PDA

Vollständige Version anzeigen : Was ist eigentlich Chancengleichheit?



-SG-
21.05.2010, 16:21
Dass in Deutschland in vielerlei Hinsicht keine Chancengleichheit herrsche, hört und liest man ja ständig.

Was ist eigentlich Chancengleichheit und wo sind die Denkfehler bei den ganzen Versuchen, Chancengleichheit durch Quotenregelungen usw. zu verbessern?


Was ist eigentlich Chancengleichheit? (http://kassandra2030.wordpress.com/2010/05/21/was-ist-eigentlich-chancengleichheit/)

Dass es in Deutschland an Chancengleichheit mangele, ist „common sense“. Ständig hört und liest man es: Frauen verdienen weniger als Männer, Arbeiterkinder dürfen seltener aufs Gymnasium, Migranten bekommen seltener Arbeitsplätze, in den neuen Bundesländern sind die Renten niedriger, usw. usf. – es gibt eigentlich kaum eine Differenz im gesellschaftlichen Leben, die nicht von irgendjemandem (vorwiegend Betroffene oder deren selbstlose Fürsprecher) als Chancenungleichheit und damit Ungerechtigkeit bezeichnet wird. Aber in welchen dieser Fälle kann man die vorliegende (Ergebnis-)Ungleichheit tatsächlich als Chancenungleichheit interpretieren? Dass Bayern Fußballmeister geworden ist und nicht ein anderer Verein, interpretiert schließlich auch kaum jemand als Chancenungleichheit. Hier akzeptieren die meisten die Ungleichbehandlung (Meistertitel vs. nicht Meistertitel). Wann also sind Ungleichheiten Chancenungleichheiten, und wann sind sie in Ordnung?

Man kann dies am Beispiel des Rechtssystems verdeutlichen. Der oberste Wert in einem Rechtsstaat ist die Gleichheit. Das besagt aber nicht, dass jeder gleich behandelt wird, sondern, dass in einer bestimmten Hinsicht (z.B. Art des Gesetzesverstoßes) Gleiche gleich behandelt, die in dieser Hinsicht Ungleichen aber ungleich behandelt werden. Ist es dann eine Unzulässigkeit, wenn ein reicher Mörder weniger bestraft wird als ein armer Mörder? Ja, denn die Gleichheit in dem für das Justizsystem relevanten Merkmal (Mörder) fordert eine Gleichbehandlung, während die Differenz in dem für das Justizsystem irrelevanten Merkmal (Reichtum) nichts zur Sache tut. Ist es dann auch unzulässig, wenn in einem Gefängnis mehr Arme als Reiche sitzen? Nicht unbedingt; unter der Voraussetzung, dass Gleiche im oben dargelegten Sinne gleich behandelt wurden, sind die anderen Differenzen (wie beim Reichtum) wiederum irrelevant. Sollte alles mit rechten Dingen zugegangen sein, sind also unter den Armen einfach mehr Verbrecher gewesen, wofür es sicherlich plausible Erklärungen gibt, aber das muss dem Rechtssystem egal sein. Denn dieses kann keine Quoten einführen und z.B. anfangen, Reiche schwerer zu bestrafen, damit die statistische Ungleichheit in dieser Hinsicht ausgeglichen wird. Das würde nämlich bedeuten, dass es den Gleichheitsgrundsatz in der für sie konstitutiven Dimension bricht, nur um eine Gleichheit in einer irrelevanten Dimension, die sogar qua Gesetz irrelevant zu sein hat, zu erreichen.

Ein solches Unterfangen versucht man aktuell z.B. in Berlin, wo Personen mit Migrationshintergrund im öffentlichen Dienst bevorzugt eingestellt werden sollen, um deren unterproportionale Vertretenheit auszugleichen. In einer Dimension (ethnische Herkunft), die irrelevant und in welcher Ungleichbehandlung eigentlich verboten ist, wird nun ungleich behandelt, um eine (imaginäre) statistische Gleichheit ex post zu erzeugen, wohingegen in der relevanten Dimension (Eignung) der Gleichheitsgrundsatz aufgehoben wird.

Solch ein Vorschlag wird ja aber nicht ohne Grund eingebracht, sondern mit dem Hinweis auf eben die unterproportionale Vertretenheit von Migranten im öffentlichen Dienst. Nach dem bekannten Vorbild der „affirmative action“ in den USA sollen diese Quoten eine Ergebnisgleichheit herstellen und damit eine scheinbare Chancenungleichheit ausgleichen. An anderer Stelle klagte beispielsweise der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir im Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft 2008: „Kein türkischstämmiger Nationalspieler – das kann nicht sein“.

Ob wirklich „Chancenungleichheit“ in der relevanten Dimension (Qualifikationsniveau) vorlag, wird meist nicht geprüft, ist auch kaum überprüfbar. Gelegentlich gibt es Feldstudien, die qualifikationsmäßig identische Bewerbungen von fiktiven Applikanten unterschiedlicher Herkunft an Unternehmen schicken, und diese dann die deutschen den ausländischen Bewerbern vorziehen. Abgesehen von der fragwürdigen Representativität (eine geringe Fallzahl macht statistisch signifikante Ergebnisse unwahrscheinlich) ist dieser Hinweis natürlich ernstzunehmen. Aber in jedem Falle kann man nicht einfach annehmen, dass ohne diese Diskriminierungen der Anteil von z.B. Migranten im öffentlichen Dienst gleich ihrem Anteil an der Gesamtgesellschaft wäre. Um ein fiktives Zahlenbeispiel zu geben: Wenn in einer Großstadt 20% der deutschen Staatsbürger einen Migrationshintergrund (die Schwierigkeiten, diesen zu definieren, mal ganz außen vor gelassen, darauf wird hier eingegangen (Kapitel 4)) haben, ihr Anteil an den Polizisten aber nur 5% beträgt, obwohl sich auch dort 20% Migranten bewerben (was nicht der Fall sein muss), dann ist – gesetzt zitierte Studien haben Recht und es gibt systematische Diskriminierungen – ohne genaue statistische Kenntnisse über Bewerber und Eingestellte nicht feststellbar, welcher Teil dieser Differenz in den Prozentwerten auf diese Diskriminierungen zurückzuführen ist und welcher Teil auf die schwächeren Qualifikationen der ausländischstämmigen Bewerber. Es könnte z.B. sein, dass ohne diese Diskriminierungen ihr Anteil bei 7% oder 12% oder auch 30% wäre – man weiß also auf Basis der bloßen Proportionen schlicht nicht, ob und wie sich denn die Qualifikationsniveaus voneinander unterscheiden. Generell weiß man natürlich, dass Migranten im Schnitt seltener berufsqualifizierende Abschlüsse besitzen und allgemein im Bildungssystem schlechter abschneiden. Auch das wird von vielen natürlich wiederum mit tatsächlichen oder vermuteten Diskriminierungen begründet, obgleich man belegen kann, dass Kinder mit Migrationshintergrund nicht signifikant benachteiligt werden, wenn man nach dem Faktor Leistung kontrolliert. Um diese Ausführungen zusammenzufassen: Alles deutet darauf hin, dass Migranten, um das obige Beispiel wieder aufzugreifen, zumindest teilweise deshalb im öffentlichen Dienst unterrepräsentiert sind, weil sie die nötigen Qualifikationen seltener aufweisen (bezieht sich wie üblich auf das Aggregat, d.h. nicht jeder Migrant ist unqualifiziert).

Eine solche Quotenregelung hätte also erstens die Folge, dass in dem Ausmaße, in welchem die unterproportionale Vertretenheit von Migranten auf ihre unterdurchschnittliche Qualifikationen zurückzuführen sind, das Qualifikationsniveau der Polizisten, Lehrer usw. sänke.
Zweitens würde dieses Vorhaben neben dem ideellen Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz (der auch rechtlich kodifiziert werden müsste, indem man z.B. einen Migrationshintergrund juristisch definiert) auch die lebenspraktischen Vorbehalte zwischen den Menschen erhöhen („Der hat die Stelle nur bekommen, weil er Öztürk heißt“…).

Insgesamt also weniger Effizienz und mehr statt weniger Vorbehalte und Fokussierung auf ethnische Unterschiede, und das nur wegen des falsch verstandenen Gleichheitsbegriffes.

Aber es gibt noch einen weiteren, interessanten Punkt an dieser Stelle zu erwähnen: Was wäre eigentlich, wenn Migranten nicht unter-, sondern überproportional z.B. in Lehrer- oder Polizeiberufen repräsentiert wären? Würden die selben Leute, die heute fordern, mehr Migranten einzustellen, dann fordern, weniger Migranten und mehr Deutsche ohne Migrationshintergrund zu berücksichtigen? Wohl kaum. Schließlich fordert Grünen-Chef Özdemir angesichts der 40% Spieler mit Migrationshintergrund im Kader der deutschen Fußballnationalmannschaft für die WM 2010 (ca. dreimal so hoch wie der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund an allen Deutschen) ja auch nicht, jetzt wieder mehr Deutsche ohne Migrationshintergrund spielen zu lassen. Es geht also gar nicht mal unbedingt um eine künstliche statistische Gleichheit, sondern nur in dem einen Falle, dass die Klientelgruppe (hier: Personen mit Migrationshintergrund) ungünstiger dasteht.

Mitunter ist es also, wie so oft, kein abstraktes Prinzip, das allgemeingültig implementiert werden soll, sondern lediglich ein Instrumentalisieren eines scheinbaren Prinzips zum Zwecke des Machtzuwachses.


Letztendlich sind also die Rufe nach Chancengleichheit meist nichts anderes als der Wille zur Macht, der vordergründig vorgehaltene Prinzipien instrumentalisiert und sich um selbige nicht schert. Wie seht Ihr das?

henriof9
21.05.2010, 16:44
Also, um ehrlich zu sein, ich finde das das Thema Chancengleichheit in der Öffentlichkeit lediglich einen Stellvertreter- Propanz darstellt.

Davon ausgehend, daß man, um Chancengleichheit zu haben, zunächst einmal das Können und die Vorraussetzungen- also Fähigkeiten vorhanden sein müssen, ist diese in Deutschland sehr wohl gegeben.

Wenn dies nun nicht, z.B. auf Grund des Elternhauses ermöglicht wird weil es den Eltern z.B. schlicht wurscht ist, dann kann man dafür nicht den Staat oder die Gesellschaft verantwortlich machen.

Jemand der das Zeug hat um z.B. zu studieren kann dies jederzeit, wir leben nicht in Kasten.
Im Gegenteil, gerade das Beispiel Berlin zeigt doch auf, das wir auf dem besten Weg sind die Gleichheit für alle zu unterminieren, Sonderregelungen zu schaffen und dies nur, weil es uns als Chancengleichheit verkauft wird wo es in Wahrheit Bevorzugung bedeutet.

twoxego
21.05.2010, 20:18
dem ist nicht so. erst neulich verwies ich auf untersuchungen aus der begabtenforschung, die besagen, dass in Deutschen führungsetagen weniger hochbegabte zu finden sind, als dies nach der normalverteilung von hochbegabung zu erwarten wäre.

die gründe dafür wurden schon oft und ausführlich beschrieben. ich werde dies also nun nicht erneut auswalzen.

es steht fest, dass sich unsere "eliten" inzuchtartig aus sich selbst rekrutieren, ungeachtet der jeweiligen eignung. natürlich führt dies am ende zu nichts gutem.
ein wenig kann man das ergebnis einer solchen entwicklung gerade besichtigen.

daran tragen natürlich auch noch bestimmte ebenfalls gut beschriebene mechanismen, die unter dem stichwort sytematische negativauswahl zusammen gefasst werden, schuld.
diese sind seit ca. zwei jahrzehnten in Deutschland fest verwurzelt.

martin54
21.05.2010, 20:20
dem ist nicht so. erst neulich verwies ich auf untersuchungen aus der begabtenforschung, die besagen, dass in Deutschen führungsetagen weniger hochbegabte zu finden sind, als dies nach der normalverteilung von hochbegabung zu erwarten wäre.

die gründe dafür wurden schon oft und ausführlich beschrieben. ich werde dies also nun nicht erneut auswalzen.

es steht fest, dass sich unsere "eliten" inzuchtartig aus sich selbst rekrutieren, ungeachtet der jeweiligen eignung. natürlich führt dies am ende zu nichts gutem.
ein wenig kann man das ergebniss einer solchen entwicklung gerade besichtigen.


Volltreffer !

henriof9
21.05.2010, 20:28
dem ist nicht so. erst neulich verwies ich auf untersuchungen aus der begabtenforschung, die besagen, dass in Deutschen führungsetagen weniger hochbegabte zu finden sind, als dies nach der normalverteilung von hochbegabung zu erwarten wäre.

die gründe dafür wurden schon oft und ausführlich beschrieben. ich werde dies also nun nicht erneut auswalzen.

es steht fest, dass sich unsere "eliten" inzuchtartig aus sich selbst rekrutieren, ungeachtet der jeweiligen eignung. natürlich führt dies am ende zu nichts gutem.
ein wenig kann man das ergebniss einer solchen entwicklung gerade besichtigen.

daran tragen natürlich auch noch bestimmte ebenfalls gut beschriebene mechanismen, die unter dem stichwort sytematische negativauswahl zusammen gefasst werden, schuld.
diese sind seit ca. zwei jahrzehnten in Deutschland fest verwurzelt.

Was hat den nun Hochbegabung mit allgemeiner Chancengleichheit zu tun ?

Und was Du inzuchtartige Rekrutierung nennst, würde ich mit den Begriffen Vetternwirtschaft, dem richtigen Parteibuch und den so gen. Beziehungen bezeichnen.

Ändert aber grundsätzlich nichts daran, daß JEDER der es will und das Zeug dazu hat die grundsätzliche Möglichkeit hat aus seinem Leben das Beste zu machen und dabei nicht auf eine Quotierung oder Verzugsbehandlung angewiesen ist.
Und dies sogar auch dann, wenn er in der Schule nur zu faul gewesen ist.

martin54
21.05.2010, 20:32
Was hat den nun Hochbegabung mit allgemeiner Chancengleichheit zu tun ?

Und was Du inzuchtartige Rekrutierung nennst, würde ich mit den Begriffen Vetternwirtschaft, dem richtigen Parteibuch und den so gen. Beziehungen bezeichnen.

