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Vollständige Version anzeigen : Ungleichheit, Mindestlohn und Einwanderung: Der belgische Fall.



Aldebaran
27.03.2010, 18:18
Und noch einmal Belgien.

Noch in den 90er Jahren hatte Belgien eine der "flachsten" Einkommenverteilungen der Welt, wie man z.B. auf dieser Karte sieht, in der Belgien mit dem "Gini-Index" des Jahres 1996 in der Gruppe der "quasisozialistichen" Umverteilungsländer landet (grün):

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f5/World_Map_Gini_coefficient_2004.png/800px-World_Map_Gini_coefficient_2004.png

Der Gini-Index oder -Koeffizient misst die Ungleichheit der Einkommensverteilung eines Landes. Er kann zwischen 0 (absolute Gleichiet) und 1 (extreme Ungleichheit) variieren. Die "quasisozialistischen" Länder, also die in der obigen Karte grün gezeichneten, lagen unter 0,3.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gini-Koeffizient


Allerdings hat sich dies seit Mitte der 90er jahre in Belgien geändert. Die Entwicklung des Gini-Index in Belgien ist auf dieser Graphik zu sehen:

http://economie.fgov.be/nl/binaries/GINI_MAX1_NL_tcm325-97380.PNG

http://economie.fgov.be/nl/statistieken/cijfers/arbeid_leven/fisc/Inkomensongelijkheid/index.jsp


Er ist seitdem von 0,25 auf 0,31 gestiegen. In Deutschland lag er in den Jahren 2005-2008 konstant bei 0,29, d.h. Belgien ist mittlerweile etwas "ungleicher" als Deutschland geworden.

http://www.amtliche-sozialberichterstattung.de/Tabellen/tabelleA3.html

Wie man sieht, ist nicht etwa ein "Sozialabbau" für die zunehmende Ungleichheit verantwortlich, wie man am gleichbleibenden Abstand der Kurven vor und nach der staatlichen Umverteilung sieht, sondern die Entwicklung der Bruttoeinkommen.


Zwei Tatsachen lassen darauf schließen, dass dieser Prozess in Belgien mit der Einwanderungswelle der letzten Jahre zusammenhängt. Da ist einmal die Entwicklung der Zahl der Einwanderer (= im Ausland Geborenen) selbst, die seit Mitte der 90er Jahre progressiv ansteigt:


http://economie.fgov.be/nl/binaries/311110_nl%5B1%5D_tcm325-51984.png

http://economie.fgov.be/nl/statistieken/cijfers/bevolking/structuur/geboorteland/index.jsp


Was auch in diese Richtung weist, sind die regionalen Unterschiede. Zwichen 1996 und 2007 veränderten sich die Gini-Koeffizienten in den Regionen folgendermaßen:

Vor Umverteilung

Flandern: 0,321 -> 0,376 (+0,055)

Wallonien: 0,324 -> 0,381 (+0,057)

Brüssel: 0,371 -> 0,445 (+0,074)


Die Entwicklung im "linken" Wallonien unterscheidet sich also überhaupt nicht von der im "bürgerlichen" Flandern und das stark migrantisierte Brüssel marschiert in Richtung Dritte Welt.

Nach der Umverteilung können wir auch mit deutschen Zahlen vergleichen
(2007):

Flandern: 0,304

Wallonien: 0,312

Brüssel: 0,366

Den höchsten Wert in Deutschland hatte 2007 Hamburg (0,32), den niedrigsten Thüringen (0,24).

(Quellen: siehe oben)


Die wachsende Ungleichheit in Brüssel geht mit einer relativen Verarmung der Stadt einher. Das Pro-Kopf-Einkommen sank 1995-2006 von 95% auf 84,6% des belgischen Durchschnitts ab. (Mittlerweile wird die Hälfte der Arbeitsplätze in Brüssel von Pendlern besetzt.)

http://www.bruxelles.irisnet.be/cmsmedia/fr/is_2008_revenus_et_depenses_des_menages_statistiqu e_fiscale.pdf?uri=ff8081811f009185011f02b31720012d



Dabei gibt es in Belgien einen gesetzlichen Mindestlohn, jenes universale Heilmittel der linken Wirtschaftstheologie. Mit € 8,41 ist er sogar der vierthöchste in der EU.


http://www.eu-info.de/deutsche-europapolitik/Umfragen-Statistiken-Deutschland/mindestlohn/

Was hat er gebracht?

- mehr Einkommensungleichheit

- mehr Einwanderung

- und eine höhere Arbeistlosigkeit (derzeit 12%)

als in Deutschland.

Könnte es da einen Zusammenhang geben?

Skorpion968
27.03.2010, 18:44
Nein.

Don
27.03.2010, 18:53
Nein.

Sowenig wie Wasser mit naß zusammenhängt. That was predictable.

Aldebaran
27.03.2010, 19:11
Nein.

Der Irrtum ist der, zu glauben, dass ein kompliziertes System auf das Drehen an einer Stellschraube so reagiert, wie man sich das wünscht. Schon ein simpler Kinderkreisel macht merkwürdige Sachen, wenn man ihn in eine bestimmte Richtung schubsen will.

Der Markt ist in dieser Hinsicht wie der rachsüchtige Gott des AT: Wer ihn missachtet, wird bestraft.

Ahab
27.03.2010, 19:19
Ich bin ein wenig irritiert.

Erst bringst du die Ungleichheit mit der Einwanderung in Verbindung und bringst dann, ohne weitere Zusammenhänge den Mindestlohn ins Spiel.


Der Mindestlohn ist ja in dem Sinne nicht einmal ein Umverteilungsinstrument, sondern soll dafür sorgen, dass Menschen von ihrem Gehalt Leben können und die Kaufkraft der niedrigen Einkommen stärken.
Da geht es um ein ganz spezielles Problem und nicht um irgendeine ideologische Frage.

Ich kann ohnehin nicht nachvollziehen wie man Maßnahme nur ablehnt weil man sie als "links" einordnet.

Als ob es davon abhinge...

Aldebaran
27.03.2010, 19:29
Ich bin ein wenig irritiert.

Erst bringst du die Ungleichheit mit der Einwanderung in Verbindung und bringst dann, ohne weitere Zusammenhänge den Mindestlohn ins Spiel.


Der Mindestlohn ist ja in dem Sinne nicht einmal ein Umverteilungsinstrument, sondern soll dafür sorgen, dass Menschen von ihrem Gehalt Leben können und die Kaufkraft der niedrigen Einkommen stärken.
Da geht es um ein ganz spezielles Problem und nicht um irgendeine ideologische Frage.

Ich kann ohnehin nicht nachvollziehen wie man Maßnahme nur ablehnt weil man sie als "links" einordnet.

Als ob es davon abhinge...


Und die Stärkung der "Kaufkraft der niedrigen Einkommen" hat nichts mit der allgemeinen Einkommensverteilung zu tun?

Selbstverständlich ist der Mindestlohn auch als Umverteilungsinstrument gedacht. Irgendwer muss ihn ja zahlen - wenn er denn dazu bereit ist. Und genau diese Einschränkung ist das Problem.

Don
27.03.2010, 19:33
Ich bin ein wenig irritiert.

Erst bringst du die Ungleichheit mit der Einwanderung in Verbindung und bringst dann, ohne weitere Zusammenhänge den Mindestlohn ins Spiel.


Der Mindestlohn ist ja in dem Sinne nicht einmal ein Umverteilungsinstrument, sondern soll dafür sorgen, dass Menschen von ihrem Gehalt Leben können und die Kaufkraft der niedrigen Einkommen stärken.
Da geht es um ein ganz spezielles Problem und nicht um irgendeine ideologische Frage.

Ich kann ohnehin nicht nachvollziehen wie man Maßnahme nur ablehnt weil man sie als "links" einordnet.

Als ob es davon abhinge...

Kaufkraft ist das, was man sich durch eigene Wirtschaftsleistung erarbeitet.
Geld oder Lohn stellt das nur zahlenmäßig dar.

Wenn durch Mindestlohn erzwungen eine höhere wirtschaftliche Leistung bezahlt werden muß als durch den Lohnempfänger erarbeitet wird hat dies zur Folge daß sie eben gar nicht bezahlt wird weil ihn niemand einstellt. Punkt.

Dies ist bei der überwältigenden Mehrzahl eingewanderter Talente zweifelsohne der Fall, was den Zusammenhang erklärt. Wenn eine zunehmende Zahl dieser Leute auf Stütze leben steigt der Gini Index völlig automatisch.

Skorpion968
27.03.2010, 19:43
Der Irrtum ist der, zu glauben, dass ein kompliziertes System auf das Drehen an einer Stellschraube so reagiert, wie man sich das wünscht. Schon ein simpler Kinderkreisel macht merkwürdige Sachen, wenn man ihn in eine bestimmte Richtung schubsen will.

Der Markt ist in dieser Hinsicht wie der rachsüchtige Gott des AT: Wer ihn missachtet, wird bestraft.

Ach Gottchen, der Markt der unbarmherzige Rächer. So ein Schund kann nur Marktideologen einfallen. :D

Tipp: Sieh dir mal die Wetteraufzeichnungen an. Die Einkommensveränderungen in Belgien hängen bestimmt mit Wetterveränderungen zusammen. Als intervenierende Variable könnte noch die Zahl der gefahrenen Autokilometer wirksam sein.
Und falls nicht, kann man den Zusammenhang wenigstens mal behaupten. ;)

Ahab
27.03.2010, 20:41
Kaufkraft ist das, was man sich durch eigene Wirtschaftsleistung erarbeitet.
Geld oder Lohn stellt das nur zahlenmäßig dar.

Wenn durch Mindestlohn erzwungen eine höhere wirtschaftliche Leistung bezahlt werden muß als durch den Lohnempfänger erarbeitet wird hat dies zur Folge daß sie eben gar nicht bezahlt wird weil ihn niemand einstellt. Punkt.

Dies ist bei der überwältigenden Mehrzahl eingewanderter Talente zweifelsohne der Fall, was den Zusammenhang erklärt. Wenn eine zunehmende Zahl dieser Leute auf Stütze leben steigt der Gini Index völlig automatisch.

