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Vollständige Version anzeigen : Stasi-Unterlagen-Behörde vernichtet Akten???



Don Pacifico
28.04.2010, 17:36
Habe das soeben erst mit ungläubigem Kopfschütteln gelesen und stelle es vorsichtshalber in das Geschichte-Forum.

Die Stasi-Unterlagen-Behörde (volkstümlich früher Gauck-Behörde, heute Birthler-Behörde) soll unbemerkt von der Öffentlichkeit fast sechs Regalkilometer Akten vernichtet haben!?

http://www.welt.de/politik/deutschland/article7380474/Empoerung-ueber-Aktenvernichtung-in-Stasi-Behoerde.html

Das kann doch einfach nicht wahr sein!! Diese Behörde wurde doch extra gegründet, um die schlimmste Hinterlassenschaft des DDR-Regimes - die Stasi - zu erforschen.
Es geht um Menschenleben, die von der Stasi bedroht und zum Teil ausgelöscht wurden. Es geht um Karrieren von Andersdenkenden, welche die Stasi kaputt gemacht hat.

Da daf einfach nichts vernichtet werden. Es kann sein, dass heute auch noch so unwichtig erscheinende Details wie ein Posteingangsverzeichnis sehr wohl relevant für irgendwelche künftigen Fragestellungen sein können.
Außerdem: Wer entscheidet denn hier über so etwas?

Im verlinkten Artikel eine klare Ansage:


Sachkenner unterstützen Deutschmanns Kritik. „Die Behörde wurde für die Sicherung und nicht für die Vernichtung von Stasi-Unterlagen geschaffen“, sagt Hubertus Knabe, der Direktor der Stasiopfer-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen: „Es kann nicht sein, dass hinter den Kulissen Unterlagen vernichtet werden, die Bürgerrechtler vor zwanzig Jahren vor der Vernichtung gerettet haben. Dazu ist die Behörde nicht befugt.“


Ich bin Wessi, aber ich darf das hier sicher sagen: Das ist ein Schlag in das Gesicht aller, welche 1989 hinter der Mauer für die Freiheit gekämpft haben.

henriof9
28.04.2010, 17:41
Könnten das schon die stillen Vorbereitungen auf eine sozialistische Bundesrepublik sein ?

twoxego
28.04.2010, 17:49
ich hoffe, dass es blödheit war.
man sollte allerdings auch nicht vergessen, dass die behörde selbst ehemalige stasimitarbeiter beschäftigt.
das war immer schon ein kritikpunkt.

es gab auch schon andere merkwürdigkeiten.
so entdeckte vor einiger zeit, ein schauspieler bei proben, in dem, was eigentlich kulisse sein sollte, plötzlich tatsächlich seine eigene original stasiakte. wie das geschehen konnte, ist bis heute nicht geklärt.

Don Pacifico
28.04.2010, 17:49
Interessanter Gedanke, Henriof9. Also ich begreife es immer noch nicht.
Kalte Erledigung der Vergangenheit?

Alles gar nicht so schlimm gewesen? X( :flop:

Interessant auch diese Passage aus dem oben verlinkten Artikel der Welt Online (Markierung von mir):

Ein Sprecher der BStU verteidigte das Vorgehen: „Wenn die Archivare unterschiedslos alles, was sie in den Bündeln finden, erschließen, würden Arbeitszeit und Steuermittel sinnlos vergeudet.“
Nach Angaben von Insidern, die sich aus Sorge vor der mitunter ruppigen Personalführung in der BStU nicht offen äußern möchten, ist das unzutreffend.

Sterntaler
28.04.2010, 17:52
waren Merkels Akten zufälliger weise auch dabei?

henriof9
28.04.2010, 17:57
Interessanter Gedanke, Henriof9. Also ich begreife es immer noch nicht.
Kalte Erledigung der Vergangenheit?

