marc
23.05.2010, 09:09
Die taz hatte eine Podiumsdiskussion über "Polizei und Gewalt" geplant, an der auch ein Herr Herrnkind teilnehmen sollte - CDU'ler und Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft. Weil dieser aber so schröcklich rechts sei, regte sich Protest von sog. "Autonomen."
Erst wurde angedacht, die Veranstaltung mit mehreren Hunderschaften Polizei abzusichern, dann sagte der rechte CDU'ler seine Teilnahme ab - dann wurde die Diskussion von der taz komplett abgesagt...
Jetzt klagen heise und taz über mangelnde Redefreiheit und den Totalitarismus der Autonomen, die wohl verkündet haben, daß jemand, der sich über "Polizei und Gewalt" informieren möchte, keinen Vertreter der Polizeigewerkschaft dazu brauche, sondern sich ja bei "Antirepressionsgruppen" melden könne.
Getreu dem schönen Motto von Rudi Dutschke, nach dem Redefreiheit nicht die Freiheit des "Faschisten" meine, sondern die Freiheit, innerhalb der verschiedenen sozialistischen Strömungen zu debattieren...
Man nennt es Redefreiheit
Der für Donnerstag, den 20. Mai, geplante taz salon "Polizei und Gewalt" fällt aus. Voran gingen der Entscheidung anonyme Drohungen selbst erklärter Autonomer aus dem Schanzenviertel. Ein Beitrag in eigener Sache.
(...)
Es ist lustig zu lesen, dass die Unterzeichner "auf der Seite derer sind, die vertrieben" werden, weil sie selbst vertreiben und es ist bemerkenswert, wie sicher sie sind, gegen Totalitarismus zu kämpfen, während sie selbst totalitär bestimmen wollen, wer mit wem spricht.
http://www.taz.de/1/nord/hamburg/artikel/1/man-nennt-es-redefreiheit/
Letzterer stieß auf das Missfallen einer Gruppe, die sich in einem auf Indymedia veröffentlichten Aufruf selbst als "Autonome aus dem Schanzenviertel" bezeichnet. Weil der CDU-Politiker nach Ansicht der Zensurchaoten mit "Argumentationsfiguren am rechten Rand totalitärer Ordnungsvorstellungen" arbeitet, kündigten sie an, die Veranstaltung mit Gewalt sprengen zu wollen. Der offensichtliche Widerspruch, dass sie mit solchen Mitteln selbst in die Instrumentenkiste des Totalitarismus greifen, um die eigenen Ordnungsvorstellungen durchzusetzen, wurde hier nicht das erste Mal offenbar und deutet darauf hin, dass das Mitdenken in solchen Kreisen möglicherweise ähnlich verpönt ist wie in der katholischen Kirche.
(...)
Dass die Zeitung nicht auf Lenders verzichten wollte, ist nachvollziehbar: Ohne ihn als Opponenten von Lemke und Herrnkind wäre die Veranstaltung keine Diskussion gewesen, sondern ein bloßes Herunterbeten von Bekenntnissen – ein Ritual, nicht spannender als eine katholische Maiandacht, nach der die Gläubigen nicht nachdenklich, sondern in ihren Überzeugungen bestärkt nach Hause gehen. Genau so etwas schwebte den "Autonomen" aber offenbar vor: Wer etwas über Polizei und Gewalt wissen wolle, so der Aufruf, der könne sich ja bei "Antirepressionsgruppen" informieren und brauche keinen Lenders.
http://www.heise.de/tp/blogs/8/147674
Erst wurde angedacht, die Veranstaltung mit mehreren Hunderschaften Polizei abzusichern, dann sagte der rechte CDU'ler seine Teilnahme ab - dann wurde die Diskussion von der taz komplett abgesagt...
Jetzt klagen heise und taz über mangelnde Redefreiheit und den Totalitarismus der Autonomen, die wohl verkündet haben, daß jemand, der sich über "Polizei und Gewalt" informieren möchte, keinen Vertreter der Polizeigewerkschaft dazu brauche, sondern sich ja bei "Antirepressionsgruppen" melden könne.
Getreu dem schönen Motto von Rudi Dutschke, nach dem Redefreiheit nicht die Freiheit des "Faschisten" meine, sondern die Freiheit, innerhalb der verschiedenen sozialistischen Strömungen zu debattieren...
Man nennt es Redefreiheit
Der für Donnerstag, den 20. Mai, geplante taz salon "Polizei und Gewalt" fällt aus. Voran gingen der Entscheidung anonyme Drohungen selbst erklärter Autonomer aus dem Schanzenviertel. Ein Beitrag in eigener Sache.
(...)
Es ist lustig zu lesen, dass die Unterzeichner "auf der Seite derer sind, die vertrieben" werden, weil sie selbst vertreiben und es ist bemerkenswert, wie sicher sie sind, gegen Totalitarismus zu kämpfen, während sie selbst totalitär bestimmen wollen, wer mit wem spricht.
http://www.taz.de/1/nord/hamburg/artikel/1/man-nennt-es-redefreiheit/
Letzterer stieß auf das Missfallen einer Gruppe, die sich in einem auf Indymedia veröffentlichten Aufruf selbst als "Autonome aus dem Schanzenviertel" bezeichnet. Weil der CDU-Politiker nach Ansicht der Zensurchaoten mit "Argumentationsfiguren am rechten Rand totalitärer Ordnungsvorstellungen" arbeitet, kündigten sie an, die Veranstaltung mit Gewalt sprengen zu wollen. Der offensichtliche Widerspruch, dass sie mit solchen Mitteln selbst in die Instrumentenkiste des Totalitarismus greifen, um die eigenen Ordnungsvorstellungen durchzusetzen, wurde hier nicht das erste Mal offenbar und deutet darauf hin, dass das Mitdenken in solchen Kreisen möglicherweise ähnlich verpönt ist wie in der katholischen Kirche.
(...)
Dass die Zeitung nicht auf Lenders verzichten wollte, ist nachvollziehbar: Ohne ihn als Opponenten von Lemke und Herrnkind wäre die Veranstaltung keine Diskussion gewesen, sondern ein bloßes Herunterbeten von Bekenntnissen – ein Ritual, nicht spannender als eine katholische Maiandacht, nach der die Gläubigen nicht nachdenklich, sondern in ihren Überzeugungen bestärkt nach Hause gehen. Genau so etwas schwebte den "Autonomen" aber offenbar vor: Wer etwas über Polizei und Gewalt wissen wolle, so der Aufruf, der könne sich ja bei "Antirepressionsgruppen" informieren und brauche keinen Lenders.
http://www.heise.de/tp/blogs/8/147674