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Vollständige Version anzeigen : Spontaner Gedanke: der Nationalismus als Kulturhemmer



Esteban
23.05.2010, 17:50
Eigendlich wollte ich gestern einen Threat über "was bedeutet für euch Heimat?" erstellen und ging dabei auf den Nationalismus ein, wobei sich beim Schreiben folgender Gedanke bildete, der der These Rudolf Rockers sehr nahe kommt, auf den ich nun näher eingehen möchte:
Der Nationalismus, der eine nationalstaatliche Kultur fördern will und sich von “ausländischen” Einflüssen schützen will, zerstört die natürliche, kulturelle Entwicklung des Menschen.
Willkürlich eingegrenzte Gebiete werden als Nationalstaaten bezeichnet und alle Regionen dieses Staates kulturell gleichgeschaltet, wodurch die kulturelle Entwicklung einer Region behindert wird.
Bestimmte Gruppierungen werden zusammengetrieben und als gleich angesehen, obwohl der Rheinländer und der Berliner wenig gemein haben, außer der Sprache, obwohl sich diese auch durch Mundart und Dialekt unterscheidet. Trotzdem werden sie zum deutsch-sein degradiert.
Man hat sich der deutschen Leitkultur zu unterwerfen und mit dem Strom zu schwimmen, weswegen das sich natürlich entwickelnde Zusammenleben und die Kultur der Menschen behindert werden.

Michael Kohlhas
23.05.2010, 18:46
Der Nationalismus, der eine nationalstaatliche Kultur fördern will und sich von “ausländischen” Einflüssen schützen will, zerstört die natürliche, kulturelle Entwicklung des Menschen.


Wer die Kultur fördern will, zerstört die natürliche, kulturelle Entwicklung....

Oh man, was für eine Widerspruch.

Außerdem haben sich Nationalisten und Nationalstaaten niemals kulturell von anderen Kulturen und Völkern abgegrenzt.

Das haben nur die Nazis getan und die möchte ich garantiert nicht als Nationalisten bezeichnen.



Willkürlich eingegrenzte Gebiete werden als Nationalstaaten bezeichnet und alle Regionen dieses Staates kulturell gleichgeschaltet, wodurch die kulturelle Entwicklung einer Region behindert wird.

Hat es z.B. in dem nationalistischen deutschen Kaiserreich nie gegeben.

Auch hier verwechselst du wieder Nationalismus, der äußerst vielfältig ist, mit dem Nationalsozialismus.



Bestimmte Gruppierungen werden zusammengetrieben und als gleich angesehen, obwohl der Rheinländer und der Berliner wenig gemein haben, außer der Sprache, obwohl sich diese auch durch Mundart und Dialekt unterscheidet. Trotzdem werden sie zum deutsch-sein degradiert.


Au Backe, das haben noch nicht einmal die Nazis mit den verschiedenen deutschen Stämmen getan.
Mir ist nicht bekannt, dass Hitler den Bayern, Berlinern, Sachsen,..... ihre Mundart verboten hätte.



Man hat sich der deutschen Leitkultur zu unterwerfen und mit dem Strom zu schwimmen, weswegen das sich natürlich entwickelnde Zusammenleben und die Kultur der Menschen behindert werden.


Man hat sich als Deutscher keiner angeblichen Leitkultur zu unterwerfen.

Nur deutsche Spießer geben eine Leitkultur vor und die ist im Moment das linksliberale Gutmenschentum.

Sauerländer
24.05.2010, 02:01
Du unterstellst, dass Nationalismus automatisch zentralistisch-vereinheitlichend ist, keine Ebene unterhalb der Nation kennt und/oder duldet, somit regionale Identitäten bedroht und davob abgesehen ein künstliches Gezücht ist.
Wenn man sich Frankreich anschaut, kann man auf diese Idee kommen. Diese Art von Nationalismus ist aber nicht der Nationalismus schlechthin. Ich bin deutscher Nationalist - UND bekennender Westfale, der sehr wohl weiss, dass ihn von einem Rheinländer so einiges unterscheidet und der auf diesen Unterschied auch großen Wert legt. :D

Sprecher
24.05.2010, 10:07
Bestimmte Gruppierungen werden zusammengetrieben und als gleich angesehen, obwohl der Rheinländer und der Berliner wenig gemein haben, außer der Sprache, obwohl sich diese auch durch Mundart und Dialekt unterscheidet. Trotzdem werden sie zum deutsch-sein degradiert.
.

