hoffe die Sowjetunion für den Beitritt zum Dreimächtepakt gewinnen zu können.

Soviel von zu der Qualität von dem Buch von Fest:
Hitler hat den Krieg nicht begonnen mit dem Ziel die UdSSR anzugreifen.Im Gegenteil: Der Hitler-Stalin-Pakt sollte lange halten und Hitler im Jahre 1940 plante sogar,die UdSSR zu einem Kontinentalblock zu bewegen!


Polen spielte in Hitlers Überlegungen eine ähnliche Rolle wie Belgien beim Angriff auf Frankreich: Ein Gebiet, das im Weg war und überwunden werden musste, bevor der eigentliche Konflikt begann. In dieses Kalkül gehört auch der mit Stalin abgeschlossene Geheimplan zur Aufteilung Polens: Dadurch wurde eine gemeinsame Grenze hergestellt.
Gibt es für diese unrealistische Spekulation deinerseits auch mal soetwas wie ein Beweis,ein Dokument oder irgendeine Rede?Ich glaube kaum,dass es sie gibt,deshalb unterlasse es gefälligst,mich mit diesen Spekulationen zu bedrängen...


Polen spielte in Hitlers Überlegungen eine ähnliche Rolle wie Belgien beim Angriff auf Frankreich: Ein Gebiet, das im Weg war und überwunden werden musste, bevor der eigentliche Konflikt begann. In dieses Kalkül gehört auch der mit Stalin abgeschlossene Geheimplan zur Aufteilung Polens: Dadurch wurde eine gemeinsame Grenze hergestellt.
Das sogenannte Kalkül muss erst einmal bewiesen werden...


Das zentrale Anliegen Hitlers Außenpolitik war die Gewinnung neuen Lebensraumes im Osten. Welche Staaten damit gemeint waren, führte Hitler bereits in "Mein Kampf" aus:
Es war zu erwarten,dass du es nicht versteht,dass Hitler in der zweiten Hälfte der 30er Jahre neue Ziele in seinen Denkschriften und Weisungen formulierte: Er gedachte,wie es in der Hossbachniederschrift formuliert ist, "Lebensraum" in Österreich und der Tschechei zu finden.Er spricht dabei weder von Polen noch von der Sowjetunion!
Die geschätzten Leser können diese Tatsachen in meinen Texten wiederfinden,auf die "Stephan" nicht eingegangen ist!


Auch kurz nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 31. Januar 1933 hielt dieser eine geheime Rede vor hochrangigen Offizieren, in der er seine Ideen von der Eroberung von Lebensraum für das Deutsche Volk im Osten und dessen Germanisierung erneut zum Besten gab:
Ich schreibe nun zum letzten Mal:
Irgendeinen Beweis,dass es sich dabei um Sowjetrussland oder Polen handeln könnte? Den gibt es nicht,daher musst du spekulieren.Ich brauche nicht spekulieren,denn ich weiß aus Hitlers Schriften Mitte der 30er Jahre,was er als Lebensraum betrachtete: Das Deutsche Reich + Österreich + Tschechei.


Am 11. April 1939 hielt Hitler vor Angehörigen der Wehrmacht eine weitere Rede und befahl die Durchführung der Angriffsvorbereitungen gegen Polen, wobei er auch erstmals den Tarnnamen "Fall Weiß" für die Operation gebrauchte:
Du bist wirklich der lächerlichste Hobbyhistoriker,der mir jemals begegnet ist.Außen deinen Texten vom "NS-Archiv" hast du mir nichts entgegenzusetzen.In deiner Inkompetenz hast du noch nicht einmal gemerkt,dass du mir einen Text vorgesetzt hast,der meine These stützt:


Die gegenwärtige Haltung Polens erfordert es, [...] die militärischen Vorbereitungen zu treffen, um nötigenfalls jede Bedrohung von dieser Seite für alle Zukunft auszuschließen.
Polen sollte also nötigenfalls als Bedrohung ausgeschaltet werden und nicht,um Lebensraum zu erobern!


Das deutsche Verhältnis zu Polen bleibt weiterhin von dem Grundsatz bestimmt, Störungen zu vermeiden.
Richtig,denn schließlich hat man bis zu letzt versucht,mit den Polen zu verhandeln.


Sollte Polen seine bisher auf dem gleichen Grundsatz beruhende Politik gegenüber Deutschland umstellen und eine das Reich bedrohende Haltung einnehmen, so kann ungeachtet des geltenden Vertrages eine endgültige Abrechnung erforderlich werden.


Der Fall "Weiß" bildet lediglich eine vorsorgliche Ergänzung der Vorbereitungen
Die beiden oberen Zitate sind wirklich sehr interessant,denn schließlich sagen sie aus,dass Hitler nur eine Vorsichtsmaßnahme getroffen hat für den Fall,dass Polen seine Haltung zu Deutschland ändern würde.So dämlich wie du muss man erst einmal sein.Damit hast du mir ein wenig geholfen,den anderen klarzumachen,was du für eine erbärmliche Witzfigur bist :))


Danzig ist nicht das Objekt, um das es geht. Es handelt sich für uns um Arrondierung des Lebensraumes im Osten und um Sicherstellung der Ernährung ... In Europa ist keine andere Möglichkeit zu sehen
Hitlers Rede vom 23.Mai 1939

Diese Rede vom 23. Mai 1939 ist nach Sinn und Inhalt sehr umstritten. Sie ist die zweite der schon erwähnten „Schlüsselreden“, mit denen das Nürnberger Militärgericht versucht, den angeklagten Generalen und Admiralen ihre „gemeinsame Planung eines Krieges und Verschwörung gegen den Frieden“ nachzuweisen Die Rede, das sei gleich vermerkt, liegt auch in diesem Falle nicht als Wortlautprotokoll. Oberstleutnant Schmundt, zu der Zeit Hitlers Wehrmachtsadjudant, hat sie irgendwann nach der Besprechung aus dem Gedächtnis zu Papier gebracht. Er vermerkt auf der ersten Seite seiner Neiderschrift „sinngemäß wiedergegeben“ und weist damit darauf hin, dass er sich nicht an Hitlers Wortlaut hält.
Großadmiral Raeder, im Nürnberger Prozess mit der Schmundt-Niederschrift konfrontiert, sagt vor Gericht: „Es ist meiner Ansicht nach die unklarste Urkunde über eine Rede Hitlers, die überhaupt vorhanden ist, denn ein großer Teil der Ausführungen hat meines Erachtens gar keinen Sinn. … Es gibt gerade in diesem Falle keineswegs den Charakter der Rede richtig wieder.“[IMT Verhandlungen, Band XIV, Seiten 48 ff]

Selbst diese oft als Beweis zitierte Ansprache vor den Generalen lässt nicht unbedingt darauf schließen, dass Hitler Ende Mai 1939 schon fest vorgesehen hat, im September über Polen herzufallen. Aus der Rede werden immer wieder Sätze wie „[I]Es entfällt also die Frage, Polen zu schonen, und bleibt der Entschluss, bei erster passender Gelegenheit Polen anzugreifen.“ Und „Danzig ist nicht das Objekt, um das es geht. Es handelt sich für uns um die Erweiterung des Lebensraumes im Osten.“ Als Beleg für Hitlers festen Angriffswillen gegenüber Polen herangezogen. Doch der Gesamtzusammenhang der Rede weist etwas anderes aus. Hitler hat die Oberbefehlshaber und Generalstabschefs der Wehrmachtsteile zu sich bestellt, um ihnen die Einrichtung eines unabhängigen Studienstabes beim Oberkommando der Wehrmacht(OKW) anzukündigen. Er weiß, dass dieses neue Konkurrenzunternehmen bei den Generalstäben der Wehrmachtsteile auf wenig Gegenliebe stößt. Hitler erläutert die Notwendigkeit eines solchen Stabes deshalb mit den Erfordernissen der modernen Kriegsführung in der Zukunft. Um das zu begründen, trägt er in dieser seine Gedanken über mögliche Kriege in Europa vor. Dabei geht es in erster Linie um Deutschlands Lage gegenüber den Kontrahenten England, Frankreich und Sowjetunion. Polen spielt in Hitlers Argumentation nur eine Rolle als Trabant der Briten im Rücken Deutschlands. Redepassagen wie: „Der Pole ist kein zusätzlicher Feind. Polen wird immer auf der Seite unserer Gegner stehen“ und „Anzustreben bleibt, dem Gegner (gemeint ist hier England) zu Beginn einen oder den vernichtenden Schlag beizubringen. …Dies ist nur möglich, wenn man nicht durch Polen in einen Krieg mit England hineinschlittert.“
Weisen vielmehr darauf hin, dass Polen im Mai 1939 noch nicht im Mittelpunkt von Hitlers Überlegungen steht. Diese Sätze sind der Reflex auf den Seitenwechsel Polens zwei Monate vor dieser Rede. Die Ansprache vom 23.Mai ist aggressiv, doch sie befasst sich mit einer späteren Auseinandersetzung mit England, wenn es einmal darum geht, eine der verlorenen Kolonien von den Briten zurückzufordern oder Ersatz dafür in der Ukraine. Das Anliegen dieser Rede ist der neue Studienstab beim OKW. Das Hauptthema zur Begründung dieses Stabes ist eine von Hitler befürchtete spätere Auseinandersetzung mit England. Polen ist trotz der drastischen Redewendungen nicht der Punkt, um den es dabei geht. Doch Polen steht nun – und das ist neu – auf Hitlers „Abschussliste“. Am Schluss der Rede sagt Hitler, dass die Wehrmacht 1943 bis 1944 für einen Krieg gerüstet sein muss. Von Polen und 1939 ist da keine Rede. Wenn die Mai-Ansprache in Bezug auf Polen eines zeigt, dann ist es Hitlers Einsicht, dass seine Politik der Zusammenarbeit gescheitert ist. Ab nun ist Polen für ihn kein potentieller Partner mehr, sondern potentieller Partner.

Bis zum Sommer 1939 hat Hitler weder öffentlich noch auf diplomatischen Kanälen mit Krieg gedroht. Bis dato steht nur seine Forderung nach Verhandlungen um Danzig und die Verbindungen durch den Korridor im Raum!


"Alles was ich unternehme, ist gegen Russland gerichtet; wenn der Westen zu dumm und zu blind ist, um dies zu begreifen, werde ich gezwungen sein, mich mit den Russen zu verständigen, den Westen zu schlagen, und dann nach seiner Niederlage mich mit meinen versammelten Kräften gegen die Sowjetunion zu wenden. Ich brauche die Ukraine, damit man uns nicht wieder wie im letzten Krieg aushungern kann."
1.Gibt es dafür noch andere Zeugen?
2.Hitler plante einen Kontinentalblock mit der UdSSR zu bilden und erst,nachdem die UdSSR dies ablehnte,nahm der Präventivkriegsplan gegen die UdSSR Gestalt an!

Ich habe hier jetzt eine Vielzahl von Zitaten aufgeführt, die allesamt belegen, dass Hitlers gewalttätigen Ideen vom Erwerb neuen Lebensraums für das deutsche Volk mit ebenso klaren Vorstellungen verbunden waren, wo dieser zusätzliche Lebensraum zu finden sei: im Osten bzw. in der Sowjetunion!

Die Einzelheiten, wie dieser neu eroberte "Lebensraum" zu gestalten sei, hat Himmler später in seiner Schrift über die "Behandlung der Fremdvölkischen" bzw. im "Generalplan Ost" ausgearbeitet und ausarbeiten lassen. Auch zu dieser Ausplünderung wäre noch eine Menge zu sagen.


Der rechtsextreme Geschichtsfälscher Neutraler war bislang noch nicht in der Lage, diesbezüglich irgendetwas zu widerlegen oder zu entkräften.
Ich habe alles eigentlich alles widerlegt,was du behauptet hast.
Ich habe zum Beispiel Belege gefordert,dass Hitler Polen angegriffen hat,um eine gemeinsame Grenze mit Stalin zu bekommen,um ihn dann später anzugreifen.Ich habe keine Belege bekommen :rolleyes:


Stattdessen löscht Neutraler in seinen Antworten die von mir vorgebrachten Zitate Hitlers raus, die nicht in sein Weltbild passen
Ich habe alle Zitate entsprechend beachtet und sie wie bereits erwähnt auch kommentiert!
Ich sagte ja bereits,dass Hitler sein Lebensraum in der Tschechei und Österreich erobern wollte:
Die "Denkschrift zum Vierjahresplan" von 1936 ist ein Ausdruck dieser neuen Sichtweise, ich hatte bereits in meiner letzten Stellungnahme darauf hingewiesen. Auch im "Hoßbach-Protokoll" von 1937 taucht die UdSSR nur im Hintergrund als eine überlegene Macht auf, deren Eingreifen in Europa unbedingt vermieden werden soll, während als Deutschlands "Lebensraum" für die absehbare Zukunft der nächsten zwanzig-dreißig Jahre ausdrücklich Mitteleuropa genannt wird, d.h. Deutschland + Österreich + Böhmen und Mähren. Dies war das Ziel, das Hitler im November 1937 als sein Programm und sein Testament (!) vorgestellt hat. Ich habe auf diese Entwicklung bereits an anderer Stelle hingewiesen. (in: Stefan Scheil: Logik der Mächte, S. 117-133: "Die Entwicklung in Hitlers außenpolitischen Zielen zwischen "Mein Kampf" und dem "Hoßbach-Protokoll").


und beschränkt sich auf unhaltbare Spekulationen und Vermutungen à la dass ja auch andere Staaten Gründe für einen Krieg gehabt hätten.
Wenn sie so unhaltbar sind,wieso gehst du darauf dann nicht ein?


Das mag durchaus sein, spielt aber keine Rolle, denn Fakt ist und bleibt: Nazi-Deutschland war der Agressor und hat den II. Weltkrieg mit dem Überfall auf Polen begonnen!
Entscheidend ist,was den ersten Schüssen vorausging!
Besprechung durch Professor Dr. E. Dauenhauer (3. Dezember 2004)

"Die Geschichte um den Zweiten Weltkrieg wird man um der ganzen historischen Wahrheit willen in großen Teilen umschreiben müssen."

Bis heute wirkt die Tendenz der germanophoben Zeitgeschichtsbetrachtung des 20. Jhs. nach, die von konkurrierenden Nationalstaaten und den beiden Großmächten USA und UdSSR gepflegt wurde und teilweise immer noch in England, Polen und in den USA gepflegt wird. NS-Stoffe sind seit Jahrzehnten bevorzugte Film- und Medienthemen, und erst jüngst gestanden englische Lehrer ein, daß das Deutschlandbild ihrer Schüler unverändert nazigeprägt sei. Die jeweiligen Sieger schreiben bekanntlich die Geschichte und stellen sie regelhaft unter eine faktenselektive Perspektive. Nach Gernot Böhme ist eine einmal verfestigte Prägung durch objektive Fakten nachträglich schwerlich zu korrigieren, denn »Umthematisierung« (Böhme), d.h. eine objektive Sicht, geschieht auf der Sprachebene, die widerständig und träge ist, weil die eingetretene semantische Einfärbung der Wörter und Wendungen kaum mehr umzufärben ist. Mit der in Britannien geläufigen Hunnenbezeichnung für Deutsche z.B. wird irreparabel etwas Barbarisches konnotiert, und beim Stichwort ›Zweiter Weltkrieg‹ ist für fast alle Franzosen, Engländer, Polen, Russen, Amerikaner, kurz: für fast alle Welt ausgemacht, daß Deutschland dafür die Alleinschuld trifft.
Dagegen wendet sich Scheils gut dokumentiertes Buch, das schon im Untertitel Zweifel an der gängigen einseitigen Schuldthese anmeldet (»die vereinte [!] Entfesselung des Zweiten Weltkriegs«). Wer oder was hat sich demnach vereint, um den Zweiten Weltkrieg zu entfesseln? Schon diese Fragestellung wird als Infragestellung, zumindest als Relativierung der faschistischen Verantwortung gewertet, wie der Autor im Vorwort zur 2. Auflage zu berichten weiß. Doch Scheil läßt sich von den Fakten nicht abbringen, die belegen, daß der Krieg nur im Rahmen der langfristigen Hegemonialstrategie der beiden Weltmächte USA und UdSSR angemessen zu interpretieren ist. Beide Großmächte stellten die Souveränität der nationalen Mittelmächte Europas infrage und ließen ihnen »nur noch die Wahl..., wohin sie Teile ihrer Souveränität abgeben sollten: entweder nach innen, durch Zusammenarbeit untereinander, oder nach außen, durch Akzeptanz einer Hegemonie von einer oder beiden Weltmächten« (40). Dieses Ziel, nämlich Europa in zwei Einflußzonen (der USA und UdSSR) aufzuteilen, wurde denn auch unter unsäglichen Opfern, territorialen Verwerfungen und Identitätsschäden erreicht. Erst mit der Europäischen Union wird die Hegemonialpolitik der Klammermächte zurückzudrängen versucht, was die überstürzten EU-Erweiterungen erklärlich und zugleich ein Scheitern wahrscheinlicher macht. Denn die innere Stabilität und militärische Macht der EU sind mit denjenigen der beiden alten Weltmächte nicht vergleichbar. Mitursächlich dafür sind immer noch die Folgen des Zweiten Weltkriegs, der ein demokratisches und wirtschaftliches Gefälle bis in die Gegenwart hinterlassen hat. Wer die instabile europäische Gegenwart verstehen will, muß also das »Spiel der Mächte« im 20. Jh. kennen, und dafür liefert Scheil eine Mustervorlage für die überfällige Neubewertung der historischen Ereignisse.

