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Stammtischler
03.05.2005, 10:44
http://www.zeit.de/2005/18/wolffsohn

mal schauen, was so die nächsten Tage passiert.
Ob Paul das gut findet?

Diebels Alt
03.05.2005, 10:47
http://www.zeit.de/2005/18/wolffsohn

mal schauen, was so die nächsten Tage passiert.
Ob Paul das gut findet?

Sich darüber aufzuregen lohnt nicht. Wolffsohn sollte den Mund nicht so voll nehmen. Der vergleicht Äpfel mit Bananen.

Virgil
03.05.2005, 11:58
Ist halt mal wieder so ein Krawallmacher, der versucht, wenigstens durch polemische Äußerungen(wie Müntefering übrigens auch) etwas Aufmerksamkeit für seine Unwichtigkeit zu erlangen.
Die Äußerungen Münteferings waren sicherlich unproduktiver Müll, aber dieser Vergleich hinkt schlimmer als eine halbseitige Lähmung der Vernunft... :))
Ich glaube aber eher nicht, dass sich Paul großartig drüber aufregen wird.

Leyla
03.05.2005, 12:11
Sich darüber aufzuregen lohnt nicht. Wolffsohn sollte den Mund nicht so voll nehmen. Der vergleicht Äpfel mit Bananen.Allerdings. Warum geht er so selbstverständlich davon aus, dass es sich um einen antisemitischen Code handelt, wenn von Kapitalisten die Rede ist?

Damit bestärkt er doch gerade diejenigen in ihrem Irrglauben, bei denen tatsächlich solche antisemitischen Assoziationsketten ablaufen.

Die Religion oder die Volkszugehörigkeit von Kapitalisten ist irrelevant. Und ihre gesellschaftliche Funktion haben sie sich selbst ausgesucht. Eine Kritik an ihrer demokratisch nicht legitimierten Machtposition kann man nicht mit einer Diskriminierung vergleichen, die andere Personengruppen allein aufgrund ihrer Herkunft erfahren. Auf seine Herkunft hat ja schließlich niemand Einfluss - ich setze das einfach mal voraus, weil ich keinem Reinkanationsglauben anhänge.

Kalmit
03.05.2005, 13:38
So etwas zeigt doch nur, wie abgehoben, die Unfähigkeit zur geringsten Selbstkritik und wie realitätsfern die Kapitalistenlobby in Deutschland ist -wenn schon jede geringste Form der Kritik gleich mit der Judenverfolgung verglichen wird. Henkel soll sowas ähnliches ja auch schon von sich gegeben haben... Es gibt Menschen in diesem Land die für weitaus harmlosere Vergleiche öffentlich medial "gesteinigt" und gesellschaftlich ausgegrenzt wurden...

Krabat
03.05.2005, 13:51
Im Prinzip geht es darum:


"Er könne sich nur die Augen reiben, meinte Wolffsohn. »In der größten Regierungspartei des heutigen Deutschland kursiere eine schwarze Liste von vermeintlich hyperkapitalistischen Unternehmen. Mindestens zwei sind "jüdisch" bzw. tragen jüdische Namen.«"

Mit anderen Worten: Es geht um Juden als deutsche Spitzenmanager. Ein heikles Thema. Siehe Chodorkowski in Rußland.

Wolffsohn selbst ist Jude und möchte verhindern, daß hier ein Faß aufgemacht wird. Genau das hat er jetzt aber getan.

Virgil
03.05.2005, 14:05
Ich denke nicht, dass hier ein Fass aufgemacht wird. Die Mehrheit der deutschen Unternehmer ist nicht jüdischer Herkunft,und die amerikanischen Investoren tätigen, so sie jüdischer Herkunft sind, ihre Investitionen und Geschäfte als Investoren im Dienste der Kapitalrendite und nicht als Juden, Hängebauchschweine oder Klabautermänner.
Das ist der Mehrheit der Menschen mittlerweile(hoffentlich) ins Bewusstsein gerückt und dieses Bewusstsein sollte Fässer zuverlässig abdichten.

Krabat
03.05.2005, 14:14
Du kennst Dich ja voll aus. Wieviele Spitzenmanager sind denn deines Wissens jüdischer Herkunft?

Und meinst Du, diese schwarze Liste bei den Sozialdemokraten gibt es tatsächlich?

Oder lügt Wolffsohn?

Virgil
03.05.2005, 14:27
Du kennst Dich ja voll aus. Wieviele Spitzenmanager sind denn deines Wissens jüdischer Herkunft?
Ich kenne zumindest keine deutscher Nationalität.
Sicher gibt es auch ein paar jüdische, aber Henkel und Co. sollten doch relativ deutsch sein.
Ansonsten verweise ich auf den Rest meines Posts. Was zählt sind Gewinnmaximierung und Rendite, egal, ob der böse Kapitalist Jude, Christ oder Atheist ist .


Und meinst Du, diese schwarze Liste bei den Sozialdemokraten gibt es tatsächlich?
Oder lügt Wolffsohn?

Ich denke er meinte das mit den Listen eher symbolisch bzw. provokativ. ;)

Krabat
03.05.2005, 14:36
Es geht nicht um "ehrliche" Unternehmen wie Henkel, die Sachwerte produzieren, sondern um internationale Finanzinvestoren.

Und das mit der Liste hat er so gesagt.

Gothaur
03.05.2005, 16:40
Sich darüber aufzuregen lohnt nicht. Wolffsohn sollte den Mund nicht so voll nehmen. Der vergleicht Äpfel mit Bananen.
Das ist Blödsinn, denn es ist eine Tatsache, daß in der deutschen Geschichte schon einmal von einer Partei ausländische und internationale Investoren mit Heuschreckenschwärmen verglichen wurden.
Damals war es die NSDAP, und sie wetterte gegen das internationale Finanzjudentum.
Das Pikante am Gesamten ist allerdings die Tatsache, daß in Spiegel-Online vor wenigen Tagen eine Liste der Invstoren auftauchte, die Münte so meinte, und die - bestand im Wesentlichen aus amerikanischen Großkapital, die zufällig aber auch noch jüdische amerikanische Bürger sind. :)
Also sollte eher Münte seine vorlaute, und unbedachte Klappe halten, und nicht unbedingt Wolfsohn.
Gothaur

Diebels Alt
03.05.2005, 16:51
Das ist Blödsinn, denn es ist eine Tatsache, daß in der deutschen Geschichte schon einmal von einer Partei ausländische und internationale Investoren mit Heuschreckenschwärmen verglichen wurden.
Damals war es die NSDAP, und sie wetterte gegen das internationale Finanzjudentum.
Das Pikante am Gesamten ist allerdings die Tatsache, daß in Spiegel-Online vor wenigen Tagen eine Liste der Invstoren auftauchte, die Münte so meinte, und die - bestand im Wesentlichen aus amerikanischen Großkapital, die zufällig aber auch noch jüdische amerikanische Bürger sind. :)
Also sollte eher Münte seine vorlaute, und unbedachte Klappe halten, und nicht unbedingt Wolfsohn.
Gothaur

Ich finde es nicht passend Müntes Äußerungen mit den der Nazis zu vergleichen.

