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Vollständige Version anzeigen : Pflichten gegen sich selbst



Klopperhorst
21.03.2010, 21:27
Gibt es hier Leute, die festgesetzte Pflichten gegen sich selbst haben? Ich meine soetwas wie der Dekalog, der vor einer Handlung befragt wird oder ein definiertes moralische Gewissen. Ich weiss nicht, ich habe niemals Pflichten in Form von Lehrsätzen benötigt oder mich in etwaige Systeme einzudenken vermocht. Eine solche kategorische Pflicht wäre z.B., dass ich niemals Kinder töten würde, mich definitiv dann selbst umbringen, wenn der Zwang bestehen sollte.

Daher hier der Strang, in dem es um die Pflichten gegen sich selbst geht.

---

Gawen
21.03.2010, 21:31
Ich führe mein Leben und mache meinen Job so ordentlich, daß ich mir selbst morgens beim Rasieren in Augen schauen kann ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen.

Gryphus
21.03.2010, 21:32
Nur welche die ich aus Vernunftgründen auch gerne umsetze, gegen irgendwelche Triebe muss ich mich nicht "zwingen", habe es vermutlich einfach nicht nötig.

Deutschmann
21.03.2010, 21:37
Hmmm... ich vermeide es weitestgehend, Vorurteile zu pflegen.

Klopperhorst
21.03.2010, 21:43
Es gibt auch die Pflicht, pünktlich ins Bett zu gehen, was ich jetzt tue.

---

Leila
21.03.2010, 21:47
Es gibt auch die Pflicht, pünktlich ins Bett zu gehen, was ich jetzt tue.

Bevor ein anderer die Parkbank in Beschlag nimmt …

Gruß von Leila :alki:

politisch Verfolgter
21.03.2010, 21:54
Völlig klar, daß man einen KinderkillDrang als Pflicht in sich zu bekämpfen hätte, hahaha ;-)
Ich hatte was gegen die Abtreibung meines Nachwuchses.
Er kam wegen des damaligen elenden SiemensEinkommens ums Leben.
Es gibt die Selbstverpflichtung, mental adäquat anzubieten und den Profit leistungsanteilig abzuschöpfen.
Das ist politisch nicht gewollt.
Damit gibts die Pflicht, nachwuchslos nix zu tun und mit sich die elterliche Linie dereinst erlöschen zu lassen.
Es gibt nicht die geringste Pflicht, Fremdvermögen aufzubauen und Fremdkredite abzutragen.
Die Brandmarkung des "Arbeitnehmer"Konstrukts gehört damit zur Grundverpflichtung, zur Selbstachtung und zum Gemeinwohl, das per Zwangsarbeit, Enteignung, Lehnswesen und Berufsverbot sozialstaatlich gezielt geschädigt wird.

Da ich morgen wieder nicht mit anbieten darf, spielts fast keine Rolle, wann ich zu Bett gehe.
Wann kommt endlich der ArbeitsgesetzDreck weg?
Das ist die Pflicht jedes Politikers gegen sich selbst und gegen den Souverän.

Felix Krull
21.03.2010, 22:00
Bevor ein anderer die Parkbank in Beschlag nimmt …

Gruß von Leila :alki:

Ich verschone Dich ausnahmsweise.

Ajax
21.03.2010, 22:13
- Treue - Ich würde meine Ehefrau nie betrügen, genauso wenig würde ich einen meiner Freunde verraten. Ich hasse unzuverlässige und verlogene Menschen.

- Höflichkeit - Man sollte jedem Menschen gegenüber Respekt zollen und die guten Sitten wahren, auch wenn man diejenige Person nicht leiden kann.

- Bescheidenheit - Ich bin sehr sparsam, manche nennen es Geiz. Aber ich brauche und verlange nicht viel, habe keine besonderen materiellen Wünsche. Mäßigung im Essen finde ich auch sehr wichtig. In unserer Überflussgesellschaft wird zu viel gewissenlos weggeworfen. Das tägliche Brot sollte man jedoch in Ehren halten und sich zurückhalten.

- Tapferkeit - Menschen, und vor allem Freunden, in der Not beizustehen gebietet der gesunde Menschenverstand. Angst darf keine Ausrede sein. Unter Einsatz des eigenen Lebens zu kämpfen und sein Leben für eine höhere Sache zu opfern, ist die wahre Erfüllung des Kriegers.

politisch Verfolgter
21.03.2010, 22:19
Und Selbstachtung nicht vergessen: keinen teilleistungsreduziert umverteilungs-marginalisierten KostenfaktorAffen schieben, keine derartigen BonsaiWesen nachliefern.
Zur Höflichkeit gehört, niemanden mit "Arbeitnehmer" anzusauen.
Bescheidenheit: nicht mehr zu wollen, als Andere für sich beanspruchen.
Ehrlichkeit bedingt, die Eink./Verm.-VerteilungsKurven immer mit einzubeziehen, ihre Offenlegung einfordern.

Felix Krull
21.03.2010, 22:21
Jeden Tag aufstehen und versuchen, nur das kleinste Schwein im Stall zu sein.

politisch Verfolgter
21.03.2010, 22:24
Den mentalen in denselben Eink.-%Rang umzumünzen.

König
22.03.2010, 05:14
Ich müßte ein armer Tor sein, wäre ich darauf bedacht, Pflichten gegen mich selbst zu genügen. Reicht es nicht völlig aus, Pflichten für mich selbst einzuhalten, also meinen eigenen Befehlen des Gewissens zu gehorchen, mir selber treu zu bleiben?
Ajax hat bereits einen guten Katalog von Idealen aufgestellt. Die Treue zu anderen Menschen dürfte das kostbarste Gut sein. Die Selbstdisziplin, die die Einhaltung aller anderen Tugenden garantiert, ist am wichtigsten. An ihr mangelt es über kurz oder lang jedem. Daher sind wir alle fehlerhaft und keine Computer oder Roboter.

Apollyon
22.03.2010, 05:43
Ich habe keine pflichten gegen mich selber, es sind Grundcharakteristika wie die Moral gegenüber jedem und sich selber, die Wahrheit zusprechen und das Schlechte zu erkennen und nicht den Grund auf einen einzigen Faktor abzuwelzen, weil das wäre Falsch es kommen immer mehrere Faktoren zusammen und das ergibt dann "das Problem", gesellschaftlich betrachtet könnte man dies so sehen viele sehen im Multikulturalismus das Problem aber es ist nur ein bestandteil, und vorallem ist es immer inwie fern etwas angewandt wird, wird der Multikulturalismus wie hier in Deutschland falsch angewandt hat dies folgen, aber nicht weniger folgen als ein falsch angesetzter Kapitalismus, eine falsche Grundmoral oder eine falsche globalisierung.

Erzwungende Pflichten sind ehr geplante Schlafzeiten oder ein geplanter Tagesablauf. Ihr solltet erstmal Tugenden von Pflichten unterscheiden, den Tugenden dürfen nicht erzwugen werden, das würde heißen das euer sein, euer Trieb ein ganz anderer ist und ihr nicht das seid als was ihr euch ausgibt.

Zum Beispiel sehe ich es es so das man kein Alkohol trinken oder keine Zigaretten rauchen sollte weil es einfach Falsch ist, es gibt genug degenerierte Menschen durch diese Stoffe, mein Pflicht gegenüber dem Leben ist es kein Fleisch zuverzehren.

Mütterchen
22.03.2010, 06:35
Als ich ein kleines Mädchen war, schrieb mir meine Großmutter in mein Poesiealbum:

Nach dem Einen sollst du trachten
sei würdig, dich stets selbst zu achten.

jak_22
22.03.2010, 07:30
Ich habe mir den kategorischen Imperativ über meinen Schreibtisch gehängt.

Ob es mir immer gelingt, mich danach zu richten? Nein, natürlich nicht.

Solche Lehrsätze sind eigentlich immer Ziele, und nie Wege.

Klopperhorst
22.03.2010, 09:20
Völlig klar, daß man einen KinderkillDrang als Pflicht in sich zu bekämpfen hätte, hahaha ;-)
...

Das hast du falsch verstanden. Es ging mir um die Vorstellung, an einem Erschießungskommando beteiligt sein zu müssen. Wie würde ich mich entscheiden? Der äusseren Pflicht nachkommen oder der Pflicht gegen mich selbst, auch wenn es das Ende meines Lebens bedeuten würde.