Ändert aber grundsätzlich nichts daran, daß JEDER der es will und das Zeug dazu hat die grundsätzliche Möglichkeit hat aus seinem Leben das Beste zu machen und dabei nicht auf eine Quotierung oder Verzugsbehandlung angewiesen ist.
Und dies sogar auch dann, wenn er in der Schule nur zu faul gewesen ist.

Wenn der Mensch aus dem dritten Absatz Deines Beitrags dann leise an die Tür klopft, greift der zweite Absatz !

henriof9
21.05.2010, 20:37
Wenn der Mensch aus dem dritten Absatz Deines Beitrags dann leise an die Tür klopft, greift der zweite Absatz !

Und selbst wenn es so wäre, was es ja nun nicht immer tut, deswegen müssen also Qouten etc. eingeführt werden ?

Toll, wenn die dann noch nicht erfüllt ist steht der Mensch meines 3. Absatz genauso belämmert da, nur weil er den Quotenkriterien nicht entspricht.

twoxego
21.05.2010, 20:52
Was hat den nun Hochbegabung mit allgemeiner Chancengleichheit zu tun ?



ziemlich viel.
gäbe es tatsächlich chancengleichheit würden selbstverständlich hochbegabte oder wenigstens die am besten geeigneten die spitzenpositionen
besetzen. dem nun ist nicht so und wird es immer weniger.


dies allerdings ist eine derart banale festellung, dass sie nicht umständlich begründet werden muss.
wenn Du das nicht nachvollziehen kannst, ist das eben nicht zu ändern.

-SG-
22.05.2010, 13:39
ziemlich viel.
gäbe es tatsächlich chancengleichheit würden selbstverständlich hochbegabte oder wenigstens die am besten geeigneten die spitzenpositionen
besetzen. dem nun ist nicht so und wird es immer weniger.


dies allerdings ist eine derart banale festellung, dass sie nicht umständlich begründet werden muss.
wenn Du das nicht nachvollziehen kannst, ist das eben nicht zu ändern.

Ist ein Argument, wobei eben die Hochbegabung alleine noch keine Führungsfähigkeiten und andere benötige Fähigkeiten (Ellenbogenmentalität usw.) beinhaltet.

twoxego
22.05.2010, 13:41
ich erwähne dies lediglich öfter, weil eine dementsprechende untersuchung gerade durchgeführt wurde.

man könnte dies als stichprobe verstehen.
solche haben auch eine gewisse aussagekraft.

es gibt natürlich jede menge publikationen über die sogenannten "eliten" und deren zusammensetzung. immerhin handelt es sich dabei um ein standardthema der soziologie und der pädagogik.

Querulantin
22.05.2010, 14:14
Dass in Deutschland in vielerlei Hinsicht keine Chancengleichheit herrsche, hört und liest man ja ständig.

Was ist eigentlich Chancengleichheit und wo sind die Denkfehler bei den ganzen Versuchen, Chancengleichheit durch Quotenregelungen usw. zu verbessern?
Hallo Chanan,

wir müssen dabei zwischen drei Dingen unterscheiden.
- Gesetzliche Gleichheit
- gesellschaftliche Gleichheit
- Gleichheit der eigenen Fähigkeiten

Alle drei Faktoren spielen eine Rolle, aber nicht alle können und sollten egalisiert werden. Die gesetzliche Gleichheit, zumindest für Deutsche, ist weitestgehend umgesetzt. Kinder haben natürlich weniger Rechte, aber aus vernünftigen Gründen wird es in der Regel weiterhin an den Eltern liegen, die Erziehung zu organisieren. Zwischen Frauen und Männern gibt es nur noch minimale Unterschiede und es wird gesetzlich nicht mehr nach dem gesellschaftlichen Stand entschieden; im Einzelfall würde ich Richtern an der einen oder anderen Stelle das durchaus unterstellen.

Eine gesellschaftliche Gleichheit gibt es keines Falles. In der DDR wurde das zumindest wirtschaftlich durch ähnliche Gehälter versucht. Dafür hat sich eine abgehobene politische Kaste entwickelt, was in der Summe kein Vorteil war. Eine wesentliche Ursache für die gesellschaftliche Einteilung ist die Geburt und das Vermögen der Eltern. Der Staat versucht hier ein wenig einzugreifen, z.B. durch das Steuerrecht, durch Hartz IV und Bafög etc. Aber diese Unterschiede werden bleiben, wollen wir keine Gesellschaftsform wie unter Mao oder ähnliches.

Die eigenen Fähigkeiten sind aber weiterhin die größte Unterscheidungsmöglichkeit, auch wenn diese ursächlich an der gesellschaftlichen Stellung liegen. Die Förderung der Kinder ist sehr abhängig von den Möglichkeiten der Eltern. Da wir die aber nicht egalisieren können, werden Unterschiede in der Erziehung bleiben. Die eigenen Fähigkeiten und Behinderungen sind niemals zu korrigieren und wir werden niemals ein einheitliches Klon.

In der Summe empfinde ich die Diskussion um die Changengleichheit übertrieben. Trotzdem kann ich mich mit wesentlich erhöhten Erbschaftsteuern anfreunden, solange damit keine Familienbetrieben ruiniert werden; und genau das passiert jetzt schon. Ebenso wäre es sinnvoll, gewissen Eltern am untersten Bildungsrand erheblich mehr Unterstützung in Form von Betreuung zu geben; nicht durch mehr Geld. Unsere persönlichen Fähigkeiten werden aber auch weiterhin die größte Differentierung darstellen, und die sind kaum zu ändern und sollten es auch nicht, denn wir benötigen unterschiedliche Fähigkeiten.

Begabungen sind ein Segen und sollten nicht egalisiert werden. Meiner Meinung nach werden durch übertriebene Umsetzungen von Methoden zur Verbesserung der Changengleichheit nur mehr mittelmäßige Mitbürger geschaffen. Was wir aber benötigen, ist ein kleiner Kreis von 5-10% übermäßig Begabter, die mit ihren Fähigkeiten auf die wirtschaftlichen Möglichkeiten aller ausstrahlen.

Aber genau diese oberste Gruppe entzieht sich langsam ihrer Verantwortung und wird ebenso von den anderen nur mit Hohn, Spott und Neid bedacht. Und genau an dem Punkt sollte ebenso nachgehakt werden, denn Menschen, die ihr ganzes Leben der Schaffung neuer Werte widmen, sollten dafür auch Respekt bekommen. Aber diese Menschen, die ganz andere Startbedingungen hatten, sollten sich immer ihrer sozialen Verantwortung bewusst sein. Das kann nicht mit Gesetzen geregelt werden, das sind Fragen von Moral und Kultur.

Frohe Pfingsten zusammen und liebe Grüße Q.

Querulantin
22.05.2010, 14:19
Hallo twoxego!

dem ist nicht so. erst neulich verwies ich auf untersuchungen aus der begabtenforschung, die besagen, dass in Deutschen führungsetagen weniger hochbegabte zu finden sind, als dies nach der normalverteilung von hochbegabung zu erwarten wäre..
In welchem Intelligenztest spielen z.B. Fragen der Menschenführung und der intiutiven Erfassung von Situationen eine Rolle, oder die Größe und Bedeutung des sozialen Umfeldes? Darum sollte man mit solchen Aussagen aufpassen, andererseits natürlich zu recht feststellen, dass die gesellschaftliche Stellung übermäßigen Anteil an der Auswahl für bestimmte Positionen hat.

Liebe Grüße Q.

twoxego
22.05.2010, 16:02
es ging dabei nicht um intelligenztests sondern, viel einfacher, um schulische leistungen und studienergebnisse, also um bildung.
man könnte also formulieren, dass diese keine voraussetzung für führungspositionen ist.

vielmehr gibt es beipsielsweise vorstände die sich quasi in familienbesitz
befinden, oft über mehrere generationen, nicht zu verwechseln bitte, mit solchen verhältnissen, die sich durch eigentum begründen.
das ist fast schon mit dem erblichen anspruch zu vergleichen, den früher die aristrokatie für sich in anspruch nahm.

in diesem ganzen zusammenhang spielen die sogenannten "netzwerke" eine grosse rolle, die nicht ganz so albern sind, wie man glauben möchte, wenn man genug beiträge des verfolgten gelesen hat.

Querulantin
22.05.2010, 16:09
...dass diese keine voraussetzung für führungspositionen ist. ..
Exakt, man kann fast soweit gehen und sagen, diese ist kontraproduktiv. Das wissen aber jene Familien, die Ihre Kinder in Führungspositionen bringen wollen und sie darum oft gar nicht über den unnötigen Weg der Universitäten gehen läßt. Das macht man nebenbei, aber es gibt ganz andere Qualitäten, die wichtiger sind als Bildung. ;)


...vielmehr gibt es vorstände die sich quasi in familienbesitz befinden, oft über mehrere generationen.
das ist fast schon schon mit dem erblichen anspruch zu vergleichen, den früher die aristrokatie für sich in anspruch nahm...
Naja, ob das Modell des "in die Fußstapfen der Eltern treten" so schlecht ist, würde ich nicht behaupten. Wenn Kinder über zwanzig Jahre alles mitbekommen, alle Verantwortlichen Menschen und Zusammenhänge kennen, dann können diese auch mit geringerer Bildung einen sehr guten Job machen.

Können, nicht müssen. ;)

Liebe Grüße Q.

twoxego
22.05.2010, 16:14
dazu nur ganz kurz:

die inovation ist wichtiger als die kenntnis von routinen.
sich aus sich selbst rekrutierende eliten erstarren und fallen der dekadenz anheim.
tatsächlich kulminiert lang anhaltende negativauswahl immer früher oder später.

Querulantin
22.05.2010, 16:15
dazu nur ganz kurz:
die inovation ist wichtiger als die kenntnis von routinen.
Aber Innovation kommt nicht vom Vorstand, der muss nur die richtige Idee erkennen und forcieren. Dazu bedarf es keiner Bildung, sondern ein Verständnis von Menschen.

twoxego
22.05.2010, 16:20
das ist industrieromantik oder so etwas.
es geht um die grossen entscheidungen, nicht darum, ob die produzierten schrauben nun rosa sind oder grün.

es lässt sich nicht bestreiten, dass die Deutschen unternehmen sich angesichts der aktuellen entwicklungen nicht eben sonderlich ideenreich präsentieren.
man hört vielmehr nichts von ihnen, allerhöchstens noch von ihrem verband und das ist meist unfug.

es fehlen die führungspersönlichkeiten.

-SG-
22.05.2010, 16:27
Hallo Chanan,

wir müssen dabei zwischen drei Dingen unterscheiden.
- Gesetzliche Gleichheit
- gesellschaftliche Gleichheit
- Gleichheit der eigenen Fähigkeiten
...

Hallo Querulant, ich kann Deinem Beitrag im Großen und Ganzen zustimmen, wobei es Dir ja eher um wirtschaftliche Ungleichheit und ungleich verteilte Begabungen geht. Letzteres setze ich schon voraus in meinem Beitrag und ziele eher auf die Versuche ab, diese Tatsache als Ungerechtigkeit zu deuten und mit Quoten o.ä. auszumerzen.

Bruddler
22.05.2010, 16:33
Chancengleichheit ist wie Demokratie, beides hört sich gut an, wird aber so gut wie nie praktiziert....

BRDDR_geschaedigter
22.05.2010, 17:14
Chancengleichheit ist wie Demokratie, beides hört sich gut an, wird aber so gut wie nie praktiziert....

Es ist eine Illusion, weil eben auch die Menschen verschieden sind.

Die Sozialisten ignorieren das natürlich, da ist ja sowieso der Einheitsmensch das Ziel.

Bruddler
22.05.2010, 17:16
Es ist eine Illusion, weil eben auch die Menschen verschieden sind.

Die Sozialisten ignorieren das natürlich, da ist ja sowieso der Einheitsmensch das Ziel.

Einheitsmensch ?...was die Sozen wollen, ist wohl eher der naive und unkritische Einheitsdepp !? :rolleyes:

Pirx
22.05.2010, 17:39
Chancengleichheit ist das, was wir nicht haben. In Deutschland hat ein eher holzköpfiges Zahnarztkind immer noch eine bessere Chance, Gymnasium und Uni zu durchlaufen als ein hochbegabtes Arbeiterkind.

-SG-
22.05.2010, 17:49
Chancengleichheit ist das, was wir nicht haben. In Deutschland hat ein eher holzköpfiges Zahnarztkind immer noch eine bessere Chance, Gymnasium und Uni zu durchlaufen als ein hochbegabtes Arbeiterkind.

Beweis?

Pirx
22.05.2010, 18:17
"Bei guten Durchschnitt (bis 2,3) folgt für 94% der Oberschichtkinder der Besuch des Gymnasiums, ebenso für 69% der Mittelschichtkinder, aber nur für 38 Prozent der Unterschichtkinder. Noch krasser sind die Unterschiede bei mittlerem Durchschnitt (73%, 30 %, 11%). Den Empfehlungen der LehrerInnen wird ebenso schichtspezifisch entsprochen." aus: http://wwwstud.rz.uni-leipzig.de/~soz96jtv/kein.htm (http://wwwstud.rz.uni-leipzig.de/%7Esoz96jtv/kein.htm)

Mittelmäßige Oberschichtskinder: 73% aufs Gym
Gute und sehr gute Arbeiterkinder: 38%

Feuerfalter
22.05.2010, 19:05
Wir haben 16 verschiedene Schulysteme. Das sagt eigentlich alles über unsere chancengleichheit aus.

twoxego
22.05.2010, 21:26
ein durchschnitt lässt sich trotzdem bilden und das wird auch ständig gemacht.

Sathington Willoughby
22.05.2010, 22:11
"Bei guten Durchschnitt (bis 2,3) folgt für 94% der Oberschichtkinder der Besuch des Gymnasiums, ebenso für 69% der Mittelschichtkinder, aber nur für 38 Prozent der Unterschichtkinder. Noch krasser sind die Unterschiede bei mittlerem Durchschnitt (73%, 30 %, 11%). Den Empfehlungen der LehrerInnen wird ebenso schichtspezifisch entsprochen." aus: http://wwwstud.rz.uni-leipzig.de/~soz96jtv/kein.htm (http://wwwstud.rz.uni-leipzig.de/%7Esoz96jtv/kein.htm)

Mittelmäßige Oberschichtskinder: 73% aufs Gym
Gute und sehr gute Arbeiterkinder: 38%

Sorry, aber:
1. kein Impressum, der Autor steht offenbaricht hinter seiner tendenziellen "Analyse"
2. keine Quellenangaben, woher die Prozentangaben stammen.
Daher keine DIskussionsgrundlage.

