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Vollständige Version anzeigen : Amoklauf im UK



marc
02.06.2010, 20:36
Er fuhr drei Stunden lang durch mindestens elf Orte Nordenglands, schoss wahllos aus dem fahrenden Auto heraus auf Passanten: Ein 52-jähriger Taxifahrer hat zwölf Menschen getötet und mindestens 25 verletzt. Sein Motiv ist noch völlig unklar.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,698408,00.html


Anlässlich des heutigen Amoklaufs in Nordengland fordert Sean Gabb, Direktor der „UK Libertarian Alliance“, die Legalisierung des Waffenbesitzes im Vereinigten Königreich, da dies die einzige Möglichkeit für Normalbürger sei, sich gegen „Schusswaffenmassaker“ zu schützen. Weiter meinte Gabb:

„Die Libertarian Alliance stellt fest, dass in einem Land, wo Menschen sich selber bewaffnen dürfen, diese Taten nur mit größter Schwierigkeit hätten vollzogen werden können. Wie wir hören, konnte Derrick Bird, der Mörder, völlig unbehelligt in Whitehaven herumfahren und Menschen wahllos erschießen. Keines seiner Opfer war in der Lage, das Feuer zu erwidern. Nur als bewaffnete Polizei schließlich am Ort erscheinen konnte sah er sich gezwungen, zu verschwinden.“
http://ef-magazin.de/2010/06/02/2197-aktuelle-nachricht--amoklauf-in-nordengland-wiederbewaffnung-der-bevoelkerung-schuetzt-vor-massenmord

Gottfried
02.06.2010, 20:44
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,698408,00.html


http://ef-magazin.de/2010/06/02/2197-aktuelle-nachricht--amoklauf-in-nordengland-wiederbewaffnung-der-bevoelkerung-schuetzt-vor-massenmord

Ich würde nicht sagen, dass dort, wo ein liberales Waffenrecht herrscht, wenige Amokläufe stattfinden. Das heißt aber nicht, dass ich gegen ein liberales Waffenrecht bin.

Lotos
02.06.2010, 20:47
Es ist durchaus möglich, dass ein liberaleres Waffenrecht es ermöglichen würde einen Amokläufer früher aufzuhalten.

Gleichzeitig ermöglicht es jedoch labilen Personen einen wesentlich leichteren Zugang zu wesentlich gefährlicheren Waffen.
Abgesehen davon, dass von einer Person, die den Amokläufer erschießen will, jedoch keine vernünftige Ausbildung hat auch eine Gefahr ausgehen kann.

Von daher halte ich es für sinnlos und gefährlich.

Leo Navis
02.06.2010, 20:58
Hätte ich stets eine Waffe zur Verfügung wäre ich schon längst tot.

;)

Ich glaube, das würde mehr Schaden anrichten als es beheben würde.

Sauerländer
02.06.2010, 21:30
Ich für meinen Teil bin der Ansicht, dass ein liberaleres Waffenrecht EINERSEITS dazu führen könnte, dass solche Leute früher gestoppt werden, dass aber ANDERERSEITS mehr Leute im falschen Moment damit Zugriff auf Schusswaffen hätten, und es somit womöglich weniger ausartende Fälle, aber mehr Fälle an sich geben könnte.
Ich will mich damit nicht grundsätzlich gegen Waffenfreigabe aussprechen, aber zumindest ist es in meinen Augen zweifelhaft, ob hier der Nutzen das Risiko deutlich übersteigt.

Sprecher
02.06.2010, 21:40
Nein würde es nicht. Aber es würde dazu führen daß sich anständige Deutsche besser gegen Messer-Alis und sonstiges Kroppzeug verteidigen könnten.

Sauerländer
02.06.2010, 21:41
Nein würde es nicht. Aber es würde dazu führen daß sich anständige Deutsche besser gegen Messer-Alis und sonstiges Kroppzeug verteidigen könnten.
Wohl kaum. Wo Du heute für Notwehr Körperverletzung bekommst, bekommst Du dann versuchen Totschlag. Wenn Du Glück hast.

Salazar
02.06.2010, 21:43
Ich für meinen Teil bin der Ansicht, dass ein liberaleres Waffenrecht EINERSEITS dazu führen könnte, dass solche Leute früher gestoppt werden, dass aber ANDERERSEITS mehr Leute im falschen Moment damit Zugriff auf Schusswaffen hätten, und es somit womöglich weniger ausartende Fälle, aber mehr Fälle an sich geben könnte.
Ich will mich damit nicht grundsätzlich gegen Waffenfreigabe aussprechen, aber zumindest ist es in meinen Augen zweifelhaft, ob hier der Nutzen das Risiko deutlich übersteigt.

Sehe ich ähnlich. Man könnte die Risiken einer Liberalisierung des Waffenrechts minimieren indem man bestimmte Bedingungen stellt. Ganz ausschliessen kann man es aber wohl nie.

Salazar
02.06.2010, 21:48
Wohl kaum. Wo Du heute für Notwehr Körperverletzung bekommst, bekommst Du dann versuchen Totschlag. Wenn Du Glück hast.