Alles gar nicht so schlimm gewesen? X( :flop:

Interessant auch diese Passage aus dem oben verlinkten Artikel der Welt Online (Markierung von mir):

Meiner Meinung nach ist es nicht nur die Vernichtung der Akten, die kalte Erledigung der Vergangenheit geschieht doch schon allein im Bildungsbereich und in den Medien.
Was wissen bzw. lernen denn die heutigen Schüler noch von der DDR ?
Gäbe es eine wirklich geschichtliche Aufarbeitung dürfte z.B. die Linkspartei bei weitem nicht so salonfähig geworden sein wie sie es mittlerweile ist, was man gerade hier in Berlin durch den Rot/Dunkelroten Senat klar sehen kann.
Und wenn selbst ab und an Gedanken laut werden dieses evtl. auch auf die Regierungsebene zu verlagern ............ :rolleyes:

bernhard44
28.04.2010, 18:02
ein fast unglaublicher Skandal und ein Schlag ins Gesicht all derer, die sich für die Aufarbeitung der jüngeren deutschen Geschichte stark gemacht haben!

sibilla
28.04.2010, 18:04
:rolleyes:

erinnert mich an was




bücherverbrennung mal anders?


grüßle s.

borisbaran
28.04.2010, 18:38
Ich hoffe, hier greift Hanlon's Razor.

Lichtblau
28.04.2010, 19:03
Das ist ein Schlag in das Gesicht aller, welche 1989 hinter der Mauer für die Freiheit gekämpft haben.

Wohl eher für Bananen.

Alfred
28.04.2010, 19:05
Könnten das schon die stillen Vorbereitungen auf eine sozialistische Bundesrepublik sein ?

Eher ne Vertuschung von Altlasten der Westpolitiker....

Lichtblau
28.04.2010, 19:07
Eher ne Vertuschung von Altlasten der Westpolitiker....

Oder Dokumente die die DDR und die Stasi als zu humanistisch zeigen.

henriof9
28.04.2010, 19:10
Oder Dokumente die die DDR und die Stasi als zu humanistisch zeigen.

Hast wohl heute Deinen besonders Witzigen. :))

twoxego
28.04.2010, 19:19
Wohl eher für Bananen.

warst Du dabei?
sicher nicht.
sonst wüsstest Du, dass bananen eher kein thema waren.

ich übrigens war dabei wenn auch nicht jeden tag, weil ich damals noch ein reisender war.
falls Du das alter hast, hätte man Dich vermutlich auf der anderen strassenseite gefunden.

bernhard44
28.04.2010, 19:21
Oder Dokumente die die DDR und die Stasi als zu humanistisch zeigen.

jetzt wollte ich doch fast wieder meinen Freund Mielke zitieren........ :D

Nationalix
28.04.2010, 19:27
jetzt wollte ich doch fast wieder meinen Freund Mielke zitieren........ :D

Ja der Erich, der hatte uns doch alle lieb. :]

EinDachs
28.04.2010, 19:32
Habe das soeben erst mit ungläubigem Kopfschütteln gelesen und stelle es vorsichtshalber in das Geschichte-Forum.

Die Stasi-Unterlagen-Behörde (volkstümlich früher Gauck-Behörde, heute Birthler-Behörde) soll unbemerkt von der Öffentlichkeit fast sechs Regalkilometer Akten vernichtet haben!?

http://www.welt.de/politik/deutschland/article7380474/Empoerung-ueber-Aktenvernichtung-in-Stasi-Behoerde.html

Das kann doch einfach nicht wahr sein!! Diese Behörde wurde doch extra gegründet, um die schlimmste Hinterlassenschaft des DDR-Regimes - die Stasi - zu erforschen.
Es geht um Menschenleben, die von der Stasi bedroht und zum Teil ausgelöscht wurden. Es geht um Karrieren von Andersdenkenden, welche die Stasi kaputt gemacht hat.

Da daf einfach nichts vernichtet werden. Es kann sein, dass heute auch noch so unwichtig erscheinende Details wie ein Posteingangsverzeichnis sehr wohl relevant für irgendwelche künftigen Fragestellungen sein können.
Außerdem: Wer entscheidet denn hier über so etwas?

Im verlinkten Artikel eine klare Ansage:




Ich bin Wessi, aber ich darf das hier sicher sagen: Das ist ein Schlag in das Gesicht aller, welche 1989 hinter der Mauer für die Freiheit gekämpft haben.

Das ist schon eine Dummheit, aber nicht ganz unverständlich.
Die Stasi hat auch viel Datenmüll angesammelt, alle Akten für alle Ewigkeit aufbewahren, halt ich für nicht so sinnvoll. Ich würd die aber zumindest einscannen, bevor ich die vernichte.

