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Vollständige Version anzeigen : Kartellstrafe gegen Hersteller optischer Gläser



Querulantin
12.06.2010, 10:37
"...115 Millionen Euro Bußgeld für Brillengläserhersteller und Optikerverband..."

Es ist immer wieder erschreckend mit zu bekommen, wo Oligopole gegen
den Verbraucher ausgenutzt werden. Der Glaube an den Nutzen des freien Wettbewerbers wird durch Kartelle karikiert.

Warten wir die Preisentwicklung der Zukunft ab!

Liebe Grüße Q.


siehe z.B.:
http://www.heise.de/tp/blogs/8/147806
http://www.handelsblatt.com/newsticker/unternehmen/kartellamt-bussgeld-gegen-fuehrende-brillenglashersteller;2598455
http://www.swr.de/nachrichten/-/id=396/nid=396/did=6494798/1vqrhfv/index.html
http://www.schwaebische.de/lokales/aalen-ellwangen/aalen_artikel,-Carl-Zeiss-Vision-muss-Strafe-zahlen-_arid,4111643.html?et_cid=2&et_lid=2

GG146
12.06.2010, 10:51
http://www.heise.de/tp/blogs/8/147806
"...115 Millionen Euro Bußgeld für Brillengläserhersteller und Optikerverband..."

Es ist immer wieder erschreckend mit zu bekommen, wo Oligopole gegen
den Verbraucher ausgenutzt werden. Der Glaube an den Nutzen des freien Wettbewerbers wird durch Kartelle karikiert.

Warten wir die Preisentwicklung der Zukunft ab!

Liebe Grüße Q.


siehe auch:
http://www.handelsblatt.com/newsticker/unternehmen/kartellamt-bussgeld-gegen-fuehrende-brillenglashersteller;2598455
http://www.swr.de/nachrichten/-/id=396/nid=396/did=6494798/1vqrhfv/index.html
http://www.schwaebische.de/lokales/aalen-ellwangen/aalen_artikel,-Carl-Zeiss-Vision-muss-Strafe-zahlen-_arid,4111643.html?et_cid=2&et_lid=2

Da werden sie mit Strafen nie im Leben gegen ankommen, Marktmachtmissbrauch wird immer profitabel sein. Die einzige wirksame Sicherung des Leistungswettbewerbs sind günstige Rahmenbedingungen für kleine und mittlere Unternehmen, damit bei einer Etablierung von Mondpreisen sofort Konkurrenz von unten entsteht.

Aber genau das ist politisch nicht gewollt, die Parteibuchkarrieristen sind mit den etablierten Gewinnern des einstmals freien Wettbewerbs personell verquickt und schaffen nach und nach quasi - feudale gesellschaftliche Verhältnisse.

Querulantin
12.06.2010, 10:55
... Die einzige wirksame Sicherung des Leistungswettbewerbs sind günstige Rahmenbedingungen für kleine und mittlere Unternehmen, ....
Aber das stößt bei komplexen Produkten und oder Herstellverfahren an
die Grenze. Nicht alles können wir von zwanzig Firmen produzieren lassen.

Für ist die Verstaatlichung immer dann zu überdenken, wenn eine Firma
Marktbeherrschend ist. Denn solange die Gewinne sozialisiert werden,
spilen Preisabsprachen keine Rolle mehr.

Liebe Grüße Q.

GG146
12.06.2010, 11:01
Aber das stößt bei komplexen Produkten und oder Herstellverfahren an
die Grenze. Nicht alles können wir von zwanzig Firmen produzieren lassen.

Für ist die Verstaatlichung immer dann zu überdenken, wenn eine Firma
Marktbeherrschend ist. Denn solange die Gewinne sozialisiert werden,
spilen Preisabsprachen keine Rolle mehr.

Liebe Grüße Q.

Wenn der Schutz des Wettbewerbs über den freien Marktzugang neuer Wettbewerber aus irgendwelchen praktischen Gründen nicht möglich ist, ist Staatswirtschaft sicherlich das kleinere Übel gegenüber neofeudalem Monopolkapitalismus. Allerdings immer noch ein Übel, das sollte wirklich das letzte Mittel sein.

FranzKonz
12.06.2010, 11:03
Da werden sie mit Strafen nie im Leben gegen ankommen, Marktmachtmissbrauch wird immer profitabel sein. Die einzige wirksame Sicherung des Leistungswettbewerbs sind günstige Rahmenbedingungen für kleine und mittlere Unternehmen, damit bei einer Etablierung von Mondpreisen sofort Konkurrenz von unten entsteht.

Aber genau das ist politisch nicht gewollt, die Parteibuchkarrieristen sind mit den etablierten Gewinnern des einstmals freien Wettbewerbs personell verquickt und schaffen nach und nach quasi - feudale gesellschaftliche Verhältnisse.

Geldstrafen sind natürlich kontraproduktiv. Allein mit Rahmenbedingungen für kleine und mittlere Unternehmen wird das Problem auch nicht zu erschlagen sein. Wirksam kann nur eine Zerschlagung der Strukturen sein, wie z.B. seinerzeit bei AT&T in den USA.

Querulantin
12.06.2010, 11:09
Wenn der Schutz des Wettbewerbs über den freien Marktzugang neuer Wettbewerber aus irgendwelchen praktischen Gründen nicht möglich ist, ist Staatswirtschaft sicherlich das kleinere Übel gegenüber neofeudalem Monopolkapitalismus. Allerdings immer noch ein Übel, das sollte wirklich das letzte Mittel sein.
Ein staatliches Unternehmen kann genauso nach wirtschaftlichen Kriterien geführt werden, solange sich die Politik aus der Führung heraus hält. Es geht nur darum, wer die Aktien besitzt und wo die Gewinne hinfließen. Große Firmen haben bei bestimmten Produkten wie z.B. in der Fahrzeugproduktion ihren Sinn. Eine oft geforderte Zerschlagung ist noch kontraproduktiver, da kleineren Firmen auf dem Weltmarkt nicht mehr konkurrieren können.

Liebe Grüße Q.

GG146
12.06.2010, 11:16
Geldstrafen sind natürlich kontraproduktiv. Allein mit Rahmenbedingungen für kleine und mittlere Unternehmen wird das Problem auch nicht zu erschlagen sein. Wirksam kann nur eine Zerschlagung der Strukturen sein, wie z.B. seinerzeit bei AT&T in den USA.


Eine oft geforderte Zerschlagung ist noch kontraproduktiver, da kleineren Firmen auf dem Weltmarkt nicht mehr konkurrieren können.

Liebe Grüße Q.


Scheint wirklich oft gefordert zu werden, die erste dementsprechende Forderung ist ja schon hier aufgetaucht, bevor Du das angemerkt hast. :D

Dass kleinere Firmen mit Oligopolen und ihren Mondpreisen nicht konkurrieren können, halte ich allerdings für ein verfehltes Argument. Ausserdem haben kleinere Unternehmen ganz spezifische Stärken gegenüber grossen Konzernen, wenn man mal von den wettbewerbszersetzenden Verbandelungen zwischen politischer Klasse und Managerkaste absieht.

Querulantin
12.06.2010, 11:34
...Dass kleinere Firmen mit Oligopolen und ihren Mondpreisen nicht konkurrieren können, halte ich allerdings für ein verfehltes Argument. ....
Das hängt von den Produkten ab. Es wird niemals zwanzig Firmen geben, die eigene Mobilnetze betreiben können. Das ist zu kapitalintensiv. Ebenso Flugzeug-, Kraftwerk- oder Automobilbau. Das machen keine Mittelständler, und wenn dann nur für Nischen.

Darum würde eine mögliche Verstaatlichung auch nur sehr wenige Produkte betreffen. ;)

Liebe Grüße Q.

FranzKonz
12.06.2010, 12:51
Scheint wirklich oft gefordert zu werden, die erste dementsprechende Forderung ist ja schon hier aufgetaucht, bevor Du das angemerkt hast. :D

Dass kleinere Firmen mit Oligopolen und ihren Mondpreisen nicht konkurrieren können, halte ich allerdings für ein verfehltes Argument. Ausserdem haben kleinere Unternehmen ganz spezifische Stärken gegenüber grossen Konzernen, wenn man mal von den wettbewerbszersetzenden Verbandelungen zwischen politischer Klasse und Managerkaste absieht.

Das Problem an der Stelle ist die mangelnde internationale Handhabung des Kartellrechts. Nationale Alleingänge sind schwierig geworden.