Also es ging konkret um die Frage der Hierarchisierung von Pflichten.

---

GG146
22.03.2010, 09:56
Eine solche kategorische Pflicht wäre z.B., dass ich niemals Kinder töten würde, mich definitiv dann selbst umbringen, wenn der Zwang bestehen sollte.

Daher hier der Strang, in dem es um die Pflichten gegen sich selbst geht.

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Es ist schon vorgekommen, dass in Kriegen Kinder als menschliche Schutzschilde oder auch als Kindersoldaten missbraucht wurden. Wenn Du auf der Seite der jeweils anderen Konfliktpartei für den Schutz von den Kindern dort verantwortlich bist, ist es mit Deinem Freitod nicht mehr getan.

Du würdest damit die Kinder, für deren Überleben Du rechtlich einzustehen hast, durch Unterlassen töten, um andere Kinder nicht durch aktives Tun töten zu müssen.

Rechtlich ist in dieser Situation aber das Tun dem Unterlassen gleichgestellt, siehe § 13 StGB. Moralisch / philosophisch halte ich persönlich auch keinen Unterschied zwischen Tat und Unterlassungstat für konstruierbar, die gesetzliche Aussage des § 13 ist zwingend logisch.

George Rico
22.03.2010, 10:48
Hmm, interessantes Thema. In meinem Leben spielt der Ehrbegriff eine zentrale Rolle, was vielleicht auf den ersten Blick nach klingonisch-türkischer Schwurbelei klingt, aber für mich persönlich ein schönes Leitmotiv ist. Das kann z.B. so aussehen, dass ich versuche, meiner Familie durch gute Leistungen im Studium Ehre zu machen, andererseits aber auch Frauen, mit denen ich ausgegangen bin, nachts nach Hause bringe, auch wenn ich deswegen eine oder mehr Stunden später ins Bett komme. Oder dass man Schwächeren beisteht, niemanden betrügt, keine feigen Handlungen begeht usw.

Das mag vielleicht alles antiquiert und für manche belustigend klingen, aber dafür kann ich noch jeden Morgen guten Gewissens in den Spiegel schauen.




---

ABAS
22.03.2010, 11:01
Das hast du falsch verstanden. Es ging mir um die Vorstellung, an einem Erschießungskommando beteiligt sein zu müssen. Wie würde ich mich entscheiden? Der äusseren Pflicht nachkommen oder der Pflicht gegen mich selbst, auch wenn es das Ende meines Lebens bedeuten würde.

Also es ging konkret um die Frage der Hierarchisierung von Pflichten.

---

Wenn im Krieg ein Kommandeur anordnet Kinder
durch ein Erschiessungskommande zu töten oder
anderweitig dem Leben ein Ende zu setzen, z.B.
durch Folter, würde ich dem Kommando nicht
Folge leisten. Notfall`s den Kommandeur vorher
exekutieren. Das hielte ich für eine menschliche
Pflicht.

Ebenfalls habe ich mir als Pflicht auferlegt, für
den Falle das ein nächster Angehöriger von mir,
durch eine grausame, vorsätzlich begangene Tat
von einem Gewalttäter ermordet wird, ich in die
Justiz kein Vertrauen lege. Da es bei uns keine
Todesstrafe gibt, wird der Täter von mir selbst
gerichtet werden. Sollte mir die ausgeführte
Rachehandlung nachgewiesen werden können,
wäre ich bereit dafür einige Jahre Gefängnis wg.
der verbotenen Selbstjustiz in Kauf zu nehmen.

Ich bin ein gesetzestreuer Mensch, aber in einem
solchen Falle, sähe ich mich gezwungen im Sinne
meiner eigenen Werte zu handeln und ausserhalb
der Rechtsnorm zu agieren.

Kreuzbube
22.03.2010, 14:55
Ich habe v.a. die Pflicht, ein bequemes Leben zu führen!:)

Gryphus
22.03.2010, 16:14
- Treue - Ich würde meine Ehefrau nie betrügen, genauso wenig würde ich einen meiner Freunde verraten. Ich hasse unzuverlässige und verlogene Menschen.

- Höflichkeit - Man sollte jedem Menschen gegenüber Respekt zollen und die guten Sitten wahren, auch wenn man diejenige Person nicht leiden kann.

- Bescheidenheit - Ich bin sehr sparsam, manche nennen es Geiz. Aber ich brauche und verlange nicht viel, habe keine besonderen materiellen Wünsche. Mäßigung im Essen finde ich auch sehr wichtig. In unserer Überflussgesellschaft wird zu viel gewissenlos weggeworfen. Das tägliche Brot sollte man jedoch in Ehren halten und sich zurückhalten.

- Tapferkeit - Menschen, und vor allem Freunden, in der Not beizustehen gebietet der gesunde Menschenverstand. Angst darf keine Ausrede sein. Unter Einsatz des eigenen Lebens zu kämpfen und sein Leben für eine höhere Sache zu opfern, ist die wahre Erfüllung des Kriegers.

Alles sehr schön - definiert sich das aber nicht eher als Prinzipien?

politisch Verfolgter
22.03.2010, 19:03
Man hat mental adäquat agieren zu können.
Dazu gehören z.B. Villa, Porsche, Flügel, Roboter, mentale Leistungsadäquanz und leistungsanteilige Profitabschöpfung.
Selbstverwirklichung ist im Wesenskern, sein mentales Profil auszuagieren, seinen Intellekt zu entfalten, uns dazu die Naturgesetze immer umfassender zu erschliessen.
Das intellektuelle RealabstraktionsVermögen mag der Normalverteilung unterliegen.
Doch auf jedem level kann es ausagiert werden, wozu uns high tech den Affen zu schieben hat.
Wer nicht schwachsinnig ist (das sind wohl nur 2 % oder weniger), kann Auto fahren.
Autofahren wäre vor ein paar Jahrhunderten den damaligen Genies wie ein Wunder vorgekommen, das nur ganz wenigen Menschen möglich sei.
Als das erste Schienenfahrzeug Nbg.-Fürth rollte, erklärten Ärzte, ab 40 km/h würde man wahnsinnig werden.
Genau so haben wir high tech nutzen zu können, die sich heute noch nicht mal Genies vorstellen können.
Was kids heute am PC können, konnten sich die PC-Erfinder nicht mal in ihren kühnsten Träumen für sich selbst ausmalen.
Es ist Teil unserer Pflicht, uns individuell mental adäquat die Dinge nach vorne zu bringen.
Doch Regimes bremsen das massiv aus.

Waldgänger
22.03.2010, 21:32
Es gibt keine ontologischen Pflichten gegen das eigene Selbst. Es gibt einzig zwischenmenschliche und gesellschaftliche Spielregeln. Wie diese aussehen, hängt von den evolutions-biologischen und sozio-kulturellen Grundbedürfnissen des Menschen und deren Ausgleich zwischen Individuen und Gruppen ab.

politisch Verfolgter
22.03.2010, 22:54
Kein Gesetz darf Bürger für das Eigentum und für die Kredite Anderer zuständig erklären.
Es geht nicht um "Ausgleich", sondern um Anbieterprofit und um Leistungsadäquanz, also um Netzwerkeffizienz.
Wer zu unterbelichtet oder physisch beeinträchtigt ist, kann das durch immer bessere high tech ausgeglichen bekommen, die zudem als Brücke zwischen den Generationen mitzuwirken hat.
Auch dazu benötigen wir unermeßlich viel saubere Energie, die es nur erdnah von der Sonne geben kann.
Es darf keine Pflicht zur Er- und Bewirtschaftung des Eigentums und der Kredite Anderer geben.
"Spielregeln" sind Gesetze, die grundrechtskonform zu sein haben.
Der Souverän hat sein mentales Profil adäquat in Profit ummünzen zu können.
Es geht um die materiellen Freiheitsgrade individueller Selbstverwirklichung.
Wer sein mentales Profil nicht adäquat in Profit ummünzen will, hat dann aus freien Stücken entsprechend geringere materielle Freiheitsgrade.

-SG-
22.03.2010, 23:32
Gibt es hier Leute, die festgesetzte Pflichten gegen sich selbst haben? Ich meine soetwas wie der Dekalog, der vor einer Handlung befragt wird oder ein definiertes moralische Gewissen. Ich weiss nicht, ich habe niemals Pflichten in Form von Lehrsätzen benötigt oder mich in etwaige Systeme einzudenken vermocht. Eine solche kategorische Pflicht wäre z.B., dass ich niemals Kinder töten würde, mich definitiv dann selbst umbringen, wenn der Zwang bestehen sollte.