Die rassistischen und expansiven Wahnideen der Nazis können nicht länger davon ablenken, daß Deutschland sich in die Enge getrieben sah (nicht nur durch ›Versailles‹), allerdings selbst dazu beitrug. Nachdem sich die Lage bis 1939 zugespitzt hatte, erwies sie sich mit Kriegsbeginn als unheilbar verhängnisvoll: »Da Deutschland den Krieg weder einseitig beenden noch langfristig durchstehen konnte, war eine Eskalation der Kämpfe in der Hoffnung auf eine politische Erschütterung des Gegners durch militärische Erfolge die einzig mögliche Strategie. Die militärische Expansion Deutschlands war das Ergebnis seiner strategischen Schwäche. Dessen waren sich beide Seiten bewußt: Hitler ganz deutlich in seiner Denkschrift vom 9. Oktober 1939, wo er den ›Erfolg‹ als ›einzigen Verbündeten‹ Deutschlands bezeichnete. Für die Westmächte galt dies schon seit ihren gemeinsamen Generalstabsbesprechungen von April 1939, wo jener Plan für einen langen und allmählich eskalierenden Krieg gegen Deutschland gefaßt worden war, der nach dem Kriegsausbruch schrittweise verwirklicht wurde« (42; Hervorhebung: E.D.).

Der Leser staunt nicht schlecht über die Fülle bisher weitgehend verschwiegener oder abgedrängter Dokumente. So äußerte der polnische General und Kriegsminister Kasprzycki noch im Mai 1939: »Wir gedenken einen Bewegungskrieg zu führen und gleich bei Beginn der Operationen in Deutschland einzufallen« (44). Auch der polnische Botschafter in Paris, Lukasiewicz, prahlte zur gleichen Zeit: »Die polnische Armee wird vom ersten Tag an nach Deutschland eindringen.«

Carl J. Burckhardt hatte bereits 1920 in einem Brief an Hugo von Hofmannsthal die Lage hellsichtig beschrieben: »Alles starrt immer auf Deutschland, als ob alle Entscheidung von dort kommen würde, alle Gefahr dort ihren Ursprung habe, hinter diesem faszinierenden, Schrecken, Zorn oder Anbiederungsversuche auslösenden Phänomen Deutschland wird man nicht gewahr, was hinter dem Vorhang der deutschen Grenzen gespielt wird... Man starrt fasziniert auf dieses kleine Mitteleuropa, reizt die am tiefsten durch den Kriegsausgang enttäuschten Deutschen, die längst keine Großmacht mehr sind, wenn sie überhaupt jemals eine waren, man reizt sie durch Mißtrauen und mesquine Behandlung, bis all ihr Drang zum Übertreiben, zum Durchschlagen, zum harten Ende wieder losbrechen wird. Dabei wäre es so leicht, die jetzigen gemäßigten Regierungen dieses Landes durch generöses Entgegenkommen zu kräftigen. Aber man kompromittiert sie, eine nach der anderen wird man innenpolitisch unmöglich machen, bis dann nur noch der blinde Zorn und die jeder Demagogie zugängliche deutsche Urteilslosigkeit übrig sind und einen Rausch bewirken, den dann der Westen für die Weltgefahr an sich, für eine äußerste Bedrohung halten wird...« (4; Hervorhebung: E.D.)

Scheil versucht eine Neuperspektivierung in acht großen Kapiteln. Es beginnt mit der Hegemonialpolitik der beiden Weltmächte, die bezeichnenderweise am Kriegsbeginn nicht beteiligt waren. Die Selbstüberschätzung Polens ist Inhalt des zweiten Kapitels, das die über Jahrzehnte gepflegte Opferrolle relativiert. Vorgeschichte und Kriegsbeginn werden im dritten Kapitel vorgestellt, gefolgt von den Vorschlägen und Plänen im September und Oktober 1939. ›Skandinavien und die Großmächte‹, die ›Sumner-Welles-Reise‹ sowie ›Skandinavien (II)‹ bilden den Abschluß. Was die eingefahrene Geschichtsschreibung an Scheil mißfällt, ist seine Prämisse, daß alle Seiten rational handelten, Hitler also beim Wort genommen wird und »nicht der blinde Zorn in Deutschland« für den »vergeblichen Versuch« verantwortlich zu machen ist, »noch einmal, aufgerüstet mit nationalistischen wie sozialistischen Ideologiemerkmalen, als ›Großmacht‹ zu agieren. Als zutreffend jedoch erwies sich Burckhardts Prognose über die Fixierung der Westmächte auf Deutschland und ihre Blindheit für Ziele und Strategien der Staaten östlich davon, besonders eben Polens und Rußlands, zugleich aber auch ihre damit verbundene weitgehende Unfähigkeit, die Praxis der eigenen Machtentfaltung inklusive der damit verbundenen völkerrechtlich fragwürdigen Praktiken zu hinterfragen. In diesem Sinn stand 1939/40 nicht nur Hitler und dessen Vertrauenswürdigkeit im Zentrum der Probleme, sondern nicht weniger die Politikfähigkeit der Westmächte und ihre fehlende Bereitschaft, damalige Realitäten wie die stalinistische Aggressionspolitik in Rechnung zu stellen« (4; Hervorhebung: E.D.)

Wenn ein polnischer Botschafter großmannsüchtig deutsche Verhandlungsvorschläge ungelesen zu den Akten nahm, darf man mit Scheil durchaus von einer »prinzipiell offenen Zukunft des Jahres 1939« sprechen und die gesamten Ereignisse unter der »Globalisierung der Machtpolitik« der beiden Großmächte sehen. Hitler wird dadurch nicht exkulpiert, vielmehr als dämonisches Werkzeug zur Entmachtung Europas und besonders Deutschlands bewertet. Für Scheil liefen die Ereignisse keineswegs zwangsläufig auf den Kriegsausbruch zu. Das »deutsche Raumproblem inmitten Europas« hätten die Nazis mit dem Anschluß Österreichs und »des deutsch-tschechischen Westens« »für mindestens zwanzig Jahre« als gelöst gehalten. »Folglich brauchte Hitler den Krieg im Jahr 1939 nicht zu ›entfesseln‹ und hat dies auch nicht getan, sondern verstrickte sich gemeinsam mit der polnischen, britischen und französischen Regierung im Netz der Wünsche, Intrigen und Notwendigkeiten, wie sie sich aus dem Anspruch auf souveräne Machtpolitik ergaben. Letzten Endes zogen die Beteiligten zur Wahrung dieser Fiktion in den Krieg, der deshalb, wie bereits gesagt, zu recht als ›Last European War‹ bezeichnet worden ist« (37). Diese Verstrickungen aller Seiten werden in dem Buch sorgfältig nachgezeichnet und unterlaufen die bequeme »Behauptung, er (der Zweite Weltkrieg) sei von Adolf Hitler langfristig geplant und gezielt entfesselt worden« (495; Hervorhebung: E.D.). Die Rivalitäten der europäischen Nationalstaaten schwächte Europa und begünstigte die beiden ›Profiteure‹ USA und UdSSR, wobei letztere »auf dem Umweg über einen großen Krieg« die marxistische Ideologie leichter zu exportieren hoffte. Schon 1929 (!) ging Stalin von einem »bald bevorstehenden imperialistischen Krieg« aus und betrieb seither eine »industrielle Kriegswirtschaft«. »Stalin förderte den Kriegsausbruch im Sommer 1939, er begrüßte ihn dann im September wie niemand sonst in Europa« (497). Auch Polens Rolle erscheint in einem Licht, das mit seiner bis heute gepflegten Operrolle schwerlich vereinbar ist: Seine Großmachthybris verleitete es zu mehreren bewaffneten Angriffen auf deutsches Gebiet noch vor 1933 (!) und zur Ablehnung einer wechselseitigen Grenzgarantie, die Deutschland seit Oktober 1938 anbot und von Polen im März 1939 entgültig verworfen wurde. Polens zutiefst antideutsche Haltung drückte sich in der Dreierkoalition 1939 (mit Frankreich und England) aus, die weitreichende polnische Ansprüche in Aussicht stellte und sogar die polnische Judenpolitik deckte. Polen nahm denn auch, bevor die Westmächte zustimmten, d.h. ohne rechtliche Legitimation, kurzerhand Besitz von deutschen Ostgebieten, entpuppte sich damit zum größten Vertreiberstaat der Neuzeit (ohne Unrechtsbewußtsein bis heute), weil es den Schutz von Minderheiten offiziell als »Verrat« betrachtete. Die »Vertreibungs- und Ausrottungsphantasien« (499), die nach 1945 von Warschau bis Washington reichten, sind demnach mit der Rache am Nationalsozialismus allein nicht erklärbar. Auch England verstrickte sich, indem es Roosevelts Friedensinitiative ablehnte und deutsche »Friedensfühler‹ zurückwies. Die völkerrechtswidrige Bombardierung der deutschen Zivilbevölkerung, welcher hunderttausende Menschen zum Opfer fielen und Churchill zum Kriegsverbrecher im demokratischen Gewande werden ließ (vgl. den Beitrag in diesem WALTHARI-Portal), ist in diesem Kontext zu sehen. Zurecht stellt Scheil fest, daß auch die französische Regierung »in keiner Phase seit den zwanziger Jahren sich von ihrer Fixierung auf das deutsche Feindbild freizumachen« willens war (500). Wenn Churchill vom »zweiten dreißigjährigen Krieg« sprach, entlarvte er, von der Aussage in den ersten vierziger Jahren zurückgerechnet, den schon vor 1914 entfesselten Konfliktwillen der europäischen Nationalstaaten, die den Krieg durchaus ins Kalkül zogen. Deutschland spielte dabei unter dem Nationalsozialismus gewiß die unsäglichste Rolle, aber eben nur eine Rolle unter vielen. In der Tat: Die Geschichte um den Zweiten Weltkrieg wird man um der ganzen historischen Wahrheit willen in großen Teilen umschreiben müssen.
©Univ.-Prof. Dr. E. Dauenhauer, ausgenommen die Originalzitate. Aus: www.walthari.com



Also, hier stimmt m.E. das Datum nicht! Ich befürchte, das war am 21. März 1939.
Das Datum stimmt,genau wie das Datum dieses Angebotes stimmt:

Hitlers Angebot an Polen vom 24. Oktober 1938

1.Polen stimmt einer Volksabstimmung in Danzig über die Zugehörigkeit der Stadt zu Deutschland oder Polen zu.
2.Im Falle eines Votums für Deutschland erhält Polen u.a. folgende Zugeständnisse:
3.Polen würde einen Freihafen in Danzig erhalten.
4.Polen sollte das Recht erhalten, eine eigene polnische Autostraßen- und Bahnstrecke zu diesem Freihafen zu bauen.
5.Das ganze Danziger Gebiet sollte einen ständigen Freimarkt für polnische Waren bilden, für den keine deutschen Zollabgaben erhoben würden.
6.Im Gegenzug sollte Polen Deutschland den Bau einer exterritorialen Autobahn und Bahnlinie nach Ostpreußen gestatten.
7.Weiterhin erklärte sich Deutschland bereit, die bestehende polnische Westgrenze und die Zugehörigkeit der ehemals deutschen Gebiete Westpreußen, Posen und Oberschlesien zu Polen völkerrechtlich anzuerkennen, ja selbst als Garantiemacht dafür einzutreten.

Polen ließ das deutsche Angebot vom 24. Oktober 1938 fünf Monate lang, bis März 1939, unbeantwortet.


Diese an sich vernünftig klingenden Forderungen für einen deutsch-polnischen Ausgleich entsprachen natürlich in keinster Weise den eigentlichen Absichten Hitlers, wie er sie schon am 11. April seinen höchsten Führern der Wehrmacht bekanntgab (siehe oben: Angriffsvorbereitungen/"Fall Weiß").
Du meinst folgendes:
"Die gegenwärtige Haltung Polens erfordert es, [...] die militärischen Vorbereitungen zu treffen, um nötigenfalls jede Bedrohung von dieser Seite für alle Zukunft auszuschließen"

"Das deutsche Verhältnis zu Polen bleibt weiterhin von dem Grundsatz bestimmt, Störungen zu vermeiden"
[Deshalb auch Verhandlungen ;) ]

"Sollte Polenseine bisher auf dem gleichen Grundsatz beruhende Politik gegenüber Deutschland umstellen und eine das Reich bedrohende Haltung einnehmen, so kann ungeachtet des geltenden Vertrages eine endgültige Abrechnung erforderlich werden"


Was war nun Sinn und Zweck dieses "Angebots"?
Ließ es dir mal durch,dann weißt du es...


Was Hitler wirklich wollte, hing mit dem letzten großen Ziel aller seiner Politik zusammen: dem Gewinn neuen Lebensraums.
Ja,dem Gewinn von neuem Lebensraum in Österreich und der Tschechei,so wie er es 1936 und 1937 in seinen Besprechungen ausgeführt hat!!


Und zu den unabdingbaren Voraussetzungen des geplanten Eroberungszuges gegen Osten zählte eine gemeinsame Grenze mit der Sowjetunion.
Wo sind denn die Kriegspläne für einen Krieg gegen die Sowjetunion im Jahre 1939?Wo sind den die Belege für die Behauptung,Hitler hätte Polen angegriffen,um eine gemeinsame Grenz zu haben?Wo sind die Beweise,Belege und Dokumente für das Behauptete???


Was war also Zweck dieses Angebots? Antwort: Hitler wollte Warschau für einen gemeinsamen Überfall auf die Sowjetunion gewinnen,...
Davon steht weder in diesem Angebot was,noch wurde dies jemals in einer der Besprechungen von Hitler und seinen Leuten erörtert.Man wusste,dass sich Polen nur gegen Deutschland richtete...
Deine lächerlichen und unbewiesenen Spekulationen ohne Beweise sagen bereits alles über dich aus.Du hast dich selbst disqualifiziert :))


Schon 1937 hat Außenminister Joachim von Ribbentrop in London zu Churchill folgendes gesagt
Quelle?


Churchill war damit nicht einverstanden, und Ribbentrop meinte
Churchills Ziel war schon nach dem 1.Weltkrieg die völlige Zerschlagung Deutschlands:
"Ich betrachte diesen Krieg gegen die deutsche Aggression als ein Ganzes und als einen dreißigjährigen Krieg von 1914 an."
(Winston Churchill, 20.02.1944)

„Wenn Deutschland zu stark wird, muss es wieder zerschlagen werden und diesmal entgültig“
Winston Churchill(1874-1965), britischer Premierminister, im Jahre 1934 zu dem ehemaligen Reichskanzler Heinrich Brüning auf seinem Weg in die Vereinigten Staaten.

Neutraler
07.05.2005, 23:07
Mythos von der Unschuld an der Eskalation
Die Rolle Polens vor dem Angriff Deutschlands 1939 stellt sich alles andere als passiv dar / Ein Krieg wurde in Warschau gezielt kalkuliert

Die polnischen Politiker Lech und Jaroslaw Kaczynski - der eine ist Oberbürgermeister von Warschau, der andere Vorsitzender der rechtsnationalen Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS), die nach einem möglichen Regierungswechsel in diesem Jahr an der Macht beteiligt sein könnte - haben im vergangenen September in einem Interview mit dem Stern der „moralischen Symmetrie“ zwischen Deutschland und Polen eine Absage erteilt. „Wir waren die Opfer, und ihr wart die Täter“. Die moralische Asymmetrie ist für die Kaczynskis ein Instrument zur Durchsetzung nationaler Interessen. Das deutsch-polnische Verhältnis werde erst normal sein, „wenn Polen genauso reich ist wie Deutschland“. Mit der Erklärung, die Deutschen würden deswegen keine Restitution fordern, weil sie wüßten, wer den Krieg angefangen habe, zeigte Kanzler Gerhard Schröder, daß er dem nichts entgegenzusetzen hat.

Erstens: Polen ist im Zweiten Weltkrieg in schlimmer Weise Opfer geworden - wer wollte das bestreiten? Diese Tatsache taucht aber, zweitens, die Vertreibung der Deutschen in ein allzu mildes Licht, und sie blockiert die Beschäftigung mit der polnischen Vorkriegspolitik. War Polen tatsächlich nur schuld- und machtloses Objekt fremder Begehrlichkeiten, oder hatte es selber zur Eskalation beigetragen, von der es dann verschlungen wurde? Falls Letzteres bejaht werden müßte, würden sich weitere Fragen aufdrängen. Hatte die Gewalteruption 1945 ff. etwa noch andere, ältere Quellen als die Qual unter der deutschen Besatzung? Und ist es wirklich nur Pietät, die solche Fragen bisher verhindert hat, oder handelt es sich um ein weiteres geschichtspolitisches Tabu, hinter dem sich Machtinteressen verbergen?

Polnische Hoffnung auf eine Westexpansion bis zur Oder

Am 20. August 1938 richtete der Hohe Kommissar des Völkerbundes für Danzig, der Schweizer Carl J. Burckhardt, einen Brief an den Direktor der politischen Sektion des Völkerbundsekretariats in Genf, in dem er über ein Gespräch mit dem polnischen Außenminister Jozef Beck berichtete. Beck hatte richtig erkannt, daß Hitler, der von einem außenpolitischen Triumph zum nächsten zu eilen schien, sich und Deutschland längst das Grab schaufelte. Hitlers zentraler Fehler sei es, aus den Erfolgen in der Weimarer „Kampfzeit“ auf unbegrenzte Erfolgsmöglichkeiten in der Außenpolitik zu schließen. Mochte die Goebbels-Presse die Überraschungsmomente, mit denen die Nachbarn überrumpelt wurden, als geniale Eingebungen feiern, im Ausland geriet er in den Ruf des Wahnsinnigen.

