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Vollständige Version anzeigen : Wie heilig ist die Ehe wirklich?



Cash!
19.05.2010, 22:24
Bekanntlich wird über die Ehe, gerade wenn sie auch Homosexuellen gegenüber geöffnet werden soll, und ihre Heiligkeit oft gestritten.

Aber wie "christlich" und wie "heilig" ist die Ehe wirklich? Fakt ist, dass es die Instituition "Ehe" lange vor dem Christentum gab. Jetzt nachträglich eien Heiligkeit herbeizureden stößt sich also nicht nur mit den geschichtlichen, sondern auch mit den biblischen Fakten.

Luther beispielsweiese hat mit der Unsitte, dass selbst noch der größte Sünder (Kinderschänder, Mörder, Vergewalitiger) sich durch einen einfachen finanziellen Ablass an Rom retten konnte, schluss gemacht.

Er hat ebenso mit der ausufernden Sakramenstlehre der päpstlichen Kirchen gebrochen. Für Luther konnte nur das ein Sakrament sein, was von Jesus selbst als solches bestimmt wurde. Die Ehe gehörte für ihn nicht dazu.
Spitzfindig und eloquent wie Luther war hat er das in einer seiner einflussreichsten Reformtexte auch bemerkt. Über die Ehe schreibt er in seiner Schrift "Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche":


Die Ehe wird nicht allein ohne jeden Schriftbeweis für ein Sakrament gehalten, sondern sie ist auch durch die gleichen Überlieferungen, nach denen sie als ein Sakrament gerühmt wird, zum reinen Spott geworden. Das wollen wir einmal betrachten. Wir haben gesagt, dass in jedem Sakrament das Wort der göttlichen Verheißung enthalten ist, das derjenige glauben muss, der das Zeichen empfängt, und dass das Zeichen allein kein Sakrament sein könne. Nun liest man aber nirgends, dass der irgendwelche Gnade bei Gott erlange, der eine Ehefrau nimmt. Ja, es ist von Gott der Ehe nicht einmal ein Zeichen gegeben. Denn nirgends liest man, dass die Ehe von Gott gestiftet sei, damit sie etwas versinnbildliche, obwohl alles, was sichtbar geschieht, als Abbild und Allegorie der unsichtbaren Dinge verstanden werden kann. Aber dennoch sind die Abbilder und Allegorien nicht Sakramente <in dem Sinne>, wie wir von den Sakramenten reden.

Weiter: weil die Ehe von Anfang der Welt bestanden hat und bei den Ungläubigen noch bis zum Augenblick besteht, so gibt es keinen Grund dafür, dass die Ehe ein Sakrament des neuen Gesetzes und der Kirche allein genannt werden kann. Denn die Ehen der Väter waren nicht weniger heilig als unsere, und die Ehen der Ungläubigen sind nicht weniger echte Ehen als die der Gläubigen - und doch halten sie es bei denen nicht für ein Sakrament. Außerdem sind bei den Gläubigen auch gottlose Eheleute, die viel gottloser sind als die Heiden selbst. Warum soll denn hier die Ehe ein Sakrament genannt werden, aber nicht bei den Heiden? Oder wollen wir von der Taufe und der Kirche so närrisch reden, wie es manche halten, nämlich: das zeitliche Regiment ist nirgends anders als in der Kirche, ebenso sei die Ehe nur im Raume der Kirche ein Sakramente. Das sind kindische und lächerliche Redereien, durch die wir uns dem Spott der Ungläubigen über unsere Unwissenheit und Unbedachtsamkeit aussetzen.
http://bitflow.dyndns.org/german/MartinLuther/Von_Der_Babylonischen_Gefangenschaft_Der_Kirche.ht ml#_Toc11670837

Seine Hauptargumente sind also:
1. Die Ehe ist nicht von Jesus gestiftet, kann also kein Sakrament sein.
2. Niemand kommt in den Genuss der "göttlichen Verheißung" nur weil er heiratet.
3. Die Ehe gab es lange vor Jesus
4. Die Ehen der "Ungläubigen" sind nicht weniger wert als die der Christen.
5. Viele gottlose Sünder, schlimmer als jeder Heide würden in christlicher Ehe leben, wie kann soetwas heilig sein?

So wird es heute auch in den lutherischen Kirchen gehalten. Die Ehe ist kein Sakrament mehr, durch die man in den genuss der Gnade Gottes kommt.

Hat Luther hier recht? Ist die Ehe gar nicht so heilig, wie die Welschen in Rom das immer behaupten?

heide
20.05.2010, 06:41
Bekanntlich wird über die Ehe, gerade wenn sie auch Homosexuellen gegenüber geöffnet werden soll, und ihre Heiligkeit oft gestritten.

Aber wie "christlich" und wie "heilig" ist die Ehe wirklich? Fakt ist, dass es die Instituition "Ehe" lange vor dem Christentum gab. Jetzt nachträglich eien Heiligkeit herbeizureden stößt sich also nicht nur mit den geschichtlichen, sondern auch mit den biblischen Fakten.

Luther beispielsweiese hat mit der Unsitte, dass selbst noch der größte Sünder (Kinderschänder, Mörder, Vergewalitiger) sich durch einen einfachen finanziellen Ablass an Rom retten konnte, schluss gemacht.