Richtig, dazu gibt es einen interessanten Fall aus Brüssel. Dort wurde ein Juwelier von zwei Marrokanern mit Spielzeugknarren überfallen. Dass die Pistolen nicht echt waren wusste er natürlich nicht, zog seine eigene Knarre konnte sich aber - sicherlich auch aus Angst vor späterer strafrechtlicher Verfolgung - nicht dazu durchringen abzudrücken. Die Marrokaner überwältigten (und verprügelten) ihn, und benutzten danach die Waffe um eine Frau zu erschiessen, die sich weigerte ihnen ihr Auto zu überlassen.

Eine Liberalisierung des Waffenrechts kann also nur zur gewünschten Besserung führen, wenn sie mit einer "Liberalisierung" des Strafrechts im Bereich der Notwehr einhergeht. Und das ist beinahe ausgeschlossen.

Don
02.06.2010, 21:53
Sehe ich ähnlich. Man könnte die Risiken einer Liberalisierung des Waffenrechts minimieren indem man bestimmte Bedingungen stellt. Ganz ausschliessen kann man es aber wohl nie.


Es gibt über 40 Millionen PKW in Deutschland, es ist mir nicht gewärtig daß mit dieser potentiell wesentlich gefährlicheren Waffe als irgendeine Pistole täglich Amokfahrten ereignen würden obwohl jeder Depp die Möglichkeit dazu hätte.
Jedoch gibt es rund 4000 Unfalltote pro Jahr, stört niemand.

Das liegt einfach daraqn daß jeder Verkehrsteilnehmer überzeugt ist sein Schicksal selbst in der Hand zu haben.

Das Hauptproblem rigider Waffengesetze wie unserem ist die Verurteilung rechtstreuer Menschen zu absoluter Wehr- und Hilflosigkeit gegenüber denen, die sich einen Dreck um Gesetze scheren.

Es ist durchaus möglich, daß das Recht Waffen zu tragen zu einer höheren Anzahl unfalbedingt Verletzter und Toter führt, das störte aber dann genausowenig wie Verkehrsopfer.

Denn man hättte es selbst in der Hand sich zu wehren, oder wäre jedenfalls überzeugt davon.

Das ist des Pudels Kern, und um nichts anderes geht es.

Wir nehmen

Sprecher
02.06.2010, 21:56
Wohl kaum. Wo Du heute für Notwehr Körperverletzung bekommst, bekommst Du dann versuchen Totschlag. Wenn Du Glück hast.

Immer noch besser als ins Jenseits geschlitzt werden.

Weiter_Himmel
02.06.2010, 22:58
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,698408,00.html


http://ef-magazin.de/2010/06/02/2197-aktuelle-nachricht--amoklauf-in-nordengland-wiederbewaffnung-der-bevoelkerung-schuetzt-vor-massenmord

Na ja die Thesen der Libertarian Allianz sind schon ziemlich gewagt.Schließlich gab es in den USA schwere Amokläufe und die Zahl der Toten durch Schusswaffen ist dort pro 100000 Einwohner wesentlich höher als hier un in dem UK.Ich denke nicht das Waffenbesitz gegen Kriminelle hilft.Die Täter würden sich nämlich auch schwerer Bewafaffnen und bei ihren verbrechen noch wesentlich brutaler vorgehen.

Dadurch würde die Zahl der Toten extrem nach oben steigen.Und ich glaube nicht das es sinvoll ist 1000 Tote Opfer für 100 Tote Kriminelle herzugeben.

Jedoch und das will ich nicht außer Acht lassen geht die kriminalität hier dermaßen nach oben(in Brennpunkten) das wir uns etwas einfallen lassen müssen.Einige Großstädte bzw deren soziale Brennpunkte sind für mich eine No Go Area wo ich nicht hingehe.Und müsste ich mal dahinn würde ich auch mit den Gedanken spielen mir eine Waffe zu besorgen.Nur Probleme würden dadurch nicht gelöst.

Habe für "ehr Nein" gestimmt.

dr-esperanto
02.06.2010, 23:01
Wir brauchen jetzt mehr Waffen denn je. Diese ganzen Amokläufe dienen nur dazu, uns zu entwaffnen.

Weiter_Himmel
02.06.2010, 23:01
Nein würde es nicht. Aber es würde dazu führen daß sich anständige Deutsche besser gegen Messer-Alis und sonstiges Kroppzeug verteidigen könnten.

Die würden sich aber ihrerseits mit Schusswaffen ausrüsten und den Überaschungsmoment ausnutzen.Ich denke das an sich würde es nicht bringen.Wir brauchen viel mehr Polizeipräsenz , agressivere Anwälte höhere Strafen usw.

Das es in solchen Brennpunkten ratsam ist sich eine Waffe zu besorgen stimmt jedoch.Nur bei einem freien Verkauf von Waffen würden meiner Ansicht nach mehr unschuldige getötet als gerettet.

ist aber nur meine Sicht der Dinge.Ich lasse mich gerne belehren das es doch besser wäre Waffen frei zu geben.

