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Vollständige Version anzeigen : "Wir leben in paradiesischen Zuständen"



Moloch
29.04.2005, 09:31
Nie zuvor in der Geschichte waren die Menschen so gut mit Gütern und Dienstleistungen versorgt wie heute. Die Herausforderung ist: daraus etwas zu machen.

Ein Gespräch mit Götz W. Werner, Gründer der dm Drogeriemärkte, über seine Vision eines Gemeinwesens, in dem arbeitet, wer arbeiten will.

brand eins: Mit der Arbeitslosigkeit steigt die Hilflosigkeit. Sie haben eine Vision, wonach sich die Probleme mit einer Kopplung aus Grundeinkommen und Konsumsteuer lösen ließen …
[...]

http://www.brandeins.de/home/inhalt_detail.asp?id=1644&MenuID=8&MagID=61&sid=su1721828354698264

Der Mann hat einfach nur recht. Besser hätte ich es nicht ausdrücken können.

Jetzt könnt Ihr Deutschen loslegen mit Euren Ausreden und Lügen. Ich werde es mir nicht durchlesen, sondern diesen Strang sich selbst überlassen.

sv00010
09.05.2005, 11:06
Er hat sich Gadanken gemacht, ob es funktioniert ist eine andere Sache.

sunbeam
09.05.2005, 13:50
Werner hat Recht, nur leider passt der dort gepriesene Optimismus weder in die linken Politikstrategien, noch kann die Union dem etwas abgewinnen! Jammern und Wehklagen heißt die dt. Malaise - diese wird gehegt und gepflegt! Ist auch gut so, je mehr gejammert wird, desto besser kann man als normal denkender mensch in dieser Republik vorwärts kommen!!!

DarkGod
09.05.2005, 19:31
Es liegt in der Natur der Menschen, niemals mit dem zufrieden zu sein, was man hat, sondern immer dem hinterherzuhecheln, was man nicht haben kann.

Ein deutscher Jäger
09.05.2005, 19:38
Es liegt in der Natur der Menschen, niemals mit dem zufrieden zu sein, was man hat, sondern immer dem hinterherzuhecheln, was man nicht haben kann.

Logisch, sonst gäbe es ja keinen Fortschritt!

DarkGod
09.05.2005, 20:31
Logisch, sonst gäbe es ja keinen Fortschritt!
Aber auch keinen Neid, keine Kriege und keinen Hass. *utopisch werd*

Nichtraucher
09.05.2005, 20:31
"Wir leben in paradiesischen Zuständen"


Das ist richtig. Schade, dass das dieses Jammervolk nicht sieht und manchmal ernsthaft der Auffassung ist, es gäbe in Deutschland Menschen, die wirklich arm sind.

Jack
09.05.2005, 22:04
Das ist richtig. Schade, dass das dieses Jammervolk nicht sieht und manchmal ernsthaft der Auffassung ist, es gäbe in Deutschland Menschen, die wirklich arm sind.

Es gibt sie auch. Jedes Jahr verhungern und erfrieren hunderte Obdachlose auf Deutschlands Straßen und eine beträchtliche Zahl an Menschen begeht jählich Selbstmord, weil sie hohe Schulden haben und für sich und ihre Familie nicht sorgern können. Armes Deutschland. :(

Nichtraucher
09.05.2005, 22:45
Es gibt sie auch. Jedes Jahr verhungern und erfrieren hunderte Obdachlose auf Deutschlands Straßen und eine beträchtliche Zahl an Menschen begeht jählich Selbstmord, weil sie hohe Schulden haben und für sich und ihre Familie nicht sorgern können. Armes Deutschland. :(

Niemand wird gezwungen, auf der Straße zu leben. Jeder hat das Recht auf ein Obdach. Einfach zum Sozialamt gehen und dort Wohngeld beantragen. Jede Stadt stellt außerdem Sozialwohnungen zur Verfügung.
Und zu den Schuldnern: Einfach keine Schulden machen, die man nicht bezahlen kann. Viele Leute sind einfach so gnadenlos blöd und leben extrem über ihre Verhältnisse. Selbst schuld, Dummheit muss bestraft werden.

mggelheimer
09.05.2005, 23:09
Es gibt sie auch. Jedes Jahr verhungern und erfrieren hunderte Obdachlose auf Deutschlands Straßen und eine

Bitte bitte, es ist schon schlimm genug das es in Deutschland den einen oder anderen erfrorenen gibt. Aber hunderte ist ja nun wirklich himmelschreiender Blödsinn.

mggelheimer
09.05.2005, 23:11
...Einfach keine Schulden machen, die man nicht bezahlen kann. Viele Leute sind einfach so gnadenlos blöd und leben extrem über ihre Verhältnisse. Selbst schuld, Dummheit muss bestraft werden.Bin kein Schuldner, du aber dafür ein Arroganter Arsch der keinen Funken Menschlichkeit besitzt.