Er hat ebenso mit der ausufernden Sakramenstlehre der päpstlichen Kirchen gebrochen. Für Luther konnte nur das ein Sakrament sein, was von Jesus selbst als solches bestimmt wurde. Die Ehe gehörte für ihn nicht dazu.
Spitzfindig und eloquent wie Luther war hat er das in einer seiner einflussreichsten Reformtexte auch bemerkt. Über die Ehe schreibt er in seiner Schrift "Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche":


http://bitflow.dyndns.org/german/MartinLuther/Von_Der_Babylonischen_Gefangenschaft_Der_Kirche.ht ml#_Toc11670837

Seine Hauptargumente sind also:
1. Die Ehe ist nicht von Jesus gestiftet, kann also kein Sakrament sein.
2. Niemand kommt in den Genuss der "göttlichen Verheißung" nur weil er heiratet.
3. Die Ehe gab es lange vor Jesus
4. Die Ehen der "Ungläubigen" sind nicht weniger wert als die der Christen.
5. Viele gottlose Sünder, schlimmer als jeder Heide würden in christlicher Ehe leben, wie kann soetwas heilig sein?

So wird es heute auch in den lutherischen Kirchen gehalten. Die Ehe ist kein Sakrament mehr, durch die man in den genuss der Gnade Gottes kommt.

Hat Luther hier recht? Ist die Ehe gar nicht so heilig, wie die Welschen in Rom das immer behaupten?

Da ich Lutheraner bin, ist dieser Beitrag für mich nicht neu. Als ich kirchlich geheiratet hatte (1976), gab es auch den Schluss-Satz....bis das der Tod uns scheide....auch nicht mehr.
Ich habe das einmal hinterfragt. Mir wurde erzählt, dass der Tod einer Ehe nichts mit dem irdischen Tod zu tun hat.
Halten wir es also mit dem AT - und dem Scheidebrief, wenn eine Ehe nicht mehr aufrecht erhalten werden kann, aus welchen Gründen auch immer.

batumi
20.05.2010, 07:05
Da ich Lutheraner bin, ist dieser Beitrag für mich nicht neu. Als ich kirchlich geheiratet hatte (1976), gab es auch den Schluss-Satz....bis das der Tod uns scheide....auch nicht mehr.
Ich habe das einmal hinterfragt. Mir wurde erzählt, dass der Tod einer Ehe nichts mit dem irdischen Tod zu tun hat.
Halten wir es also mit dem AT - und dem Scheidebrief, wenn eine Ehe nicht mehr aufrecht erhalten werden kann, aus welchen Gründen auch immer.

Man erhält einen Scheidebrief, wenn der Ehepartner verstirbt?

maxikatze
20.05.2010, 10:32
Man erhält einen Scheidebrief, wenn der Ehepartner verstirbt?


Ja klar,


ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie. Präsens Indikativ, scheide dahin, scheidest dahin ... Präteritum Indikativ, schied dahin, schiedest dahin, schied dahin....

daher hat das mit dem Scheidebrief schon seine Richtigkeit :D

Klopperhorst
20.05.2010, 10:37
Heiligkeit der Ehe ist naiv. Sie ist eine Zweckverbindung, meist auf wenige Jahre der Kinderaufzucht angelegt und unter besonderen Umständen (Gewöhnungseffekt) auch lebenslang möglich.

---

Felixhenn
20.05.2010, 10:50
Ja klar,


ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie. Präsens Indikativ, scheide dahin, scheidest dahin ... Präteritum Indikativ, schied dahin, schiedest dahin, schied dahin....

daher hat das mit dem Scheidebrief schon seine Richtigkeit :D

Ist verschieden.

Lotos
20.05.2010, 10:50
Die Ehe ist genau dann heilig, wenn irgendwelche Homophoben sie Homosexuellen verbieten wollen.

Ausonius
20.05.2010, 10:55
Luther beispielsweiese hat mit der Unsitte, dass selbst noch der größte Sünder (Kinderschänder, Mörder, Vergewalitiger) sich durch einen einfachen finanziellen Ablass an Rom retten konnte, schluss gemacht.

Ganz erledigt ist das Thema unter Protestanten nicht. Es gibt - gerade unter evangelikalen Amerikanern - etliche, die anstelle des Ablasses die Buße und das Bekenntnis zu Gott gestellt haben. Also sprich, auch ein einfaches Sündenbekenntnis auf dem Sterbebett kann vor der Hölle retten. Insofern ist das zwar ein Fortschritt, als dass zumindest nicht mehr viel Geld fürs Seelenheil berappt werden muss; aber es zeigt, dass es auch im protestantischen Bereich Strömungen gibt, bei denen Gottgläubigkeit als einziger Wert ausreicht.

Felixhenn
20.05.2010, 10:56
Bekanntlich wird über die Ehe, gerade wenn sie auch Homosexuellen gegenüber geöffnet werden soll, und ihre Heiligkeit oft gestritten.