Solche antinationalen Schwachköpfe wie du fühlen sich jedem Urwaldneger näher als einem Deutschen der mehr als 100 km entfernt geboren wurde, ich weiß.

Strandwanderer
24.05.2010, 10:14
Bestimmte Gruppierungen werden zusammengetrieben und als gleich angesehen, obwohl der Rheinländer und der Berliner wenig gemein haben, außer der Sprache, obwohl sich diese auch durch Mundart und Dialekt unterscheidet. Trotzdem werden sie zum deutsch-sein degradiert.
Man hat sich der deutschen Leitkultur zu unterwerfen und mit dem Strom zu schwimmen, weswegen das sich natürlich entwickelnde Zusammenleben und die Kultur der Menschen behindert werden.

Der einzige, der hier behindert ist, ist der Schreiber dieses unfaßbaren Schwachsinns.

Es handelt sich offensichtlich um eine ideologisch bedingte mentale Schwerstbehinderung, die als Folge einer intensiven Gehirnwäsche eingetreten ist.

hephland
24.05.2010, 10:41
kultur braucht inspiration von aussen und innen, kultur braucht austausch. als europäer, deutscher und rheinländer erlebt man das von klein an.
ein nationalismus, der inspiration und austausch durch abschottung oder ignoranz hemmt oder verhindert bremst die kulturelle entwicklung.

die ergebnisse kann man dann z.b. in nordkorea bewundern.
http://www.rp-online.de/kultur/Nordkorea-Kunst-aus-einem-abgeschotteten-Land_bid_55267.html

Sauerländer
24.05.2010, 10:43
Bestimmte Gruppierungen werden zusammengetrieben und als gleich angesehen, obwohl der Rheinländer und der Berliner wenig gemein haben, außer der Sprache, obwohl sich diese auch durch Mundart und Dialekt unterscheidet. Trotzdem werden sie zum deutsch-sein degradiert.
Zudem fällt mir gerade ein:
WENN daraus folgen würde, dass "Deutsch" ein bedeutungsloser Begriff wäre, dann nicht in dem Sinne, dass Nationalismus zu verwerfen wäre, sondern nur in dem, dass er mit "Deutschland" eine zu weite Bezugsgröße hat, insofern die Regionalstämme die eigentlichen Nationen wären. Dann wären wir quasi beim selben Zustand, nur mit kleineren Einheiten. Dann könnte man natürlich, wenn man Spaß dran, nochmal untergliedern (ein Sauerländer ist kein Münsterländer). Aber der Effekt wäre der selbe: Die Gruppe, mit der man sich identifiziert, wird nicht weiter, sondern enger.

EDIT:
Ach ja, übrigens:
Aus meiner Sicht ist nicht die Heimat da, wo das Herz ist, sondern das Herz ist da, wo die Heimat ist. ;)

Sauerländer
24.05.2010, 10:45
kultur braucht inspiration von aussen und innen, kultur braucht austausch. als europäer, deutscher und rheinländer erlebt man das von klein an.
ein nationalismus, der inspiration und austausch durch abschottung oder ignoranz hemmt oder verhindert bremst die kulturelle entwicklung.
Wenn man sich den gegenwärtigen Zustand anschaut, wünschte ich inständig, da wäre mal was verhindert oder wenigstens gebremst worden...

Sprecher
24.05.2010, 10:47
kultur braucht inspiration von aussen und innen, kultur braucht austausch. als europäer, deutscher und rheinländer erlebt man das von klein an.
ein nationalismus, der inspiration und austausch durch abschottung oder ignoranz hemmt oder verhindert bremst die kulturelle entwicklung.

die ergebnisse kann man dann z.b. in nordkorea bewundern.
http://www.rp-online.de/kultur/Nordkorea-Kunst-aus-einem-abgeschotteten-Land_bid_55267.html

Ja man sieht ja zu welchen kulturellen Höchstleistungen multikulturelle Schmelztigel à la USA fähig sind :rolleyes:

Sauerländer
24.05.2010, 10:49
die ergebnisse kann man dann z.b. in nordkorea bewundern.
http://www.rp-online.de/kultur/Nordkorea-Kunst-aus-einem-abgeschotteten-Land_bid_55267.html
Was man in Nordkorea bewundern kann, sind die Ergebnisse totalitär-zentralistischen Staatswesens unter einer Führung von begrenzter Kompetenz bei massiver Blockade durch die Aussenwelt.

hephland
24.05.2010, 10:54
...
Ach ja, übrigens:
Aus meiner Sicht ist nicht die Heimat da, wo das Herz ist, sondern das Herz ist da, wo die Heimat ist. ;)

hat der mensch heimat oder heimaten?