EinDachs
28.04.2010, 19:34
Oder Dokumente die die DDR und die Stasi als zu humanistisch zeigen.

Hm, es ist schwer mit Aufzeichnungen über die eigenen Spitzeltätigkeiten sein menschenfreundliches Image zu fördern.
"Schaut mal, wie lieb ich Bürger stalke" ist keine brauchbare PR-Aktion.
Diese Befürchtung erscheint mir nicht sehr begründet.

twoxego
28.04.2010, 21:06
Das ist schon eine Dummheit, aber nicht ganz unverständlich.
Die Stasi hat auch viel Datenmüll angesammelt, alle Akten für alle Ewigkeit aufbewahren, halt ich für nicht so sinnvoll. Ich würd die aber zumindest einscannen, bevor ich die vernichte.

da keine neuen mehr dazu kommen, braucht man nicht mehr platz.
dazu kommt, dass vieles noch als puzzle vorliegt und man nicht ahnen kann, worauf es jeweils verweist.
manchmal bekommen banale quittungen eine besondere bedeutung, beispielsweise wenn es darum geht, wer sich wann, wo aufhielt.

EinDachs
28.04.2010, 21:13
da keine neuen mehr dazu kommen, braucht man nicht mehr platz.
dazu kommt, dass vieles noch als puzzle vorliegt und man nicht ahnen kann, worauf es jeweils verweist.
manchmal bekommen banale quittungen eine besondere bedeutung, beispielsweise wenn es darum geht, wer sich wann, wo aufhielt.

Deshalb würd ich die auch einscannen.
Sollte wider Erwarten was wichtiges dabei sein, ist es nicht gänzlich verloren.
Und sicherer ist es im großen und ganzen auch. Ein geschichtsunbewusster Großbrand und ein Großteil der Akten ist perdü.

twoxego
28.04.2010, 21:51
ich war damals zwar nicht bei der besetzung dabei. da war ich in Jena.
am tag danach war ich aber da.

ich glaube, so von weitem und mit der durchschnittlichen blauäugikeit, der leute, die all dies höchstens aus dem fernsehen kennen, kann man sich nicht vorstellen, wie das war, den leuten in die augen zu sehen, die einen, ohne jede begründung, die vergangenen zwölf jahre nur noch zwischen ostsee und erzgebierge reisen liessen.

es heisst aber auch noch etwas anderes.
die bösartigkeit dieser typen, ist auch nicht so ohne weiteres zu beschreiben.
Mielke war nicht der schlimmste. der mann war ein prolet in jeder beziehung und schon reichlich verkalkt und zwar schon so um 1979, als ich einmal kurz traf.
viel bedrohlicher waren die intelligenten unter ihnen.

was will ich sagen?
ich höre das trapsen der nachtigall.

Don Pacifico
28.04.2010, 23:45
da keine neuen mehr dazu kommen, braucht man nicht mehr platz.
dazu kommt, dass vieles noch als puzzle vorliegt und man nicht ahnen kann, worauf es jeweils verweist.
manchmal bekommen banale quittungen eine besondere bedeutung, beispielsweise wenn es darum geht, wer sich wann, wo aufhielt.

Ganz genau.

In Polen gibt es doch ein ganz ähnliches Institut. Der Leiter desselben ist bei dem Flugzeugabsturz bei Smolensk mit umgekommen. Er und alle anderen mögen im Frieden ruhen.

Was er wohl dazu gesagt hätte?

Don Pacifico
28.04.2010, 23:54
Die Links:

Institut für Nationales Gedenken, IPN

http://de.wikipedia.org/wiki/Institut_f%C3%BCr_Nationales_Gedenken

Sein Leiter war Janusz Kurtyka, R.I.P.

http://de.wikipedia.org/wiki/Janusz_Kurtyka

http://www.se.pl/media/pics/2008/12/12/KURTYKA_WT_07_460x370.JPG

Deutschmann
29.04.2010, 06:47
...



Ich bin Wessi, aber ich darf das hier sicher sagen: Das ist ein Schlag in das Gesicht aller, welche 1989 hinter der Mauer für die Freiheit gekämpft haben.