FOlgendes aber: aus eigener Erfahrung weiß ih, das Lehrer nicht nur die Kinder be Empfehlungen im Visier haben, sondern auch deren Umfeld. Wenn ein Kind intelligent ist, aber die ELtern überhaupt nicht inter ihm stehen, wird es deutlich seltener eine Gymnasialempfehlung bekommen als ein Kind, welches vielleicht nicht so gut in der Schule ist, bei dem aber die Eltern helfen und es motivieren.
Und Eltern, die sich um ihre Kindekümmern, sind meist besserverdienend und keine Quartalssäufer bzw. moslemische Einwanderer.
Du siehst auch WENN deine genannten Zahlen stimmen sollten, gibt es eine vernünftige Erklärung dafür.

Und Chancengichheit haben wir in D: die Chance, auch nach der SChule eine Qualifikation, Lehre, Weiterbildung ec. zu machen stehen JEDEM offen - DER WILL!
Und das ist das Kriterium!

Sathington Willoughby
22.05.2010, 22:11
Wir haben 16 verschiedene Schulysteme. Das sagt eigentlich alles über unsere chancengleichheit aus.
Wie denn das?

Marx
22.05.2010, 22:21
Und Chancengichheit haben wir in D: die Chance, auch nach der SChule eine Qualifikation, Lehre, Weiterbildung ec. zu machen stehen JEDEM offen - DER WILL!
Und das ist das Kriterium!
Das ist nicht so, denn in dieser Gesellschaft ist alleine der Geldbeutel ausschlaggebend für die Bildung. Die Schule kann und will nicht, und wer von den schlechter verdienenden kann es sich leisten für sein Kind Nachhilfe zu bezahlen.
Das Problem liegt an der Gesellschaft die es gar nicht will das es nach den Fähigkeiten geht, es geht hier nur darum, das nach Möglichkeit kein "fremdes" Blut die Kapitalklasse "verseucht".

Sathington Willoughby
22.05.2010, 22:26
Das ist nicht so, denn in dieser Gesellschaft ist alleine der Geldbeutel ausschlaggebend für die Bildung. Die Schule kann und will nicht, und wer von den schlechter verdienenden kann es sich leisten für sein Kind Nachhilfe zu bezahlen.
Das Problem liegt an der Gesellschaft die es gar nicht will das es nach den Fähigkeiten geht, es geht hier nur darum, das nach Möglichkeit kein "fremdes" Blut die Kapitalklasse "verseucht".
Oh jesses...
in unserer Geselschaft können auch Arbeiterkinder ihr Abi machen- meine beiden Brüder haben eines, z.B. Kinder gut verdienender Eltern sind aus den von mir genannten Gründen überproportional an Gymnasien verteten - warum auch nicht?
Nachhilfe zahen - als ob es daran liegen würde... und die paar Kröten, die Nachhilfe kostet, kann sich auch eine Arbeiterfamilie leisten.
Das mit dem fremden Blut: zeige mir doch Belege für die "Kapitalklasse", die kein fremdes Blut haben will!

NOchmal: hier in D hat JEDER seine Chance, auch nach der Schule kann man weitermachen, wenn man will.
In meinem Lehrjahr (8 Lehrlinge) haben sich 7 weiterqualifiziert zum Ing, Meister oder Techniker. Jedem steht jede Tür offen, nur durchgehen muss man selber.

Feuerfalter
22.05.2010, 23:37
Wie denn das?

In der Bildungspolitk ist jedes Bundesland autonom.

Sathington Willoughby
23.05.2010, 08:43
In der Bildungspolitk ist jedes Bundesland autonom.

Das ist schon klar, nur hat sich das gelesen, als ob du damit sagen wolltest, das ein föderalistisches System keine Chancengleichheit bieten kann.

Pirx
23.05.2010, 11:02
Sorry, aber:
1. kein Impressum, der Autor steht offenbaricht hinter seiner tendenziellen "Analyse"
2. keine Quellenangaben, woher die Prozentangaben stammen.
Daher keine DIskussionsgrundlage.!

Bitte mal genauer hinsehen. Die Belegstellen im Link sind durch Zitierungen und Literaturanhang lückenlos nachgewiesen. Um es kurz zu machen: Die Ergebnisse stammen aus Rainer Geißlers (CDU) Enquete-Kommission zur Chancengleichheit.


Und Chancengichheit haben wir in D: die Chance, auch nach der SChule eine Qualifikation, Lehre, Weiterbildung ec. zu machen stehen JEDEM offen - DER WILL! Und das ist das KriteriumJeder hat die Chance, aber es besteht keine Gleichheit der Chancen. Und das ist schließlich Thema des Strangs.

Querulantin
23.05.2010, 11:14
...Jeder hat die Chance, aber es besteht keine Gleichheit der Chancen. Um das ist schließlich Thema des Strangs.
Aber wie sollte man das Ändern?

- Verbot von Zuneigung durch die Eltern, weil nicht alle Kinder welche bekommen?
- Verbot von schulischer Hilfe durch die Eltern, weil das nicht alle Eltern können?
- Verbot von privater Nachhilfe, weil das nicht alle Eltern bezahlen können
- Verbot der Finanzierung von Auslandsreisen, weil das nicht allen Eltern möglich ist.
- Verbot von Studien im Ausland, außer mit Stipendien!

=>Einrichtung einer Anstalt, in der alle Kinder exakt die gleichen Bedingungen bekommen. Der Kontakt zu den Eltern wird verboten.

Nur so wäre es möglich! Alle aktuellen Forderungen sind immer halbherzig und die Förderung durch Eltern und Freundeskreis der Eltern bleibt etwas sehr individuelles. Aber jede dieser oben stehenden Forderungen ist natürlich abzulehnen!

Wir sollten viel eher erkennen, dass jeder Weg mit Vor- und Nachteilen behaftet ist. Das Leben eines Herrn Ackermanns würde ich niemals leben wollen, weil viel zu wenig Zeit für Familie und Freunde bleibt. Für mich ist das überhaupt nicht erstrebenswert und in den ganzen Neiddebatten über die so großartige Bevorteilung Einzelner wird immer wieder vergessen, dass diese Menschen für Entbehrungen z.B. emotionaler Art durchmachen müssen, um den von der Familie vorgesehen Platz zu erreichen.

Wir haben heute ein sehr gutes Niveau erreicht. Alle dürfen alles und es gibt für den untersten Rand minimal Förderungen, damit Studien möglich sind. Jede weitere Gleichmachung wäre meiner Meinung nach gleichbedeutend mit einem Kappen der Besten und den Besten.

Frohe Pfingsten und liebe Grüße Q.

Sathington Willoughby
23.05.2010, 11:59
Bitte mal genauer hinsehen. Die Belegstellen im Link sind durch Zitierungen und Literaturanhang lückenlos nachgewiesen. Um es kurz zu machen: Die Ergebnisse stammen aus Rainer Geißlers (CDU) Enquete-Kommission zur Chancengleichheit.
Nein, es stehen nur allemeine Literaturhinweise da, wo die Zahlen herstammen und wie sie ermittelt wurden ist nirgends zu lesen - unseriös.

Jeder hat die Chance, aber es besteht keine Gleichheit der Chancen. Um das ist schließlich Thema des Strangs.
Das liegt aber daran, das die meisten Familien aus moslemischen Zuwanderergruppen sowie eine große Zahl von deutschen Unterschichtlrn ihre Kinder selber benachteiligen, indem sie sich nicht mit ihnen beschäftigen oder die falschen Vorbilder abgeben.
Daran können die Institutionen nichts ändern.
Wenn diese Kinder den Drang nach mehr Bildung verlangen, stehen ihnen nach wie vor alle Wege offen, auch wenn sie von zuhause aus (und nicht von staatlicher Seite aus benachteiligt wurden.

Sathington Willoughby
23.05.2010, 12:03
Aber wie sollte man das Ändern?

- Verbot von Zuneigung durch die Eltern, weil nicht alle Kinder welche bekommen?
- Verbot von schulischer Hilfe durch die Eltern, weil das nicht alle Eltern können?
- Verbot von privater Nachhilfe, weil das nicht alle Eltern bezahlen können
- Verbot der Finanzierung von Auslandsreisen, weil das nicht allen Eltern möglich ist.
- Verbot von Studien im Ausland, außer mit Stipendien!

=>Einrichtung einer Anstalt, in der alle Kinder exakt die gleichen Bedingungen bekommen. Der Kontakt zu den Eltern wird verboten.


So sieht es aus.
Ich beschäftige mich auch nach der Arbeit öfters mit meinen Kindern, wir haben viel vorgelesen und sie nicht vorm PC geparkt und leisten Hilfe bei Haussaufgaben, wenn es nötig ist (natürlich nicht zu viel).
Das ist das, was vielen Kindern aus der Arbeiterklasse fehlt und was man auch nicht durch den Staat kompensieren kann.
WIr haben auch FÄlle, in denen die Eltern gut verdienen, sich aber aufgrund der Berufstätigkeit kaum um die Kinder kümmern können. Diese sind auch gerade - leider - auf dem Weg abwärts. obwohl das Kapital doch das eigene Blut fördert...

politisch Verfolgter
23.05.2010, 15:22
"Chancen" will mentale Leistungsadäquanz und leistungsanteilige Profitabschöpfung in Abrede stellen.
Jeder hat sein mentales Leistungsprofil, seinen mentalen %Rang.
Es ist mit goldenen Anbieternetzen in denselben Eink.-%Rang umzumünzen.
Goldene Entwicklungsumgebungen haben darauf vorzubereiten.
Damit gehts um Villa&Porsche und um immer noch weiter mehr als NetzwerkZweck, womit man als Anbieter die Wirtschaft, der Hersteller, das Kapital und die Klientel des ÖD und der Politik ist.
Dazu muß die Arbeitsgesetzgebung weg, die AnbieterRechts- und -AbgabenOrdnung sowie aktive Wertschöpfungspolitik für vollwertige Marktteilnahme müssen her, was zudem zu verwissenschaftlichen ist.

-SG-
23.05.2010, 22:27
"Bei guten Durchschnitt (bis 2,3) folgt für 94% der Oberschichtkinder der Besuch des Gymnasiums, ebenso für 69% der Mittelschichtkinder, aber nur für 38 Prozent der Unterschichtkinder. Noch krasser sind die Unterschiede bei mittlerem Durchschnitt (73%, 30 %, 11%). Den Empfehlungen der LehrerInnen wird ebenso schichtspezifisch entsprochen." aus: http://wwwstud.rz.uni-leipzig.de/~soz96jtv/kein.htm (http://wwwstud.rz.uni-leipzig.de/%7Esoz96jtv/kein.htm)

Mittelmäßige Oberschichtskinder: 73% aufs Gym
Gute und sehr gute Arbeiterkinder: 38%


Selbst wenn diese Zahlen stimmen sollten - Sie bilden nicht die Lehrerempfehlungen ab, sondern die tatsächlichen Besuche der jeweiligen Schulform.

-SG-
23.05.2010, 22:27
Aber wie sollte man das Ändern?

- Verbot von Zuneigung durch die Eltern, weil nicht alle Kinder welche bekommen?
- Verbot von schulischer Hilfe durch die Eltern, weil das nicht alle Eltern können?
- Verbot von privater Nachhilfe, weil das nicht alle Eltern bezahlen können
- Verbot der Finanzierung von Auslandsreisen, weil das nicht allen Eltern möglich ist.
- Verbot von Studien im Ausland, außer mit Stipendien!

=>Einrichtung einer Anstalt, in der alle Kinder exakt die gleichen Bedingungen bekommen. Der Kontakt zu den Eltern wird verboten.

Nur so wäre es möglich!

Sehr richtig.

Skorpion968
24.05.2010, 00:04
Dass in Deutschland in vielerlei Hinsicht keine Chancengleichheit herrsche, hört und liest man ja ständig.

Was ist eigentlich Chancengleichheit und wo sind die Denkfehler bei den ganzen Versuchen, Chancengleichheit durch Quotenregelungen usw. zu verbessern?


Die Frage ist recht einfach zu beantworten, wenn du die Analogie eines 100-Meter-Laufes nimmst.
Chancengleichheit bedeutet:
1. Alle Läufer starten auf der selben Linie.
Es geht nicht, dass einer auf der Null-Linie startet, der Zweite mit 10 Meter Vorsprung, der Dritte mit 50 Meter Vorsprung und der Vierte mit 80 Meter Vorsprung.
2. Alle Bedingungen innerhalb des Laufes müssen für alle Läufer gleich sein.
Es geht z.B. nicht, dass der eine mit Spikes laufen darf und der andere barfuss laufen muss.
3. Die Regeln müssen für alle gleich sein.
Es geht z.B. nicht, dass der eine Läufer einen anderen Läufer einfach aus der Bahn schubst, um sich einen Vorteil zu verschaffen.

Chancengleichheit erreichst du natürlich nicht über Quotenregelungen, sondern nur indem du gleiche Bedingungen für alle schaffst und den Wettkampf von äußeren Einflüssen bereinigst.

Das Ziel von Chancengleichheit ist übrigens nicht der Einheitsmensch, wie unser Geschädigter gleich wieder reinbrüllte. Denn das würde bedeuten, dass alle Läufer gleichzeitig die Ziellinie überqueren müssten.
Das Ziel von Chancengleichheit ist, dass über den Ausgang des Wettbewerbs tatsächlich nur die Befähigungen der Einzelnen entscheiden und nicht äußere Einflüsse. Das heißt, um in der Analogie zu bleiben, es muss gewährleistet werden, dass tatsächlich der Schnellste gewinnt, und nicht derjenige, der 80 Meter Vorsprung hat und nicht derjenige, der andere Läufer aus der Bahn schubst.

Querulantin
24.05.2010, 00:11
....
Und wie sieht es mit Trainern aus? Der eine Läufer muss 12 Stunden malochen und soll laufen, der andere hat einen Masseur, einen Ernährungsspezialisten, einen Trainer und kann jeden Tag so viel trainieren, wie er Lust hat.

Wer von den beiden gewinnt das Rennen?

Skorpion968
24.05.2010, 00:23
Aber wie sollte man das Ändern?