Das wollte Beck sich zunutze machen. Burckhardt: „Es ist ein Spiel, bei welchem man für Polen auf den höchsten Gewinn hofft, einen Gewinn, der sich ergeben soll aus einer schließlichen und unvermeidlichen Katastrophe. Aus diesem Grund treibt man die Deutschen in Fehlhandlungen hinein, und in Danzig läßt man mit Vergnügen die Extremisten triumphieren, während man gleichzeitig immer wieder das Festhalten an den äußeren Formen der Verträge betont. Eines Tages wird man dann die Rechnung präsentieren und Zinsen und Zinseszinsen einfordern. Schon jetzt, indem man in dieser Weise mit den Nationalsozialisten kollaboriert, ist es gelungen, im ganzen Westen, in Frankreich, England und Amerika, eine solidarische Abneigung gegen jede Revision der Verträge zu schaffen. Das war 1932 ganz anders. Damals hat mehrheitlich die westliche Meinung in den großen Demokratien sich für die deutschen Minoritäten eingesetzt. Man regte sich über schlecht gezogene Grenzen auf, über isolierte Provinzen. Dank der exzessiven Methoden des Nationalsozialismus ist das alles beendet, und jetzt hofft man im Stillen in Warschau nicht nur auf die bedingungslose Integration Danzigs in den polnischen Staatsbereich, sondern auf viel mehr, auf ganz Ostpreußen, auf Schlesien, ja auf Pommern.“ Dazu bemühe sich Beck, „die Deutschen ganz methodisch in ihren Fehlern zu bestärken“. Sein Expansionsziel bis an Oder und Neiße deutet sich hier bereits an.

Bereits bis 1922 hatte Polen die ursprünglich 1,1 Millionen Mitglieder starke deutsche Minderheit im „Korridor“ durch vielfältigen Druck um zwei Drittel dezimiert. 1938 - im Windschatten des Anschlusses Österreichs - hatte es Litauen gezwungen, die 1920 erfolgte Annexion von Wilna anzuerkennen. Nach dem Münchner Abkommen schnitt es sich auch eine Scheibe von der Tschechoslowakei ab. Bedenkt man weiterhin die Irredenta- und antideutsche Großmachtträume, die in der polnischen Presse und Publizistik offen erörtert wurden, kommt man zu dem Schluß, daß Beck wirklich meinte, was er sagte. Er beging freilich den Fehler, eine Verständigung zwischen Deutschland und Rußland auszuschließen. Das sollte sich für Polen als Katastrophe erweisen.

Eine seriöse Geschichtsschreibung hätte Becks Zielstellung zu berücksichtigen. In den Standardwerken von Thamer, Winkler, Benz usw. aber kommt Burckhardts Bericht gar nicht vor. In seinem Buch „Die Vertriebenen. Hitlers letzte Opfer“ (Berlin/München 2001) behauptet Erik K. Franzen: „Vor allem die Diskussionen um den ‘Polnischen Korridor’, die Nichtanerkennung dieses polnischen Zugangs zum Meer durch die Weimarer Republik, führten Mitte der zwanziger Jahre zu einer Verstärkung der antideutschen Politik auf polnischer Seite“, in deren Folge viele Deutsche sich entschlossen hätten, ins Reich abzuwandern. Mit diesen sachlichen und chronologischen Verdrehungen gilt man hierzulande als Experte. Das Grundproblem: Die deutsche Historiographie zu dieser Periode ist mehrheitlich eine Blaupause des Nürnberger Urteils von 1946, obwohl dieser Gerichtsbeschluß keinen objektiven wissenschaftlichen Kriterien genügt. Eine rühmliche, aktuelle Ausnahme: Stefan Scheils Bücher „Logik der Mächte“ und „Zwei plus Fünf“ (Berlin 1999, 2003). Scheils Kenntnisreichtum, seine analytische und hermeneutische Brillanz sind beeindruckend.

Und in Polen? Der liberale Publizist Adam Krzeminski sieht 1938/39 auf polnischer Seite zwar „grobe Fehler“ und „Fehlurteile“, er mokiert sich über den polnischen „Hurrapatriotismus für den Hausgebrauch - nach dem Motto: ‘In zwei Wochen sind wir in Berlin’“, gesteht der Eskalationspolitik Warschaus aber keine Wirkungsmacht zu (Berliner Zeitung, 20./21. August 1999). Karol Sauerland immerhin stellt zwischen der Vertreibung der Deutschen eine Verbindung zu den Überlegungen in Vorkriegspolen her, die drei Millionen Juden aus dem Land hinauszubefördern (Frankfurter Rundschau, 24. August 2004).

Ian Kershaw räumt in seiner Hitler-Biographie (Stuttgart 2000) „Beispiele von Repression (ein), davon die meisten erfunden, einige jedoch nicht, gegen Angehörige der deutschen Minderheit“, welche den Stoff für eine „Propagandakampagne“ geliefert hätten. Er erwähnt die sogenannte „Zollbeamtenaffäre“: Im Frühjahr 1939 war die Zahl polnischer Zollinspektoren in Danzig drastisch aufgestockt worden. Diese hätten „ihre Stellung gelegentlich im Interesse einer gesteigerten polnischen Aufsicht über die Schiffahrt mißbraucht“, doch seien das „Kleinigkeiten“ gewesen, die sich leicht hätten klären lassen. In Deutschland bildet die Hitler-Biographie von Joachim Fest eine - beschränkte - Abweichung von der Regel. Fest nennt Beck einen „Mann von intriganter Glätte“ und zitiert sogar die Passage aus dem Gespräch mit Burckhardt, in der er Anspruch auf den deutschen Osten erhebt. Die deutsche Minderheit sei in der Vergangenheit neben den Juden „bevorzugtes Opfer der Ressentiments und des chauvinistischen Übermuts der Polen gewesen“. Die Danziger Zollbeamtenaffäre bezeichnet er als Beginn einer Krise: „Provokationen, Warnungen und Ultimaten lösten einander ab, die verschiedenen Farbbücher sind voll davon.“ An diesem Punkt, von dem ab es interessant werden könnte, bricht Fest leider ab.

Mit dem Prager Einmarsch war jeder Kredit verspielt

Zurück zu 1938/39. Ernst von Weizsäcker, Staatssekretär im Auswärtigen Amt (AA) und klügster Kopf des Hauses, hatte nach dem von ihm konzipierten Münchner Abkommen empfohlen: „Der im Inland populärste, dem Ausland verständlichste Akt (...) wäre der Erwerb Memels und Danzigs sowie einer breiten und festen Landbrücke nach Ostpreußen. Polen hätte dabei wenig Sympathien und kaum irgendwelche Hilfe Dritter zu gewärtigen.“ Damit sollte der gröbste Unfug des Versailler Vertrags korrigiert werden.

Doch Hitler marschierte am 15. März 1939 in Prag ein und erfüllte so Becks Erwartungen. Ein Verstoß gegen das Münchner Abkommen lag zwar formal nicht vor, weshalb Weizsäcker es ablehnte, eine französische Protestnote überhaupt nur entgegenzunehmen. Hitler hatte aber etwas viel Schlimmeres als einen Vertragsverstoß begangen, nämlich einen politisch-psychologischen Fehler. Die an sich legitime Rückholung des deutschen Memellandes am 22. März verschlimmerte den katastrophalen Eindruck noch. Vor allem in Großbritannien kochte die Stimmung hoch, was Premierminister Neville Chamberlain zu einer Garantierklärung an Polen veranlaßte. Damit bestärkte er Beck in seiner zwielichtigen Politik und band sich selber an sie. Beck hatte nun, was er wollte, und Weizsäcker notierte resigniert: „Die Danzig-Frage zu lösen, ist jetzt nicht mehr möglich, nachdem wir in Prag u. Memel unser politisches Kapital aufgebraucht haben und ein deutsch-polnischer Zusammenstoß die Lawine ins Rutschen bringen würde.“ Er konstatierte „die Frechheiten der Polen u. ihr mangelhaftes Eingehen auf eine ihnen gemachte Offerte (Danzig, exterritorialer Durchgangsverkehr nach Ostpreußen, Grenzanerkennung)“.

In Polen wurde bereits im März 1939 mobil gemacht

In Polen wurden die Mobilmachung verkündet und Reservisten einberufen. In der Presse brach eine antideutsche Kampagne los, und es kam zu Übergriffen gegen die deutsche Minderheit. Dies nicht aus einem Gefühl der Bedrohung, sondern der Überlegenheit heraus, wie der deutsche Botschafter in Warschau, Hans Adolf von Moltke, ein Diplomat der alten Schule, am 28. März in einem Bericht an das AA mitteilte. „In dieser Selbstsicherheit und Überschätzung der eigenen Stärke, wie sie in der Presse zum Ausdruck kommt, liegt im Hinblick auf den polnischen Nationalcharakter eine gewisse Gefahr.“ Einen Tag später teilte Beck ihm mit, eine Veränderung des Danzig-Status durch das Reich oder den Danziger Senat bedeute den Kriegsfall („casus belli“).

Seit dem Versailler Vertrag war das deutsche Danzig eine „Freie Stadt“ unter polnischer Souveränität - ein Umstand, der zu zahllosen Konflikten und wirtschaftlichen Schäden geführt hatte. Das alles kann man leicht in den veröffentlichen Akten des AA (ADAP) nachlesen.

Beck traf am 3. April abends auf der Reise nach London, wo er die Garantieerklärung erörtern wollte, in Berlin ein. Ein Legationsrat des AA begrüßte ihn in seinem Salonwagen und fragte ihn nach seinen Wünschen in Berlin oder auf der Fahrt durch Deutschland: Es handelte sich natürlich um ein Gesprächsangebot. Doch Beck wollte nicht mit den Deutschen sprechen, sondern Druck ausüben. Vor ausländischen Diplomaten erklärte er, es gehe nicht um die „Einkreisung“ Deutschlands, sondern um die „Wiederherstellung des Gleichgewichts gegenüber dem Reich“. Mit dem Begriff „Einkreisung“ war ein Stichwort gefallen, das selbst den nüchternen Weizsäcker alarmierte. Am 25. April vermeldete der deutsche Botschafter ein weiteres Anschwellen der antideutschen Stimmung. Es kam zu Verhaftungen und Drohungen gegen die deutsche Minderheit. In einer Rede vor dem Warschauer Parlament am 5. Mai wies Beck das Angebot Hitlers, die polnische Westgrenze definitiv anzuerkennen, zurück mit der Begründung, dies sei nur die Anerkennung des ohnehin „unanfechtbaren“ polnischen Besitzes. Die Wünsche nach Rückkehr Danzigs zum Reich und einer Autobahn durch den „Korridor“ seien daher „einseitige Forderungen“.

Am 11. Mai gab das AA einen Runderlaß an die deutschen Missionen heraus, die Drangsalierungen der Deutschen in Polen publik zu machen. Außenminister Joachim von Ribbentrop ließ Überlegungen über geeignete Gegenmaßnahmen zum Schutz der Minderheit anstellen. Sein Büro kam zu dem Ergebnis, daß Pressionen gegen die polnische Minderheit in Deutschland nur einen Bumerang-Effekt auslösen würden. 900.000 Deutsche in Polen standen lediglich 150.000 Polen in Deutschland gegenüber. Die deutsche Volksgruppe war wirtschaftlich stark, die polnische Minderheit schwach. Auch ökonomische Sanktionen würden wirkungslos bleiben, wie der deutsch-polnische Wirtschaftskrieg zwischen 1925 und 1934 gezeigt habe. Sie würden auch die deutsche Minderheit zusätzlich schädigen. Die einzige Möglichkeit sah das Auswärtige Amt in einer Verstärkung der Rundfunk- und Pressearbeit im In- und Ausland.

Polen erhöhte jetzt die Zahl seiner Zollinspektoren in Danzig auf über einhundert, die den Handelsverkehr ins ostpreußische Hinterland behinderten. Es kam zu Zusammenstößen. Der Danziger Senat übergab am 3. Juni eine Protestnote an den polnischen Vertreter in Danzig, Marian Chodacki, die am 10. Juni zurückgewiesen wurde. Polen argumentierte, die Zahl der Inspektoren sei eher noch zu niedrig, im Verteidigungsfall sollten sie die Respektierung der polnischen Zollvorschriften sicherstellen. Damit war indirekt die Zernierung oder Invasion der Stadt angedroht. Am 6. Juli vermeldete Botschafter Moltke wegen Danzig eine „aufgepeitschte Stimmung“ in Polen und die allgemeine Entschlossenheit zum Krieg. Es herrsche „Vertrauen auf (den) Endsieg der Einkreisungsmächte“, manche glaubten sogar, die Konstellation sei dafür jetzt günstig, denn die britische Rückdeckung sei nie so stark wie jetzt gewesen. Am 17. Juli wies der polnische Generalkommissar Chodacki den Danziger Senatspräsidenten darauf hin, daß die „einseitige Rückkehr Danzigs zum Reich für Polen absoluter Kriegsgrund“ sei. Auf die antideutschen Pressekampagne angesprochen, sagte er lediglich, man lasse sie aus „propagandistischen Gründen gewähren“.

Am 22. Juli führte Polen Beschwerde über Behinderungen und Beleidigungen seiner Zollbeamten. Die Ausfuhren einer Danziger Margarinefabrik wurden blockiert. Der Senat schrieb am 31. Juli in einer Note, die Zahl der polnischen Zollbeamten sei nicht gerechtfertig, und die Versuche, ihre Befugnisse auszuweiten, würden nicht mehr anerkannt. Völkerbundkommissar Burckhardt versuchte die Situation zu entspannen. Er bat Chodacki, Polen solle einlenken, sonst werde Danzig Gegenmaßnahmen ergreifen. Chodacki erwiderte lächelnd, was Danzig denn schon tun könne. Burckhardt nannte die Öffnung der Grenze nach Ostpreußen. Chodacki sagte nur, das bedeute Krieg. Am 4. August übergab er eine offizielle Note an den Senat, in der schwere Vergeltung angekündigt wurde, falls die Anweisung, die Zollbeamten zu ignorieren, nicht rückgängig gemacht würde. Alle polnischen Beamten würden ab dem 6. August in Uniform und mit Waffe an allen für notwendig erachteten Punkten Stellung beziehen. Der Senat wich zurück und sprach von einem Mißverständnis.

Beck ging sogar von einem Einmarsch in Berlin aus

Botschafter Moltke hatte am 1. August nach Berlin geschrieben: „So sind weiteste Kreise tatsächlich davon überzeugt, daß sich Polen auf seiten der künftigen Sieger befindet, daß täglich Scharen von hungernden deutschen Soldaten und Arbeitsmännern nach Polen desertieren, daß das deutsche Kriegsmaterial von sehr fragwürdigem Wert sei, daß es nur aus Ersatz bestehe und daß die deutsche Außenpolitik eine Niederlage nach der anderen erleide.“ In den „vielen Gewaltakten gegen die deutsche Minderheit“ drücke sich die Haltung aus, „daß man vor Deutschen keinen Respekt mehr zu haben brauche“. Am 9. August legte Weizsäcker für die Reichsregierung scharfen Protest gegen das Vorgehen Polens ein. Er wies auf die wirtschaftlichen Schäden für Danzig hin. Der Stadt bleibe keine Wahl, als sich nach neuen Absatzmöglichkeiten umzusehen. Ihm wurde geantwortet, für die Einmischung Deutschlands in die Polnisch-Danziger Angelegenheiten fehle die Rechtsgrundlage, eine Schmälerung polnischer Rechte wäre eine Angriffshandlung. Es kam im weiteren Verlauf zu Grenzzwischenfällen und zur Beschießung deutscher Flugzeuge über der Ostsee. Die Eskalation ging nicht nur von Deutschland aus.

Beck blieb sich treu bis zuletzt. Der schwedische Geschäftsmann Birger Dahlerus, der im August 1939 als Geheimemissär zwischen London und Berlin pendelte, schreibt in seinem spannenden Bericht „Der letzte Versuch“ (München 1948, 1987), daß der polnische Botschafter in Berlin, Jozef Lipski, dem britischen Botschaftssekretär George Ogilvie-Forbes noch am 31. August erzählte, er habe keinerlei Anlaß, „sich für Noten oder Angebote von deutscher Seite zu interessieren“. Er sei davon überzeugt, „daß im Fall eines Krieges Unruhen (in Deutschland) ausbrechen und die polnischen Truppen erfolgreich gegen Berlin marschieren würden“. Ein um 12.45 Uhr eingegangenes Telegramm von Beck, das von Görings Geheimdienst dechiffriert wurde, wies Lipski an, „sich unter keinen Umständen in sachliche Diskussionen“ einzulassen und schriftliche oder mündliche Vorschläge der Reichsregierung unter Hinweis auf fehlende Vollmachten zurückzuweisen. Die deutsche Geschichtsschreibung, sogar Walter Hofers Grundlagenwerk „Die Entfesselung des Zweiten Weltkriegs“ (1964/84), unterschlägt diese Passagen. Auch Joachim Fest, der sich weitgehend auf Dahlerus stützt, läßt sie unter den Tisch fallen.