Du tust gerade so als müssten Unternehmen ihre Produkte nicht an einen Endverbraucher absetzen. Wenn der fehlt weil er schlicht kein Geld hat um sie zu bezahlen, dann ist das Ergebniss letztendlich auch kein anderes. Es kostet Arbeitsplätze.

Das Problem ist ja nicht, dass keine Wirtschaftsleistung erzeugt wird, sondern dass sie abgewertet wird indem man Wirtschaftsbarrieren, die ja nicht ohne Grund einst eingeführt worden sind, abbaut und mit Märkten verbindet die zu unseren überhaupt nicht kompatibel sind.

Weil dort Lebenshaltungskosten wesentlich niedriger sind, weil es kaum Arbeitssicherheitsmaßnahmen gibt, weil es kaum Umweltbestimmungen gibt die eingehalten werden müssen und aus vielen anderen Gründen.


Mit einem Mindestlohn kann man ansetzen die Entwicklung der letzten 15 Jahre aufzuhalten und die Kaufkraft stabilisieren oder vielleicht sogar ein wenig Triebkraft in die Wirtschaft bringen, da man Bedarf erzeugt.

Nur alleine, ohne eine erneute Abgrenzung unserer Märkte hilft er natürlich nichts.
Das Geld würde einfach nach China oder zu sonstigen Billigproduzenten abfließen.


Im Übrigen stellt der Lohn nicht die erzeugte Wirtschaftsleistung dar, sondern ist bloß das Ergebnis von Angebot und Nachfrage.
Die Wirtschaftsleistung eines Arbeitnehmers selbst, wird naturgemäß vom Unternehmer abgeschöpft, das ist der Sinn der Sache.

Ändert zwar nichts an der Sache, aber es sollte vor dem Hintergrund der Leistungsträgerdebatte mal klargestellt sein, dass Unternehmer und Teilhaber eben nicht Alleinerzeuger sind, wie oft der Eindruck erweckt werden soll.

Apart
27.03.2010, 21:44
Exzellenter Eröffnungsbeitrag, sehr gut recherchiert!

Tja, liebe linken Sozialromantiker, Geld muß erarbeitet werden.

Was der Staat fördert, das vermehrt sich. Auch Dummheit, Faulheit und Armut.

politisch Verfolgter
28.03.2010, 10:09
Lohn ist Deppendreck zwecks Affenschieberei.
Bitte die Eink./Verm.-Verteilungskurven zeigen, womit Jeder seinen jeweiligen %Rang orten kann.
"Gini" will nur vernebeln.
Absolute €Beträge und %Ränge angeben, statt Nebel abzusondern.
Diese Kurven werden laufend unterschlagen, weil sie zeigen, was los ist, wozu sog. "zumutbare Mitwirkungpflicht" gesetzlich verankert ist, weswegen man am Besten nachwuchslos nix tut, statt den "Arbeitnehmer"Idioten abzugeben.

Profitgenerierung bedingt goldene Anbieternetze.
Dazu muß die AnbieterRechts- und -AbgabenOrdnung her.
Der ArbeitsgesetzDreck muß weg.
Sozialstaat und ÖD sind um mind. 90 % zu reduzieren.

politisch Verfolgter
28.03.2010, 10:12
... Geld muß erarbeitet werden. ...
Keinesfalls den Einen von Anderen.
Alle Gesetze müssen also weg, die einem GeldErarbeitung unterbinden.

Tonsetzer
28.03.2010, 16:31
Der Irrtum ist der, zu glauben, dass ein kompliziertes System auf das Drehen an einer Stellschraube so reagiert, wie man sich das wünscht. Schon ein simpler Kinderkreisel macht merkwürdige Sachen, wenn man ihn in eine bestimmte Richtung schubsen will.

Der Markt ist in dieser Hinsicht wie der rachsüchtige Gott des AT: Wer ihn missachtet, wird bestraft.

So ist es. Politik und selbst Ökonomen sind aber meistens zu einfältig das zu erkennen und doktern lieber an Symptomen oder einzelnen, meist wählerwirksamen Einzelproblemen herum, ohne die Wirkung auf das gesamte System zu betrachten.

Das ist in etwa so, als würde man behaupten, dass das Zuführen einer bestimmten Nahrung sich beim Menschen nur auf die Zähne und sonst nichts auswirkt.

Ahab
28.03.2010, 17:02
Und die Stärkung der "Kaufkraft der niedrigen Einkommen" hat nichts mit der allgemeinen Einkommensverteilung zu tun?

Selbstverständlich ist der Mindestlohn auch als Umverteilungsinstrument gedacht. Irgendwer muss ihn ja zahlen - wenn er denn dazu bereit ist. Und genau diese Einschränkung ist das Problem.

Das kannst du sehen wie du willst, aber es ändert nichts daran, dass du den Begriff ohne jeden Zusammenhang einwirfst.

Aldebaran
28.03.2010, 17:21
Das kannst du sehen wie du willst, aber es ändert nichts daran, dass du den Begriff ohne jeden Zusammenhang einwirfst.

In der Wirtschaft hängt sowieso generell alles miteinander zusammen. Der Mindestlohn spielt ja nun eine große Rolle in der hiesigen "Armuts"-Debatte. Welche Heilserwartungen damit verknüpft werden, konnte ich auch in diesem Forum immer wieder erleben. Übrigens wird der Mindestlohn von einer Seite auch als Allheilmittel gegen Lohndumping durch (legale EU- oder illegale) Einwanderer gepriesen, wodurch sich auch in dieser Richtung ein Zusammenhang ergibt.

In Belgien ist es jedenfalls schiefgegangen. Das Land hat eine der niedrigsten Erwerbsquoten in Europa und bei Ausländern ist es sogar die niedrigste. Dafür gibt es eine Menge illegale Einwanderer, deren Wettbewerbsvorteil es ist, den Mindestlohn nicht einklagen zu können, weil sie ja illegal sind, andernfalls sie aber auch keinen Verdienst hätten. Sobald sie legalisiert sind, werden sie wohl zum großen Teil dem sozialen Netz anheimfallen, was schon nach der letzten Legalsierungswelle der Fall war. Und dann werden neue Illegale kommen und die Zahl der "Armen" und damit die Ungleicheit wächst.

So hängen die Dinge eben doch zusammen.

In Holland läuft es besser. Die Frage ist warum und ob wir mehr wie Holland oder wie Belgien strukturiert sind.

Ab dem nächsten Jahr genießen die Osteuropäer ja Freizügigkeit. Dann werden wir es sehen.

Ahab
28.03.2010, 19:47
In der Wirtschaft hängt sowieso generell alles miteinander zusammen. Der Mindestlohn spielt ja nun eine große Rolle in der hiesigen "Armuts"-Debatte. Welche Heilserwartungen damit verknüpft werden, konnte ich auch in diesem Forum immer wieder erleben. Übrigens wird der Mindestlohn von einer Seite auch als Allheilmittel gegen Lohndumping durch (legale EU- oder illegale) Einwanderer gepriesen, wodurch sich auch in dieser Richtung ein Zusammenhang ergibt.

In Belgien ist es jedenfalls schiefgegangen. Das Land hat eine der niedrigsten Erwerbsquoten in Europa und bei Ausländern ist es sogar die niedrigste. Dafür gibt es eine Menge illegale Einwanderer, deren Wettbewerbsvorteil es ist, den Mindestlohn nicht einklagen zu können, weil sie ja illegal sind, andernfalls sie aber auch keinen Verdienst hätten. Sobald sie legalisiert sind, werden sie wohl zum großen Teil dem sozialen Netz anheimfallen, was schon nach der letzten Legalsierungswelle der Fall war. Und dann werden neue Illegale kommen und die Zahl der "Armen" und damit die Ungleicheit wächst.

So hängen die Dinge eben doch zusammen.

In Holland läuft es besser. Die Frage ist warum und ob wir mehr wie Holland oder wie Belgien strukturiert sind.

Ab dem nächsten Jahr genießen die Osteuropäer ja Freizügigkeit. Dann werden wir es sehen.

Damit bleibt das Problem aber immer noch die Einwanderung.

In der Wirtschaft hängen viele Dinge miteinander zusammen, nur muss man schon einen konkreten kausalen Zusammenhang beschreiben...

Und eine Armutsdebatte oder die allergische Reaktion deines Kleinhirns auf alles was du als links einschätzt ist aber ein eben solcher nicht.

steffel
28.03.2010, 22:14
In der Wirtschaft hängt sowieso generell alles miteinander zusammen. Der Mindestlohn spielt ja nun eine große Rolle in der hiesigen "Armuts"-Debatte. Welche Heilserwartungen damit verknüpft werden, konnte ich auch in diesem Forum immer wieder erleben. Übrigens wird der Mindestlohn von einer Seite auch als Allheilmittel gegen Lohndumping durch (legale EU- oder illegale) Einwanderer gepriesen, wodurch sich auch in dieser Richtung ein Zusammenhang ergibt.

In Belgien ist es jedenfalls schiefgegangen. Das Land hat eine der niedrigsten Erwerbsquoten in Europa und bei Ausländern ist es sogar die niedrigste. Dafür gibt es eine Menge illegale Einwanderer, deren Wettbewerbsvorteil es ist, den Mindestlohn nicht einklagen zu können, weil sie ja illegal sind, andernfalls sie aber auch keinen Verdienst hätten. Sobald sie legalisiert sind, werden sie wohl zum großen Teil dem sozialen Netz anheimfallen, was schon nach der letzten Legalsierungswelle der Fall war. Und dann werden neue Illegale kommen und die Zahl der "Armen" und damit die Ungleicheit wächst.

So hängen die Dinge eben doch zusammen.

In Holland läuft es besser. Die Frage ist warum und ob wir mehr wie Holland oder wie Belgien strukturiert sind.

Ab dem nächsten Jahr genießen die Osteuropäer ja Freizügigkeit. Dann werden wir es sehen.

@Aldebaran:
Bei den Linken wirst du mit deinen Fakten auf taube Ohren stoßen; selbst wenn Belgien aufgrund der Einwanderung auf Dritte-Welt-Niveau fallen sollte, würden die nicht mal auf die Idee kommen, ihren Kurs zu ändern.