- Verbot von Zuneigung durch die Eltern, weil nicht alle Kinder welche bekommen?
- Verbot von schulischer Hilfe durch die Eltern, weil das nicht alle Eltern können?
- Verbot von privater Nachhilfe, weil das nicht alle Eltern bezahlen können
- Verbot der Finanzierung von Auslandsreisen, weil das nicht allen Eltern möglich ist.
- Verbot von Studien im Ausland, außer mit Stipendien!

=>Einrichtung einer Anstalt, in der alle Kinder exakt die gleichen Bedingungen bekommen. Der Kontakt zu den Eltern wird verboten.

Das ist doch Unsinn. Chancengleichheit bedeutet nicht das Verbot von Eltern. Es bedeutet, dass du Bedingungen schaffst, unter denen jedes Kind die gleichen Bildungschancen erhält, unabhängig vom Geldbeutel der Eltern.
Das bedeutet, dass sämtliche Schulbildung staatlich finanziert sein muss. Und zwar nicht nur die Schulgebäude, sondern auch Lernmittel, Schulausflüge, Nachhilfe zur Förderung, bis hin zu kostenlosem Zugang zu Universitäten.
Das bedeutet auch, dass du mit Frühförderung anfängst. Die muss schon in Kindergärten und KITAS staatlich finanziert sein.


Wir sollten viel eher erkennen, dass jeder Weg mit Vor- und Nachteilen behaftet ist. Das Leben eines Herrn Ackermanns würde ich niemals leben wollen, weil viel zu wenig Zeit für Familie und Freunde bleibt. Für mich ist das überhaupt nicht erstrebenswert und in den ganzen Neiddebatten über die so großartige Bevorteilung Einzelner wird immer wieder vergessen, dass diese Menschen für Entbehrungen z.B. emotionaler Art durchmachen müssen, um den von der Familie vorgesehen Platz zu erreichen.

Da kommt mal wieder die übliche Neidkeule und die Bagatellisierung durch das Ausweichen auf Nebenschauplätze.


Wir haben heute ein sehr gutes Niveau erreicht. Alle dürfen alles und es gibt für den untersten Rand minimal Förderungen, damit Studien möglich sind. Jede weitere Gleichmachung wäre meiner Meinung nach gleichbedeutend mit einem Kappen der Besten und den Besten.

Wir haben keineswegs ein gutes Niveau. Wir hatten mal ein viel besseres Niveau, aus dem wir in den letzten 30 Jahren leider wieder abgeglitten sind.
Heute sind die Bildungsschichten wieder kaum noch durchlässig. Das Schicksal und die finanzielle Ausstattung der Eltern entscheidet über das Schicksal der Kinder.
Zum Glück war das zu meiner Schul- und Studienzeit noch anders, sonst hätte ich keine akademische Ausbildung machen können.

Skorpion968
24.05.2010, 00:27
Und wie sieht es mit Trainern aus? Der eine Läufer muss 12 Stunden malochen und soll laufen, der andere hat einen Masseur, einen Ernährungsspezialisten, einen Trainer und kann jeden Tag so viel trainieren, wie er Lust hat.

Wer von den beiden gewinnt das Rennen?

Auf die Schulbildung übertragen bedeutet das, dass die Trainingsförderung für alle Läufer staatlich finanziert sein muss.

Querulantin
24.05.2010, 00:36
Das ist doch Unsinn. Chancengleichheit bedeutet nicht das Verbot von Eltern. Es bedeutet, dass du Bedingungen schaffst, unter denen jedes Kind die gleichen Bildungschancen erhält, unabhängig vom Geldbeutel der Eltern.
Das bedeutet, dass sämtliche Schulbildung staatlich finanziert sein muss. Und zwar nicht nur die Schulgebäude, sondern auch Lernmittel, Schulausflüge, Nachhilfe zur Förderung, bis hin zu kostenlosem Zugang zu Universitäten.
Das bedeutet auch, dass du mit Frühförderung anfängst. Die muss schon in Kindergärten und KITAS staatlich finanziert sein. ....
Und darüber hinaus dürfen die Eltern nichts mehr für die Kinder tun?
Natürlich brauchen wir ein Schulsystem mit gut ausgebildeten Lehrer und
angemessener Klassengröße, aber das ist eben nur ein Teil der Geschichte.
Alles was Sie oben fordern, ist doch heute umgesetzt. Natürlich ginge das
noch besser, aber wie, darüber diskutieren Generationen von Pädagogen.

Es wird darum über die juristische Gleichheit keine Changengleichheit geben
können. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, weil man aus jeder Situation
als Mensch ein wunderbares Leben gestalten kann.

Liebe Grüße Q.

Skorpion968
24.05.2010, 00:48
Und darüber hinaus dürfen die Eltern nichts mehr für die Kinder tun?

Das sagt niemand. Es geht darum, die Nachteile derjenigen auszugleichen, deren Eltern nichts für sie tun (können).


Natürlich brauchen wir ein Schulsystem mit gut ausgebildeten Lehrer und
angemessener Klassengröße, aber das ist eben nur ein Teil der Geschichte.
Alles was Sie oben fordern, ist doch heute umgesetzt.

Nein, das ist heute eben nicht alles umgesetzt.
- An Unis gibt es Studiengebühren
- Die staatliche Finanzierung von Lernmitteln wurde gestrichen
- Es gibt keinen staatlich finanzierten Förderunterricht
- usw...


Es wird darum über die juristische Gleichheit keine Changengleichheit geben können.

Es ist richtig, dass das zu 100% wahrscheinlich nicht erreicht werden kann. Aber man kann sich den 100% so weit wie möglich annähern.


Das ist aber auch nicht weiter schlimm, weil man aus jeder Situation
als Mensch ein wunderbares Leben gestalten kann.

Ich weiß nicht, in welcher rosaroten Blümchenwelt du lebst. Mit der Realität hat das aber wenig zu tun.

Mütterchen
24.05.2010, 07:27
Oh jesses...
in unserer Geselschaft können auch Arbeiterkinder ihr Abi machen- meine beiden Brüder haben eines, z.B. Kinder gut verdienender Eltern sind aus den von mir genannten Gründen überproportional an Gymnasien verteten - warum auch nicht?
Nachhilfe zahen - als ob es daran liegen würde... und die paar Kröten, die Nachhilfe kostet, kann sich auch eine Arbeiterfamilie leisten.
Das mit dem fremden Blut: zeige mir doch Belege für die "Kapitalklasse", die kein fremdes Blut haben will!

NOchmal: hier in D hat JEDER seine Chance, auch nach der Schule kann man weitermachen, wenn man will.
In meinem Lehrjahr (8 Lehrlinge) haben sich 7 weiterqualifiziert zum Ing, Meister oder Techniker. Jedem steht jede Tür offen, nur durchgehen muss man selber.

Die Meinung teile ich. Wer Bildung möchte, für den ist sie zugänglich. Fast kostenlos.
Eine absolute Chancengleichheit kann es gar nicht geben - wie sollte das auch funktionieren?

Skorpion968
24.05.2010, 07:30
Die Meinung teile ich. Wer Bildung möchte, für den ist sie zugänglich. Fast kostenlos.
Eine absolute Chancengleichheit kann es gar nicht geben - wie sollte das auch funktionieren?

Absolut nicht, aber in möglichst großer Annäherung.

Mütterchen
24.05.2010, 07:32
Absolut nicht, aber in möglichst großer Annäherung.

Hups- mit der Antwort habe ich jetzt überhaupt nicht gerechnet. :)

Mütterchen
24.05.2010, 07:52
Das ist nicht so, denn in dieser Gesellschaft ist alleine der Geldbeutel ausschlaggebend für die Bildung. Die Schule kann und will nicht, und wer von den schlechter verdienenden kann es sich leisten für sein Kind Nachhilfe zu bezahlen.
Das Problem liegt an der Gesellschaft die es gar nicht will das es nach den Fähigkeiten geht, es geht hier nur darum, das nach Möglichkeit kein "fremdes" Blut die Kapitalklasse "verseucht".


Ich würde nie abstreiten, dass man, wenn man denn viel Geld investieren kann, ein paar Vorteile auf der Hand hat.
Aber nur ein paar Vorteile - und nur in besonderen Fällen, etwa, wenn man seinem recht bildungsresistenen Nachwuchs einen Privatlehrer zahlt.
Oder das Geld hat für eine sehr gute Privatschule.

Nur, wieso sollte alleine der Geldbeutel für die Bildung ausschlaggebend sein?
Man braucht auch nicht immer eine Nachhilfe, bis zu einer gewissen Klasssenstufe können auch die Eltern unterstützen. Man braucht halt Zeit und Geduld. Bildung ist kostenlos, deswegen aber trotzdem nicht vollkommen umsonst. Investieren muss man schon etwas. Zum Beispiel guten Willen.

Sathington Willoughby
24.05.2010, 08:20
Zudem sehen wir doch, das, je mehr die Hauptschulen abgebaut werden, umso mehr Privatschulen aus dem Boden sprießen.
Denn wenn das Niveau an Gymnasien weiter abfällt, werden Eltern, die es sich leisten können (und denen der Nachwuchs was bdeutet) ihre Kinder an "bessere SChulen" schicken. Man bewirkt also das Gegenteil, denn erst DANN ist Bildung wirklich vom Geldbeutel der Eltern abhängig.

Querulantin
24.05.2010, 08:35
...
Nein, das ist heute eben nicht alles umgesetzt.
- An Unis gibt es Studiengebühren
- Die staatliche Finanzierung von Lernmitteln wurde gestrichen
- Es gibt keinen staatlich finanzierten Förderunterricht
- usw...
...
Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass das System optimal ist. Trotzdem durchlaufen die meisten Schüler das normale Schulsystem und jeder mittelmäßig begabte benötigt keinerlei Hilfe von außen. Man hat Mitschüler und hilft sich bei Bedarf untereinander.

Wer fällt aus dem Rahmen? Jene Kinder, die die Schule verweigern, die keine Lust haben, die boykottieren, die keine Zukunft sehen. Jedes Kind könnte jetzt schon aus dem Schulsystem sehr viel mitnehmen. Das man mit viel Geld der Eltern noch einen Zuckerguss oben drauf setzen kann, hat wenig damit zu tun, wenn Kinder den vorhandenen Kuchen nicht nutzen.

Kinder von gut gebildeten Eltern wissen um die Wichtigkeit der Schule und nutzen die Möglichkeiten. Am anderen Ende sitzen die, die all die wunderbaren Chancen unseres Systems nicht erkennen.

Wer ist daran schuld, wenn Kinder ihren Arsch nicht hoch bekommen? Einzig die Eltern und deren Erziehung. Und um den Kreis zu durchbrechen, müsste man manchen Eltern die Kinder weg nehmen. Wollen wir das wirklich und wer soll das entscheiden?

Was helfen würde, wären Mentoren für viele Kinder, die in der Erziehung unterstützen und den Kindern Perspektive zeigen. An dem Punkt ist viel mehr zu gewinnen, als mit weiterer Verbesserung der Schulen.

Frohe Pfingsten und liebe Grüße Q.

Mütterchen
24.05.2010, 08:38
Zudem sehen wir doch, das, je mehr die Hauptschulen abgebaut werden, umso mehr Privatschulen aus dem Boden sprießen.
Denn wenn das Niveau an Gymnasien weiter abfällt, werden Eltern, die es sich leisten können (und denen der Nachwuchs was bdeutet) ihre Kinder an "bessere SChulen" schicken. Man bewirkt also das Gegenteil, denn erst DANN ist Bildung wirklich vom Geldbeutel der Eltern abhängig.

Das, finde ich, ist auch ein sehr gutes Argument. Ich habe ja schon öfters geschrieben-meine persönliche Prognose ist die, dass es immer mehr Privatschulen geben wird. Aus den von dir genannten Gründen.
Der Bedarf ist da. Und er wird nicht kostenlos gedeckt werden. Schließlich eröffnet sich da eine Geldquelle.

Querulantin
24.05.2010, 08:44
zu Privatschulen folgende Zahl:
http://www.privatschulen.de/index.php?option=com_content&task=view&id=123&Itemid=40
Die deutschen Privatschulen werden immer beliebter. Das Statistische Bundesamt hat einen Bericht der Tageszeitung „Die Welt“ bestätigt, wonach die Zahl der allgemein bildenden Privatschulen in Deutschland im Schuljahr 2005/06 gegenüber dem Vorjahr um 79 auf 2.765 zugenommen hat. ...Gemessen an der Gesamtzahl aller allgemein bildenden Schulen hat sich der Anteil der Privatschulen damit auf 7,5 Prozent erhöht, der Anteil der Privatschüler auf 6,7 Prozent.

Der Überwiegende Anteil sind Walldorfschüler und ob das ein Segen für die Kinder ist, sei dahin gestellt. Wir reden insgesamt über 6,7% der Schüler. Soll das bedeuten, dass 93,3 Chancenlos sind? Lächerlich, verzerrend und vom eigentlichen Problem ablenkend.

Liebe Grüße Q.

Mütterchen
24.05.2010, 08:53
..Vollzitat...




Wie kommst du eigentlich darauf, dass der größte Teil der Privatschulen Waldorschulen sind?

In deinem Link steht übrigens auch:


Allerdings dürfe nicht übersehen werden, dass der Anstieg auf niedrigem Niveau erfolge, so Lucas: „Mit 6,7 Prozent liegt der Anteil der Privatschüler in Deutschland weit unter den Zahlen in den meisten Nachbarländern.“ In Frankreich zum Beispiel gehe knapp ein Fünftel der Schüler auf eine Schule in freier Trägerschaft, in den Niederlanden sogar rund siebzig Prozent. „Das Problem liegt darin, dass es in Deutschland mit einem hohen finanziellen Risiko verbunden ist, eine Privatschule zu eröffnen oder zu betreiben“, erläutert der VDP-Geschäftsführer. „Auch die zahlreichen bürokratischen Hürden verhindern einen stärkeren Zuwachs an freien Schulen. Der wahre Boom findet auf den Wartelisten statt.“

Trotzdem erwartet der VDP, dass die Schülerzahlen an den deutschen Privatschulen auch in Zukunft weiter steigen werden. Lucas: „Auch wenn die Rahmenbedingungen für Privatschulen in den meisten Bundesländern immer noch schwierig sind, so arbeiten wir doch kontinuierlich auf grundlegende Verbesserungen hin. Der Elternwille spricht ohnehin für ein deutlich erweitertes Privatschulangebot.“

Don
24.05.2010, 08:56
Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass das System optimal ist. Trotzdem durchlaufen die meisten Schüler das normale Schulsystem und jeder mittelmäßig begabte benötigt keinerlei Hilfe von außen. Man hat Mitschüler und hilft sich bei Bedarf untereinander.

