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Vollständige Version anzeigen : Pentagon will mobile Atomreaktoren



Candymaker
04.04.2010, 12:54
Die Darpa hat eine Ausschreibung gestartet, um Informationen über mögliche Atomreaktoren zur Strom- und Treibstoffversorgung von vorgeschobenen Stützpunkten zu erhalten

Die hoch technisierten Armeen haben einen enormen Energiebedarf. Schon allein die Elektronik, die Soldaten mit sich schleppen müssen, wiegt schwer und sollte möglichst lange mit Strom versorgt werden. Aber auch beim Einrichten von Lagern an der Front ist schnelle und zuverlässige Stromversorgung nötig, der Betrieb von Generatoren mit Treibstoff ist teuer und verschlingt Ressourcen, weil es in großen Mengen über weite Strecken transportiert werden muss und große logistische Probleme stellt.

Letztes Jahr hat dem Pentagon ein Liter Benzin in Afghanistan mindestens 100 US-Dollar gekostet. Pro Soldat werden täglich 83 Liter Treibstoff verbraucht. Auch das Militär setzt auf erneuerbare Energien, noch aber haben sie nicht genügend Kapazität, um den Bedarf abzudecken.

Um das zu ändern, hat die Darpa, die Forschungsabteilung des Pentagon mit bisweilen exotischen Ideen, schon viele Projekte angeschoben. Die neueste Idee ist die Entwicklung von mobilen Atomreaktoren zur Stromversorgung und Treibstoffherstellung für vorgeschobene Lager auf dem Land oder für Einsätze auf dem Meer, wo eine Anbindung an ein Stromnetz nicht möglich und/oder eine Versorgung mit Treibstoff schwierig ist. Die Reaktoren sollen über längere Zeit eine Selbstversorgung sicherstellen.

Interessant wären Reaktoren, die mehrere Jahre laufen können, ohne mit neuen Brennstäben versorgt werden zu müssen, die "inhärent" sicher sind und auch keinen problematischen Müll produzieren. Für die Treibstofferzeugung – erwünscht wären 15.000 Gallonen am Tag - soll die Technik die Nutzung zahlreicher Wasserstoff- und Kohlenstoffquellen (Süß-, Salzwasser, Biomasse, Abfall etc.) ermöglichen. Erwünscht ist vor allem die Verwendung von "indigenous feedstocks", also Abfälle und menschliche Exkremente, die man damit gleichzeitig entsorgen würde. Die Leistung für die Stromerzeugung soll 5-10 MW betragen.

http://www.heise.de/tp/blogs/2/147374

100 Dollar für einen Liter Benzin. Das sind doch mal gesalzene Preise. Im Irak kostet das Waschen von einem Sack schmutziger Soldatenwäsche durch eine externe Firma angeblich auch 100 Dollar.

jak_22
04.04.2010, 13:00
Ja, Logistik ist die eigentliche Kriegskunst. Nicht so sexy wie Strategie
oder Taktik, aber viel entscheidender.