Eine homosexuelle Lebensgemeinschaft würde ich nicht als Ehe im kirchlichen Sinne betrachten und deshalb ist das wohl kaum vergleichbar. Ich halte es schon für richtig, dass Homosexuelle ihre Gemeinschaft rechtlich absichern können, das muss aber ja wohl nicht unbedingt von der Kirche befürwortet werden. Wir haben Trennung von Staat und Kirche und sollten rechtliche Lebensgemeinschaft und kirchliche Ehe differenziert betrachten.

maxikatze
20.05.2010, 10:57
Ist verschieden.


Wie verschieden ?
Im Sinne von unterschiedlich oder im Sinn von verstorben ?
Das sind zwei verschiedene/unterschiedliche Dinge ?:D

GnomInc
20.05.2010, 10:59
Die Ehe ist genau dann heilig, wenn irgendwelche Homophoben sie Homosexuellen verbieten wollen.

Mal abgesehen von der sozialen Komponente -welche bei Homosexuellen eher auf
Erlangung eines gesellschaftlichen Status abzielt .....
( wobei fraglich ist , was das der Gesellschaft nützt ...)

Homosexuellen -Ehe würde dann Sinn machen ,sobald sich diese Klientel
durch Sprossung oder Knospung vermehren könnte :cool2::cool2::cool2:

Bald werden sie darauf bestehen , das Ziel durch Klonen zu erlangen....:cool:

Felixhenn
20.05.2010, 11:03
Wie verschieden ?
Im Sinne von unterschiedlich oder im Sinn von verstorben ?
Das sind zwei verschiedene/unterschiedliche Dinge ?:D

Suche es Dur raus. Ich wollte nur Dein Wortspiel etwas weiterführen.

Marlen
20.05.2010, 11:54
Was an der Ehe "heilig" sein soll, da muss man erst mal drauf kommen. :D

Die Ehe ist ein Machwerk des Staates, so kann er bis in die Beziehungen
zwischen Menschen hineinfunktionieren.

Er finanziert sie wenn sie Kinder machen .... wenn sie keine machen müssen
sie die bezahlen, die welche machen. :whateva:

Früher war Ehe Absicherung ... Frau musste sich zur Verfügung stellen
- sonst hätte sie - dank der bescheuerten Gesetze - nicht existieren können.

Blödsinnigerweise gab es damals für Frauen keine Arbeitsplätze und wenn
.... dann mussten sie Männi um Erlaubnis betteln ....

Heute ist Ehe nur erforderlich, wenn man Kinder will ... wegen der finanziellen
Vorteile.

Zusammenhalten - ohne Gelübte und Versprechung - finde ich wertvoller.

maxikatze
20.05.2010, 12:16
Vor allem diese Anwaltspflicht bei Scheidungen finde ich überholt. Wenn sich die Nochverheirateten über die Trennung einig ist und Klarheit herrscht, halte ich das für überflüssig.

GG146
20.05.2010, 12:19
Vor allem diese Anwaltspflicht bei Scheidungen finde ich überholt. Wenn sich die Nochverheirateten über die Trennung einig ist und Klarheit herrscht, halte ich das für überflüssig.

Für die scheidungswilligen Eheleute ist das überflüssig, aber nicht für die Anwaltslobby in den Parlamenten.

Marlen
20.05.2010, 12:19
Vor allem diese Anwaltspflicht bei Scheidungen finde ich überholt. Wenn sich die Nochverheirateten über die Trennung einig ist und Klarheit herrscht, halte ich das für überflüssig.

Ohne Ehe braucht man keinen Anwalt .... man sagt "das wars" :D

Peg Bundy
20.05.2010, 12:30
Ehe ist überflüssig und gleich gar nicht heilig.
Obwohl wir verheiratet sind, habe ich meinen Namen beibehalten. Ob bei Bankgeschäften oder sonst. Rechnungslegungen, dieser Umstand wird in kaum einer Institution anerkannt. Der Telefonanbieter spricht nicht mit mir, wenn es Probleme gibt und die GEZ hab ich ebenfalls ständig im Nacken sitzen. usw.
Nichtmal das Vorweisen der Eheurkunde kann die Arschlöcher überzeugen, weil
OT:
Sie könnten ja in Trennung leben oder schon geschieden sein

Nicht die Ehe zählt, sondern scheinbar nur der Name. :rolleyes:

Lotos
20.05.2010, 14:02
Mal abgesehen von der sozialen Komponente -welche bei Homosexuellen eher auf
Erlangung eines gesellschaftlichen Status abzielt .....
( wobei fraglich ist , was das der Gesellschaft nützt ...)

Homosexuellen -Ehe würde dann Sinn machen ,sobald sich diese Klientel
durch Sprossung oder Knospung vermehren könnte :cool2::cool2::cool2:

Bald werden sie darauf bestehen , das Ziel durch Klonen zu erlangen....:cool:

Falsch, da die Ehe kein Instrument zum Zedugen von Kindern ist.
Das würde bedeuten, dass allgemein alle verheirateten Paare Kinder kriegen, unverheiratete dies nicht tun.
Homosexuelle müssen nicht kirchlich heiraten, eine standesamtliche Hochtzeit, welche sie mit Heterosexuellen gleichstellt ist jedoch zwecks Gleichbehandlung aller Menschen nötig.