Skorpion968
28.03.2010, 22:18
@Aldebaran:
Bei den Linken wirst du mit deinen Fakten auf taube Ohren stoßen;

Welche Fakten denn? Dieses Sammelsurium an zusammengewürfelten Hypothesen und kausal interpretierten Korrelationen?

Haspelbein
28.03.2010, 22:22
Welche Fakten denn? Dieses Sammelsurium an zusammengewürfelten Hypothesen und kausal interpretierten Korrelationen?

Stimmt. Denn zumindest in den USA hat der dort eingefuehrte Mindestlohn die sozialistische Utopie vollendet.

steffel
28.03.2010, 22:28
Welche Fakten denn? Dieses Sammelsurium an zusammengewürfelten Hypothesen und kausal interpretierten Korrelationen?

Bist du unfähig zu verstehen, was Aldebaran geschrieben hat?
Es ist doch ganz einfach: Je mehr Ausländer (ich meine damit vorwiegend Schwarze, Araber und Türken) einwandern, desto stärker nimmt die gesellschaftliche Ungleichheit zu (da diese Leute sowieso nur im unteren Lohnbereich arbeiten werden oder arbeitslos bleiben). Hinzu kommen erhöhte Kriminalität und stärkere Sozialausgaben des Staates.

Skorpion968
28.03.2010, 22:54
Bist du unfähig zu verstehen, was Aldebaran geschrieben hat?
Es ist doch ganz einfach: Je mehr Ausländer (ich meine damit vorwiegend Schwarze, Araber und Türken) einwandern, desto stärker nimmt die gesellschaftliche Ungleichheit zu (da diese Leute sowieso nur im unteren Lohnbereich arbeiten werden oder arbeitslos bleiben). Hinzu kommen erhöhte Kriminalität und stärkere Sozialausgaben des Staates.

Das sind reine Vermutungen, die er da hinein interpretiert. Solche Schlussfolgerungen geben die Daten gar nicht her.
Aus Korrelationen kannst du gar nicht auf gerichtete Ursache-Wirkungs-Ketten schließen. Korrelation ist nicht gleich Kausalität.

Aldebaran
28.03.2010, 22:59
Welche Fakten denn? Dieses Sammelsurium an zusammengewürfelten Hypothesen und kausal interpretierten Korrelationen?

Zunächst einmal sind es Fakten. Die Kausalität liegt auch auf der Hand, da gerade die Einwanderer in Belgien mit einer europaweit extrem niedrigen Erwerbsquote glänzen.


Slecht een op drie niet-Europese vreemdelingen in ons land werkt. Dat is het laagste percentage van de EU . Volgens de Hoge Raad voor de Werkgelegenheid is de deelname aan de Belgische arbeidsmarkt van allochtonen 'dramatisch ondermaats'. Ook voor andere 'kansengroepen' zoals ouderen, vrouwen en gehandicapten doet ons land het niet goed, al is hier wel sprake van een verbetering. In ons land is slechts 35 procent van de niet-Europese vreemdelingen aan het werk. Dat is het laagste cijfer van de hele EU. Bovendien zit het 27 procent onder het percentage van de ingezetenen. Ook dat verschil is een van de grootste van Europa. Volgens de de ondervoorzitter van de Raad, Jan Smets, kan België het zich ook economisch niet langer veroorloven om die groepen aan de kant te laten.

35% der nicht aus Europa stammenden Einwanderer waren (2007) erwerbstätig, d.h. um 27% weniger als die Einheimischen. Beides sind nach dieser Studie Extremwerte in der EU.

http://www.express.be/sectors/nl/chemicals/tewerkstelling-allochtonen-belgie-laagste-europa/77961.htm

Wenn wir nicht annehmen, dass diese Menschen von Kapitaleinkünften leben, dann wohl doch von staatlichen Zuwendungen, denn Belgien ist ein Sozialstaat und Hochsteuerland.

Die Sozialausgaben pro Kopf werden hier für 2007 um 13% höher angegeben als für Deutschland:

http://www.wko.at/statistik/eu/europa-sozialausgaben.pdf

(9284 gegenüber 8168 €)

Ebenfalls in % des BIP (29,5% gegenüber 27,7%)



Natürlich muss das jemand bezahlen und dazu ist der Spießerdreck ja da:


Obwohl Belgien den Ruf eines Steuerparadieses für reiche Müßiggänger genießt, leiden die gewöhnlichen Arbeiter in Belgien unter einer der höchsten Steuerraten der Welt.

Die Einkommenssteuer und die Sozialversicherungsbeiträge einberechnet, kommen manche Belgier auf Abgaben, die 65% ihres monatlichen Bruttolohnes betragen. Der Einkommenssteuerhöchstsatz ist ein Riesenbetrag von 50%. Das Steuerjahr entspricht in Belgien dem Kalenderjahr und geht somit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember.

http://www.justlanded.com/deutsch/Belgien/Landesfuehrer/Finanzen/Einkommenssteuer


Die Lohnnebenkosten sind nach dieser Aufstellung höher als in Deutschland:

http://de.wikipedia.org/wiki/Lohnnebenkosten


Also ein Paradies für Linke: Einwanderer, die nicht arbeiten müssen und immer mehr werden, ein ausufernder Sozialstaat und mit die höchsten Steuern und Abgaben der Welt.

Natürlich ist der Mindestlohn nur ein Rädchen in dieser Maschinerie der wirtschaftlichen Selbstvernichtung, aber ein durchaus bedeutendes.


Aber wer in seinem Leben nicht einmal begrffen hat, dass die Nachfrage nach einem Gut sinkt, wenn sein Preis steigt, kann damit natürlich nichts anfangen und bleibt bei seiner Kindergartenökonomie: Das is aba ungeräääächt!

steffel
28.03.2010, 23:02
Zunächst einmal sind es Fakten. Die Kausalität liegt auch auf der Hand, da gerade die Einwanderer in Belgien mit einer europaweit extrem niedrigen Erwerbsquote glänzen.



35% der nicht aus Europa stammenden Einwanderer waren (2007) erwerbstätig, d.h. um 27% weniger als die Einheimischen. Beides sind nach dieser Studie Extremwerte in der EU.

http://www.express.be/sectors/nl/chemicals/tewerkstelling-allochtonen-belgie-laagste-europa/77961.htm

Wenn wir nicht annehmen, dass diese Menschen von Kapitaleinkünften leben, dann wohl doch von staatlichen Zuwendungen, denn Belgien ist ein Sozialstaat und Hochsteuerland.

Die Sozialausgaben pro Kopf werden hier für 2007 um 13% höher angegeben als für Deutschland:

http://www.wko.at/statistik/eu/europa-sozialausgaben.pdf

(9284 gegenüber 8168 €)

Ebenfalls in % des BIP (29,5% gegenüber 27,7%)



Natürlich muss das jemand bezahlen und dazu ist der Spießerdreck ja da:



http://www.justlanded.com/deutsch/Belgien/Landesfuehrer/Finanzen/Einkommenssteuer


Die Lohnnebenkosten sind nach dieser Aufstellung höher als in Deutschland:

http://de.wikipedia.org/wiki/Lohnnebenkosten


Also ein Paradies für Linke: Einwanderer, die nicht arbeiten müssen und immer mehr werden, ein ausufernder Sozialstaat und mit die höchsten Steuern und Abgaben der Welt.

Natürlich ist der Mindestlohn nur ein Rädchen in dieser Maschinerie der wirtschaftlichen Selbstvernichtung, aber ein durchaus bedeutendes.


Aber wer in seinem Leben nicht einmal begrffen hat, dass die Nachfrage nach einem Gut sinkt, wenn sein Preis steigt, kann damit natürlich nichts anfangen und bleibt bei seiner Kindergartenökonomie: Das is aba ungeräääächt!

@Aldebaran:
Das mit den Sozialausgaben ist ja noch schlimmer als in Deutschland, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Belgier keine Einheit mit einem ehemals kommunistischen Staat finanzieren mussten.

Aldebaran
28.03.2010, 23:19
@Aldebaran:
Das mit den Sozialausgaben ist ja noch schlimmer als in Deutschland, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Belgier keine Einheit mit einem ehemals kommunistischen Staat finanzieren mussten.


Dass Deutschland den üppigsten Sozialstaat der Welt habe, war vielleicht früher mal richtig, aber heute sitzen wir mit den Skandinaviern, Franzosen, Östereichern und Beneluxlern in einem Boot - und das nicht einmal ganz vorn.

Was den Deutschen der Osten, ist den Belgiern Wallonien, das in den letzten Jahren aber im Gegensatz zu unserem Osten überhaupt nicht aufholen konnte. Das Pro-Kopf-BIP war 2008 in Flandern um 39% höher als in Wallonien. Aus Flandern (58% der Einwohner) stammen 80% der belgischen Exporte.

Aber es lief bis zur Krise dank des flämischen Wirtschaftswunders - Produktivität und Exportintensität haben dort süddeutsches Niveau - recht gut. Es konnte sogar die früher beängstigend hohe Staatschuld (bis zu 140% des BIP) kräftig abgebaut werden, die jetzt aber wieder kräftig steigt. (auch schneller als In D).

Und jetzt kommt eben noch die neue Einwanderungswelle hinzu. Mit diesem Wahnsinn können m.E. nur noch Schweden und GB mithalten.

Aldebaran
28.03.2010, 23:20
Stimmt. Denn zumindest in den USA hat der dort eingefuehrte Mindestlohn die sozialistische Utopie vollendet.


Zur Einordnung sollte man aber hinzufügen, das der belgische Mindestlohn nach dem derzeitigen Kurs bei mehr als 11 $ liegt.

Skorpion968
28.03.2010, 23:23
Zunächst einmal sind es Fakten. Die Kausalität liegt auch auf der Hand...

So so, die liegt also auf der Hand. :))
Das ist eine sehr schöne Umschreibung für: Die habe ich da hinein interpretiert.


Aber wer in seinem Leben nicht einmal begrffen hat, dass die Nachfrage nach einem Gut sinkt, wenn sein Preis steigt, kann damit natürlich nichts anfangen und bleibt bei seiner Kindergartenökonomie: Das is aba ungeräääächt!