Daher hier der Strang, in dem es um die Pflichten gegen sich selbst geht.

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Die meisten Menschen haben ohne sich reflexiv damit auseinanderzusetzen moralische Normen internalisiert, nach denen sie leben. Diese entspringen der jeweiligen Kulturgemeinschaft, in der sie leben.

Die Kodifizierung dieser Normen durch das Rechtssystem ist verständlich, weil man Erwartungssicherheit schaffen muss, insbesondere was die Sanktionen angeht, aber ein am Reißbrett entworfenes Ethiksystem o.ä. ist Unsinn.

Auch Kants kategorischer Imperativ funktioniert nur unter der impliziten Voraussetzung, dass es schon eine zugrundeliegende Kultur gibt, die einen einigermaßen konsensualen Wertekanon geschaffen hat.

politisch Verfolgter
23.03.2010, 12:28
Wir benötigen einen Rechtsraum, der die materiellen Freiheitsgrade individueller Selbstverwirklichung befördert.
Dazu muß die Arbeitsgesetzgebung weg, Sozialstaat und ÖD sind um mind. 90 % zu reduzieren.
Es darf keine Pflicht geben, Fremdvermögen und Fremdkredite zu er- und bewirtschaften.
Selbstverpflichtung ist das Ummünzen des mentalen in denselben Eink.-%Rang - z.B. für Familie und Nachwuchs.
Wer hingegen teilleistungsreduziert umverteilungs-marginalisierter Kostenfaktor von Vorteilsnehmern sein will, kann sich ja vertraglich freiwillig dazu verpflichten.
Es darf nur kein Gesetz geben, das derartige Verpflichtungen zuweist.
Der Gesetzgeber hat die grundrechtsbedingte Selbstverpflichtung, einen grundrechtskonformen Rechtsraum zu konfigurieren.
Er hat alle Gesetze zu entfernen, die von den Einen verlangen, Eigentum und Kredite Anderer zu er- und bewirtschaften.

Leila
23.03.2010, 14:20
Gegen mich selbst habe ich keine Pflichten, ja, wirklich: nicht eine einzige. Der Ausdruck „Pflichten gegen sich selbst“ kann nur jemand erfinden, der zum Philosophen so wenig taugt wie eine doofe Zofe. Der von Schopenhauer gar streng verurteilten unbedachten Verwendung des Wörtchens „für“ harrt noch der Verdammung des wohlfeilen Gebrauchs des Wörtchens „gegen“.

Klopperhorst
23.03.2010, 15:31
Gegen mich selbst habe ich keine Pflichten, ja, wirklich: nicht eine einzige. Der Ausdruck „Pflichten gegen sich selbst“....

Eine Pflicht beinhaltet immer etwas negatives, also eine Überwindung des eigenen Charakters.

Daher gegen sich selbst, also gegen die eigene Natur, z.B. Selbsterhaltungtrieb aufheben etc.

---

Leila
23.03.2010, 15:58
Eine Pflicht beinhaltet immer etwas negatives, also eine Überwindung des eigenen Charakters.

Daher gegen sich selbst, also gegen die eigene Natur, z.B. Selbsterhaltungtrieb aufheben etc.

Hallo Kloppi!

Ganz anders sehe ich das. Ich erfülle meine Pflichten mit Freude, und dies nicht wider meine Natur. Als von Geburt an Reichbeschenkte gebe ich, was ich geben kann, d.h. alles, ohne Rücksicht auf mich. Wenn mich jemand am Geben hindert, dann ist es mein Mann, der um mich bangt.

Gruß von Leila

P.S.: Um ehrlich zu sein: über die Pflichten machte ich mir erst seit heute Gedanken.

Klopperhorst
23.03.2010, 15:59
Hallo Kloppi!

Ganz anders sehe ich das. Ich erfülle meine Pflichten mit Freude, und dies nicht wider meine Natur. Als von Geburt an Reichbeschenkte gebe ich, was ich geben kann, d.h. alles, ohne Rücksicht auf mich. Wenn mich jemand am Geben hindert, dann ist es mein Mann, der um mich bangt.

Gruß von Leila

P.S.: Um ehrlich zu sein: über die Pflichten machte ich mir erst seit heute Gedanken.

Ich sehe Pflicht als Überwindung. Z.B. morgens früh aufzustehen, ist gegen die Natur. Weil man aber an die Zukunft denkt, sieht man es Pflicht an. Oder auch Eifersucht zu unterdrücken, ist eine Pflicht gegen sich selbst, weil es Härte beinhaltet und nicht zur Freude geschieht.

---

Leila
23.03.2010, 16:05
Ich sehe Pflicht als Überwindung. Z.B. morgens früh aufzustehen, ist gegen die Natur. Weil man aber an die Zukunft denkt, sieht man es Pflicht an. Oder auch Eifersucht zu unterdrücken, ist eine Pflicht gegen sich selbst, weil es Härte beinhaltet und nicht zur Freude geschieht.

Ich werde darüber nachdenken. — Was ich aber jetzt schon sagen kann, das ist: daß Du mir sympathisch bist.

Leila :)

marc
23.03.2010, 16:27
Strenggenommen kann es Pflichten gegen sich selbst überhaupt nicht geben. Möglich ist allein, an einen postmortal-richtenden Gott zu glauben, der dir diese auferlegt - wodurch aber fraglich wird, ob es dann noch eine Pflicht gegenüber sich selbst ist, oder schon eine Pflicht gegenüber Gott. Aber nimm einen Menschen, der großes Talent für xy hat. Eine wirkliche Pflicht, dieses Talent mittels mühseliger Arbeit zu kultivieren, kann doch nur dann bestehen, wenn die Art und Weise, wie er mit diesem Talent umgegangen ist, auch nach seinem Tod bewertet wird.

Klopperhorst
23.03.2010, 16:34
Strenggenommen kann es Pflichten gegen sich selbst überhaupt nicht geben. Möglich ist allein, an einen postmortal-richtenden Gott zu glauben, der dir diese auferlegt - wodurch aber fraglich wird, ob es dann noch eine Pflicht gegenüber sich selbst ist, oder schon eine Pflicht gegenüber Gott. Aber nimm einen Menschen, der großes Talent für xy hat. Eine wirkliche Pflicht, dieses Talent mittels mühseliger Arbeit zu kultivieren, kann doch nur dann bestehen, wenn die Art und Weise, wie er mit diesem Talent umgegangen ist, auch nach seinem Tod bewertet wird.

Sehe ich ähnlich. Tiere kennen keine Pflichten, sie kennen nur Reflexe und Instinkte.

Meim Menschen ist es so, dass man sich zwischen zwei Handlungen entscheiden kann. Beispielsweise die Handlung, seiner Wut freien Lauf zu lassen oder zu unterdrücken. Kein Tier kann diese Entscheidung vornehmen, auch primitive Menschen nicht, weil ihnen der Intellekt und somit das moralische Gewissen fehlt.

Erst durch das moralische Gewissen, also indem man weiß, dass etwas böse ist, kann die Entscheidung für eine Sache geschehen, die der eigenen Natur eigentlich zuwiderläuft.

---

Leila
23.03.2010, 17:22
Was ich heute alles vergessen habe, wird mir demnächst noch vorgeworfen werden! Ich selbst schrieb ja mehrere Pflichtenhefte für Schüler und Firmen. Wie ich das nur vergessen konnte!

Waldgänger
23.03.2010, 18:18
Ich sehe Pflicht als Überwindung. Z.B. morgens früh aufzustehen, ist gegen die Natur. Weil man aber an die Zukunft denkt, sieht man es Pflicht an. Oder auch Eifersucht zu unterdrücken, ist eine Pflicht gegen sich selbst, weil es Härte beinhaltet und nicht zur Freude geschieht.

---

Wir gehen hier abermals der alten Mär eines Dualismus von Natur und Kultur auf den Leim. Dieser dürfte sowohl philosophisch wie naturwissenschaftlich (siehe Neurologie) widerlegt sein.

