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Vollständige Version anzeigen : Forum mit lautem Puff und User-Laien?



bürger_auf_der_palme
02.06.2010, 21:35
Bin die Tage in einer Veröffentlichung zu einem eigentlich ganz anderen Thema über folgende Randpassage gestolpert:

Verpufft nicht alles, was man in irgendwelchen Netzforen schreibt? Oder schlimmer: Dient das Internet nicht bereits heute schon vielen Menschen dazu, Aktivität nur zu simulieren, im wirklichen Leben aber den Hintern nicht hochzubekommen? Wie einfach ist es doch den Rechner hochzufahren, Revolutionär zu spielen, und danach im realen Leben doch wieder den Mund zu halten? Politische Aktivität wird dann zu einer Art Rollenspiel, wie etwa "World of Warcraft", wo sich Stubenhocker in eine Phantasiewelt mit Drachen und magischen Schwertern hineinträumen.

Was haltet ihr von dieser These?

Wolf
02.06.2010, 21:41
Guck dir mal den Film "Surrogates" an.

Sauerländer
02.06.2010, 21:44
Bin die Tage in einer Veröffentlichung zu einem eigentlich ganz anderen Thema über folgende Randpassage gestolpert:

Verpufft nicht alles, was man in irgendwelchen Netzforen schreibt? Oder schlimmer: Dient das Internet nicht bereits heute schon vielen Menschen dazu, Aktivität nur zu simulieren, im wirklichen Leben aber den Hintern nicht hochzubekommen? Wie einfach ist es doch den Rechner hochzufahren, Revolutionär zu spielen, und danach im realen Leben doch wieder den Mund zu halten? Politische Aktivität wird dann zu einer Art Rollenspiel, wie etwa "World of Warcraft", wo sich Stubenhocker in eine Phantasiewelt mit Drachen und magischen Schwertern hineinträumen.

Was haltet ihr von dieser These?
Ist nicht VÖLLIG falsch - so aber zu vereinfacht und auch nur teilweise richtig.

Der Wehrwolf
02.06.2010, 21:52
Ganz von der Hand zu weisen, ist das nicht. Ich für meinen Teil verbringe recht viele Stunden recht sinnfrei vor dem PC, wobei ich in der Zeit stattdessen das eine oder andere sinnvolle im "Real Life" verrichten könnte, eigentlich sogar sollte.

derRevisor
02.06.2010, 21:53
Ganz von der Hand zu weisen, ist das nicht. Ich für meinen Teil verbringe recht viele Stunden recht sinnfrei vor dem PC, wobei ich in der Zeit stattdessen das eine oder andere sinnvolle im "Real Life" verrichten könnte, eigentlich sogar sollte.

"Entspannung" vor dem PC ist niemals sinnfrei :D

heide
03.06.2010, 05:08
Bin die Tage in einer Veröffentlichung zu einem eigentlich ganz anderen Thema über folgende Randpassage gestolpert:

Verpufft nicht alles, was man in irgendwelchen Netzforen schreibt? Oder schlimmer: Dient das Internet nicht bereits heute schon vielen Menschen dazu, Aktivität nur zu simulieren, im wirklichen Leben aber den Hintern nicht hochzubekommen? Wie einfach ist es doch den Rechner hochzufahren, Revolutionär zu spielen, und danach im realen Leben doch wieder den Mund zu halten? Politische Aktivität wird dann zu einer Art Rollenspiel, wie etwa "World of Warcraft", wo sich Stubenhocker in eine Phantasiewelt mit Drachen und magischen Schwertern hineinträumen.

Was haltet ihr von dieser These?


Ich verbringe sehr wenig Zeit am PC. Doch ich gebe zu, ich schreibe gern Beiträge. Doch ich schreibe nur in diesem Forum. Das reicht mir vollkommen.

Rasputin
03.06.2010, 06:06
Bin die Tage in einer Veröffentlichung zu einem eigentlich ganz anderen Thema über folgende Randpassage gestolpert:

Verpufft nicht alles, was man in irgendwelchen Netzforen schreibt? Oder schlimmer: Dient das Internet nicht bereits heute schon vielen Menschen dazu, Aktivität nur zu simulieren, im wirklichen Leben aber den Hintern nicht hochzubekommen? Wie einfach ist es doch den Rechner hochzufahren, Revolutionär zu spielen, und danach im realen Leben doch wieder den Mund zu halten? Politische Aktivität wird dann zu einer Art Rollenspiel, wie etwa "World of Warcraft", wo sich Stubenhocker in eine Phantasiewelt mit Drachen und magischen Schwertern hineinträumen.

Was haltet ihr von dieser These?


100% wahr was Du vermutest,wäre es anders müssten wir hier nicht über das verlorene Vaterland jammern, sondern es wäre schon längst wieder errungen.

Ausonius
03.06.2010, 07:22
Was haltet ihr von dieser These?