Diese historischen Details im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs erklären nicht alles, führen aber zu einem differenzierteren Bild. Die Bundesregierung sollte öfter mal in den eigenen Archiven nachsehen. Das macht gegenüber moralischer Erpressung souverän.
http://www.jungefreiheit.de/

Stephan
08.05.2005, 00:08
[...] 1.Wie kann man einfach annehmen, daß Hitlers mündliche und schriftliche Äußerungen der zwanziger Jahre, wie logisch und praktisch sie auch zu jener Zeit erschienen sein mögen, nach Übernahme der Kanzlerschaft immer noch zu den festen Zielen seiner Politik gehörten! Ein solches Vorgehen wäre unwissenschaftlich, ohne den Beweis dafür in den Händen zu haben, daß Hitler in der Zeit von 1933 bis 1939 den Plan hatte, die Sowjetunion anzugreifen. Doch gerade diesen Beweis gibt es nicht.
Ich rezitiere noch einmal, was der rechtsextreme Geschichtsfälscher und Tatsachenverdreher Neutraler hier gerade geäußert hat:

Neutraler behauptet hier doch glatt, es gäbe keinen Beweis dafür, dass Hitler in der Zeit zwischen 1933 und 1939 den Plan hatte, die Sowjetunion anzugreifen.

Tatsächlich ist es so, dass nach dem derzeitigen Stand in der seriösen Geschichtswissenschaft Hitler diese Absicht niemals so wortwörtlich geäußert hat, sondern er bediente sich dabei anderer Formulierungen, die letztendlich allerdings auf exakt dieses Ziel hinauslaufen!

So heißt es schon 1924 in "Mein Kampf":


So wie unsere Vorfahren den Boden, auf dem wir heute leben, nicht vom Himmel geschenkt erhielten, sondern durch Lebenseinsatz erkämpfen mußten, so wird auch uns in Zukunft den Boden und damit das Leben für unser Volk keine völkische Gnade zuweisen, sondern nur die Gewalt eines siegreichen Schwertes.

So sehr wir heute auch alle die Notwendigkeiten einer Auseinandersetzung mit Frankreich erkennen, so wirkungslos bliebe sie in der großen Linie, wenn sich in ihr unser außenpolitisches Ziel erschöpfen würde. Sie kann und wird nur Sinn erhalten, wenn sie die Rückendeckung bietet für eine Vergrößerung des Lebensraumes unseres Volkes in Europa. Denn nicht in einer kolonialen Erwerbung haben wir die Lösung dieser Frage zu erblicken, sondern ausschließlich im Gewinn eines Siedlungsgebietes, das die Grundfläche des Mutterlandes selbst erhöht und dadurch nicht nur die neuen Siedler in innigster Gemeinschaft mit dem Stammland erhält, sondern der gesamten Raummenge jene Vorteile sichert, die in ihrer vereinten Größe liegen.

(...)

Deutschland wird entweder Weltmacht oder überhaupt nicht sein. Zur Weltmacht aber braucht es jene Größe, die ihm in der heutigen Zeit die notwendige Bedeutung und seinen Bürgern das Leben gibt.

Damit ziehen wir Nationalsozialisten bewußt einen Strich unter die außenpolitische Richtung unserer Vorkriegszeit. Wir setzen dort an, wo man vor sechs Jahrhunderten endete. Wir stoppen den ewigen Germanenzug nach dem Süden und Westen Europas und weisen den Blick nach dem Land im Osten. Wir schließen endlich ab die Kolonial- und Handelspolitik der Vorkriegszeit und gehen über zur Bodenpolitik der Zukunft.

Wenn wir aber heute in Europa von neuem Grund und Boden reden, können wir in erster Linie nur an Rußland und die ihm untertanen Randstaaten denken.

Adolf Hitler, "Mein Kampf", S. 742f
Hitler macht schon hier deutlich, dass seiner Meinung nach dieses Ziel der Lebensraumgewinnung für das deutsche Volk im Osten nur durch (Zitat) "die Gewalt eines siegreichen Schwertes" zu erreichen ist, m.a.W.: durch Krieg!

Er formuliert auch deutlich und unmißverständlich aus, an welches Territorium er dabei denkt: "Rußland und die ihm untertanen Randstaaten"!

An einer anderen Stelle in "Mein Kampf" lässt sich Hitler erneut dazu aus:


Ich gestehe offen, daß ich schon in der Vorkriegszeit es für richtiger gehalten hätte, wenn sich Deutschland, unter Verzicht auf die unsinnige Kolonialpolitik und unter Verzicht auf Handels-und Kriegsflotte, mit England im Bunde, gegen Rußland gestellt hätte und damit von der schwachen Allerweltspolitik zu einer entschlossenen europäischen Politik kontinentalen Bodenerwerbs übergegangen wäre.

Adolf Hitler, "Mein Kampf", S. 753
Auch hier spricht Hitler von einem "entschlossenen, kontinentalen Bodenerwerb" in Rußland!

Wir können daraus also schließen, dass die Terminologie "Lebensraum im Osten" ein Synonym ist für die Eroberung von Gebieten auf dem Territorium der Sowjetunion bzw. Rußland sowie Randstaaten der Sowjetunion.

Nun behauptet der rechtsextreme Geschichtsfälscher Neutraler, Hitler hätte zwischen 1933 und 1939 diese Absichten nicht bekräftigt. Natürlich hat er zuvor, was ja bei diesen Tatsachenverdrehern so die übliche Praxis ist, meine zahlreichen Zitate von Hitler und von diversen Historikern entfernt, die genau das beweisen!

So hat z.B. kurz nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 31. Januar 1933 dieser Anfang Februar eine geheime Rede vor hochrangigen Offizieren gehalten, in der er seine Ideen von der Eroberung von Lebensraum für das Deutsche Volk im Osten und dessen Germanisierung erneut zum Besten gab:

Hitler spricht vor den Befehlshabern des Heeres und der Marine (http://www.ns-archiv.de/krieg/1933/03-02-1933.php)

Ein kurzer Auszug daraus:


[...]Im Siedeln liegt einzige Mögl., Arbeitslosenheer z. T. wieder einzuspannen. Aber braucht Zeit u. radikale Änderung nicht zu erwarten, da Lebensraum für d(eutsches) Volk zu klein
(...)
Wie soll pol. Macht, wenn sie gewonnen ist, gebraucht werden? Jetzt noch nicht zu sagen. Vielleicht Erkämpfung neuer Export-Mögl., vielleicht - und wohl besser - Eroberung neuen Lebensraumes im Osten u. dessen rücksichtslose Germanisierung.
(...)

Handschriftliche Aufzeichnung des Generalleutnants Liebmann,
München, Archiv des Instituts für Zeitgeschichte, Nr, 167/51, fol. 39.,
zit n. Hofer, Walther, "Der Nationalsozialismus - Dokumente 1933 - 1945", Fischer 1690
Der rechtsextreme Geschichtsfälscher Neutraler behauptet nun, dass Hitler jetzt auf einmal mit dem Termini "Eroberung neuen Lebensraumes im Osten" gar nicht mehr Rußland gemeint hat, sondern urplötzlich Österreich und die Tschechei!

Das ist natürlich eine abenteuerliche Behauptung, und selbstverständlich kann Neutraler dafür nicht einen einzigen Beweis vorlegen!

Stattdessen bevorzugt der rechtsextreme Geschichtsfälscher Neutraler seine aus den vorangegangenen Beiträgen bekannte Strategie, genau die Zitate, die belegen können das Hitler auch weiterhin an seiner bereits in "Mein Kampf" formulierten Idee festhielt, einfach wegzulöschen, und diese durch irgendwelche irrelevanten Laber-Textbausteine zu ersetzen, die er obendrein noch nicht einmal mit ausreichenden Quellenangaben versieht.

So hat der rechtsextreme Geschichtsfälscher Neutraler z.B. folgendes Zitat kommentarlos ignoriert, ein Auszug aus einer Mitschrift einer Rede Hitlers vom 23. Mai 1939:


"Danzig ist nicht das Objekt, um das es geht. Es handelt sich für uns um Arrondierung des Lebensraumes im Osten und um Sicherstellung der Ernährung ... In Europa ist keine andere Möglichkeit zu sehen.
(...)
Es entfällt also die Frage Polen zu schonen und bleibt der Entschluß, bei erster passender Gelegenheit Polen anzugreifen."

Bericht über eine Besprechung (Schmundt-Mitschrift) (http://www.ns-archiv.de/krieg/1939/schmundt/23-05-1939-schmundt.php), auch: Max Domarus, "Hitlerreden 1932 - 1945", Bd. II, S. 1197
Diese Rede ist vor allem deshalb so aufschlußreich, weil sie etwas ganz wichtiges verdeutlicht: zu diesem Zeitpunkt war Hitlers Entschluß, Polen anzugreifen, bereits gefallen, wobei es ihm völlig egal war, wie die Danzig-Frage ausgegangen wäre ("Danzig ist nicht das Objekt, um das es geht.")!

Darüber hinaus ist sie aufschlußreich, weil sie die absurde Behauptung des rechtsextremen Geschichtsfälschers Neutraler widerlegt, das Hitler Tschechien und Österreich meinte, wenn er vom "Lebensraum im Osten" sprach, denn zu diesem Zeitpunkt als Hitler die Rede hielt, war der Anschluß Österreichs (13.03.1938) längst Geschichte und die Bildung des Protektorats Böhmen und Mähren (15.03.1939) ebenfalls gelaufen.

Interessant ist auch, wie sich Hitler im März 1939 vor Vertretern von Wirtschaft, NSDAP und Generalität äußerte, was von Wilhelm Keppler und Generaldirektor Vogl notiert wurde:


In diesem Zusammenhang werde die Lage in Prag unertragbar. Außerdem werde Prag benötigt als Ausgangsort für den Gewinn dieser Rohmaterialien. Infolgedessen wären Befehle gegeben worden, dahingehend, daß innerhalb etlicher Tage, nicht später als am 15. März, die Tschechoslowakei militärisch zu besetzen sei. Polen wird folgen. Wir brauchen nicht auf einen starken Widerstand von dieser Seite zu rechnen. Deutsche Herrschaft über Polen ist notwendig, um polnische Lieferung landwirtschaftlicher Produkte und Kohle für Deutschland zu sichern.

Wolfgang Michalka, "Deutsche Geschichte 1939-1945", Fischer 11251, S. 122, siehe auch: Wilhelm Keppler und Generaldirektor Vogl über Hitlers Rede vor Vertretern der Wirtschaft, der NSDAP und der Generalität (http://www.ns-archiv.de/krieg/1939/08-03-1939.php)
Natürlich ging es Hitler nicht nur um die Sicherstellung von polnischen Lieferungen landwirtschaftlicher Produkte und Kohle, wie er es hier den Wirtschaftsbossen weismachen wollte.

Es ging ihm vor allem darum, eine Grenze zur Sowjetunion zu haben!

Dazu Joachim Fest:


Was Hitler wirklich wollte, hing mit dem letzten großen Ziel aller seiner Politik zusammen: dem Gewinn neuen Lebensraums.

Denn zu den unabdingbaren Voraussetzungen des geplanten Eroberungszuges gegen Osten zählte eine gemeinsame Grenze mit der Sowjetunion. Bis dahin war Deutschland von denen Ebenen Rußlands, die Hitler ins Auge gefaßt hatte, durch einen Staatengürtel getrennt, der von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer, von den Baltischen Staaten bis nach Rumänien reichte. Einer oder mehrere von ihnen mußten ihm das militärische Aufmarschgelände zur Verfügung stellen, durch das er an Rußland heranrückte, anders war der Krieg nicht zu beginnen.

Joachim Fest, "Hitler", Propyläen, S. 789f

Hitler-Apologeten und rechtsextreme Geschichtsfälscher haben solchen Fakten außer Lügen und Verdrehungen kaum etwas entgegenzusetzen. Um ihr geliebtes NS-Verbrechensregime zu rehabilitieren, ist ihnen keine noch so absurde Geschichtsklitterei zu schade.

Der Überfall auf Polen war nur der erste, geopolitisch notwendige Schritt hin zu Hitlers größerem Ziel: Er wollte "Lebensraum im Osten" gewinnen und hat bereits in den 1920er Jahren in "Mein Kampf" deutlich gemacht, dass diese Eroberung nur mit Gewalt durchführbar sei.

MfG
Stephan

Stephan
08.05.2005, 00:14
Mythos von der Unschuld an der Eskalation

[...revisionistischen Müll entsorgt...]

http://www.jungefreiheit.de/
Aha! Junge Freiheit (http://lexikon.idgr.de/j/j_u/junge-freiheit/junge-freiheit.php) !

:rofl:

MfG
Stephan

Neutraler
08.05.2005, 11:02
Abschaum wie du ist es nicht wert,dass man mit dir diskutiert,denn dazu bist du gar nicht fähig!
Ich jedenfalls werde mit dir keine weitere Minute verschwenden:
1.Du hast zu Hitlers geäußerten Änderungen seiner Politik(Annektion von Österreich und der Tschechei als "Lebensraum",Russland aus Europa heraushalten usw.),entnommen aus der "Denkschrift" zum Vierjahresplan" und der Hossbachniederschrift nichts entgegengesetzt!

2.Du hast keine Belege für die Behauptung,Hitler hätte während der Zeit von 1933-1939 Pläne zum Angriff auf die UdSSR gehabt oder seinen Polenfeldzug deshalb durchgeführt,um eine gemeinsame Grenze zu diesem Land zu haben.All das behauptete lässt sich nirgendwo in Denkschriften,Reden oder Weisungen der damaligen Führung finden.Stattdessen zitierst du ständig aus Hitlers "Mein Kampf",in dem die Spekulation über eine mögliche deutsche Außenpolitik zu finden ist und ignorierst,dass Hitlers Pläne über Lebensraum in Russland nicht nur eine Spekulation waren,sondern auch,dass als "Lebensraum" nach 1936/37 für die deutsche Führung nur auf Österreich und die Tschechei in Frage kamen!

3.In deiner völligen historischen Imkompetenz behauptest du,dass es irrelevant sei,die Kriegsgründe der anderen europäischen Mächte zu beachten.Es ist mir jedenfalls ein Rätsel,wie man z.B. die Kriegsschuldfrage des 1.Weltkrieges geklärt hat,indem man nur Deutschland betrachtete.Man muss auch bei der Kriegsschudlfrage des 2.Weltkrieges die anderen Mächte beachten,damit es möglich wird,sich ein genaues Bild von den geschehnissen zu machen.

4.Zitate wurden Grob auf dem Zusammenhang gerissen!
Ein Beispiel dafür:
Hier behauptet der linksextremistischer Hetzer "Stephan":

"Auch hier spricht Hitler von einem "entschlossenen, kontinentalen Bodenerwerb" in Rußland!
Wir können daraus also schließen, dass die Terminologie "Lebensraum im Osten" ein Synonym ist für die Eroberung von Gebieten auf dem Territorium der Sowjetunion bzw. Rußland sowie Randstaaten der Sowjetunion."

Dabei verwendet er folgendes Hitler-Zitat:

"Ich gestehe offen, daß ich schon in der Vorkriegszeit es für richtiger gehalten hätte, wenn sich Deutschland, unter Verzicht auf die unsinnige Kolonialpolitik und unter Verzicht auf Handels-und Kriegsflotte, mit England im Bunde, gegen Rußland gestellt hätte und damit von der schwachen Allerweltspolitik zu einer entschlossenen europäischen Politik kontinentalen Bodenerwerbs übergegangen wäre."
Adolf Hitler, "Mein Kampf", S. 753

Hitler schreibt hier nichts,was auf eine spätere Politik von ihm deuten könnte.Er schreibt,wohlgemerkt 1924(!),dass sich das Deutsche Kaiserreich eher nach Osten hätte wenden sollen,anstatt sich einer Kolonialpolitik,die den Engländer zuwiderläuft,zuzuwenden!


Natürlich hat er zuvor, was ja bei diesen Tatsachenverdrehern so die übliche Praxis ist, meine zahlreichen Zitate von Hitler und von diversen Historikern entfernt, die genau das beweisen!
Zahlreiche Zitate wurden aus dem Zusammenhang gerissen,was ich erläutert habe!Ebenso habe ich Belege gefordert für die abstrusen Theorien von fest.Es kamen aber keine!Vielleicht bringst du mir noch welche;)


So hat z.B. kurz nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 31. Januar 1933 dieser Anfang Februar eine geheime Rede vor hochrangigen Offizieren gehalten, in der er seine Ideen von der Eroberung von Lebensraum für das Deutsche Volk im Osten und dessen Germanisierung erneut zum Besten gab:
Und wo ist der Beweis,dass es sich hierbei um Polen,die alten deutschen Ostgebiete,die Tschoslowakei oder Russland handeln könnte?Der Beweis,dass er die Tschechei,Österreich und die alten deutschen Ostgebiete damit meinte,finden wir 1936/37 in seiner Denkschrift zum Vierjahresplan und in der Hossbachniederschrift!


Der rechtsextreme Geschichtsfälscher Neutraler behauptet nun, dass Hitler jetzt auf einmal mit dem Termini "Eroberung neuen Lebensraumes im Osten" gar nicht mehr Rußland gemeint hat, sondern urplötzlich Österreich und die Tschechei!
Ließ die Denkschrift zum Vierjahresplan und die Hossbachniederschrift.Da steht nur etwas von Österreich und der Tschechei und nichts von Russland und Polen...