Leyla
03.05.2005, 16:59
Das ist Blödsinn, denn es ist eine Tatsache, daß in der deutschen Geschichte schon einmal von einer Partei ausländische und internationale Investoren mit Heuschreckenschwärmen verglichen wurden.
Damals war es die NSDAP, und sie wetterte gegen das internationale Finanzjudentum.
Das Pikante am Gesamten ist allerdings die Tatsache, daß in Spiegel-Online vor wenigen Tagen eine Liste der Invstoren auftauchte, die Münte so meinte, und die - bestand im Wesentlichen aus amerikanischen Großkapital, die zufällig aber auch noch jüdische amerikanische Bürger sind. :)Jetzt aber mal unabhängig von Münte: wenn 70 Prozent der Deutschen meinen, dass er mit der Kapitalismus-Kritik nicht ganz falsch liegt, was glaubst Du, wer von diesen 70 Prozent überhaupt weiß, ob und wieviele jüdische Investoren auf der Liste stehen?

Die Kritik richtet sich gegen ihre Funktion und ihr Wirken - nicht gegen ihre Herkunft.

Außerdem kann ich mich an eine Auseinandersetzung erinnern, wo Du dich selbst vehement dagegen ausgesprochen hast, dass Juden in diesem Land angeblich nicht kritisiert werden dürfen - der Streit hat dir sogar einen Antisemitismus-Vorwurf eingebracht.

Mal ganz ehrlich: ärgerst Du dich mehr über die Kapitalismus-Kritik als solche, oder darüber dass sie von Münte kommt - oder hast Du tatsächlich die Befürchtung, dass Antisemitismus dahinter steckt?

Gothaur
03.05.2005, 17:02
Ich finde es nicht passend Müntes Äußerungen mit den der Nazis zu vergleichen.
Deine Meinung, die aber nicht jeder vertritt, für mich ist er ein übler Heuchler, ein Schmierenkomödiant, der mit allen Mitteln versucht, für seine Partei zu retten, was noch zu retten ist.
Man schaue sich nur die Wirtschaftspolitik der Regierungskoalition seit 98 bis jetzt an, und setze dies in Vergleich zu dieser unsäglich verlogenen vorgeblichen Solidarität, die jetzt angeblich mit dem "arbeitenden Volk" zelebriert wird, und da kann ich nur sagen, Recht so, - haut ihm die Rübe ab, für das was er sagt.
Und zudem, wenn der Mann solche Vergleiche zieht, und die wiederum einen historischen Hintergrund hat, dann hat er es nicht anders verdient, als daß er mit den Nazis verglichen wird.
Und außerdem, wie oft denn schon wurden Aussagen von CDU,CSU, FDP angegangen und mit der Zeit der Nazis verglichen?
Gleiches Recht für alle!
Wer Scheisse redet, muß demaskiert werden!
Gothaur

Leyla
03.05.2005, 17:07
Deine Meinung, die aber nicht jeder vertritt, für mich ist er ein übler Heuchler, ein Schmierenkomödiant, der mit allen Mitteln versucht, für seine Partei zu retten, was noch zu retten ist. Diese Einschätzung teile ich.



Man schaue sich nur die Wirtschaftspolitik der Regierungskoalition seit 98 bis jetzt an, und setze dies in Vergleich zu dieser unsäglich verlogenen vorgeblichen Solidarität, die jetzt angeblich mit dem "arbeitenden Volk" zelebriert wird, und da kann ich nur sagen, Recht so, - haut ihm die Rübe ab, für das was er sagt.Was er sagt, ist zwar aus seinem Munde absolute Heuchelei, aber nicht nur er wird der Leidtragende sein, wenn jede Kapitalismus-Kritik als antisemitisch geächtet wird.

Krabat
03.05.2005, 17:13
Ist denn diese ominöse Liste schon in der Öffentlichkeit aufgetaucht?

Nichtraucher
03.05.2005, 17:15
Warum geht er so selbstverständlich davon aus, dass es sich um einen antisemitischen Code handelt, wenn von Kapitalisten die Rede ist?



Weil die selbsternannten Antikapitalisten meist auch Antisemiten sind.

Gothaur
03.05.2005, 17:16
Jetzt aber mal unabhängig von Münte: wenn 70 Prozent der Deutschen meinen, dass er mit der Kapitalismus-Kritik nicht ganz falsch liegt, was glaubst Du, wer von diesen 70 Prozent überhaupt weiß, ob und wieviele jüdische Investoren auf der Liste stehen?
Ach interessant, und weil dies so ist, und diese auch noch naiv auf Grima Schlangenzunge zudem jetzt hereinfallen, soll genau das nicht erwähnt werden????

Die Kritik richtet sich gegen ihre Funktion und ihr Wirken - nicht gegen ihre Herkunft.
Tatsachen bleiben Tatsachen, damals wie heute. Was soll denn wieder dieses moralische Reinwaschen, wenn unbedachter Müll von Links kommt. Wenn es jenseits von Links erfolgt, dann hat es natürlich immer den verderbten Hintergrund, dann muß es angeprangert werden, müssen Köpfe rollen.
Wie sehr soll eigentlich noch relativiert werden.
Und zudem, was denken jüdische Investoren, wenn sie solche Worte vernehmen, aus Deutschland? Schonmal darüber nachgedacht, ob die auch so fein differenzieren, wie Du es jetzt relativierend versuchst?