... Sachkenner unterstützen Deutschmanns Kritik. ... :eek: :D


Zum Thema: ich vermute es handelt sich vorwiegend um Trennblätter oder Aktendeckel oder ähnliches. Also nicht wirklich wichtiges. Sollten aber tatsächlich persönliche Akten vernichtet werden ist das schon ein starkes Stück. Ebenso wie man ja die Mauer nicht schnell genug abreißen konnte und später Probleme damit hatte eine Gedenkstätte zu errichten. Wie ein Vorschreiber aber schon erwähnte: das Hauptaugenmerk sollte man auf westliche Politiker richten. Die Seilschaften waren weit größer als man glauben mag.

twoxego
29.04.2010, 12:26
es geht nicht um aktendeckel.
selbst im eingangs verlinkten text, der eher mager ist, kann man schon anderes lesen.

Götz
29.04.2010, 12:41
ein fast unglaublicher Skandal und ein Schlag ins Gesicht all derer, die sich für die Aufarbeitung der jüngeren deutschen Geschichte stark gemacht haben!

Diese jüngste Geschichte ist unbequem geworden, dieser ganze Skandal ist wohl nur die Spitze des Eisberges. Wer weiss wieviele Dokumente bereits vernichtet wurden, oder noch schlimmer in dunklen Kanälen verschwanden um bei fremden Geheimdiensten oder kriminellen Organisationen zu landen, die aus diesen Informationen politisches und monetäres Kapital ,zu Lasten deutscher Interessen, zu schlagen wissen ?

Deutschmann
29.04.2010, 12:44
Diese jüngste Geschichte ist unbequem geworden, dieser ganze Skandal ist wohl nur die Spitze des Eisberges. Wer weiss wieviele Dokumente bereits vernichtet wurden, oder noch schlimmer in dunklen Kanälen verschwanden um bei fremden Geheimdiensten oder kriminellen Organisationen zu landen, die aus diesen Informationen politisches und monetäres Kapital ,zu Lasten deutscher Interessen, zu schlagen wissen ?

Die Amis haben doch auch einen nicht unerheblichen Teil mitgehen lassen, oder?

Alpha Scorpii
29.04.2010, 12:47
Wer weiss wieviele Dokumente bereits vernichtet wurden, oder noch schlimmer in dunklen Kanälen verschwanden um bei fremden Geheimdiensten oder kriminellen Organisationen zu landen, die aus diesen Informationen politisches und monetäres Kapital ,zu Lasten deutscher Interessen, zu schlagen wissen ?

Du meinst die "Rosenholz" Datei der Agenten im westlichen Ausland im Besitz der USA, die Russen haben sicherlich ein Kopie von allen interessanten Akten.

Götz
29.04.2010, 12:52
Die Amis haben doch auch einen nicht unerheblichen Teil mitgehen lassen, oder?

Unmittelbar nach der Wiedervereinigung wurde denen, gegen ein bescheidenes Entgeld, wichtigste Stasiakten zugespielt , die sie allesamt auf Mikrofilm dokumentierten und zweifellos auch auswerteten. Die wissen sicher sehr viel über die heutige deutsche Politikprominenz und sie wollen daß die Politikprominenz dies weiss, ohne daß diese erfährt was die Amerikaner genau wissen. Die Amerikaner sind sicher nicht die einzigen, die sich Druckpotential zu verschaffen versuch(t)en.

Götz
29.04.2010, 13:49
Du meinst die "Rosenholz" Datei der Agenten im westlichen Ausland im Besitz der USA, die Russen haben sicherlich ein Kopie von allen interessanten Akten.

Was die Stasi wesentliches wußte das wußte der KGB mit kurzer Verzögerung ebenfalls, er hat es zweifellos, nach "der Wende", an seinen "Rechtsnachfolger" vererbt und auch teilweise an zahlkräftige neureiche Exfunktionäre und Neumafiosi weitergeleitet, für die Bildung von Seilschaften und anderen politischen "Gentlemen agreaments" ist ein solches Wissen Gold wert, nicht nur wegen des Erpressungspotential, auch wegen der Kenntnis des Beziehungsgeflechtes und der Kontaktpflege zwischen "alten Genossen"...

