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Vollständige Version anzeigen : Geldmengenwachstum des Eurotz - Inflation



Heinrich_Kraemer
29.05.2010, 11:04
Hallo Leute,

leider ist ein Beitrag von mir zum Geldmengenwachstum des Eurotz total zugemüllt worden, daß Diskutanten oder andere Interessierte ferngehalten wurden. Halte das Thema allerdings für sehr wichtig, angesichts der realen Inflation ím Zusammenhang mit dem maßlosen Schuldenmachen (und damit weiteren Aufblähen der Geldmenge).

Von höchst offizieller Seite:


(...)
Geldmenge im Euroraum nimmt drastisch zu

Finanzen/Antwort - 30.03.2009

Berlin: (hib/HLE) Die Geldmenge "M3" im Euro-Raum ist seit Beginn des Jahres 1999 um jahresdurchschnittlich 7,5 Prozent gewachsen. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (16/12362) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (16/12161) nach der Stabilität des Euro mit. Trotz der Zinserhöhungen von Dezember 2005 bis Juli 2008 habe die Geldmenge "M3" in den letzten Jahren sogar zweistellige Jahreswachstumsraten erreicht. Diese Rate habe in der Spitze im Oktober 2007 bei 12 Prozent gelegen. Derzeit habe sich der Zuwachs der Geldmenge deutlich abgeschwächt und im Januar dieses Jahres bei 5,9 Prozent gelegen.

Angesichts der konjunkturellen Abwärtsbewegung erscheint der Bundesregierung eine Reduzierung der Geldmenge "zum aktuellen Zeitpunkt als nicht angemessen". Sobald die wirtschaftliche und finanzielle Lage eine Reduzierung zulasse, könne die Bankenliquidität schrittweise reduziert werden. Von den Konjunkturprogrammen werde aber keine Beschleunigung der Inflation ausgehen, teilt die Bundesregierung weiter mit.

Grundsätzlich weist die Regierung darauf hin, dass die Wirtschafts- und Währungsunion der vergangenen zehn Jahre allgemein als Erfolg bewertet werde. "Die gemeinsame Währung hat sich dabei insbesondere als Stabilitätsanker erwiesen", schreibt die Regierung weiter. Die Attraktivität der Währung werde auch am Interesse weiterer Länder sichtbar, die dem Euro beitreten wollen. Gemeinsame Währung und Geldpolitik seien auf Dauer angelegt. "Eine Stellungnahme zu hypothetischen Überlegungen wie dem Auseinanderbrechen der Gemeinschaftswährung lehnt die Bundesregierung daher ab", wird auf die Frage der FDP-Fraktion erklärt, die sich nach der Vorsorge für den Fall des Auseinanderbrechens der Euro-Währung erkundigt hatte. Auf die Frage der FDP-Fraktion nach dem Bestand inflationsindexierter Bundesanleihen nach einer Währungsreform heißt es: "Ein Ereignis, das Teile der in Bundeswertpapieren verbrieften Bundesschuld bestandslos machen würde, ist mit dem bestehenden Rechtsrahmen nicht vereinbar."

Nach Angaben der Regierung sind die Zinssätze für Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren im Euro-Raum sehr unterschiedlich. Sie betrügen beispielsweise für Deutschland 2,92 Prozent, während Griechenland für Anleihen dieser Art 5,77 Prozent Zinsen zahlen muss. In Irland sei die Situation mit 5,73 Prozent nur unwesentlich besser. Der Gesamtschuldenstand der an der Währungsunion teilnehmenden Länder sei aber von 1997 bis 2007 von 71,9 auf 66,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gesunken. "Sollte sich die öffentliche Verschuldung der Mitgliedstaaten im Euroraum ungleichgewichtig entwickeln, kann dies Auswirkungen auf die Stabilität der Gemeinschaftswährung haben", warnt die Regierung andererseits.
(...)
http://www.bundestag.de/presse/hib/2009_03/2009_098/02.html