Das ist natürlich eine abenteuerliche Behauptung, und selbstverständlich kann Neutraler dafür nicht einen einzigen Beweis vorlegen!
Ich habe mehrere Beweise(entsprechende Zitate aus der Hossbachniederschrift findet man sehr oft in meinen Texten)gebracht.Du bist es,der keine Belege für deine abstrusen Behauptungen gebracht hast!!


So hat der rechtsextreme Geschichtsfälscher Neutraler z.B. folgendes Zitat kommentarlos ignoriert, ein Auszug aus einer Mitschrift einer Rede Hitlers vom 23. Mai 1939
Ich habe diese Rede ausreichend kommentiert.Wenn du zu dumm bist,meine Texte zu lesen,dann lass es,du lächerliche Witzfigur :P


Diese Rede ist vor allem deshalb so aufschlußreich, weil sie etwas ganz wichtiges verdeutlicht: zu diesem Zeitpunkt war Hitlers Entschluß, Polen anzugreifen, bereits gefallen, wobei es ihm völlig egal war, wie die Danzig-Frage ausgegangen wäre ("Danzig ist nicht das Objekt, um das es geht.")!
Das ist Falsch.Entweder ließt du den Text zu dieser Rede oder folgendes:
Deutsch-polnische Verhandlungen!
Hitlers Angebot an Polen vom 24. Oktober 1938

1.Polen stimmt einer Volksabstimmung in Danzig über die Zugehörigkeit der Stadt zu Deutschland oder Polen zu.
2.Im Falle eines Votums für Deutschland erhält Polen u.a. folgende Zugeständnisse:
3.Polen würde einen Freihafen in Danzig erhalten.
4.Polen sollte das Recht erhalten, eine eigene polnische Autostraßen- und Bahnstrecke zu diesem Freihafen zu bauen.
5.Das ganze Danziger Gebiet sollte einen ständigen Freimarkt für polnische Waren bilden, für den keine deutschen Zollabgaben erhoben würden.
6.Im Gegenzug sollte Polen Deutschland den Bau einer exterritorialen Autobahn und Bahnlinie nach Ostpreußen gestatten.
7.Weiterhin erklärte sich Deutschland bereit, die bestehende polnische Westgrenze und die Zugehörigkeit der ehemals deutschen Gebiete Westpreußen, Posen und Oberschlesien zu Polen völkerrechtlich anzuerkennen, ja selbst als Garantiemacht dafür einzutreten.

Polen ließ das deutsche Angebot vom 24. Oktober 1938 fünf Monate lang, bis März 1939, unbeantwortet.

Hitlers Angebot vom 28.April 1939

1. Danzig kehrt als Freistaat in den Rahmen des Deutschen Reiches zurück.
2. Deutschland erhält durch den Korridor eine Straße und eine Eisenbahnlinie zur eigenen Verfügung. Dafür ist Deutschland bereit:
3. sämtliche wirtschaftlichen Rechte Polens in Danzig anzuerkennen;
4. Polen in Danzig einen Freihafen beliebiger Größe und bei vollständig freiem Zugang sicherzustellen;
5. damit die Grenzen zwischen Deutschland und Polen entgültig als gegeben hinzunehmen und zu akzeptieren und
6. einen fünfundzwanzigjährigen Nichtangriffspakt mit Polen abzuschließen [Domarus, Band II Kurzfassung von Seite 1162]

Am 26.03.1939 übergab der polnische Botschafter Lipski Außenminister Ribbentrop ein Memorandum, das den Versuch Hitlers zum dauerhaften deutsch-polnischen Ausgleich in krasser Form ablehnte. Bei der Übergabe erklärte er dem Reichsaußenminister, er habe die unangenehme Pflicht, darauf hinzuweisen, dass jegliche Verfolgung der deutschen Pläne, insbesondere soweit sie eine Rückkehr Danzigs zum Reich beträfen, den Krieg mit Polen bedeuten würde.
Gleichzeitig mit der Ablehnung der deutschen Vorschläge ordnete die polnische Führung eine Teilmobilisierung ihrer Streitkräfte an. Deutschland hatte hierzu nicht den geringsten Anlass gegeben.
Auslöser für diese schroffe, einer Kriegserklärung gleichkommenden Ablehnung war die britische Garantieerklärung, der sog. Blankoscheck, vom 6. April 1939. Diese war aus schließlich gegen Deutschland gerichtet und bedeutete, dass es bei einem Krieg zwischen Deutschland und Polen auf jeden Fall eine englische Kriegserklärung gegen Deutschland geben würde.
Der alkoholkranke „starke Mann“ Polens, Außenminister Beck, und die herrschende polnische Militärclique wollten nun den Krieg mit Deutschland, denn neben der kriegsschürenden britischen Unterstützung (besser: Provokation) waren sie nun aufgrund der ständigen Verratshandlungen ranghoher deutscher Militärs und Regierungsmitarbeiter auch der Auffassung, dass bei einem Kriegsausbruch sofort die Revolution in Deutschland aus brechen, d.h. ein Putsch stattfinden würde. In Polen forderte die adelig-großbürgerlich-chauvinistisch dominierte Presse den „Marsch nach Berlin“, es wurden Landkarten veröffentlicht, auf denen die Oder-Neiße-Linie als polnische Ostgrenze eingezeichnet war (damals schon), ja Berlin wurde auf solchen Landkarten sogar als polnische Stadt dargestellt.
In der Zwischenzeit hatte in vielen Teilen Polens ein blutiger Terror gegen die Volksdeutschen eingesetzt und sich immer mehr verstärkt, ohne das Deutschland auch nur den geringsten Anlass dazu gegeben hatte, ganz im Gegenteil, siehe oben. Es war schon vorher schlimm gewesen, nun wurde es unerträglich: Die Volksdeutschen Ostoberschlesiens waren z.B. Jahre hindurch einfach vogelfrei gewesen, ohne das der Völkerbund oder die Westmächte, die Urheber dieses unerhörten Zustandes, diesem systematischen Ausrottungskampf in die Arme gefallen wären. ... Im Februar 1939 kam es in allen größeren Städten zu antideutschen Kundgebungen und Ausschreitungen ... Rohheitsdelikte, Misshandlungen, Drohungen und gemeinste Bluttaten kennzeichnen das verbrecherische Verhalten der Polen in diesem Sommer des Schreckens. Gleichzeitig nahmen die Schikanen gegen Danzig durch Wirtschaftsblockaden, Übergriffe polnischer Zöllner etc. enorm zu.
Diese polnische Angelegenheit war darauf angelegt, Hitler in den Krieg zu zwingen. Es ist eine unerschütterliche, durch unzählige Zitate u.s.w. belegte Tatsache, dass die größenwahnsinnige polnische Führung in völliger Verkennung der Realitäten den Krieg wollte, weil sie glaubte, damit das Großpolen von vor den polnischen Teilungen wiedererrichten zu können. Dieses nutzten die Kriegstreiber in England. Durch ihre Blankoscheckgarantie schufen sie die Situation, die unweigerlich zum Krieg führen musste. Früher oder später hätte Polen angegriffen, was sofort den Kriegseintritt Englands und Frankreichs zur Folge gehabt hätte.

Adolf Hitler knüpfte im Jahre 1934 durch seinen Pakt mit dem polnischen Staatschef, Marschall Pilsudski, an die Ostpolitik des Kaiserreiches von 1916 an, indem er – sehr im Gegensatz zur Weimarer Republik, insbesondere auch zu den zwielichtigen Figuren im „deutschen Widerstand“ – auf ein starkes, unabhängiges Polen setzte. Er bot am 24. Okt. 1938 als erster deutscher Politiker den Polen eine uneingeschränkte deutsche Anerkennung der polnischen Hoheit über Westpreußen, Posen und einen Teil von Oberschlesien an, d.h. er offerierte den Polen jenes, von ihnen stets geforderte, sogenannte „Ost-Locarno“, das z.B. von Gustav Stresemann als für die Weimarer Republik völlig inakzeptabel und als abgrundtiefen Verrat an nationalen Interessen bezeichnet worden war. Die strategische Logik dieser Politik war Hitlers Wunsch nach einem freien, unabhängigen und starken Polen als Verbündeten in der Abwehr des sowjetischen Bolschewismus. Der Hitler-Stalin-Pakt und der deutsche Angriff auf Polen am 1. Sept. 1939 waren nicht das Ergebnis einer strategischen Eroberungspolitik. Ganz im Gegenteil: Sie bedeuteten eine vollständige Umkehrung der bis dahin geltenden Strategie Adolf Hitlers, und zwar sowohl was die Beziehungen zu Polen als auch zur Sowjetunion einerseits und zu England andererseits betrifft. Hitler wollte immer ein enges Zusammengehen zwischen Deutschland und England und ein gutes Verhältnis zu Polen. Aus der Gefängniszelle in Nürnberg schrieb von Ribbentrop an seine Frau: „Er [Hitler] hat die Bereinigung des deutsch-polnischen Verhältnisses nicht zuletzt deshalb erstrebt, um bessere Abwehrpositionen zu gewinnen.“ Nein, der Hitler-Stalin-Pakt und der Polenfeldzug stellten einen verzweifelten Befreiungsschlag der deutschen Regierung dar, vergleichbar einer Rochade, wenn auch nicht mit der spielerischen Gelassenheit des Schachspiels, sondern in aufgezwungener Eile unter Hintanstellung aller bisherigen politischen und strategischen Grundsätze durchgeführt. Die gezielte, aggressive Provokationspolitik Polens, die ganz offensichtlich zur Steigerung der eigenen polnischen Bedeutung als Regionalgroß macht dienen sollte und auf gewaltigen Fehleinschätzungen beruhte, ihre Instrumentalisierung durch die Westmächte zum Zwecke „Stop Hitler!“ und schließlich das verhängnisvolle Wirken der deutschen Landesverräter hatten die deutsche Führung in eine scheinbar aus weglose Situation gebracht, aus der sie glaubte, sich nur durch die genannte „Rochade“ befreien zu können, insbesondere die Gefahr eines Zweifrontenkrieges abwenden zu können.

Polnische Völkerrechtsverletzungen und Vertragsbrüche:
Bis zum Ende des Ersten Weltkrieg besaß jeder souveräne Staat das freie Kriegführungsrecht, das heißt das Recht, nach eigenem Ermessen Kriege zu führen. Durch den 1919 gegründeten Völkerbund wurde dieses Recht lediglich eingeschränkt, ein aus nationalen Interessen geführter Angriffskrieg galt auch weiterhin als nicht völkerrechtswidrig, insbesondere wenn es um militärische Sanktionen ging, die zur Verteidigung wirklich substantieller nationaler Interessen als notwendig erachtet wurden.

Die polnische Führung erklärte wiederholt, dass ALLEIN DIE GELTENDMACHUNG DES RECHTSANSPRUCHS DEUTSCHLANDS AUF DIE WIEDEREINGLIEDERUNG DER FREIEN STADT DANZIG IN DAS REICH, EIN FEINDLICHER AKT SEI, DER POLNISCHE MILITÄRISCHE SANKTIONEN BZW. EINE POLNISCHE KRIEGSERKLÄRUNG AN DAS DEUTSCHE REICH NACH SICH ZIEHEN WÜRDE. Es ist eine Tatsache, dass Großbritannien in voller Kenntnis dieser polnischen Haltung am 31. März 1939 jene Garantieerklärung bekannt gab, in welcher ausdrücklich festgestellt wurde, dass Großbritannien Polen auch dann militärisch unterstützen würde, wenn es von sich aus, in Wahrung seiner Sicherheitsinteressen etc. Deutschland angreifen würde. Dadurch hat die britische Regierung im Jahre 1939 ausdrücklich das mit der Völkerbundssatzung vereinbare Recht, aus nationalem Interesse einen Angriffskrieg zu führen, bestätigt.

Dies gilt unbeschadet des am 27. August 1928 in Paris abgeschlossenen, sogenannten Briand-Kellogg-Paktes. Dieses vom französischen Außenminister Aristide Briand und seinem amerikanischen Amtskollegen Frank Billings Kellogg ausgearbeitete Abkommen zur Friedenssicherung legte den Grundstein für die völkerrechtliche Ächtung des Krieges. Die 15 Unterzeichnerstaaten verpflichteten sich, auf den Krieg als Mittel zur Lösung internationaler Streitfälle zu verzichten. Bis 1929 hatten sich dem Briand-Kellogg-Pakt 63 Staaten an geschlossen. Die Kernaussage des Abkommens ist in den ersten beiden Artikeln enthalten:
§ Artikel 1: „Die Hohen Vertragschließenden Parteien erklären feierlich im Namen ihrer Völker, dass sie den Krieg als Mittel für die Lösung internationaler Streitfälle verurteilen und auf ihn als Werkzeug nationaler Politik in ihren gegenseitigen Beziehungen verzichten. „
§ Artikel 2: „Die Hohen Vertragschließenden Parteien vereinbaren, dass die Regelung und Entscheidung aller Streitigkeiten oder Konflikte, die zwischen ihnen entstehen könnten, welcher Art oder welchen Ursprungs sie auch sein mögen, niemals anders als durch friedliche Mittel angestrebt werden soll.“
Polen hat alle friedlichen Vermittlungsversuche zurückgewiesen und zudem eine völkerrechtswidrige Teilmobilmachung durchgeführt. Und damit hat es den ersten Schritt zu einem unausweichlichen Krieg durchgeführt!

Desweiteren hast du meine Hinweiße auf das Hossbachprotokoll oder die Denkschrift zum Vierjahresplan ignoriert:
"Sei die Tschechei niedergeworfen, eine gemeinsame Grenze Deutschland-Ungarn gewonnen, so könne eher mit einem neutralen Verhalten Polens in einem deutsch-französischen Konflikt gerechnet werden. Unsere Abmachungen mit Polen behielten nur solange Geltung als Deutschlands Stärke unerschüttert sei. Bei deutschen Rückschlägen müsse ein Vorgehen Polens gegen Ostpreußen, vielleicht auch gegen Pommern und Schlesien in Rechnung gestellt werden."

"Das Maß der Überraschung und der Schnelligkeit unseres Handelns sei für die Stellungnahme Polens entscheidend. Gegen ein siegreiches Deutschland wird Polen - mit Rußland im Rücken - wenig Neigung haben, in den Krieg einzutreten."

"Einem militärischen Eingreifen Rußlands müsse durch die Schnelligkeit unserer Operationen begegnet werden; ob ein solches überhaupt in Betracht kommen werde, sei angesichts der Haltung Japans mehr als fraglich."

"Wenn auch die Besiedelung insbesondere der Tschechei keine dünne sei, so könne die Einverleibung der Tschechei und Österreichs den Gewinn von Nahrungsmitteln für 5-6 Millionen Menschen bedeuten unter Zugrundelegung, daß eine zwangsweise Emigration aus der Tschechei von zwei, aus Österreich von einer Million Menschen zur Durchführung gelange. Die Angliederung der beiden Staaten an Deutschland bedeute militär-politisch eine wesentliche
Entlastung infolge kürzerer, besserer Grenzziehung, Freiwerdens von Streitkräften für andere Zwecke und der Möglichkeit der Neuaufstellung von Truppen bis in Höhe von etwa 12 Divisionen, wobei auf 1 Million Einwohner eine neue Division entfalle."

Hitlers Ausführungen an diesem Abend, wie sie Oberst Hoßbach niederschreibt, befassen sich ausschließlich mit „Lebensraum“ in der Tschechoslowakei und mit dem Anschluss Österreichs. Von lebensraum in Osteuropa ist kein einziges Mal die Rede. Was Hitler ansonsten vor seinen sechs Zuhörern lang und breit erörtert, sind die möglichen Reaktionen Großbritanniens, Frankreichs, Italiens, Polens und der Sowjetunion. Er lässt mit keinem Wort erkennen, dass er Angriffsabsichten gegen diese Staaten haben könnte. Auch die bolschewistische Bedrohung wird an diesem Abend nicht zum Thema, so das Hitler einen krieg mit Russland nicht zur Sprache bringt. Da Hitler seine langen Ausführungen über die „Entwicklungsmöglichkeiten der außenpolitischen Lage“ als sein Testament bezeichnet, ist das, was er hier vorträgt, allem Anschein nach umfassend. Er will den Anschluss Österreichs und er will die Tschechei. Von mehr ist in diesem „letzten Willen“ im November 1937 nicht die Rede.