Außerdem kann ich mich an eine Auseinandersetzung erinnern, wo Du dich selbst vehement dagegen ausgesprochen hast, dass Juden in diesem Land angeblich nicht kritisiert werden dürfen - der Streit hat dir sogar einen Antisemitismus-Vorwurf eingebracht.
Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Denkst Du vielleicht mal darüber nach, worum es geht?
Einerseits soll Deutschland innerhalb der EU, und Weltweit den Global Player spielen, und andererseits aber an alten klassenkämpferischen Ideologien festhalten? Dann wäre es ja vielleicht doch besser die Grenzen dicht zu machen, und alleine vor sich hin zu bröseln, - ob es dann besser klappt, ist eine ganz andere Frage.
Aber beides zusammen geht nicht, denn alle anderen halten sich nicht daran.
Und ziehen sich nun mal an Land, was es auszuschöpfen gibt, und wer da nicht mitspielt, hat schon innerhalb der Evolution die Rote Karte gezogen. Ganz einfach!
Wenn wir hier arbeitsmäßig flexibler werden würden, würde es auch nicht so ein Geschrei über Heuschrecken geben, dann wäen wir nun mal wesentlich beweglicher, aber das ist ja nicht drin.
Was machen denn die Gewerkschaften, Sommer und ähnliche GespensterInnen?
Sie greifen den Strohhalm, denn eigentlich sind es abgehalfterte Totengräber, die schon längst hätten verschwinden müssen. Aber so springen sie auf, und hoffen auf der Woge der Entrüstung noch einen Tacken weiter oben auf zu schwimmen.


Mal ganz ehrlich: ärgerst Du dich mehr über die Kapitalismus-Kritik als solche, oder darüber dass sie von Münte kommt - oder hast Du tatsächlich die Befürchtung, dass Antisemitismus dahinter steckt?

Bei Münte steckt kein Antisemitismus dahinter, sondern nur erklärte demagogische Blödheit, und die Bereitschaft, jeden in die Kacke zu hauen, wenn es der eigenen Sache dient.
Scholz war schon so, und er ist noch schlimmer. Es mag seine Aufgabe sein, aber für mich ist er nur ein Riesen-Arschloch, der auf übelste Weise die Bürger verarscht, und nur falsche Hoffnungen weckt.
Und das kreide ich ihm ganz gewaltig an.
Den Antisemitismus, den finden andere, wie Wolfsohn halt, und jene internationalen Heuschreckennester halt. Und auf die kommt es an, nicht auf diesen Demagogen, der eh bald weg vom Fenster ist.
Die Kapitalismus-Kritik, so wie sie inszeniert und geführt wird, halte ich für einen riesen Blödsinn, und grund falsch.
Gothaur

Gothaur
03.05.2005, 17:18
Ist denn diese ominöse Liste schon in der Öffentlichkeit aufgetaucht?
Ja, hatte ich auch im Kapitalismus-Kritik Strang reingesetzt, und zu finden war sie im Wirtschaftsteil von Spiegel-Online.
Gothaur

Gothaur
03.05.2005, 17:21
Zitat Leyla: Was er sagt, ist zwar aus seinem Munde absolute Heuchelei, aber nicht nur er wird der Leidtragende sein, wenn jede Kapitalismus-Kritik als antisemitisch geächtet wird.
Wie kommst Du darauf, daß es um jede Kapitalismus-Kritik geht, was natürlich Blöldsinn wäre,
Es geht um Kapitalismus-Kritik und Heuschreckenschwärme, und um namentlich aufgeführte jüdische Investoren, und das alles zusammen ist brisant, und - scheisse! :(
Kapitalismus-Kritik allgemein, da kann man kontrovers diskutieren, aber warum zwingend im Zusammenhang mit Antisemitismus sehen?????
Gothaur

Leyla
03.05.2005, 17:25
Tatsachen bleiben Tatsachen, damals wie heute. Was soll denn wieder dieses moralische Reinwaschen, wenn unbedachter Müll von Links kommt.Langsam: im Gegensatz zu dir zähle ich Münte und die SPD nicht zur Linken - ich wähle sie noch nicht mal als "kleineres Übel".

Es ist mir klar, dass er damit nur Wahlkampf machen will und ich finde es auch extrem scheinheilig, sich über die Macht der Wirtschaft zu beklagen, nachdem man sie mit Hartz IV gerade erst in ihrer Macht gestärkt hat.

Ich habe eigentlich gar keinen Bock, den Münte zu verteidigen. Es geht mir nur in diesem einen Fall darum, dass den echten Linken viel mehr schadet als diesem Heuchler, wenn jede Kapitalismus-Kritik als antisemitisch geächtet wird.

Leyla
03.05.2005, 17:29
Wie kommst Du darauf, daß es um jede Kapitalismus-Kritik geht, was natürlich Blöldsinn wäre,
Es geht um Kapitalismus-Kritik und Heuschreckenschwärme, und um namentlich aufgeführte jüdische Investoren, und das alles zusammen ist brisant, und - scheisse! :(
Kapitalismus-Kritik allgemein, da kann man kontrovers diskutieren, aber warum zwingend im Zusammenhang mit Antisemitismus sehen?????
GothaurZ.B. die "Antideutschen" ("konkret"; "bahamas" etc.) tun das mittlerweile. Bis vor kurzem betraf es nur jede Kapitalismus-Kritik, die nicht von ihnen selbst kam - aber inzwischen kommt von ihnen keine mehr. Sie sind ins liberale Lager gewechselt.

Außerdem: guck dir dieses Forum an; dann weißt Du, wie gerne man in diesem Land verallgemeinert.

Prediger
03.05.2005, 17:46
Allerdings. Warum geht er so selbstverständlich davon aus, dass es sich um einen antisemitischen Code handelt, wenn von Kapitalisten die Rede ist?
Warum wohl ? Getroffene Hunde bellen halt...



Die Religion oder die Volkszugehörigkeit von Kapitalisten ist irrelevant.
Mensch, bist Du naiv... ;(


5Mose 15:6 Denn der HERR, dein Gott, wird dich segnen, wie er dir verheißen hat; so wirst du vielen Völkern leihen, und du wirst von niemanden borgen; du wirst über viele Völker herrschen, und über dich wird niemand herrschen.