Der Mensch ist, sobald er das Licht der Welt erblickt, immer Kulturwesen. Biochemische Prozesse mögen zwar die Grundlage aller Aktivität bilden, so wie die Gesetze der Physik das Biologische determinieren, sie werden von der kulturellen Evolution aber stark überlagert und uminterpretiert. Vielfach werden gar völlig neue Bedürfnisse und kulturbedingte Interessen geschaffen.

Eine abstrakte Freiheit jenseits von Ursache und Wirkung, Zufall und Notwendigkeit, gibt es nicht. Wenn wir von Freiheit sprechen, meinen wir die Freiheit das zu tun, was wir wollen. Aber das brauch ich Dir als Schopenhauer-Fan wohl nicht zu erläutern. ;)

Wir kommen jedoch nicht weiter, und verfangen uns in pseudo-wissenschaftliche Behauptungen, wenn wir den alten Dualismus von Kultur und Natur weiter aufrechterhalten. Schopenhauer selbst ist das beste Beispiel. Er definierte Charakter als etwas unumstößlich angeborenes und schrammte so nur knapp an Esoterik, Sozialdarwinismus und Rassismus vorbei.

Eine solche Anschauung ist jedoch weder logisch, ebenso wenig aufgrund unserer Alltagserfahrungen und Lebensgeschichten, noch empirisch haltbar. Der Mensch ist ein Ensemble aus Naturgesetzen, Chemie, Biologie und Kultur. Eine ontische 'Natur des Menschen' gibt es nicht.

Klopperhorst
23.03.2010, 22:47
... Schopenhauer selbst ist das beste Beispiel. Er definierte Charakter als etwas unumstößlich angeborenes und schrammte so nur knapp an Esoterik, Sozialdarwinismus und Rassismus vorbei.
...

Moderne Hirnforscher, wie Gerhard Roth, bestätigen das, was Schopenhauer bereits vor 150 Jahren schrieb und dann Freud für die Inspiration des Unbewussten diente.

Warum bist du bezüglich der Forschungen nicht auf dem Stand der Zeit?

2/3 der intellektuellen und charakterlichen Fähigkeiten sind angeboren.

---

Waldgänger
23.03.2010, 22:50
Moderne Hirnforscher, wie Gerhard Roth, bestätigen das, was Schopenhauer bereits vor 150 Jahren schrieb und dann Freud für die Inspiration des Unbewussten diente.

Warum bist du bezüglich der Forschungen nicht auf dem Stand der Zeit?

2/3 der intellektuellen und charakterlichen Fähigkeiten sind angeboren.

---

:)) Sorry, aber die Ergebnisse eines Roth, Richard Dawkins und Co. sind mir bekannt, trotzdem danke. :) Auf der anderen Seite gibt es genügend Theorien die Roths Ausführungen ad absurdum führen.

Des Weiteren sehe ich Deine biologistische Theorie weder von Roth, noch von den alltäglichen Lebenserfahrungen, noch von der Psychologie, der Evolutionsbiologie oder einer sonstigen Disziplin mit seriösem Anspruch bestätigt.

Ich bleibe also bei meinen obigen Ausführungen, die, vielleicht mit einigen Abstrichen, ziemlich genau auf dem derzeitigen Forschungsstand sind. ;)

politisch Verfolgter
24.03.2010, 12:39
Man sollte die Pflicht entwickeln, sein mentales Profil sozio-ökonomisch umzusetzen.
Das ist institutionell zu flankieren, wozu auch die wiss. Objektivierung dieses Profils gehört.
Dazu gibts die GrundrechtsVerpflichtung jedes Gesetzgebers, weswegen die Arbeitsgesetzgebung weg muß.

Eben saut eine TV-ÖDlerin im zdf "Selbstverwirklichung - sich und seine Interessen durchsetzen." daher.
Es geht vielmehr um die grenzenlose Erweiterung der materiellen Freiheitsgrade, ohne das Anderen damit einzuschränken.
Genau deswegen benötigen wir goldene Anbieternetze, mit denen wir uns dazu die Naturgesetze unbegrenzt nutzbar bekommen.
ÖD-Säue wollen Glauben machen, Selbstverwirklichung habe Anderen was aufzunötigen.
Das ist SchmarotzerGosse Zwangsfinanzierter.
Die Arbeitsgesetzgebung will die Unterbindung von Selbstverwirklichung aufnötigen.

Stechlin
27.03.2010, 21:33
Eine Pflicht gegenüber sich selbst ist kein moralischer Wert; dieser offenbart sich immer erst in der Erfüllung derselben. Jedoch füge ich einschränkend hinzu, dass eine Pflicht gegen sich selbst, auch wenn sie erfüllt sei, von zweifelhafter Moral zu sein scheint. Wahre Moral entsteht immer dann, wenn ich eine Pflicht erfülle, die nicht dem Eigennutz dient. Die Möglichkeit, diese zu erfüllen oder eben nicht, ist das, was Freiheit ausmacht.

Waldgänger
30.03.2010, 17:53
NITUP,

hierbei besteht die Frage wie wir 'Eigennutz' definieren. Nehmen wir einen erweiterten Begriff des Eigennutzes zur Hand, ist gar der edelste Altruismus eigennützig motiviert.

Des Weiteren muss nicht jede Pflicht, die einem unhinterfragten, abstrakten Gemeinwohl dient - wie dem des Staates -, sinnvoll sein.

Apotheos
30.03.2010, 18:24
Eine Pflicht gegenüber sich selbst ist kein moralischer Wert; dieser offenbart sich immer erst in der Erfüllung derselben. Jedoch füge ich einschränkend hinzu, dass eine Pflicht gegen sich selbst, auch wenn sie erfüllt sei, von zweifelhafter Moral zu sein scheint. Wahre Moral entsteht immer dann, wenn ich eine Pflicht erfülle, die nicht dem Eigennutz dient. Die Möglichkeit, diese zu erfüllen oder eben nicht, ist das, was Freiheit ausmacht.

Wie kann ein Mensch ohne Eigennutz handeln? :) Sofern ich anderen helfe, weil mir das Freude bereitet, gut tut und ich von der Richtigkeit solcher Handlungsweise überzeugt bin, dann dient soziales Handeln gleichzeitig wieder dem Ego. Das Ich handelt schließlich und alles was es im Rahmen der Handlungsfreiheit tut, tut es unterdessen aus egoistischen Erwägungen. Die mit-menschliche Komponente ist ein Bestanteil des menschlichen Wesens, etwas für die Gemeinschaft zu tun also ein Trick der Evolution: Ich tue es für mich, doch andere profitieren davon, das stärkt das Kollektiv und dieses wiederum ist bereit etwas für mich zu machen. Einfache Logik.

politisch Verfolgter
30.03.2010, 18:38
Wir benötigen eigenverantwortlich verantwortungsgemeinschaftliche unternehmerische Kooperation.
Teamfähige Managements haben dazu in relaxten environments vernetzungseffizient Gruppenintelligenz zu moderieren.
Mit Anbieterverträgen hat man das darin geforderte Leistungslevel einzubringen.
Im Zweifel läßt sich der mentale %Rang ganz privat für sich wiss. objektivieren.
Ihm gemäß hat auch die Ausbildung zu erfolgen.
Immer gehts um die größtmöglichen materiellen Freiheitsgrade individueller Selbstverwirklichung, ohne sie damit Anderen einzuschränken bzw. abzusprechen.
Das geben die Naturgesetze her, die wir dazu immer umfassender nutzbar zu bekommen haben.

Lobo
30.03.2010, 18:48
Ich versuche jeden Tag mindestens einen Menschen zum Lachen zu bringen. :]

Humer
30.03.2010, 20:33
Ich kenne Pflichten, die mir auferlegt werden. Dann kann es aber sein, dass ich diese Pflichten für so sinnvoll halte, dass ich ihre Erfüllung für sinnvoll und richtig finde. Dann will ich mich daran halten, ansonsten muss ich es.
Wenn ich etwas will, dann ist es keine Pflicht mehr, vielleicht passt das Wort Selbstverpflichtung oder ganz einfach, ich strebe ein Ziel an. Dann bin ich auch bereit Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen. Unanehmlichkeiten sind jedoch kein Selbstzweck.

Die Wortwahl "Pflichten gegen sich selbst", lässt mich vermuten, dass der Verfasser es nicht gut mit sich meint.

Stechlin
30.03.2010, 22:53
Wie kann ein Mensch ohne Eigennutz handeln? :) Sofern ich anderen helfe, weil mir das Freude bereitet, gut tut und ich von der Richtigkeit solcher Handlungsweise überzeugt bin, dann dient soziales Handeln gleichzeitig wieder dem Ego. Das Ich handelt schließlich und alles was es im Rahmen der Handlungsfreiheit tut, tut es unterdessen aus egoistischen Erwägungen. Die mit-menschliche Komponente ist ein Bestanteil des menschlichen Wesens, etwas für die Gemeinschaft zu tun also ein Trick der Evolution: Ich tue es für mich, doch andere profitieren davon, das stärkt das Kollektiv und dieses wiederum ist bereit etwas für mich zu machen. Einfache Logik.

Wenn es das Streben des Menschen ist, aus seinem Handeln auch eine Moral abzuleiten, dann gelingt es ihm nur, indem er (der Mensch) bewusst(!) [eine] Pflicht erfüllt, die nicht seinem Eigennutz dient. Er mag dabei durchaus so etwas wie Wohlempfinden spüren, oder, wie Du es auszudrücken pflegst, seinem Ego dienen.

Ich glaube, wir müssen unterscheiden zwischen der rationalen und der emotionalen Ebene. Die bewusste Enscheidung für eine Pflicht ohne Eigeninteresse ist eine Frage der Vernunft, und sie ist es, die uns Menschen vom Tier fundamental unterscheidet -sie ist Teil unserer Individualität. Das Gefühl jedoch, das ich dabei empfinde, hat für ein moralisches Handeln keinerlei Relevanz, da die Empfindungen unterschiedlich sein können, daraus also keine allgemeine Moral ableitbar ist. Das ist der Punkt, auf den ich hinaus wollte.

Stechlin
30.03.2010, 23:03
NITUP,

hierbei besteht die Frage wie wir 'Eigennutz' definieren. Nehmen wir einen erweiterten Begriff des Eigennutzes zur Hand, ist gar der edelste Altruismus eigennützig motiviert.

Des Weiteren muss nicht jede Pflicht, die einem unhinterfragten, abstrakten Gemeinwohl dient - wie dem des Staates -, sinnvoll sein.

Dem will ich keinesfalls widersprechen, wenngleich ich nicht weiß, ob man überhaupt von Pflichten sprechen kann, die dem Interesse des Staates nicht dienen. Gerade hier offenbarte sich eine neue Pflicht, nämlich die, der alten nicht zu folgen.

Als Beispiel für ein solch moralisches Handeln, also einer Pflicht, die eben nicht(!) dem Eigeninteresse diente, sei die Geschichte des preußischen Generalsmajors Johann Friedrich Adolf von der Marwitz, der den Befehl seines Königs verweigerte, eine eroberte Stadt zu plündern, erwähnt. Auf seinem Grabstein ist heute zu lesen: "Sah Friedrichs Heldenzeit und kämpfte mit ihm in all seinen Kriegen. Wählte Ungnade, wo Gehorsam nicht Ehre brachte."

Die Pflicht ist also kein starres Konzept, dem man blind zu folgen habe. Ganz im Gegenteil, die oberste Pflicht besteht stets darin, niemals wider die Vernunft zu handeln. Jedoch sei hinzugefügt, dass die Mehrheit dazu nicht in der Lage ist und niemals in der Lage sein wird. Der Mehrheit ist stets zu misstrauen.

Waldgänger
31.03.2010, 00:10
Ich glaube, wir müssen unterscheiden zwischen der rationalen und der emotionalen Ebene. Die bewusste Enscheidung für eine Pflicht ohne Eigeninteresse ist eine Frage der Vernunft, und sie ist es, die uns Menschen vom Tier fundamental unterscheidet -sie ist Teil unserer Individualität. Das Gefühl jedoch, das ich dabei empfinde, hat für ein moralisches Handeln keinerlei Relevanz, da die Empfindungen unterschiedlich sein können, daraus also keine allgemeine Moral ableitbar ist. Das ist der Punkt, auf den ich hinaus wollte.

Tut mir leid Dich enttäuschen zu müssen, aber das sieht die moderne Hirnforschung und Psychologie leider ein wenig anders.

Jede rationale Entscheidung hat einen emotionalen Hintergrund bzw. ist mit diesem verbunden. Ob etwas für mich als 'vernünftig' gilt oder nicht, liegt daran ob ich auf einen Gedanken oder eine Handlung bezogen einen positiven Sinnzusammenhang erkenne, oder mir ein positives Gefühl beschert wird.

Den Versuch Kants, eine allgemeine Moral abzuleiten, hält die Wirklichkeit nicht stand. Überhaupt halte ich es für angebracht zwischen Moral und Ethik zu unterscheiden.

'In der Moral geht es um die subjektive Wertigkeit von Menschen vor dem Hintergrund vermeintlich vorgegebener metaphysischer Beurteilungskriterien (gut und böse), in der Ethik hingegen um die objektive Angemessenheit von Handlungen gemäß intersubjektiv festgelegter und immer wieder neu festzulegender Spielregeln (fair oder unfair).'

(Michael Schmidt-Salomon; „Manifest des Evolutionären Humanismus”)

Was die 'Angemessenheit von Handlungen' betrifft, haben wir es bei ethischen Fragen zwar einerseits mit einem universal-menschlichen Kriterium zu tun (insofern da jeder Mensch Wohlgefühl und Schmerz empfindet), andererseits ist jede Ethik eine spezifisch willkürlich gesetzte, weil kulturell überlieferte oder mit einem bestimmten Menschenbild verknüpfte.

Logik und Empirie können hierbei behilflich sein der Ethik eine flexible und wissenschaftliche Grundlage zu liefern. Dazu halte ich es aber für erforderlich sich von idealistischen und überholten Konzepten wie eine abstrakt-instrumentelle Vernunft, der Fortschrittsgläubigkeit, dem Naturrecht und einem naiven Staatsfetisch, der selbigen als 'Instanz der Vernunft und des Allgemeininteresses' betrachtet, zu verabschieden.

Waldgänger
31.03.2010, 00:14
Als Beispiel für ein solch moralisches Handeln, also einer Pflicht, die eben nicht(!) dem Eigeninteresse diente, sei die Geschichte des preußischen Generalsmajors Johann Friedrich Adolf von der Marwitz, der den Befehl seines Königs verweigerte, eine eroberte Stadt zu plündern, erwähnt. Auf seinem Grabstein ist heute zu lesen: "Sah Friedrichs Heldenzeit und kämpfte mit ihm in all seinen Kriegen. Wählte Ungnade, wo Gehorsam nicht Ehre brachte."

Wie bereits erwähnt geht es hier um einen erweiterten Begriff des Eigennutz. Der Herr Generalmajor von der Marwitz handelte insofern eigennützig, wie er Ästhetikempfinden für die Stadt und Mitgefühl für ihre Bürger empfand. Er hätte seelischen Schmerz empfunden wenn er die Stadt zur Plünderung freigegeben hätte.

Ursache hierfür sind die so genannten Spiegelneuronen, die uns erst erlauben so etwas wie Empathie zu empfinden. Seine Entscheidung war also wesentlich emotional begründet.


Die Pflicht ist also kein starres Konzept, dem man blind zu folgen habe. Ganz im Gegenteil, die oberste Pflicht besteht stets darin, niemals wider die Vernunft zu handeln. Jedoch sei hinzugefügt, dass die Mehrheit dazu nicht in der Lage ist und niemals in der Lage sein wird. Der Mehrheit ist stets zu misstrauen.

Hierbei bleibt abermals die Frage bestehen: Vernunft in Bezug auf was? Einen abstrakten 'Allgemeinwillen' gibt es ja schlecht (die menschlichen Grundbedürfnisse ausgenommen), lediglich konkrete Interessen von Individuen und Gruppen. Alles andere ist idealisierter Popanz.

politisch Verfolgter
31.03.2010, 09:36
Als Selbstverpflichtung ist das eigene mentale Leistungsspektrum zu erkennen, es für sich und ggf. Familie samt Nachwuchs in Anbieterprofit umzumünzen.
Dazu hat man die Klientel der Gesetzgeber und des ÖD zu sein.
Damit ist das mentale Profil ab 3 Jahren bis Schulabschluß 3-5mal außerschulisch wiss. zu objektivieren und mit goldenen Entwicklungsumgebungen zu flankieren.
Per Ausbildungsabschluß ist man Anbieter in einer freiheitlich marktwirtschaftlichen Leistungsgesellschaft.
Dazu eignen sich goldene Netzwerke optimal, womit mental leistungsadäquat anzubieten ist, während der Profit leistungsanteilig abgeschöpft wird.
Alles ist pure ökonomische Vernunft freier Marktwirtschaft.
Und nun ist klar zu erkennnen, wie massiv rechtsräumlich, politisch und institutionell dagegen verstossen wird.
Das Regime will besagte Selbstverpflichtung auf gar keinen Fall realisieren lassen.
Dazu blockiert es den Anbieterstatus und die Entwicklungsumgebungen mit "Arbeitnehmer"IrrsinnsIdeologie.