Ebenso hast du weite,wichtige Teile meiner Texte einfach ignoriert:
In "Mein Kampf" war Hitler davon ausgegangen, daß die UdSSR von selbst zusammenbrechen würde, da sie von Juden regiert sei und Juden nach seinem rassistischen Weltbild ja keinen Staat regieren konnten. Also werde sie sich von selbst auflösen, denn
"unmöglich ist es dem Juden, das mächtige Reich auf die Dauer zu erhalten. Er selbst ist kein Element der Organisation, sondern ein Ferment der Dekomposition. Das Riesenreich im Osten ist reif zum Zusammenbruch. Und das Ende der Judenherrschaft in Rußland wird auch das Ende Rußlands als Staat sein. Wir sind vom Schicksal ausersehen, Zeugen einer Katastrophe zu werden, die die gewaltigste Bestätigung für die Richtigkeit der völkischen Rassentheorie sein wird." (Mein Kampf, S. 743, nach der Ausgabe von 1932)
Wenn es hier noch nicht ganz eindeutig formuliert ist, ob dieser Zusammenbruch durch einen deutschen Angriff beschleunigt werden soll, so paraphrasiert er im "Zweiten Buch" diese Stelle und wird im Hinblick auf den zeitlichen Ablauf deutlicher:
"Was aber dann (d.h. nach dem Ende der "Judenherrschaft", S. Sch.) übrigbleibt, wird ein Rußland sein, von ebenso geringer staatlicher Macht wie tief eingewurzelter antideutscher Einstellung. Indem dieser Staat keine irgendwie mehr verankerte staatserhaltende Oberschichte (sic) besitzen wird, wird er zu einer Quelle ewiger Unruhe und ewiger Unsicherheit werden. ... Es ist ein Glück für die Zukunft, daß diese Entwicklung so stattgefunden hat, weil dadurch ein Bann gebrochen ist, der uns verhindert hätte, das Ziel der deutschen Außenpolitik dort zu suchen, wo es einzig und allein liegen kann: Raum im Osten." (Hitler, Zweites Buch, S. 158 f.)
Also soll die Lebensraumpolitik erst nach dem Ende UdSSR aufgenommen werden. Dies ändert sich nach dem Sieg Stalins über Trotzki, der in der NS-Bewegung als Personifikation der jüdischen Weltrevolution gegolten hatte und es ändert sich mit dem Beginn von Stalins Aufrüstungsprogramm im ersten Fünfjahresplan. Seitdem und besonders seit Mitte der dreißiger Jahre ist die UdSSR für Hitler niemals wieder der "Lebensraum" im Sinn von "Mein Kampf" oder dem "Zweiten Buch" gewesen, der zufällig gerade einem Zugriff offensteht. Statt dessen wird die UdSSR zu dem, was Hitlers Lebensraumprogramm ursprünglich aus Deutschland machen wollte: Eine hochgerüstete Militärmacht, ein Industriestaat, der selbst über alle Rohstoffe verfügt und sich noch dazu selbst ernähren kann.
Die "Denkschrift zum Vierjahresplan" von 1936 ist ein Ausdruck dieser neuen Sichtweise, ich hatte bereits in meiner letzten Stellungnahme darauf hingewiesen. Auch im "Hoßbach-Protokoll" von 1937 taucht die UdSSR nur im Hintergrund als eine überlegene Macht auf, deren Eingreifen in Europa unbedingt vermieden werden soll, während als Deutschlands "Lebensraum" für die absehbare Zukunft der nächsten zwanzig-dreißig Jahre ausdrücklich Mitteleuropa genannt wird, d.h. Deutschland + Österreich + Böhmen und Mähren. Dies war das Ziel, das Hitler im November 1937 als sein Programm und sein Testament (!) vorgestellt hat. Ich habe auf diese Entwicklung bereits an anderer Stelle hingewiesen. (in: Stefan Scheil: Logik der Mächte, S. 117-133: "Die Entwicklung in Hitlers außenpolitischen Zielen zwischen "Mein Kampf" und dem "Hoßbach-Protokoll").
Erst nachdem der Krieg mit der UdSSR in Hitlers Sicht aus militärischen Gründen unvermeidlich geworden war, was im Frühjahr 1940 bis in den Juni hinein noch nicht der Fall gewesen ist (vgl. z.B. auch seine Antwort an Mussolini vom März 1940: "Wenn aber der Bolschewismus sich zu einer russisch-nationalen Staatsideologie und Wirtschaftsidee entwickelt, dann stellt er eine Realität dar, gegen die zu kämpfen wir weder Interesse noch einen Anlaß besitzen." in: ADAP, D, VIII, Dok. 663) tauchen wieder die Gedanken daran auf, diesen Krieg im nationalsozialistischen Sinn zu führen, d.h. über die militärischen Aspekte eines Präventivkriegs weit hinauszugehen und auf den Erwerb von "Lebensraum" abzuzielen.

Quelle: http://www.stefanscheil.gmxhome.de/praeventivkriegsthese4.htm

Ebenfalls ignoriert wurden meine Einwände zu den von dir zitierten Hitlerreden,z.B. die Einwände zu der Hitlerrede vom 11.April,in der Hitler wichtiges geäußert hat:
Hitlers Rede vom 11. April 1939

"Die gegenwärtige Haltung Polens erfordert es, [...] die militärischen Vorbereitungen zu treffen, um nötigenfalls jede Bedrohung von dieser Seite für alle Zukunft auszuschließen. Das deutsche Verhältnis zu Polen bleibt weiterhin von dem Grundsatz bestimmt, Störungen zu vermeiden. Sollte Polen seine bisher auf dem gleichen Grundsatz beruhende Politik gegenüber Deutschland umstellen und eine das Reich bedrohende Haltung einnehmen, so kann ungeachtet des geltenden Vertrages eine endgültige Abrechnung erforderlich werden. Das Ziel ist dann, die politische Wehrkraft zu zerschlagen und eine den Bedürfnissen der Landesverteidigung entsprechende Lage, im Osten zu schaffen. Der Freistaat Danzig wird spätestens mit Beginn des Konfliktes als deutsches Reichsgebiet erklärt. Die politische Führung sieht es als ihre Aufgabe an, Polen in diesem Fall womöglich zu isolieren, d.h. den Krieg gegen Polen zu beschränken. [...] Die großen Ziele im Aufbau der deutschen Wehrmacht bleiben weiterhin durch die Gegnerschaft der westlichen Demokratien bestimmt. Der Fall "Weiß" bildet lediglich eine vorsorgliche Ergänzung der Vorbereitungen [...] Die Aufgabe der Wehrmacht ist es, die polnische Wehrmacht zu vernichten. Hierzu ist ein überraschender Angriffsbeginn anzustreben und vorzubereiten. Die getarnte oder offene allgemeine Mobilmachung wird erst am Angriffsvortage zu dem spätestmöglichen Termin befohlen werden.

zit. n. Hubatsch, Walther, "Hitlers Weisungen für die Kriegführung 1939-1945 - Dokumente des Oberkommandos der Wehrmacht", S. 17

Hitlers Rede vom 23.Mai 1939

Diese Rede vom 23. Mai 1939 ist nach Sinn und Inhalt sehr umstritten. Sie ist die zweite der schon erwähnten „Schlüsselreden“, mit denen das Nürnberger Militärgericht versucht, den angeklagten Generalen und Admiralen ihre „gemeinsame Planung eines Krieges und Verschwörung gegen den Frieden“ nachzuweisen [IMT Dokument 079-L/US-27 und Domarus, Band 2, Seite 1196 ff] Die Rede, das sei gleich vermerkt, liegt auch in diesem Falle nicht als Wortlautprotokoll. Oberstleutnant Schmundt, zu der Zeit Hitlers Wehrmachtsadjudant, hat sie irgendwann nach der Besprechung aus dem Gedächtnis zu Papier gebracht. Er vermerkt auf der ersten Seite seiner Neiderschrift „sinngemäß wiedergegeben“ und weist damit darauf hin, dass er sich nicht an Hitlers Wortlaut hält.
Großadmiral Raeder, im Nürnberger Prozess mit der Schmundt-Niederschrift konfrontiert, sagt vor Gericht: „Es ist meiner Ansicht nach die unklarste Urkunde über eine Rede Hitlers, die überhaupt vorhanden ist, denn ein großer Teil der Ausführungen hat meines Erachtens gar keinen Sinn. … Es gibt gerade in diesem Falle keineswegs den Charakter der rede richtig wieder.“[IMT Verhandlungen, Band XIV, Seiten 48 ff]

Selbst diese oft als Beweis zitierte Ansprache vor den Generalen lässt nicht unbedingt darauf schließen, dass Hitler Ende Mai 1939 schon fest vorgesehen hat, im September über Polen herzufallen. Aus der Rede werden immer wieder Sätze wie „Es entfällt also die Frage, Polen zu schonen, und bleibt der Entschluss, bei erster passender Gelegenheit Polen anzugreifen.“ Und „Danzig ist nicht das Objekt, um das es geht. Es handelt sich für uns um die Erweiterung des Lebensraumes im Osten.“ Als Beleg für Hitlers festen Angriffswillen gegenüber Polen herangezogen. Doch der Gesamtzusammenhang der Rede weist etwas anderes aus. Hitler hat die Oberbefehlshaber und Generalstabschefs der Wehrmachtsteile zu sich bestellt, um ihnen die Einrichtung eines unabhängigen Studienstabes beim Oberkommando der Wehrmacht(OKW) anzukündigen. Er weiß, dass dieses neue Konkurrenzunternehmen bei den Generalstäben der Wehrmachtsteile auf wenig Gegenliebe stößt. Hitler erläutert die Notwendigkeit eines solchen Stabes deshalb mit den Erfordernissen der modernen Kriegsführung in der Zukunft. Um das zu begründen, trägt er in dieser seine Gedanken über mögliche Kriege in Europa vor. Dabei geht es in erster Linie um Deutschlands Lage gegenüber den Kontrahenten England, Frankreich und Sowjetunion. Polen spielt in Hitlers Argumentation nur eine Rolle als Trabant der Briten im Rücken Deutschlands. Redepassagen wie: „Der Pole ist kein zusätzlicher Feind. Polen wird immer auf der Seite unserer Gegner stehen“ und „Anzustreben bleibt, dem Gegner (gemeint ist hier England) zu Beginn einen oder den vernichtenden Schlag beizubringen. …Dies ist nur möglich, wenn man nicht durch Polen in einen Krieg mit England hineinschlittert.“
Weisen vielmehr darauf hin, dass Polen im Mai 1939 noch nicht im Mittelpunkt von Hitlers Überlegungen steht. Diese Sätze sind der Reflex auf den Seitenwechsel Polens zwei Monate vor dieser Rede. Die Ansprache vom 23.Mai ist aggressiv, doch sie befasst sich mit einer späteren Auseinandersetzung mit England, wenn es einmal darum geht, eine der verlorenen Kolonien von den Briten zurückzufordern oder Ersatz dafür in der Ukraine. Das Anliegen dieser Rede ist der neue Studienstab beim OKW. Das Hauptthema zur Begründung dieses Stabes ist eine von Hitler befürchtete spätere Auseinandersetzung mit England. Polen ist trotz der drastischen Redewendungen nicht der Punkt, um den es dabei geht. Doch Polen steht nun – und das ist neu – auf Hitlers „Abschussliste“. Am Schluss der Rede sagt Hitler, dass die Wehrmacht 1943 bis 1944 für einen Krieg gerüstet sein muss. Von Polen und 1939 ist da keine Rede. Wenn die Mai-Ansprache in Bezug auf Polen eines zeigt, dann ist es Hitlers Einsicht, dass seine Politik der Zusammenarbeit gescheitert ist. Ab nun ist Polen für ihn kein potentieller Partner mehr, sondern potentieller Partner.

Bis zum Sommer 1939 hat Hitler weder öffentlich noch auf diplomatischen Kanälen mit Krieg gedroht. Bis dato steht nur seine Forderung nach Verhandlungen um Danzig und die Verbindungen durch den Korridor im Raum!


Aha! Junge Freiheit!
Argumente gegen diesen Text habe ich nicht vernommen :))

Verwendete Literatur:
Stefan Scheil:
Fünf plus Zwei. Die europäischen Nationalstaaten, die Weltmächte und die vereinte Entfesselung des Zweiten Weltkriegs. Zeitgeschichtliche Forschungen Bd.18 von Stefan Scheil

Logik der Mächte von Stefan Scheil

Die Ursachen des Zweiten Weltkrieges : Ein Grundriß der internationalen Diplomatie von Versailles bis Pearl Harbor von Walter Post

1939 - Der Krieg, der viele Väter hatte
von Gerd Schultze-Rhonhof

Logik der Mächte von Stefan Scheil

Rechtsaussen
08.05.2005, 12:05
Nazi-Deutschland war der Agressor und hat den II. Weltkrieg mit dem Überfall auf Polen begonnen!




"Ist der Vorwurf nur gewaltig genug, es erübrigt sich sein Nachweis".

Der 2. Weltkrieg begann übrigens schon im Sommer 1937.

Stephan
08.05.2005, 14:22
Abschaum wie du ist es nicht wert,dass man mit dir diskutiert,denn dazu bist du gar nicht fähig!
Das taugt höchstens als Beleidigung, ist aber kein Argument.


Ich jedenfalls werde mit dir keine weitere Minute verschwenden: ...
Offensichtlich sind dem rechtsextremen Geschichtsfälscher Neutraler die Textbausteine aus der revisionistischen Mottenkiste ausgegangen und er bereitet jetzt den Rückzug vor.


Du hast zu Hitlers geäußerten Änderungen seiner Politik(Annektion von Österreich und der Tschechei als "Lebensraum",Russland aus Europa heraushalten usw.),entnommen aus der "Denkschrift" zum Vierjahresplan" und der Hossbachniederschrift nichts entgegengesetzt!
Das ist natürlich eine dreiste Lüge. Es verhält sich nämlich vielmehr so, dass der rechtsextreme Geschichtsfälscher Neutraler regelmäßig meine historischen Zitate ignoriert und anschließend auf eine geradezu scheinheilig-dumme Tour behauptet, ich hätte mich zu Diesem und zu Jenem nicht geäußert.

Das Hitler mit dem Schlagwort "Eroberung von Lebensraum im Osten" Österreich und/oder Tschechei gemeint hat, wird durch eine Äußerung des faschistischen Diktators widerlegt, die dieser lange nach dem Anschluß Österreichs (13.03.1938) und auch nach der Bildung des Protektorats Böhmen und Mähren (15.03.1939) in einer Rede verlauten ließ. Das geht aus einer Mitschrift einer Rede Hitlers vom 23. Mai 1939 hervor:


"Danzig ist nicht das Objekt, um das es geht. Es handelt sich für uns um Arrondierung des Lebensraumes im Osten und um Sicherstellung der Ernährung ... In Europa ist keine andere Möglichkeit zu sehen.
(...)
Es entfällt also die Frage Polen zu schonen und bleibt der Entschluß, bei erster passender Gelegenheit Polen anzugreifen."

Bericht über eine Besprechung (Schmundt-Mitschrift) (http://www.ns-archiv.de/krieg/1939/schmundt/23-05-1939-schmundt.php), auch: Max Domarus, "Hitlerreden 1932 - 1945", Bd. II, S. 1197
Möglicherweise ist es ja auch so, dass für "Revisionisten" die Zeit nicht linear ist, aber nach meinem Verständnis liegt der 23. Mai 1939 in chronologischer Folge deutlich hinter dem 13. März 1938, als Österreich "heim ins Reich" geholt wurde, und auch deutlich hinter dem 15. März 1939, als das Protektorat Böhmen und Mähren gebildet wurde.

Was also kann Hitler in dieser Besprechung in seinem Arbeitszimmer am 23. Mai 1939 nur gemeint haben, als er von "Arrondierung des Lebensraumes im Osten" sprach?

Lassen wir doch den Führer selbst sprechen:


Wenn wir aber heute in Europa von neuem Grund und Boden reden, können wir in erster Linie nur an Rußland und die ihm untertanen Randstaaten denken.

Adolf Hitler, "Mein Kampf", S. 742f


2.Du hast keine Belege für die Behauptung,Hitler hätte während der Zeit von 1933-1939 Pläne zum Angriff auf die UdSSR gehabt oder seinen Polenfeldzug deshalb durchgeführt,um eine gemeinsame Grenze zu diesem Land zu haben.All das behauptete lässt sich nirgendwo in Denkschriften,Reden oder Weisungen der damaligen Führung finden.
Doch, z.B. hier:


"Danzig ist nicht das Objekt, um das es geht. Es handelt sich für uns um Arrondierung des Lebensraumes im Osten und um Sicherstellung der Ernährung ... In Europa ist keine andere Möglichkeit zu sehen.
(...)
Es entfällt also die Frage Polen zu schonen [b]und bleibt der Entschluß, bei erster passender Gelegenheit Polen anzugreifen."

Bericht über eine Besprechung (Schmundt-Mitschrift) (http://www.ns-archiv.de/krieg/1939/schmundt/23-05-1939-schmundt.php), auch: Max Domarus, "Hitlerreden 1932 - 1945", Bd. II, S. 1197

Wir erinnern uns: die Besprechung im Arbeitszimmer des Führers, auf der Rudolf Schmundt (Chef-Adjutant der Wehrmacht) die wesentlichen Äußerungen Hitlers mitschrieb, fand deutlich nach der Angliederung Österreichs und der Besetzung Tschechiens bzw. der Bildung des Protektorats Böhmen und Mähren statt.

Auffällig ist, dass Hitlers Entschluß, Polen anzugreifen, zu jenem Zeitpunkt (Mai 39) nicht nur schon fest stand, und das die Danzig-Frage gar keine Rolle mehr spielte, sondern er bezieht sich auf einen bereits früher gefassten Entschluss, Polen auf jeden Fall anzugreifen!

Was also kann Hitler da nur mit "Arrondierung des Lebensraumes im Osten" gemeint haben? Österreich? Sicher nicht. Tschechoslowakei? War auch schon eingesackt!

Hitler meinte mit "Lebensraum im Osten" natürlich die Sowjetunion!