Sauerländer
24.05.2010, 10:55
hat der mensch heimat oder heimaten?
Heimat gibt´s für mich nur im Singular.

Weiter_Himmel
27.05.2010, 11:20
Eigendlich wollte ich gestern einen Threat über "was bedeutet für euch Heimat?" erstellen und ging dabei auf den Nationalismus ein, wobei sich beim Schreiben folgender Gedanke bildete, der der These Rudolf Rockers sehr nahe kommt, auf den ich nun näher eingehen möchte:
Der Nationalismus, der eine nationalstaatliche Kultur fördern will und sich von “ausländischen” Einflüssen schützen will, zerstört die natürliche, kulturelle Entwicklung des Menschen.
Willkürlich eingegrenzte Gebiete werden als Nationalstaaten bezeichnet und alle Regionen dieses Staates kulturell gleichgeschaltet, wodurch die kulturelle Entwicklung einer Region behindert wird.
Bestimmte Gruppierungen werden zusammengetrieben und als gleich angesehen, obwohl der Rheinländer und der Berliner wenig gemein haben, außer der Sprache, obwohl sich diese auch durch Mundart und Dialekt unterscheidet. Trotzdem werden sie zum deutsch-sein degradiert.
Man hat sich der deutschen Leitkultur zu unterwerfen und mit dem Strom zu schwimmen, weswegen das sich natürlich entwickelnde Zusammenleben und die Kultur der Menschen behindert werden.

1: Diese Grenzen sind in den seltensten Fällen willkürlich entstanden sondern über Jahre hinweg.

2:Ich persönlich betrachte die Deutsche Einigung als notwendig.Deutschland bestand sehr lange aus kleinen zerspliterten Fürstentümern die von den Europäischen Großmächten unterjocht wurden und als Aufmarsch gebiet missbraucht wurden.(Napoleon , Dreißigjähriger Krieg).Der Zusammenschluss zum Nationalstaat war aus damaliger Sicht der einzige Weg um Fremdbestimmung zu umgehen und Stabilität zu schaffen.

3:Inwiefern denkst du das Nationalstaaten und Nationalisten keine Kultur hervorbringen können?Es gibt doch etliche Beispiele die das Gegenteil beweisen.
Selbstverständlich ist ein perverser nationalismus und der stumpf und blind auf die eigene Überlegenheit setzt wie der Faschismus ein Kulturhemmer.Ähnliches trifft auch auf den Kommunismus zu jedoch um die Brücke zu schlagen nicht unbedingt auf den Sozialismus.

Denkst du es würde irgendjemanden kulturell , marteriell besser gehen wenn es die Eu Nationalstaaten auseinander reißen würde?Es würde hier binnen kürzester Zeit zu neuen Zöllen neuen Interessengemeinschaften usw kommen.Die Zusammenarbeit von Universitäten würde extrem erschwert werden und unmöglich werden.

Überhaupt gefällt mir nicht wie du das Wort "natürlich" verwendest da der mensch an sich kein natürliches Wesen ist sondern sich dananch sehnt zusammen mit anderen Menschen neues und höheres zu erschaffen.Das können Berliner und Rheinländer alleine nicht bzw bei weiten nicht so gut wie zusammen.

Von welcher Gleichschaltung redest du darüberhinaus eigentlich?Klar wir haben gemeinsame Leit und Richtlinien um unser Zusammenleben besser zu organisieren... .Oder würde es dir gefallen wenn hier überall andere Gesetze und Standarts gelten?Darüberhinaus hat in Deutschland aber jede Region noch seine eigenen Traditionen und Bräuche ja sogar auf feiertage und ähnliches wird Rücksicht genommen.

Den Ländern die zerfallen sind z.B. in Afrika geht es doch allen viel schlechter als uns?Ist das jetzt eine Art Linker Amoklauf gegen den Nationalstaat?