Aber wer in seinem Leben nicht einmal begriffen hat, dass die Nachfrage sinkt, wenn die Leute keine Kohle haben, der muss weiterhin solchen Marktideologen wie dir hinterher rennen.

Haspelbein
29.03.2010, 01:03
Zur Einordnung sollte man aber hinzufügen, das der belgische Mindestlohn nach dem derzeitigen Kurs bei mehr als 11 $ liegt.

Nun, selbst beim US Mindestlohn, der je nach Bundesstaat deutlich unter dem von Belgien liegt, gibt es eine froehliche Schwarzarbeit. (egal ob Redneck oder illegaler Einwanderer)

Oder wie es ein Studienkollege von mir macht: Er lebt in El Paso, und er faehrt jeden Tag ueber die Grenze, wo die Fertigungstaette seiner (deutschen) Firma liegt.

Haspelbein
29.03.2010, 01:34
[...]
Aber wer in seinem Leben nicht einmal begriffen hat, dass die Nachfrage sinkt, wenn die Leute keine Kohle haben, der muss weiterhin solchen Marktideologen wie dir hinterher rennen.

Mitnichten, man verkauft die gleichen Waren an ein etwas mehr Leute in einem Schwellenland, denen man etwas weniger zahlt. In einem Land wie Deutschland, dessen Wirtschaft eben nicht von der Binnennachfrage sondern vom Export abhaengt, gibt es in dieser Hinsicht jede Menge Luft nach unten.

politisch Verfolgter
29.03.2010, 15:23
Als Anbieter gehts um Nachfragerkaufkraft.
Wer mit "Lohn" herumsaut, hat shice im Maul.

Skorpion968
29.03.2010, 16:38
Mitnichten, man verkauft die gleichen Waren an ein etwas mehr Leute in einem Schwellenland, denen man etwas weniger zahlt. In einem Land wie Deutschland, dessen Wirtschaft eben nicht von der Binnennachfrage sondern vom Export abhaengt, gibt es in dieser Hinsicht jede Menge Luft nach unten.

Unsinn. Das gilt allenfalls für einige Industrieprodukte. Der Bäcker um die Ecke verkauft seine Brötchen nicht in ein Schwellenland. Und der Frisör schneidet den Leuten auch nicht aus einem Schwellenland die Haare. Der Postbote trägt die Briefe nicht ins Schwellenland, der Klempner montiert seine Rohre nicht im Schwellenland, der Restaurantbetreiber schickt seine Speisen nicht ins Schwellenland, usw...

Deutschland ist auch nicht vom Export abhängig. Das ist lediglich das Gefasel von Leuten, die davon profitieren.

steffel
29.03.2010, 16:45
Unsinn. Das gilt allenfalls für einige Industrieprodukte. Der Bäcker um die Ecke verkauft seine Brötchen nicht in ein Schwellenland. Und der Frisör schneidet den Leuten auch nicht aus einem Schwellenland die Haare. Der Postbote trägt die Briefe nicht ins Schwellenland, der Klempner montiert seine Rohre nicht im Schwellenland, der Restaurantbetreiber schickt seine Speisen nicht ins Schwellenland, usw...

Deutschland ist auch nicht vom Export abhängig. Das ist lediglich das Gefasel von Leuten, die davon profitieren.

Du hast ja wohl keine Ahnung; ohne Exporte könnten wir wohl kaum Rohöl und Erdgas importieren; wieso sollten wir nicht Audis und Daimlers für gutes Geld in die ganze Welt exportieren? Die Löhne im Dienstleistungsgewerbe sind übrigens auch von unseren Exporterlösen abhängig.

politisch Verfolgter
29.03.2010, 16:51
Ja, exportieren soll man doch!
Das hat aber mit "Lohn"Shice nix zu tun.
Es bedingt vielmehr netzwerkeffizienten Anbieterprofit.
Dafür haben Ackermänner zu ackern.
Alle Gesetze und Institutionen müssen dazu weg, die einen für Finanzbelange Anderer zuständig erklären.
Man hat für Nachfragerkaufkraft zuständig zu sein, also Nachfrager mental leistungsadäquat vernetzungseffizient bedienen zu können, um den Profit leistungsanteilig abzuschöpfen.
Nachfrager ist selbstverständlich die ganze Welt.

Skorpion968
29.03.2010, 17:19
Du hast ja wohl keine Ahnung; ohne Exporte könnten wir wohl kaum Rohöl und Erdgas importieren

Warum sollten wir das nicht können? Geht das nur im direkten Tausch?


Die Löhne im Dienstleistungsgewerbe sind übrigens auch von unseren Exporterlösen abhängig.

Unsinn. Diese Dienstleistungen werden in Deutschland in Anspruch genommen. Das heißt, dafür ist es umso wichtiger, dass die Binnenkonjunktur läuft, damit die Leute hier in Deutschland das Geld haben, um die Dienstleistungen nachzufragen.
Wenn Otto Normal einen niedrigen Lohn bekommt, hat er kein Geld, um ins Restaurant zu gehen. Wenn viele Otto Normal niedrige Löhne bekommen, hat der Restaurantbetreiber wenig Kunden und geringe Umsätze und kein Geld, um die Putzkolonne zu bezahlen.

Haspelbein
29.03.2010, 17:30
Unsinn. Das gilt allenfalls für einige Industrieprodukte. Der Bäcker um die Ecke verkauft seine Brötchen nicht in ein Schwellenland. Und der Frisör schneidet den Leuten auch nicht aus einem Schwellenland die Haare. Der Postbote trägt die Briefe nicht ins Schwellenland, der Klempner montiert seine Rohre nicht im Schwellenland, der Restaurantbetreiber schickt seine Speisen nicht ins Schwellenland, usw...

Deutschland ist auch nicht vom Export abhängig. Das ist lediglich das Gefasel von Leuten, die davon profitieren.

Sagen wir mal so, etwa 25% des BIP haengen in Deutschland direkt mit dem Export zusammen. Sicherlich kann man auch ohne ueberleben, nur muss man dann seinen Guertel deutlich enger schnallen.

Wie schon gesagt, selbst beim derzeitigen Wohlstand ist noch ordentlich Luft drin.

Skorpion968
29.03.2010, 17:38
Sagen wir mal so, etwa 25% des BIP haengen in Deutschland direkt mit dem Export zusammen. Sicherlich kann man auch ohne ueberleben, nur muss man dann seinen Guertel deutlich enger schnallen.

Nein, man muss seinen Gürtel nicht enger schnallen. Im Gegenteil, wenn man sich zu stark vom Export abhängig macht, muss man den Gürtel enger schnallen. Weil dann die Löhne runter gedrückt werden und dadurch die Binnenkonjunktur den Bach runter geht.

Was ihr da nachbetet ist das Geschwätz von Leuten, die davon profitieren, dass Deutschland sich so stark vom Export abhängig macht.

Haspelbein
29.03.2010, 17:48
Nein, man muss seinen Gürtel nicht enger schnallen. Im Gegenteil, wenn man sich zu stark vom Export abhängig macht, muss man den Gürtel enger schnallen. Weil dann die Löhne runter gedrückt werden und dadurch die Binnenkonjunktur den Bach runter geht.

Was ihr da nachbetet ist das Geschwätz von Leuten, die davon profitieren, dass Deutschland sich so stark vom Export abhängig macht.

Erhoehst du einseitig die Loehne, kaufen sich die Leute erst einmal mehr Billigwaren aus dem Ausland, und es ist der beste Anreiz fuer die Industrie, im Ausland zu produzieren und nach Deutschland zu liefern. Sowas erinnert mich dann an eine Dienstleistungsgesellschaft, wie in einigen Staaten im Sueden Europas.

Willst du hingegen protektionistische Massnahmen ergreifen, dann dreht sich eine andere Spirale.

steffel
29.03.2010, 17:53
Nein, man muss seinen Gürtel nicht enger schnallen. Im Gegenteil, wenn man sich zu stark vom Export abhängig macht, muss man den Gürtel enger schnallen. Weil dann die Löhne runter gedrückt werden und dadurch die Binnenkonjunktur den Bach runter geht.

Was ihr da nachbetet ist das Geschwätz von Leuten, die davon profitieren, dass Deutschland sich so stark vom Export abhängig macht.

@Skorpion (ist das dein Sternzeichen?):
Die Verdienste im Exportsektor sind überdurchschnittlich hoch und drücken keinesfalls die Löhne im Dienstleistungssektor; du hast jedoch Recht, dass die Binnenkonjunktur in Deutschland "den Bach runtergeht", da unter anderem die Exporterlöse in teilweise wertlose Lehmanzertifikate oder griechische, spanische Anleihen investiert wurden; ausserdem läuft die Binnenkonjunktur nicht so gut aufgrund der allgemeinen schlechten Wirtschaftspolitik und der immer höher werdenden Transaktionszahlungen an die in Deutschland lebenden Ausländer.

BRDDR_geschaedigter
29.03.2010, 17:57
Eine starke Exportwirtschaft sagt einfach aus, das wir gute Produkte herstellen, welche im Ausland gefragt sind. Hier etwas Negatives abzuleiten ist doch totaler Unsinn.

Die Amis haben eine starke Konsumgesellschaft mit Handelsdefizit und sind deshalb auch in einer viel schlechteren Lage.

steffel
29.03.2010, 17:58
Erhoehst du einseitig die Loehne, kaufen sich die Leute erst einmal mehr Billigwaren aus dem Ausland, und es ist der beste Anreiz fuer die Industrie, im Ausland zu produzieren und nach Deutschland zu liefern. Sowas erinnert mich dann an eine Dienstleistungsgesellschaft, wie in einigen Staaten im Sueden Europas.

Willst du hingegen protektionistische Massnahmen ergreifen, dann dreht sich eine andere Spirale.

An sowas sollte man auch denken; das Problem ist aber, dass wir mit einer aggressiven chinesischen Exportpolitik konkurrieren müssen, in der nur sehr niedrige Stundenlöhne gezahlt werden. Man muss auch zugeben, dass die Löhne im Dienstleistungssektor nicht gerade hoch sind in Deutschland.
Ich meine, man sollte sich schon mal Gedanken an Importzölle bzw. -beschränkungen zumindest auf EU-Ebene oder zusammen mit den USA machen, die nur noch sehr wenig zuhause herstellen und sehr viele Waren aus China importieren.