Klopperhorst
31.03.2010, 11:44
Wie kann ein Mensch ohne Eigennutz handeln? :) Sofern ich anderen helfe, weil mir das Freude bereitet, gut tut und ich von der Richtigkeit solcher Handlungsweise überzeugt bin, dann dient soziales Handeln gleichzeitig wieder dem Ego....

Soziales Handeln geschieht vor allem mit dem Hintergedanken, dass man auch einmal etwas zurück bekommt. Wer zu seinen Mitmenschen liebenswert, zuvorkommend und freundlich ist, kann sich versichern, in Notsituationen dasselbe auch von ihnen zu bekommen.

Soziales Handeln ist Selbstzweck. Allerdings gibt es wohl ein Gefühl, das man Mitleid nennt, und das völlig uneigennütziger Natur zu sein scheint.

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Lobo
31.03.2010, 11:49
Soziales Handeln geschieht vor allem mit dem Hintergedanken, dass man auch einmal etwas zurück bekommt. Wer zu seinen Mitmenschen liebenswert, zuvorkommend und freundlich ist, kann sich versichern, in Notsituationen dasselbe auch von ihnen zu bekommen.

Soziales Handeln ist Selbstzweck. Allerdings gibt es wohl ein Gefühl, das man Mitleid nennt, und das völlig uneigennütziger Natur zu sein scheint.

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Nein, auch auf Mitleid trifft dein erster Absatz zu.

Klopperhorst
31.03.2010, 12:28
Nein, auch auf Mitleid trifft dein erster Absatz zu.

Eben nicht, weil Mitleid (wie es der Name schon sagt) Leid ist. Und niemand leidet gerne, ausser er ist Masochist.

Das Gefühl des Mitleids ist Hineinversetzen in andere und somit völlig uneigennütziger Natur.

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Lobo
31.03.2010, 12:42
Eben nicht, weil Mitleid (wie es der Name schon sagt) Leid ist. Und niemand leidet gerne, ausser er ist Masochist.

Das Gefühl des Mitleids ist Hineinversetzen in andere und somit völlig uneigennütziger Natur.

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Nun, für das Gefühl an sich, mag dies zutreffen. Für die Handlungen die dann daraus folgen schon wieder nicht, da die ja hauptsächlich deswegen ausgeführt werden um dieses Gefühl nicht mehr fühlen zu müssen.

Dexter
31.03.2010, 13:24
Gibt es hier Leute, die festgesetzte Pflichten gegen sich selbst haben? Ich meine soetwas wie der Dekalog, der vor einer Handlung befragt wird oder ein definiertes moralische Gewissen. Ich weiss nicht, ich habe niemals Pflichten in Form von Lehrsätzen benötigt oder mich in etwaige Systeme einzudenken vermocht. Eine solche kategorische Pflicht wäre z.B., dass ich niemals Kinder töten würde, mich definitiv dann selbst umbringen, wenn der Zwang bestehen sollte.

Daher hier der Strang, in dem es um die Pflichten gegen sich selbst geht.

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Wenn du morgen einen Autounfall hast, und dabei ein Kind tötest, begehst du Selbstmord?

politisch Verfolgter
31.03.2010, 13:51
Ne, wenn er vielmehr den Zwang dazu verspürte ;-)
Manche verspüren den Zwang zum Affenschieben.
Das ist irgend so ne perverse SpeziesMacke.

Klopperhorst
31.03.2010, 14:50
Ne, wenn er vielmehr den Zwang dazu verspürte ;-)...

Nein, wenn ich dazu beispielsweise durch meinen Kommandeur gezwungen werden sollte, Befehlsnotstand etc. pp.

Du bist hier, wie überhaupt, schwer von Begriff.

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Klopperhorst
31.03.2010, 19:47
Wenn du morgen einen Autounfall hast, und dabei ein Kind tötest, begehst du Selbstmord?

Ja genau.

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Dexter
31.03.2010, 20:46
Ja genau.

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Ich halte solcherlei Fatalitäten für übertrieben. Unfälle passieren und Menschen machen Fehler. So tragisch es ist, dadurch können andere Menschen sterben, und die Rechtsprechung sieht für solche Taten auch Strafen getan. Das alles gleicht der kruden Zahn um Zahn, Aug um Aug Logik, hilft aber am Ende weder dem Opfer noch dem Täter.

Quo vadis
31.03.2010, 21:07
Als Beispiel für ein solch moralisches Handeln, also einer Pflicht, die eben nicht(!) dem Eigeninteresse diente, sei die Geschichte des preußischen Generalsmajors Johann Friedrich Adolf von der Marwitz, der den Befehl seines Königs verweigerte, eine eroberte Stadt zu plündern, erwähnt. Auf seinem Grabstein ist heute zu lesen: "Sah Friedrichs Heldenzeit und kämpfte mit ihm in all seinen Kriegen. Wählte Ungnade, wo Gehorsam nicht Ehre brachte."


Das ist ein prima Beispiel. So stelle ich mir Charakterstärke und Aufrichtigkeit vor.

Humer
31.03.2010, 22:29
Soziales Handeln geschieht vor allem mit dem Hintergedanken, dass man auch einmal etwas zurück bekommt. Wer zu seinen Mitmenschen liebenswert, zuvorkommend und freundlich ist, kann sich versichern, in Notsituationen dasselbe auch von ihnen zu bekommen.

Soziales Handeln ist Selbstzweck. Allerdings gibt es wohl ein Gefühl, das man Mitleid nennt, und das völlig uneigennütziger Natur zu sein scheint.

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Soziales Handeln wird auch dann noch praktiziert, wenn man die Begünstigten nie mehr im Leben sehen wird.
Beispiel: Verzicht auf die Vorfahrt, ein freundlicher Wink.
Beispiel: Du hältst jemand die Tür auf, den Du nie mehr im Leben sehen wirst.

Auch das kann eine Investition in die allgemeine Moral sein, die mit Erwartungen verküpft ist, aber man sollte den Biologismus nicht überstrapazieren. Ich meine ein positives Menschenbild, meinetwegen auch gute Erziehung, der andere ist nicht mein Feind, reicht zur Erklärung aus.

Weiter_Himmel
03.04.2010, 21:00
Gibt es hier Leute, die festgesetzte Pflichten gegen sich selbst haben? Ich meine soetwas wie der Dekalog, der vor einer Handlung befragt wird oder ein definiertes moralische Gewissen. Ich weiss nicht, ich habe niemals Pflichten in Form von Lehrsätzen benötigt oder mich in etwaige Systeme einzudenken vermocht. Eine solche kategorische Pflicht wäre z.B., dass ich niemals Kinder töten würde, mich definitiv dann selbst umbringen, wenn der Zwang bestehen sollte.

Daher hier der Strang, in dem es um die Pflichten gegen sich selbst geht.

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Inzwischen habe ich kaum noch solche "Pflichten".Früher hatte ich recht viele davon ... sogar einen regelrechten "Humanistischen Moralkodex".Prinzipiell verabscheue ich in großen Maße Sexismus und "Gewalt gegen Frauen". Woher das kommt kann ich nicht wirklich begründen oder erklären ... es ist mir einfach im höchsten Maße zuwider.Und so zynich das klingt nicht nur im Sinne von Moral sondern auch im Sinne von "Ästhetik".

Das Beispiel mit den Kindern ist mir zu abstrakt.Ich habe nie daran gedacht Kinder zu töten und wüsste auch nicht wieso ich in eine Situation kommen sollte in der das in irgendeiner Weise notwendig sein sollte.(Auf irgendwelche abstrakten Theoriefälle bzw "was wäre wenn Situationen" lass ich mich in dieser Frage auch nicht ein).