Gruß vom Prediger

Prediger
03.05.2005, 17:48
Weil die selbsternannten Antikapitalisten meist auch Antisemiten sind.
Ist halt ein Zeichen geistiger Gesundheit... :D

Gruß vom Prediger

Leyla
03.05.2005, 17:48
Weil die selbsternannten Antikapitalisten meist auch Antisemiten sind.Hast Du für das Wörtchen "meist" irgendwelche stichhaltigen Beweise?

Die Nazis waren nicht antikapitalistisch, sie waren gegen das sogenannte "raffende Kapital", womit sie hauptsächlich das jüdische gemeint haben.

Dem "schaffenden Kapital" haben sie dagegen treu gedient. Besonders der Rüstungsindustrie haben sie zu hohen Gewinnen verholfen und ihr Kriegsgefangene als Zwangsarbeiter zur Verfügung gestellt.

Sie waren also nicht gegen kapitalistische Ausbeutung, sondern nur gegen das sogenannte "Finanzjudentum".

Diebels Alt
03.05.2005, 17:54
Es geht doch hier, wenn ich es richtig verstehe, darum ob Münte mit seinen Äußerungen, wie ihm vorgeworfen wird, mit antisemitischen Mitteln gegen das Kapital vorgeht und dass dieses leicht in eine "Judenhetze" ausarten könnte. Denn ich denke, dass niemand ihm einen antisemitischen Hintergrund seiner Vergleiche vorwerfen wird. Das wäre paradox.
Deshalb finde ich den Vergleich von Wolffsohn daneben. Vielleicht wird er (Wolffsohn) in den nächsten Tagen etwas dazu sagen.

Nichtraucher
03.05.2005, 17:54
Hast Du für das Wörtchen "meist" irgendwelche stichhaltigen Beweise?



Ja. Ich würde z. B. Stalin als antikapitalistischen Antisemiten bezeichnen.

Leyla
03.05.2005, 17:59
Ja. Ich würde z. B. Stalin als antikapitalistischen Antisemiten bezeichnen.Ich habe mal die gewagte These von Stalin gelesen, Antisemitismus sei mit Kannibalismus vergleichbar (weil beides irgendwie rückständig ist; leider kann ich den genauen Wortlaut jetzt nicht wiedergeben). Jedenfalls sehr amüsant, seine literarischen Ergüsse.

Als ob einen Kannibalen die Religion seines Mittagessens interessieren würde! :))

Stalin war intellektuell keine große Leuchte und innenpolitisch absolut paranoid - aber ein Antisemit...?

Und nebenbei wäre die Person Stalin alleine kein Beweis für deine Vermutung, dass es "meist" so ist.

Roter Prolet
03.05.2005, 18:03
Ich hab es in letzter Zeit satt, permanent erklären zu müssen, dass Kommunisten und andere Antikapitalisten nicht das "linke Spiegelbild" der Faschos und anderen Extrem-Reaktionären sind, aber das scheinen einige Phrasendrescher aus der braunen, aber auch aus der mittigen Ecke einfach bewusst zu ignorieren. Noch absurder ist der Antisemitismus-Vorwurf. Wer Antikapitalismus und Pseudo-Antikapitalismus nicht trennen kann, der ist eben unwissend.

Münteferings wahltaktische "Kapitalismus-Kritik" sind nur leere Hülsen.
Hundt und Konsorten haben wie getroffene Hunde (hihi!) gebellt und die Grünen outen offen als Schild-und-Schwertträger der Kapitalisten. Aber immerhin hat Müntes kleiner Rülpser einen überdenk-Ruck durch den öffentlichen Meinungspool in der Bundesrepublik ausgelöst. Ob sich etwas daraus hoffen lässt, wer weiss...

Nichtraucher
03.05.2005, 18:11
Stalin war intellektuell keine große Leuchte und innenpolitisch absolut paranoid - aber ein Antisemit...?

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3351024789/qid=1115140162/sr=8-3/ref=sr_8_xs_ap_i3_xgl/302-2023925-6198402


Und nebenbei wäre die Person Stalin alleine kein Beweis für deine Vermutung, dass es "meist" so ist.

Gut, dann packe ich noch die deutsche Friedensbewegung und Kim Jong Il dazu. Sind auch alles Antisemiten.

Gothaur
03.05.2005, 18:16
Langsam: im Gegensatz zu dir zähle ich Münte und die SPD nicht zur Linken - ich wähle sie noch nicht mal als "kleineres Übel".

Es ist mir klar, dass er damit nur Wahlkampf machen will und ich finde es auch extrem scheinheilig, sich über die Macht der Wirtschaft zu beklagen, nachdem man sie mit Hartz IV gerade erst in ihrer Macht gestärkt hat.

Ich habe eigentlich gar keinen Bock, den Münte zu verteidigen. Es geht mir nur in diesem einen Fall darum, dass den echten Linken viel mehr schadet als diesem Heuchler, wenn jede Kapitalismus-Kritik als antisemitisch geächtet wird.
Das ist nun wieder ein anderes Thema, aber da der gute Münte ja nun mal am liebsten seine Partei noch vor Godesberg neu postieren möchte, dürfte er die SPD auch neuerdings wieder auf der linken Seite sehen.
Während er sich über Heuschrecken-Plagen beklagt, schielt er auf die möglichen Abtrünnigen, die die WASAG wählen könnten, und hofft ein wenig auf Unentschlossene, die eventuell auch der PDS ihre Stimme geben könnten.
NRW - da geht es um alles. Mal schauen, ob wieder Parteibusse die Altenheime abfahren, um alte KampfgenossenInnen zu den Urnen :) zu chauffieren.
Was er den echten Linken antut, gut, ich kann mir vorstellen, daß er da für Unruhe sorgt. Aber mal ehrlich, ein echter Linker, ist doch aus seinem Naturell heraus aktiv involviert, ein AgitatorIn der eigenen Sache. Meinst Du, die lassen sich abschöpfen???
Gothaur

Leyla
03.05.2005, 18:17
Warum wohl ? Getroffene Hunde bellen halt...


Mensch, bist Du naiv... ;( Wieso?

Was spielt es denn für eine Geige, welcher Religion oder welcher Ethnie ein Kapitalist angehört?