BRDDR_geschaedigter
29.03.2010, 18:01
An sowas sollte man auch denken; das Problem ist aber, dass wir mit einer aggressiven chinesischen Exportpolitik konkurrieren müssen, in der nur sehr niedrige Stundenlöhne gezahlt werden. Man muss auch zugeben, dass die Löhne im Dienstleistungssektor nicht gerade hoch sind in Deutschland.
Ich meine, man sollte sich schon mal Gedanken an Importzölle bzw. -beschränkungen zumindest auf EU-Ebene oder zusammen mit den USA machen, die nur noch sehr wenig zuhause herstellen und sehr viele Waren aus China importieren.

Man benötigt wieder eine starke Aufwertung der Währung damit wieder in neue Produkte investiert werden kann.

Haspelbein
29.03.2010, 18:03
An sowas sollte man auch denken; das Problem ist aber, dass wir mit einer aggressiven chinesischen Exportpolitik konkurrieren müssen, in der nur sehr niedrige Stundenlöhne gezahlt werden. Man muss auch zugeben, dass die Löhne im Dienstleistungssektor nicht gerade hoch sind in Deutschland.
Ich meine, man sollte sich schon mal Gedanken an Importzölle bzw. -beschränkungen zumindest auf EU-Ebene oder zusammen mit den USA machen, die nur noch sehr wenig zuhause herstellen und sehr viele Waren aus China importieren.

Sicher, nur bedeutet dies ebenso, dass man bei solchen Zoellen wahrscheinlich ebenso mit Zoellen in Maerkten zu rechnen hat, in denen weltweit derzeit das groesste Wachstum stattfindet.
Leider sind das derzeit eben nicht Europa und die USA.

Schaut man sich an, in welche Laender Deutschland derzeit exportiert (hauptsaechlich EU, USA, Osteuropa), dann sollte man sich schon fragen, wohin die Reise geht, wenn man am Status Quo festhaelt.

steffel
29.03.2010, 18:08
Man benötigt wieder eine starke Aufwertung der Währung damit wieder in neue Produkte investiert werden kann.

Mit den Währungen und den von den Zentralbanken künstlich festgesetzten Zinsen wurde ab 1971 (Abkopplung des Dollars vom Gold) grosses Schindluder getrieben:
a) die starke Staatsverschuldung in den westlichen Staaten
b) künstlich niedrig gehaltene chinesische Währung und in Folge riesigen Dollarbeständen, die von den Chinesen gehalten werden
c) Einführung des Euros mit massiven Leistungsbilanzdefiziten der PIGS-Staaten und vielen, teilweise wertlosen "Guthaben" des deutschen Volkes

Haspelbein
29.03.2010, 18:10
Man benötigt wieder eine starke Aufwertung der Währung damit wieder in neue Produkte investiert werden kann.

Je mehr ich darueber nachdenke, desto weniger erschliesst sich mir, was du mit dieser Aussage im Detail meinst. Der Wert einer Waehrung ist letztendlich durch die Geldmenge und seinen Gegenwert bestimmt. Woran willst du drehen und wie?

steffel
29.03.2010, 18:14
Sicher, nur bedeutet dies ebenso, dass man bei solchen Zoellen wahrscheinlich ebenso mit Zoellen in Maerkten zu rechnen hat, in denen weltweit derzeit das groesste Wachstum stattfindet.
Leider sind das derzeit eben nicht Europa und die USA.

Gerade in diese Märkte exportieren wir viel weniger als wir importieren.
Bei den Amis und anderen europäische Staaten ist das genauso.



Schaut man sich an, in welche Laender Deutschland derzeit exportiert (hauptsaechlich EU, USA, Osteuropa), dann sollte man sich schon fragen, wohin die Reise geht, wenn man am Status Quo festhaelt.

Was sollte man deiner Meinung nach machen?

BRDDR_geschaedigter
29.03.2010, 18:18
Je mehr ich darueber nachdenke, desto weniger erschliesst sich mir, was du mit dieser Aussage im Detail meinst. Der Wert einer Waehrung ist letztendlich durch die Geldmenge und seinen Gegenwert bestimmt. Woran willst du drehen und wie?

Den Leitzins erhöhen, was sonst?

Haspelbein
29.03.2010, 18:22
Gerade in diese Märkte exportieren wir viel weniger als wir importieren.
Bei den Amis und anderen europäische Staaten ist das genauso.[...]

Sicher, nur bedeutet das letztendlich, dass Deutschland vom naechsten Wachstumsschub (sagen wir mal irgendwo in Asien) weitgehend ausgeschlossen sein wird. Jemand anders bedient diese Maerkte, und kann den Gewinn erneut investieren.



Was sollte man deiner Meinung nach machen?

Es gibt verschiedene Wege. Man sollte sich aber erst einmal bewusst werden, dass man wirklich mit der Welt in Wettbewerb steht, und dass ein andauernder Export in EU Laender, die ihren Konsum per Staatsschulden finanzieren, vom Prinzip her letztendlich nicht sonderlich anders ist, als was die USA derzeit betreiben.

Haspelbein
29.03.2010, 19:16
Den Leitzins erhöhen, was sonst?

Ich bin mir nicht sicher, dass die kurz- oder mittelfristig wirklich zu einer Aufwertung der Waehrung fuehrt. Letztendlich fuehrt eine Erhoehung des Leitzinses zu einer Reduktion des Kreditvolumens. Das ist jedoch nur eine Seite der Medaille.

Es wird fuer den Staat schwerer, die Staatsschulden zu finanzieren, da eben auch die Staatsanleihen hoeher verzinst werden muessen. Er ist weniger in der Lage, die Wirtschaft durch diese Verschuldung anzukurbeln. (Diesen Effekt sah man Ende der 70er Jahre in den USA.)

Ich bin mir sicher, dass eine Anpassung des Leitzinses (soweit moeglich) an die Inflation korrekt ist, und langfristig positive Effekte hat. Kurzfristig kann ich die Folgen jedoch kaum abschaetzen.

Aldebaran
29.03.2010, 20:34
Sicher, nur bedeutet dies ebenso, dass man bei solchen Zoellen wahrscheinlich ebenso mit Zoellen in Maerkten zu rechnen hat, in denen weltweit derzeit das groesste Wachstum stattfindet.
Leider sind das derzeit eben nicht Europa und die USA.

Schaut man sich an, in welche Laender Deutschland derzeit exportiert (hauptsaechlich EU, USA, Osteuropa), dann sollte man sich schon fragen, wohin die Reise geht, wenn man am Status Quo festhaelt.

Immerhin entfielen 2008 43% der EU-Exporte nach China auf Deutschland. Auch Korea, Brasilien und Indien rücken schnell auf in der Liste der größten Kunden. Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern sieht es noch ganz gut aus. Die Umorientierung ist im Gange und auch der Handel mit Russland wird mit steigendem Ölpreis wieder anspringen.

Aldebaran
29.03.2010, 20:37
Aber wer in seinem Leben nicht einmal begriffen hat, dass die Nachfrage sinkt, wenn die Leute keine Kohle haben, der muss weiterhin solchen Marktideologen wie dir hinterher rennen.

Lassen wir mal das Ausland außen vor und liefern uns Deiner "Logik" aus.

Du meinst also, wenn A und B beide 1000 € haben und A dann B 100 € gibt, dass dann beide zusammen 2100 € haben?

Aldebaran
29.03.2010, 20:42
Nein, man muss seinen Gürtel nicht enger schnallen. Im Gegenteil, wenn man sich zu stark vom Export abhängig macht, muss man den Gürtel enger schnallen. Weil dann die Löhne runter gedrückt werden und dadurch die Binnenkonjunktur den Bach runter geht.

Was ihr da nachbetet ist das Geschwätz von Leuten, die davon profitieren, dass Deutschland sich so stark vom Export abhängig macht.


Völlig falsch. Die Beschäftigung in der Exportindustrie ist wertschöpfungsintensiv im Gegensatz zu den von dir genannten Dienstleistungen. Die Umwidmung von Arbeistkraft aus der Exportindustrie in die besagten Billigdienstleistungen würde die gesamtwirtschaftliche Produktivität senken, d.h. wir würden ganz einfach ärmer. Was glaubst Du den wohl, warum ein Haarschnitt in Deutschland so viel teurer ist als in China oder Nigeria? Das liegt ganz sicher nicht an der Produktivität der Friseure hier. Das liegt an der höheren gesamtwirtschaftlichen Produktivität, die Du ja abbauen willst zugunsten einer griechischen Billigwirtschaft auf Pump. Typisch links: nach mir die Sintflut!

Ahab
29.03.2010, 21:20
Lassen wir mal das Ausland außen vor und liefern uns Deiner "Logik" aus.

Du meinst also, wenn A und B beide 1000 € haben und A dann B 100 € gibt, dass dann beide zusammen 2100 € haben?

Wenn du das ganze ausdehnst auf eine Volkswirtschaft, dann hast du tatsächlich etwa dieses Ergebnis.

Konsum regt die Umlaufgeschwindigkeit an. Geld wird innerhalb eines bestimmten Zeitraumes öfter ausgegeben und so öfter gegen Produkte und Dienstleistungen eingetauscht.


Durch fehlende Handelsbeschränkungen jedoch fließt dies Geld einfach zu schnell ins Ausland ab.


Soweit es Deutschland als Exportnation angeht: Die Welt ist auf unsere Industriegüter angewiesen. (Industireanlagen, Rohstoffveredelung und andere Dinge) Wir können uns Protektionismus leisten, denn wer im Gegenzug den Import unserer Güter erschwert, der stellt sich selbst ein Bein.

Ich denke wir solten das gnadenlos ausnutzen und gleichzeitig in Spitzen- und Materialforschung investieren um den Status quo zu erhalten.


Dann muss das Ausland eben den Preis für deutsche Qualität zahlen, wenn wir unsere Märkte abschotten um unseren eigenen Bürgern wieder wachsenden Wohlstand zu leisten.

Sollen sie doch zur Hölle fahren wenn sie es nicht tun.