Cash!
20.05.2010, 19:36
Ganz erledigt ist das Thema unter Protestanten nicht. Es gibt - gerade unter evangelikalen Amerikanern - etliche, die anstelle des Ablasses die Buße und das Bekenntnis zu Gott gestellt haben. Also sprich, auch ein einfaches Sündenbekenntnis auf dem Sterbebett kann vor der Hölle retten. Insofern ist das zwar ein Fortschritt, als dass zumindest nicht mehr viel Geld fürs Seelenheil berappt werden muss; aber es zeigt, dass es auch im protestantischen Bereich Strömungen gibt, bei denen Gottgläubigkeit als einziger Wert ausreicht.

Die haben mit Luther nichts zu tun...nicht jeder nichtkatholische/orthodoxe Christ ist Lutehraner!

Frank
20.05.2010, 19:44
Aber wie "christlich" und wie "heilig" ist die Ehe wirklich? Fakt ist, dass es die Instituition "Ehe" lange vor dem Christentum gab. Jetzt nachträglich eine Heiligkeit herbeizureden stößt sich also nicht nur mit den geschichtlichen, sondern auch mit den biblischen Fakten.
...gekürzt...

Ich bin verheiratet, Atheist und mir ist meine Ehe heilig.

EinDachs
20.05.2010, 19:47
Mal abgesehen von der sozialen Komponente -welche bei Homosexuellen eher auf
Erlangung eines gesellschaftlichen Status abzielt .....
( wobei fraglich ist , was das der Gesellschaft nützt ...)


Nützt es der Gesellschaft denn jemals was, wenn einzelne ihren Status verbessern?


Homosexuellen -Ehe würde dann Sinn machen ,sobald sich diese Klientel
durch Sprossung oder Knospung vermehren könnte :cool2::cool2::cool2:

Ja, dann sollt man sie adoptieren lassen.
Wie die unfruchtbaren Ehepaare das schon seit Jahrhunderten tun. Ganz ohne, dass ihnen jemand die Eheschließung verbieten will.

Cash!
20.05.2010, 20:33
Ich hab den Eingangsbeitrag vielleicht falsch eingeleitet. Aber es ging mir eigentlich weniger um Homo-Ehe und co. als vielmehr das unterschiedliche Sakramentsverständnis.

Moser
20.05.2010, 20:38
Die Ehe ist genau dann heilig, wenn irgendwelche Homophoben sie Homosexuellen verbieten wollen.

Selber Homo!!

EinDachs
20.05.2010, 20:50
Ich hab den Eingangsbeitrag vielleicht falsch eingeleitet. Aber es ging mir eigentlich weniger um Homo-Ehe und co. als vielmehr das unterschiedliche Sakramentsverständnis.

Naja, du kennst das Forum.
Wenn irgendwo im Hintergrund Homo- oder Muselthematiken lauern, werden die sofort zum Thema.


Und ich als Atheist muss sagen: Mir ist gar nichts heilig, auch nicht die Ehe.

Voortrekker
20.05.2010, 20:55
Die Einehe ist germanisch und damit heilig.

EinDachs
20.05.2010, 21:00
Die Einehe ist germanisch und damit heilig.

Die Germanen waren aber auch große Freunde der Mehrfachehe.

Ajax
20.05.2010, 21:06
Die Germanen waren aber auch große Freunde der Mehrfachehe.

Polygamie gab es nur bei den gehobenen Herrscherschichten. Das einfache Volk praktizierte die Einehe.

Ajax
20.05.2010, 21:07
Und ich als Atheist muss sagen: Mir ist gar nichts heilig, auch nicht die Ehe.

Du musst ein sehr trauriges Leben führen.

Felixhenn
20.05.2010, 21:56
Was an der Ehe "heilig" sein soll, da muss man erst mal drauf kommen. :D

Die Ehe ist ein Machwerk des Staates, so kann er bis in die Beziehungen
zwischen Menschen hineinfunktionieren.

...

Du hast Recht. Ich bin auch für Polygamie. Ein größerer Harem scheitert aber an den Finanzen und man will den Girls ja auch etwas bieten.

Felixhenn
20.05.2010, 21:58
Die Germanen waren aber auch große Freunde der Mehrfachehe.

Ich bin ein Germane (kein Berliner).

batumi
20.05.2010, 22:14
Ich hab den Eingangsbeitrag vielleicht falsch eingeleitet. Aber es ging mir eigentlich weniger um Homo-Ehe und co. als vielmehr das unterschiedliche Sakramentsverständnis.

Ich habe deinen Beitrag richtig interpretiert (war ok geschrieben), aber mir war nicht bekannt, dass die Lutheraner wenn ein Ehepartner verstirbt einen "Scheidebrief" erhalten.

Cash!
20.05.2010, 22:24
Ich habe deinen Beitrag richtig interpretiert (war ok geschrieben), aber mir war nicht bekannt, dass die Lutheraner wenn ein Ehepartner verstirbt einen "Scheidebrief" erhalten.
Das habe ich auch nicht behauptet. Die Aktuelle Praxis der EKD hat mit der Lehre des Martin Luther nur noch wenig zu tun.

heide
21.05.2010, 05:58
Man erhält einen Scheidebrief, wenn der Ehepartner verstirbt?
Nicht im AT. Ist doch wohl klar, sonst würde es den Scheidebrief nicht geben!