politisch Verfolgter
29.05.2010, 14:22
Immer gehts überall um die Verteilung der Geldmengen auf die Privathaushalte.
Deswegen werden diese Kurven laufend unterschlagen.
Auch griechische und dt. Staatsanleihen rentieren sich für begüterte Griechen, Araber, Türken, Chinesen usw....
Wer die ökonomische Verteilung bzgl. der Privathaushalte unterschlägt oder wessen Betrachtungshorizont dazu nicht ausreicht, der ist ja Teil des Problems.
Solche Naivlinge schwurbeln dann mit "die Arbeitnehmer" daher.
Staatsschulden sind wie betriebliche Schulden rentierliches Privatvermögen.
Es geht also um die Verteilung von Privatvermögen.
Vermögende können sich locker hoch verschuldete Staaten leisten, mit denen sie ihr Vermögen verzinseszinsen.
Das kann Jeder begreifen.
Die Frage ist also, wer wem was verzinst, unter welchen Bedingungen, ob das den Einen per Gesetz zugewiesen wird, wovon Andere Vorteile haben.
Die ultimative gesetzliche Garantie derartiger Vorteile wird per Arbeitsgesetzgebung erzwungen und umfassend institutionalisiert.
Das VermögensVerteilungsResultat wird laufend unterschlagen.
Es macht keinen Sinn, mit Brett vorm Hirn oder mit eingeschränktem Horizont den Gesamtzusammenhang ausblenden zu wollen.
Ein dt. WirtschWiss.:
"Man hat niemandem was Gutes getan, es sei denn, den Wertpapierhaltern."
Wer das nicht begreift, ist mental minderbemittelt.
Ich glaube das allerdings für die Forenteilnehmer hier nicht.
Wer auf den Euro schimpft, will damit die VermögensVerteilung unterschlagen.

Heinrich_Kraemer
30.05.2010, 12:11
Zur Verdeutlichung hier die Zinseszinsformel. In den Taschenrechner eintippen und guggen wie rasant die Geldmenge tatsächlich gestiegen ist:


Die Zinseszinsrechnung beantwortet die Frage, auf welches Endkapital Kn ein anfängliches Kapital K0 nach insgesamt n Zeiträumen (kann auch ein Teilwert sein, s. Aufzinsung, Aufzinsfaktor) angewachsen ist, wenn in jedem dieser Zeiträume mit dem festen Zinssatz von p% verzinseszinst wird.

Kn= Ko (1+p(1/100))hoch n
Zinseszinsformel:
mit Kn = Endkapital; K0 = Anfangskapital; p = Zinsfuß (Zinssatz in Prozent); n = Anzahl der geltenden Zeiträume/Jahre
(...)http://de.wikipedia.org/wiki/Zinseszins

:eek::eek::eek:

politisch Verfolgter
30.05.2010, 12:18
Au ja, dazu wieder mal:

Warum nun z.B. in USA nach 248 Jahren 80 % der Privathaushalte bei nur mehr ca. 2 % des Gesamtvermögens liegen, warum in D angebl. 0.5 % bereits 1/3 des Gesamtvermögens haben, resultiert aus der Arbeitsgesetzgebung des Sozialstaats, aus dem von den Arbeitsgesetzgebungs-Opfern (von Inhabern marginalisierte Lohnkostenfaktoren) dazu zwangsfinanzierten Sozialhaushalt.
Im GEZ-ÖD-TV war zu hören, 3 % der Privathaushalte eignen in D 70 % des Privatvermögens.
Hätte man eine Leistungsgesellschaft, würde also der mentale mit dem Eink./Verm.-%Rang übereinstimmen, dann läge der mentale %Rang von 80 % der US-Haushalten bei ca. 2. Doch die mentale Leistungsfähigkeit verteilt sich für jede Generation über alle Privathaushalte gaußförmig normal.
Auch in D liegen 97 % der Privathaushalte keinesfalls unter einem mentalen %Rang von 30. (Mentaler %Rang 50 entspricht IQ 100)
Betriebliche Inhaber- und auch Teilhaberstrukturen führen zu gar keinen (Inhaber und nicht beteiligte interne Kostenfaktoren) oder zu divergenten (sehr heterogen zusammengesetzte externe Anonyme und minimal beteiligte interne Kostenfaktoren) Teilhaberschaften und zur Nichtvernetzbarkeit derartiger Betriebe, womit zudem nicht geeignet fluktuiert werden kann.

Wie diese extrem exponenziellen Vermögens-Verteilungsstrukturen zustande kommen, läßt sich anhand 'meiner' Zinseszinsformel ( Qm=m(n)*(1-z^i)/(z^(-1/n)-1) ) leicht erkennen, die den gequantelten Kapital-Anhäufungseffekt berücksichtigt.
Dabei geht es immer proportional zum gelieferten Betrag zu, womit man das VerXfachen leicht auf andere Anspar- bzw. Verzinseszinsungs-Beträge umrechnen kann. Diese Beträge stehen immer nur als Multiplikationsfaktor vor dem Zinseszinsteil des Produkts.

