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Vollständige Version anzeigen : Brasilien, Tuerkei zum Iran.



C-Dur
19.05.2010, 03:22
MOSKAU, 18. Mai 2010

Brasilien und Türkei wollen in Sechser-Gespräche zum Iran einsteigen,

die gegenwärtig von den fünf ständigen Weltsicherheitratsmitgliedern China, Frankreich, Großbritannien, Russland und USA sowie Deutschland geführt werden.
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Am vergangenen Montag hatten Brasilien, die Türkei und der Iran den Entwurf eines Abkommens über den Umtausch von iranischem niedrig angereichertem Uran (bis 3,5 Prozent) gegen hochangereichertes Uran (bis 20 Prozent) für den Forschungsreaktor in Teheran unterzeichnet.
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Laut Dokument soll der Umtausch auf dem Territorium der Türkei erfolgen. Das niedrigangereicherte Uran bleibt Eigentum des Iran, wird aber auf dem Territorium der Türkei bis auf weiteres eingelagert.

Gegenwärtig stimmt die Sechser-Gruppe den Resolutionsentwurf ab, der zusätzliche Sanktionen gegen Teheran zum Inhalt hat. Das Dokument war von den USA erstellt worden.
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"Die Teilnahme der Türkei und Brasiliens an den Iran-Verhandlungen im Format 5+1 wäre natürlich und äußerst wünschenswert", fuhr Garcia fort. "Normal wäre auch, wenn Brasilia und Ankara wenigstens an einem Teil der Gespräche teilnehmen könnten".

Am Dienstag hatte US-Außenministerin Hillary Clinton erklärt, dass sich die USA, China und Russland auf die neue Resolution des Weltsicherheitsrates geeinigt hatten.

http://de.rian.ru/world/20100518/126357718.html
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Die drei EU-Laender haben also noch nicht zugestimmt.
Bin gespannt, ob man der Tuerkei und Brasilien ueberhaupt erlauben wird, mitzuverhandeln. Ich finde deren Vorschlaege wesentlich vernuenftiger, als noch weitere verschaerfte Sanktionen zu verhaengen. So eine Demuetigung fuer ein grossartiges Volk wie die Perser kann dem Frieden gewiss nicht dienlich sein. Dass die grossen Maechte das noch nicht wissen, erstaunt mich.

C-Dur
19.05.2010, 03:38
KIEW, 17. Mai 2010

Nur einen Tag zuvor, am 17. Mai, aeusserte sich Medwedew besorgt: "Zusatzkonsultationen zu neuen Vereinbarungen mit Iran sind erforderlich"

Der russische Präsident Dmitri Medwedew schließt nicht aus, dass die neuen Vereinbarungen mit dem Iran zur Urananreicherung zusätzliche Konsultationen erfordern werden.

„Es müssen unverzüglich Konsultationen unter Teilnahme aller interessierten Seiten, einschließlich des Iran, durchgeführt werden. Ausgehend von ihrem Ergebnis werden wir entscheiden können, was wir weiter tun müssen und ob die eingebrachten Vorschläge genügen oder eine neue Entscheidung zu treffen ist“, sagte der russische Präsident am Montag in Kiew auf einer Pressekonferenz.

Die Außenminister des Iran, Brasiliens und der Türkei hatten am Montag ein Abkommen über das Projekt zum Austausch von iranischem niedrig angereichertem Uran gegen hoch angereicherten Brennstoff für den Teheraner Forschungsreaktor unterzeichnet. Demnach soll der Austausch auf türkischem Territorium erfolgen. Der Iran ist bereit, 1,2 Tonnen niedrig angereichertes Uran in die Türkei zu schicken und im Austausch dagegen 120 Kilogramm Nuklearbrennstoff zu erhalten.

Laut Medwedew sind auch weitere Konsultationen erforderlich, um festzustellen, ob die im iranisch-brasilianisch-türkischen Abkommen vorgesehene Menge des auszutauschenden Urans ausreichen würde.

Medwedew äußerte seine Zufriedenheit mit dem Ergebnis der Konsultationen. Ihm zufolge ist es gelungen, das komplizierteste Problem im iranischen Atomprogramm zu besprechen. Auch gebe es den Wunsch, niedrig angereichertes Uran gegen hoch angereichertes in den im Abkommen fixierten Mengen auszutauschen.

„Es erhebt sich nun die Frage, ob das Niveau dieser Austauschoperationen hinreichend ist und ob alle Mitglieder der Völkergemeinschaft damit zufrieden gestellt werden“, sagte Medwedew. Es würden offensichtlich besondere Konsultationen unter Teilnahme aller an diesem Prozess interessierten Seiten erforderlich sein.

Medwedew äußerte die Zuversicht, dass Russland demnächst die Konsultationen mit Brasilien und der Türkei sowie mit den anderen Partnerländern fortsetzen werde, die am iranischen Atomprogramm interessiert seien.

http://de.rian.ru/world/20100517/126339410.html
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Jetzt begreife ich... China, Russland und die USA haben sich zwar geeinigt, aber das meint noch nicht, dass die Sanktionen bereits Fakten sind.

Bruddler
19.05.2010, 04:44
Schon eigenartig, dass sich Brasilien und die Tuerkei vor den Karren des irren Zwerges (Ahmadinedschad) spannen lassen...