Viel. Bei den radikalsten Gewaltphantasien irgendwelcher Nerds oder leicht unterbeschäftigter Frühpensionäre und Renter, wie in diesem Strang:

http://www.politikforen.net/showthread.php?t=92264&highlight=Putsch

, weise ich auch sehr gern drauf hin.

P.S.: ich nehme mich auch aus dieser Kritik gar nicht aus. Bin ja auch nicht da vertreten, wo wirklich Politik gemacht wird. Allerdings versuche ich, zumindest von der Einstellung her dazu kongruent zu sein, was ich auch im realen Leben vertreten.

Ausonius
03.06.2010, 07:25
Ist nicht VÖLLIG falsch - so aber zu vereinfacht und auch nur teilweise richtig.

Ich finde das schon sehr zutreffend. Der einzige andere Aspekt, den ich da gelten lasse, ist, dass Kleinparteien jeder Couleur (und auch von mir nicht negativ gemeint) durch Foren bessere Möglichkeiten haben, ihre Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, als ohne Foren. Und das ist ja durchaus auch ein Stück Basisdemokratie (wenn man die mag). Allerdings kenne ich Foren, wo dies konstruktiver betrieben wird (oder zumindest wurde, denn was Politforen betrifft, so war ich in den letzten Jahren nur hier regelmäßig aktiv).

Liba
03.06.2010, 07:29
Ist es in der BRD nicht ähnlich wie in der ehemaligen DDR?

Es ist erwiesen, dass dieser Staat seine Bürger bespitzelt, von daher habe ich die Hoffnung, dass gelesen, was hier geschrieben wird.

Und nichts wurmt betroffene so sehr, als wenn sie von ihren eigenen Schadtaten lesen.

Es wird also etwas nützen, wenn Kritik geäußert wird - auch wenn nur in Foren.

Der Bundespräsident ist auf Grund von Forenäußerungen, die von anderer Stelle hoch gepuscht wurden, zurückgetreten.

In Bremen gibt es unter "bremen.de" ein von der Stadt gesponsertes Forum, in welchem ständig Beiträge, die sich kritisch mit Bürgerschaft und Staat beschäftigt, gelöscht werden. Es ist mir eine Genugtuung zu sehen, dass die sich über Artikel, die sie nicht gelesen haben möchten, ärgern - und sich nicht anders zu helfen wissen, als missliebige Postings zu löschen. - So entlarvt man Faschisten am besten.

Von wegen: "Eine Zensur findet nicht statt. . . "

schastar
03.06.2010, 07:35
Bin die Tage in einer Veröffentlichung zu einem eigentlich ganz anderen Thema über folgende Randpassage gestolpert:

Verpufft nicht alles, was man in irgendwelchen Netzforen schreibt? Oder schlimmer: Dient das Internet nicht bereits heute schon vielen Menschen dazu, Aktivität nur zu simulieren, im wirklichen Leben aber den Hintern nicht hochzubekommen? Wie einfach ist es doch den Rechner hochzufahren, Revolutionär zu spielen, und danach im realen Leben doch wieder den Mund zu halten? Politische Aktivität wird dann zu einer Art Rollenspiel, wie etwa "World of Warcraft", wo sich Stubenhocker in eine Phantasiewelt mit Drachen und magischen Schwertern hineinträumen.

Was haltet ihr von dieser These?


Das mag teilweise, ja sogar meist, stimmen.
für mich selber kann ich dies jedoch nicht behaupten, im Gegenteil. Ich habe meine Einstellungen neu überdacht und in manchen Punkten geändert.

Ich handel jetzt deutlich mehr zu meinem Vorteil, was natürlich zum Nachteil der Ideen unserer politischen Verräter ist.

Das tut mir sehr gut. :D

politisch Verfolgter
03.06.2010, 07:39
Das pervers versaute Rollenspiel dieses Sozialstaats heißt "Arbeitnehmer"-"Arbeitgeber".
Das haben sich Irre in einer geschlossenen Anstalt ausgedacht, um damit ihre Weltbilder kloakenartig zu kanalisieren.
Der PolitGangsterDreck s(t)imuliert abartige ZumutbarkeitsRollenspiele, die er "unsere Wirtschaft" nennt.

Akra
03.06.2010, 11:16
Was haltet ihr von dieser These?

Internet-Foren sind für mich ein Zeitvertreib um mir Meinungen und Ansichten von anderen Menschen, die ich im wirklichen Leben niemals treffen würde, anzuhören, um möglicherweise meinen eigenen Blickwinkel zu hinterfragen.

Auch ist der Informationsfluß in Foren und Blogs deutlich schneller und oft auch inhaltlich aussagekräftiger als in den Mainstream-Medien. Probleme, Zusammenhänge und Vermutungen werden dort oft einfach tot geschwiegen.

Ein gutes Beispiel dafür ist der Euro. Ich hatte darüber ein lange Diskussion mit meinem Onkel. Schlußsatz war von ihm: Ich war scheinbar 20 Jahre lang blind.