Aldebaran
29.03.2010, 21:42
Wenn du das ganze ausdehnst auf eine Volkswirtschaft, dann hast du tatsächlich etwa dieses Ergebnis.

Konsum regt die Umlaufgeschwindigkeit an. Geld wird innerhalb eines bestimmten Zeitraumes öfter ausgegeben und so öfter gegen Produkte und Dienstleistungen eingetauscht.


Und warum ist das nicht der Fall, wenn A das Geld behält und selbst ausgibt?

Außerdem ist das erst die nächste Stufe. Zunächst ist das nur Umverteilung, d.h. die Gesamtnachfrage ändert sich nicht.



Durch fehlende Handelsbeschränkungen jedoch fließt dies Geld einfach zu schnell ins Ausland ab.


Soweit es Deutschland als Exportnation angeht: Die Welt ist auf unsere Industriegüter angewiesen. (Industireanlagen, Rohstoffveredelung und andere Dinge) Wir können uns Protektionismus leisten, denn wer im Gegenzug den Import unserer Güter erschwert, der stellt sich selbst ein Bein.

Ich denke wir solten das gnadenlos ausnutzen und gleichzeitig in Spitzen- und Materialforschung investieren um den Status quo zu erhalten.


Dann muss das Ausland eben den Preis für deutsche Qualität zahlen, wenn wir unsere Märkte abschotten um unseren eigenen Bürgern wieder wachsenden Wohlstand zu leisten.

Sollen sie doch zur Hölle fahren wenn sie es nicht tun.


Naiver geht es kaum noch.

Zunächst einmal gibt es Regeln, die einzuhalten sind (WTO).

Zweitens ist die Konkurrenz in den meisten Branchen hart. Niemand muss einen Daimler fahren und auch im Anlagenbau ist z.B. Japan schon länger ein ebenbürtiger Konkurrent, Korea dicht auf den Fersen und China holt sowieso auf. Wir haben jetzt schon einen Exportüberschuss. Wenn wir den durch Regelverletzungen auch noch erhöhen wollen, gibt's Prügel.

Deutschland ist ein alterndes Land. Der Export von Kapital ins Ausland ist völlig vernünftig. Mehr inländische Investitionen bringen wegen des schrumpfenden Potentials an qualifizierten Arbeitskräften nicht viel und das Ankurbeln des inländischen Konsums würde nur die Einwanderung anheizen wie in allen anderen europäischen Staaten, die diesen Weg gegangen sind. In einigen Staaten (Spanien, Griechenland, Irland, GB) ist dieses Modell bekanntlich zusammengebrochen. Das sollte uns eine Warnung sein.

Skorpion968
29.03.2010, 22:58
Lassen wir mal das Ausland außen vor und liefern uns Deiner "Logik" aus.

Du meinst also, wenn A und B beide 1000 € haben und A dann B 100 € gibt, dass dann beide zusammen 2100 € haben?

Er gibt ihm nicht 100 Euro.
Nehmen wir an, es gibt ein Unternehmen, in dem A der Eigner ist und B ist der Angestellte. Das Unternehmen erzielt im Zeitraum X einen Erlös von 3000 Euro.
Nun kann man diese 3000 Euro unterschiedlich auf A und B verteilen. Nehmen wir mal 1000 Euro raus, die wieder ins Unternehmen reinvestiert werden, bleiben 2000 übrig.
Fall 1: Beide bekommen 1000 Euro
Fall 2: A bekommt 1200 Euro, B bekommt 800 Euro
Fall 3: A bekommt 1700 Euro, B bekommt 300 Euro.
Im Fall 3 ist die Verteilung so, dass B kaum nachfragen kann. Es fällt also in der Volkswirtschaft ein Nachfrager fast komplett raus. Der kann nicht ins Kino, der kann nicht zum Friseur, der kann nicht ins Restaurant. Kann er sich alles nicht leisten. Dafür wird A aber jetzt nicht doppelt so oft ins Kino, doppelt so oft zum Friseur und doppelt so oft ins Restaurant gehen.
Was folgt daraus: In der Volkswirtschaft sinkt durch diese Verteilung die Nachfrage. Und das zieht sich wie eine Kettenreaktion durch alle Bereiche. Der Restaurantbesitzer macht weniger Umsatz und kann seinerseits weniger nachfragen, usw...

Aldebaran
29.03.2010, 23:47
Er gibt ihm nicht 100 Euro.
Nehmen wir an, es gibt ein Unternehmen, in dem A der Eigner ist und B ist der Angestellte. Das Unternehmen erzielt im Zeitraum X einen Erlös von 3000 Euro.
Nun kann man diese 3000 Euro unterschiedlich auf A und B verteilen. Nehmen wir mal 1000 Euro raus, die wieder ins Unternehmen reinvestiert werden, bleiben 2000 übrig.
Fall 1: Beide bekommen 1000 Euro
Fall 2: A bekommt 1200 Euro, B bekommt 800 Euro
Fall 3: A bekommt 1700 Euro, B bekommt 300 Euro.
Im Fall 3 ist die Verteilung so, dass B kaum nachfragen kann. Es fällt also in der Volkswirtschaft ein Nachfrager fast komplett raus. Der kann nicht ins Kino, der kann nicht zum Friseur, der kann nicht ins Restaurant. Kann er sich alles nicht leisten. Dafür wird A aber jetzt nicht doppelt so oft ins Kino, doppelt so oft zum Friseur und doppelt so oft ins Restaurant gehen.
Was folgt daraus: In der Volkswirtschaft sinkt durch diese Verteilung die Nachfrage. Und das zieht sich wie eine Kettenreaktion durch alle Bereiche. Der Restaurantbesitzer macht weniger Umsatz und kann seinerseits weniger nachfragen, usw...


Aber A kann sich dann ein Haus bauen oder einen Benz kaufen. Volkswirtschaftlich ergibt das kaum eine Unterschied.

Und A würde sich sonst vielleicht anderswo umsehen. Ich arbeite für meine Auftraggeber auch, weil er ordentlich zahlt. Wenn er meint, dies zugunsten der Putzfrauen ändern zu müssen, werde ich ihm was husten. Das ist das Prinzip der Knappheit.

Skorpion968
30.03.2010, 01:35
Aber A kann sich dann ein Haus bauen oder einen Benz kaufen. Volkswirtschaftlich ergibt das kaum eine Unterschied.

Es macht eben in der Realität doch einen Unterschied, weil am oberen Ende der Skala das Kapital gehortet wird und zumindest über Zeiträume nicht mehr für Nachfrage zur Verfügung steht.
Jemand, der 5 Millionen im Jahr verdient, kauft sich dafür nicht 5 Häuser pro Jahr und nicht 100 Benz pro Jahr.


Und A würde sich sonst vielleicht anderswo umsehen.

Das funktioniert aber nicht, weil der Bedarf an existenzsichernd bezahlten Arbeitsplätzen wesentlich größer ist als das Angebot an diesen. A kann sich zwar woanders umsehen, aber nicht alle As werden woanders etwas Besseres finden.

Es wird sogar durch den oben beschriebenen Prozess noch verschlimmert. Wenn aus o.g. Gründen die Nachfrage sinkt, schwinden damit natürlich wiederum auch die existenzsichernd bezahlten Arbeitsplätze. Der Restaurantbesitzer, der weniger Umsatz macht, muss seinerseits die Löhne für seine Angestellten drücken, kann möglicherweise weniger Leute beschäftigen und auch weniger Dienstleistungen finanzieren. Dadurch wiederum hat die Putzkolonne weniger Aufträge, muss die Löhne drücken, kann weniger Leute beschäftigen und weniger Leistungen finanzieren, usw...
Das ist ein ewiger Kreislauf nach unten, die Dumping-Spirale.


Ich arbeite für meine Auftraggeber auch, weil er ordentlich zahlt. Wenn er meint, dies zugunsten der Putzfrauen ändern zu müssen, werde ich ihm was husten.

Das ist aus individueller Sicht noch nachvollziehbar, für eine Volkswirtschaft ist das der Anfang vom Ende.

Apotheos
30.03.2010, 01:38
Ach Gottchen, der Markt der unbarmherzige Rächer. So ein Schund kann nur Marktideologen einfallen. :D

Tipp: Sieh dir mal die Wetteraufzeichnungen an. Die Einkommensveränderungen in Belgien hängen bestimmt mit Wetterveränderungen zusammen. Als intervenierende Variable könnte noch die Zahl der gefahrenen Autokilometer wirksam sein.
Und falls nicht, kann man den Zusammenhang wenigstens mal behaupten. ;)

Wiewohl manche Menschen meinen, sie müssten besonderen Wert auf Statistiken legen, frage ich mich immer, welche Interessengruppe schon wieder bereit war in eine Fälschung zu investieren. Einen vermeintlichen Zusammenhang, den es nicht gibt, kann man selbstverständlich herbeizaubern, mit genügend Verdrehungen, Verkomplizierungen und netten Fremdworten, ein paar Grafiklinien und lustigen Zahlen-Vektoren kann man dann immer irgend etwas glaubhaft machen. Die DDR Politgangster wurden ja auch wirklich alle vom Volk gewählt! Sieht man doch an der Statistik! :)

politisch Verfolgter
30.03.2010, 08:53
Es geht ja um Leistungsadäquanz, also um das Gegenteil von Löhnen: um Anbieterprofit.
Den hats weltweit zu geben, womit statt Kaugummis Villa&Porsche nachgefragt werden.

politisch Verfolgter
30.03.2010, 08:55
... Jemand, der 5 Millionen im Jahr verdient, kauft sich dafür nicht 5 Häuser pro Jahr und nicht 100 Benz pro Jahr. ...
Wer dazu "zumutbar mitwirkungsverpflichtete" sog. "Arbeitnehmer" deklariert, ist halt ein perverses A.....

Ahab
01.04.2010, 12:29
Und warum ist das nicht der Fall, wenn A das Geld behält und selbst ausgibt?

Außerdem ist das erst die nächste Stufe. Zunächst ist das nur Umverteilung, d.h. die Gesamtnachfrage ändert sich nicht.





Naiver geht es kaum noch.

Zunächst einmal gibt es Regeln, die einzuhalten sind (WTO).

