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Vollständige Version anzeigen : Köhlers forderungen nach höheren Benzinpreisen realistisch?



Excubitor
24.03.2010, 14:54
Vorab sei erwähnt, dass es sich bei der Eingangsfrage selbstverständlich um eine rhetorische Frage handelt...

Allein schon aus Sicht derjenigen mehreren Millionen Pendler, die tagtäglich darauf angwiesen sind ihr Fahrzeug benutzen zu müssen, um zur Arbeit zu gelangen, ist diese Forderung in dieser Pauschalität absolut indiskutabel.
Den Menschen wird amtlicherseits zugemutet eine 2 Stunden Fahrt oder ca. 200 km pro Fahrt, also 4 Stdn. oder 400 km täglich in kauf nehmen zu müssen. Unabhängig davon, dass das gesundheitlich für den Arbeitnehmer (Stressbelastung) und arbeitstechnisch sogar für den Unternnehmer indiskutabel ist (was nützen diesem abgespannt zur Arbeit Erscheinende, die nur unkonzentriert arbeiten können, daher Fehler machen, die unter Umständen viel Geld kosten), muss man konstatieren dass der Vorschlag auch aus reinen Kostengründen voll an der Realität vorbei geht.

Bei 8 Litern Spritverbrauch im Schnitt macht das "Zumutbare" 32 Liter pro Tag, bei 1,45 € derzeitigem Durchschnittspreis also 46,40 € pro Tag(!). Von etwa 24 Arbeitstagen ausgegangen liegen wir damit bei 1113,60 € die den Bundesbürgern an aufzubringendem Benzingeld jeden Monat im Extremfall zugemutet werden. Das bedeutet im Klartext, dass jemand der noch einigermaßen existieren will als Single schon mindestens 2500 € verdienen müsste, bei Alleinverdienern mit Familie natürlich mehr, um überhaupt ohne weitere staatliche Zuwendung "über die Runden" zu kommen. Auch rein wirtschaftlich ein völlig indiskutables Konzept, wenn ein Pendler, der weniger als ca. 2500 € verdient eher Hartz IV beantragen müsste als eine Arbeit annehmen zu können.
Selbst wenn man für den Durchschnitt vom oben genannten Extremfall verhältnismäßig etwas abrechnet wird das Ganze auf lange Sicht nicht besser...

Den Damen und Herren vom Umweltbundesamt, die meinen "ins selbe Horn stoßen" zu müssen sei gesagt, dass sie sich lieber mal um die Tausenden kümmern sollten, die mit ihren Fahrzeugen aus purer Bequemlichkeit zum Briefkasten und zum Kiosk oder völlig sinnlos einfach nur in der Gegend herumgondeln. Das sind Umweltschädlinge par excellence. Übrigens ist das sogenannte "cruising", also das sinnbefreite Herumfahren in Deutschland ohnehin eine mit Bußgeld bewehrte Ordnungswidrigkeit, was die Meisten vermutlich gar nicht wissen werden...

GG146
24.03.2010, 15:08
Die high tech Förderung am Standort Deutschland über hohe Preise für alte Techniken ist eben billiger als über Direktsubventionen.

... und bei der Spezialisierung der deutschen Autohersteller auf die besonders teuren Modelle ist ein grosser Umsatzrückgang bei den Spitzenprodukten sowieso nicht zu erwarten, dieser Kundschaft machen hohe Spritpreise nichts aus:

http://img408.imageshack.us/img408/3784/khler.jpg

Das geht gegen Mittelklasse - Spritfresser, die häufig importiert werden.

cajadeahorros
24.03.2010, 15:19
Der Benzinpreis schlägt auf alle Preise des täglichen Verbrauchs durch, es wird nicht bei der Rechnung unten bleiben.

Köhler ist leider ein vom Gesetz geschütztes "Symbol des Staates" sonst würde ich etwas direkter werden.