bernhard44
29.04.2010, 14:05
Diese jüngste Geschichte ist unbequem geworden, dieser ganze Skandal ist wohl nur die Spitze des Eisberges. Wer weiss wieviele Dokumente bereits vernichtet wurden, oder noch schlimmer in dunklen Kanälen verschwanden um bei fremden Geheimdiensten oder kriminellen Organisationen zu landen, die aus diesen Informationen politisches und monetäres Kapital ,zu Lasten deutscher Interessen, zu schlagen wissen ?

klar, wie die "Rosenholz-Dateien", die landeten plötzlich und unverhofft bei den Amis!

http://de.wikipedia.org/wiki/Rosenholz-Dateien

twoxego
29.04.2010, 15:32
Unmittelbar nach der Wiedervereinigung wurde denen, gegen ein bescheidenes Entgeld, wichtigste Stasiakten zugespielt ...

das geschah bereits vorher, fast zeitgleich mit der besetzung. es dürfte auch weniger um geld gegangen sein.
eher haben sich da einige eine bessere vita verschafft oder gar keine.

Götz
29.04.2010, 15:39
das geschah bereits vorher, fast zeitgleich mit der besetzung. es dürfte auch weniger um geld gegangen sein.
eher haben sich da einige eine bessere vita verschafft oder gar keine.

Kann schon sein, jedenfalls dürfte der Nutzen für die USA ,die Investition, welcher Art sie auch immer war, wert gewesen sein.

Ausonius
03.05.2010, 16:21
Habe das soeben erst mit ungläubigem Kopfschütteln gelesen und stelle es vorsichtshalber in das Geschichte-Forum.

Die Stasi-Unterlagen-Behörde (volkstümlich früher Gauck-Behörde, heute Birthler-Behörde) soll unbemerkt von der Öffentlichkeit fast sechs Regalkilometer Akten vernichtet haben!?


Das MfS war ein Papiertiger, wie es für keine zweite Behörde in der deutschen Geschichte zutrifft. Die dort noch verbliebenen Akten (die Birthler-Behörde residiert ja quasi auf dem alten Gelände) können sich durchaus mit den Gesamtbeständen des Bundesarchivs messen. 1990 hat man sich dazu entschlossen, dass kein Fitzel der SED-Bestände wie jener der höheren DDR-Behörden vernichtet werden dürfen. Eine politisch verständliche Entscheidung, die aber für Schwierigkeiten in der praktischen Arbeit sorgt.
Es stimmt, dass die Mitarbeiter der Birthler-Behörde hier wahrscheinlich rechtswidrig gehandelt haben.
Man sollte aber auch bedenken, ob es nicht für die Zukunft vernünftig wäre, unwichtige Unterlagen auszusortieren - freilich nach einem wissenschaftlichen Kriterienkatalog. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass es mit dem derzeitigen Personal über hundert Jahre dauern könnte, die Massen der Bestände zu erschließen. Das ist auch ein Wettlauf mit der Zeit, denn die allgemein schlechte Qualität von Papieren des 20. Jahrhunderts schafft die bedrohliche Lage, dass nicht weniges in hundert Jahren zerbröselt sein werden. Die Bestände des MfS sind so gigantisch, dass man hier eher an die Langzeitdimensionen denken muss!

günterbro
03.05.2010, 21:49
Den Stier packt man an seinen Hörnern, den Ossi an seiner Stasi-Akte

Wann erscheinen die Akten der westdeutschen Stasi-Anhänger?

Wann erfahren wir, was in den Stasi-Akten über westdeutsche Politiker geschrieben steht

Wann erfahren wir, was die Stasi über die Motive derer ermittelt hat, die den Todessprung gewagt haben

Wann werden mal die DDR-Bürger geehrt, die der Stasi Nein gesagt haben?

Wann werden mal die Archive der westdeutschen Geheimdinste wie ein Lumpensack ausgekippt?

Wann erfahren wir, warum Herr Gauk nicht Stasi-Verweser geblieben ist

Warum dauert es Jahre, ehe man seine Stasi-Akte einsehen kann

BRDDR_geschaedigter
03.05.2010, 23:42
Könnten das schon die stillen Vorbereitungen auf eine sozialistische Bundesrepublik sein ?

Das glaube ich auch. Wahrscheinlich will man den Sozialismus reinwaschen.