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Vollständige Version anzeigen : Generalstabsplan zur Zerschlagung des Praxensystems



Lichtblau
05.05.2010, 07:43
Der Verband der Freien Ärzteschaft hat erneut seinen Aufruf zu vorübergehenden Praxisschließungen in der Woche nach Ostern aus Protest gegen die Gesundheitspolitik begründet. Mit der Aktion wolle man "darauf aufmerksam machen", dass in Deutschland "eine Industrialisierung und Amerikanisierung der Gesundheitsversorgung" bevorstehe, sagte der Präsident der Freien Ärzteschaft, Martin Grauduszus, am 25. März im Nachrichtensender n-tv.
[...]
Grauduszus hatte kritisiert, die Arztpraxen würden von der Politik "gezielt ausgehungert". Mit den vorübergehenden Praxisschließungen wolle man einen kleinen Vorgeschmack darauf geben, was passiere, "wenn eines der besten Gesundheitssysteme der Welt mutwillig zerschlagen wird", so Grauduszus.

"Politik und Konzerne verfolgen offenbar einen Generalstabsplan", vermutet der Verbandspräsident. "Ziel ist es, die gesamte Versorgung in Kliniken und an diese angeschlossene Versorgungszentren zu verlegen."

http://www.ngo-online.de/2008/03/25/praxisschlieungen/


Dies ist eine Zwangsenteignung des kleinbürgerlichen Eigentums!
Die bisher freien Ärzten werden in Lohnarbeiter verwandelt.

Und das in einen Staat wo das Eigentum heilig ist, aber das gilt anscheinend nur für die großen Banken und Konzerne.

Da die Gesundheitskosten Lohnnebenkosten sind und damit auf den Preisen der Produkte liegen, gehts mal wieder um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie im entfesselten Kapitalismus.
Liebe Ärzte, bedankt euch bei den Globalisierern!

DJ_rainbow
05.05.2010, 08:16
Da sollte dir doch eigentlich das Herz aufgehen, das ist doch das, was euch Kollektivismus-Spinnern immer vorschwebt: Weg mit Eigenverantwortung, weg mit individueller Selbstbestimmung, weg mit dem Mittelstand, hin zum großen Wohlfahrtsausschuss.

Siegfriedphirit
05.05.2010, 09:03
Ich hatte mich geärgert, als die kleinen Läden in den Städten in die Pleite gingen( Rabattgesetz unter Schröder) Im Drittenreich erlassen, um die Kleinen vor den aufkommenden großen Ladenketten zu schützen. Unter Schröder an die EU angepasst, zur Freude der großen Supermärkte. Das war der Tod vieler kleiner und mittelerer Läden. Die hatten halt keine Lobby in der EU und in der SPD. Das passt zwar im ersten Augenblick nicht zum Thema, aber ich werde gleich die Verbindung herstellen. Eigentlich einfach: Die großen Kliniken haben weit mehr Einfluss auf die Kassen und die Politik, wie die einzelne Praxis eines Landarztes. Zumal mit Klinikverbundsystemen noch Geld gespart werden kann. Die kleinen Arztpraxen werden genau so sterben, wie einst die kleinen Läden der Einzelhändler.
Zur Eigenverantwortung, was hier viel Erwähnung findet, sollte aber bedacht werden, dass nur Menschen ab einem bestimmten Einkommen sich mehr Eigenverantwortung leisten können. Wenn Leute in einer Fremdfirma für einen Großkonzern arbeiten oder in Zeitarbeitsfirmen, wo Löhne ab 3,50 Euro bezahlt werden, ist mehr Eigenverantwortung nicht bezahlbar. Diese Menschen sind auf ein solidarisches Gesundheitswesen angewiesen. Diese Gruppe von Menschen bezieht ja noch zusätzlich Hartz4 ,um überhaupt den Lebensunterhalt decken zu können. In den letzten zehn Jahren wuchsen diese gering bezahlten Beschäftigungen ernorm an-damit unsere Exportfirmen das Ausland im Preis für die Waren unterbieten konnten. Wir haben ja fast vier Millionen Menschen, die täglich 8h und mehr arbeiten und von ihrem Lohn nicht leben können. Wer da noch Eigenverantwortung einfordert - der hat zu lange in der Sonne gestanden. Medizinische Versorgung muss für alle Einkommensschichten bezahlbar sein-oder man muss sich doch zu vernünftigen Mindestlöhnen durchringen-dann kann auch mehr Eigenverantwortung gefordert werden. Viele niedergelassene Ärzte fertigen heute schon die Patienten im drei Minutentakt ab. Wo ist da noch der Unterschied zur hier angemahnten Industriealisierung des Gesundheitssystems? Man solltet nicht immer von gutverdienenden Privatpatienten ausgehen- die große Masse der Bürger ist kassenversichert. Und für die ist die Fließband-Patienetenbetreuung schon lange Gegenwart-auch bei den niedergelassenen Ärzten.

wtf
05.05.2010, 09:05
Liebe Ärzte, bedankt euch bei den Globalisierern!

Liebe Ärzte, liebe Patienten, bedankt Euch bei den planwirtschaftelnden Nichtmedizinern.

DJ_rainbow
05.05.2010, 11:56
K-Gruppen-Ulla lässt grüßen.....

politisch Verfolgter
05.05.2010, 12:26
Praxen, Apotheken und Kassen sind unnötig, weil Diagnosen Methoden definieren.
Zudem ist der Arbeitsgesetzdreck zu entfernen, weil arbeiten anbieten ist.
Wir benötigen die AnbieterRechts- und -AbgabenOrdnung für vollwertige Marktteilnahme des Souveräns.
Damit ist der mentale in diesen Eink.-%Rang umzumünzen.
Der ÖD hat das zu flankieren, dessen Klientel man damit zu sein hat.

Lichtblau
05.05.2010, 15:18
Liebe Ärzte, liebe Patienten, bedankt Euch bei den planwirtschaftelnden Nichtmedizinern.

Kannst du bestätigen dass Praxen unrentabler werden?

DJ_rainbow
05.05.2010, 15:58
Kannst du bestätigen dass Praxen unrentabler werden?

Als ob dich das wirklich interessieren würde....

politisch Verfolgter
05.05.2010, 16:38
Eine Stadtpraxis bringt nach Abzug aller Kosten angebl. über 140 T€ Jahresbrutto.
Klinikärzte haben im Schnitt angebl. 100 T€ Jahresbrutto.
Welcher Eink.-%Rang ist das jeweils?