Polen war allerdings ein Hindernis auf dem Weg nach Osten. Auf Seite 789f schreibt Joachim Fest in seiner Hitler-Biographie, dass zur Eroberung des Ostens eine gemeinsame Grenze mit der Sowjetunion eine unabdingbare Voraussetzung war, und fährt fort:


Bis dahin war Deutschland von den Ebenen Russlands, die Hitler ins Auge gefasst hatte, durch einen Staatengürtel getrennt, der von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer, von den baltischen Staaten bis nach Rumänien reichte.
Erläuterung für den rechtsextremen Geschichtsfälscher Neutraler: Das Land, das an der Ostsee zwischen Deutschland und der Sowjetunion lag, hieß Polen. Polen war Hitlers Feldzugsplänen im Weg und musste ausgeschaltet werden - entweder durch ein Bündnis mit Deutschland gegen die Sowjetunion oder durch Annektierung. Nachzulesen bei Fest, Seite 789ff:


Einer oder mehrere von ihnen mußten ihm das militärische Aufmarschgelände zur Verfügung stellen, durch das er an Rußland heranrückte, anders war der Krieg nicht zu beginnen.

Joachim Fest, "Hitler", Propyläen, S. 789f
Hitler nutzte Polen als Aufmarschgelände für die große Masse an Heerestruppen (149 Divisionen, darunter alle motorisierten und gepanzerten deutschen Kräfte), die für einen Feldzug gegen die mächtige Sowjetunion mit ihrem riesigen Territorium notwendig waren. Im Frühjahr 1941 begannen die Vorbereitungen für den Rußlandfeldzug. Am 22. Juni 1941, also ca. 1 3/4 Jahre nach dem Polen-Überfall, waren die Vorbereitungen abgeschlossen und die Sowjetunion wurde überfallen ("Unternehmen Barbarossa", vormals: "Fall Fritz").

Eine derart aufwändige und umfangreiche militärische Aktion wäre niemals möglich gewesen, wenn Hitler keine unmittelbare Grenze zur Sowjetunion zur Verfügung gehabt hätte.


Stattdessen zitierst du ständig aus Hitlers "Mein Kampf"...
Ich zitiere auch aus anderen Quellen, z.B. aus diversen Rede- und Besprechungsprotokollen und aus der Hitler-Biographie des renommierten Historikers Joachim Fest.

Der rechtsextreme Geschichtsfälscher Neutraler bevorzugt es aber, diese Zitate völlig zu übergehen und stattdessen Textbausteine aus einem zweifelhaften Blatt namens "Junge Freiheit" zu posten, welches vom Verfassungsschutz beobachtet wird, und in dem u.a. schon mal der Leuchter-Report gelobt wurde, ein Machwerk aus der Fälscherwerkstatt des Holocaust-Leugners Fred Leuchter, mit dem der Autor angeblich bewiesen hat, dass in Auschwitz niemand vergast wurde.

MfG
Stephan

Wahrheitssucher
10.05.2005, 09:28
Irgendwie werden hier mal wieder geschichtliche Halbwahrheiten, Verdrehungen und Tatsachen kräftig gemischt!

Tatsächlich war es so, das Hitler besonders im englischsprachigem Raum sehr lange eine hohe Reputation genoss! Die Zitate einiger englischer Politiker aus dieser Zeit spiegeln das sehr deutlich wieder.
Diese "Bewunderung" Hitlers begründet sich eindeutig in seinem Tatendrang, die im Versailler Vertrag eingeschränkte Souveränität Deutschland wieder herzustellen.
In England war man sich durchaus darüber im klaren, das die - besonders von Frankreich geforderten - Einschränkungen der deutschen Souveränität ungesund waren.
Die Bekämpfung von Kommunisten, Sozialisten und auch die Judenhetze in Deutschland wurden von den meisten Staaten nicht weiter beachtet, da das linke Spektrum weitgehend als Feind angesehen wurde und die Juden schon seit Jahrhunderten das Ziel von Anfeindungen und Hetze waren - zum damaligen war der Antisemitismus - besonders in den anglikanischen Staaten - weit verbreitet!

Durch den Bruch des Münchner Abkommens und der Besetzung der Rest-Tschechoslowakei wurde jedoch vielen klar, was Hitler von Vertägen hielt - NICHTS!

Durch diese Aktion hatte er jeden aussenpolitischen Kredit bei den Westmächten verspielt!

Hitlers nächstes Ziel war danach klar zu erkennen - die Danzig-Frage!

Polen war unter Feldmarschall Pilsudski (ich hoffe, ich habe ihn richtig geschrieben...) durchaus geneigt, politsch mit Deutschland einen Ausgleich (besonders mit Blick auf das aufstrebende Sowjetreich) anzustreben - aller Propaganda zum Trotz!
Klar muss aber auch sein, das Polen seit seiner Neugründung 1919 eine sehr aggressive Expansionspolitik betrieb!
So wurde 1919 Teile Schlesiens einschließlich Krakaus von polnischen Freischärlern besetzt, obwohl sich diese Teile bei der von der Entente angeordneten Volksabstimmung mit einer 2/3-Mehrheit für den Verbleich im Deutschen Reich entschieden haben. Nachdem die Deutschen Freiwilligenverbände die Polen wieder zurückgedrängt hatten, ordneten die Entente-Mächte (wahrscheinlich auf Druck Frankreichs) trotzdem die Abtretung dieser Gebiete an Polen an!

Im April 1920 griff Polen das in den Bürgerkrieswirren steckende Russland an!
Russland musste im Frieden von Riga große Teile Weißrulands an Polen abtreten.

Am 09.10.1920 besetzten polnische Truppen die litauische Hauptstadt Vilnius!

1923 annektierte Polen das Vilniusgebiet und Ostgallizien (bisher Mandatsgebiet).

1938 schnitt sich Polen bei der endgültigen Besetzung der Tschechoslowakei auch ein Scheibchen ab!

Die polnische Propaganda wollte ein Großpolen! Das ist eine Tatsache, die akzeptiert werden muss!
Vergrößerungen des polnischen Gebietes zu Lasten des DR konnten jedoch nicht ohne Einverständnis von F und GB vorgenommen werden und die wollten nicht, einerseits, um Polen im Zaum zu halten, andererseit, um dem DR keine Gelegenheit zu geben, die Reichswehr wieder zu vergrößern!

1939 hatte sich jedoch das Blatt gewendet! Die Westmächte hofften wahrscheinlich, das Hitler durch die Garantieerklärung für Polen von weiteren Schritten absehen würde - ein Irrtum, denn aus dem Schmundt-Notizen geht ganz klar hervor, das er bereit war, einen Krieg zu riskieren und das er Polen auf jeden Fall besetzen wollte. Allerdings rechnete er wahrscheinlich damit, das F und GB es bei dieser Drohgeste belassen würden!

Klar muss folgendes sein:
Sowohl das DR als auch PL wollten 1939 den Krieg! Aber auch ein Friedensbereites Polen hätte den Krieg nicht verhindern können, im günstigstem Fall hätte es das Schicksal der Tschechoslowakei - Abtretung von Gebieten und spätere Besetzung - geteilt!

Das F und GB dann nach dem Fall Polens keinen Frieden wollten, ist auch verständlich. Beide Mächte hatten bei der Unterstützung Polens aufs kläglichste versagt! Ein Frieden hätte der Reputation beider Länder sehr geschadet, man hätte international keinen Pfifferling mehr auf irgendwelche Bündnisse mit diesen Ländern gegeben!

Und nach dem Fall Frankreichs wollte, ja musste England sogar weiterkämpfen, um eine Vorherrschaft des DR auf dem Kontinent zu verhindern!
Schließlich war es seit mehreren Jahrhunderten britische Politik, die stärkste Landmacht zu bekämpfen!

Gruß,

Wahrheitssucher

Diebels Alt
10.05.2005, 09:55
Ach ja, der Schröcke vom Witiko-Bund. Sein Name ist Programm. Nur einer mehr aus der Schar der braunen Revisionisten.


Kann mir mal einer erklären, warum die Braunen in Foren allesamt an der copy´n´paste-Krankheit leiden? Übersteigt die Verfertigung und Formulierung eigener Gedanken so dermaßen ihren geistigen Horizont?

Du hast die Frage schon selber beantwortet. "Horizont" würde ich es nicht nennen. "Scheibenrand" wäre treffender.

Katukov
08.07.2005, 22:24
Der zweite Weltkrieg wurde von Hitler langfristig vorbereitet und planmäßig entfesselt um die Sowjetunion anzugreifen. Hitler wollte Lebensraum erobern und den Bolschewismus vernichten. Die früheste überlieferte direkte Äußerung Hitlers die Sowjetunion anzugreifen fällt ins Jahr 1922. Er führte Ende Dezember 1922 sinngemäß aus:

****„Es ist die Zertrümmerung Russlands mit Hilfe Englands zu versuchen. Russland
****gibt genügend Boden für deutsche Siedler und ein weites Betätigungsfeld für die
****deutsche Industrie“(1)

Am 5. Oktober 1930 äußerte Hitler gegenüber Heinrich Brüning, dass er Russland als Heimat des Bolschewismus vernichten werde(2). 1932 sprach Hitler gegenüber dem Gutsherr Ewald von Kleist-Schmenzin von den Feldzügen in Europa die er zu führen gedenke um Russland bis nach Sibirien zurückzudrängen.(3)
Gleich nach der Machtübergabe verkündete Hitler bei seinem Antrittsbesuch bei den Generälen in der Wohnung des Generals Hammerstein-Equord am 3.Februar 1933 sein Lebensraumprogramm:

****"Wie soll pol. Macht, wenn sie gewonnen ist, gebraucht werden? Jetzt noch nicht
****zu sagen. Vielleicht Erkämpfung neuer Export-Mögl., vielleicht - und wohl besser
****- Eroberung neuen Lebensraums im Osten u. dessen rücksichtslose
****Germanisierung."(4)

Sofort wurde mit der Aufrüstung der Wehrmacht begonnen. Am 23.November 1939 bekannte er dann wofür die Wehrmacht gedacht war: „Grundsätzlich habe ich die Wehrmacht nicht
aufgestellt, um nicht zu schlagen. Der Entschluß zum Schlagen war immer in mir.“(5) Der konkrete Entschluss zum Krieg fiel mit der geheimen Denkschrift Hitlers zum Vierjahresplan vom 26.August 1936, in ihr heißt es:

****„I. Die deutsche Armee muß in 4 Jahren einsatzfähig sein.
****II. Die deutsche Wirtschaft muß in 4 Jahren kriegsfähig sein“(6)

Um den Rücken für seinen Marsch nach Osten freizuhaben musste Hitler erst Frankreich und England ausschalten. Bereits am 28. Februar 1934 hatte Hitler in einer Besprechung in der Reichskanzlei ausgeführt:

****es würde darum gehen „daß man für den Bevölkerungsüberschuss neuen
****Lebensraum schaffe. Diesen würden aber die Westmächte uns nicht gönnen.
****Daher könnten kurze, entscheidende Schläge erst nach Westen, dann nach Osten
****notwendig werden.“(7)

Und am 23. November 1939 sagte Hitler vor den Oberbefehlshabern: „Wir können Rußland nur entgegentreten wenn wir im Westen frei sind.“(8)
Bei seinen Angriffsplänen hielt Hitler einen Angriff der Sowjetunion für ausgeschlossen, auf einer Gauleitertagung am 29. Februar 1940 äußerte er: „Die Russen greifen in 100 Jahren nicht an.“(9)
Als die Wehrmacht dann Dänemark, Norwegen, Frankreich, Belgien und Holland besetzt hatte, sagte Hitler am 2. Juni 1940 zu Generaloberst von Rundstedt, daß er nun nach einem Friedensschluss mit London „endlich die Hände frei“ haben werde für seine „große und eigentliche Aufgabe: Die Auseinandersetzung mit dem Bolschewismus“(10)



(1) Ian Kershaw, Hitler 1889-1936, Stuttgart 1998, S. 323
(2) Kershaw, S. 429
(3) Enrico Syring, Hitler, Seine politische Utopie, Berlin 1994, S. 259
(4) Walther Hofer, Der Nationalsozialismus Dokumente 1933-1945, Frankfurt am Main 1957, S. 181
(5) Erhard Moritz, Fall Barbarossa, Berlin 1970, S. 69
(6) Wilhelm Treue, Hitlers Denkschrift zum Vierjahresplan, in VfZG 2/1955, S. 204
(7) Dietrich Eichholtz, Kurt Pätzold (Hrsg.), Der Weg in den Krieg, Berlin 1989, S. 156
(8) Moritz, S.69
(9) Gerd Ueberschär, Wolfram Wette (Hrsg.), Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion, Frankfurt am Main 1991, S. 131
(10) Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion, S.25

Vollständige Version hier:
http://forum-der-wehrmacht.de/index.php?showtopic=13502&view=findpost&p=112612

discipulus
08.07.2005, 22:26
Hier wird die deutsche Kriegsschuld ein für alle mal bewiesen!:

http://forum-der-wehrmacht.de/index.php?showtopic=13502&view=findpost&p=112612Die Zweifler wird man leider nie zum Schweigen bringen, auch nicht mit guten Beweisen wie dem Text in deinem Link.

M. Wittmann
08.07.2005, 22:35
Ich habe hier auch einmal ein paar Zitate:

Nicht die politischen Lehren Hitlers haben uns in den Krieg gestürzt. Anlaß war der Erfolg seines Wachstums, eine neue Wirtschaft aufzubauen. Die Wurzeln des Krieges waren Neid, Gier und Angst."
Generalmajor J.F.C. Fuller, Historiker, England (vgl. "Der Zweite Weltkrieg", Wien 1950)


Wir sind 1939 nicht in den Krieg gezogen, um Deutschland vor Hitler ... den Kontinent vor dem Faschismus zu retten. Wie 1914 sind wir für den nicht weniger edlen Grund in den Krieg eingetreten, daß wir eine deutsche Vorherrschaft in Europa nicht akzeptieren konnten".
Sunday Correspondent, London, 17.9.1989 (vgl. "Frankfurter Allgemeine", 18.9.1989)


"Jetzt haben wir Hitler zum Krieg gezwungen, so daß er nicht mehr auf friedlichem Wege ein Stück des Versailler Vertrages nach dem anderen aufheben kann".
Lord Halifax, englischer Botschafter in Washington, 1939 (vgl. "Nation Europa", Jahrg. 1954, Heft 1, S. 46)


"Die Furcht, ihre Vorherrschaft zu verlieren, diktierte der britischen und französischen Regierung ihre Politik der Aufhetzung zum Krieg gegen Deutschland. Die britische Regierung proklamiert, daß der Krieg gegen Deutschland nicht mehr und nicht weniger als die Vernichtung des Hitlerismus' zum Ziele habe. Ein solcher Krieg kann aber auf keine Weise gerechtfertigt werden."
Der sowjetische Außenminister Molotow in einer Rede am 31.10.1939


"Die nicht rechtzeitige Revision des Versailler Vertrages wird in mehr oder minder naher Zukunft Europa wieder in einen Krieg hineinziehen, dessen Krönung die bolschewistische Weltrevolution sein wird"
Gustave Hervé, französischer Politiker, 1931 (vgl. Hennig, E. "Zeitgeschichtliche Aufdeckung", München, 1964, S. 39)

"Der fürchterlichste aller Kriege (1. Weltkrieg) hatte einen Friedensvertrag zur Folge, der kein Vertrag des Friedens ist, sondern die Fortsetzung des Krieges. Europa wird durch ihn zugrunde gehen, wenn es nicht die Vernunft zu seinem Ratgeber wählt."
Anatole France, französischer Dichter (vgl. Hennig, E., a.a.O., S. 38/39)


"Ich war zutiefst beunruhigt. Der politische und wirtschaftliche Teil (des Versailler Diktats) waren von Hass und Rachsucht durchsetzt ... Es waren Bedingungen geschaffen, unter denen Europa niemals wieder aufgebaut oder der Menschheit der Frieden zurückgegeben werden konnte."
Herbert Hoover, US-Präsident, 1919 (vgl. Hoover, H., Memoiren, Mainz, 1951, S. 413)


"... dass die Signatarmächte des Vertrages von Versailles den Deutschen feierlich versprachen, man würde abrüsten, wenn Deutschland mit der Abrüstung vorangehe. Vierzehn Jahre! lang hatte Deutschland auf die Einhaltung dieses Versprechens gewartet ... In der Zwischenzeit haben alle Länder ... ihre Kriegsbewaffnung noch gesteigert und sogar den Nachbarn Geldanleihen zugestanden, mit denen diese wiederum gewaltige Militär-Organisationen dicht an Deutschlands Grenzen aufbauten. Können wir uns dann wundern, daß die Deutschen zu guter Letzt zu einer Revolution und Revolte gegen diese chronischen Betrügereien der großen Mächte getrieben werden?"
Lloyd George am 29. November 1934 im englischen Unterhaus, Englands Premier während der Kriegszeit (vgl. Sündermann, H. "Das dritte Reich", Leoni 1964, S. 37)

Weitere?

discipulus
08.07.2005, 22:43
Einfach mal den Link lesen (will das hier nicht alles posten währe zu lang)
Also ich finde Zitate von Hitler und Konsorten persönlich ja viel realistischer. Weis ja nicht wie es Dir da geht.

M. Wittmann
08.07.2005, 22:47
Ich glaube Neutraler hat zu Hitlers Ansicht bzgl. "Lebensraum im Osten" schon genug geschrieben.