Nein war er nicht. Bestimmte Informationen sind halt nicht über ARD und ZDF verfügbar.

PSI
03.06.2010, 11:43
Für viele mag das zutreffen, aber ich bin wirklich politisch aktiv und labere nicht nur davon....

GG146
03.06.2010, 11:43
Bin die Tage in einer Veröffentlichung zu einem eigentlich ganz anderen Thema über folgende Randpassage gestolpert:

Verpufft nicht alles, was man in irgendwelchen Netzforen schreibt? Oder schlimmer: Dient das Internet nicht bereits heute schon vielen Menschen dazu, Aktivität nur zu simulieren, im wirklichen Leben aber den Hintern nicht hochzubekommen? Wie einfach ist es doch den Rechner hochzufahren, Revolutionär zu spielen, und danach im realen Leben doch wieder den Mund zu halten? Politische Aktivität wird dann zu einer Art Rollenspiel, wie etwa "World of Warcraft", wo sich Stubenhocker in eine Phantasiewelt mit Drachen und magischen Schwertern hineinträumen.

Was haltet ihr von dieser These?


Ich habe versucht bzw. versuche noch, Internetforen praktisch zu nutzen, nämlich zur Unterstützung von Kleinparteien mit demokratisch fortschrittlichem Programm, um irgendwann Wahlalternativen zum Establishment zu erhalten.

Dadurch habe ich ein paar Chefs von Kleinparteien im realen Leben persönlich kennengelernt, eine Chefin habe ich sogar ein paarmal besucht. Die Frau vertritt ganz dezidiert die Eingangsthese dieses threads. Sie hat über 20 Jahre parteipolitische Erfahrung (erst SPD, dann FDP und schliesslich eine eigene Parteigründung) und meint, dass sich mit der Realitätssimulation auf Internetforen die Chancen für die Entwicklung einer Aufbruchsstimmung von unten deutlich verschlechtert hätten.

P. S. Ich hatte sie schon einmal bequatscht, sich hier registrieren zu lassen, aber wtf meinte den einzigen thread, auf dem sie geschrieben hat, löschen zu müssen. Jetzt hat sie keinen Bock mehr auf das cpf.

Menetekel
03.06.2010, 12:19
Als politisch denkender Laie, nutze ich den Abend oder schlechtes Wetter, um hier reinzuschauen.
Dabei begegnet einem ja so allerhand an Teilnehmern und Meinungen, welche die eigenen Ansichten bei entsprechender Sachlichkeit bestärken oder abschwächen können.
Leider werden nach meiner Meinung viele Themen durch Unsachlichkeit zerrissen bzw. entfremdet, weil es sicher nicht mit Ernsthaftigkeit beantwortet wird. Dazu kommen dann die sich bildenden, persönlichen Diffamierungen bei unterschiedlicher Sichtweise zum Thema.

politisch Verfolgter
03.06.2010, 12:23
Das liegt an der idiotenzwingerischen Irrenanstalt, am Sozialstaat.
Er bewirkt wahnhafte Störungen lohnversauter Hirne.
Denen ist systematisch jede ökonomische Vernunft abindoktriniert worden - oftmals bereits mit sog. "Arbeitnehmer"Eltern bzw. mit derartigen Milieus.
Dem ist einfach der ArbeitsgesetzDreck zu entziehen.
Dann gibt sich das ganz von selbst.

GG146
03.06.2010, 12:32
Leider werden nach meiner Meinung viele Themen durch Unsachlichkeit zerrissen bzw. entfremdet, weil es sicher nicht mit Ernsthaftigkeit beantwortet wird. Dazu kommen dann die sich bildenden, persönlichen Diffamierungen bei unterschiedlicher Sichtweise zum Thema.

Das ist richtig, aber nicht das eigentliche Problem, das politische Internetforen möglicherweise für die Demokratie erzeugen. Im Gegenteil, so können auch Nicht - Politiker die Forentrolle quasi dafür nutzbar zu machen, sich im Umgang mit Rabulistikern und Beckmessern im realen Leben zu üben.

Das eigentliche Problem ist, dass Internetforen als Ventil für politisch mitdenkende und potentiell als politisch aktive Menschen in Betracht kommende Leute wirken und eventuell ihr Potential an politischer Aktivität im realen Leben reduzieren.

politisch Verfolgter
03.06.2010, 12:42
In Foren läßt sich arbeitnehmerversautes Denken gut wegüben.
Die politkriminellen Vereinigungen unterbinden jede grundrechtskonforme politische Aktivität.
Das SozialstaatsRegime ist totalitär.

Gärtner
03.06.2010, 12:46
Bin die Tage in einer Veröffentlichung zu einem eigentlich ganz anderen Thema über folgende Randpassage gestolpert:

Verpufft nicht alles, was man in irgendwelchen Netzforen schreibt? Oder schlimmer: Dient das Internet nicht bereits heute schon vielen Menschen dazu, Aktivität nur zu simulieren, im wirklichen Leben aber den Hintern nicht hochzubekommen? Wie einfach ist es doch den Rechner hochzufahren, Revolutionär zu spielen, und danach im realen Leben doch wieder den Mund zu halten? Politische Aktivität wird dann zu einer Art Rollenspiel, wie etwa "World of Warcraft", wo sich Stubenhocker in eine Phantasiewelt mit Drachen und magischen Schwertern hineinträumen.