Nichtraucher
09.05.2005, 23:29
Bin kein Schuldner, du aber dafür ein Arroganter Arsch der keinen Funken Menschlichkeit besitzt.

Vielleicht ist es ja menschlich, über seine Verhältnisse zu leben. Dann bin ich tatsächlich ein Unmensch, ich gebe nämlich immer nur so viel Geld aus, wie ich auch zur Verfügung habe. Ich böser Menschenfeind! :))

Kalmit
10.05.2005, 10:15
Meine Güte... ich hoffe, dass einige von euch mal wirklich am eigenen Leib spüren, was arm sein bedeutet... die Kluft zwischen Arm und Reich wächst immer mehr, auch die beiden Extreme "ultra-reich" und "existenzbedrohend arm"... @Nichtraucher: der überwiegende Teil verschuldet sich nicht absichtlich bis über beide Ohren... :rolleyes: Werd z. B. heute dochmal unerwartet arbeitslos und frag dann mal deinen Vermieter, ob er dir deswegen netterweise die Miete um 40% kürzt... Genauso den KFZ-Mechaniker der dein Auto repariert; die Apothekerin, ob sie dir nicht die Medikamtente billiger gibt, den Supermarkt wegen Lebensmitteln usw.

sunbeam
10.05.2005, 10:40
Vielleicht ist es ja menschlich, über seine Verhältnisse zu leben. Dann bin ich tatsächlich ein Unmensch, ich gebe nämlich immer nur so viel Geld aus, wie ich auch zur Verfügung habe. Ich böser Menschenfeind! :))

Wohnst Du noch daheim?

Nichtraucher
10.05.2005, 18:06
Wohnst Du noch daheim?

Ja.

Nichtraucher
10.05.2005, 18:10
Meine Güte... ich hoffe, dass einige von euch mal wirklich am eigenen Leib spüren, was arm sein bedeutet... die Kluft zwischen Arm und Reich wächst immer mehr, auch die beiden Extreme "ultra-reich" und "existenzbedrohend arm"... @Nichtraucher: der überwiegende Teil verschuldet sich nicht absichtlich bis über beide Ohren... :rolleyes: Werd z. B. heute dochmal unerwartet arbeitslos und frag dann mal deinen Vermieter, ob er dir deswegen netterweise die Miete um 40% kürzt... Genauso den KFZ-Mechaniker der dein Auto repariert; die Apothekerin, ob sie dir nicht die Medikamtente billiger gibt, den Supermarkt wegen Lebensmitteln usw.

Ich kenne, wie bereits erwähnt, viele Arbeitslose. Die meisten davon haben monatlich mehr Geld zur Verfügung als ich. Spitzenreiter ist einer, der Sage und Schreibe 1300,- Euro netto im Monat zur Verfügung hat. Sein Lieblingslied ist übrigens "Arbeitslos und Spaß dabei" von Vickie Vormit. Er muss zwar Miete zahlen, aber nach Abzug dieser bleiben ihm noch immer etwas mehr als 1000,- Euro.
Was die Schuldner angeht: Da gibt es sehr wohl welche, die das absichtlich machen. Viele Leute haben schon immer am 10.ten jedes Monats ihren ganzen Lohn ausgegeben und überziehen dann immer bei der Bank. Das sind in der Regel Leute, die für andere kostenloses Taxi spielen, wirklich JEDEN Abend in irgendeine Kneipe gehen, sich ständig neue Dinge kaufen die sie nicht brauchen usw. Diese Leute sind selbst Schuld.

sunbeam
10.05.2005, 18:47
Ja.

Dann gebe ich Dir einen Rat: Füße still halten! Den größten Schock meines Lebens verdanke ich der Erkenntnis, als ich auszog, das sich a) der Küjlschrank nicht von zauberhand füllt, b) sich der Vermieter an MICH und nicht an Papi wendet und c) sogar Klopapier, Putzmittel, Zahnpasta und Duschgel und Co. summiert eine Menge Kohle ausmacht!