Marlen
21.05.2010, 05:59
Du hast Recht. Ich bin auch für Polygamie. Ein größerer Harem scheitert aber an den Finanzen und man will den Girls ja auch etwas bieten.Lass das mal mit dem Harem - sonst hättest Du keine
Zeit mehr für Foren :D

Felixhenn
21.05.2010, 06:02
Lass das mal mit dem Harem - sonst hättest Du keine
Zeit mehr für Foren :D

Man muss ja auch mal ausruhen.

batumi
21.05.2010, 07:25
Nicht im AT. Ist doch wohl klar, sonst würde es den Scheidebrief nicht geben!

Ich habe lediglich eine schlichte Frage formuliert, für eine schlichte Antwort wäre ich dankbar.

Also: Erhält man (Lutheraner) einen "Scheidebrief", wenn der Ehepartner verstirbt?

henriof9
21.05.2010, 07:35
Vor allem diese Anwaltspflicht bei Scheidungen finde ich überholt. Wenn sich die Nochverheirateten über die Trennung einig ist und Klarheit herrscht, halte ich das für überflüssig.

Was nur in den seltensten Fällen auch so bleibt.
Spätestens wenn sich Freunde, Verwandte oder die Kinder ihren Senf dazu geben ist es vorbei mit der Klarheit und Einigkeit.

Aber zum Thema.

Ich denke das man im Bezug auf die Ehe und deren Heiligkeit dies nur unter christlichen Aspekten sehen kann, also nur dann wenn es eine kirchliche Eheschließung gewesen ist.

Was nichts daran ändert, daß auch nur standesamtlich geschlossene Ehen von den Partnern als heilig betrachtet werden kann.

batumi
21.05.2010, 10:47
Was nur in den seltensten Fällen auch so bleibt.
Spätestens wenn sich Freunde, Verwandte oder die Kinder ihren Senf dazu geben ist es vorbei mit der Klarheit und Einigkeit.

Aber zum Thema.

Ich denke das man im Bezug auf die Ehe und deren Heiligkeit dies nur unter christlichen Aspekten sehen kann, also nur dann wenn es eine kirchliche Eheschließung gewesen ist.

Was nichts daran ändert, daß auch nur standesamtlich geschlossene Ehen von den Partnern als heilig betrachtet werden kann.

Abgesehen daovn ist es durchaus denkbar, dass sich ein Partner aus dieser einvernehmlichen Geschichte einen Vorteil erwirkt.

Bei einveständlichen Scheidungen ist es jedoch möglich einen gemeinsamen Anwalt zu beauftragen, das ist kostengünstiger.

henriof9
21.05.2010, 11:34
Abgesehen daovn ist es durchaus denkbar, dass sich ein Partner aus dieser einvernehmlichen Geschichte einen Vorteil erwirkt.

Bei einveständlichen Scheidungen ist es jedoch möglich einen gemeinsamen Anwalt zu beauftragen, das ist kostengünstiger.

Das stimmt zwar, hat aber nur einen Haken.
Auch bei einem gemeinsamen Anwalt ist das Paar ja nicht davor gefeiht das es Beeinflussungen unterleigt welche die anfängliche Klarheit dann doch nichtmehr als so klar erkennen lassen.
Und dann, ist der Anwalt demjenigen verpflichtet, der ihn als erstes beauftragt hat, vom Vorteil dessen Klienten dann mal ganz abgesehen.

Ein gemeinsamer Anwalt ist nur dann zu empfehlen wenn beide kein Vermögen haben, keine Kinder da sind und Unterhaltszahlungen gänzlich obsolet sind- und das ist alles sehr selten der Fall.

Efna
21.05.2010, 12:26
Polygamie gab es nur bei den gehobenen Herrscherschichten. Das einfache Volk praktizierte die Einehe.

Naja bei den Germanen gab es die Polygamie, die Polyandrie und die Monogamie. Tacitus behauptete die Germanen lebten Monogam was aber nicht stimmte(wie so vieles über das Leben der Germanen von Tacitus, auch wenn die Geschichte und Lage der Stämme richtig war die Beschreibung der Bräucvhe und das Leben war nicht wirklich sehr überzeugend.
Christliche Missionare berichtete das sie das Volk auffordern musste die Mehrfachehen zu lösen was zeigt das sie durchaus weit verbreitet war.

batumi
21.05.2010, 12:45
Das stimmt zwar, hat aber nur einen Haken.
Auch bei einem gemeinsamen Anwalt ist das Paar ja nicht davor gefeiht das es Beeinflussungen unterleigt welche die anfängliche Klarheit dann doch nichtmehr als so klar erkennen lassen.
Und dann, ist der Anwalt demjenigen verpflichtet, der ihn als erstes beauftragt hat, vom Vorteil dessen Klienten dann mal ganz abgesehen.

Ein gemeinsamer Anwalt ist nur dann zu empfehlen wenn beide kein Vermögen haben, keine Kinder da sind und Unterhaltszahlungen gänzlich obsolet sind- und das ist alles sehr selten der Fall.

Nun wenn die anfängliche Klarheit getrübt wird (durch was auch immer), steht die Option eines zweiten Anwalts immer noch offen. Einen einseitigen Vorteil zu Gunsten EINES Klienten sollte aus standesrechtlichen und moralischen Gesichtspunkten eigentlich ausgeschlossen sein.