Was haltet ihr von dieser These?

http://img9.imageshack.us/img9/8469/55216372.jpgas ist durchaus was dran, häufig wird das Internet als Ventil benutzt. Und daran sind die unterschiedlichsten Stellen interessiert.

Andererseits: unterschätze nicht, was sich aus dem Netz entwickeln kann. Ab und zu schwappt ein Skandal aus den Kreisen thematisch interessierter Nerds hinüber in die Welt der Mainstream-Medien.

Jüngstes Beispiel: die Köhler-Bemerkung zu Afghanistan. Die Journaille hatte das komplett verschlafen, erst nachdem einige Blogger das aufgegriffen und diskutiert hatten, wurden einige Journalisten aufmerksam.

twoxego
03.06.2010, 12:52
ganz abgesehen von erfindungen wie Wikileaks (http://wikileaks.org/).
allein das ärgert schon heute politiker weltweit und das ist gut so.

GG146
03.06.2010, 13:03
Jüngstes Beispiel: die Köhler-Bemerkung zu Afghanistan. Die Journaille hatte das komplett verschlafen, erst nachdem einige Blogger das aufgegriffen und diskutiert hatten, wurden einige Journalisten aufmerksam.


ganz abgesehen von erfindungen wie Wikileaks (http://wikileaks.org/).
allein das ärgert schon heute politiker weltweit und das ist gut so.

In seiner Urfunktion als Medium für eine breite Öffentlichkeit ist das Internet sicherlich ein sehr grosser Fortschritt. Die hier geäusserten Bedenken gehen eher in die Richtung, dass Internetforen zusätzlich auch noch die Kommunikation im engeren persönlich Umfeld vieler Menschen teilweise ersetzen könnten und dadurch im politischen Raum neue Initiativen, Bewegungen usw. im Vergleich zu früheren Zeiten eher schwächen als stärken.

twoxego
03.06.2010, 13:05
die gleichen menschen wären vielleicht vor einigen jahren einfach in eine kneipe gegangen um sich abzufüllen.

viele können nicht wirklich etwas mit sich anfangen.
was mich etwas betrübt ist, dass es so viele junge sind.

ich fing an, im weltnetz zu schreiben, als ich aus dem alter heraus war, um die häuser zu ziehen.
selbst mit 40 wäre mir das nie eingefallen.

GG146
03.06.2010, 13:15
die gleichen menschen wären vielleicht vor einigen jahren einfach in eine kneipe gegangen um sich abzufüllen.

Die meine ich nicht, ich bezog mich nur auf diejenigen Leute, die tatsächlich politisch mitdenken und evtl. als Aktive in Betracht kommen könnten. Auch - und vielleicht gerade - dieser Typus "belegt" einen Teil seiner Zeit und Energie mit dem Schreiben auf politischen Internetforen. Für das Establishment ist das in zweifacher Hinsicht vorteilhaft. Wer auf Foren schreibt, schmiedet in dieser Zeit keine Pläne mit Gleichgesinnten in Privatwohnungen oder Gaststätten und interessierte Behörden können mitlesen, was sie früher nicht oder erst viel später mitbekommen haben.

twoxego
03.06.2010, 13:19
wenn Du ein wenig genauer hinsiehst, erledigt sich das mir dem "politisch mitdenken", ich würde sagen, bei der mehrheit.
bei den meisten hätte ein einmaliges hinschreiben ihrer "meinung" völlig ausgereicht.
da kommt nichts neues, nie.

es geht wohl eher um das "recht behalten" im eristischen sinne.
ich finde das ja auch ganz lustig, sonst würde ich mich daran ja nicht beteiligen.
mit 18 aber hat man gefälligst den fräulein nachzulaufen.

Sauerländer
03.06.2010, 13:57
Ich finde das schon sehr zutreffend. Der einzige andere Aspekt, den ich da gelten lasse, ist, dass Kleinparteien jeder Couleur (und auch von mir nicht negativ gemeint) durch Foren bessere Möglichkeiten haben, ihre Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, als ohne Foren. Und das ist ja durchaus auch ein Stück Basisdemokratie (wenn man die mag). Allerdings kenne ich Foren, wo dies konstruktiver betrieben wird (oder zumindest wurde, denn was Politforen betrifft, so war ich in den letzten Jahren nur hier regelmäßig aktiv).
In ähnlicher Richtung würde ich sagen, dass Foren den Vertretern nicht im Mainstream verorteter Positionen helfen, die Schweigespirale zu durchbrechen. Weiterhin bestärken sie diese Leute, denn die stellen fest, dass sie oftmals nicht alleine sind. Das ist schonmal ein realer Effekt.
Gleichzeitig stimmt es in der Tat, dass es sehr verführerisch ist, sich der Illusion hinzugeben, hiesige Betätigung könnte darüber hinausgehend noch mehr bewirken.

Der Wehrwolf
03.06.2010, 16:51
"Entspannung" vor dem PC ist niemals sinnfrei :D

Von welcher Art der Entspannung sprichst du denn?

derRevisor
03.06.2010, 16:58
Von der Entspannung in Anführungszeichen.

Der Wehrwolf
03.06.2010, 17:43
Und ich dachte schon von der Handentspannung. So kann Mensch sich täuschen

Hyperboräer
04.06.2010, 09:49
Was haltet ihr von dieser These?

Das trifft auf deutsche Foren zu.

In den USA gibt es politische Foren die "mächtig" genug sind, um real Veränderungen herbeizuführen. Das Userkollektiv von "Free Republic" z.B. hat schon so mancher Persönlichkeit real Schaden zugefügt, beziehungsweise dessen Karriere beendet.
Dan Rather, ein bekannter amerikanischer Journalist, politischer Kommentator und (jetzt ehemaliger) News Anchor von CBS wurde durch "Free Republic" gestürzt. Wie auch die Band "Dixie Chicks" nach Kritik an Bush. Diese wurden zwar nicht gestürzt, doch der Schaden für die Band war enorm. Ein Bandmitglied beklagte sogar die "unglaubliche Macht" die von dem Forum "Free Republic" aussgeht.

Auch das rechtsextrem ausgelegte amerikanische Forum "Stormfront" hat großen Einfluss. Regelmäßige Artikel in den größten amerikanischen Zeitungen und Erwähnungen bei Nachrichtensendern. Ausserdem sind einige Mitglieder tatsächlich aktive Politiker und werden auch durch das Forum unterstützt, was die Macht des Userkollektivs dieses Forums ins reale Leben überträgt.

Ausserdem vertreiben viele der mächtigen Politikforen in den USA auch überregional erhältliche Pamphlete, die bei vielen Leuten gut ankommt und diese sogar beeinflusst. Das heißt selbst Wahlen werden in den USA von einigen mächtigen Internetforen beeinflusst.

Hier in Deutschland ist alles anders. Selbst im größten, unabhängigen politischen Forum, nämlich diesem hier - "Politikforen.net", tummeln sich nur Otto-Normalbürger und Internethelden (mich natürlich nicht ausgeschlossen)... ;)
Das dieses Forum keine Macht hat, liegt demnach auf der Hand. Ausserdem tut dieses Forum auch nichts, um über das Internet hinaus bekannt zu werden; das heißt, keine Pamphlete, keinen "realen Newsletter", u.s.w.

twoxego
04.06.2010, 09:53
Du unterliegst hier einem irrtum
"Free Republic" ist seiner struktur nach eher ein blog als ein forum.


davon nun gibt es auch hier einige. die PIPIfanten beispielsweise treten schon öffentlich in erscheinung, wenn auch eher auf lächerliche weise.
der Bildblog wird ebenfalls schon lange auch von anderen medien beachtet, am heftigsten wohl von Bild selbst.

Hyperboräer
04.06.2010, 10:04
Du unterliegst hier einem irrtum
"Free Republic" ist seiner struktur nach eher ein blog als ein forum.

Free Republic bezeichnet sich selbst als Forum. Die Struktur ist halt nicht die des normalen Forums, wie man es kennt; z.B. von hier. Eine Kreuzung von Blog und Forum. Wie dem auch sei, das Userkollektiv von "Free Republic" hat weitreichenden Einfluss.

Das Userkollektiv von "Politikforen.net" hat nicht den geringsten realen Einfluss vom Forum ausgehend.

Hyperboräer
04.06.2010, 10:07
Doch woran liegt das? Ganz einfach...

"Free Republic" hat nicht nur Otto-Normalbürger als Mitglieder, sondern auch Bürgermeister (von kleinen Orten allerdings), Sheriffs, Manager, Journalisten, etc. Diese als Kollektiv von dem Forum aussgehend, können sehr viel erreichen, wie z.B. den Sturz von Dan Rather.
Das heißt, da kommt die reale "Macht" all dieser Personen zusammen, und wird als eine Stimme von "Free Republic" aussgehend in die Öffentlichkeit getragen.

twoxego
04.06.2010, 10:11
den unterschied beschreibst Du ja schon selbst.

es kommt natürlich auch auf die qualität der beiträge an.
wer soll denn bitte einfälle wie "Musel Obimbo blah bla..." ausserhalb dieser elektrischen quasselbude ernst nehmen?

selbst die radikalsten ansichten können wahrgenommen werden, nichts aber, das schon von der wortwahl her, eher von kleinkindern verfasst scheint.

Hyperboräer
04.06.2010, 10:15
selbst die radikalsten ansichten könne wahrgenommen werden, nichts aber, das schon von der wortwahl her, eher von kleinkindern verfasst scheint.

Genau so ist es. Wenn aber nun diese radikalen Meinungen von Journalisten, Bürgermeistern, ranghohen Polizisten und Investmentbankern ausgehen, sieht das schon anders aus.

Im Forum "Stormfront" z.B. verkehren auch die Eltern der Band "Prussian Blue", die sich in der Rechtsextremen- und Naziszene großer Beliebtheit erfreuen.

Und auch im Forum/Blog (wieder so eine Kreuzung) "Democraticunderground" gibt es viele User mit "Rang und Namen" in der realen Welt.

twoxego
04.06.2010, 10:21
egal wie das ding genannt wird.

natürlich wird die blog - und forumszene auch ständig ernsthaft ausgewertet, zunehmend beispielsweise von soziologen.

dieses und ähnliche befinden sich allerdings weit unterhalb der wahrnehmungsschwelle.

wer will schon all die sinnlosen gegenseitigen beleidigungen zählen.

allerdings kann das ja auch spass machen.

Hyperboräer
04.06.2010, 10:25
es kommt natürlich auch auf die qualität der beiträge an.
wer soll denn bitte einfälle wie "Musel Obimbo blah bla..." ausserhalb dieser elektrischen quasselbude ernst nehmen?

Wobei genau diese Wortwahl, und noch krasser, von den meisten Usern auf "Free Republic" benutzt wird. Dort wird Obama als Musel (Muzzi), Islamist, Arschloch, Hurensohn, Landesverräter, Drecksack und sonst was bezeichnet! ;)

"Free Republic" hat z.B. auch sehr gute Kontakte zu vielen bekannten, einflussreichen politischen Kommentatoren wie Glenn Beck, der seine eigene Sendung bei FOX News hat. Diese übernehmen sogar oft Themen, die zuerst bei "Free Republic" angeschnitten wurden.

Hyperboräer
04.06.2010, 10:32
Free Republic gained popularity during the Clinton impeachment from 1997 till 1999, a time when it was linked on the Drudge Report as "Whitewater Archives," when protests and write-in campaigns were organized through the website. Many were also introduced to the site through an impeachment rally in Washington, attended by over 3000 participants, called the "March for Justice," broadcast live on Halloween 1998 by C-SPAN. Featured speakers included Alan Keyes, Bob Barr, Reverend Jesse Lee Peterson of B.O.N.D. and Larry Klayman. Ann Coulter, Lucianne Goldberg and Matt Drudge also attended. Other Free Republic events over the years have also been televised by C-SPAN.

Ann Coulter, z.B. auch eine einflussreiche politische Kommentatorin mit eigener Sendung hat enge Kontakte zu "Free Republic".

Solche Leute fehlen in deutschen Foren. Leute, die im realen Leben tatsächlich was zu sagen haben. Und kommen von diesen Leuten viele zusammen in einem Forum, und deren Meinung wird als eine Stimme nach außen getragen, kann realer Einfluss bis in hohe politische und gesellschaftliche Ebenen gebracht werden.

twoxego
04.06.2010, 10:32
der fluch wird allerdings schon immer im amerkianischen, soziokulturellem raum anders bewertet als hierzulande.

man sagt: in Rom da bin ich Römer.
das wurde übrigens den früher hier schreibenden amerikanern eines tages zu viel und sie verliessen uns, was ich immer noch bedaure obwohl ich einer derjenigen war, der über ihre brachiale schreibweise spottete.


Du darfst auch nicht vergessen, dass die US amerikanische politik im wesentlichen eine parteienlose ist.
die beiden grossen parteien sind in unserem sinne lediglich wahlvereine.
daher muss, war hierzulande in und durch die parteien passiert, sich natürlich anders artikulieren.

Hyperboräer
04.06.2010, 10:39
der fluch wird allerdings schon immer im amerkianischen, soziokulturellem raum anders bewertet als hierzulande.

Das stimmt. Es liegt aber auch wirklich daran, das keine Personen mit Rang und Namen offen in politischen Foren in Deutschland verkehren.

Was wäre z.B., wenn Henryk Broder hier schreiben würde, und nach einem Konsens der meisten User hier zu einem Thema, würde er dieses Thema ins reale Leben übertragen, mit einer Publikation im "Spiegel"? Dann hätte dieses Forum, mit Broder als Mitglied von diesem, realen Einfluss ausgeübt.

Und jetzt einfach Henryk Broder + 100 andere Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft seines Schlages zusammennehmen, und man hätte vielleicht ein Forum wie "Free Republic". Und wie gesagt, all die Themen bei denen man einen Konsens gefunden hat, würden dann als eine, vereinte Stimme in die Welt getragen werden.

twoxego
04.06.2010, 10:41
Henryk Broder betreibt ja schon ewig seinen eigenen blog und schuf sich eine fangemeinde, der ich allerdings weniger angehöre.
am ende ging dabei, falls es die je gab, seine seriösität restlos über den bach.

die medienlandschaft hier ist eine völlig andere.

Hyperboräer
04.06.2010, 10:42
der fluch wird allerdings schon immer im amerkianischen, soziokulturellem raum anders bewertet als hierzulande.

man sagt: in Rom da bin ich Römer.
das wurde übrigens den früher hier schreibenden amerikanern eines tages zu viel und sie verliessen uns, was ich immer noch bedaure obwohl ich einer derjenigen war, der über ihre brachiale schreibweise spottete.


Du darfst auch nicht vergessen, dass die US amerikanische politik im wesentlichen eine parteienlose ist.
die beiden grossen parteien sind in unserem sinne lediglich wahlvereine.
daher muss, war hierzulande in und durch die parteien passiert, sich natürlich anders artikulieren.

Stimmt alles. Es sind einfach die gesellschaftlichen und (partei)politischen Unterschiede von Deutschland und den USA die das alles möglich machen.

Hyperboräer
04.06.2010, 10:44
Henryk Broder betreibt ja schon ewig seinen eigenen blog und schuf sich eine fangemeinde, der ich allerdings weniger angehöre.
am ende ging dabei, falls es die je gab, seine seriösität restlos über den bach.

die medienlandschaft hier ist eine völlig andere.

Deswegen wird es wahrscheinlich auch nie diese einflussreichen Userkollektive von Foren in Deutschland geben.

Dann eben doch direkt auf die Straße marschieren... ;)

GG146
04.06.2010, 10:48
Hier in Deutschland ist alles anders. Selbst im größten, unabhängigen politischen Forum, nämlich diesem hier - "Politikforen.net", tummeln sich nur Otto-Normalbürger und Internethelden (mich natürlich nicht ausgeschlossen)... ;)
Das dieses Forum keine Macht hat, liegt demnach auf der Hand. Ausserdem tut dieses Forum auch nichts, um über das Internet hinaus bekannt zu werden; das heißt, keine Pamphlete, keinen "realen Newsletter", u.s.w.

Es gibt auch hier politische Foren, auf denen Leute mit Echtnamen oder jedenfalls nicht anonym schreiben und die auf politische Aktivitäten im realen Leben ausgerichtet sind. Das ist nur im Vergleich zu den USA noch unterentwickelt.

twoxego
04.06.2010, 16:32
ich denke wirklich, wer sich in Deutschland politisch angagieren will, findet genug parteien oder vereine.

hier beispielsweise scheinen ja einige auch beides zu betreiben und machen dann auch ständig reklame für ihre häuflein.

die beliebigkeit der schreiberei macht sich ja nicht nur an foren fest.
twitter wurde kurze zeit fast als neues medium gefeiert, beispielsweise im zusammenhang mir den protesten im Irak.
tatsächlich geht es in der masse aber doch um die neuesten streiche der katze oder liebeskummer.
dagegen ist nichts zu sagen. doch wer will einen heuhaufen umgraben um die nadel zu finden.

ein drittes kommt dazu.
die USA sind sehr gross.
white house protest. com war eine agentur, bei der man demonstrationen mieten konnte, natürlich genau da, wo es der name versprach.
dieses geschäftsmodell wäre hierzulande völlig untauglich.
selbst der Bayer schafft es noch relativ schell zum Reichstag.

Pillefiz
04.06.2010, 20:07
Das liegt an der idiotenzwingerischen Irrenanstalt, am Sozialstaat.
Er bewirkt wahnhafte Störungen lohnversauter Hirne.
Denen ist systematisch jede ökonomische Vernunft abindoktriniert worden - oftmals bereits mit sog. "Arbeitnehmer"Eltern bzw. mit derartigen Milieus.
Dem ist einfach der ArbeitsgesetzDreck zu entziehen.
Dann gibt sich das ganz von selbst.

ich hab keinen Schimmer, wovon du eigentlich redest:rolleyes:

Don
04.06.2010, 20:15
. Allerdings kenne ich Foren, wo dies konstruktiver betrieben wird (oder zumindest wurde, denn was Politforen betrifft,

Es gibt kein konstruktiveres Forum als dieses, denn hier wird Tacheles geredet.
Grade wenn es dabei häufig staubt trägt dies zur persünlichen Meinungsbildung bei.
Alles andere ist Geschwurbel.

politisch Verfolgter
04.06.2010, 20:35
Carpediem, das wird sich noch erschliessen ;-)
Arbeitsloser werden von mir dazu ambitioniert.

Senator74
05.06.2010, 17:25
"Entspannung" vor dem PC ist niemals sinnfrei :D

Vielleicht UN-sinnig???

Rasputin
09.06.2010, 05:52
Für viele mag das zutreffen, aber ich bin wirklich politisch aktiv und labere nicht nur davon....


Durch deine "politische Aktivität" hat ja der Themenstarter genau seine beschriebenen Probleme.
:]Lustig zu lesen wie sich diese bolschewistischen Blutsäufer immer wider selbst vorführen.

Pirx
09.06.2010, 06:13
1. Das Internet kann sehr lehrreich sein
Dinge wie nationale Identität, kulturelles Erbe, deutsche Sprache, Begrenzung der Einwanderung etc. waren mir immer viel wichtiger als meinen linken Freunden. Am Ende habe ich mich verdächtigt, ein Rechter zu sein. Aber auf diesem Forum durfte ich lernen, dass rechts sein doch irgendwie etwas anderes heißt.


2. Das Internet hat Einfluss
Themen wie 9-11-Skepsis, Zweifel an der Klimakatastrophe, der Schweinegrippe oder Bilderberger hätten es nie in die Mainstreammedien geschaftt, wenn die nicht vorher so viel Furore im Netz entfacht hätten. Man kann den Eindruck gewinnen, dass sich Jorunalisten mittlerweile erst einmal die Blogger-Szene anschauen, bevor sie entscheiden, was und wie sie schreiben.

twoxego
09.06.2010, 11:32
tatsächlich wurde ähnlich allerdings auch schon vor der erfindung des weltnetzes geplaudert, nicht selten am stammtisch.
bereits in Athen waren die gerade mehr oder weniger regierenden unablässigem spott ausgesetzt und dort gab es nicht einmal eine zeitung.

das medium ist nie die botschaft auch wenn werbestrategen dies gelegentlich behaupten.

Gothaur
09.06.2010, 12:13
Bin die Tage in einer Veröffentlichung zu einem eigentlich ganz anderen Thema über folgende Randpassage gestolpert:

Verpufft nicht alles, was man in irgendwelchen Netzforen schreibt? Oder schlimmer: Dient das Internet nicht bereits heute schon vielen Menschen dazu, Aktivität nur zu simulieren, im wirklichen Leben aber den Hintern nicht hochzubekommen? Wie einfach ist es doch den Rechner hochzufahren, Revolutionär zu spielen, und danach im realen Leben doch wieder den Mund zu halten? Politische Aktivität wird dann zu einer Art Rollenspiel, wie etwa "World of Warcraft", wo sich Stubenhocker in eine Phantasiewelt mit Drachen und magischen Schwertern hineinträumen.

Was haltet ihr von dieser These?
Oh, das sollte man schon differenzieren. Und vor allen unterscheiden, ob in Foren gelesen und geschrieben wird, oder ob in Online-Spielen gezockt wird.
Und Du solltest doch vielleicht mal überlegen, wieviele es überhaupt sind, die da in Foren regelmäßig mitmachen, und sich auch dauerhaft einrichten.
Meines Erachtens dürfte das keine sonderliche Größe ausmachen, im Gegensatz zu den - beispielsweise Millionen an Wahlverweigerern. Und da käme ja keiner auf die Idee, den Umkehrschluß zu ziehen, diese würden sich überwiegend und vor allen in Online-Foren und Welten verlieren.
Da glaube ich doch, daß gerade jene, die in Foren schreiben, eher noch bereit sind, sich auch im realen gesellschaftlichen und politischen Leben einzubringen.
Und, was natürlich auch noch berücksichtigt werden muß, ist die Tatsache, daß für viele sich gesellschaftliches und politisches Leben auch über das Netz, z.B. Blogs, Twitter, Facebook etc., unter anderem abspielt. Da dürften die Übergänge also fließend sein.
Gruß

Gothaur
09.06.2010, 12:21
tatsächlich wurde ähnlich allerdings auch schon vor der erfindung des weltnetzes geplaudert, nicht selten am stammtisch.
bereits in Athen waren die gerade mehr oder weniger regierenden unablässigem spott ausgesetzt und dort gab es nicht einmal eine zeitung.

das medium ist nie die botschaft auch wenn werbestrategen dies gelegentlich behaupten.
Gerade der hat sich ja in der Neuzeit dermaßen in der gesellschaftlichen Sicht verschoben. Vom einstmals wichtigen Planungs- und Entscheidungselement, vor allen in dörflichen, aber auch Stadtteilbezogenen Ballungsräumen, hin zum Stigma populistischer rechter Betrachtungsweise. Wer das in die Wege leitete, und so ein Parade-Totschlag-Instrument erschaffen hatte, gehörte links und rechts geohrfeigt, geteert und gefedert und aus der Gemeinschaft gejagt.
Der Stammtisch war jenen vorbehalten, die alteingesessen, Einfluß und Macht in der jeweiligen Gemeinschaft hatten, und in der freien Runde nicht Unwesentliches entschieden. Und somit galt es auch Gradmesser der Wichtigkeit innerhalb einer Gemeinschaft, und Ziel für einen jeden jungen Heranwachsenden, aber auch neu Niedergelassenen. Mittels des Stammtisches zeigte sich in aller Deutlichkeit der Grad der Akzeptanz innerhalb einer kleinen Gemeinschaft.
Der Stammtisch diente so dem Erhalt der Gemeinschaft, dem Schutz, aber auch der Entwicklung.
Gruß