Selbst wenn es stimmt, dass prozentual mehr Juden an der Wallstreet vertreten sind als gesamtgesellschaftlich, dann ist der Anteil der Juden unter den Kapitalisten immer noch geringer als der Anteil der Weißen unter den Kolonialisten. :rolleyes:

Außerdem sind die Antisemiten selber schuld, dass sich so viele Juden in vergangenen Jahrhunderten auf Geldgeschäfte spezialisiert haben. Hätte man sie im Mittelalter nicht von den Handwerkszünften ausgeschlossen, hätte es diese Tendenz nicht in dem Maße gegeben.

Davon abgesehen waren Juden auch unter den Intellektuellen, Künstlern und Revolutionären immer gut vertreten.

Prediger
03.05.2005, 18:21
Wieso?

Was spielt es denn für eine Geige, welcher Religion oder welcher Ethnie ein Kapitalist angehört?
Sag mal, hast Du ein Wahrnehmungsdefizit ?

Wenn schon deren RELIGION den Kapitalismus BEFIEHLT, mit dem ERKLÄRTEN Ziel, andere Völker zu unterjochen, geht es wohl nicht mehr deutlicher, oder ?

Gruß vom Prediger

Roter Prolet
03.05.2005, 18:22
Wieso?

Was spielt es denn für eine Geige, welcher Religion oder welcher Ethnie ein Kapitalist angehört?

Selbst wenn es stimmt, dass prozentual mehr Juden an der Wallstreet vertreten sind als gesamtgesellschaftlich, dann ist der Anteil der Juden unter den Kapitalisten immer noch geringer als der Anteil der Weißen unter den Kolonialisten. :rolleyes:

Außerdem sind die Antisemiten selber schuld, dass sich so viele Juden in vergangenen Jahrhunderten auf Geldgeschäfte spezialisiert haben. Hätte man sie im Mittelalter nicht von den Handwerkszünften ausgeschlossen, hätte es diese Tendenz nicht in dem Maße gegeben.

Davon abgesehen waren Juden auch unter den Intellektuellen, Künstlern und Revolutionären immer gut vertreten.

Wie Einstein oder Trotzki.

Roter Prolet
03.05.2005, 18:25
Sag mal, hast Du ein Wahrnehmungsdefizit ?

Wenn schon deren RELIGION den Kapitalismus BEFIEHLT, mit dem ERKLÄRTEN Ziel, andere Völker zu unterjochen, geht es wohl nicht mehr deutlicher, oder ?

Gruß vom Prediger

Du leidest hier unter einem Wahrnehmungsdefizit.
Religion spielt in dieser Gesellschaftsformation namens Kapitalismus keine herrschende Klassen-Rolle.

Oder sagt die Bibel wieder das Gegenteil?

Leyla
03.05.2005, 18:28
Sag mal, hast Du ein Wahrnehmungsdefizit ?Nein, danke der Nachfrage.


Wenn schon deren RELIGION den Kapitalismus BEFIEHLT, mit dem ERKLÄRTEN Ziel, andere Völker zu unterjochen, geht es wohl nicht mehr deutlicher, oder ?
Schon klar. Dann sind christliche Kapitalisten und Imperialisten moralisch besser, weil sie es im Widerspruch zu ihrer Religion tun, oder?

Prediger
03.05.2005, 18:28
Du leidest hier unter einem Wahrnehmungsdefizit.
Religion spielt in dieser Gesellschaftsformation namens Kapitalismus keine herrschende Klassen-Rolle.

Oder sagt die Bibel wieder das Gegenteil?
Du hast kein Wahrnehmungsdefizit, sondern Gehirnerweichung:

KAPITALISMUS spielt in besagter "RELIGION" eine HAUPTROLLE.

Und zwar nicht kulturell gewachsen (Zunftverbot blabla), sondern systemimmanent (göttliches Gebot).

Gruß vom Prediger

Prediger
03.05.2005, 18:31
Nein, danke der Nachfrage.

Schon klar. Dann sind christliche Kapitalisten und Imperialisten moralisch besser, weil sie es im Widerspruch zu ihrer Religion tun, oder?
Nein, nur ihre Religion ist nicht ihre treibende Kraft.

Das ist der Hauptunterschied.

Das spiegelt sich eben auch deutlich in der Volks-/Religionszugehörigkeit von Kapitalisten wieder. Und die sind in besagter Gruppe nunmal deutlich überproportional anzutreffen...
Warum wohl meinst Du hat Wolfssohn so schnell aufgeheult ?

Und warum assoziiert eigentlich niemand bspw. Eskimos mit globalem Kapitalismus ? :2faces:

Gruß vom Prediger

Stammtischler
03.05.2005, 18:39
Und warum assoziiert eigentlich niemand bspw. Eskimos mit globalem Kapitalismus ?

Weil die Geldautomaten bei der Kälte nicht funktionieren würden. :rolleyes:

Leyla
03.05.2005, 18:40
Du hast kein Wahrnehmungsdefizit, sondern Gehirnerweichung:Wirst Du immer gleich so ausfallend, wenn jemand deinen Antisemitismus nicht teilt?

Das mit der Hauptrolle solltest Du genauer erklären. Als diese Religion entstanden ist, war der Kapitalismus nämlich noch Zukunftsmusik.

Und jede monotheistische Weltreligion lässt sich von Fanatikern so auslegen, dass man andere Völker unterjochen muss, um sie zu missionieren.


Und warum assoziiert eigentlich niemand bspw. Eskimos mit globalem Kapitalismus ?Weil sie ein kleines Naturvolk sind. Aber das christliche Abendland assoziiert man sehr wohl mit dem globalen Kapitalismus - ebenso die Asiaten, welche vom christlichen Abendland nicht unterjocht werden konnten, weil sie das Schießpulver schon lange vor den Europäern erfunden haben.

Krabat
03.05.2005, 18:41
Außerdem sind die Antisemiten selber schuld, dass sich so viele Juden in vergangenen Jahrhunderten auf Geldgeschäfte spezialisiert haben. Hätte man sie im Mittelalter nicht von den Handwerkszünften ausgeschlossen, hätte es diese Tendenz nicht in dem Maße gegeben.

Du meinst, die Juden wurden früher gezwungen, reich zu sein, und diese "Spezialisierung" konnten sie bis heute nicht ablegen?