Zweitens ist die Konkurrenz in den meisten Branchen hart. Niemand muss einen Daimler fahren und auch im Anlagenbau ist z.B. Japan schon länger ein ebenbürtiger Konkurrent, Korea dicht auf den Fersen und China holt sowieso auf. Wir haben jetzt schon einen Exportüberschuss. Wenn wir den durch Regelverletzungen auch noch erhöhen wollen, gibt's Prügel.

Deutschland ist ein alterndes Land. Der Export von Kapital ins Ausland ist völlig vernünftig. Mehr inländische Investitionen bringen wegen des schrumpfenden Potentials an qualifizierten Arbeitskräften nicht viel und das Ankurbeln des inländischen Konsums würde nur die Einwanderung anheizen wie in allen anderen europäischen Staaten, die diesen Weg gegangen sind. In einigen Staaten (Spanien, Griechenland, Irland, GB) ist dieses Modell bekanntlich zusammengebrochen. Das sollte uns eine Warnung sein.

Die WTO ist eine Instanz die den einigen wenigen internationalen Unternehmen wie Nestle Exxon und Monsanto, die im Großen und Ganzen von der Globalisierung profitieren, ein Forum bietet und ihnen gleichzeitig eine Position verschafft in der sie über Lobbyismus an den beteiligten Mitgliedern eine Rolle in der Rechtsprechung spielen.

Von daher wird es ohnehin Zeit, sich gegen den Einfluss der WTO zu wenden. Immerhin wurde die mal gegründet um Entwicklungsländern eine Hilfestellung zu sein, werden durch sie allerdings nur noch benachteiligt, weil sie durch die fehlenden Handelsschranken kaum in der Lage sind eine Binnenwirtschaft aufzubauen.


Zum Zweiten: Das Ausland kann vielleicht auf deutsche Autos verzichten. (Was sie ja im Wesentlichen eh schon tun. Wie sollen sich die Schwellenländer die wir zur Zeit als Märkte anpeilen solche auch leisten, wenn wir sie als Niedriglöhner brauchen?) Worauf sie aber nicht verzichten können sind deutsche Patente und Basistechnologie, die an unsere Produkte gebunden sind.

Das zeigt sich auch bei mir auf der Arbeit. Wir produzieren hier durch Abhubverfahren an CNC-Fräsen Bauteile für medizinisches Gerät und Triebwerksbestandteile.

Die könnte jedes Kackland machen in dem eine Fräse zu finden ist. Simens aber lässt es sich nicht nehmen, sie hier zu produzieren und spart sich die Auslagerung der Arbeit einfach in dem nicht zugelassen wird, dass irgend jemand dazu befähigt wird das Produkt zu erzeugen.

Man sichert sich einfach alle Verfahrenstechniken und Patente, die es zulassen würden.

Sie machen damit großes Geld, weil ihre Kunden auf sie angewiesen sind, wir Zerspaner bekommen einen Traumlohn für das bischen Arbeit, tun dabei so als hätten wir einen unglaublich komplizierten Job und alle sind glücklich und zufrieden.

tommy3333
01.04.2010, 15:12
Und A würde sich sonst vielleicht anderswo umsehen. Ich arbeite für meine Auftraggeber auch, weil er ordentlich zahlt. Wenn er meint, dies zugunsten der Putzfrauen ändern zu müssen, werde ich ihm was husten. Das ist das Prinzip der Knappheit.


Das ist aus individueller Sicht noch nachvollziehbar, für eine Volkswirtschaft ist das der Anfang vom Ende.

Ja klar, die Linkschaoten halten ein Land voller Putzfrauen natürlich für volkswirtschaftlich gesünder als ein Land voller Ingenieure. Das war schon im sog. "Arbeiter- und Bauernstaat" der Anfang vom Ende.

Skorpion968
01.04.2010, 16:34
Ja klar, die Linkschaoten halten ein Land voller Putzfrauen natürlich für volkswirtschaftlich gesünder als ein Land voller Ingenieure. Das war schon im sog. "Arbeiter- und Bauernstaat" der Anfang vom Ende.

Totaler Unsinn. Eine Volkswirtschaft braucht beides, sowohl Ingenieure als auch Putzfrauen.
Eine Volkswirtschaft voller Ingenieure ist genau so ein Rohrkrepierer wie eine Volkswirtschaft voller Putzfrauen. Deswegen haben wir viele unterschiedliche Berufe, weil wir viele unterschiedliche Aufgaben zu erledigen haben. ;)

Sprecher
01.04.2010, 18:57
Aber A kann sich dann ein Haus bauen oder einen Benz kaufen. Volkswirtschaftlich ergibt das kaum eine Unterschied.

.

Ja ein Haus in Spanien zum Beispiel. Oder er fährt öfter auf die Malediven oder Seychellen. Bringt der deutschen Volkswirtschaft ungemein etwas.

Sprecher
01.04.2010, 19:00
und das Ankurbeln des inländischen Konsums würde nur die Einwanderung anheizen wie in allen anderen europäischen Staaten, die diesen Weg gegangen sind. In einigen Staaten (Spanien, Griechenland, Irland, GB) ist dieses Modell bekanntlich zusammengebrochen. Das sollte uns eine Warnung sein.

Einwanderung hat erstmal gar nichts mit der Wirtschaftspolitik zu tun.

Aldebaran
01.04.2010, 21:26
Die WTO ist eine Instanz die den einigen wenigen internationalen Unternehmen wie Nestle Exxon und Monsanto, die im Großen und Ganzen von der Globalisierung profitieren, ein Forum bietet und ihnen gleichzeitig eine Position verschafft in der sie über Lobbyismus an den beteiligten Mitgliedern eine Rolle in der Rechtsprechung spielen.

Von daher wird es ohnehin Zeit, sich gegen den Einfluss der WTO zu wenden. Immerhin wurde die mal gegründet um Entwicklungsländern eine Hilfestellung zu sein, werden durch sie allerdings nur noch benachteiligt, weil sie durch die fehlenden Handelsschranken kaum in der Lage sind eine Binnenwirtschaft aufzubauen.


Und wie erklärst Du Dir das hohe Wachstum der Schwellenländer in den letzten Jahren, das weit über dem der entwickelten Länder lag?



Zum Zweiten: Das Ausland kann vielleicht auf deutsche Autos verzichten. (Was sie ja im Wesentlichen eh schon tun. Wie sollen sich die Schwellenländer die wir zur Zeit als Märkte anpeilen solche auch leisten, wenn wir sie als Niedriglöhner brauchen?)

Hier die letzte Absatzmeldung von Daimler:


In China lagen die Verkäufe von Mercedes-Benz im Februar erneut auf Rekordniveau: 7.300 (i.V. 3.000) Pkw wurden verkauft – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Dr. Joachim Schmidt: „Keine andere Premiummarke legte in China so stark zu. Für 2010 peilen wir einen Absatz von über 100.000 Einheiten an.“ Auch in Australien (plus 46 Prozent), Südkorea (plus 177 Prozent), Südafrika (plus 18 Prozent), der Türkei (plus 63 Prozent) und Brasilien (plus 23 Prozent) gewann Mercedes-Benz im Februar an Fahrt.

http://www.daimler.com/dccom/0-5-7153-49-1278230-1-0-0-0-0-0-9293-7145-0-0-0-0-0-0-0.html



Worauf sie aber nicht verzichten können sind deutsche Patente und Basistechnologie, die an unsere Produkte gebunden sind.
Das zeigt sich auch bei mir auf der Arbeit. Wir produzieren hier durch Abhubverfahren an CNC-Fräsen Bauteile für medizinisches Gerät und Triebwerksbestandteile.

Die könnte jedes Kackland machen in dem eine Fräse zu finden ist. Simens aber lässt es sich nicht nehmen, sie hier zu produzieren und spart sich die Auslagerung der Arbeit einfach in dem nicht zugelassen wird, dass irgend jemand dazu befähigt wird das Produkt zu erzeugen.

Man sichert sich einfach alle Verfahrenstechniken und Patente, die es zulassen würden.

Sie machen damit großes Geld, weil ihre Kunden auf sie angewiesen sind, wir Zerspaner bekommen einen Traumlohn für das bischen Arbeit, tun dabei so als hätten wir einen unglaublich komplizierten Job und alle sind glücklich und zufrieden.

Das ist eine bestimmte Nische. Davon kann nicht die ganze Industrie leben.

Aldebaran
01.04.2010, 21:29
Einwanderung hat erstmal gar nichts mit der Wirtschaftspolitik zu tun.

Nein, überhaupt nicht. Vor allem nicht mit dem Immobilienmarkt, denn Einwanderer wohnen ja in Zelten.

Aldebaran
01.04.2010, 21:30
Ja ein Haus in Spanien zum Beispiel. Oder er fährt öfter auf die Malediven oder Seychellen. Bringt der deutschen Volkswirtschaft ungemein etwas.

Und der Kleinverdiener zwängt sich in den Billigflieger nach Malle oder kauft sich einen Flachbildschirm aus Asien.

Aldebaran
01.04.2010, 21:47
Es macht eben in der Realität doch einen Unterschied, weil am oberen Ende der Skala das Kapital gehortet wird und zumindest über Zeiträume nicht mehr für Nachfrage zur Verfügung steht.
Jemand, der 5 Millionen im Jahr verdient, kauft sich dafür nicht 5 Häuser pro Jahr und nicht 100 Benz pro Jahr.

Kapital wird nicht gehortet, sondern angelegt und erscheint dann als Kredit wieder als Nachfrage.


Das funktioniert aber nicht, weil der Bedarf an existenzsichernd bezahlten Arbeitsplätzen wesentlich größer ist als das Angebot an diesen. A kann sich zwar woanders umsehen, aber nicht alle As werden woanders etwas Besseres finden.

Aber genügend viele, um die Unterschiede in der Entlohnung aufrechtzuerhalten.

Warum haben denn die Unternehmen im letzten Jahr so viel für die Kurzarbeit ausgegeben?