Sollte es zu einer Situation kommen (die mir für mich in dieser eigentlich Frage schon zu abstrakt ist) wie z.B. das mich z.B. ein 10 jähriges Kind das psychich krank ist mit einem Messer angreift oder ich (warum auch immer) irgendwo unter den Beschuss durch Kindersoldaten geraten würde und mich wehren müsste so könnte ich eine Notwehrhandlung auch in diesen extrem Fall mit meinem Gewissen vereinbaren können wenngleich es mir in so einer Situation auch um das Kind extrem Leid tun würde.

hephland
04.04.2010, 20:36
Ich habe mir den kategorischen Imperativ über meinen Schreibtisch gehängt.

Ob es mir immer gelingt, mich danach zu richten? Nein, natürlich nicht.

Solche Lehrsätze sind eigentlich immer Ziele, und nie Wege.

hängt nicht über meinem schreibtisch, weil davor nur fenster sind. aber das ist es und sonst nichts!

politisch Verfolgter
04.04.2010, 23:00
Die Gesetzgeber unterliegen dem kategorischen Imperativ, nur grundrechtskonforme Gesetze und Institutionen zu etablieren.
Niemand darf per Gesetz für Finanzbelange Anderer zuständig erklärt werden, womit auch keine öffentl. Mittel in Privatvermögen zu pumpen sind.
Man hat mental leistungsadäquat vernetzungseffizient dadurch per Erwerbsphase möglichst kaufkräftigen Nachfragern anbieten zu können.
Die Selbstverpflichtung, seinen Verstand für Produkte, Güter und Dienstleistungen einzusetzen, um damit ihren Verstand ebenso einsetzende kaufkraftmaximierte Nachfrager zu bedienen, ist zudem pure ökonomische Vernunft freier Marktwirtschaft.
Das Regime hat dem Gesetze entgegengestellt, die es verunmöglichen wollen, was behördlich flankiert wird.
Die Unterbindung der Selbstverpflichtung nennt es "zumutbare Mitwirkungspflicht".

Gabriel
11.04.2010, 22:21
Es gibt auch die Pflicht, pünktlich ins Bett zu gehen, was ich jetzt tue.

---

Eine Pflicht, die zu befolgen mir der freie Internetzugang immer wieder auf's Neue schwer macht. Nichtsdestotrotz werde ich morgen um 6 Uhr aufstehen und um spätestens 7 mit meinen Arbeiten fürs Studium beginnen, die ich erst um 6 Uhrs abens beenden werde. Ich hatte schon immer einen gewissen Hang zur Disziplinlosigkeit, zur Muße, zur Faulheit, dazu, sich auf den Lorbeeren vergangenen Fleißes auszuruhen, weshalb ich seit einigen Jahren die Kunst der Selbstdisziplin auf die Spitze zu treiben versuche. Kompromisslos und unbarmherzig mir selbst gegenüber, weil ich wohl ahne, was passiert, welche Rückfälle ich erleiden kann und werde, wenn ich dies nicht tue. Wir versuchen, jeder auf seine Art, Glückszustände zu erreichen, der eine, indem er abends mit Bier vor dem Fernseher sitzt und Chips futtert, der andere, indem er sich zu immer neuen Leistungen antreibt, mit der eigenen Peitsche im Nacken; doch wie auch immer: das Wichtigste muss sein, sich dabei nicht selbst zu verleugnen. Habe ich einen Tag lang durchgearbeitet, fühle ich mich meist als der glücklichste Mensch auf Erden...was seltsam erscheint, da ich wie erwähnt einen Hang zur Maßlosigkeit und Faulheit in mir trage, doch irgendwie schaffe ich es stets aufs Neue, das genaue Gegenteil davon zum Objekt meines Strebens nach Glück auszuwählen. So, und jetzt gehe ich in die Heia, sonst erleide ich morgen früh noch einen Rückfall...X(:D

König
11.04.2010, 22:53
Eine Pflicht, die zu befolgen mir der freie Internetzugang immer wieder auf's Neue schwer macht. Nichtsdestotrotz werde ich morgen um 6 Uhr aufstehen und um spätestens 7 mit meinen Arbeiten fürs Studium beginnen, die ich erst um 6 Uhrs abens beenden werde. Ich hatte schon immer einen gewissen Hang zur Disziplinlosigkeit, zur Muße, zur Faulheit, dazu, sich auf den Lorbeeren vergangenen Fleißes auszuruhen, weshalb ich seit einigen Jahren die Kunst der Selbstdisziplin auf die Spitze zu treiben versuche. Kompromisslos und unbarmherzig mir selbst gegenüber, weil ich wohl ahne, was passiert, welche Rückfälle ich erleiden kann und werde, wenn ich dies nicht tue. Wir versuchen, jeder auf seine Art, Glückszustände zu erreichen, der eine, indem er abends mit Bier vor dem Fernseher sitzt und Chips futtert, der andere, indem er sich zu immer neuen Leistungen antreibt, mit der eigenen Peitsche im Nacken; doch wie auch immer: das Wichtigste muss sein, sich dabei nicht selbst zu verleugnen. Habe ich einen Tag lang durchgearbeitet, fühle ich mich meist als der glücklichste Mensch auf Erden...was seltsam erscheint, da ich wie erwähnt einen Hang zur Maßlosigkeit und Faulheit in mir trage, doch irgendwie schaffe ich es stets aufs Neue, das genaue Gegenteil davon zum Objekt meines Strebens nach Glück auszuwählen. So, und jetzt gehe ich in die Heia, sonst erleide ich morgen früh noch einen Rückfall...X(:D

Großartig! Ich bin nicht der einzige internetsüchtige Müßiggänger, der seine dringenden Aufgaben immer bis zum Äußersten hintanstellt.
Jeden Tag schwöre ich mir: 'Morgen beendest du den Essay über die Reichshauptstadtwerdung Berlins für dein Geschichtsseminar!' Was passiert im Folgenden? Ich schreibe 7 Zeilen und belohne meinen enormen "Fleiß" anschließend mit einer x-beliebigen nutzlosen Beschäftigung; morgen geht es so weiter, nachdem ich die vorher erzielten Resultate noch mal gründlich durchgelesen und genossen habe.
Jetzt, wo ich nur noch eine Woche für die Erledigung der Aufgabe Zeit habe, versuche ich, mich ranzuhalten. Ich nehme mir fest vor, frühmorgens zu beginnen, bis ich endgültig fertig bin.
Der Weg ist das Ziel, sollte man meinen. Aber einen Weg einzuschlagen und zu gehen, bereitet mir unendlich viel Mühe. Viel schöner ist es doch, erreichte Endziele von einst immer wieder zu bestaunen. Es muß stets sofort etwas Fertiges, Vollständiges, ja Vollkommenes da sein. In puncto Arbeitsmoral, die dafür erst einmal erbracht werden muß, aber haben meine Eltern bei der Erziehung versagt. :D

politisch Verfolgter
12.04.2010, 14:14
Selbstverwirklichung bedingt mentale Leistungsadäquanz und leistungsanteilige Profitabschöpfung.
Das ist Pflicht gegenüber Familie und Nachwuchs.
Es ist politisch nicht gewollt.
Per Arbeitsgesetzgebung wird Selbstverpflichtung "zumutbarkeitsrechtlich" verunmöglicht.
Einen verstaatlichende FunktionärsTerroristen meinen, es sei "Mitwirkungspflicht", sich zugunsten z.B. anonymer Vorteilsnehmer relativ immer besitzloser zu arbeiten.
Das Regime deklariert Pflichten, die der Selbstverpflichtung diametral entgegengesetzt sind.

Klopperhorst
13.04.2010, 10:05
... Wir versuchen, jeder auf seine Art, Glückszustände zu erreichen, der eine, indem er abends mit Bier vor dem Fernseher sitzt und Chips futtert, der andere, indem er sich zu immer neuen Leistungen antreibt, mit der eigenen Peitsche im Nacken ...

Das Belohnungssystem (Dopaminsystem) im Gehirn arbeitet wie bei Süchtigen. Man benötigt täglich seine Dosis, und dazu ist man auch bereit, eine unbequeme Pflicht auf sich zu nehmen.



... doch wie auch immer: das Wichtigste muss sein, sich dabei nicht selbst zu verleugnen. ...

Ablehnung von Selbstverleugnung ist Egoismus. Wer sich nicht verleugnen will, ist ein egoistischer Mensch.