Ist das der Grund, warum der Jude Chodorkowski 13facher Milliardär ist und die meisten Oligarchen Rußlands Juden?

Leyla
03.05.2005, 18:44
Du meinst, die Juden wurden früher gezwungen, reich zu sein, und diese "Spezialisierung" konnten sie bis heute nicht ablegen?
"Die" Juden wurden gar nichts. Es gab führende Bolschewiken jüdischer Herkunft und es gab und gibt jüdische Kapitalisten - aber auch jede Menge arme und völlig unpolitische Juden.

Krabat
03.05.2005, 18:46
Du hast kein Wahrnehmungsdefizit, sondern Gehirnerweichung:

KAPITALISMUS spielt in besagter "RELIGION" eine HAUPTROLLE.

Und zwar nicht kulturell gewachsen (Zunftverbot blabla), sondern systemimmanent (göttliches Gebot).

Gruß vom Prediger

Die wahre Ursache des modernen Kapitalismus liegt aber in der protestantischen Erwerbsethik, wie sie Max Weber beschrieben hat.

Die kam über England in die USA.

Kannst Du mir sagen, wo der Kapitalismus in der jüdischen Religion "festgeschrieben" ist?

Roter Prolet
03.05.2005, 18:46
Ist das der Grund, warum der Jude Chodorkowski 13facher Milliardär ist und die meisten Oligarchen Rußlands Juden?

Nee, Chodorkowski war einer der Leute, die sich das sowjetische Staatseigentum unter den Nagel rissen und somit den Kapitalismus sein wahres Gesicht verleiht. Ob er Jude oder orthodoxischer Christ, meinetwegen auch Atheist ist, egal...

Roter Prolet
03.05.2005, 18:50
Du hast kein Wahrnehmungsdefizit, sondern Gehirnerweichung:

Ich heisse nicht Prediger.



KAPITALISMUS spielt in besagter "RELIGION" eine HAUPTROLLE.

Eher die Verfügungsgewalt über die Prdouktionsmitteln und Bodenbesitz.


Und zwar nicht kulturell gewachsen (Zunftverbot blabla), sondern systemimmanent (göttliches Gebot).

Ach du meine Güte - Bist du etwa der vom Himmel herabgestürzte..äh...herabgekommene Prediger? :lach:

Krabat
03.05.2005, 18:51
"Die" Juden wurden gar nichts. Es gab führende Bolschewiken jüdischer Herkunft und es gab und gibt jüdische Kapitalisten - aber auch jede Menge arme und völlig unpolitische Juden.

Du hast doch selbst geschrieben, daß Juden reicher sind, weil sie sich auf "Geldgeschäfte" spezialisieren mußten. Eine Tradition halt.

Dieser Umstand erklärt aber auch die vielen erfolgreichen Juden zum Beispiel in der Wissenschaft. Bildung ist eine direkte Folge von Geld. In den USA würde niemand das Wort Bafög verstehen.

Haste Geld, wirste was, so ist das.

Prediger
03.05.2005, 18:52
Wirst Du immer gleich so ausfallend, wenn jemand deinen Antisemitismus nicht teilt?
Nein, ich reg mich nur immer auf, wenn geballte Unkenntnis auch noch mit Besserwisserei daherkommt.



Das mit der Hauptrolle solltest Du genauer erklären. Als diese Religion entstanden ist, war der Kapitalismus nämlich noch Zukunftsmusik.

Genau das ist es was ich meine mit besserwisserischer Unkenntnis.

Das 5. Buch Mose entstand rd. 2000 Jahre vor Christus.

Der Zinsmechanismus (=Kapitalismus) und seine Auswirkungen war zu dieser Zeit offensichtlich schon wohlbekannt.

Gruß vom Prediger

Prediger
03.05.2005, 18:57
Die wahre Ursache des modernen Kapitalismus liegt aber in der protestantischen Erwerbsethik, wie sie Max Weber beschrieben hat.

So ein Bullshit.



Kannst Du mir sagen, wo der Kapitalismus in der jüdischen Religion "festgeschrieben" ist?
Ein paar Beiträge weiter voren habe ich eine entsprechende Bibelstelle zitiert :rolleyes:

Und im Talmud wirst Du noch fündiger...

Gruß vom Prediger

Krabat
03.05.2005, 19:00
Nee, Chodorkowski war einer der Leute, die sich das sowjetische Staatseigentum unter den Nagel rissen und somit den Kapitalismus sein wahres Gesicht verleiht. Ob er Jude oder orthodoxischer Christ, meinetwegen auch Atheist ist, egal...

Ich glaube, das sieht man in Rußland anders.

Putin spricht auch gerne von "den Leuten". In Rußland weiß jeder, wer gemeint ist. Interessant find ich bei der Yukossache die Pressure aus den USA.

Wegen Yukos wurde Putin schon gezwungen, sich ganz eindeutig zur Demokratie zu bekennen (in einer Pressekonferenz mit Bush vor einigen Wochen).

Als sei die russische Demokratie in Gefahr, wenn ein Finanzverbrecher wie Chodorkowski dort sitzt wo er hingehört.

Leyla
03.05.2005, 19:00
Genau das ist es was ich meine mit besserwisserischer Unkenntnis.

Das 5. Buch Mose entstand rd. 2000 Jahre vor Christus.

Der Zinsmechanismus (=Kapitalismus) und seine Auswirkungen war zu dieser Zeit offensichtlich schon wohlbekannt.Der Kapitalismus als System beschränkt sich aber nicht auf den Zinsmechanismus. Das ist wieder mal die klassische Demagogie vom "raffenden Kapital", welche die kapitalistischen Produktions- und Eigentumsverhältnisse unangetastet lässt.

Roter Prolet
03.05.2005, 19:01
Nein, ich reg mich nur immer auf, wenn geballte Unkenntnis auch noch mit Besserwisserei daherkommt.

Verwechsle nicht Leylas Beiträgen nicht mit deinen.




Das 5. Buch Mose entstand rd. 2000 Jahre vor Christus.

Und? Georg Orwells "1984" wurde 1984 verfilmt.


Der Zinsmechanismus (=Kapitalismus) und seine Auswirkungen war zu dieser Zeit offensichtlich schon wohlbekannt.