Odin
03.06.2010, 00:34
Es ist durchaus möglich, dass ein liberaleres Waffenrecht es ermöglichen würde einen Amokläufer früher aufzuhalten.

Gleichzeitig ermöglicht es jedoch labilen Personen einen wesentlich leichteren Zugang zu wesentlich gefährlicheren Waffen.
Abgesehen davon, dass von einer Person, die den Amokläufer erschießen will, jedoch keine vernünftige Ausbildung hat auch eine Gefahr ausgehen kann.

Von daher halte ich es für sinnlos und gefährlich.

Super Anarcho-Kommunist. :hihi:

Odin
03.06.2010, 00:36
Wir brauchen jetzt mehr Waffen denn je. Diese ganzen Amokläufe dienen nur dazu, uns zu entwaffnen.

So ist es.

Alles läuft nach ihrem Plan, aber das zu verstehen, dafür sind diese schwachköpfigen Schafe zu dämlich.

Haspelbein
03.06.2010, 12:46
[...]
Abgesehen davon, dass von einer Person, die den Amokläufer erschießen will, jedoch keine vernünftige Ausbildung hat auch eine Gefahr ausgehen kann.[...]

Stimmt, man muss dem rechtstreuen Buerger ebenso eine realitaetsnahe Ausbildung mit dieser Schusswaffe ermoeglichen.

Salazar
03.06.2010, 13:54
Das Hauptproblem rigider Waffengesetze wie unserem ist die Verurteilung rechtstreuer Menschen zu absoluter Wehr- und Hilflosigkeit gegenüber denen, die sich einen Dreck um Gesetze scheren.


Ja, da hat du voellig Recht. Allerdings koennen Waffen die Situation auch eskalieren, wenn der rechtstreue Mensch nicht sicher genug damit umgehen kann bzw. nicht bereit ist eine strafrechtliche Verfolgung seines Handelns zu riskieren (wie zB im von mir geposteten Bruesseler Raubueberfall).

BRDDR_geschaedigter
03.06.2010, 13:55
Wir brauchen jetzt mehr Waffen denn je. Diese ganzen Amokläufe dienen nur dazu, uns zu entwaffnen.

Genau so ist es.

Felixhenn
03.06.2010, 14:09
Jedem seine Pumpgun und vielleicht noch einen Raketenwerfer. Die eignen sich besonders zur Schlichtung von Nachbarschaftsstreitigkeiten. Erinnern wir uns an den Maschendrahtzaun, mit Pumpgun wär das nicht passiert.

Nationalix
03.06.2010, 17:07
Richtig, dazu gibt es einen interessanten Fall aus Brüssel. Dort wurde ein Juwelier von zwei Marrokanern mit Spielzeugknarren überfallen. Dass die Pistolen nicht echt waren wusste er natürlich nicht, zog seine eigene Knarre konnte sich aber - sicherlich auch aus Angst vor späterer strafrechtlicher Verfolgung - nicht dazu durchringen abzudrücken. Die Marrokaner überwältigten (und verprügelten) ihn, und benutzten danach die Waffe um eine Frau zu erschiessen, die sich weigerte ihnen ihr Auto zu überlassen.

Eine Liberalisierung des Waffenrechts kann also nur zur gewünschten Besserung führen, wenn sie mit einer "Liberalisierung" des Strafrechts im Bereich der Notwehr einhergeht. Und das ist beinahe ausgeschlossen.

Der Juwelier hätte besser abdrücken und den Müll irgendwo im Wald entsorgen sollen. Hätte ich zumindest gemacht.

Beißer
04.06.2010, 11:30
Gesetzestreue Bürger müßten dazu verpflichtet werden, eine Waffe zu tragen. Und wenn bewaffnete bzw. anscheinend bewaffnete Straftäter erschossen werden, sind alle Ermittlungen einzustellen.

Raczek
04.06.2010, 11:51
Stimmt, man muss dem rechtstreuen Buerger ebenso eine realitaetsnahe Ausbildung mit dieser Schusswaffe ermoeglichen.

Das wichtigste überhaupt -wenn ich nur an die ganzen Schießstandhelden denke, die zwar duzende Waffen besitzen und ganz toll auf statische Scheiben schießen können, aber im Grunde keine einzige ihrer Schusswaffen auch nur ansatzweise beherrschen -im taktischen Sinne!

In Deutschland sind wir von einer ernsthafen Ausbildung an der Schusswaffe halt weit entfernt, IPSC ist hier das höchste der Gefühle. Ansonsten bleiben für den Normalbürger eigentlich nur regelmäßige Wehrübungen bei der Bundeswehr oder der Erwerb eines Waffenscheins, mit dem immerhin der Besuch ernsthafter Verteidiungskurse möglich sind. Für den gemeinen Sportschützen und Jäger bleibt Verteidigungsschießen aber weiterhin eine streng geahndete Straftat.