Die letztendliche Selbstverleugnung bedingt aber der Tod, indem er aussagt, dass alles Streben und Ringen grund- und zwecklos war.

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politisch Verfolgter
13.04.2010, 12:41
Selbstverwirklichung bedingt vernetzungseffiziente mentale Leistungsadäquanz und leistungsanteilige Profitabschöpfung.
Dazu haben wir uns die Naturgesetze immer dienstbarer zu bekommen, womit unsere materiellen Freiheitsgrade grenzenlos erweiterbar sind, ohne das Anderen damit einzuschränken.
Dazu könnten wir längst unbegrenzt leben und uns laufend wandeln.
Ewiger Wandel statt tödliche Reproduktion kommt sicher.
Einfach das Denken erweitern und das Potenzial der Naturgesetze erkennen.
Die sind dazu da, uns alles zu ermöglichen.
Von mir aus mag man das deren göttliches Prinzip nennen.

Unschlagbarer
13.12.2010, 09:11
Gibt es hier Leute, die festgesetzte Pflichten gegen sich selbst haben? Ich meine soetwas wie der Dekalog, der vor einer Handlung befragt wird oder ein definiertes moralische Gewissen. Ich weiss nicht, ich habe niemals Pflichten in Form von Lehrsätzen benötigt oder mich in etwaige Systeme einzudenken vermocht. Eine solche kategorische Pflicht wäre z.B., dass ich niemals Kinder töten würde, mich definitiv dann selbst umbringen, wenn der Zwang bestehen sollte.

Daher hier der Strang, in dem es um die Pflichten gegen sich selbst geht.Ich würde es lieber nennen "Pflichten für sich selbst", "Selbst auferlegte Pflichten für sein eigenes Handeln" etc. statt "gegen sich". Besser noch "Pflichten für sein eigenes Handeln im zwischenmenschlichen Kontext".

Keiner handelt, zumindest nicht gern, gegen sich selbst. Das eigene Interesse wird stets auch irgendwie mitberücksichtigt. Zumindest wird es nicht absolut vernachlässigt. Derjenige der das tut, gehört in die Kloppsmühle, Verzeihung Klappsmühle.

Mir kommt es im privaten Leben darauf an, Harmonie anzustreben. Manche User hier werden sich wahrscheinlich wundern, aber es ist tatsächlich so. Unterwerfung unter die - besonders nach meiner Überzeugung falschen - Auffassungen meiner Mitmenschen gibt es bei mir allerdings nicht. Allerhöchstens Schweigen dazu, besonders wenn ich einsehen muss, dass jeglicher Austausch keinen Sinn mehr hat, wenn es sein muss, auch völlige Ingnoranz desjenigen.

Allerdings weiß ich auch, dass die Zeit so manche Wunden heilt. Und das ist auch gut so. Also mache ich mir in manchen Fällen es auch zur "Pflicht", einfach nur abzuwarten, obwohl mir das eher schwerfällt.

Ungerechtigkeit, d.h. besonders, wenn Lüge, Verleumdung etc. sich aber durchsetzen, kann ich schon ziemlich heftig reagieren. Ich passe aber auch hier wiederum auf, dass ich mir dabei nicht selbst zusätzlich schade.

Einen "Katalog" mit selbst auferlegten Pflichten kenne ich allerdings nicht. Soviel Bürokratie muss nicht sein. Man muss diese Pflichten, dieses pflichtgemäße Handeln auch mal an eine sich gewandelte Situation anpassen können. Wer nur stur einen einzigen, unverrückbaren Punkt als Handlungsmotiv kennt, der ist auf dem falschen Weg.

Nein, es gibt auch solche Festsetzungen. Z.B. habe ich mir stets vorgenommen, einen Streit in der Ehe spätestens vor dem oder beim Zubettgehn beizulegen. Des weiteren lasse ich mein Weckradio derzeit 7 Uhr (morgens natürlich!) anlaufen und der Router wird per Schaltuhr zwangsweise gegen Mitternacht ausgeschaltet, damit ich nicht noch zwei Uhr morgens "interessiert" nach neuen Beiträgen schaue.

Mit Zwang, "Kinder zu töten", meinst du "hoffentlich" "nur" den krankhaften, pädophilen, sexuellen, inneren Zwang. Ansonsten gibt es wohl keinen solchen. Und ich sähe auch keinerlei Notwendigkeit, für sich eine Pflicht zur Verhinderung solcher Taten aufzustellen, wenn man gar nicht betroffen ist. Man stellt schließlich auch keine Pflicht auf, nicht auf den Sirius zu fliegen, um dort Alien-Monster zu hätscheln. Will sagen, dass es nur Sinn für solche pädophile Leute hat, sich einer solchen Pflicht zu unterwerfen, wenn dies auch recht wenig Erfolg hätte.

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Unschlagbarer
13.12.2010, 09:16
Es gibt auch die Pflicht, pünktlich ins Bett zu gehen, was ich jetzt tue.Dreiviertel Elfe schon? Donnerwetter! Bei mir gibts die selbstgestellte Regel, nicht groß nach Zwölfe ins Bett zu gehn.

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Unschlagbarer
13.12.2010, 09:18
Hmmm... ich vermeide es weitestgehend, Vorurteile zu pflegen.Ich meine, du solltest dich mal näher erklären. Du meinst doch nicht etwa Klopperhorsts letzten Absatz?

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Unschlagbarer
13.12.2010, 09:22
Ich hatte was gegen die Abtreibung meines Nachwuchses.Hättest du auch dann was dagegen, wenn sich herausstellt, dass da ein verkrüppeltes Etwas als "dein Nachwuchs" heranreift? Etwa mit 'ner offenbleibenden Schädeldecke, 'nem riesigen Wasserkopf oder mit zwei Köpfen oder an der Brust zusammengewachsenen Zwillingen mit nur einem Kopf, und nur einem Herzen? Und keiner soll sagen, dass sowas ihm nicht passieren könnte!

www.google.de/images?hl=de&source=imghp&q=missgeburten&gbv=2&aq=f&aqi=g3&aql=&oq=&gs_rfai=

http://www.enctype.de/Daemonen/abwehrmiss1.jpg

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Leila
13.12.2010, 09:27
Der politisch Verfolgte schrieb seinen letzten Beitrag am 28. August dieses Jahres. Seither wird er schmerzlich vermißt.

Unschlagbarer
13.12.2010, 09:53
P.S.: Um ehrlich zu sein: über die Pflichten machte ich mir erst seit heute Gedanken.Ist das nicht etwas spät, Leila?
Aber besser spät als nie.

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Leila
13.12.2010, 10:01
Ist das nicht etwas spät, Leila?
Aber besser spät als nie.

Ich meinte die Pflichten gegen mich selbst. Bis heute fiel mir noch keine ein.

Unschlagbarer
13.12.2010, 10:11
Ich meinte die Pflichten gegen mich selbst. Bis heute fiel mir noch keine ein.Wetten, dass du selbst längst welche hast? Es ist dir bisher nur nicht bewusst geworden.

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Leila
13.12.2010, 10:17
Wetten, dass du selbst längst welche hast? Es ist dir bisher nur nicht bewusst geworden.

Wette dagegen – aber um was?

Unschlagbarer
13.12.2010, 13:07
Der politisch Verfolgte schrieb seinen letzten Beitrag am 28. August dieses Jahres. Seither wird er schmerzlich vermißt.Auf was man so alles achten sollte...

Habe eben gelesen, dass Waldgänger sinngemäß ähnlich schrieb wie ich:

"Es gibt ... einzig zwischenmenschliche und gesellschaftliche Spielregeln..."

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Tantalit
13.12.2010, 13:26
Ich kenne keine Pflichten, als wahrhaftiger Mensch ist es mir ein Rätsel wie man überhaupt etwas gegen sich oder andere tun kann was einem selbst oder anderen Schaden zufügt.

So und weil ich so gut bin gebt mir all euer Hab und Gut, so dass ich nicht böse werden muß um meinen maßlosen Lebensstils aufrecht zu erhalten.

Gruß

PS: Nach dem Leben kommt nix mehr, wer jetzt nicht zugreift hat auch später nix mehr zu erwarten.

Unschlagbarer
13.12.2010, 13:32
Wette dagegen – aber um was?Haha, so gut kenne ich deine Gewohnheiten nicht, um hier weiter ins Detail gehn zu können.

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