Wer fällt aus dem Rahmen? Jene Kinder, die die Schule verweigern, die keine Lust haben, die boykottieren, die keine Zukunft sehen. Jedes Kind könnte jetzt schon aus dem Schulsystem sehr viel mitnehmen. Das man mit viel Geld der Eltern noch einen Zuckerguss oben drauf setzen kann, hat wenig damit zu tun, wenn Kinder den vorhandenen Kuchen nicht nutzen.

Kinder von gut gebildeten Eltern wissen um die Wichtigkeit der Schule und nutzen die Möglichkeiten. Am anderen Ende sitzen die, die all die wunderbaren Chancen unseres Systems nicht erkennen.

Wer ist daran schuld, wenn Kinder ihren Arsch nicht hoch bekommen? Einzig die Eltern und deren Erziehung. Und um den Kreis zu durchbrechen, müsste man manchen Eltern die Kinder weg nehmen. Wollen wir das wirklich und wer soll das entscheiden?

Was helfen würde, wären Mentoren für viele Kinder, die in der Erziehung unterstützen und den Kindern Perspektive zeigen. An dem Punkt ist viel mehr zu gewinnen, als mit weiterer Verbesserung der Schulen.

Frohe Pfingsten und liebe Grüße Q.


Ein derart vernünftiges Statement hatte ich eigentlich fast schon für ausgeschlossen gehalten.
:respekt:

Querulantin
24.05.2010, 09:43
Wie kommst du eigentlich darauf, dass der größte Teil der Privatschulen Waldorschulen sind?
Stimmt, dass war falsch von mir. Das war eine gefühlte Zahl. Stimmt, es gibt nur 217 Waldorfschulen, aber deren Bedeutung erschein mir wichtiger, weil ich ständig auf Waldorfschüler treffe.
http://www.waldorfschule.info/de/waldorfschule-bund/bund-der-freien-waldorfschulen/bund-der-freien-waldorfschulen.html

Dazu kommen all die vielen Internate, auf die Kinder abgeschoben werden, wenn sie zu viele Probleme machen oder die Eltern sich aus beruflichen Gründen nicht um die Kinder kümmern können. Ob das eine bessere Schulform als die normale ist, sei ebenso dahin gestellt.

Solange die Kinder am unteren Ende die bisherigen Chancen nicht nutzen, muss nicht noch mehr Geld im Schulsystem versenkt werden. Was nützen kostenfreie Bücher, wenn sie ungenutzt zu Hause im Regal bleiben? Alle wissbegierigen Kinder lesen sich durch Bibliotheken. Die sind umsonst und überall verfügbar; auch unkorrekt, denn in Dörfern wird das schwer. Aber auch Schulen haben oft eine Bibliothek; meine hatte das zumindest.

Liebe Grüße Q.

Ausonius
24.05.2010, 10:12
Wer fällt aus dem Rahmen? Jene Kinder, die die Schule verweigern, die keine Lust haben, die boykottieren, die keine Zukunft sehen. Jedes Kind könnte jetzt schon aus dem Schulsystem sehr viel mitnehmen. Das man mit viel Geld der Eltern noch einen Zuckerguss oben drauf setzen kann, hat wenig damit zu tun, wenn Kinder den vorhandenen Kuchen nicht nutzen.

Kinder von gut gebildeten Eltern wissen um die Wichtigkeit der Schule und nutzen die Möglichkeiten. Am anderen Ende sitzen die, die all die wunderbaren Chancen unseres Systems nicht erkennen.


Da setzt du aber voraus, dass schon Kinder ein Verantwortungsgefühl haben und in der Lage sind, ihre eigene Situation zu analysieren. Ich meine nicht, dass ein 8-jähriges schon absehen kann, was Abitur und Studium für es bedeuten.

Querulantin
24.05.2010, 10:24
Da setzt du aber voraus, dass schon Kinder ein Verantwortungsgefühl haben und in der Lage sind, ihre eigene Situation zu analysieren. Ich meine nicht, dass ein 8-jähriges schon absehen kann, was Abitur und Studium für es bedeuten.
Einige sehr wenige Kinder können das und wirken auf mich unglaublich zielgerichtet. Aber das sind absolute Ausnahmen. Das sind die Kinder, die mit sechs Jahren freiwillig Stunden lange Instrumente üben. Und ich betone FREIWILLIG.

Und genau darum müssen die ELTERN handeln. Wir können noch so gute Rahmenbedingungen schaffen, dass ändern nichts an der Motivation der Kinder. Darum muss an anderer Stelle unterstützt werden und der Fokus nicht nur auf Schulen und Universitäten gelegt werden.

Wir haben keine Probleme am oberen Ende. Dort sind unsere leistungsbereitesten Kinder immer noch Weltspitze. Wir haben Probleme am untersten Ende und dort helfen nur andere Prinzipchen.

Das ist zumindest meine Meinung.

Liebe Grüße Q.

Sathington Willoughby
24.05.2010, 12:29
Da setzt du aber voraus, dass schon Kinder ein Verantwortungsgefühl haben und in der Lage sind, ihre eigene Situation zu analysieren. Ich meine nicht, dass ein 8-jähriges schon absehen kann, was Abitur und Studium für es bedeuten.

DaS nicht, dafür sind die Eltern da, die den Nachwuchs motivieren und unterstützen müssen. Der Staat kann nicht alles machen.

politisch Verfolgter
24.05.2010, 14:08
Der mentale ist in denselben Eink.-%Rang umzumünzen.
Dazu haben goldene Entwicklungsumgebungen auf goldene Anbieternetze vorzubereiten.
Dabei gehts um die materiellen Freiheitsgrade individueller Selbstverwirklichung.
Alles muß weg, was dem entgegensteht, und damit auch mind. 90 % des Sozialstaats und des ÖD.
Bis dahin zerstört der Sozialstaat, spaltet, fragmentiert, isoliert und unterbindet Fam. und Nachwuchs.
Bitte keine "Arbeitnehmer" nachliefern, keine teilleistungsreduziert umverteilungs-marginalisierte Kostenfaktoren deklarieren, solchen Irrsinn bitte nicht als Kanonenfutter gegeneinander hetzen.

Mütterchen
24.05.2010, 15:55
DaS nicht, dafür sind die Eltern da, die den Nachwuchs motivieren und unterstützen müssen. Der Staat kann nicht alles machen.

Und das ist, wie ich meine, der eigentlich ausschlaggebende Faktor.
Dass die Dicke des Geldbeutels alleine entscheidend sein soll wie der User Marx meint, kann ich dagegen überhaupt nicht nachvollziehen.

politisch Verfolgter
24.05.2010, 16:01
Anbieterprofit bedingt Netzwerkeffizienz.
Kaufkraftmaximierung per Erwerbsphase bedingt mentale Leistungsadäquanz und leistungsanteilige Profitabschöpfung.
Niemand darf per Gesetz für fremde Finanzbelange bzw. für Fremdkredite zuständig erklärt werden.
Bitte keine "Arbeitnehmer" nachliefern, sowas affirmativ Selbstdiskriminierendes niemandem antun wollen.

Mütterchen
24.05.2010, 16:02
Stimmt, dass war falsch von mir. Das war eine gefühlte Zahl. Stimmt, es gibt nur 217 Waldorfschulen, aber deren Bedeutung erschein mir wichtiger, weil ich ständig auf Waldorfschüler treffe.
http://www.waldorfschule.info/de/waldorfschule-bund/bund-der-freien-waldorfschulen/bund-der-freien-waldorfschulen.html

Dazu kommen all die vielen Internate, auf die Kinder abgeschoben werden, wenn sie zu viele Probleme machen oder die Eltern sich aus beruflichen Gründen nicht um die Kinder kümmern können. Ob das eine bessere Schulform als die normale ist, sei ebenso dahin gestellt.

Solange die Kinder am unteren Ende die bisherigen Chancen nicht nutzen, muss nicht noch mehr Geld im Schulsystem versenkt werden. Was nützen kostenfreie Bücher, wenn sie ungenutzt zu Hause im Regal bleiben? Alle wissbegierigen Kinder lesen sich durch Bibliotheken. Die sind umsonst und überall verfügbar; auch unkorrekt, denn in Dörfern wird das schwer. Aber auch Schulen haben oft eine Bibliothek; meine hatte das zumindest.

Liebe Grüße Q.

Um das nochmal klarzustellen, ich habe nicht behauptet, der Besuch einer staatlichen Schule verdonnere Kinder zu Chancenlosigkeit.
Ich sagte, es gibt eine ansteigende Tendenz, auf Privatschulen umzusatteln, und das hängt meiner Meinung nach auch stark an dem sinkenden Niveau der Schulen. Und das Niveau sinkt auch, weil man den Anspruch auf Chancengleichheit umzusetzen sucht. Mit einem falschen Ansatz übrigens.

Skorpion968
24.05.2010, 16:03
Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass das System optimal ist.

Wenn etwas nicht optimal ist, muss man es verbessern.


Trotzdem durchlaufen die meisten Schüler das normale Schulsystem und jeder mittelmäßig begabte benötigt keinerlei Hilfe von außen. Man hat Mitschüler und hilft sich bei Bedarf untereinander.

Wer fällt aus dem Rahmen? Jene Kinder, die die Schule verweigern, die keine Lust haben, die boykottieren, die keine Zukunft sehen. Jedes Kind könnte jetzt schon aus dem Schulsystem sehr viel mitnehmen. Das man mit viel Geld der Eltern noch einen Zuckerguss oben drauf setzen kann, hat wenig damit zu tun, wenn Kinder den vorhandenen Kuchen nicht nutzen.

Kinder von gut gebildeten Eltern wissen um die Wichtigkeit der Schule und nutzen die Möglichkeiten. Am anderen Ende sitzen die, die all die wunderbaren Chancen unseres Systems nicht erkennen.

Wer ist daran schuld, wenn Kinder ihren Arsch nicht hoch bekommen? Einzig die Eltern und deren Erziehung. Und um den Kreis zu durchbrechen, müsste man manchen Eltern die Kinder weg nehmen. Wollen wir das wirklich und wer soll das entscheiden?

Was helfen würde, wären Mentoren für viele Kinder, die in der Erziehung unterstützen und den Kindern Perspektive zeigen. An dem Punkt ist viel mehr zu gewinnen, als mit weiterer Verbesserung der Schulen.

Ich weiß wirklich nicht, in welcher Welt du lebst. Wirfst du dir irgendwas ein? Rosarote Gutelaune-Pillen?
In Deutschland werden jährlich 1,5 Milliarden Euro für Nachhilfe ausgegeben. Und dann willst du mir erzählen, dass unser Schulsystem prima ist, die meisten Schüler keine Hilfe brauchen und alles auf die angeblich Faulen abwälzen? Mal wieder die bequemste Lösung?
Wenn so viele Kinder Nachhilfe brauchen, ist mit unseren Schulen was oberfaul. Und die Hauptursache dafür liegt in der krassen Unterfinanzierung. Für die Kohle möchte man ja lieber Banken retten.

politisch Verfolgter
24.05.2010, 16:04
Goldene Entwicklungsumgebungen bedingen per Erwerbsphase kaufkraftmaximierte Elternhäuser, also eine freiheitlich marktwirtschaftliche Leistungsgesellschaft.

Querulantin
24.05.2010, 18:08
Wenn etwas nicht optimal ist, muss man es verbessern.
Gar nichts in der Welt ist optimal und dieser Zustand ist ein nie erreichbares Ideal. Wie sähe denn idealer täglicher Unterricht aus?
- vier Stunden Einzelunterricht mit perfekt auf den Schüler aufgerichtetem Unterricht
- vier Stunden Gruppenunterricht mit wechselnden Gruppen für Sozialkompetenzen
- zwei Stunden Sport

Wer soll das bezahlen? Allgemein gilt, dass für 80% Zielerreichung 20% der Kosten anfallen, für die letzten 20% dann aber 80% der Kosten. Unser Schulsystem liegt meiner Meinung nach im Bereich von 60-80% des Möglichen, die Hauptdefizite liegen aber in ganz anderen Bereichen und darum lohnt verstärkte Investition in Schule weniger, als in andere soziale Maßnahmen.


Ich weiß wirklich nicht, in welcher Welt du lebst. Wirfst du dir irgendwas ein? Rosarote Gutelaune-Pillen?
Jeder Mensch lebt in seiner Welt. Ihre ist mir auch sehr fremd.


In Deutschland werden jährlich 1,5 Milliarden Euro für Nachhilfe ausgegeben. Und dann willst du mir erzählen, dass unser Schulsystem prima ist, die meisten Schüler keine Hilfe brauchen und alles auf die angeblich Faulen abwälzen? Mal wieder die bequemste Lösung?
Wenn so viele Kinder Nachhilfe brauchen, ist mit unseren Schulen was oberfaul. Und die Hauptursache dafür liegt in der krassen Unterfinanzierung. Für die Kohle möchte man ja lieber Banken retten.
Wo liegen die Gesamtkosten der Schulen? Ich weiss es nicht, aber bei 9,2 Millionen Schüler ahne ich sehr hohe Kosten.
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2008/02/PD08__075__211,templateId=renderPrint.psml
"...besuchten nach vorläufigen Angaben im Schuljahr 2007/2008 in Deutschland rund 9,2 Millionen Schülerinnen und Schüler allgemeinbildende Schulen;..."

Ihre 1,5 Milliarden Nachhilfe wären ca. 150,-€ pro Schüler, oder 10 Stunden im Jahr. Da sollte der Anteil der Eltern aber mindestens zehn mal so hoch sein, oder? An jedem Schultag eine halbe Stunde für die Kinder zur Kontrolle und Hilfe einzusetzen, wäre mehr als vernünftig und notwendig. Aber wer macht das schon?

Wo ist jetzt das Problem, wenn mache Eltern aus eigenem Unvermögen oder Zeit mangel Nachhilfe bezahlen? Muss denn für alles die Gesellschaft einspringen? Ich sehe nur, wie hoch die Quote der Schulverweigerer ist, und denen ist auch mit besserem Unterricht nicht geholfen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Schulverweigerung
"...Die Zahl der Schulverweigerer wird für Deutschland mit etwa 300.000 angegeben...."

In jeden der Schulverweigerer 1000,-€ zu investieren, mit ca. 50 Stunden eines Sozialarbeiters bringt meiner Meinung nach erheblich mehr, als immer nur auf den Schulen herum zu dreschen.

Ein System optimiert man, in dem man alle Teilsysteme analysiert und das schwächste Kettenglied verstärkt. ;)

Liebe Grüße Q.

twoxego
24.05.2010, 18:10
Chancengleichheit lässt sich nicht ausschliesslich am thema bildungspolitik festmachen auch wenn die verbesserungswürdig bleibt, wie übrigens noch jede partei im lande propagiert.

jedenfalls fällt mir keine ein, die den derzeitigen zustand als ideal oder auch nur ausreichend beschreiben würde, besonders nicht nach den jüngsten OECD untersuchungen.

-SG-
24.05.2010, 18:31
Wobei die OECD-Untersuchungen nicht wirklich "sophisticated" sind, sondern im Kern meistens mehr Absolventen fordern und die Ergebnisungleichheit bei den Abschlüssen anprangern.

twoxego
24.05.2010, 19:06
das stimmt schon.
nur lösten sie eben eine notwendige debatte aus.

die dürfte allerdings im moment eher nebensächlich sein.
herrn Koch fiel vor wenigen tagen zum thema sparen als erstes die bildung ein.

es war unklug, das so zu äussern und die partei pfiff ihn zurück.
dies bedeutet aber noch lange nicht, dass es nicht trotzdem so kommen wird.

Sathington Willoughby
24.05.2010, 19:20
Wenn so viele Kinder Nachhilfe brauchen, ist mit unseren Schulen was oberfaul. Und die Hauptursache dafür liegt in der krassen Unterfinanzierung. Für die Kohle möchte man ja lieber Banken retten.
1,5 Mia. Euro Nachhilfe, hast du Quellen dafür?

Das zeigt vielmehr, das in den Elternhäusern was nicht stimmt.
Ein Lehrer sagte zu mir, das früher in der SChule 80% Lehrstoff und 20% "soziale Kompetenz" vermittelt würde. Heute sind wir bei ca. 20% Lehrstoff und 80% Sozialem - wohlgemerkt, auf einer ländlichen Schule mit nur einem türkischen Zuwanderer pro Klasse!
Die Eltern parken oft schon vor der Schule die Kinder vor der Glotze, nachmittags gibts dann die Playstation und abends nochmal RUhigstellen vorm TV.
Vorlesen, wozu?
Hausaufgaben nachgucken und helfen? Wieso?
Selber nachhelfen? Das macht Mühe!

Die Sozialdemokratie hat die Grundeinstellung über 40 Jahre verbreitet, der Staat sorgt für alles, ist die Arbeit futsch, Staat zahlt, hat man sich die Leber weggesoffen, der Staat (bzw. die AOK) zahlt, Bildung der Kinder, der Staat wirds schon richten.
Es ist diese Einstellung, die den Kindern die Chancen raubt.
Kaum ein Kind ist in der Lage, selbstmotiviert von der ersten bis zur 13ten Klasse durchzumarschieren, es braucht die Eltern, weil früher oder später Schwächephasen auftreten, zumindest bei 99% der Kinder.

Das System hat auch Schwächen, z.B. schlechte Lerhpläne und Lehrer, die verbeamtet und oft unmotiviert sind, aber Hauptgrund Nr. 1 ist das oben Erwähnte.

politisch Verfolgter
24.05.2010, 20:22
Der Staat ist samt ÖD um mind. 90 % zu reduzieren, während per Erwerbsphase Kaufkraftmaximierung als Anbieter her muß.
Arbeiten ist anbieten.
Das ist arbeitsgesetzlich unterbunden, politisch nicht gewollt.
Doch es ist Marktwirtschaft und damit umfassend rechtsräumlich zu etablieren.

Skorpion968
24.05.2010, 21:24
Gar nichts in der Welt ist optimal und dieser Zustand ist ein nie erreichbares Ideal.

Man kann sich dem aber immer weiter annähern, auch wenn man es nicht zu 100% erreicht.


Wie sähe denn idealer täglicher Unterricht aus?
- vier Stunden Einzelunterricht mit perfekt auf den Schüler aufgerichtetem Unterricht
- vier Stunden Gruppenunterricht mit wechselnden Gruppen für Sozialkompetenzen
- zwei Stunden Sport

Wer soll das bezahlen?

Oh ja, das ist natürlich ein Problem. Da ist natürlich neben allen zusammengeschnürten Rettungspaketen kein Geld mehr für da.
Das verstehe ich.


Allgemein gilt, dass für 80% Zielerreichung 20% der Kosten anfallen, für die letzten 20% dann aber 80% der Kosten. Unser Schulsystem liegt meiner Meinung nach im Bereich von 60-80% des Möglichen, die Hauptdefizite liegen aber in ganz anderen Bereichen und darum lohnt verstärkte Investition in Schule weniger, als in andere soziale Maßnahmen.

Welche anderen sozialen Maßnahmen sollen das sein?


Wo liegen die Gesamtkosten der Schulen? Ich weiss es nicht, aber bei 9,2 Millionen Schüler ahne ich sehr hohe Kosten.
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2008/02/PD08__075__211,templateId=renderPrint.psml
"...besuchten nach vorläufigen Angaben im Schuljahr 2007/2008 in Deutschland rund 9,2 Millionen Schülerinnen und Schüler allgemeinbildende Schulen;..."

Ihre 1,5 Milliarden Nachhilfe wären ca. 150,-€ pro Schüler, oder 10 Stunden im Jahr.

Das wäre so, wenn alle Schüler Nachhilfe nehmen würden. Viele Schüler können sich Nachhilfe aber gar nicht leisten. Also muss die Gesamtstundenzahl auf wesentlich weniger Schüler entfallen.


Ich sehe nur, wie hoch die Quote der Schulverweigerer ist, und denen ist auch mit besserem Unterricht nicht geholfen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Schulverweigerung
"...Die Zahl der Schulverweigerer wird für Deutschland mit etwa 300.000 angegeben...."

Das ist aber auch eine wahnsinnig hohe Quote. Eben hast du mir noch von den 9,2 Millionen Schülern erzählt. Im Verhältnis dazu sind diese 300.000 gerade mal etwas mehr als 3%. Diese wahnsinnig hohe Quote muss natürlich die Ursache allen Übels sein.
Das verstehe ich.

Du machst es dir verdammt einfach. Die Schuld wird kurzerhand auf die Faulheit der Schüler geschoben. Damit hat man seinen Sündenbock und kann alle Fehler des Systems schön dahinter verstecken. Glückwunsch!

Querulantin
24.05.2010, 21:39
... Du machst es dir verdammt einfach. Die Schuld wird kurzerhand auf die Faulheit der Schüler geschoben. Damit hat man seinen Sündenbock und kann alle Fehler des Systems schön dahinter verstecken. Glückwunsch!
Es geht nicht um Schuld, sondern um Lösungen. Die erwähnten 300.000 sind vorgezeichnet und garantiert ohne jede weitere Chance. Die erreicht man schnell und gut mit anderen Dingen, aber nicht mit Optimierung der Schulen. Das habe ich oft genug gemacht und 50 Stunden ist hoch gegriffen, um die zurück in die Schule zu bringen.

Und die Zahl sind die Totalverweigerer. Wie viele schwänzen aber ständig und ein paar Stunden in der Woche? Wer hat die Aufgabe, Kindern Selbstdisziplin, Ordnung, Kreativität, etc. näher zu bringen? Nur die Schule, oder auch die Eltern?

Worauf ich die ganze Zeit hinaus will ist nur, dass die größten Defizite nicht in der Schule, sondern bei den Eltern liegen. Wer perfekte Eltern hat, schafft auch im regulären Schulsystem sehr gute Leistungen; ohne bezahlte Nachhilfe. Das zeigt die Pisa Studie eindeutig. Und es ist die persönliche Förderung, nicht das Geld

Natürlich halte ich jeden Euro mehr im Schulsystem für gut angelegt, trotzdem könnten zusätzliche Gelder meiner Meinung nach in anderen Dingen besser angelegt sein. In flankierenden Maßnahmen zur Schule, in Freizeitgestaltung, Jugendzentren, etc. Denn in der Zeit passiert bei vielen gar nichts.

Was heute auch fehlt, sind die Möglichkeiten der Arbeit für Schüler. Zu meiner Zeit konnten wir in den Ferien in Fabriken arbeiten gehen, um Geld für private Träume zu verdienen. Z.B. Geld für den Führerschein. Diese Optionen gibt es kaum noch.

Wir wollen das Selbe, aber mit anderen Wegen.

Liebe Grüße Q.

Humer
24.05.2010, 22:21
In "Eliten und Macht in Europa" von Michael Hartmann wird beschrieben, wie das Ausleseprinzip funktioniert. Seine Untersuchungen sind nachvollziehbar und es gibt daran nichts auszusetzen. Es ist richtig, theoretisch kann jeder strebsame Schüler jeden denkbaren Abschluß erreichen und sich beruflich ganz oben etablieren.
Praktisch läuft es anders, in Spitzenpositionen findet man fast nur Leute, die aus Elternhäusern kommen, in denen die Eltern bereits Spitzenpoitionen hatten.
Es ist nicht die Leistung alleine, sondern der "Stallgeruch" der entscheidet. Aufsteigern fehlt demnach die Weltläufigkeit, das Selbstbewußtsein und die Gelassenheit, welche diejenigen auszeichnet, die sich nicht nach oben durchbeißen mussten, weil sie schon oben geboren wurden. In Auswahlgesprächen werden diese Bewerber gerne genommen, weil sie einfach besser passen.
Es bringt nichts von Unterdrückung zu reden, man wird sie nicht finden, auch Förderprogramme helfen nur bedingt. Aufsteiger aus der Arbeiterschicht bevorzugen technische Studiengänge, Kinder von leitenden Angestellten oder Beamten wählen lieber Jura oder Volkswirtschaft, sie wissen warum. Die Machtelite bleibt unter sich und das ist keine Verabredung oder Verschwörung, sondern eine soziologische Tatsache.
Helfen könnte langfristig nur, sich diese Zusammenhänge bewußt zu machen und offen zu distutieren. Leistung alleine ist es eben nicht, auch wenn es den sozialen Frieden sichert, solange alle daran glauben.

Skorpion968
24.05.2010, 22:29
In "Eliten und Macht in Europa" von Michael Hartmann wird beschrieben, wie das Ausleseprinzip funktioniert. Seine Untersuchungen sind nachvollziehbar und es gibt daran nichts auszusetzen. Es ist richtig, theoretisch kann jeder strebsame Schüler jeden denkbaren Abschluß erreichen und sich beruflich ganz oben etablieren.
Praktisch läuft es anders, in Spitzenpositionen findet man fast nur Leute, die aus Elternhäusern kommen, in denen die Eltern bereits Spitzenpoitionen hatten.
Es ist nicht die Leistung alleine, sondern der "Stallgeruch" der entscheidet. Aufsteigern fehlt demnach die Weltläufigkeit, das Selbstbewußtsein und die Gelassenheit, welche diejenigen auszeichnet, die sich nicht nach oben durchbeißen mussten, weil sie schon oben geboren wurden. In Auswahlgesprächen werden diese Bewerber gerne genommen, weil sie einfach besser passen.
Es bringt nichts von Unterdrückung zu reden, man wird sie nicht finden, auch Förderprogramme helfen nur bedingt. Aufsteiger aus der Arbeiterschicht bevorzugen technische Studiengänge, Kinder von leitenden Angestellten oder Beamten wählen lieber Jura oder Volkswirtschaft, sie wissen warum. Die Machtelite bleibt unter sich und das ist keine Verabredung oder Verschwörung, sondern eine soziologische Tatsache.
Helfen könnte langfristig nur, sich diese Zusammenhänge bewußt zu machen und offen zu distutieren. Leistung alleine ist es eben nicht, auch wenn es den sozialen Frieden sichert, solange alle daran glauben.

Das Ding ist doch, es glaubt ja kaum noch jemand dran. Daher ist doch dieses Leistungsgeschwätz so absurd.

Querulantin
24.05.2010, 22:31
....
Alles völlig richtig und darum ist das Schulsystem nur ein Baustein.
Es gibt aber auch genügend Gegenbeispiele, gerade in der Politik:
z.B. Schröder und viele andere kommen aus unpriviligierten Familien.

Aber das von den Eltern und deren Umfeld erlernte Verhalten ist
wichtig und ist eine der wichtigen sozialen Qualifikation. Das kann
jeder Student bedingt in Verbindungen lernen und dort die nötigen
Kontakte knüpfen. Was die Einen ohne Aufwand mitbekommen,
müssen sich Andere aber hart erarbeiten.

Und für mich ist immer noch die Frage, worum es den Menschen im
Leben geht. Glücklich kann man aus jeder Situation werden. Es ist
alles eine Frage der Betrachtung und gerade die so hochgelobten
spitzen Führungskräfte vereinsamen völlig, sobald sie die Macht-
position in Firmen verloren haben.

Liebe Grüße Q.

Quo vadis
24.05.2010, 22:56
Dass in Deutschland in vielerlei Hinsicht keine Chancengleichheit herrsche, hört und liest man ja ständig.

Was ist eigentlich Chancengleichheit und wo sind die Denkfehler bei den ganzen Versuchen, Chancengleichheit durch Quotenregelungen usw. zu verbessern?



Letztendlich sind also die Rufe nach Chancengleichheit meist nichts anderes als der Wille zur Macht, der vordergründig vorgehaltene Prinzipien instrumentalisiert und sich um selbige nicht schert. Wie seht Ihr das?

Chancengleichheit ist, wenn ein Neger aus Afrika die gleichen Leistungsansprüche bekommt wie ein Deutscher. Chancengleichheit ist, wenn Ausländer nie wegen Volksverhetzung verurteilt werden, wenn sie die nativen Einwohner verhöhnen, mit dem Tode bedrohen, oder verunglimpfen. Chancengleichheit ist, wenn das Bildungsniveau der Mehrheit, zugunsten des bildungsfernsten Nachwuchses arabischer Großsippen herabgesetzt wird. Chancengleichheit ist, wenn deutschen Kindern in der Schule, zugunsten muslimischer Essgewohnheiten, bestimmte, traditionelle Speisen vorenthalten werden.

Skorpion968
25.05.2010, 00:03
Chancengleichheit ist, wenn ein Neger aus Afrika die gleichen Leistungsansprüche bekommt wie ein Deutscher. Chancengleichheit ist, wenn Ausländer nie wegen Volksverhetzung verurteilt werden, wenn sie die nativen Einwohner verhöhnen, mit dem Tode bedrohen, oder verunglimpfen. Chancengleichheit ist, wenn das Bildungsniveau der Mehrheit, zugunsten des bildungsfernsten Nachwuchses arabischer Großsippen herabgesetzt wird. Chancengleichheit ist, wenn deutschen Kindern in der Schule, zugunsten muslimischer Essgewohnheiten, bestimmte, traditionelle Speisen vorenthalten werden.

:keks:

Querulantin
25.05.2010, 00:05
:keks:
Schade, es gab jetzt 76 Beiträge Diskussion, aber das war es dann wohl. :rolleyes:
Jetzt werden wir wichtige Neuigkeiten hören. Wer ist wohl schuld?
Die Amis, die Juden, die Bilderberger, die Gutmenschen....

Denkpoli
25.05.2010, 23:24
Das ist aber auch eine wahnsinnig hohe Quote. Eben hast du mir noch von den 9,2 Millionen Schülern erzählt. Im Verhältnis dazu sind diese 300.000 gerade mal etwas mehr als 3%. Diese wahnsinnig hohe Quote muss natürlich die Ursache allen Übels sein.
Das verstehe ich.

Weißt du eigentlich, was es heißt, wenn 3% der Bevölkerung zusätzlich ( Es müsste nämlich nicht sein. ) der Allgemeinheit zur Last fallen?

Querulantin
25.05.2010, 23:34
Weißt du eigentlich, was es heißt, wenn 3% der Bevölkerung zusätzlich ( Es müsste nämlich nicht sein. ) der Allgemeinheit zur Last fallen?
Eben, denn das werden aus wirtschaftlicher Sicht Totalausfälle. Auch wenn es
nur 3% des Jahrganges sind, wird genau diese Gruppe mit der Zeit sehr teuer. :]

Skorpion968
26.05.2010, 01:26
Eben, denn das werden aus wirtschaftlicher Sicht Totalausfälle.

Nunja, leider werden Menschen nicht für die Wirtschaft hergestellt.

Querulantin
26.05.2010, 07:05
Nunja, leider werden Menschen nicht für die Wirtschaft hergestellt.
Natürlich nicht, aber geht es um Steuern und sinnvolles Einsetzen von diesen, werden Kosten und Nutzen in der Regel als wirtschaftliche Begründungen gesucht. Und wie es um das Lebensglück der Betroffenen steht, wage ich mir nicht einmal vorzustellen.

Liebe Grüße Q.

Mütterchen
26.05.2010, 07:46
Übrigens werden Menschen nicht hergestellt.

Querulantin
26.05.2010, 07:51
Übrigens werden Menschen nicht hergestellt.
Noch nicht, die Klonindustrie plant aber schon..... :D

martin54
26.05.2010, 08:01
Übrigens werden Menschen nicht hergestellt.

Die - noch - regelmäßig stattfindenden Wahlergebnisse lassen durchaus einen anderen Schluß zu.

politisch Verfolgter
26.05.2010, 15:10
Anbieter sind die Wirtschaft.
Dazu muß der ArbeitsgesetzDreck weg und die AnbieterRechts- und -AbgabenOrdnung her.
Damit haben teamfähige Managements vernetzte Gruppenintelligenz mittels relaxten environments zu moderieren.
Alles bezweckt mentale Leistungsadäquanz und leistungsanteilige Profitabschöpfung.
"Chancengleichheit" ist nichtssagend.
Es geht um mentale Leistungsadäquanz.
Dazu ist das mentale Leistungsprofil bis Schulabschluß ab 3 Jahren 3-5mal außerschulisch wiss. zu objektivieren, das sich in einem sog. "mentalen %Rang" zusammenfassen läßt.
Bei mir wurde nur ein mentaler %Rang als sog. "VerbalIQ" an einem Univ.-Institut wiss. ermittelt.
Doch das wesentlich bessere math.-analyt. Erkenntnis- und das ebenfalls weit bessere räumliche VorstellungsVermögen wurde dort nicht ermittelt.
Das bestätigte mir unlängst ein PrivatDozent telefonisch.
Man hat dort nur Augenmerk auf meine LeistungsSchwachpunkte gelegt, womit es zu einem VerbalIQ 130 kam.

Für die mentalen Leistungsprofile sind die betrieblichen NetzwerkStrukturen herzustellen und zu managen.
Darauf ist mit goldenen Entwicklungsumgebungen vor zu bereiten.

-SG-
27.05.2010, 16:46
Nunja, leider werden Menschen nicht für die Wirtschaft hergestellt.

Aber auch nicht dafür, Legionen von geistigen Totalausfällen durchzufüttern.

Skorpion968
27.05.2010, 17:23
Aber auch nicht dafür, Legionen von geistigen Totalausfällen durchzufüttern.

Doch.
Menschen bilden Gemeinschaften, in denen die Stärkeren die Schwächeren unterstützen. Ohne das wäre die Menschheit evolutionär auch nie überlebensfähig gewesen.

lupus_maximus
27.05.2010, 17:35
Doch.
Menschen bilden Gemeinschaften, in denen die Stärkeren die Schwächeren unterstützen. Ohne das wäre die Menschheit evolutionär auch nie überlebensfähig gewesen.
Wenn es unsere eigenen Leute wären, würde dies gelten, nicht aber für Ersatzdeutsche, die gehen uns nichts an!

Leila
27.05.2010, 19:16
Zwei Zitate:


Der Zugang zu einem Gymnasium wird für Schweizer Schüler stark beschränkt. Nur ein Fünftel der Jugendlichen in der Schweiz erlangt die Hochschulreife und darf an die Universitäten – im internationalen Vergleich eine überaus tiefe Quote.

Die Schweiz ist klein – auch die Elite. Man kennt sich. Zugang hat nur, wer bestimmte Kriterien erfüllt: Geld, Macht oder einen Hochschulabschluss – am besten hat man alles zusammen. So bestimmt die Elite selbst, wer zu ihr gehören darf. Das hat seine Gründe. „Jede Elite ist bestrebt, ihre Privilegien zu bewahren und ihre Herrschaftsansprüche nicht aufzuteilen“, so Hans-Ulrich Jost. „Darum besteht auch die Tendenz, die Elite klein und überschaubar zu halten, damit nicht alles auseinanderbricht und man nicht zu viel aufteilen muss.“

Quelle (http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/themen/135856/index.html)

Also nix mit Chancengleichheit.

-SG-
27.05.2010, 19:26
Doch.
Menschen bilden Gemeinschaften, in denen die Stärkeren die Schwächeren unterstützen. Ohne das wäre die Menschheit evolutionär auch nie überlebensfähig gewesen.

Wenn sich die Schwächeren aber exponentiell vermehren und die "Stärkeren" immer weniger werden, dann ist da ein struktureller Fehler im System. 20% der Berliner sind Hartz4-Empfänger, aber stellen 40% der Kinder. Man rechne das ganze noch 1-2 Generationen weiter und es wird klar, wie wenig verbliebene Idioten die munter florierende Ghettoszene finanzieren dürfen.

"Evolutionär" zu argumentieren ist für die Brot für die Welt-Fraktion ohnehin nicht sehr lohnend, denn "evolutionär" gesehen sind noch bis vor 150 Jahren die meisten armen Kinder schon vor der Pubertät einfach weggestorben.

-SG-
27.05.2010, 19:28
[indent]Der Zugang zu einem Gymnasium wird für Schweizer Schüler stark beschränkt. Nur ein Fünftel der Jugendlichen in der Schweiz erlangt die Hochschulreife und darf an die Universitäten – im internationalen Vergleich eine überaus tiefe Quote.

Hallo Peel, willkommen zurück.

Das ist gut für die Schweiz, denn je höher der Anteil der Gymnasiasten, desto niedriger sowohl das Niveau auf den Gymnasien als auch auf den niedrigeren Schulen.

Skorpion968
27.05.2010, 20:16
Wenn sich die Schwächeren aber exponentiell vermehren und die "Stärkeren" immer weniger werden, dann ist da ein struktureller Fehler im System. 20% der Berliner sind Hartz4-Empfänger, aber stellen 40% der Kinder. Man rechne das ganze noch 1-2 Generationen weiter und es wird klar, wie wenig verbliebene Idioten die munter florierende Ghettoszene finanzieren dürfen.

Die Relationen von Starken und Schwachen zueinander verändern sich nicht.
Die Ursache liegt ganz woanders. Es werden immer weniger Menschen im Arbeitsprozess gebraucht. Daher gibt es immer mehr Leute, die keine Arbeit haben oder sich von ihrer Arbeit nicht selbständig versorgen können. Hinzu kommt, dass die Leute, die Arbeit haben, immer mehr arbeiten sollen. Diese Leute haben dann kaum noch Zeit für Kinder und bekommen daher auch weniger Kinder.
Die Ursache liegt also in der falschen Wirtschaftspolitik.


"Evolutionär" zu argumentieren ist für die Brot für die Welt-Fraktion ohnehin nicht sehr lohnend, denn "evolutionär" gesehen sind noch bis vor 150 Jahren die meisten armen Kinder schon vor der Pubertät einfach weggestorben.


Na siehst du. Und heute ist die Kindersterblichkeit in den entwickelten Ländern wesentlich geringer. Was beweist, dass es ein evolutionärer Vorteil ist, wenn Menschen Gemeinschaften bilden, in denen Stärkere Schwächere unterstützen. :)

-SG-
27.05.2010, 20:42
Die Relationen von Starken und Schwachen zueinander verändern sich nicht.
Die Ursache liegt ganz woanders. Es werden immer weniger Menschen im Arbeitsprozess gebraucht. Daher gibt es immer mehr Leute, die keine Arbeit haben oder sich von ihrer Arbeit nicht selbständig versorgen können. Hinzu kommt, dass die Leute, die Arbeit haben, immer mehr arbeiten sollen. Diese Leute haben dann kaum noch Zeit für Kinder und bekommen daher auch weniger Kinder.
Die Ursache liegt also in der falschen Wirtschaftspolitik.


Es werden zwar generell weniger Menschen im Arbeitsprozess gebraucht, aber die Ghettoboyz könnte überhaupt kein Arbeitsprozess gebrauchen. Und selbst die weniger werdenden Handwerksbetriebe bekommen ja oft ihre Stellen nicht besetzt.

Die Relationen ändern sich sehr wohl, wenn das nicht ausgebildete und über weite Strecken nicht ausbildbare Milieu das einzige ist, das munter wächst, während der Rest sich jede Generation halbiert.

(Im Übrigen liegt der Kindermangel nicht an der Arbeitszeit, aber das ist eine andere Sache).

Nächstenliebe und Solidarität ist es, wenn man die Schwächeren mitzieht, die es selbst nicht können. Aber das ist eine Sache des Zahlenvrhältnisses. In Berlin leben gerade noch ca. 28% von ihrem eigenen Gehalt, das ist Wahnsinn. Das ist nicht mehr Solidarität, sondern Knechtschaft. Und das weitet sich aus.



Na siehst du. Und heute ist die Kindersterblichkeit in den entwickelten Ländern wesentlich geringer. Was beweist, dass es ein evolutionärer Vorteil ist, wenn Menschen Gemeinschaften bilden, in denen Stärkere Schwächere unterstützen.
Ursache - Wirkung. Erst waren die westlichen Länder innovativ und wurden reich, dann ging daraufhin die Kindersterblichkeit zurück, nicht andersherum.

blues
29.05.2010, 10:29
Zwei Zitate:


Der Zugang zu einem Gymnasium wird für Schweizer Schüler stark beschränkt. Nur ein Fünftel der Jugendlichen in der Schweiz erlangt die Hochschulreife und darf an die Universitäten – im internationalen Vergleich eine überaus tiefe Quote.

Die Schweiz ist klein – auch die Elite. Man kennt sich. Zugang hat nur, wer bestimmte Kriterien erfüllt: Geld, Macht oder einen Hochschulabschluss – am besten hat man alles zusammen. So bestimmt die Elite selbst, wer zu ihr gehören darf. Das hat seine Gründe. „Jede Elite ist bestrebt, ihre Privilegien zu bewahren und ihre Herrschaftsansprüche nicht aufzuteilen“, so Hans-Ulrich Jost. „Darum besteht auch die Tendenz, die Elite klein und überschaubar zu halten, damit nicht alles auseinanderbricht und man nicht zu viel aufteilen muss.“

Quelle (http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/themen/135856/index.html)

Also nix mit Chancengleichheit.

Interessanter Artikel, der mit kleineren Unterschieden auch auf wahrscheinlich alle Länder anzuwenden ist.

Gerade aber dieses System, der Begünstigung der ohnehin Begünstigten wieder einzuschränken sollte Ziel jedweder Bildungspolitik sein; die sozialliberale Koalition hat- neben vielen anderen Rechtsreformen - in den 70ern hier hervorragendes und europaweit vorbildliches geleistet.

Stück für Stück vernichteten die Neofeudalisten seit der vom Altkanzler Kohl propagierten "geistig, moralischen Wende" die Basis der Freiheit.

Schülerbafög, Lehrmittelfreiheit und freies Studium als grundlegendes Bürgerrecht.

Leila
29.05.2010, 11:26
Was chronischer Geldmangel bedeutet, lernte ich als Studentin. Ich arbeitete samstags als Bücherverkäuferin in einem Warenhaus und sonntags in einem Kiosk. Wäre mein seliger Vater nicht so geschäftstüchtig gewesen, dann hätte ich das erste Studium wohl kaum geschafft. – Andere, von Haus aus reiche Studenten, konnten sich die Bücher kaufen; ich mußte meine Zeit in den Bibliotheken verplempern. Das vergesse ich nie.

Mütterchen
29.05.2010, 19:59
Was chronischer Geldmangel bedeutet, lernte ich als Studentin. Ich arbeitete samstags als Bücherverkäuferin in einem Warenhaus und sonntags in einem Kiosk. Wäre mein seliger Vater nicht so geschäftstüchtig gewesen, dann hätte ich das erste Studium wohl kaum geschafft. – Andere, von Haus aus reiche Studenten, konnten sich die Bücher kaufen; ich mußte meine Zeit in den Bibliotheken verplempern. Das vergesse ich nie.

Aber du hast dein Studium trotzdem geschafft - trotz chronischen Geldmangels. :)
Darauf kannst du doch stolz sein. Außerdem ist es ein schönes Beispiel dafür, dass Bildung nicht nur vom Geldbeutel abhängt - wie hier im Strang schon behauptet wurde.

Ich komme auch nicht aus einem reichen Elternhaus und ich musste mir, seit ich 16 war, immer etwas dazuverdienen, weil ich gar kein Taschengeld bekam. Ich habe im Herbst und im Frühjahr im Weinberg gearbeitet. Das war eine sehr anstrengende Arbeit, aber sie wurde auch ganz gut bezahlt. Als ich 18 war, habe ich über die Sommerferien am Kiosk im öffentlichen Freibad bedient, an den Wochenenden als Bedienung in Kneipen und Diskotheken.
Und manchmal sogar im Bierzelt. Das wurde am besten bezahlt.
Die erste eigene Wohnung konnten mein Mann und ich uns nur leisten, weil diese an eine Hauswarts- Stelle gebunden war.

Es stimmt aber, ich konnte nach der Schule kein Studium finanzieren. Wäre es mir aber sehr, sehr wichtig gewesen, hätte ich das irgendwann später noch beginnen können - allen finanziellen Engpässen zum Trotz.

Bei meinen Kindern ist es jetzt eigentlich ähnlich. Ich kann ihnen kein Studium zahlen. Mein großer Sohn hat jetzt eine Ausbildung begonnen. Und bis jetzt macht er das wirklich sehr gut. Mit einem guten Abschluss hat er auch keine schlechten Chancen, übernommen zu werden. Und wenn er dann den Ehrgeiz hat, ein Studium anzuhängen, dann kann er das sicher auch bewältigen.

Wir sind sicher keine arme Familie, aber wir sind auch nicht reich. Meine Kinder müssen mit so einigen Einschränkungen klarkommen, und das ist auch, da bin ich sicher, kein Problem für sie. Ich finde es gar nicht mal schlecht, wenn man von klein auf lernen muss, auf ein Ziel hin zu sparen oder sich selbst ein paar Gedanken darum zu machen, wie man sich etwas dazuverdienen kann.
Ich versuche ihnen zu vermitteln, wie wichtig Bildung ist. Ich möchte, dass sie alle eine gute Schule besuchen und dass sie sich dort auch bemühen. Wenn sie das schaffen, haben sie eine gute Grundlage dafür, die Chancen auch zu ergreifen, die sich ihnen bieten.

Leila
29.05.2010, 22:51
Liebe Katarina,

bevor ich Dir widerspreche, umarme ich Dich virtuell mit all meiner Kraft.

Was Du geschrieben hast, ist gar leicht zu lesen, beinahe wie eine belanglose Nachricht, die kein Unbetroffener im Gedächtnis behalten wird. Mich aber trifft Deine Mitteilung mitten ins Herz. Den riesigen Aufwand, den ich einst betrieb, nur um ein gutes Zeugnis zu erhalten, würde ich nicht nochmals betreiben; eher würde ich eine ‚Professionelle‘. – Nein, keinem Menschen wünsche ich, einen solch beschwerlichen, steilen und steinigen Weg zurücklegen zu müssen, um unter Tränen bergaufgehend von privilegierten Seilbahnfahrern belächelt und verspottet zu werden. „Döt chunnt die blödi Geiß!“

Gruß von Leila

Wieland
31.05.2010, 12:33
Hallo Peel, willkommen zurück.

Das ist gut für die Schweiz, denn je höher der Anteil der Gymnasiasten, desto niedriger sowohl das Niveau auf den Gymnasien als auch auf den niedrigeren Schulen.

Für deine Theorie gibt es keine Belege. Sie ist auch unlogisch. Du behauptest, dass Chancengleichheit dazu führt, dass weniger auf das Potential 'der Begabten' ( so, als sei von vornherein klar wer begabt ist und wer nicht ) geachtet wird. Allerdings kann Begabung sich nur entfalten und auch nur erkannt werden, wenn als Grundvoraussetzung Chancengleichheit existiert. Klassenbildung führt nicht zur Qualität, sondern zur sozialen Abschottung, Ausgrenzung ... und der Missachtung von Potential.

Wieland
31.05.2010, 12:41
Aber du hast dein Studium trotzdem geschafft - trotz chronischen Geldmangels. :)
Darauf kannst du doch stolz sein. Außerdem ist es ein schönes Beispiel dafür, dass Bildung nicht nur vom Geldbeutel abhängt - wie hier im Strang schon behauptet wurde.

Sehr schöne Moral. Daran erkennt man doch die wahre Unmoral der sog. 'Moral'. Die reichen Studenten kriegen die Bildung in den Arsch geschoben, auf dass sie ja genussvoll in die feine Gesellschaft aufsteigen... und damit ärmere Menschen diese Chance erhalten, müssen sie arbeiten, arbeiten und nochmal arbeiten. ( Arschkriechereien, Tritte von oben.. und die Möglichkeit inbegriffen es trotz höherem Potential dann doch nicht zu schaffen) Also: Viel, viel mehr Leistung bringen, als die von vornherein besser Privilegierten. Diese Scheiße nennt man dann auch gleich 'Leistungsgesellschaft'... vielleicht glaubt man sogar daran, wenn einem die graue Substanz fehlt. Aber in Wahrheit bedeutet Klassengesellschaft sozialer Kampf auf allen Ebenen bei gleichzeitiger Vergeudung des Potentials Vieler.

politisch Verfolgter
31.05.2010, 12:55
Mentale Leistungsadäquanz statt begrifflicher "Chancengleichheits"Inhaltsleere bedingt goldene Entwicklungsumgebungen.
Klar, ab mentalem %Rang 50 (sog. IQ 100) sollte ein Studium funktionieren.
Ab IQ 115 sollte zumindest in Orchideenfächern, auch in z.B. Medizin promoviert werden können. Mein Gott, 3 Jahre sind dazu Zeit!
Meine Dipl.-Arbeit erforderte 3 Wochen und 1 Woche Schreibarbeit.
Ist man mental besser drauf, gehts nur mehr um Spezialisierung auf die eigenen intellektuellen Leistungsspitzen, weil ja leider nur ganz Wenige dieses Potenzial einbringen können.
Doch das ist totalitär politisch nicht gewollt, weswegen die Eink./Verm.-Verteilungskurven mit der mentalen Verteilung rein gar nix zu tun haben.
Wir haben eine marktwirtschaftsfeindliche LeistungsunterbindungsGesellschaft.
Im perversen Idiotenzwinger Namens Sozialstaat wird das vom ÖD "Chancengleichheit" genannt.
Die Stasi erklärte "er konnte seine Chancen nicht wahrnehmen .... hat sich zu schlecht verkauft ... Wir wollen mit Ihnen unsere Klientel nicht kaputtreiten ... Wandern Sie doch nach China aus.".
Der Dreck gehört hinter Gitter.

Querulantin
31.05.2010, 13:03
Sehr schöne Moral. Daran erkennt man doch die wahre Unmoral der sog. 'Moral'. Die reichen Studenten kriegen die Bildung in den Arsch geschoben, auf dass sie ja genussvoll in die feine Gesellschaft aufsteigen... ...
Nein, die Zeiten haben sich geändert. Jeder schreibt aus seiner Erfahrung und vor einigen Jahren waren die Verhältnisse erheblich anders. Ich habe mir meine Studien auch nebenbei finanziert oder besser gesagt, habe ich nebenbei studiert. Heute wird es aber erheblich schwieriger, bezahlte Arbeit zu finden und die neuen Studienordnungen erlauben es nicht mehr, parallel zu arbeiten und zu studieren.

Die Änderungen wurden in den letzten Jahren eingeführt und sind ein Teil der erkennbaren Verschiebung hin unsozialeren Zuständen. Warum die gerade im Bildungssystem gewollt sind, verstehe ich nicht. Andererseits liegt es an jedem, sich einen Studienkredit aufzunehmen. Denn Bafög hielt ich ebenso für ungerecht, da Studenten nicht zwingend etwas vom Vermögen der Eltern haben und niemand verklagt seine Eltern gerne.

Darum bin ich für Studienkredite für jeden Studenten ohne Einkommensprüfung, deren Zinsen aber nur die aktuelle Inflationsrate betragen dürfen. Damit sind die Belastungen kalkulierbar.

Liebe Grüße Q.

Wieland
31.05.2010, 13:42
vor einigen Jahren waren die Verhältnisse erheblich anders. Ich habe mir meine Studien auch nebenbei finanziert oder besser gesagt, habe ich nebenbei studiert.

Ich bin noch Schüler.

Darum weiß ich, dass Schule bürokratisch aufgetischt wird, es nicht um Motivation, Entdeckung und Entfaltung der Talente geht, sondern um den unterkühlten Noten-Ellenbogenkampf aller gegen alle und das graue Auswendiglernen und Abarbeiten des Lehrplans. Auf subtile Weise soll man auf den unmoralischen Kampf in der Wirtschaft vorbereitet werden, wo man am Besten nur sich selbst der Nächste ist, keine Kritik äußert, sondern die Schnauze hält und seinen Zweck im Getriebe erfüllt. Man soll nicht mit-gestalten, nichts in Frage stellen, man soll einfach nur Noten abliefern.

Dass die Verhältnisse auch schon schlimmer waren ändert nichts daran, dass man sie immernoch verbessern kann. Bildung sollte nicht klassenform haben, sondern allen vermittelt werden, mit Abwechslung, Motivation und Raum für Talente. Das geht aber nur, wenn Lehrer und Schüler den Bildungsprozess mitgestalten können. Warum muss es ein mehrgliedriges Schulsystem geben? Warum keine Gesamtschule?

Sathington Willoughby
31.05.2010, 13:57
1. Die reichen Studenten kriegen die Bildung in den Arsch geschoben, auf dass sie ja genussvoll in die feine Gesellschaft aufsteigen... 2. und damit ärmere Menschen diese Chance erhalten, müssen sie arbeiten, arbeiten und nochmal arbeiten. ( Arschkriechereien, Tritte von oben.. und die Möglichkeit inbegriffen es trotz höherem Potential dann doch nicht zu schaffen)
3. Also: Viel, viel mehr Leistung bringen, als die von vornherein besser Privilegierten. Diese Scheiße nennt man dann auch gleich 'Leistungsgesellschaft'... vielleicht glaubt man sogar daran, wenn einem die graue Substanz fehlt.
4. Aber in Wahrheit bedeutet Klassengesellschaft sozialer Kampf auf allen Ebenen bei gleichzeitiger Vergeudung des Potentials Vieler.
1. Falsch. Das mag vielleicht für die allerreichsten gelten, aber das ist Sache der Eltern, ob sie mit ihrem Geld ihre Kinder sponsoren (zum Allgemeinwohl) oder ob sie es verprassen. Ich halte Ersteres für besser.
2. Studenten bekommen Bafög. AUch ich habe, ohne vorher Geld zu haben, eine Zusatzausbildung gemacht und musste danach ca. 30.000 DM auf Raten zurückbezahlen. Die ultimative Gerechtigkeit gibt es nicht und wird es nie geben, aber die Chancen sind da und das ist das Wesentlichen
3. Unsinn. Ein Arbeiterkind muss nicht viel, viel mehr Leistung bringen. Wenn die Eltern hinter ihm sehen, hat es dieselben Chancen.
4. Aha, darum geht es: einen Klassenkampf herbeireden.
Lass dir gesagt sein: nie war es so einfach, die "Klasse" zu wechseln. Bildungsangebote gibt es zuhauf, Anreize dazu und Förderungen noch obendrein.
Wer ohne Abschluss bleibt, ist selbst dran schuld.
Sorry, wenn du Klassenkampf willst, such die ein anderes Land.

politisch Verfolgter
31.05.2010, 14:50
"bezahlte Arbeit" ist wahnhafte Störung, die per ArbeitsgesetzDreck indoktriniert wird.
Anbieterprofit bedingt Netzwerkeffizienz zwecks Kaufkraftmaximierung per Erwerbsphase.
Immer bezahlen alles dazu möglichst kaufkräftige Nachfrager.
Arbeiten heißt, sie mental leistungsadäquat und high tech vernetzungseffizient bedienen zu können.
Der Sozialstaat ist eingeführt, das zu unterbinden.
Dabei gibst für Villa&Porsche und für immer noch weiter mehr grenzenlos viel zu tun.
Es geht nicht um KlassenIdiotie, sondern um Anbieterprofit aus Netzwerkeffizienz, also um mentale Leistungsadäquanz und um leistungsanteilige Profitabschöpfung.
Wahnhaft arbeitnehmerisch versaut DenkGestörte haben Probleme, diese ökonomische Vernunft wahrzunehmen bzw. zu entwickeln.

Leila
31.05.2010, 15:59
[…] 3. Unsinn. Ein Arbeiterkind muss nicht viel, viel mehr Leistung bringen. Wenn die Eltern hinter ihm sehen, hat es dieselben Chancen. […]

Ohne Kommentar.

politisch Verfolgter
31.05.2010, 16:40
Es geht um AnbieterNachwuchs.
Das ist arbeitsgesetzlich unterbunden.

Mütterchen
31.05.2010, 19:17
...... Warum muss es ein mehrgliedriges Schulsystem geben? Warum keine Gesamtschule?

Eine Gesamtschule halte ich für ein Modell, das zwar um Chancengleichheit bemüht ist, diese aber nicht verwirklichen kann. Ich fürchte, dabei wird einfach nur ein Mittelmaß rauskommen - vielleicht ohne Schlusslichter, dafür aber auch ohne eine echte Spitze. Das halte ich auch nicht für gerecht.

Und, aber das hatte ich schon mehrmals geschrieben, Kinder - Schüler werden nicht nur durch die Schule geformt und gefördert.

politisch Verfolgter
31.05.2010, 19:29
Das mentale Leistungsprofil ist ab 3 Jahren bis Schulabschluß 3-5mal außerschulisch wiss. zu objektivieren.
Mit goldenen Entwicklungsumgebungen ist auf goldene Anbieternetze vorzubereiten, um damit den mentalen %Rang in denselben Eink.-%Rang umzumünzen.
Wer weniger leisten will, als er könnte, hat dann weniger Einkommen.
Es muß aber gewußt werden können, wozu er eigentlich imstande sein könnte.
Niemand darf per Gesetz für fremde Finanzbelange zuständig erklärt werden.