AZ: Monatl. Ansparen eines Eigenbetrags mit konst. Jahreszins. OAZ: Ohne Ansparen desselben Eigenbetrags bei ebenfalls konst. Jahreszins.
AZ 10 J zu 6 % p.a. -> ver1.36facht, bei 10 % ists ver1.68facht. AZ 30 J zu 6 % p.a. -> ver2.72facht, bei 10 % ists ver5.77facht.
OAZ 10 J zu 6 % p.a. -> ver1.8facht, bei 10 % ists ver2.6facht. OAZ 30 J zu 6 % p.a. -> ver5.74facht, bei 10 % ists ver17.45facht.
Und jetzt mal dasselbe über 100 Jahre, also über 2-3 Generationen, also
AZ 100 J zu 6 % p.a. -> ver58.2facht, bei 10 % ists ver1451facht!
OAZ 100 J zu 6 % p.a. -> ver339facht, bei 10 % ists ver13780facht!!

Man sieht, wie extrem 4 % p.a. Unterschied wirken, und wie extrem sich das über 2-3 Generationen auswirken kann. Wobei sich immer größere Beträge immer gewaltiger vervielfachen.
Das erfolgt per Arbeitsgesetzgebung in Betrieben durch sog. "Arbeitnehmer", die damit durch derartige Arbeitsverträge von vorneherein völlig hoffnungslos da stehen und über Generationen ihren Nachwuchs nur der immer gewaltigeren Umverteilung zur Verfügung stellen. Und das zunehmend globalen anonymen Inhaberkollektiven, die dieses Kapital immer weiter gegen seine Erwirtschafter richten, also auch woanders von sog. "Arbeitnehmern" dort für sich verzinseszinsen lassen, wo es eben am Lukrativsten ist. Damit werden sog. "Volkswirtschaften" gegeneinander ausgespielt - wie im Kleinen, so im Großen.

Damit ist der Sozialstaat ein einziger Umverteilungsmotor, was eben arbeitsgesetzlich so verankert ist, woran auch die Staatsgläubiger zinseszinswirksam verdienen.
Die damit generierten Sozialstaatslasten werden von den Sozialstaatsopfern zwangsfinanziert, von sog. "Arbeitnehmern".

Das Förmele hab ich einer Ex mal hergeleitet, die das wissen wollte ;-)

Heinrich_Kraemer
06.06.2010, 11:56
Gibts schon Vermutungen, oder hats jemand gar schon ausgerechnet?

Heinrich_Kraemer
27.07.2010, 12:45
Hallo,

hab jetzt ergänzend zum Geldmengenwachstum noch interessante, aktuellere Daten gefunden, die das Ausmaß veranschaulichen. In einem vorigen Beitrag hier wurde das Geldmengenwachstum des Teuro 1999-2008 von knappen 100% von höchst offizieller Seite so bestätigt:


(...)
Geldmenge im Euroraum nimmt drastisch zu

Finanzen/Antwort - 30.03.2009

Berlin: (hib/HLE) Die Geldmenge "M3" im Euro-Raum ist seit Beginn des Jahres 1999 um jahresdurchschnittlich 7,5 Prozent gewachsen. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (16/12362) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (16/12161) nach der Stabilität des Euro mit. Trotz der Zinserhöhungen von Dezember 2005 bis Juli 2008 habe die Geldmenge "M3" in den letzten Jahren sogar zweistellige Jahreswachstumsraten erreicht. Diese Rate habe in der Spitze im Oktober 2007 bei 12 Prozent gelegen. (...)
http://www.bundestag.de/presse/hib/2...09_098/02.html

jetzt schaut die Sache seit 08 so aus:


"Von 2008 bis 2009 erhöhten die USA die Geldmenge um über 100 Prozent, die Euro-Länder um rund 30 Prozent" (Wirtschaftswoche, 11.04.2009, S.18).

bzgl. der Aufgabe des Goldstandards 1971 durch USA staunt man:


(Prof. Dr. Hamer, 19.7.2010: )

"Seit die Federal Reserve Bank (FED) 1971 den Goldstandard, die Staatshaftung und alle damit verbundenen Geldmengenbindungen verloren hat, konnten ihre privaten Eigentümer die Geldmenge in nur dreißig Jahren vervierzigfachen - bei nur vervierfachtem Güterwachstum."

http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyid=13899