Diese äusserung erinnert mich an jene rassistische Spinner, die vor über einem halben Jahrhundert ihren Antisemitismus mit pseudo-antikapitalistischen Parolen rechtfertigten, um für eine Handvoll Rüstungs- und Schwerindustrie-Bosse die Bahn frei zu machen.

Informiere dich zuerst über den Terminus Kapitalismus, bevor du solchen Schabbernack verbreitest.

Krabat
03.05.2005, 19:03
So ein Bullshit.

Wie disqualifizierend.

Prediger
03.05.2005, 19:06
Informiere dich zuerst über den Terminus Kapitalismus, bevor du solchen Schabbernack verbreitest.
Bei wem ? Karl Marx ?

Diesem Jüdlein, daß so offensichtlich bestrebt war, dem Zins jede Verantwortung an kapitalistischen Mißständen abzusprechen.. :))

Gruß vom Prediger

Prediger
03.05.2005, 19:10
Der Kapitalismus als System beschränkt sich aber nicht auf den Zinsmechanismus. Das ist wieder mal die klassische Demagogie vom "raffenden Kapital", welche die kapitalistischen Produktions- und Eigentumsverhältnisse unangetastet lässt.
Der Zins ist das zentrale Übel. Er führt erst zur geballten Konzentration von Besitztümern.

Warum glaubst du, verbietet ihn besagte "Religion" den Glaubensgenossen, aber nicht Außenstehenden gegenüber ?

Gruß vom Prediger

Roter Prolet
03.05.2005, 19:14
Bei wem ? Karl Marx ?

Diesem Jüdlein, daß so offensichtlich bestrebt war, dem Zins jede Verantwortung an kapitalistischen Mißständen abzusprechen.. :))

Gruß vom Prediger

Nee, jenem Mann, der 1848 das Manifest, das Kapital und Kritik der politischen ökonomie schrieb.

Heinrich_Kraemer
03.05.2005, 19:16
Der Zins ist das zentrale Übel. Er führt erst zur geballten Konzentration von Besitztümern.

Warum glaubst du, verbietet ihn besagte "Religion" den Glaubensgenossen, aber nicht Außenstehenden gegenüber ?

Gruß vom Prediger

Grüß Gott Prediger,

sehr richtig erkannt. Interessant sind hierzu v.a. auch die Interpretationen von Calvin und Benjamin Franklin, von Deuteronomium. Das ist das was den "Geist des Kapitalismus", Max Weber, ausmacht. Ein zufälliges Nebenprodukt religiöser Interpretation.

Viele Grüße

Krabat
03.05.2005, 19:33
Grüß Gott Prediger,

sehr richtig erkannt. Interessant sind hierzu v.a. auch die Interpretationen von Calvin und Benjamin Franklin, von Deuteronomium. Das ist das was den "Geist des Kapitalismus", Max Weber, ausmacht. Ein zufälliges Nebenprodukt religiöser Interpretation.

Viele Grüße

So en passant die Schrift "Die Protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus" eines der Begründer der Soziologie, Max Weber, wegzuwischen, ist mutig.

Erklär das mal, sonst kann man den Beitrag nicht ernstnehmen.

"Zufälliges Nebenprodukt religiöser Interpretation". Was für ein Wischiwaschi.

Prediger
03.05.2005, 19:57
Wie disqualifizierend.Nein.

Die "protestantische Arbeitsethik" führte zwar unausweichlich zu Wohlstand, aber nicht zu Reichtum und Ausbeutung.

Gewinnsucht und Geiz sind auch im Protestantismus ziemlich verpönt.

Gruß vom Prediger

Krabat
03.05.2005, 21:57
Nein.

Die "protestantische Arbeitsethik" führte zwar unausweichlich zu Wohlstand, aber nicht zu Reichtum und Ausbeutung.

Gewinnsucht und Geiz sind auch im Protestantismus ziemlich verpönt.

Gruß vom Prediger

Die protestantistische Arbeitsethik sieht Reichtum als gottgefällig. Der Reiche ist der gute Christ. Das aber ist fürchterlich unchristlich.

Gewinnsucht ist die protestantische Ethik. Diese Ethik hat Amerika geprägt und das ist der moderne Kapitalismus.

Gothaur
03.05.2005, 22:38
"Die" Juden wurden gar nichts. Es gab führende Bolschewiken jüdischer Herkunft und es gab und gibt jüdische Kapitalisten - aber auch jede Menge arme und völlig unpolitische Juden.
Sie es doch mal so, nicht alle aus Corleone sind Paten, aber wäre einer wirklich Pate, wenn er nicht aus Corleone stammen würde????
Gothaur

Roberto Blanko
03.05.2005, 22:46
Sie es doch mal so, nicht alle aus Corleone sind Paten, aber wäre einer wirklich Pate, wenn er nicht aus Corleone stammen würde????
Gothaur

Gothaur?

Bist Du ein Antisemit?

Gruß
Roberto

Prediger
04.05.2005, 17:37
Die protestantistische Arbeitsethik sieht Reichtum als gottgefällig. Der Reiche ist der gute Christ. Das aber ist fürchterlich unchristlich. Was du ansprichst, ist mir teilweise als "Wohlstandsevangelium" bekannt.

Diese Geisteshaltung ist in der Tat in Amerika des öfteren anzutreffen und besagt, daß, wenn es jemandem gut geht, er offensichtlich unter Gottes Segen stehen muß.

Wem es schlecht geht, also wenn jemand arm und/oder krank ist, muß dies wohl eine Strafe Gottes für sündiges Leben oder vergangene Sünden (auch die der Vorfahren!) sein.

Diese Haltung steht in direktem Gegensatz zum Evangelium Jesu Christi und kommt -wer hätte es gedacht- aus dem pharisäischen (=talmudischen) Judentum. Im Neuen Testament sieht man das an einigen der dortigen Schilderungen sehr schön.

Desweiteren gilt: Reichtum ist auch für Christen nichts Schlechtes. Ein Christ kann durchaus reich sein und dies auch bleiben. Es wird aber von ihm gefordert, verantwortungsvoll mit seinem Reichtum umzugehen und sich nicht zum Sklaven seines Reichtums zu machen. Da sieht man sehr gut in Der Bibel an der Geschichte vom reichen Jüngling, der gerne Jesus nachgefolgt wäre, aber dem letztendlich doch sein Geld wichtiger war.