Nichtraucher
10.05.2005, 18:49
Dann gebe ich Dir einen Rat: Füße still halten! Den größten Schock meines Lebens verdanke ich der Erkenntnis, als ich auszog, das sich a) der Küjlschrank nicht von zauberhand füllt, b) sich der Vermieter an MICH und nicht an Papi wendet und c) sogar Klopapier, Putzmittel, Zahnpasta und Duschgel und Co. summiert eine Menge Kohle ausmacht!

a) Ich kaufe, lagere und mache mein Essen bereits jetzt selbst. Bezahlt wird es, wie im ersten Satz angedeutet, von meinem eigens erarbeiteten Geld.

b) Seit Hartz IV und ALG II wird die Miete vom Arbeitsamt übernommen.

c) Habe ich auch schon festgestellt.

sunbeam
10.05.2005, 18:50
a) Ich kaufe, lagere und mache mein Essen bereits jetzt selbst. Bezahlt wird es, wie im ersten Satz angedeutet, von meinem eigens erarbeiteten Geld.

b) Seit Hartz IV und ALG II wird die Miete vom Arbeitsamt übernommen.

c) Habe ich auch schon festgestellt.

zu a) Du hast Deine Mutter nicht im Griff!

zu b) Leider habe ich noch Arbeit... ;(

zu c) Eben!

Nichtraucher
10.05.2005, 18:57
zu a) Du hast Deine Mutter nicht im Griff!

Muss mich langsam aber sicher an die Selbstständigkeit gewöhnen. Wohne schon autonom in meinem Kellerzimmer mit eigener Dusche, Toilette und Waschbecken. Sogar einen eigenen Kühlschrank habe ich vor meinem Zimmer. Es gibt oft Tage, an denen ich meine Eltern gar nicht sehe, obwohl sie im selben Haus wohnen. Ich nutze eigentlich nur noch dieselbe Eingangstüre wie sie, ansonsten betreibe ich innere Emigration.


zu b) Leider habe ich noch Arbeit... ;(

Du Armer! Bist auch einer von denen, die mitten in der Nacht aufstehen müssen und erst dann wieder nach Hause kommen, wenn vom Staat bezahlte Berufsurlauber erst aufstehen.

sunbeam
10.05.2005, 19:01
Du Armer! Bist auch einer von denen, die mitten in der Nacht aufstehen müssen und erst dann wieder nach Hause kommen, wenn vom Staat bezahlte Berufsurlauber erst aufstehen.

Ich habe mal für 1 Jahr in Sendling gewohnt, in einem eigentlich netten Wohnhaus, in dem von ca. 20 Mietparteien ca. 90% arbeitslos waren! Gerade im Sommer war`s nett zu beobachten, dass als ich um 8 aus`m Haus ging, ein ALU gerade frische Semmeln holte, und als ich Abends gegen 20 Uhr wieder von Büro heim kam, er gemütlich auf`m Balkon saß! Das war 2003, in dem Jahr war der Sommer extra geil, so dass ich von Mai bis September sehen konnte wieviel Spaß man als ALU hat! Tja, Sunbeam, blöd gelaufen! Ich denke ich wurde von meinen Eltern falsch erzogen!

Skorpion968
11.05.2005, 06:59
Ich habe mal für 1 Jahr in Sendling gewohnt, in einem eigentlich netten Wohnhaus, in dem von ca. 20 Mietparteien ca. 90% arbeitslos waren! Gerade im Sommer war`s nett zu beobachten, dass als ich um 8 aus`m Haus ging, ein ALU gerade frische Semmeln holte, und als ich Abends gegen 20 Uhr wieder von Büro heim kam, er gemütlich auf`m Balkon saß! Das war 2003, in dem Jahr war der Sommer extra geil, so dass ich von Mai bis September sehen konnte wieviel Spaß man als ALU hat! Tja, Sunbeam, blöd gelaufen! Ich denke ich wurde von meinen Eltern falsch erzogen!

Du transportierst doch hier ein völlig verzerrtes Bild vom Arbeitslosen. :(

Natürlich gibt es einige, die sich auf dem Sozialstaat ausruhen, bis nachmittags pennen und keine Verantwortung für sich übernehmen wollen. Aber das ist eine kleine MINDERHEIT!
Für die vielen anderen ist die Arbeitslosigkeit noch mit vielen anderen Einschränkungen verbunden, außer der finanziellen Notlage. Arbeitslos zu sein, bedeutet z.B. einen massiven Verlust an Selbstwertgefühl und sozialer Integration. Arbeit hat gerade hier in Deutschland einen großen Stellenwert für den Alltag. Viele Arbeitslose fühlen sich wertlos und abgeschoben, oft verschanzen sie sich in den eigenen vier Wänden, weil sie sich ihrer "attestierten Nutzlosigkeit" schämen. Und die täglichen sozialen Kontakte, die du sicher an deinem Arbeitsplatz vorfindest, sind für diese Menschen auch nicht mehr zu erreichen.