Es wäre Unfug, Hitler hätte den Zweiten Weltkrieg wegen "Lebensraum im Osten" angefangen.
Richtige Lebensraum Euphorie von Seiten der Propaganda kam erst während des Krieges mit der UdSSR, hab ich mal gelesen.
Frag mich nicht wo, liegt schon Monate her.

Nebenbei, dann müßten verschiedene Politiker aus Frankreich und England samt falsch liegen.

discipulus
08.07.2005, 22:51
Die Theorie vom Lebensraum stand schon in "Mein Kampf" und zwar auch das dieser nur "mit dem Schwert" zu erreichen sei.

Naja aber das ist hier ein Thema über das man kilometerlange Threats schreiben könnte.

M. Wittmann
08.07.2005, 23:20
Hitler war in dieser Sache fanatisch.

Zum Angriff auf Rußland muß jedoch gesagt werden, daß die UdSSR selbst hochrüstete und Angriffspläne auf Europa bestanden.
Der Generalsstab der Wehrmacht gab ja selbst zu, die WH sei nicht ausreichend gerüstet, doch Hitler erkannte in dem Fall die Gefahr und entschied sich für einen Angriff.
Tja, bis Januar 43 lief alles relativ in Ordnung, wenn man die Niederlage vor Moskau 41 mal außer Acht läßt.

Bodenplatte
08.07.2005, 23:37
Die Theorie vom Lebensraum stand schon in "Mein Kampf" und zwar auch das dieser nur "mit dem Schwert" zu erreichen sei.

Naja aber das ist hier ein Thema über das man kilometerlange Threats schreiben könnte.

Es ist unerträglich diesen Müll immer und immer wieder lesen zu müssen, diese antideutsche Scheiße kotzt mich wirklich extrem an! X(

Zum zweiten Weltkrieg gehörten so viele Konflikte, der chinesich-japanische, der amerikanisch-japanische, der sowjetisch-finnische, der italienisch-abbesinisch..etc.etc. allein China verlor über 15 milionen Menschen, welche natürlich nur Hitlers "Wahn" zum Opfer fielen...was für ein Schwachsinn.

spanky
08.07.2005, 23:47
Hitler war in dieser Sache fanatisch.

Zum Angriff auf Rußland muß jedoch gesagt werden, daß die UdSSR selbst hochrüstete und Angriffspläne auf Europa bestanden.
Der Generalsstab der Wehrmacht gab ja selbst zu, die WH sei nicht ausreichend gerüstet, doch Hitler erkannte in dem Fall die Gefahr und entschied sich für einen Angriff.
Tja, bis Januar 43 lief alles relativ in Ordnung, wenn man die Niederlage vor Moskau 41 mal außer Acht läßt.

Das ist , wie mit dem Mann , welcher aus dem 10.Stockwerk gesprungen ist.
An jeder Etage , wo er abwärts vorbeiflog , sagte er : " Bis hierher ging es gut ."

M. Wittmann
09.07.2005, 00:20
Das ist , wie mit dem Mann , welcher aus dem 10.Stockwerk gesprungen ist.
An jeder Etage , wo er abwärts vorbeiflog , sagte er : " Bis hierher ging es gut ."

Das kann man sehen oder deuten wie man will.

Ich bin der Ansicht daß Deutschland bis dem Fall Stalingrads das Zepter in der Hand hatte. Mit kleinen Schwierigkeiten wie bei der Belagerung Tobruks oder Moskaus.

Neutraler
09.07.2005, 14:12
Die Angloamerikaner haben sich anscheinend schon längst von der antideutschen Sichtweise des Zweiten Weltkrieges verabschiedet, so das die in Deutschland vorherrschende lapidare Meinung der Ewiggestrigen und Alt-68, Deutschland sei schuld am Zweiten Weltkrieg, völlig ad absurdum geführt wird!
http://en.wikipedia.org/wiki/World_War_2
World War II or the Second World War was a global conflict that began on 7 July 1937, in Asia and 1 September 1939, in Europe and lasted until 1945, involving the majority of the world's countries and every inhabited continent. Virtually all countries that participated in World War I were involved in World War II. It was the most extensive and expensive armed conflict in the history of the World.
Besser gehts nicht!

Equilibrium
09.07.2005, 14:18
Die Angloamerikaner haben sich anscheinend schon längst von der antideutschen Sichtweise des Zweiten Weltkrieges verabschiedet, so das die in Deutschland vorherrschende lapidare Meinung der Ewiggestrigen und Alt-68, Deutschland sei schuld am Zweiten Weltkrieg, völlig ad absurdum geführt wird!
http://en.wikipedia.org/wiki/World_War_2
World War II or the Second World War was a global conflict that began on 7 July 1937, in Asia and 1 September 1939, in Europe and lasted until 1945, involving the majority of the world's countries and every inhabited continent. Virtually all countries that participated in World War I were involved in World War II. It was the most extensive and expensive armed conflict in the history of the World.
Besser gehts nicht!

Ein Wikipediaartikel sagt nichts über die amerikanische Sichtweise aus.
Sie hätten den Artikel verändern können.

pko
10.07.2005, 11:10
@Wittmann: Bitte zitier nicht zusammenhangslos einzelne Sätze ohne den ganzen Zusammenhang. So kann recht viel verfälschen.

Zur Schuldfrage: Wer sonst hätte Interesse gehabt 1939 in den Krieg zu ziehen??

Wenn Hitler nicht so dumm gewesen wäre, hätte er den Krieg ohne Probleme gewinnen können. Keine Armee war so hochgerüstet wie die Deutsche. Die Engländer unter Chamberlain verfolgten lange Zeit eine pazifistische Poltik, die Amis waren Isolationisten und die Sowjetunion 1939 noch geschwächt von den Säuberungen innerhalb der Armee durch Stalin.

M. Wittmann
10.07.2005, 11:37
@Wittmann: Bitte zitier nicht zusammenhangslos einzelne Sätze ohne den ganzen Zusammenhang. So kann recht viel verfälschen.

Zur Schuldfrage: Wer sonst hätte Interesse gehabt 1939 in den Krieg zu ziehen??
Es gab bestimmte Kriegsinteressen anderer Nationen, ob nun 1939 oder in den ersten Jahren der 40er spielt da weniger Rolle.
Fakt ist nun, daß 1939 der perfekteste Zeitpunkt war um Aggessionen wie Polen auszulöschen. Daß zwischen einem deutsch-polnischen Grenzkonflikt ein Weltkrieg entfacht wurde, ist Schuld des britischen Empires und Frankreichs.


Wenn Hitler nicht so dumm gewesen wäre, hätte er den Krieg ohne Probleme gewinnen können. Keine Armee war so hochgerüstet wie die Deutsche. Die Engländer unter Chamberlain verfolgten lange Zeit eine pazifistische Poltik, die Amis waren Isolationisten und die Sowjetunion 1939 noch geschwächt von den Säuberungen innerhalb der Armee durch Stalin.

Nicht ganz richtig. Die Französische Armee galt 1939 als die beste Armee der Welt, hatte die stärksten Panzer und die beste Verteidigungslinie.
Ihr scheitern hat sie ihrer veraltenden Taktik zu verdanken.
[Quelle "Die Geschichte der deutschen Panzerwaffe", bzgl. Panzer > "Panzerlexikon".]

1939 war die Wehrmacht voll und ganz mit Polen beschäftigt, eine zweite Front [die Westalliierten besaßen millionenfache Überlegenheit in Flandern u. Nordfrankreich] hätte sie nicht verkraften können.
Hitler hätte den Krieg bereits 1939 verlieren können wenn die Westmächte im Westen einmarschiert wären.

Die UdSSR hätte man direkt im Frühjahr 1940 perfekt angreifen konnten, wenn sie erstmal geschwächt durch die Säuberungen und zugleich durch den Polen-und Finnlandfeldzug war.
Doch dafür mußte der Westen geklärt und wichtige Punkte wie z.B. Norwegen oder 1940 auch der Balkan eingenommen werden.

pko
10.07.2005, 12:37
Die Französische Armee galt 1939 als die beste Armee der Welt, hatte die stärksten Panzer und die beste Verteidigungslinie

Die Französische Armee war seit Napoleon nicht mehr wirklich stark. Hab jetzt keine Quelle, aber was der Flugzeugbestand betrifft, war Deutschland klar überlegen.


Daß zwischen einem deutsch-polnischen Grenzkonflikt ein Weltkrieg entfacht wurde, ist Schuld des britischen Empires und Frankreichs.

Dieser deutsch-polnische Grenzkonflikt war die Aufteilung Polens zwischen der Sowjetunion und Nazi-Deutschland. Der Stalin-Hitler-Pakt an und für sich beweist die Schuld Deutschland bzw. Hitlers am Zweiten Weltkrieg.

Natürlich war Deutschland nicht Alleinschuld am zweiten Weltkrieg. So tragen die meinesachtens ungerechten Friedensbedingungen von Versailles auch eine Teilschuld.

Nichtdestotrotz hat Hitler-Deutschland mit dem Überfall auf Polen ohne vorhergegangen Agression seitens der Polen den Krieg begonnen und trägt somit die Hauptschuld.

discipulus
10.07.2005, 12:52
Die Französische Armee galt 1939 als die beste Armee der Welt, hatte die stärksten Panzer und die beste Verteidigungslinie
Zum Thema der französischen Waffen, insbesondere der frz. Panzer:
Kampfpanzer Char 2C (http://www.panzerlexikon.de)

(an der Seite bei Frankreich==>Kampfpanzer)

Fritz Fullriede
10.07.2005, 12:57
Hm , wenn der Hitler-Stalin-Pakt also die Schuld Deutschlands am WK2 beweisen soll , dann fehlt in Deinem Beitrag irgendwie der Bezug auf die UDSSR , oder ? Sind die nich in Polen einmarschiert ? Haben die nich sogar ihre Beute nach Ende des Krieges legalisieren können ?

pko
10.07.2005, 13:05
Gut, die Sowjetunion war natürlich auch mitschuldig. Aber Stalin und Hitler sind ja auch austauschbar und zwischen Hitlersche Nationalsozialismus und Stalinismus gibt es auch mehr Ähnlichkeiten als Unterschiede.

Aber die Sowjetunion hat eher reagiert als agiert. Die Initiative ging weitgehend von Hitler aus, obwohl Stalin dies auch willkommen hat.

Fritz Fullriede
10.07.2005, 13:12
Ah ja . Weil Stalin bloß reagiert hat , hat er bereits 1938 den Nichtangriffspakt mit Polen aufgekündigt . Hm . Wieso wurden dann bereits 1939 Millionen Polen vom NKDW in die UDSSR-Gulags zwangsverschleppt ? Sowas setzt doch eigentlich eher eine langfristige Planung voraus , nicht wahr ? Finnland und die Bukowina waren also auch nur Reaktionen Stalins ? Versteh ich das richtig ?

LuckyLuke
10.07.2005, 13:47
Wieso sollte das bei den Sowjets Planung voraussetzen ?

Die waren für solche Fälle hervoragend gerüstet und der GPU bzw NKWD konnte solche Aktionen ad hoc organisieren.

Fritz Fullriede
10.07.2005, 13:51
Nun , weil sie innerhalb kürzester Zeit sämtliche Intellektuellen bzw. möglichen Widerstandsführer in ihrem Besatzungsgebiet entweder verschleppten oder hinrichteten . Für so was brauchs wohl ein wenig Vorplanung , oder ? Vor allem , wo doch die KP Polens damals eine winzige Splittergruppe war und somit die üblichen Denunzianten kaum vorhanden waren . Außerdem hatte Stalin doch seit dem polnisch-sowjetischen Krieg sicher nur darauf gewartet diese Schmach der ach so tollen Roten Armee auszuwetzen ( Hat ja in Katyn nen heftiges Exempel statuiert ) .

pko
10.07.2005, 13:56
Die Agressionspolitik von Stalin will ich auch nicht bezweifeln. Ich denke jedoch nicht, dass Stalin von sich die Sowjetunion in einen Krieg gestürtz hätte. Die Aufteilung Polens und grossen Teilen von Osteuropa inkl. Finnland wurden im Hitler -Stalin-Pakt vereinbart. Ohne diesen Vertrag wäre Stalin nicht das Risiko eingegangen Polen oder irgendein anderes Land von sich selbst anzugreifen.

Aber wie gesagt, Stalins Schuld in diesem Krieg ist sicher auch nicht zu unterschätzen.

M. Wittmann
10.07.2005, 18:38
Die Französische Armee war seit Napoleon nicht mehr wirklich stark. Hab jetzt keine Quelle, aber was der Flugzeugbestand betrifft, war Deutschland klar überlegen.
Klar, doch war die Luftwaffe voll und ganz mit Polen beschäftigt.
Und die französische Luftwaffe wurde von der britischen ergänzt.



Dieser deutsch-polnische Grenzkonflikt war die Aufteilung Polens zwischen der Sowjetunion und Nazi-Deutschland. Der Stalin-Hitler-Pakt an und für sich beweist die Schuld Deutschland bzw. Hitlers am Zweiten Weltkrieg.
Das stimmt nicht ganz. Stell dir mal vor, der Krieg hätte 1939 geändet. Frankreich und England hätten keine Bedrohung im Reich gesehen und es hätte Frieden geherrscht.
Wäre doch schön gewesen, oder? Da kann man auf Polen verzichten.

Der Kriegsgrund Englands spiegelt sich außerdem super mit 1914.
Stichwort "Balance of Power"


Natürlich war Deutschland nicht Alleinschuld am zweiten Weltkrieg. So tragen die meinesachtens ungerechten Friedensbedingungen von Versailles auch eine Teilschuld.
Richtig.


Nichtdestotrotz hat Hitler-Deutschland mit dem Überfall auf Polen ohne vorhergegangen Agression seitens der Polen den Krieg begonnen und trägt somit die Hauptschuld.
Uiuiui...du weiß garnicht wie polnische Zeitungen den Krieg gegen Deutschland propagandierten, oder auch hohe polnische Generäle.



Die Agressionspolitik von Stalin will ich auch nicht bezweifeln. Ich denke jedoch nicht, dass Stalin von sich die Sowjetunion in einen Krieg gestürtz hätte. Die Aufteilung Polens und grossen Teilen von Osteuropa inkl. Finnland wurden im Hitler -Stalin-Pakt vereinbart. Ohne diesen Vertrag wäre Stalin nicht das Risiko eingegangen Polen oder irgendein anderes Land von sich selbst anzugreifen.
War Stalin nicht verfechter der "Sozialistischen Weltrevolution"? Deutschland war der Gegenblock auf dem Kontinent und der ideologische Hauptgegner.
Ein Grund hätte die bolschewistische Propaganda und auch Stalin selbst immer gehabt.

M. Wittmann
10.07.2005, 18:39
Achso, fakt ist aber, daß sich die sowjetische Kriegsrüstung in wenigen Jahren stark erhöhte und die UdSSR 1941-43 durchaus in der Lage gewesen wäre, Deutschland anzugreifen.

pko
10.07.2005, 19:30
Das stimmt nicht ganz. Stell dir mal vor, der Krieg hätte 1939 geändet. Frankreich und England hätten keine Bedrohung im Reich gesehen und es hätte Frieden geherrscht. Wäre doch schön gewesen, oder? Da kann man auf Polen verzichten.

Nach deiner Argumentation haben die Polen kein Recht auf einen eigenständigen Staat. Fakt ist, dass Deutschland Polen angegriffen hat. Polen hatte eine Garantieerklärung mit England und Frankreich. Hitler konnte sehr wohl erwarten, dass England und Frankreich Deutschland den Krieg erklären wird.


Der Kriegsgrund Englands spiegelt sich außerdem super mit 1914. Stichwort "Balance of Power"

England hat vor dem 2. Weltkrieg eine strikte Appeasement-Politik betrieben.
Chamberlain wollte Deutschland auf keinen Fall provozieren, siehe München-Abkommen von 1938. Schon damals war Europa sehr nahe eines Krieges und ist nur wegen der Politik Chamberlains abgewendet worden. England hat nie einen Krieg gewollt. 1914 war eine andere Sache.

pko
10.07.2005, 19:44
Uiuiui...du weiß garnicht wie polnische Zeitungen den Krieg gegen Deutschland propagandierten, oder auch hohe polnische Generäle.

Deutschland hatte 5 mal mehr Panzer und 6 mal mehr Flugzeuge. Generäle sind zwar zuweilen grössenwahnsinnig, aber sie können rechnen.
Hast du etwas das Gefühl Polen hat der Krieg begonnen?

Und bitte erklär mir bitte doch noch, wie die Niederlande, Belgien, Norwegen und Dänemark (z.T. neutrale Länder) Deutschland provoziert hat??


Achso, fakt ist aber, daß sich die sowjetische Kriegsrüstung in wenigen Jahren stark erhöhte und die UdSSR 1941-43 durchaus in der Lage gewesen wäre, Deutschland anzugreifen.

Stalin war ein Faschist übelster Sorte, aber er hätte höchstwahrscheinlich Deutschland nie direkt angegriffen, da dies die Westmächte wohl zusammengeschweisst hätte und das wäre wohl das Ende der Sowjetunion gewesen.

Das ist ja das Schlimme am 2. Weltkrieg, dass er für die nächsten 50 Jahre Osteuropa unter die faschistische Kontrolle Moskaus stellte.

Ob die polnische Presse und Generäle den Krieg propagierten oder nicht, ist irrelevant.
Die Frage ist, wer hat unprovoziert den ersten Schritt unternommen und u.a. neutrale und friedfertige Länder ohne Grunde unterjocht hat.