Gewinnsucht ist die protestantische Ethik. Diese Ethik hat Amerika geprägt und das ist der moderne Kapitalismus.
Der Mammonismus ist mittlerweile in der Tat eine Haupt-Staatsdoktrin der Jewnited States. Das ist offensichtlich.

Der Mammonismus kommt nicht aus der christl. Lehre, da er dieser inhaltlich zuwiderläuft.

Auch hier ist der starke jüd. Einfluß in Amerika wieder offensichtlich, der zur Verbreitung dieser Haltung dort geführt hat.
So ist es bspw. auch kein Wunder, daß in den jüd. beherrschten Medien der USA eigentlich nur diese Wohlstandsevangeliums-Richtung dort ein Forum erhält (die ganzen bekannten Fernsehprediger vertreten im wesentlichen diese Agenda).
Die zahlreicheren anderen Richtungen erhalten dagegen keine Sendezeit.

Als Grundregel zur Bewertung dieser Dinge sollte man sich vor Augen halten:

Das was heute als Protestantismus daherkommt, ist meist nicht dasselbe wie noch vor 100 Jahren.

In der Masse ist der heutige Protestantismus (und leider auch viel urchistliche Richtungen) zionistisch gewendet (worden).

Um Fragen gleich vorzubeugen: Neben der Katholisch-Protestantischen Linie des Christentums (Letztere sind dabei aus Ersteren hervorgegangen) gibt es auch die urchristliche Linie, die sich nie Rom unterworfen hatte, sondern immer parallel durch die Geschichte existiert hat und auch sowohl von katholischer und später auch protestantischer Seite immer bis aufs Messer bekämpft wurde.

Gruß vom Prediger

Heinrich_Kraemer
05.05.2005, 11:20
So en passant die Schrift "Die Protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus" eines der Begründer der Soziologie, Max Weber, wegzuwischen, ist mutig.

Erklär das mal, sonst kann man den Beitrag nicht ernstnehmen.

"Zufälliges Nebenprodukt religiöser Interpretation". Was für ein Wischiwaschi.

Grüß Gott Krabat,

das haben Sie falsch verstanden, ich kritisiere keineswegs den genialen Max Weber, sondern gebe dessen unwiderlegte Analysen wieder.

Grob geht es so: Für das Theodizeeproblem entwickelte Calvin eine Art Maßstab, für die Erkennung der Prädestination, nämlich die rastlose Berufsarbeit verbunden mit Askese. Meint es das Göttliche später gut mit einem, dann hat man im jetzigen Leben Erfolg. Nebenprodukt dabei ist, daß durch Askese mit rastloser Berufsarbeit diese Rationalität entsteht, das Anwachsen von Güterreichtum, die Nächstenliebe verschwindet usw. Das subsumiert man dann unter dem Begriff Kapitalismus. Interessant dabei, daß dieser Protestantismus, analog dem Judentum, Kontemplation verschwinden läßt, das Göttliche als nicht mehr anwesend/ erkennbar auf der Welt interpretiert, somit gepaart mit Prädestination, der Gläubige sich als Auserwählter empfindet, als Werkzeug Gottes, das dann auf der Welt im Namen Gottes handelt, wie es diesem gerade gefällt. D.h. Die Wertgleichheit der Menschen wird aufgehoben. Das ist die Folge bei allen rein monotheistischen Religionen, denken Sie nur an den Islam, dem aber, weil rückständig die, Rationalität fehlt.

Viele Grüße

p.s. Max Weber ist der Begründer der Soziologie, auch wenn das das linke Gesindel bis heute versucht umzudeuten, weil nicht sein kann, was gutmenschlich nicht sein darf, v.a. nicht in Absurdistan: Weber wird in Absurdistan klein gehalten, weil er sich positiv zum 1. Wk äußerte und wohl ein Nationaler war, der sich aus heutiger Sicht ausländer"feindlich" äußerte. Auch wenn seine genialen Analysen, die ihm Weltruhm brachten, bis heute unwiderlegt sind. V.a. in Frankreich genießt er in den Geisteswissenschaften höchste Wertschätzung.

Fazit: Die Zeit hat Marx widerlegt, Weber herrscht weiterhin!

Krabat
05.05.2005, 19:36
Fazit: Die Zeit hat Marx widerlegt, Weber herrscht weiterhin!

Ich zitiere nur das als Essenz, kann Ihnen aber uneingeschränkt zustimmen. Sehr guter Beitrag!

Krabat
05.05.2005, 19:43
Der Mammonismus kommt nicht aus der christl. Lehre, da er dieser inhaltlich zuwiderläuft.

Auch hier ist der starke jüd. Einfluß in Amerika wieder offensichtlich, der zur Verbreitung dieser Haltung dort geführt hat.

Natürlich läuft das, was Sie als Mammonismus bezeichnen der christlichen Lehre diametral entgegen. Es ist eine Fehldeutung. Und solche Fehldeutungen können eben vorkommen.

Ich sehe noch nicht den Einfluß des Judentums auf den Protestantismus. Anders gesagt denke ich, daß die Juden im protetantischen Kapitalismus ihre finanzielle Entfaltungsmöglichkeit gefunden haben. Aber ich sehe nicht, daß sie ihn beeinflüßt hätten.

Ansonsten stimme ich Ihnen weitestgehend zu.

Prediger
05.05.2005, 21:36
Ich sehe noch nicht den Einfluß des Judentums auf den Protestantismus.
Ist Ihnen noch nicht der allerorten überbordende christliche Zionismus ins Auge gesprungen ?

"Israel, Israel über alles..."

Gruß vom Prediger

Krabat
05.05.2005, 21:47
Ist Ihnen noch nicht der allerorten überbordende christliche Zionismus ins Auge gesprungen ?

"Israel, Israel über alles..."

Gruß vom Prediger

Nein, christlichen Zionismus sehe ich in Europa nicht. Vielleicht in Amerika.

Aber besser Israel hat die Hand auf den Heiligen Stätten als der Islam. Der Islam ist für mich heute die Gefahr. Juden sind ein berechenbares Randphänomen, aber kein Problem.