Einvernehmliche Scheidungen sind heutzutage nicht unüblich. Meist wurde vorher schon alles aufgeteilt und es gibt nicht zu zanken. Streit und Gedöns kommt meist ins Spiel, wenn Kinder involviert sind oder sich eine Seite nicht an getroffene Vereinbarungen hält.

Die Ehe als solche - wie meine Eltern/Großeltern - sie kannten und auch ich lebe, gibt es immer seltener. Die Gesellschaft scheint das Familienmodell als antiquiert zu betrachten und die Ehezeit eher als so eine Art Leasingzeit eines Lebenspartners anzusehen (überspitzt formuliert), dabei ist es völlig schnuppe, ob die Ehe lediglich standesamtlich oder in Verbindung mit der kirchlichen Trauung geschlossen wurde. Vertrach is Vertrach, Verträge können storniert werden und werden gebrochen, abgeändert oder aufgelöst. Viele Menschen sind weder willens noch bereit sich auch den schlechten Seiten einer ehelichen Verbindung zu stellen, wenns nicht mehr so genehm ist, wird eben geschieden.

Das ist traurig, jedoch nur meine Sicht der Dinge.

EinDachs
21.05.2010, 19:18
Polygamie gab es nur bei den gehobenen Herrscherschichten. Das einfache Volk praktizierte die Einehe.

Wohl auch deshalb, weil mehr Frauen durchfüttern einen gewissen Wohlstand vorraussetzen. Und ich würd auch die Herrschaftsschichten als Teil der Germanen betrachten.


Du musst ein sehr trauriges Leben führen.

Aha.
Wie kommst du zu dem gewagten Schluss?

heide
21.05.2010, 19:41
Ich habe lediglich eine schlichte Frage formuliert, für eine schlichte Antwort wäre ich dankbar.

Also: Erhält man (Lutheraner) einen "Scheidebrief", wenn der Ehepartner verstirbt?
Nein nur zu Lebzeiten bekommen die Lutheraner ein Orginal vom Familiengericht, wenn die Ehe geschieden ist.
Alles kapito?

Ajax
21.05.2010, 21:16
Wohl auch deshalb, weil mehr Frauen durchfüttern einen gewissen Wohlstand vorraussetzen. Und ich würd auch die Herrschaftsschichten als Teil der Germanen betrachten.

Angehörige der Herrscherkaste hatte in den meisten Kulturen neben ihrer Ehefrau mehrere Nebenfrauen. Das ist nun nichts Besonderes. Aber es war auch nur ihnen vorbehalten. Deswegen denke ich nicht, dass der einfache Germane, der sich seine Hütte mit Familie und Vieh teilen musste, dort noch weitere Nebenfrauen unterbringen konnte und durfte.



Aha.
Wie kommst du zu dem gewagten Schluss?

Nichts in der Welt zu haben, was einem heilig und erhaltenswürdig ist, kann keine Erfüllung bieten. Die Ersatzerfüllung äußert sich dann in einer Sinnsuche im Diesseitigen und Materiellen, sprich Betäubung durch Hedonismus und andere Genüsse und Gelüste. Das mag dem geistig Armen reichen. Für einen Menschen kann das aber keine Erfüllung bieten. Die Suche nach Transzendenz und abstrakten Werten ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Wer dieses Bedürfnis verloren hat, hat auch einen Teil seines Menschseins verloren, denn das materielle Hier und Jetzt allein macht nicht glücklich. Vielleicht hast du schonmal ein Mädchen geliebt. Dann wirst du wissen, dass es nichts Schöneres und Höheres gibt. Dass dieses eine abstrakte Gefühl ausreicht, um vollkommen glücklich zu machen. Alles andere sind nur flüchtige Genüsse. Vermutlich gehörst du aber zu denjenigen, die Liebe auch nur als chemischen Vorgang im menschlichen Körper ansehen. Naja, jedem das seine.

batumi
22.05.2010, 06:55
Nein nur zu Lebzeiten bekommen die Lutheraner ein Orginal vom Familiengericht, wenn die Ehe geschieden ist.
Alles kapito?

Na ja . . der von dir erwähnte "Scheidebrief" ist also ein staatliches und kein kirchliches Dokument, also die Bestätigung vom Gericht, dass die Ehe geschieden wurde.

Ajax
22.05.2010, 16:01
Hallo Cash!

Welche Relevanz hat es denn, ob die Ehe heilig ist oder nicht? Und was verstehst Du überhaupt unter "heilig"?

Vielleicht etwas banal, aber wenn mehr Menschen die Ehe noch als heilig ansehen würden und nicht bloß als Gemeinschaft auf Zeit, wären meiner Ansicht nach Scheidungen deutlich seltener. Die Reduzierung der Ehe auf eine rein rechtliche Vertragsebene nimmt viel von ihrem Zauber. Jemand, der die Ehe als heilig ansieht, von Gott gestiftet, zur Treue verpflichtend, der wird eine weitaus stabilere und glücklichere Ehe führen. Beim kleinsten Streit fängt es heute doch schon an zu krachen, weil jeder nur an sich denkt. Da ist dann die Scheidung nicht mehr weit. Jemand, der einen Schwur oder Treueeid vor Gott abgelegt hat, wird sich durch solche Dinge nicht so leicht erschüttern lassen.