Es wird sogar durch den oben beschriebenen Prozess noch verschlimmert. Wenn aus o.g. Gründen die Nachfrage sinkt, schwinden damit natürlich wiederum auch die existenzsichernd bezahlten Arbeitsplätze. Der Restaurantbesitzer, der weniger Umsatz macht, muss seinerseits die Löhne für seine Angestellten drücken, kann möglicherweise weniger Leute beschäftigen und auch weniger Dienstleistungen finanzieren. Dadurch wiederum hat die Putzkolonne weniger Aufträge, muss die Löhne drücken, kann weniger Leute beschäftigen und weniger Leistungen finanzieren, usw...
Das ist ein ewiger Kreislauf nach unten, die Dumping-Spirale.

Nur findet das in der Realität praktisch nie statt, weil die bösen Kapitalisten so gierig sind und sogleich investieren, wenn die Kosten niedrig sind.

Das umgekehrte, von Dir empfohlene Modell ist dagegen gerade wieder einmal auf die Schnauze gefallen. Sich einfach reicher zu machen, indem jeder dem anderen mehr Geld gibt, ohne die Produktivität entsprechend zu steigern, ist genau das, was die Griechen versucht haben. Am Ende wurde fast 20% der Nachfrage ohne exportierten Gegenwert aus dem Ausland gedeckt, also auf Pump.



Das ist aus individueller Sicht noch nachvollziehbar, für eine Volkswirtschaft ist das der Anfang vom Ende.

Ohne die Unterschiede gibt es keinen Anreiz, höhere Qualifikationen zu erwerben.

tommy3333
02.04.2010, 01:07
Totaler Unsinn. Eine Volkswirtschaft braucht beides, sowohl Ingenieure als auch Putzfrauen.
Eine Volkswirtschaft voller Ingenieure ist genau so ein Rohrkrepierer wie eine Volkswirtschaft voller Putzfrauen. Deswegen haben wir viele unterschiedliche Berufe, weil wir viele unterschiedliche Aufgaben zu erledigen haben. ;)

Da Ihr aber die Leistung der Ingenieure nicht zu wertschätzen in der Lage seid, werdet Ihr sie Euch backen müssen. Vor 1961 ist die "Intelligenz" ja genau aus diesem Grunde abgehauen.

Skorpion968
02.04.2010, 04:12
Da Ihr aber die Leistung der Ingenieure nicht zu wertschätzen in der Lage seid, werdet Ihr sie Euch backen müssen. Vor 1961 ist die "Intelligenz" ja genau aus diesem Grunde abgehauen.

Wie schön, dass du Intelligenz in Anführungszeichen gesetzt hast. Denn Intelligenz ist keineswegs auf den Beruf des Ingenieurs beschränkt, den "wir" (wer immer wir sein soll) durchaus wertzuschätzen in der Lage sind.
Aber es ist eben bei weitem nicht der einzige Beruf, der Wertschätzung verdient. Alle Berufe verdienen Wertschätzung, weil sie Aufgaben erfüllen. Und diese Wertschätzung muss mindestens darin Ausdruck finden, dass alle, die Vollzeit arbeiten, sich vom Lohn dieser Arbeit auch selbständig finanzieren können.

Wenn du meinst, dass es besser ist, mit deiner überragenden "Intelligenz" besser abzuhauen, dann mach das. Niemand hält dich auf. Wenn du meinst, gänzlich ohne Putzfrauen besser zurecht zu kommen, dann putze halt selbst. Niemand hindert dich daran. :)

Don
02.04.2010, 08:11
Wenn du meinst, gänzlich ohne Putzfrauen besser zurecht zu kommen, dann putze halt selbst. Niemand hindert dich daran. :)

Ich mach das. Erst gestern zur Versuchsvorbereitung das Technikum eines Kunden geschrubbt. Ist mir wurscht bei einem Stundensatz von 65 Euro. Putzen kann man da nicht dranlassen, die reißen noch irgendwo ein Kabel ab.

Hatte ich übrigens in einer von mir installierten 10 bar Ex Vermahlanlage mal. Für die Endreinigung vor dem Startup holten wir eine Firma. Von einem Metallabscheider unter der Decke in 6m Höhe zogen sie den Stecker des Metallabscheiders vor der Mühle ab um besser den Dreck absaugen zu können. Sie machten ihn nicht mehr dran.
Getreu Murphy machte sich ein paar Tage später eine VA Mutter auf den Weg durch die Anlage, Magnete helfen da auch nix.
Stiftmühle. 800 Durchmesser, 680 Stifte auf Stator und Rotor, Antrieb 75 KW. Da bebte das ganze Gebäude. 25.000,- Euro Sachschaden.

Finde dich damit ab. Ihr seid halt für nix zu gebrauchen.

tommy3333
02.04.2010, 12:04
Wie schön, dass du Intelligenz in Anführungszeichen gesetzt hast. Denn Intelligenz ist keineswegs auf den Beruf des Ingenieurs beschränkt, den "wir" (wer immer wir sein soll) durchaus wertzuschätzen in der Lage sind.
Aber es ist eben bei weitem nicht der einzige Beruf, der Wertschätzung verdient. Alle Berufe verdienen Wertschätzung, weil sie Aufgaben erfüllen. Und diese Wertschätzung muss mindestens darin Ausdruck finden, dass alle, die Vollzeit arbeiten, sich vom Lohn dieser Arbeit auch selbständig finanzieren können.
Es sind ja auch nicht nur jede Menge Ingenieure vor 1961 aus dem "Arbeiter- und Bauernstaat" abgehauen. Naja, wenn 'Bauern' regieren, ist das auch nicht weiter verwunderlich.


Wenn du meinst, dass es besser ist, mit deiner überragenden "Intelligenz" besser abzuhauen, dann mach das. Niemand hält dich auf. Wenn du meinst, gänzlich ohne Putzfrauen besser zurecht zu kommen, dann putze halt selbst. Niemand hindert dich daran. :)

Ich arbeite nicht für abgehobene und weltfremde Gleichmacher. So lange Typen wie Du nicht die Entscheidungen über die Entlohnung treffen, habe ich auch kein Problem. Sobald Typen wie Du aber in einer solchen Position sind und dann gedenken, Putzfrauen die gleiche Bezahlung angedeihen zu lasssen wie meine - und das auf meine Kosten - dann bin ich schneller weg als Du das Wort "Klassenkampf" aussprechen kannst. Zudem räume ich gewöhnlich meinen eigenen Dreck selbst weg.

Skorpion968
02.04.2010, 17:12
Ich mach das.

Löblich! :]


Finde dich damit ab. Ihr seid halt für nix zu gebrauchen.

Du hast doch nicht den geringsten Schimmer, wer "wir" eigentlich sind. :))

Skorpion968
02.04.2010, 17:23
Es sind ja auch nicht nur jede Menge Ingenieure vor 1961 aus dem "Arbeiter- und Bauernstaat" abgehauen. Naja, wenn 'Bauern' regieren, ist das auch nicht weiter verwunderlich.

Ja ja, die alte DDR-Leier mal wieder. :leier: :zzz:
Mehr als dieses ewiggleiche Geplärre habt ihr echt nicht auf der Pfanne. Kann das sein?


Ich arbeite nicht für abgehobene und weltfremde Gleichmacher. So lange Typen wie Du nicht die Entscheidungen über die Entlohnung treffen, habe ich auch kein Problem. Sobald Typen wie Du aber in einer solchen Position sind und dann gedenken, Putzfrauen die gleiche Bezahlung angedeihen zu lasssen wie meine - und das auf meine Kosten - dann bin ich schneller weg als Du das Wort "Klassenkampf" aussprechen kannst. Zudem räume ich gewöhnlich meinen eigenen Dreck selbst weg.

Das ist sehr vorbildlich.
Für gewöhnlich reißen Typen deiner Sorte zwar kilometerweit die Fresse auf, aber wenns um das Putzen des eigenen Drecks geht, sind sie schon überfordert.
Sollte das bei dir tatsächlich anders sein, freut mich das.

Selbstverständlich ist es jederzeit dir überlassen, ob und warum du gehen möchtest. Sag einfach Bescheid. Ich bringe dich sogar noch bis zur Tür! :)

tommy3333
03.04.2010, 13:30
Ja ja, die alte DDR-Leier mal wieder. :leier: :zzz:
Mehr als dieses ewiggleiche Geplärre habt ihr echt nicht auf der Pfanne. Kann das sein?
Ihr habt ja auch nicht mehr drauf als die alten ewiggleichen "Rezepte" und das Geplärre von Gleichheit und Klassenkampf eines Dachdeckers aus dem Saarland von vorgestern.


Selbstverständlich ist es jederzeit dir überlassen, ob und warum du gehen möchtest. Sag einfach Bescheid. Ich bringe dich sogar noch bis zur Tür! :)
Ich finden den Weg schon allein, sobald die Zeit "reif" dafür ist.

politisch Verfolgter
03.04.2010, 14:06
Mentale Leistungsadäquanz, marktwirtschaftliche Profitmaximierung, high tech Netzwerkeffizienz - alles ist arbeitsgesetzlich unterbunden, womit die Marktwirtschaft stranguliert wird.
Es geht also ums Gegenteil von Klassenkrampf und Gleichmacherei: um mental leistungsadäquate vernetzungseffiziente Profitmaximierung und um die leistungsanteilige Profitabschöpfung.
Dazu muß die verbrecherische Arbeitsgesetzgebung weg und die AnbieterRechtsordnung freier Marktwirtschaft her.
Damit kommen wir zu einer Leistungsgesellschaft, womit die Eink./Verm.-Verteilung mit der mentalen Verteilung übereinstimmt.
Momentan gibts keinerlei Übereinstimmung und zudem erhebliche Kurvenkrümmungen, weswegen die sozio-ökonomische Realität laufend unterschlagen wird, die nur diese Kurven objektivieren.
Begüterte können sich zudem einen bettelarmen Staat leisten, an dem sich auch als Staatsgläubiger gut verdienen läßt, der zudem FremdkreditErwirtschafter "zumutbarkeitsrechtlich" garantiert.

"Willkommen zur RolexMinute" wird wortwörtlich eben in euronews tv erklärt.
Also, Rolex, Villa&Porsche und immer noch weiter mehr - darum gehts.
Wers in Abrede stellt, hat Mundstuhl.
Wir benötigen ein RolexLeben.
Und genau dazu kommt jetzt dort: hi-tech