Denk doch mal genauer nach, bevor du solche unsinnigen Stereotypien verbreitest.

sunbeam
11.05.2005, 09:31
Du transportierst doch hier ein völlig verzerrtes Bild vom Arbeitslosen. :(

Natürlich gibt es einige, die sich auf dem Sozialstaat ausruhen, bis nachmittags pennen und keine Verantwortung für sich übernehmen wollen. Aber das ist eine kleine MINDERHEIT!
Für die vielen anderen ist die Arbeitslosigkeit noch mit vielen anderen Einschränkungen verbunden, außer der finanziellen Notlage. Arbeitslos zu sein, bedeutet z.B. einen massiven Verlust an Selbstwertgefühl und sozialer Integration. Arbeit hat gerade hier in Deutschland einen großen Stellenwert für den Alltag. Viele Arbeitslose fühlen sich wertlos und abgeschoben, oft verschanzen sie sich in den eigenen vier Wänden, weil sie sich ihrer "attestierten Nutzlosigkeit" schämen. Und die täglichen sozialen Kontakte, die du sicher an deinem Arbeitsplatz vorfindest, sind für diese Menschen auch nicht mehr zu erreichen.

Denk doch mal genauer nach, bevor du solche unsinnigen Stereotypien verbreitest.

Was Du als Stereotypien bezeichnest, ist nur die Spitze des Eisbergs! Wieviele Arbeitslose arbeiten denn z.B. schwarz nebenbei während sie den Sozialstaat schröpfen!

Nichtraucher
11.05.2005, 17:46
Du transportierst doch hier ein völlig verzerrtes Bild vom Arbeitslosen. :(

Natürlich gibt es einige, die sich auf dem Sozialstaat ausruhen, bis nachmittags pennen und keine Verantwortung für sich übernehmen wollen. Aber das ist eine kleine MINDERHEIT!
Für die vielen anderen ist die Arbeitslosigkeit noch mit vielen anderen Einschränkungen verbunden, außer der finanziellen Notlage.

Viele Arbeitslose bekommen mehr Geld als so mancher Arbeitender.


Arbeitslos zu sein, bedeutet z.B. einen massiven Verlust an Selbstwertgefühl und sozialer Integration. Arbeit hat gerade hier in Deutschland einen großen Stellenwert für den Alltag. Viele Arbeitslose fühlen sich wertlos und abgeschoben, oft verschanzen sie sich in den eigenen vier Wänden, weil sie sich ihrer "attestierten Nutzlosigkeit" schämen. Und die täglichen sozialen Kontakte, die du sicher an deinem Arbeitsplatz vorfindest, sind für diese Menschen auch nicht mehr zu erreichen.

Denk doch mal genauer nach, bevor du solche unsinnigen Stereotypien verbreitest.

Soziale Kontakte beschränken sich doch nicht auf den Arbeitsplatz. Gerade am Arbeitsplatz vermeide ich soziale Kontakte, ich wäre froh, einen Einzelarbeitsplatz zu haben. Für soziale Kontakte ist das Privatleben da und wenn man arbeitslos ist hat man davon sehr viel.

Skorpion968
12.05.2005, 07:58
Viele Arbeitslose bekommen mehr Geld als so mancher Arbeitender..

Die meisten Arbeitenden bekommen aber mehr Geld als die Arbeitslosen. Hartz IV ist ein Programm, das zur Verarmung der Menschen führt, die keinen Arbeitsplatz finden.


Soziale Kontakte beschränken sich doch nicht auf den Arbeitsplatz. Gerade am Arbeitsplatz vermeide ich soziale Kontakte, ich wäre froh, einen Einzelarbeitsplatz zu haben. Für soziale Kontakte ist das Privatleben da und wenn man arbeitslos ist hat man davon sehr viel.

Werd mal erwachsen! Menschen verbringen mehr als ein Drittel ihrer Zeit am Arbeitsplatz, ein weiteres Drittel schlafen sie. Und das restliche Drittel bleibt für alle anderen Aktivitäten übrig. Selbst wenn ein Arbeitsloser dieses Drittel mehr Zeit hat, bringt ihm das nichts, da in dieser Zeit der Großteil der anderen Menschen arbeitet. Der Arbeitsplatz ist erwiesenermaßen die weitaus größte Quelle für Sozialkontakte, zumal sich Menschen in der Regel mit ihrer Arbeit und dem sozialen Umfeld ihres Arbeitsplatzes identifizieren. btw. werden auch die meisten Partnerschaften (Ehen) am Arbeitsplatz initiiert.

Jemand, der keine Arbeit hat, wird aus diesem sozialen System ausgeschlossen. Darüber hinaus ist es ihm oftmals peinlich in seiner Freizeit diese sozialen Kontakte zu suchen, da er sich eben ausgeschlossen und wertlos fühlt. Denk z.B. an den Arbeiter, der über viele Jahre Kontakte im Kollegenkreis hatte und dann irgendwann entlassen wird. Glaubst du tatsächlich, dass dieser Mensch weiterhin zu Kollegenversammlungen, Kegelabenden oder was weiß ich was geht? Das ist doch vollkommen weltfremd!!!

In den meisten Fällen ziehen sich Arbeitslose auf kurz oder lang in sich zurück und isolieren sich in den eigenen vier Wänden, sei es aus purer Scham oder weil sie schlichtweg nicht mehr die finanziellen Mittel haben, um sich am öffentlichen Leben zu beteiligen.

Skorpion968
12.05.2005, 08:14
Was Du als Stereotypien bezeichnest, ist nur die Spitze des Eisbergs! Wieviele Arbeitslose arbeiten denn z.B. schwarz nebenbei während sie den Sozialstaat schröpfen!

Auch hier vernachlässigst du mal wieder die Basisrate! Die meisten Arbeitslosen arbeiten nicht schwarz nebenher, denn das geht nur in wenigen, dafür auch geeigneten Berufen. Wie sollte z.B. ein arbeitsloser Arzt nebenher schwarz arbeiten? Vielleicht indem er für den praktizierenden Kollegen die Beinbrüche schient?

Die Spitze des Eisbergs sind vielmehr die offiziellen Zahlen der Arbeitslosigkeit. Du kannst getrost davon ausgehen, dass in Deutschland nicht 5 sondern locker 7-8 Millionen Menschen quasi arbeitslos sind. Darunter fallen viele, die sich mit ungewollter Selbständigkeit ein blasses Zubrot verdienen, die in irgendwelchen nutzlosen Weiterbildungsmaßnahmen verwaltet werden oder die längst als "nicht mehr vermittelbar" aus jeder Kartei verschwunden sind.

Deine Ansichten zur Arbeitslosigkeit sind masslos zynisch. Du stellst hier eine Minderheit als repräsentativ dar und kehrst die vielen Menschen, die ohne Perspektiven bleiben und zunehmend in die Armut rutschen, mal locker untern Tisch!

sunbeam
12.05.2005, 09:08
Deine Ansichten zur Arbeitslosigkeit sind masslos zynisch. Du stellst hier eine Minderheit als repräsentativ dar und kehrst die vielen Menschen, die ohne Perspektiven bleiben und zunehmend in die Armut rutschen, mal locker untern Tisch!

Dann drehe ich den Spieß mal um, denn was Du machst ist die Mainstreammeinung aufgreifen, die durch die linken Massenmedien, Gewerkschaften und die Berliner Regierung kolportiert wird. Diese hat aber mit der tatsächlichen Realität nicht das geringste zu tun.

Kalmit
12.05.2005, 10:59
Wie bitte!? Wenn eine "Mainstreammeinung" vorherrscht doch dann eben die, dass die Arbeitslosen alle nur arbeitsscheues Gesindel sind, die grundsätzlich selbst an Ihrer Arbeitslosigkeit Schuld sind und alle keinen Spargel stechen wollen!

Und Bitte - welche "linken Massenmedien" meinst du!? Wer hat den momentan medial die Oberhand - Gewerkschaften, linke?!?! :lol:

Nicht doch eher die Arbeitgeberverbände, neoliberalen Wirtschaftsforscher und sonstige Reform-Wahnsinnige!? Das Bild von den faulen Arbeitslosen wird ja schon in den Talkshows im Unterschichtenfernsehen gezeichnet, dass du darauf anspringst verwundert mich sehr!

Und die Berliner Regierung, die das uneffektive, teure und hochgradig unnütze Hartz IV eingeführt hat ist also "arbeitslosenfreundlich"?! Tschuldigung, aber ich muss grad laut lachen!!! Schon seltsam, wie CDU-ler sich über die aktuelle Regierung echauvieren, obwohl die Politik macht, die der sozialen Kahlschlagspolitik der CDU in nichts nachsteht!

Du hast hier schon oftmals Verständnis für viele unverschuldet in Arbeitlosigkeit geratene Menschen gezeigt - aber hier haust du wieder völlig polemisch auf die Pauke - schlecht geschlafen?! Es gibt Leute, die sich auf der sozialen Hängematte bequem machen - aber dass ist eine unbedeutende Minderheit! Und selbst wenn es so ist - wieso verallgemeinerst du alle, warum also auch die, die sich um Arbeit tagtäglich bemühen und jährlich 2 dicke Leitz-Ordner mit Absagen sammeln!?

sunbeam
12.05.2005, 11:05
Du hast hier schon oftmals Verständnis für viele unverschuldet in Arbeitlosigkeit geratene Menschen gezeigt - aber hier haust du wieder völlig polemisch auf die Pauke - schlecht geschlafen?! Es gibt Leute, die sich auf der sozialen Hängematte bequem machen - aber dass ist eine unbedeutende Minderheit! Und selbst wenn es so ist - wieso verallgemeinerst du alle, warum also auch die, die sich um Arbeit tagtäglich bemühen und jährlich 2 dicke Leitz-Ordner mit Absagen sammeln!?

Von den 5 Mio. Arbeitslosen kann ich getrost 3 Millionen abschreiben, die einfach keine Chance mehr auf dem Arbeitsmarkt haben, weil zu alt, zu wenig qualifiziert, zu wenig flexibel, etc.

Der Rest, mein Lieber, der Rest sind sozialschmarotzende und es sich an der Titte des Staates gut gehen lassende Menschen, die einfach keinen Bock haben geregelter Arbeit nach zu gehen!

Ich habe vollstes Verständinis für arbeitslos gewordene Menschen, aber sich einen neuen Job zu beschaffen ist keine Bringschuld der Gesellschaft an den Arbeitslosen!

Kalmit
12.05.2005, 12:51
Wenn du dir's so einfach machen willst und 2 Millionen Menschen persönlich kennst, die du eben aus dieser Erfahrung raus als Sozialschmarotzer titulieren willst - bitte...

sunbeam
12.05.2005, 13:42
Wenn du dir's so einfach machen willst und 2 Millionen Menschen persönlich kennst, die du eben aus dieser Erfahrung raus als Sozialschmarotzer titulieren willst - bitte...

Ach so, aber Leute, die sagen dass die 2 Millionen genau so arm dran sind, kennen sie, oder was?

Skorpion968
13.05.2005, 06:36
Ach so, aber Leute, die sagen dass die 2 Millionen genau so arm dran sind, kennen sie, oder was?

Das sind doch nichts weiter als vage Spekulationen. Du wirfst hier Zahlen in die Diskussion, obwohl du die realen Verhältnisse nicht kennst. Geh doch mal zu der nächsten Zweigstelle der Arbeitsagentur und unterhalte dich dort mit den Menschen. Es würde mich schwer wundern, wenn du dort unter zehn Leuten mehr als einen Menschen finden würdest, der NICHT den Existenzschweiß auf der Stirn hat oder Arbeitsverweigerung betreibt.

Ich halte dir mal folgende Zahlen entgegen:

Von den etwa 7-8 Millionen Arbeitslosen
- sind etwa 70 Prozent arbeitsfähig und arbeitswillig. Mehr als die Hälfte dieser Leute schreibt 100 Bewerbungen und mehr pro Jahr, findet aber keinen Arbeitsplatz, weil der Arbeitsmarkt in vielen Bereichen gedumpt oder dicht gemacht wird.
- weitere 20 Prozent sind schwer vermittelbar, weil sie alt, krank, minderqualifiziert sind oder gleich in mehrere dieser Kategorien fallen.
- lediglich die restlichen 10 Prozent sind Menschen, die trotz ihrer Arbeitsfähigkeit nicht willens sind sich eine Arbeit zu suchen, weil sie lieber die paar Kröten vom Sozialstaat nehmen.

Und diese Tendenz ist eher noch unterschätzt, da der Anteil der Arbeitsunwilligen wahrscheinlich noch geringer sein wird.

Ehe du hier aus dem blauen Dunst heraus solche Zahlen aufwirfst, solltest du dich vielleicht wirklich mal mit Arbeitslosen beschäftigen, um zumindest eine vage empirische Basis zu gewährleisten.