Krabat
22.05.2010, 17:50
Ein "Kontrakt", also ein Vertrag, ist die Ehe zwischen Mann und Frau im Islam und seit Luther leider auch für Protestanten.

Im Islam sagt der Mann dreimal "Wir sind geschieden" (oder so etwas ähnliches) und schon ist der "Vertrag Ehe" aufgekündigt. Heilig ist dort an der Ehe nichts.

Von Luther wiederum stammt der Spruch "Die Ehe ist ein weltlich Ding". Das heißt, auch hier ist die Ehe nichts Heiliges. Deshalb denkt man im Lutheranismus auch darüber nach, analog der Eheschließung ein Scheidungsritual einzuführen.

Das Denken, eine Ehe sei heilig, ist katholisch. Die katholische Ehe ist ein Sakrament, das Gott selbst in Form des Heiligen Geistes, des sacra mens, schließt.

EinDachs
22.05.2010, 17:55
Nichts in der Welt zu haben, was einem heilig und erhaltenswürdig ist,

Ah, da ist schon der Gedankenfehler.
Erhaltenswürdig ist ein ganz anderes Wort als heilig.

Schau, das Wörtlein "heilig" wird immer dann verwendet, wenn man (meist zum Zwecke des Machterhalts) den Status Quo auf alle Zeiten festschreiben will. Es gibt keinen veränderungsfeindlicheren Begriff als "heilig", weil bei ihm allein das Hinterfragen schon sündhaft ist. Das ist auch der schönste Unterschied zu "erhaltenswert": Bei erhaltenswerten Dingen, muss man angeben, wieso die überhupt erhaltenswert sind. Mit "heilig" kann man auch den größten Bullshit betiteln und so versuchen ihn dem Diskurs zu entziehen.
Konkretes Bsp: Ehe. Leute die sie für etwas heiliges erklären, wollen damit nur die Debatte verhindern, wer wann unter welchen Umständen heiraten darf (und das man es sich nachher anders überlegen kann)


Die Suche nach Transzendenz und abstrakten Werten ist ein Grundbedürfnis des Menschen.

Abstrakte Werte gehen ganz ohne Transzendenz.
Transzendenz ist in meinen Augen nur die krebsartige Verselbsständigung des eigentlich nützlichen abstrakten Denkens. Und das Grundbedürfnis nach Transdenz verspühr ich eben nicht wirklich. Es gibt genug in der Materiellen Welt, was ich für erhaltenswert und gut finde, ganz ohne dass ich mir sakral-esoterisches Zeug einreden lassen muss.


Wer dieses Bedürfnis verloren hat, hat auch einen Teil seines Menschseins verloren, denn das materielle Hier und Jetzt allein macht nicht glücklich.

Nur, was ist wenn ich dieses Bedürfnis nie gehabt hab? Vmtl ist das auch der Grund, wieso ich es nie vermisst hab. Und ob du's glaubst oder nicht, ich bin trotzdem ganz glücklich.


Vielleicht hast du schonmal ein Mädchen geliebt. Dann wirst du wissen, dass es nichts Schöneres und Höheres gibt.
Selbiges war im Hier und Jetzt und nicht im geringsten transzendent oder gar heilig.

Der Vergleich kommt an solchen Stellen überraschend oft (ich frage mich wieso) und ich kann da stets nur Nietzsche zitieren:
"Es gibt zuwenig Liebe und Güte auf dieser Welt, um davon noch was an eingebildete Wesen zu verschwenden".

marc
22.05.2010, 17:57
Vielleicht etwas banal, aber wenn mehr Menschen die Ehe noch als heilig ansehen würden und nicht bloß als Gemeinschaft auf Zeit, wären meiner Ansicht nach Scheidungen deutlich seltener. Die Reduzierung der Ehe auf eine rein rechtliche Vertragsebene nimmt viel von ihrem Zauber.

Immer wieder zitierenswert:


Des Rechts der häuslichen Gesellschaft erster Titel: Das Eherecht
§ 24

Geschlechtsgemeinschaft (commercium sexuale) ist der wechselseitige Gebrauch, den ein Mensch von eines anderen Geschlechtsorganen und Vermögen macht (usus membrorum et facultatum sexualium alterius), und entweder ein natürlicher (wodurch seines Gleichen erzeugt werden kann), oder unnatürlicher Gebrauch, und dieser entweder an einer Person ebendesselben Geschlechts, oder einem Tiere von einer anderen als der Menschen-Gattung: welche Übertretungen der Gesetze, unnatürliche Laster (crimina carnis contra naturam), die auch unnennbar heißen, als Läsion der Menschheit in unserer eigenen Person, durch gar keine Einschränkungen und Ausnahmen wider die gänzliche Verwerfung gerettet werden können.
Die natürliche Geschlechtsgemeinschaft ist nun entweder die nach der bloßen tierischen Natur (vaga libido, venus volgivaga, fornicatio), oder nach dem Gesetz. – Die letztere ist die Ehe (matrimonium), d.i. die Verbindung zweier Personen verschiedenen Geschlechts zum lebenswierigen wechselseitigen Besitz ihrer Geschlechtseigenschaften. – Der Zweck, Kinder zu erzeugen und zu erziehen, mag immer ein Zweck der Natur sein, zu welchem sie die Neigung der Geschlechter gegeneinander einpflanzte; aber daß der Mensch, der sich verehlicht, diesen Zweck sich vorsetzen müsse, wird zur Rechtmäßigkeit dieser seiner Verbindung nicht erfordert; denn sonst würde, wenn das Kinderzeugen aufhört, die Ehe sich zugleich von selbst auflösen.
Es ist nämlich, auch unter Voraussetzung der Lust zum wechselseitigen Gebrauch ihrer Geschlechtseigenschaften, der Ehevertrag kein beliebiger, sondern durchs Gesetz der Menschheit notwendiger Vertrag, d.i., wenn Mann und Weib einander ihren Geschlechtseigenschaften nach wechselseitig genießen wollen, so müssen sie sich notwendig verehlichen, und dieses ist nach Rechtsgesetzen der reinen Vernunft notwendig.

Aus Kants Metaphysik der Sitten
http://www.zeno.org/Philosophie/M/Kant,+Immanuel/Die+Metaphysik+der+Sitten/Erster+Teil.+Metaphysische+Anfangsgr%C3%BCnde+der+ Rechtslehre/1.+Teil.+Das+Privatrecht+vom+%C3%A4u%C3%9Feren+Mei n+und+Dein+%C3%BCberhaupt/2.+Hauptst%C3%BCck.+Von+der+Art,+etwas+%C3%84u%C3% 9Feres+zu+erwerben/3.+Abschnitt.+Von+dem+auf+dingliche+Art+pers%C3%B6 nlichen+Recht
:))

heide
23.05.2010, 06:11
Na ja . . der von dir erwähnte "Scheidebrief" ist also ein staatliches und kein kirchliches Dokument, also die Bestätigung vom Gericht, dass die Ehe geschieden wurde.

...ist die Grundlage für eine Ehescheidung der nicht kath. Kirchen!

Alion
23.05.2010, 07:28
Nun wie heilig einem etwas oder jemand ist muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.

Bei meiner Ehe handelt es sich nicht um eine Zweckgemeinschaft und sie ist mir sehr wohl heilig. Ich habe immer gesagt ich heirate nur einmal im Leben und erst dann, wenn ich sicher bin die richtige Frau dafür gefunden zu haben. Bei mir hat das funktioniert.

Ich halte nichts davon mehrfach geschieden zu sein, oder aus nur noch steuerlichen Gründen verheiratet.

Wie andere das sehen wollen sei ihnen freigestellt.


Alion

Mütterchen
23.05.2010, 07:41
Ich lebe ja in einer Ehe. Sie wurde standesamtlich wie auch kirchlich besiegelt.

Die standesamtliche fand ich für notwendig, um die rechtliche Lage zu klären. Und genau so lief diese Trauung auch ab. Die Standesbeamtin hat so endrücklich über Recht und Verantwortung und bindende Verpflichtung geredet, dass ich das Gefühl hatte, sie legt es darauf an, dass ich im letzten Moment aufstehe und sage: ich glaube, ich muss mir das alles doch noch mal überlegen. Kann ich mal vor die Tür - nur für einen Moment....?


Diese staatlich abgesegnete Verbindung zwischen mir und meinem Mann brachte uns, wie gesagt, steuerliche Vorteile und rechtliche Absicherung, wir legten fest, dass ich, mein Mann und die zukünftigen Kinder den gleichen Familiennamen tragen etc.

Jetzt hätte ich - von den persönlichen Problemen abgesehen - keine Hemmschwelle, diese staatliche Ehe zu beenden. Ich weiß nicht, ob ich überhaupt noch einmal heiraten würde, wäre ich denn noch einmal in der Situation. Eheähnliche Gemeinschaften erfahren immer mehr Akzeptanz und auch rechtliche Gleichstellung.


Die kirchliche Hochzeit war eine andere Sache.
An dem Tag habe ich einen Bund für das Leben geschlossen, in guten wie in schlechten Tagen, bis dass der Tod uns scheidet.

batumi
24.05.2010, 19:49
...ist die Grundlage für eine Ehescheidung der nicht kath. Kirchen!

Also so richtig blicke ich da noch nicht durch.

Den Scheidebrief der nicht kath. Kirche erhält man, wenn man das Scheidungsurteil vom Gericht vorlegt? Ist das so richtig?

batumi
24.05.2010, 19:57
Vollzitat

Wir haben auch standesamtlich und kirchlich geheiratet, damals noch mit dem Überschwang der Gefühle ;) ich würde heute wieder heiraten, wenn auch aus anderen Gründen. Ich muss weder der Welt, noch der Familie irgendetwas zeigen oder beweisen, steuerliche Vorteile waren und wären kein Grund, es ist - so denke ich - ein tieferes Verständnis für die Partnerschaft verbunden mit Respekt und Vertrauen.

Ich finde es übrigens schön, wenn Paare ihr Ehegelöbnis nach einigen Jahren wiederholen. Aber ich bin diesbezüglich auch ziemlich old-fashioned, und das ist gut so :old: