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Vollständige Version anzeigen : An Parabellum



VVVVVVVVVV
17.04.2005, 10:25
Der Strang über die 9 Millionen wurde offenbar gesperrt, deswegen hier meine Antwort auf deinen Beitrag in dem Strang:


Hast du denn die Bücher nicht ? Falls nicht, wie willst du dann deine Thesen untermauern ?
Ich habe Artikel gelesen, in denen Auszüge aus den Sterbebüchern enthalten waren.

Gerade habe ich gegoogelt und gesehen, daß das Auschwitz-Museum den Inhalt der Bücher ins Netz gestellt hat:

http://www.auschwitz.org.pl/szukaj/

Die Seite gibt es nur auf polnisch, aber das erste Suchfeld ist offenbar der Nachname und das zweite der Vorname. Einfach mal ausprobieren.

Parabellum
17.04.2005, 10:32
Keine expliziteren Beißpiele ? Wenn du Artikel gelesen hast werden doch sicherlich Namen von Kindern oder Greisen erwähnt worden sein, die in die Sterbebücher eingetragen wurden.

Ohne Namen bringt mir die polnische URL nichts.

LuckyLuke
17.04.2005, 10:36
Nur mal so, die Seite hatte ich schon gestern mehrfach im Angebot und die ist auch auf Deutsch

:D

http://www.auschwitz.org.pl/szukaj/index.php?language=DE

http://www.auschwitz.org.pl/szukaj/index.php?language=DE&tryb=bz_o_ksiegach

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 10:54
Nur mal so, die Seite hatte ich schon gestern mehrfach im Angebot und die ist auch auf Deutsch

:D

http://www.auschwitz.org.pl/szukaj/index.php?language=DE

http://www.auschwitz.org.pl/szukaj/index.php?language=DE&tryb=bz_o_ksiegach
Ah, das macht es einfacher.

Es gibt reichlich Kleinkinder, die in den Sterbebüchern aufgeführt sind, z.B. wenn man nach dem Vornamen "Reinhold" sucht. Das dritte Suchergebnis lautet wie folgt:

3. Bello, Reinhold
(1941-03-03 ÷ 1943-04-04)
Geburtsort: Halle an der Saale, Wohnort: Halle an der Saale, Konfession: katholisch

Auch der 9., 11. und 19. Reinhold war jeweils ein Kleinkind.
Wenn man als Vorname "Adelheid" eingibt, taucht als drittes Suchergebnis eine Person auf, die mit 76 im Lager verstarb:

3. Hermann, Adelheid
(1867-03-24 ÷ 1943-06-20)
Geburtsort: Maschau, Wohnort: Unterscherschan, Konfession: katholisch

Parabellum
17.04.2005, 10:57
Und anhand der Tatsache das in den Sterbebüchern auch Klinkinder auftauchten schließt du das in Auschwitz nur ca. 60 000 Menschen ermordet wurden ?

Ostpreussen
17.04.2005, 11:05
Steiner, Johanna
(1941-09-22 ÷ 1943-04-26)
Geburtsort: Linz, Wohnort: Linz, Konfession: katholisch

Ich habe eine Schwester die genauso alt ist. ;( Was waren das nur für geisteskranke Schweine die sowas machen! X(
Eine Schulkollegin von mir heißt genau gleich.

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 11:07
Und anhand der Tatsache das in den Sterbebüchern auch Klinkinder auftauchten schließt du das in Auschwitz nur ca. 60 000 Menschen ermordet wurden ?
Ich schließe daraus zunächst nur, daß die Behauptung, jeder Nicht-Arbeitsfähige wäre bei der Ankunft sofort vergast worden, nicht stimmen kann.

Es waren mit Sicherheit mehr als 60.000, da die verbliebenen Sterbebücher nicht den ganzen Zeitraum, in dem das Lager in Betrieb war, abdecken. Wie ich in dem mittlerweile zensierten Strang geschrieben hatte, schätzt der Leiter des Auschwitz-Museums die Zahl auf ca. 100.000.

Wenn man behauptet, es wäre eine Million (oder 4, oder 20) umgekommen, muß man dafür Beweise angeben. Bisher sind die Sterbebücher der einzige zweifelsfreie, handfeste Beweis, der uns vorliegt.

Parabellum
17.04.2005, 11:09
Wenn man behauptet, es wäre eine Million (oder 4, oder 20) umgekommen, muß man dafür Beweise angeben. Bisher sind die Sterbebücher der einzige zweifelsfreie, handfeste Beweis, der uns vorliegt.

Das die Grauzone erheblich größer ist, da die Ausselektierten, die sofort ins Gas gingen, nicht verzeichnet wurden, dürfte dir eigentlich bekannt sein. 100 000 sind eine lächerliche Zahl.

Sturmbannführer Wilhelm Höttl schrieb eine Eidesstattliche Erklärung über eine Unterhaltung mit Eichmann die Ende 1944 in Budapest stattfand.

Eichmann habe ihm bei diesem Gespräch erklärt, das 6 Millionen Juden umgebracht wurden. 4 Mio. in Lagern und 2. Mio. auf "andere Art", vor allem durch die Einsatzgruppen während des Feldzuges gegen die UdSSR.

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 11:20
Steiner, Johanna
(1941-09-22 ÷ 1943-04-26)
Geburtsort: Linz, Wohnort: Linz, Konfession: katholisch

Ich habe eine Schwester die genauso alt ist. ;( Was waren das nur für geisteskranke Schweine die sowas machen! X(
Eine Schulkollegin von mir heißt genau gleich.
Wir wissen nicht, wie Johanna Steiner gestorben ist. Die Todesursache ist in den Sterbebüchern aufgeführt, in der Datenbank des Auschwitz-Museums aber nicht eingetragen. Ein Großteil der Häftlinge starb damals an Typhus bzw. Fleckfieber. Mißhandlung und Mord an Häftlingen wurde damals übrigens mit dem Tode bestraft. Im Lager Auschwitz inhaftiert zu sein war kein Zuckerschlecken, aber man sollte trotzdem keine voreiligen Schlüsse ziehen und vor allem versuchen, bei der Wahrheit zu bleiben.

Parabellum
17.04.2005, 11:23
Mißhandlung und Mord an Häftlingen wurde damals übrigens mit dem Tode bestraft

Falsch, für jeden Häftling, der "bei der Flucht erschossen" wurde, gab es Urlaub. Das Resultat war das SS´ler Juden zwangen, zu flüchten und sie kurz vor dem Grenzzaun erschossen.

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 11:23
Das die Grauzone erheblich größer ist, da die Ausselektierten, die sofort ins Gas gingen, nicht verzeichnet wurden, dürfte dir eigentlich bekannt sein. 100 000 sind eine lächerliche Zahl.

100.000 Tote in einem einzigen Arbeitslager sind eine riesenhafte Zahl.


Sturmbannführer Wilhelm Höttl schrieb eine Eidesstattliche Erklärung über eine Unterhaltung mit Eichmann die Ende 1944 in Budapest stattfand.

Eichmann habe ihm bei diesem Gespräch erklärt, das 6 Millionen Juden umgebracht wurden. 4 Mio. in Lagern und 2. Mio. auf "andere Art", vor allem durch die Einsatzgruppen während des Feldzuges gegen die UdSSR.
Der Kommandant von Auschwitz, Höß, gestand 1946, 3,5 Millionen Juden vergast zu haben. Warum sollten wir Höttl glauben und Höß nicht?

Parabellum
17.04.2005, 11:26
Ich glaube ja auch Höß, denn er sagte ja das er 3,5 Mio. vergast hätte. Von daher kommt man insgesamt auf eine Zahl, die zwischen 5 und 6 Millionen liegt.


100.000 Tote in einem einzigen Arbeitslager sind eine riesenhafte Zahl.

Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. 100 000 Tote gab es im Arbeitslager Auschwitz, in Birkenau aber mehrere Millionen.

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 11:27
Falsch

Genauer gesagt wurden willkürliche Ermordungen von Häftlingen mit dem Tode bestraft.


für jeden Häftling, der "bei der Flucht erschossen" wurde, gab es Urlaub. Das Resultat war das SS´ler Juden zwangen, zu flüchten und sie kurz vor dem Grenzzaun erschossen.
Gibt es dafür glaubwürdige Belege?

mggelheimer
17.04.2005, 11:27
Falsch, für jeden Häftling, der "bei der Flucht erschossen" wurde, gab es Urlaub. Das Resultat war das SS´ler Juden zwangen, zu flüchten und sie kurz vor dem Grenzzaun erschossen.
Gibt es dazu einen link?

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 11:32
Ich glaube ja auch Höß, denn er sagte ja das er 3,5 Mio. vergast hätte.
Wie kann er 3,5 Millionen vergast haben, wenn nach offz. Angaben insgesamt ca. 1 Million im Lager starb? ?(

Wir erinnern uns: Die Zahl von 4 Millionen galt bis 1990, ab da waren es 1,5 Millionen und inzwischen sind es zwischen 700.000 und 1,1 Millionen.


Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. 100 000 Tote gab es im Arbeitslager Auschwitz, in Birkenau aber mehrere Millionen.
Belege? Die 66.000 sind zweifelsfrei belegt, und die 100.000 ergeben sich daraus durch Hochrechnung auf den Gesamtzeitraum. Wie aber willst du Millionen Tote nachweisen?

Parabellum
17.04.2005, 11:36
Gibt es dazu einen link?

In dem Buch "Der SS-Staat" von Eugen Kogon wird darüber berichtet

Mohammed
17.04.2005, 11:36
Bye Bye,

du bist gleich gesperrt

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 11:38
In dem Buch "Der SS-Staat" von Eugen Kogon wird darüber berichtet
Dazu hat h-ref.de folgendes zu sagen:


Auch Kogon, der an einer Stelle sogar von bis zu 4,5 Millionen Auschwitzopfern spricht, wird von den Holocaust-Leugnern oft erwähnt. [...]
Es ist dies der absurde Versuch, aufgrund der offensichtlich falschen Angabe eines Autors nicht nur die Zuverlässigkeit des Autors, sondern auch gleich das historische Ereignis, auf das sich die falsche Angabe bezieht, in Frage zu stellen.

Wer Kogons Buch liest, was Auschwitzleugner offenbar grundsätzlich nicht tun, erkennt freilich sehr schnell, warum Kogon sich geirrt hat. Dem Vorwort kann man entnehmen, dass Kogon sein Buch bereits im Jahre 1946 geschrieben hat. Zu diesem Zeitpunkt waren lediglich die sowjetischen Zahlen bekannt, Reitlingers Korrektur aber noch nicht, und auch Hilbergs Untersuchung war noch nicht veröffentlicht.

http://www.h-ref.de/zahlenspiele/auschwitz-4-millionen.php

LuckyLuke
17.04.2005, 11:40
Wir wissen nicht, wie Johanna Steiner gestorben ist. Die Todesursache ist in den Sterbebüchern aufgeführt, in der Datenbank des Auschwitz-Museums aber nicht eingetragen. Ein Großteil der Häftlinge starb damals an Typhus bzw. Fleckfieber. Mißhandlung und Mord an Häftlingen wurde damals übrigens mit dem Tode bestraft. Im Lager Auschwitz inhaftiert zu sein war kein Zuckerschlecken, aber man sollte trotzdem keine voreiligen Schlüsse ziehen und vor allem versuchen, bei der Wahrheit zu bleiben.

nur bei der halben Wahrheit sind.

Die Masse, der in deutschen KLs, Ghettos und Kriegsgefangenenlagern Umgekommenen starben tatsächlich an Unterernährung und Seuchen, allerdings starben die Masse, der als "rassisch minderwertig" Gebrandtmarkten den Tod im Gas.

:cool:

Parabellum
17.04.2005, 11:40
Ich beziehe mich bei Kogon auch nicht auf die Zahlen, sondern allein auf das Faktum, das SS-ler Menschen mit voller Absicht wegen Urlaub erschossen.


Belege? Die 66.000 sind zweifelsfrei belegt, und die 100.000 ergeben sich daraus durch Hochrechnung auf den Gesamtzeitraum. Wie aber willst du Millionen Tote nachweisen?

Die Totenbücher galten für das Arbeitslager. In Birkenau gab es keine weil es kein Arbeitslager war.

Parabellum
17.04.2005, 11:41
Wie kann er 3,5 Millionen vergast haben, wenn nach offz. Angaben insgesamt ca. 1 Million im Lager starb?

Weiß ich nicht. Frag Höß.

mggelheimer
17.04.2005, 11:42
In dem Buch "Der SS-Staat" von Eugen Kogon wird darüber berichtet

Na Super! Anderen einen undifferenzierten Umgang mit der Geschichte vorwerfen und dann sowas!

Parabellum
17.04.2005, 11:44
Na Super! Anderen einen undifferenzierten Umgang mit der Geschichte vorwerfen und dann sowas!


Wieso undifferenziert ? Ist Kogon etwa nicht gut genug ? :rolleyes:

Free
17.04.2005, 11:44
Ich glaube ja auch Höß, denn er sagte ja das er 3,5 Mio. vergast hätte.

Wenn schon Pressac von ca. 700.000 spricht, da wird es offensichtlich wie phantasievoll die von den Briten erfolterten Zahlen sind...




Wer Kogons Buch liest, was Auschwitzleugner offenbar grundsätzlich nicht tun, erkennt freilich sehr schnell, warum Kogon sich geirrt hat. Dem Vorwort kann man entnehmen, dass Kogon sein Buch bereits im Jahre 1946 geschrieben hat. Zu diesem Zeitpunkt waren lediglich die sowjetischen Zahlen bekannt, Reitlingers Korrektur aber noch nicht, und auch Hilbergs Untersuchung war noch nicht veröffentlicht.

Das ist schon grotesk, damit gibt der HREF Autor indirekt zu das die Sowjets "unzuverlässig" waren, das er damit gleichzeitig die von den Sowjets errichteten Gaskammeratrappen, Schuhaufen, Menschenhaarsäcke etc. "relativiert", scheint ihm gar nicht aufzufallen.

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 11:45
nur bei der halben Wahrheit sind.

Die Masse, der in deutschen KLs, Ghettos und Kriegsgefangenenlagern Umgekommenen starben tatsächlich an Unterernährung und Seuchen, allerdings starben die Masse, der als "rassisch minderwertig" Gebrandtmarkten den Tod im Gas.

:cool:
Woher wissen wir das? In den Sterbebüchern steht jedenfalls bei keinem Opfer als Todesursache "Gas".

LuckyLuke
17.04.2005, 11:46
Woher wissen wir das? In den Sterbebüchern steht jedenfalls bei keinem Opfer als Todesursache "Gas".

Da steht auch immer was von plötzlicher Herztod und Lungenentzündung, wie in den anderen deutschen KLs auch...

PS: Du bist auf dünnem Eis.

Parabellum
17.04.2005, 11:47
Wenn schon Pressac von ca. 700.000 spricht, da wird es offensichtlich wie phantasievoll die von den Briten erfolterten Zahlen sind...

Wo ist erwiesen das Höß gefoltert wurde ?


Das ist schon grotesk, damit gibt der HREF Autor indirekt zu das die Sowjets "unzuverlässig" waren, das er damit gleichzeitig die von den Sowjets errichteten Gaskammeratrappen, Schuhaufen, Menschenhaarsäcke etc. "relativiert", scheint ihm gar nicht aufzufallen.

Gaskammeratrappen ? Menschenhaarsäcke ???

herrje, war ganz Auschwitz eine sowjetische Atrappe ?????

Parabellum
17.04.2005, 11:52
Da steht auch immer was von plötzlicher Herztod und Lungenentzündung, wie in den anderen deutschen KLs auch...

PS: Du bist auf dünnem Eis.

Hier dazu der "Beileidsbrief" an die Angehörigen... Er war immer gleich.

Werte Frau........!
Ihr Ehemann........ist am......im hiesigen Krankenbau verstorben. Ich spreche Ihnen zu diesem Verlust mein aufrichtiges Beileid aus.
.....wurde am.....mit schweren Erschöpfungserscheinungen in den Krankenbau eingeliefert und klagte über Schmerzen in der Brust. Trotz verabreichung bester Medikamente und aufopfernder ärztlicher Behandlung war es leider nicht möglich, den Patienten am Leben zu erhalten.
Irgendwelche letzten Wünsche hat der Verstorbene nicht geäußert.

Der Lagerkommandant

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 11:52
Ich beziehe mich bei Kogon auch nicht auf die Zahlen, sondern allein auf das Faktum, das SS-ler Menschen mit voller Absicht wegen Urlaub erschossen.

Habe ich falsch verstanden, tut mir leid.
Diese Behauptung ist tatsächlich bei Kogon auf Seite 59 nachzulesen, er gibt aber keine Belege an. Die Behauptung ist daher vorerst unbewiesen und zweifelhaft.


Die Totenbücher galten für das Arbeitslager. In Birkenau gab es keine weil es kein Arbeitslager war.
Schön, aber du hast die Frage nicht beantwortet: Wie willst du Millionen Tote nachweisen?

Free
17.04.2005, 11:56
Wo ist erwiesen das Höß gefoltert wurde ?

Kann in dem Buch "Legions of Death" nachgelesen werden.




Gaskammeratrappen ? Menschenhaarsäcke ???

Die in Auschwitz zu besichtigenden Gaskammern sind nach dem Krieg errichtet Atrappen, da die echten angeblich gesprengt wurden, und Menschenhaarsäcke kann der geneigte Besucher auch gleich begutachten.



Diese Behauptung ist tatsächlich bei Kogon auf Seite 59 nachzulesen, er gibt aber keine Belege an. Die Behauptung ist daher vorerst unbewiesen und zweifelhaft

Man braucht sich doch nur Kogongs Bio und seine "Helfer" ansehen die ihm beim schreiben dieses Buches zur Seite standen.

Das war niemand geringeres als die Abteilung für psychologische Kriegsführung der amerikanischen Armee, wer dieses Buch wirklich als glaubhafte Quelle ansieht muß schon sehr blind sein. Ausserdem wie vertägt sich die Geschichte mit der Tatsache das Diebstahl von "Judeneigentum" mit Zuchthaus oder Erschiessung geahndet wurde?

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 11:56
Wo ist erwiesen das Höß gefoltert wurde ?



Gaskammeratrappen ? Menschenhaarsäcke ???

herrje, war ganz Auschwitz eine sowjetische Atrappe ?????
Es wird heute offiziell zugegeben (z.B. vom Leiter des Auschwitz-Museums), daß die Gaskammer nicht im Originalzustand ist, sondern von den Kommunisten nach dem Krieg wiederaufgebaut wurde. Natürlich genau nach dem Original, Ehrenwort! :P

Parabellum
17.04.2005, 11:57
Diese Behauptung ist tatsächlich bei Kogon auf Seite 59 nachzulesen, er gibt aber keine Belege an. Die Behauptung ist daher vorerst unbewiesen und zweifelhaft.

Bei mir nicht. Der Häftling Karl Müller ( Nr. 4549 ) war von Januar 1940 bis März 1941 Kommandoschreiber im Steinbruch Buchenwald. Er hatte die Totenmeldungen azufertigen. Sie waren alle gleich gewesen : "Auf der Flucht erschossen"
Im Schnitt waren es mehrere Täglich, auch an Wochenenden. in 15 Monaten buchte Müller hunderte Häftlinge ab. Und das allein in einem einzigen Steinbruch !


Schön, aber du hast die Frage nicht beantwortet: Wie willst du Millionen Tote nachweisen?

Durch Statistiken von Historikern.

Parabellum
17.04.2005, 11:59
Es wird heute offiziell zugegeben (z.B. vom Leiter des Auschwitz-Museums), daß die Gaskammer nicht im Originalzustand ist, sondern von den Kommunisten nach dem Krieg wiederaufgebaut wurde. Natürlich genau nach dem Original, Ehrenwort! :P

Ja du hast recht. Pressac hat alles nötige zu Krematorien und Gaskammern in seinem Buch "Die Krematorien von Auschwitz" niedergeschrieben.

LuckyLuke
17.04.2005, 12:02
Schön, aber du hast die Frage nicht beantwortet: Wie willst du Millionen Tote nachweisen?

Zum Beispiel musste die SS bei der Reichsbahn für den Transport bezahlen ...

http://www.deathcamps.org/reinhard/pic/ganzenmueller1.jpg

Viele dieser Unterlagen existieren noch

Parabellum
17.04.2005, 12:03
Man braucht sich doch nur Kogongs Bio und seine "Helfer" ansehen die ihm beim schreiben dieses Buches zur Seite standen.

Das war niemand geringeres als die Abteilung für psychologische Kriegsführung der amerikanischen Armee, wer dieses Buch wirklich als glaubhafte Quelle ansieht muß schon sehr blind sein.

Welche Quellen soll ich denn sonst als Glaubhaft ansehen ? Zündel ? Leuchter ? Faurisson ? App ?

Dann doch lieber Hilberg.


Ausserdem wie vertägt sich die Geschichte mit der Tatsache das Diebstahl von "Judeneigentum" mit Zuchthaus oder Erschiessung geahndet wurde?

Die SS in KZ`s war etwas vollkommen eigenständiges. Das Drohnendasein wurde dort groß geschrieben. Die Institutionen, die die KZ`s kontrollierten ( WuVHA ) bekamen dort nichts mit, von ein paar Ausnahmen abgesehen ( Koch ).

Free
17.04.2005, 12:04
Durch Statistiken von Historikern.

Wo kann man diese nachsehen bzw. nachlesen?


Pressac hat alles nötige zu Krematorien und Gaskammern in seinem Buch "Die Krematorien von Auschwitz" niedergeschrieben.

Ist dir die Entgegnung auf dieses Werk von Carlo Mattogno bekannt?

Parabellum
17.04.2005, 12:05
Wo kann man diese nachsehen bzw. nachlesen?

In Büchern die sich mit dem Thema Holocaust befassen.


Ist dir die Entgegnung auf dieses Werk von Carlo Mattogno bekannt?

Nein. Ist das Buch so ähnlich wie der Leuchter-Report ?

EDIT : ich sehe gerade das besagter Autor Mitglied des IHR ist.

Also brauch ich ihn ruhigen Gewissend nicht ernstnehmen.

Free
17.04.2005, 12:07
Zum Beispiel musste die SS bei der Reichsbahn für den Transport bezahlen ...

http://www.deathcamps.org/reinhard/pic/ganzenmueller1.jpg

Viele dieser Unterlagen existieren noch

Seid wann beweisen Transportdokumente einen Massenmord? Da kommt ja was schönes auf die Bundesbahn zu...


Nein. Ist das Buch so ähnlich wie der Leuchter-Report ?

Parabellum
17.04.2005, 12:10
Seid wann beweisen Transportdokumente einen Massenmord?

Es gab keine Rückfahrkarte.


http://vho.org/D/anf/Mattogno.html

Ich weiß alles nötige über den feinen Herrn. Er ist nicht gerade objektiv ( wie deine URL auch ).

Free
17.04.2005, 12:10
Also brauch ich ihn ruhigen Gewissend nicht ernstnehmen.

Aha. So gehts natürlich auch.

Free
17.04.2005, 12:12
Ich weiß alles nötige über den feinen Herrn. Er ist nicht gerade objektiv ( wie deine URL auch ).

Du fängst also erst gar nicht an zu lesen, weil du "alles" über Mattogno weißt? Eine beeindruckende Argumenation und zugleich ein Beweis für deinen guten Willen zur Diskussion, toll.

Parabellum
17.04.2005, 12:12
Aha. So gehts natürlich auch.

Ja so geht es auch. Ich muss mich mit dem IHR-Gesocks nicht auseinandersetzen.

Free
17.04.2005, 12:13
Ja so geht es auch. Ich muss mich mit dem IHR-Gesocks nicht auseinandersetzen.

Das ist Wissentschaft!

Parabellum
17.04.2005, 12:15
Du fängst also erst gar nicht an zu lesen, weil du "alles" über Mattogno weißt? Eine beeindruckende Argumenation und zugleich ein Beweis für deinen guten Willen zur Diskussion, toll.

Was weißt du denn über Kogon ? Noch weniger als ich über Mattogno. Und natürlich nimmst du auch seine Texte nicht ernst, weil eine alliierte Institution geholfen hat, sein Buch zu veröffentlichen.

Genauso ist es mit Mattogno. Er ist bei dem IHR. Das Reicht mir schon aus, weil die IHR ein Sammelbecken für Holocaust-Leugner ist. Und diese Personen kann man nicht ernst nehmen.

Parabellum
17.04.2005, 12:16
Das ist Wissentschaft!

Was hat Holo-Leugnung mit Wissenschaft zu tun ? Was haben Diskussionen mit Dummbroten wie Zündel oder Faurisson mit Wissenschaft zu tun ??

Rein gar nichts.

Free
17.04.2005, 12:18
Nur, Mattogno zu ignorieren, widerlegt seine präzise und wissentschaftliche geführte Argumenation nicht, das sollte doch selbst dir einleuchten.




Was weißt du denn über Kogon ?

Seine Biographien kann man überall im Netz nachlesen, auch das der Kommunist war und nach dem Krieg ein gehöriges Intersse daran hatte das möglichst schlecht über den ideologischen Gegner berichtet wurde.

Prediger
17.04.2005, 12:19
In Büchern die sich mit dem Thema Holocaust befassen.

...
ich sehe gerade das besagter Autor Mitglied des IHR ist.

Also brauch ich ihn ruhigen Gewissend nicht ernstnehmen.

:vogel:

Gruß vom Prediger

Free
17.04.2005, 12:20
Was haben Diskussionen mit Dummbroten wie Zündel oder Faurisson mit Wissenschaft zu tun ??

Was lässt darauf schlißen Proffessor Farussion sei ein "Dummbrot"? Wenn sich deine Argumentation ausschliesslich darauf beschränkt die Autoren zu beschimpfen, dann weißt du offenbar ziemlich wenig von Wissentschaft und Diskussion im allgemeinen...

Parabellum
17.04.2005, 12:20
Nur, Mattogno zu ignorieren, widerlegt seine präzise und wissentschaftliche geführte Argumenation nicht, das sollte doch selbst dir einleuchten.

In den Augen von Holo-Leugnern ist auch der Leuchter-Report hochgradig wissenschaftlich.
Das ist kein Argument.


Seine Biographien kann man überall im Netz nachlesen, auch das der Kommunist war und nach dem Krieg ein gehöriges Intersse daran hatte das möglichst schlecht über den ideologischen Gegner berichtet wurde.

Wo lag daran das Problem das er Kommunist war ? Er war Deutscher.

Natürlich lag ihm daran schlecht zu reden. Er hatte ja auch allerhand schlechtes aus seiner KZ-Zeit zu berichten gehabt. Wieso also diese Erlebnisse dem Volk vorenthalten ?

Prediger
17.04.2005, 12:21
Was hat Holo-Leugnung mit Wissenschaft zu tun ?
Was hat eigentlich Holo-Propaganda mit Wissenschaft zu tun ?

Gruß vom Prediger

Parabellum
17.04.2005, 12:22
Was lässt darauf schlißen Proffessor Farussion sei ein "Dummbrot"? Wenn sich deine Argumentation ausschliesslich darauf beschränkt die Autoren zu beschimpfen, dann weißt du offenbar ziemlich wenig von Wissentschaft und Diskussion im allgemeinen...

Faurisson`s Art zu diskutieren ist prinzipiell alle Argumente der Gegenseite als "Geisteskrank", "Anti-Deutsch", "Schwachsinnig", "Dumm", "Atemverschlagend" oder "Dämlich" abzutun....

Kein schöner Diskussionspartner...

Prediger
17.04.2005, 12:23
Natürlich lag ihm daran schlecht zu reden. Er hatte ja auch allerhand schlechtes aus seiner KZ-Zeit zu berichten gehabt. Wieso also diese Erlebnisse dem Volk vorenthalten ?
Wenn er sich auf persönlich erlebtes beschränken würde, wärs ok.

Gruß vom Prediger

Parabellum
17.04.2005, 12:23
Was hat eigentlich Holo-Propaganda mit Wissenschaft zu tun ?

Gruß vom Prediger

Weiß ich nicht. Da musst du die Fragen die den Holocaust propagieren.

Parabellum
17.04.2005, 12:24
Wenn er sich auf persönlich erlebtes beschränken würde, wärs ok.

Gruß vom Prediger

In seinem Buch dreht es sich zu 90 % um seine Zeit in Buchenwald.

LuckyLuke
17.04.2005, 12:31
Seid wann beweisen Transportdokumente einen Massenmord? Da kommt ja was schönes auf die Bundesbahn zu...

Das könnte durchaus sein, wenn man bedenkt, dass die Züge oft tagelang ohne Wasser und Verpflegung unterwegs waren, wie z.B. bei der Deportation aus Holland und Frankreich in das Generalgouvernement.
Von Häfllingen wird berichtet, dass bei der Ankunft der Züge schon viele Menschen tot in den Waggons lagen.

Ergo hat die Reichsbahn fast so viele Menschen auf dem Gewissen wie die SS.
Das Verfahren gegen Ganzenmüller wurde allerdings eingestellt.

War herzkrank, der Mann.

:cool:

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 16:08
Bei mir nicht. Der Häftling Karl Müller ( Nr. 4549 ) war von Januar 1940 bis März 1941 Kommandoschreiber im Steinbruch Buchenwald. Er hatte die Totenmeldungen azufertigen. Sie waren alle gleich gewesen : "Auf der Flucht erschossen"
Im Schnitt waren es mehrere Täglich, auch an Wochenenden. in 15 Monaten buchte Müller hunderte Häftlinge ab. Und das allein in einem einzigen Steinbruch !

Ist der Häftling Müller glaubwürdig, so daß man sich in einer solch wichtigen Sache alleine auf seine Aussage stützen kann? Ich erinnere an andere Zeugen, die (sogar unter Eid) nachweislich falsch aussagten.


Durch Statistiken von Historikern.
Welche Statistiken genau? Die, bei denen 700.000 herauskommen oder die, bei denen 4,5 Millionen herauskommen?

Und - bei den stark abweichenden Opferzahlen muß die Frage erlaubt sein - worauf stützen sich die Historiker?

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 16:12
Ja du hast recht. Pressac hat alles nötige zu Krematorien und Gaskammern in seinem Buch "Die Krematorien von Auschwitz" niedergeschrieben.
Wir reden über die Rekonstruktion der Gaskammer von Auschwitz, das war lange vor Pressacs Buch. Bezüglich der Originaltreue der Rekonstruktion müssen wir uns auf die Ehrlichkeit der Russen bzw. Polen verlassen. Wie es mit dieser Ehrlichkeit steht, darauf gibt Katyn, die "Dampfkammern" und die "Judenseife" einen Hinweis...

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 16:13
Zum Beispiel musste die SS bei der Reichsbahn für den Transport bezahlen ...

http://www.deathcamps.org/reinhard/pic/ganzenmueller1.jpg

Viele dieser Unterlagen existieren noch
Damit könnte man vielleicht Umsiedlungen nachweisen, aber kein Ermordungsprogramm. Oder siehst du in dem Brief irgendwo einen Hinweis auf Vergasungen?

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 16:17
Ja so geht es auch. Ich muss mich mit dem IHR-Gesocks nicht auseinandersetzen.
Richtig so. Sonst stößt du womöglich noch auf Dinge, die deine Sicht der Dinge in Frage stellen.

LuckyLuke
17.04.2005, 16:22
Damit könnte man vielleicht Umsiedlungen nachweisen, aber kein Ermordungsprogramm. Oder siehst du in dem Brief irgendwo einen Hinweis auf Vergasungen?

Die Umsiedelung nach Treblinka.

Klar.

Bist du noch ganz dicht ?

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 16:24
Faurisson`s Art zu diskutieren ist prinzipiell alle Argumente der Gegenseite als "Geisteskrank", "Anti-Deutsch", "Schwachsinnig", "Dumm", "Atemverschlagend" oder "Dämlich" abzutun....

Kein schöner Diskussionspartner...
Ich kenne Faurissons Werke nicht, aber wenn er solche Dinge schreibt, taugt er als Diskussionspartner wirklich nicht viel. Ich habe jedoch schon einiges von Germar Rudolf gelesen und spreche ihm einen messerscharfen Verstand und eine 100%ige Sachlichkeit zu.

Parabellum
17.04.2005, 16:25
Ist der Häftling Müller glaubwürdig, so daß man sich in einer solch wichtigen Sache alleine auf seine Aussage stützen kann? Ich erinnere an andere Zeugen, die (sogar unter Eid) nachweislich falsch aussagten.

Ja das wird er sein. Jedenfalls so lange, bevor du nicht gegenteiliges bewiesen hast.


Welche Statistiken genau? Die, bei denen 700.000 herauskommen oder die, bei denen 4,5 Millionen herauskommen?

Noch einmal : mit 4,5 Mio. ist die Gesamtzahl der getöteten Juden in allen KZ´s und durch die Einsatzgruppen gemeint. Die 700 000 beziehen sich allein auf Auschwitz.


Und - bei den stark abweichenden Opferzahlen muß die Frage erlaubt sein - worauf stützen sich die Historiker?

Dann frage die Historiker.

Parabellum
17.04.2005, 16:29
Damit könnte man vielleicht Umsiedlungen nachweisen, aber kein Ermordungsprogramm. Oder siehst du in dem Brief irgendwo einen Hinweis auf Vergasungen?

Das Wort vergasen wurde nicht angewendet. Man bevorzugte Wörter wie "Endlösung", "Umsiedeln" und "Sonderbehandeln".


Richtig so. Sonst stößt du womöglich noch auf Dinge, die deine Sicht der Dinge in Frage stellen.

Die IHR besteht aus Dummbroten ohne jegliche Fähigkeit, Fakten anzuerkennen. Das einzige was diese Herren können ist Fakten verdrehen, Zitate aus dem Kontext reißen und Gegenargumente ohne Erklärung abschmettern.

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 16:30
Die Umsiedelung nach Treblinka.

Klar.

Bist du noch ganz dicht ?
Du hattest den Brief als Beleg dafür, daß Millionen umgebracht wurden, vorgelegt. In dem Brief steht nichts über Millionen und auch nichts über Ermordungen drin. Nach dieser Beweislage sind Deportationen das Nächstliegende.

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 16:41
Ja das wird er sein. Jedenfalls so lange, bevor du nicht gegenteiliges bewiesen hast.

Der überwiegende Teil der mir durch Aussagen bekannten Zeugen hat - wissentlich oder unwissentlich - nachweislich die Unwahrheit gesagt, daher muß man hier von vornherein skeptisch sein. Erst recht, wenn es um solch schwere Anschuldigungen geht. Mehr will ich dazu nicht sagen, da ich die übrigen Aussagen Müllers nicht kenne und auch sonst nichts über ihn weiß.


Noch einmal : mit 4,5 Mio. ist die Gesamtzahl der getöteten Juden in allen KZ´s und durch die Einsatzgruppen gemeint.

Nein. Lies bei Kogon auf S. 45 nach, wo er für Auschwitz eine Zahl von "zwischen 3,5 und 4,5 Millionen" angibt.


Die 700 000 beziehen sich allein auf Auschwitz.

Das ist richtig.


Dann frage die Historiker.
Du glaubst also ohne Grund an die Viermillionenzahl?

LuckyLuke
17.04.2005, 16:45
Du hattest den Brief als Beleg dafür, daß Millionen umgebracht wurden, vorgelegt. In dem Brief steht nichts über Millionen und auch nichts über Ermordungen drin. Nach dieser Beweislage sind Deportationen das Nächstliegende.

Wohin denn ?

Wohin hat man im weltweit isolierten Reich die Leute hin deportiert ?

Wohin hätte man sie denn noch hin deportieren können ?

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 16:54
Wohin denn ?

Wohin hat man im weltweit isolierten Reich die Leute hin deportiert ?

Wohin hätte man sie denn noch hin deportieren können ?
Nach Rußland, da gab es mehr als genügend Platz.
Meines Wissens wird inzwischen auch von der offiziellen Geschichtsschreibung indirekt zugegeben, daß es Umsiedlungen Richtung Osten gab.

LuckyLuke
17.04.2005, 16:58
Nach Rußland, da gab es mehr als genügend Platz.
Meines Wissens wird inzwischen auch von der offiziellen Geschichtsschreibung indirekt zugegeben, daß es Umsiedlungen Richtung Osten gab.


Hahahahaha.

Hast du schon mal auf das Datum geschaut?

Da bezog die Wehrmacht schon ganz Prima Prügel im Osten und jammerte über jede einzelne Lok die Ganzenmüller den Endlösern zur Verfügung stellte, weil sie ihren Nachschub deswegen nicht an die Front bekam...

:))

Parabellum
17.04.2005, 17:19
Du hattest den Brief als Beleg dafür, daß Millionen umgebracht wurden, vorgelegt. In dem Brief steht nichts über Millionen und auch nichts über Ermordungen drin. Nach dieser Beweislage sind Deportationen das Nächstliegende.

Dich hat wohl die göbbelsche Propaganda eingelullt
:rolleyes:


Nein. Lies bei Kogon auf S. 45 nach, wo er für Auschwitz eine Zahl von "zwischen 3,5 und 4,5 Millionen" angibt.

Kogon hat diese Zahlen unter Vorbehalt geschrieben. Außerdem steht auf Seite 45 NICHTS darüber drin.


Du glaubst also ohne Grund an die Viermillionenzahl?

Ich glaube das was die Historiker im Laufe der Jahrzehnte herausgefunden haben.

Reichsadler
17.04.2005, 17:26
Sagt mal. Wieso interessiert es euch so brennend wieviel Ermordungen es jetzt genau waren? Jeder weiß doch das ein großes Unrecht begangen worden ist. Es ist doch egal wie viele es waren, Faktum ist doch: es ist unentschuldbar, ob 1,5 oder 4 oder 9 Mill..
Ist es etwa weniger schändlich wenn es weniger Opfer waren?

LuckyLuke
17.04.2005, 17:33
Sagt mal. Wieso interessiert es euch so brennend wieviel Ermordungen es jetzt genau waren? Jeder weiß doch das ein großes Unrecht begangen worden ist. Es ist doch egal wie viele es waren, Faktum ist doch: es ist unentschuldbar, ob 1,5 oder 4 oder 9 Mill..
Ist es etwa weniger schändlich wenn es weniger Opfer waren?

Frag das mal V*x & Co, die machen doch hier einen HC-Thread nach dem andern auf...

:cool:

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 17:55
Hahahahaha.

Hast du schon mal auf das Datum geschaut?

Da bezog die Wehrmacht schon ganz Prima Prügel im Osten und jammerte über jede einzelne Lok die Ganzenmüller den Endlösern zur Verfügung stellte, weil sie ihren Nachschub deswegen nicht an die Front bekam...

:))
Und inwiefern beweist das nun deine Aussage, die Juden wären alle ermordet worden?

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 18:00
Dich hat wohl die göbbelsche Propaganda eingelullt
:rolleyes:

Ich stütze mich auf Fakten und nicht auf Propaganda. Weder auf Göbbels- noch Siegerpropaganda.


Kogon hat diese Zahlen unter Vorbehalt geschrieben. Außerdem steht auf Seite 45 NICHTS darüber drin.

Vielleicht hast du eine andere Ausgabe. Ich beziehe mich auf die letzte Seite des Kapitels "Art und Anzahl der deutschen Konzentrationslager".


Ich glaube das was die Historiker im Laufe der Jahrzehnte herausgefunden haben.
Dann glaube ruhig weiter.

Ich jedenfalls will wissen, nicht glauben.

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 18:10
Sagt mal. Wieso interessiert es euch so brennend wieviel Ermordungen es jetzt genau waren? Jeder weiß doch das ein großes Unrecht begangen worden ist. Es ist doch egal wie viele es waren, Faktum ist doch: es ist unentschuldbar, ob 1,5 oder 4 oder 9 Mill..
Ist es etwa weniger schändlich wenn es weniger Opfer waren?
Jeder Ermordete ist einer zuviel, und die Politik der Nazis, unschuldige Menschen in Arbeitslager zu stecken, wird wohl niemand gutheißen. Man sollte aber trotzdem bei der Wahrheit bleiben. Es werden schon genug Geschichtslügen über Deutschland verbreitet und bedenkenlos geglaubt.

Parabellum
17.04.2005, 18:22
Ich stütze mich auf Fakten und nicht auf Propaganda. Weder auf Göbbels- noch Siegerpropaganda.

Wer sagt das deine "Fakten" keine Propaganda sind ?


Vielleicht hast du eine andere Ausgabe. Ich beziehe mich auf die letzte Seite des Kapitels "Art und Anzahl der deutschen Konzentrationslager".

Dort steht auch nichts über die Gesamttoten.

PS : Ich habe die Erstausgabe von 1946.

Parabellum
17.04.2005, 18:23
Und inwiefern beweist das nun deine Aussage, die Juden wären alle ermordet worden?

Ja wenn sie nicht ermordet wurden, wo sind sie dann alle nach dem Krieg geblieben ?

LuckyLuke
17.04.2005, 18:57
Und inwiefern beweist das nun deine Aussage, die Juden wären alle ermordet worden?


Hat niemand behauptet, dass alle Ermordet worden wären.
Vorher wurde ja selektiert. Die halbwegs Gesunden für's Arbeiten, die Kinder, Alten und Kranken zum Ermorden.

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 19:16
Wer sagt das deine "Fakten" keine Propaganda sind ?

Meinst du z.B. die Sterbebücher? Ich sehe keinen Grund, deren Echtheit anzuzweifeln.


Dort steht auch nichts über die Gesamttoten.

PS : Ich habe die Erstausgabe von 1946.
Meine ist von 1974.
Bei mir steht: "Nimmt man die Zahl der Toten von Auschwitz, die allein zwischen 3,5 und 4,5 Millionen zu liegen scheint, so ist leicht zu ersehen, daß es insgesamt mindestens 8-10 Millionen Menschen gewesen sein müssen."

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 19:20
Ja wenn sie nicht ermordet wurden, wo sind sie dann alle nach dem Krieg geblieben ?
Ich vermute in Osteuropa, Rußland und den USA. Wenn dich die Frage interessiert, findest du z.B. unter vho.org bestimmt entsprechende Forschungsarbeiten und Artikel.

VVVVVVVVVV
17.04.2005, 19:22
Hat niemand behauptet, dass alle Ermordet worden wären.
Vorher wurde ja selektiert. Die halbwegs Gesunden für's Arbeiten, die Kinder, Alten und Kranken zum Ermorden.
:O Gähn... wir hatten doch schon festgestellt, daß nicht alle Kinder und Alten vergast worden sein konnten, da sie in den Sterbebüchern auftauchen.

Parabellum
17.04.2005, 19:56
Ich vermute in Osteuropa, Rußland und den USA. Wenn dich die Frage interessiert, findest du z.B. unter vho.org bestimmt entsprechende Forschungsarbeiten und Artikel.

:lach: :lach: :lach: :lach: :lach: :lach: :lach:

Ach wie ich solche Vermutungen liebe. Nicht einmal VHO kann Beweise für diese These bringen.

Ja wurden denn jetzt Juden umgebracht oder nicht. Vorher sagst du sie wurden umgebracht, jetzt wurden sie lediglich Ausgesiedelt...

Du solltest dich langsam entscheiden.....

Parabellum
17.04.2005, 20:01
Meinst du z.B. die Sterbebücher? Ich sehe keinen Grund, deren Echtheit anzuzweifeln. Bei mir steht: "Nimmt man die Zahl der Toten von Auschwitz, die allein zwischen 3,5 und 4,5 Millionen zu liegen scheint, so ist leicht zu ersehen, daß es insgesamt mindestens 8-10 Millionen Menschen gewesen sein müssen."

Sie sind ja auch echt. Nur verdrehst du die Tatsachen.

In den Sterbebüchern des Lagers Auschwitz sind etwa 80 000 verstorbene Häftlinge registriert, kein einziger davon als Opfer der Gaskammern. Die Holocaust-Leugner stellen diese Zahl als einzig richtige, amtlich dokumentierte Zahl dar und bewerten sie als Beweis dafür, dass in Auschwitz niemand in Gaskammern ermordet worden sei und dass die Zahl der Toten erheblich unter der in historischen Werken verbreiteten Zahl von etwa einer Million Opfern liege.

Diese Behauptung verzerrt die Realität. Der Lagerkomplex Auschwitz war zugleich Vernichtungslager und Arbeitslager. In den Sterbebüchern registriert wurden nur die Insassen des Lagers. Die Opfer der Gaskammern wurden jedoch direkt von der "Rampe" in die Gaskammern geschickt. Sie galten nicht als Insassen des Lagers und tauchen deshalb auch nicht in den Akten des Lagers auf. ( Quelle = HRef )


Bei mir steht: "Nimmt man die Zahl der Toten von Auschwitz, die allein zwischen 3,5 und 4,5 Millionen zu liegen scheint, so ist leicht zu ersehen, daß es insgesamt mindestens 8-10 Millionen Menschen gewesen sein müssen."

Auf Seite 175 bezeichnet Kogon seine Zahlen zudem als "erste annähernde kritische Schätzung der Gesamtzahl der Todesopfer", für die es verschiedene Anhaltspunkte gebe. Er fährt fort:

Ich hebe ausdrücklich hervor, daß es sich in jedem Fall immer nur um den Versuch von Schätzungen handeln kann.

Diese Zahlen, die Kogon selbst als nicht gesichert deklariert, werden von Auschwitzleugnern häufig so dargestellt, als hätte Kogon endgültige, abgesicherte Angaben vorgelegt. Der nächste (unlogische) Schritt der Auschwitzleugner besteht dann darin, die ganze Zunft der Historiker gleichsam in Sippenhaft zu nehmen: Wenn Kogon geschätzt und sich geirrt habe, dann dürfe man den anderen Historikern ja auch nicht mehr trauen.

Auf Seite 176 wird jedoch deutlich, wo Kogons Irrtum liegt, und es zeigt sich, dass sein Fehler ebenso verständlich wie unvermeidlich war. Er zählt dort neben Auschwitz eine Reihe anderer Vernichtungslager auf:

Etwa ein halbes Dutzend kleinerer dürften zusammen ebenfalls 1,5 bis 2 Millionen Tote gefordert haben, so vor allem Maidanek, Treblinka, Skarzisko Kamienno sowie die Ghettos in Warschau, Lemberg und Riga.

Es fällt auf, dass er einige Vernichtungslager nicht erwähnt: Belzec, Kulmhof (Chelmno) und Sobibor. Diese Lager haben sich im Einflussbereich der Sowjets befunden, die damals (wie wir oben bereits gesehen haben) nicht unbedingt zuverlässige Angaben gemacht haben.

Als Kogon 1946 sein Buch schrieb, waren ihm diese Lager offenbar noch nicht bekannt, weil die Sowjets nichts darüber mitgeteilt hatten.

LuckyLuke
17.04.2005, 22:38
:O Gähn... wir hatten doch schon festgestellt, daß nicht alle Kinder und Alten vergast worden sein konnten, da sie in den Sterbebüchern auftauchen.

und hast du mal auf die Daten geschaut, wann deine Opfer gestorben sind ?

:cool:

und ein paar brauchte der und andere noch für ihre Versuche.

http://www.cellarius.de/gfx/mengele_ss-foto.jpg

:cool:

LuckyLuke
17.04.2005, 22:39
Ich vermute in Osteuropa, Rußland und den USA. Wenn dich die Frage interessiert, findest du z.B. unter vho.org bestimmt entsprechende Forschungsarbeiten und Artikel.

und damit bist du über der Linie, ziemlich deutlich sogar

VVVVVVVVVV
18.04.2005, 17:01
:lach: :lach: :lach: :lach: :lach: :lach: :lach:

Ach wie ich solche Vermutungen liebe. Nicht einmal VHO kann Beweise für diese These bringen.

Meines Wissens gibt es darüber Untersuchungen, aber ich kenne mich in diesem Teilbereich eben nicht aus.
Das sagt allerdings nichts über den Verbleib der Juden aus.

Wie gesagt finden sich evtl. unter der angesprochenen Adresse Artikel darüber.


Ja wurden denn jetzt Juden umgebracht oder nicht. Vorher sagst du sie wurden umgebracht, jetzt wurden sie lediglich Ausgesiedelt...

Du solltest dich langsam entscheiden.....
Es wurden ganz sicher Juden umgebracht, z.B. durch Erschießen kommunistischer Kommissare an der Ostfront. Auch an den Typhus-Opfern haben die Nazis zumindest eine Teilschuld, denn sie hatten ja die Leute in Lager eingesperrt.
Es geht hier aber um ein anderes Thema, nämlich darum, wie man nachweisen kann, daß Juden zu Millionen vergast wurden.

Parabellum
18.04.2005, 17:12
Meines Wissens gibt es darüber Untersuchungen, aber ich kenne mich in diesem Teilbereich eben nicht aus.

Die Untersuchungen darüber sind im Nichts geendet.

Ein Brief, der an das IHR geschickt wurde, ist ziemlich interessant in diesem Zusammenhang.

Der Schreiber fragte sich, ob die Revisionisten des IHR folgendes erklären könnten :

"Was geschah mit meinen deutschen Eltern, Großeltern, Cousins und Cousinen ? Mir fällt es nämlich schwer, ihren Tod, der durch das IKRK bestätigt wurde, entweder auf Gutwilligkeit der Nazis oder russische Propaganda zurückzuführen".

Nach dieser Erkundigung herrschte von Seiten des IHR schweigen zu diesem Thema.


Es wurden ganz sicher Juden umgebracht, z.B. durch Erschießen kommunistischer Kommissare an der Ostfront.

Die Einsatzgruppen erschossen also z.B. innerhalb von 3 Monaten Oktober 42 - Dez. 43 über 300 000 Politkommissare ??

Unglaublich....so viele Politkommissare hatte die Rote Armee ??

VVVVVVVVVV
18.04.2005, 19:01
Bei mir steht: "Nimmt man die Zahl der Toten von Auschwitz, die allein zwischen 3,5 und 4,5 Millionen zu liegen scheint, so ist leicht zu ersehen, daß es insgesamt mindestens 8-10 Millionen Menschen gewesen sein müssen."

Sie sind ja auch echt. Nur verdrehst du die Tatsachen.

Ich frage nur nach Belegen für millionenfache Vergasungen. 66.000 Tote sind durch die Sterbebücher nachgewiesen, für alles darüber hinaus hätte ich gerne Beweise.

VVVVVVVVVV
18.04.2005, 19:06
Die Untersuchungen darüber sind im Nichts geendet.

Um das zu beurteilen, müßtest du die entsprechende Literatur kennen. Ist das denn der Fall?


Ein Brief, der an das IHR geschickt wurde, ist ziemlich interessant in diesem Zusammenhang.

Der Schreiber fragte sich, ob die Revisionisten des IHR folgendes erklären könnten :

"Was geschah mit meinen deutschen Eltern, Großeltern, Cousins und Cousinen ? Mir fällt es nämlich schwer, ihren Tod, der durch das IKRK bestätigt wurde, entweder auf Gutwilligkeit der Nazis oder russische Propaganda zurückzuführen".

Nach dieser Erkundigung herrschte von Seiten des IHR schweigen zu diesem Thema.

Dieses Einzelschicksal einer Familie beweist oder widerlegt kein Millionen-Mordprogramm. Jedem, der Familienmitglieder durch die Nazis verlor, gilt mein Beileid. Aber für das Thema ist so etwas schlicht irrelevant.


Die Einsatzgruppen erschossen also z.B. innerhalb von 3 Monaten Oktober 42 - Dez. 43 über 300 000 Politkommissare ??

Unglaublich....so viele Politkommissare hatte die Rote Armee ??
Habe ich das irgendwo geschrieben? Erst lesen, dann antworten.

LuckyLuke
18.04.2005, 19:20
"8.August 1942
Vom 15.8.42 bis zur Beendigung der Semesterferien zum SS-Lazarett Prag kommandiert.
Freitag, 14.8.42.
Abfahrt nach Prag: Münster ab 20.40, Osnabrück ab 0.57, Dresden an 10.12, Dresden ab 11.22 Prag an 15.15.
15.August 1942.
Von Dresden ab schönes sonniges Wetter. Vom Hauptbahnhof mit der Strassenbahn nach dem SS-Lazarett Podol und Vorstellung beim Chef, Sturmbannführer Dr. Fietsch. Unterbringung in einem Patientenzimmer im 3. Stock (No.344). Ärzte etc. Adjutant: Hstf. Koebel, Apotheker, Verwaltungschef: Stubf. Dorn, Chirurgie: Stubf. Winne aus Danzig, Liekschüler, Innere: Stubf. Leppel aus Köln, Haut: Obstuf. Inden aus Düsseldorf, Augen: Oberscharf. Frederking aus Langendreer, Röntgen: Obstuf. Jung aus Aachen, Nerven: Obstuf. Jansen,
Sonntag, 16.8.42.
Halbtägige Rundfahrt durch die Stadt zur Stadtbesichtigung mit Oschf. Frederking und Frau aus Langendreer. Danach im Kaffee eine Tasse Mokka (1.50 RM).
20.August 1942.
Kasinoabend aus den alten Weinbeständen und gleichzeitig Arzt
vom Dienst.
21.August 1942.
Bestellung einer SS-Führer-Mütze von der Reichskleiderkasse der Schutzstaffel in Berlin durch Boten, der aber nichts erreicht.
24.August 1942.
Papier, Brille und Gürtel gekauft. Mein Zimmerkamerad (Patient) Ustuf. Fritz Joachim aus St.Andrä, Post St.Ruprecht bei Villach (Kärnten) heute nach Hohenlychen verlegt. Zimmer 464.
27.August 1942.
Brigadeführer Gentzken zu Besuch auf der Durchfahrt nach Karlsbad im Lazarett. Redete von einer Desavouierung des Intellektualismus namentlich durch Goebbels, von einer allmählichen Verödung der Hochschulen und von einem Ministerium für Bevölkerungspolitik.
28.August 1942.
Zum Mützeneinkauf nach Berlin geschickt, werde ich beim Weggehen von der Aufnahme informiert, dass der Führer vom Dienst mich zu sprechen wünscht. Dieser teilt mir im Auftrage von Hstuf. Koebel mit, dass ich nicht nach Berlin reisen soll.
29.August 1942.
Kommandierung lt. F.L.HSSZ 2150 28.8. ..... 1833 No.1565 zum KZ Auschwitz, da angeblich dort ein Arzt wegen Krankheit ausgefallen ist.
30.August 1942.
Abfahrt Prag 8.15 über Böhmisch Trübau, Olmütz, Prerau, Oderberg. Ankunft im KL Auschwitz 17.36. Im Lager wegen zahlreicher Infektionskrankheiten (Fleckfieber, Malaria, Durchfälle) Quarantäne. (…) Erhalte streng geheimen Instruktionsbefehl durch (…) den Standortarzt Hauptsturmführer Uhlenbrock und werde im Haus der Waffen-SS in einem Hotelzimmer (26) untergebracht.
31.August 1942.
Tropenklima bei 38°im Schatten, Staub und unzählige Fliegen! Verpflegung im Führerheim ausgezeichnet. Heute abend gabs z.B. saure Entenleber für 0.40 RM, dazu gefüllte Tomaten, Tomatensalat usw. Wasser ist verseucht, dafür trinkt man Selterswasser, das unentgeltlich verabfolgt wird (Mattoni). Erste Impfung gegen Flecktyphus. Photographische Aufnahme für den Lagerausweis.
1.Septb. 1942.
Von Berlin schriftlich Führermütze, Koppel und Hosenträger angefordert. Nachmittags bei der Vergasung eines Blocks mit Zyclon B gegen die Läuse.
2.Septb. 1942.
Zum 1. Male um 3 Uhr früh bei einer Sonderaktion zugegen. Im Vergleich hierzu erscheint mir das Dante'sche Inferno fast wie eine Komödie. Umsonst wird Auschwitz nicht das Lager der Vernichtung genannt!
3.Septb. 1942.
Zum 1. Male an den hier im Lager jeden befallenden Durchfällen mit Erbrechen und kolikartigen anfallsweisen Schmerzen erkrankt. Da ich keinen Tropfen Wasser getrunken, kann es hieran nicht liegen. Auch das Brot kann es nicht schuld sein, da auch solche erkranken die nur Weissbrot (Diät) zu sich genommen haben. Höchstwahrscheinlich liegt's an dem ungesunden kontinentalen und sehr trockenen Tropenklima mit seinen Staub- und Ungeziefermassen (Fliegen).
4.Septb. 1942.
Gegen die Durchfälle: 1 Tag Schleimsuppen und Pfefferminztee, dazu Diät für eine Woche. Zwischendurch Kohle und Tannalbin. Schon erhebliche Besserung.
5.Septb. 1942.
Heute mittag bei einer Sonderaktion aus dem F.K.L. (Muselmänner): das Schrecklichste der Schrecken. Hschf. Thilo - Truppenarzt - hat Recht, wenn er mir heute sagte, wir befänden uns hier am anus mundi. Abends gegen 8 Uhr wieder bei einer Sonderaktion aus Holland. Wegen der dabei abfallenden Sonderverpflegung, bestehend aus einem fünftel Liter Schnaps, 5 Zigaretten, 100 g Wurst und Brot, drängen sich die Männer zu solchen Aktionen. Heute und morgen (Sonntag) Dienst.
6.Septb. 1942.
Heute Sonntag ausgezeichnetes Mittagessen: Tomatensuppe, 1/2 Huhn mit Kartoffeln und Rotkohl (20 g Fett). Süssspeise und herrliches Vanilleeis. Nach dem Essen Begrüssung des neuen Standortarztes, Obersturmführer Wirths, der aus Waldbröl gebürtig ist. Sturmbannführer Fietsch in Prag war sein ehemaliger Regimentsarzt. Nun bin ich eine Woche im Lager, doch bin ich die Flöhe in meinem Hotelzimmer noch immer nicht völlig wieder los trotz aller Gegenmassnahmen mit Flit (Cuprex) etc. Einen erfrischenden Eindruck hat es bei mir gewonnen, als ich dem Adjutanten des Kommandanten meinen Antrittsbesuch machte und über seinem Arbeitszimmer die grosse auf Papier gemalte Inschrift: 'Radfahrer absteigen' las. Übrigens hängt auch in der Schreibstube unseres SS-Reviers der bemerkenswerte Spruch:
Hast Du im Leben tausend Treffer,
Man sieht's, man nickt, man geht vorbei;
Doch nie vergisst der kleinste Kläffer,
Schiesst Du ein einzig Mal vorbei.

Abends um 8 Uhr wieder zur Sonderaktion draussen.
7.Septb. 1942.
Zweite Impfung gegen Flecktyphus. Heute regnerisches und kühleres Wetter
9.Septb. 1942.
Heute früh erhalte ich von meinem Rechtsanwalt in Münster, Prof.Dr. Hallermann, die höchst erfreuliche Mitteilung, dass ich am 1. d.M. von meiner Frau geschieden bin. [Randbemerkung: … sehe wieder Farben; ein schwarzer Vorhang ist von meinem Leben weggezogen!] Später als Arzt bei der Ausführung der Prügelstrafe an 8 Häftlingen und bei einer Erschiessung durch Kleinkaliber zugegen.
Seifenflocken und 2 Stück Seife erhalten. Mittags springt vor dem SS-Revier ein Civilist mein Rad wie ein Attentäter an, läuft neben mir her und bittet mich, ihm doch zu sagen, ob ich nicht Regierungsrat Hemm aus Breslau sei, mit dem ich eine ganz unglaubliche Ähnlichkeit habe. Er sei mit diesem Herrn im 1.Weltkriege im Feld zusammen gewesen. Wieviele Doppelgänger habe ich eigentlich in der Welt? Abends bei einer Sonderaktion zugegen (4. Mal).
10.Septb. 1942.
Morgens bei einer Sonderaktion zugegen (5. Mal).
11.Septb. 1942.
Heute Obersturmbannführer Lolling im Lager, bei dessen Vorstellung ich erst erfuhr, dass ich Hauptscharführer Kitt vertrete, der jetzt zur Erholung auf dem Obersalzberg sich befindet.
14.Septb. 1942.
Zum 2. Male die Auschwitzer Krankheit; Temperatur 37.8. Heute die 3. und damit letzte Spritze gegen Fleckfieber erhalten.
17.Septb. 1942.
In Berlin bei der Kleiderkasse Allwettermantel bestellt nach Schneidermassen: Bis Taille 48, Ganze Länge 133, Halber Rücken 22, Bis Ellenbogen 51, Ganze Ärmellänge 81, Oberweite 107, Taillenweite 100, Gesäss 124. Uniformbezugsschein dafür beigegeben, d.h. für einen Uniform-Wetterschutzmantel. Heute mit Dr. Meyer das Frauenlager Birkenau besucht.
20.Septb. 1942.
Heute Sonntagnachmittag von 3-6 Uhr Konzert der Häftlingskapelle in herrlichem Sonnenschein angehört: Kapellmeister Dirigent der Warschauer Staatsoper. 80 Musiker, Mittags gabs Schweinebraten, abends gebackene Schleie.
21.Septb. 1942.
Wegen Otto an das Polizeipräsidium Köln (Abt. Kriminalpolizei) geschrieben. Abends Entenklein. Dr. Meyer erzählt mir von einer Vererbung eines Traumas (Nase) in der Familie seines Schwiegervaters.
23.Septb. 1942.
Heute Nacht bei der 6. und 7. Sonderaktion. Morgens ist Obergruppenführer Pohl mit Gefolge im Hause der Waffen-SS eingetroffen. Vor der Tür steht eine Posten, welcher als erster seinen Präsentiergriff vor mir macht. Abends um 20 Uhr Abendessen mit Oberscharführer Pohl im Führerheim, ein wahres Festessen. Es gab gebackenen Hecht, soviel jeder wünschte, echten Bohnenkaffee, ausgezeichnetes Bier und belegte Brötchen.
25.Septb. 1942.
Gruppenführer Grawitz im Revier und Lager. Bei der Visite will er von mir wissen, was der Arzt bei allen Infektionskrankheiten zu allererst verordnet. Darauf weiss ich ihm wirklich keine Antwort zu geben, da sich das doch in dem Sinne nicht ganz allgemein angeben lässt. Und was meinte er? Man höre und staune: Ein Abführmittel! - Als wenn der Arzt bei jedem Schnupfen, jeder Angina, Diphtherie mit Abführmitteln eingreifen würde - geschweige denn beim Abdominaltyphus! So lässt sich die Medizin nun doch nicht schematisieren, ganz abgesehen davon, dass der junge unerfahrene Revierarzt noch einige Tage ein frisches perforiertes Magenulkus durch das blinde Verordnen von Rizinus um die Ecke gebracht hatte.
27.Septb. 1942.
Heute Sonntagnachmittag, 16-20 Uhr, Kameradschaftsabend im Gemeinschaftshaus mit Abendessen, Freibier und Rauchwaren. Rede des Kommandanten Höss und musikalische sowie theatralische Darbietungen.
28.Septb. 1942.
Heute Nacht bei der 8. Sonderaktion zugegen. Hstuf. Aumeier erzählt mir auf Befragen, dass das KZ Auschwitz eine Länge von 12 km und eine Breite von 8 km habe und 22000 Morgen Gross sei. Hiervon seien 12000 Morgen unter dem Pflug und 2000 Morgen Fischteiche.
3.Okt. 1942.
Heute lebendfrisches Material von menschlicher Leber und Milz sowie vom Pankreas fixiert, dazu in absolutem Alkohol fixierte Läuse von Fleckfieberkranken. In Auschwitz liegen ganze Strassenzüge an Typhus darnieder. Habe mir deshalb heute früh die erste Serumspritze gegen Abdominaltyphus verabfolgen lassen. Obersturmführer Schwarz an Fleckfieber erkrankt!
6.Okt. 1942.
(Lochung: unleserlich) Entress auf seinem Motorrad verunglückt. Verband angelegt, der Kommandant Höss vom Pferde gestürzt; Ostuf. Wirths noch immer nicht zurück.
7.Okt. 1942.
Bei der 9. Sonderaktion (Auswärtige und Muselweiber) zugegen. Wirths wieder zur Stelle. Vertretung von Entress im Männerlager (Arztvorstellen usw.).
9.Okt. 1942.
1. Paket mit 9 Pfd. Schmierseife mit 200.- M Wert nach Münster abgeschickt. Regenwetter.
10.Okt. 1942.
Lebendfrisches Material von Leber, Milz und Pankreas entnommen und fixiert. Faksimilestempel von Häftlingen anfertigen lassen. Zum 1. Male das Zimmer eingeheizt. Noch immer Fälle von Flecktyphus und Typhusabdominalis. Lagersperre geht weiter.
11.Okt. 1942.
Heute Sonntag gab's zu Mittag Hasenbraten - eine ganz dicke Keule - mit Mehlklösen und Rotkohl für 1.25 RM.
12.Okt. 1942.
2. Schutzimpfung gegen Typhus; danach abends starke Allgemeinreaktion (Fieber). Trotzdem in der Nacht noch bei einer Sonderaktion aus Holland (1600 Personen) zugegen. Schauerliche Scene vor dem letzten Bunker! (Hössler!) Das war die 10. Sonderaktion.
13.Okt. 1942.
Ustuf. Vetter angekommen. Stubaf. Cäsar ebenfalls an Typhus erkrankt, nachdem seine Frau vor einigen Tagen daran gestorben ist. Bei einem Strafvollzug zugegen und danach bei der Exekution von 7 polnischen Civilisten.
14.Okt. 1942.
Wetterschutzmantel (Grösse 52) von Berlin erhalten, Preis 50.- RM. Auf Anregung vom Sanitätsamt beim Rektorat in Münster nach dem Beginn des Wintersemesters angefragt.
15.Okt. 1942.
Heute Nacht ist draussen der erste Reif gefallen; nachmittags wieder sonnig und warm. Lebendfrisches Material von Leber, Milz und Pankreas von einem Ikterischen entnommen.
16.Okt. 1942.
Heute Mittag das 2. Paket mit 300.- RM Wert an Frau Wizemann zum Aufheben abgeschickt. Seife, Seifenflocken, Nähmittel. Im Lager einen syndaktylen Juden photographieren lassen (Vater und Onkel dasselbe Leiden).
17.Okt. 1942.
Bei einem Strafvollzug und 11 Exekutionen zugegen. Lebendfrisches Material von Leber, Milz und Pankreas nach Pilocarpininjektion entnommen. Mit Wirths nach Nikolai gefahren; vorher eröffnete er mir, dass ich länger bleiben müsse.
18.Okt. 1942.
Bei nasskaltem Wetter heute Sonntagmorgen bei der 11. Sonderaktion (Holländer) zugegen. Grässliche Scenen bei drei Frauen, die ums nackte Leben flehen.
19.Okt. 1942.
Mit Ostuf. Wirths und Frau Höss nach Kattowitz gefahren zum Einkauf von Schulterstücken für den Wettermantel. Zurück über Nikolai.
24.Okt. 1942.
6 Frauen von der Budyer Revolte abgeimpft (Klehr).
25.Okt. 1942.
Heute, Sonntag, bei wunderschönem Herbstwetter Radtour über Roisko nach Budy. Wilhelmy von seiner Fahrt nach Kroatien wieder zurück (Zwetschenschnaps).
31.Okt. 1942.
Seit etwa 14 Tagen wunderschönes Herbstwetter, welches tagaus tagein im Garten des Hauses der Waffen-SS zu Sonnenbädern Veranlassung gibt. Selbst die klaren Nächte sind verhältnismässig mild. Weil Thilo und Meyer auf Heimaturlaub, bin ich mit den Funktionen des Truppenarztes betraut. Wegen notwendiger Reise zu meiner Dienstbehörde 5-tägigen Urlaub zum SS-Lazarett Prag beantragt.
1.November 1942.
Heute, Sonntag, nach dem Revierdienst, hauptsächlich Blutentnahme in Venülen, um 13.01 von Auschwitz mit D-Zug nach Prag abgefahren. Unterwegs gibts Regen; der Zug ist überfüllt. Abends gegen 22.30 Uhr Ankunft in Prag, wo ich mich im Stockdunkeln über mehrere Strassenbahnen schliesslich bis zum SS-Lazarett vorarbeite und oben von meiner bereits bekannten Schwester auf einer "Ottomanne" zum Nachtlager verpackt wurde im Dienstzimmer von Dr. Schreiber.
2.November 1942.
Schon frühzeitig werde ich von Dr. Schreiber aus den Träumen und aus dem primitiven Pferdedeckenlager gerissen. Nach Frühstück in der Führerheimküche Aufgabe des 3. Paketes mit Stiefeln und Apfelkompott nach Münster mit 300.- RM Wert. Darauf Vorstellung beim Chef, Stubaf. Fietsch, und anschliessend Stammgericht im "Deutschen Haus" (Graben). Später Abholung meiner Zugstiefel (32.- RM) in der Gerstengasse und Rückfahrt zum erstklassigen Eintopfessen um 17.30 Uhr im Führerheim mit reichlich Fleisch. Abends auf dem Zimmer von Hstuf. Küttner, der mir von seiner neuen Operationstechnik an den Gaumentonsillen berichtet und die neuesten Berliner Witze erzählt (unleserliches Wort oder Abkürzung) O du arme Landwirtschaft; England liegt am weitesten von Europa; was würdet ihr machen, wenn ich es wie Hess machte? (unleserliches Wort oder Abkürzung) (Hermann?):Führer, wir folgen Dir! Goebbels: Führer, wir danken Dir! usw.
3.November 1942.
Nach dem Frühstück mit der 17 hinaus zum Markt, wo ich mir Druckknöpfe und vor allem eine piekfeine Kartoffelreibe erhamsterte. Von da zurück ins Zentrum, wo ich mir eine Vorlesungsbrille für 14.50 RM bestellte und dann im "Deutschen Haus" wieder zu Mittag speiste. Um 3 Uhr besuchte ich dann gegenüber die Viktorialichtspiele, um mir "Andreas Schlüter" anzusehen. Ich war förmlich überrascht von der höchst vornehmen und geschmackvollen Ausstattung dieses Raumes und muss gestehen, dass ich wohl nie ein zweites so elegant ausgestattetes Kino erlebt habe. Der Film war mit einem ungeheuren Aufwand gedreht worden und wurde von Heinrich George ganz hervorragend gespielt. Er zeigte wieder, wie ein ganz auf sich selbst eingestellter schaffender Mensch in diesem Leben den gebührenden Lohn seiner Mitmenschen nicht findet und schliesslich an Intriguen und Anfeindungen zugrundegeht. Tief traf mich deshalb aus eigener Lebenserfahrung das Schlusswort: 'Das Leben geht vorüber; ewig bleibt das Werk.'
4. (?) November 1942.
Heute früh zunächst versucht, einige Aufnahmen von der Prager Burg vom Oberlandratsgebäude und der Mauerbrücke aus zu machen. Besonnung war sehr launisch. Darauf zum Einkauf in die Altstadt, wo ich in der Nähe des Altstätter-Ring einen Füller für 7.50 RM und eine Damentasche für 14.35 RM erstand. Anschliessend zurück zum Eintopfessen im Lazarett um 1/2 1Uhr. Hier wurde mir mitgeteilt, dass ich mein Zimmer räumen müsse, da dort ein Ostubaf. Wohnung nehmen wolle. Es handelte sich um einen Patient von II b, auf der Unfallstation, in dessen Zimmer ich dann meine Koffer beförderte. Nach dem Essen hatte er aber der Vorsicht halber mal einen flüchtigen Blick in mein Zimmer geworfen und sofort von diesem Tausch Rückstand genommen. So konnte ich dann mit meinen Koffern wieder nach oben ziehen. Es handelte sich um Ostubaf. Deutsch, der mir erzählte, dass Stubaf. Fietsch (Lochung: unleserliches Wort) Regimentsarzt gewesen sei. Auf meine Frage kannte er auch Ostuf. Wirths gut und trug mir viele Grüsse an ihn auf. Er sei (?), wie er sich ausdrückte, etwas weichlich und habe mit Frau und Kindern allerhand Kummer. Nach dem Mittagessen ging ich dann später wieder in die Stadt photographierte den Wenzelplatz vom Landesmuseum aus sowie die Tein-Kirche. Nun holte ich meine Brille ab und dann gings in den Willy-Forst-Film "Operette", welcher einen Riesenerfolg zu verzeichnen hatte und in der "Astra" am Wenzelplatz schon die zweite Woche lief. Auch die weibliche Hauptrolle wurde von Maria Holst ganz vorzüglich gegeben. Ich war ganz begeistert als ich dieses auch wieder ganz vorzüglich und vornehm ausgestattete Lichtspielhaus verliess: Man kann nur eines - entweder lieben oder arbeiten; beides zugleich geht nicht. - Ist der Erfolg da, dann geht es einem wie dem Bergsteiger, der den Gipfel erreicht hat: das Streben ist zu Ende, man ist einsam und allein. Jedenfalls hat mich der Film mit seiner Markartscene, seinen Strausschen Operetten und seinen raffiniert prunkvollen Revuen restlos begeistert.
5.November 1942.
Morgens Aufgabe des 4. Paketes mit 300.- RM Wertangabe an Frau Wizemann. Inhalt: Damentasche mit Füller, Brillen usw., Zugstiefel, Schreibpapier, Braunhemden, Kartoffelreibe usw. Dann einige Einkäufe in der Stadt und Mittagessen im "Deutschen Hause". Trübes, regnerisches Wetter. Abends Einpacken für die morgige Abreise und um 8 Uhr Kasinoabend, wo ich mir einen vollen Liter eines wunderbar schmeckenden bulgarischen Rotweins hinter die Binde goss, der mich so richtig in Stimmung brachte. Erst nach 12 Uhr suchte ich mein Lager auf.
6.November 1942.
Früh um 6 Uhr wurde ich von der Schwester geweckt und bald darauf war ich schon am Bahnhof (Elektrische 21 und 7), wo ich um 8.10 Uhr den Schnellzug nach Mährisch-Ostrau bestieg. In Prerau stieg ich in den Schnellzug Wien - Krakau und hatte kaum ein Abteil 2. Klasse betreten, als ein Generalmajor sich zu mir gesellte, mit dem ich fast die ganze weitere Fahrt allein war, und der mir von seinen Fronterlebnissen erzählte und beim Abschied die Hand drückte. Dauer der Fahrt Prag - Auschwitz über 9 Stunden. An Ort und Stelle begab ich mich sofort ins Führerheim, wo ich mich mal wieder so richtig rundherum satt ass.
8.November 1942.
Heute Nacht bei 2 Sonderaktionen teilgenommen, bei regnerischem und trübem Herbstwetter (12. und 13.). Vormittags Hschaf. Kitt, einen aus Essen stammenden Schüler von mir, im Revier begrüsst. Nachmittags noch eine Sonderaktion, also die 14., die ich bisher mitgemacht habe. Abends gemütliches Zusammensein im Führerheim, von dem nunmehrigen Hstuf. Wirths eingeladen. Es gab bulgarischen Rotwein und kroatischen Zwetschenschnaps.
10.November 1942.
Heute 1. leichter Schneefall und in der Nacht Frost. 13.November 1942. Lebendfrisches Material (Leber, Milz und Pankreas) von einem vorher photographierten stark atrophischen jüdischen Häftling von 18 Jahren entnommen: Fixiert wie stets, Leber und Milz in Carnoy sowie Pankreas in Zenker (Häftl.No. 68030).
14.November 1942.
Heute, Sonnabend, Varietevorstellung im Gemeinschaftshause (ganz gross!). Besondere Freude erregten die tanzenden Hunde und die beiden auf Kommando krähenden Zwerghähne, der verpackte Mensch und die Radfahrgruppe.
15.November 1942.
(Lochung: unleserliches Wort) bei einem Strafvollzug zugegen.
16.November 1942.
Ein Paket Schmierseife (rund 12 Pfd.) mit 300.- RM Wert an Mia und Gretchen abgeschickt.
17.November 1942.
Kleiner Koffer an Frau Wizemann abgeschickt (5. Paket) mit 300.- RM Wertangabe. Inhalt: (14 kg!) 2 Flaschen Konsumbranntwein, Vitamin- und Stärkungspräparate, Rasierklingen, Wasch- und Rasierseifen, Thermometer, Nagelzangen, Jodflaschen, Präparate in 90%igem Alkohol, Röntgenbilder, Lebertran, Schreibsachen, Umschläge, Parfüms, Stopfwolle, Nadeln, Zahnpulver usw., usw. Abends Schneegestöber, das die Strassen in Sumpf und Morast verwandelt hat. Vorbereitung zur morgigen Abfahrt nach Prag. Im Revier:..ambor, Brauner (oder Branner), Biedermann, Wilks, und im Krankenbau: Klehr und Scheppe (oder Scherpe?), alles alte "Stacheldrahtkämpfer" und "KZ-Hasen" .....scharführer O. schwätzt mir einen Bezugschein für eine Breecheshose ab. Der Apotheker, Hauptsturmführer Kroemer, hat sich bei der Bereitstellung der notwendigen Reagenzien stets sehr kameradschaftlich erwiesen. Sauther, der Zahnarzt, ist nun nach (Name: unleserlich) versetzt.
18.November 1942.
Heute Mittag 13.20 über Oderberg, Mährisch-Ostrau (umsteigen), Prerau, Olmütz nach Prag abgefahren, wo ich um 22.11 eintraf und guten Anschluss zum Lazarett hatte. Hier sorgte Nachtschwester Anna, dass ich wieder mein früheres Zimmer beziehen konnte.
19.November 1942.
Nach Meldung beim Chefarzt und Frühstück Abholung des Koffers vom Bahnhof und dann Mittagessen im "Deutschen Hause". Nachmittags Abgabe der mir leihweise überlassenen Uniformstücke an die Kammer und Packen der Koffer.
20.November 1942.
Frühstück, Verabschiedung vom stellv. Standortarzt Himstedt aus Hameln, Stubaf. Matz aus Stettin, Stubaf. Küttner, Hschf. Dreddling, Ustuf. Fasching, Hstuf. Koerber u.a. Ustuf. Jung, der Röntgenarzt, stellt mir schöne Röntgenaufnahmen für meine Vorlesung in Aussicht. Nach Ausstellung des Fahrscheines wird das Passagiergut zum Hibernerbahnhof gebracht. Abfahrt 16.13 über Dresden, Leipzig, Hannover, Osnabrück. Ankunft in Münster 6.38.
24.November 1942.
Zum 1. Male in der neuen Anatomiebaracke am Westring."







1. Die sogenannten "Sonderaktionen"

Der Angeklagte hat am 2., 5., 6., 9., 10., 23. und 28.September, sowie am 7., 12., 18.Oktober und am 8.November 1942 an insgesamt 15 sogenannten "Sonderaktionen" teilgenommen. Am 5. und 23.September erfolgten je zwei, am 8.11. sogar drei derartiger Einsätze. Das ergibt sich aus den entsprechenden Tagebucheintragungen des Angeklagten und wird auch von ihm glaubhaft zugestanden.

Unter "Sonderaktionen" verstand man im Konzentrationslager Auschwitz die Vernichtung ankommender jüdischer Häftlingstransporte vermittels Giftgases. Diese Massnahmen gingen auf eine mündliche Anordnung zurück, die Hitler im Juni 1941 "Zur Endlösung der Judenfrage" getroffen hatte. Sie sah die Vernichtung aller im nationalsozialistischen Einflussgebiet lebenden Menschen jüdischer Abstammung vor. Diese Anordnung ist nie veröffentlicht worden. Sie ist als sogenannter "Geheimbefehl" ergangen. Zur Durchführung dieser Anordnung waren in den Jahren 1941 und 1942 in einem in der Nähe des Lagers Birkenau gelegenen alten Bauernhaus die ersten Gaskammern ausgebaut worden.

Die zur Vernichtung in diesen Gaskammern vorgesehenen Transporte wurden in den besetzten Gebieten und den dort eingerichteten Sammellagern unter der unmittelbaren Leitung des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) und des Reichsführers der SS Himmler (RFSS) zusammengestellt. Die Menschen, die für diese Transporte ausgesucht wurden, waren mit ihrer Auswahl zum Tode bestimmt. Ihre Verbringung nach Auschwitz erfolgte nach den Anordnungen des RSHA mit dem alleinigen Ziel, diese Menschen dort umzubringen. Eine Internierung im Konzentrationslager Auschwitz war für sie nicht vorgesehen. Diese Grundsätze wurden nur in Ausnahmefällen durchbrochen: In der Umgebung von Auschwitz hatten sich zur damaligen Zeit bereits in erheblichem Umfange rüstungswichtige Industriebetriebe angesiedelt. Diese Betriebe hatten einen erheblichen Bedarf an Arbeitskräften, der aus dem Kreis der Häftlinge des Konzentrationslagers Auschwitz gedeckt wurde. Wegen der damals bereits ungewöhnlich hohen Sterblichkeit unter den Häftlingen kam es vor, dass bisweilen nicht die erforderliche Zahl von Arbeitskräften für die Rüstungsbetriebe zur Verfügung stand. Obwohl dieser Fehlbestand durch normale Zugänge von Häftlingen ausgeglichen werden sollte, trat verschiedentlich der Fall ein, dass auch diese Zugänge nicht ausreichten, um dem Arbeitskräftemangel abzuhelfen. Man ging deshalb dazu über, aus den ankommenden, zur Vernichtung vorgesehenen Transporten die arbeitsfähigen Menschen auszulesen, um sie als Arbeitskräfte einzusetzen. Diese Menschen wurden sodann in das Lager Auschwitz aufgenommen und dort als Häftlinge registriert.

Die zur Tötung bestimmten Menschen erreichten Auschwitz in Eisenbahntransporten. Die eintreffenden Züge wurden zu einer Verladerampe in der Nähe des Lagers Birkenau geleitet. Dort wurden die Opfer ausgeladen und zusammengetrieben. Bereits in diesem Stadium wurde unter ihnen eine Art Vorauswahl getroffen. Das bedeutet, dass die SS-Wachmannschaften, unterstützt von Häftlingen - deren man sich in diesem, wie in anderem Zusammenhange vor allem deshalb bediente, um die arglosen Opfer über ihr Schicksal im Ungewissen zu lassen - jene Personen zu einer Gruppe zusammenstellten, die überhaupt als Arbeitskräfte in Frage kamen. Nur die dieser Gruppe Zugewiesenen hatten eine Chance zu überleben. Von dieser Möglichkeit waren alte Menschen, schwangere Frauen, Frauen mit Kindern und Kinder von vornherein ausgeschlossen. Sie wurden in jedem Falle umgebracht. Die Gruppe der als arbeitsfähig in Betracht kommenden Personen wurde sodann meistens dem für den sogenannten "Rampendienst" abgestellten SS-Arzt vorgestellt. Er hatte die endgültige Entscheidung darüber zu treffen, wer im einzelnen als arbeitsfähig in das Lager aufgenommen werden sollte. Dies geschah lediglich auf Grund des äusseren Erscheinungsbildes, das der Häftling beim Vorbeigehen bot, ohne jede nähere Untersuchung. Zu diesem sogenannten "Rampendienst" wurden sämtliche SS-Ärzte, die im Lager Auschwitz zur Verfügung standen, herangezogen. Der Einsatz der einzelnen Ärzte bei den einzelnen Aktionen erfolgte nach Massgabe eines Dienstplanes, der von dem Standortarzt aufgestellt wurde. Durch diesen Dienstplan wurde auch der Angeklagte zu seinen Einsätzen befohlen.

Quelle (http://www1.jur.uva.nl/junsv/Excerpts/Kremer005.htm)

Parabellum
18.04.2005, 19:48
Um das zu beurteilen, müßtest du die entsprechende Literatur kennen. Ist das denn der Fall?[7QUOTE]

Ja. Ich hatte ein paar Schriften von Leuchter, Zündel und Faurisson gelesen.

[quote]Dieses Einzelschicksal einer Familie beweist oder widerlegt kein Millionen-Mordprogramm. Jedem, der Familienmitglieder durch die Nazis verlor, gilt mein Beileid. Aber für das Thema ist so etwas schlicht irrelevant.

Es beweist aber das es ein Mordprogramm gegeben hat.


Habe ich das irgendwo geschrieben? Erst lesen, dann antworten.

Da du geschrieben hast das man nur Juden in Form von Politkommissaren erschossen hat kann ich nur daraus schlussfolgern das die Einsatzgruppen innerhalb von 3 Monaten 300 000 Kommissare erschossen hat. Und genau das ist schlichtweg unsinn.



Ich frage nur nach Belegen für millionenfache Vergasungen. 66.000 Tote sind durch die Sterbebücher nachgewiesen, für alles darüber hinaus hätte ich gerne Beweise.

Raul Hilberg - "Die Vernichtung der europäischen Juden". Dort steht alles nötige geschrieben.

VVVVVVVVVV
18.04.2005, 20:44
Unter "Sonderaktionen" verstand man im Konzentrationslager Auschwitz die Vernichtung ankommender jüdischer Häftlingstransporte vermittels Giftgases.

Diese Behauptung wird gerne vorgetragen, doch es wird kein Beweis dafür vorgebracht.
Ich zitiere den ersten deiner fettgedruckten Abschnitte:


2.Septb. 1942.
Zum 1. Male um 3 Uhr früh bei einer Sonderaktion zugegen. Im Vergleich hierzu erscheint mir das Dante'sche Inferno fast wie eine Komödie. Umsonst wird Auschwitz nicht das Lager der Vernichtung genannt!

Wenn man weiß, daß zu dieser Zeit in Auschwitz eine Typhus- und Fleckfieberepidemie wütete, liegt der Schluß nahe, daß mit "Sonderaktion" die Kremierung der Leichen gemeint gewesen sein dürfte. Einige Zeit darauf, am 21. Oktober, schrieb der von dir zitierte Kremer einen Brief, in dem es hieß:



Definitiven Bescheid habe ich allerdings noch nicht, erwarte jedoch, daß ich vor dem 1. Dezember wieder in Münster sein kann und so endgültig dieser Hölle Auschwitz den Rücken gekehrt habe, wo außer Fleck[fieber] usw. sich nunmehr auch der Typhus mächtig bemerkbar macht.


Die "Hölle von Auschwitz" stand also für die dort wütenden Seuchen Fleckfieber und Typhus.

LuckyLuke
18.04.2005, 20:51
Lass dich auslachen.

Was noch dämlicheres fällt dir nicht ein?



Verfahren Lfd.Nr.500
Tatkomplex: Massenvernichtungsverbrechen in Lagern
Angeklagte:
Kremer, Johann Paul 10 Jahre
Gerichtsentscheidungen:
LG Münster 601129
Tatland: Polen
Tatort: HS KL Auschwitz
Tatzeit: 4209-4211
Opfer: Juden, Häftlinge, Zivilisten
Nationalität: Deutsche, Französische, Niederländische, Polnische, Slowakische, unbekannt
Dienststelle: Haftstättenpersonal KL Auschwitz
Verfahrensgegenstand: Straftaten eines Lagerarztes in Auschwitz. Teilnahme an insgesamt 15 'Sonderaktionen', in deren Verlauf in Auschwitz eintreffende jüdische Häftlinge in den Gaskammern mit Zyklon B getötet wurden. Teilnahme an mehreren Exekutionen polnischer Zivilisten in der Genickschussanlage. Tötung 6 weiblicher Häftlinge, die an einer Revolte im Frauenstraflager Budy beteiligt gewesen sein sollen, durch Herzinjektion von Phenol. Selektion kranker Häftlinge bei den 'Arztvorstellungen' im Ambulanzraum; die ausgesonderten Häftlinge wurden mittels Phenolinjektionen getötet. Selektion kranker Häftlinge im 'Krankenrevier' zur Vergasung

Veröffentlicht in Justiz und NS-Verbrechen Band XVII



Ist dir aufgefallen, dass Kremer DAS überhaupt nicht bestritten hat, sondern "Befehlsnotstand" geltend gemacht hat ?

VVVVVVVVVV
18.04.2005, 21:06
Ja. Ich hatte ein paar Schriften von Leuchter, Zündel und Faurisson gelesen.

Wir waren bei den jüdischen Bevölkerungsverlusten, und meines Wissens hat diese keiner dieser drei Autoren genauer untersucht.
Mir fällt in dem Zusammenhang Sanning ein, vielleicht solltest du dir den bei Gelegenheit zu Gemüte führen.


Es beweist aber das es ein Mordprogramm gegeben hat.

Nein, das beweist nur, daß jemandes Eltern und Großeltern gestorben sind - wir wissen noch nicht einmal, ob das durch Gewalt seitens der SS oder infolge von Typhus geschah.


Da du geschrieben hast das man nur Juden in Form von Politkommissaren erschossen hat
Bitte lies erst, was ich schreibe. Sonst muß ich jedesmal meine eigenen Sätze wiederkäuen. Ich hatte folgenden Satz geschrieben:


Es wurden ganz sicher Juden umgebracht, z.B. durch Erschießen kommunistischer Kommissare an der Ostfront.
Ich hatte nur ein Beispiel angegeben.


Raul Hilberg - "Die Vernichtung der europäischen Juden". Dort steht alles nötige geschrieben.
Auf welcher/welchen Seite(n) steht das geschrieben? Oder muß ich mir die ganzen 1400 Seiten des dreibändigen Werkes durchlesen?

VVVVVVVVVV
18.04.2005, 21:28
Lass dich auslachen.

Was noch dämlicheres fällt dir nicht ein?



Ist dir aufgefallen, dass Kremer DAS überhaupt nicht bestritten hat, sondern "Befehlsnotstand" geltend gemacht hat ?
Ist dir aufgefallen, daß Kremer seine Aussage nach seiner Haftentlassung und Rückkehr nach Deutschland zurückzog und gegen die Verfahrensumstände an dem polnischen Gericht protestierte?
Bei seinem Geständnis 1947 dürften die Genossen wohl mit etwas "Überredungskunst" nachgeholfen haben...

LuckyLuke
18.04.2005, 21:39
Ist dir aufgefallen, daß Kremer seine Aussage nach seiner Haftentlassung und Rückkehr nach Deutschland zurückzog und gegen die Verfahrensumstände an dem polnischen Gericht protestierte?
Bei seinem Geständnis 1947 dürften die Genossen wohl mit etwas "Überredungskunst" nachgeholfen haben...




Diese Einlassung ist zur Überzeugung des Schwurgerichts widerlegt. Im einzelnen gilt folgendes: Der Besuch des Obergruppenführers Pohl hat ausweislich des Tagebucheintrages vom 23.9.1942 an diesem Tage stattgefunden. In diesem Zeitpunkt hatte der Angeklagte aber bereits an 8 sogenannten "Sonderaktionen" teilgenommen. Allein diese Zeitfolge macht deutlich, dass die Zurechtweisung durch Pohl nicht die Ursache für das Handeln des Angeklagten gewesen ist.
Nun hat der Angeklagte zwar, nachdem er durch die Anklageschrift auf die mangelnde Erfolgsaussicht dieser Verteidigung aufmerksam gemacht worden war, in der Hauptverhandlung seine Einlassung zu diesem Punkt nicht unerheblich geändert. Er hat nunmehr geltend gemacht, Pohl habe das Lager Auschwitz nicht nur zu dem im Tagebuch verzeichneten Zeitpunkt (23.9.1942) besucht, sondern er habe ihn bereits bei seinem Eintreffen in Auschwitz empfangen, um ihn in der geschilderten Weise zu massregeln. Diese Behauptung des Angeklagten ist indessen unwahr. Sie ist zur vollen Überzeugung des Schwurgerichts widerlegt. Sie steht zu sämtlichen Angaben, die der Angeklagte im Ermittlungsverfahren gemacht hat, in deutlichem Widerspruch. Bei seiner Vernehmung durch den Staatsanwalt am 17.7.1958 hat er hierzu folgendes angegeben:

"..... Nach einiger Zeit lernte ich auch den Lagerarzt Wirz [richtig: Wirths] kennen, ohne dass sich etwas an meiner Tätigkeit änderte. In das Lager selbst konnte ich noch nicht herein, da ich den besonderen Ausweis hierfür noch nicht besass. Das dauerte etwa 14 Tage. Zwischenzeitlich erfolgte der Besuch des SS-Obergruppenführer Pohl, der zunächst in meiner Abwesenheit mit dem Lagerarzt verhandelte. Dann liess er mich in das Zimmer kommen und erklärt mir in barschem Kommandoton etwa folgendes: 'Sie wissen ja, weswegen Sie hier im Lager sind. Mit Ihrer Veröffentlichung und Ihren Ideen haben Sie ja das Volk vergiftet. Das sind die verkalkten alten Professoren, die noch nicht wissen, worum es geht. Sie müssen lernen, wie man Menschen im Kriege behandelt. Ihnen soll hier Disziplin beigebracht werden. Sie haben sich hier zu fügen und zu tun, was Ihnen aufgetragen wird' ....."

Mit dieser Sachdarstellung stimmen seine Angaben vor dem Untersuchungsrichter in der Vernehmung vom 10.4.1959 voll überein. Damals hat er folgendes angegeben:

"Was ich eigentlich in Auschwitz sollte, wurde mir durch den SS-Obergruppenführer Pohl deutlich klargemacht, der einige Zeit später von Berlin nach Auschwitz kam, zunächst in meiner Abwesenheit mit dem inzwischen eingeführten neuen Standortarzt, Hauptsturmführer Dr. Wirths, verhandelte und mich dann in sein Zimmer kommen liess. Hier erklärte er mir in barschem Kommandoton, dass ich durch meine zuvor erwähnte wissenschaftliche Veröffentlichung das Volk vergiftet hätte, dass ich ein alter verkalkter Professor sei, der noch nicht wisse, worum es gehe und der erst lernen müsse, wie man Menschen im Kriege behandele. Mir müsse hier Disziplin beigebracht werden und ich hätte alles zu tun, was mir aufgetragen würde."

Diese beiden Darstellungen decken sich, was den Zeitpunkt des Besuches des Pohl anlangt, eindeutig mit dem im Tagebuch vermerkten Besuchstermin. Demgemäss heisst es in der Vernehmung vom 17.7.1958: "Zwischenzeitlich erfolgte der Besuch des SS-Obergruppenführers Pohl"
und in der Vernehmung vom 10.4.1959:
"Was ich eigentlich in Auschwitz sollte, wurde mir durch ..... Pohl deutlich gemacht, der einige Zeit später von Berlin nach Auschwitz kam."

Beide Sachdarstellungen sind aber mit der Schilderung, die der Angeklagte erstmalig in der Hauptverhandlung gegeben hat, nicht zu vereinbaren. Gegen die Richtigkeit dieser neuen Schilderung spricht ferner der Umstand, dass dieser angebliche erste Besuch Pohls im Lager Auschwitz im Tagebuch nicht vermerkt worden ist. Angesichts der pedantischen Sorgfalt, welche die Tagebuchführung des Angeklagten auszeichnet, ist das Schwurgericht davon überzeugt, dass dieser erste Besuch Pohls - hätte er tatsächlich stattgefunden - von dem Angeklagten auch in seinem Tagebuch vermerkt worden wäre. Das gilt um so mehr, als der Angeklagte bei dieser Gelegenheit durch Pohl in so einschneidender Weise gemassregelt worden sein will. Es kommt hinzu, dass auf Grund der Tagebucheintragung vom 23.9.1942 eindeutig feststeht, dass die von dem Angeklagten geschilderte Unterredung mit Pohl an diesem Tage stattgefunden hat. Diese Unterredung wäre aber völlig sinnlos gewesen, wenn sie - wie der Angeklagte heute glauben machen will - mit dem gleichen Wortlaut bereits bei seinem Eintreffen im Konzentrationslager Auschwitz stattgefunden hätte.
Bei dieser Sachlage ist das Schwurgericht davon überzeugt, dass tatsächlich nur eine Unterredung zwischen dem Angeklagten und Pohl stattgefunden hat, und zwar - wie im Tagebuch vermerkt - am 23.9.1942. Damit steht zugleich fest, dass die Unterredung mit Pohl nicht die Ursache für die Straftaten des Angeklagten gewesen ist. Denn ihr gingen - wie bereits ausgeführt - nicht weniger als acht sogenannter "Sonderaktionen" voraus. Angesichts der Tatsache, dass der Angeklagte an acht grauenvollen Sondereinsätzen teilnahm, bevor die Unterredung mit Pohl stattgefunden hatte, ist das Schwurgericht ferner davon überzeugt, dass auch seine Teilnahme an den späteren Sondereinsätzen und auch sein Verhalten bei den Arztvorstellungen nicht durch diese Unterredung mit Pohl verursacht oder gar erzwungen worden ist.

Es wäre mit neu, dass bundesdeutsche Gerichte foltern ließen, dass ist eher ein Kennzeichen der Nazibarbarei.

:cool:

Parabellum
18.04.2005, 21:44
Nein, das beweist nur, daß jemandes Eltern und Großeltern gestorben sind - wir wissen noch nicht einmal, ob das durch Gewalt seitens der SS oder infolge von Typhus geschah.

Ob die SS nun direkte oder indirekte Gewalt bei der Familie durchführte ist in dem Punkt egal.


Auf welcher/welchen Seite(n) steht das geschrieben? Oder muß ich mir die ganzen 1400 Seiten des dreibändigen Werkes durchlesen?

Wenn du das Buch hast kannst du ins Inhaltsverzeichnis schauen.

VVVVVVVVVV
18.04.2005, 21:50
Es wäre mit neu, dass bundesdeutsche Gerichte foltern ließen



:cool:
Behauptet auch keiner! Die Rede war von dem polnischen Gericht.
Aus deinem Text geht übrigens nicht hervor, ob Kremer sein zurückgezogenes Geständnis auf sich beruhen ließ oder es sich doch wieder anders überlegte.

Für die Bedeutung des Begriffs "Sonderaktion" hat das aber eine untergeordnete Bedeutung.

VVVVVVVVVV
18.04.2005, 21:53
Ob die SS nun direkte oder indirekte Gewalt bei der Familie durchführte in dem Punkt egal.

Sehe ich auch so. Das Millionen-Mordprogramm wird dadurch auch nicht bewiesen oder widerlegt.


Wenn du das Buch hast kannst du ins Inhaltsverzeichnis schauen.
Wenn du das Buch hast, kannst du mir die Seite nennen, die deine Behauptungen belegt. Oder besser noch einen Auszug daraus zitieren.

Parabellum
18.04.2005, 21:57
Sehe ich auch so. Das Millionen-Mordprogramm wird dadurch auch nicht bewiesen oder widerlegt.

Die SS war für die Toten verantwortlich. Ob sie die Menschen vergasten oder durch absichtlich verursachte Epidemien.


Wenn du das Buch hast, kannst du mir die Seite nennen, die deine Behauptungen belegt. Oder besser noch einen Auszug daraus zitieren.

Morgen.

VVVVVVVVVV
18.04.2005, 22:04
Morgen.
Gute Nacht! :D :O

Parabellum
18.04.2005, 22:08
Ins Bett gehe ich noch lange nicht. Bin lediglich zu Faul im Moment etwas abzuschreiben :)

LuckyLuke
18.04.2005, 22:31
Behauptet auch keiner! Die Rede war von dem polnischen Gericht.
Aus deinem Text geht übrigens nicht hervor, ob Kremer sein zurückgezogenes Geständnis auf sich beruhen ließ oder es sich doch wieder anders überlegte.

Für die Bedeutung des Begriffs "Sonderaktion" hat das aber eine untergeordnete Bedeutung.

Da musst du dir das Buch besorgen oder Einsicht in die Unterlagen des Landgerichts Munster beantragen.


5.Septb. 1942.
Heute mittag bei einer Sonderaktion aus dem F.K.L. (Muselmänner): das Schrecklichste der Schrecken. Hschf. Thilo - Truppenarzt - hat Recht, wenn er mir heute sagte, wir befänden uns hier am anus mundi. Abends gegen 8 Uhr wieder bei einer Sonderaktion aus Holland. Wegen der dabei abfallenden Sonderverpflegung, bestehend aus einem fünftel Liter Schnaps, 5 Zigaretten, 100 g Wurst und Brot, drängen sich die Männer zu solchen Aktionen. Heute und morgen (Sonntag) Dienst.

Viel interessanter finde ich diesen Tagebucheintrag, der die Schutzbehauptung vieler Leugner als das entlarvt, was sie sind: Eine erbärmliche Lüge.

Weißt du was "Muselmänner" im SS-Jargon bedeuten ?

:cool:

VVVVVVVVVV
19.04.2005, 17:23
Viel interessanter finde ich diesen Tagebucheintrag, der die Schutzbehauptung vieler Leugner als das entlarvt, was sie sind: Eine erbärmliche Lüge.

5.Septb. 1942.
Heute mittag bei einer Sonderaktion aus dem F.K.L. (Muselmänner): das Schrecklichste der Schrecken. Hschf. Thilo - Truppenarzt - hat Recht, wenn er mir heute sagte, wir befänden uns hier am anus mundi. Abends gegen 8 Uhr wieder bei einer Sonderaktion aus Holland. Wegen der dabei abfallenden Sonderverpflegung, bestehend aus einem fünftel Liter Schnaps, 5 Zigaretten, 100 g Wurst und Brot, drängen sich die Männer zu solchen Aktionen. Heute und morgen (Sonntag) Dienst.

Und wieso soll "Sonderbehandlung" dasselbe wie "Vergasung" sein? Gibt es dafür einen schlüssigen Beweis?
Ich erinnere nochmals daran, daß zu der Zeit eine fürchterliche Typhus- und Fleckfieberepidemie wütete. Alleine dadurch hatte der Ort die Attribute "Schrecklichster der Schrecken" und "Anus Mundi" verdient.


Weißt du was "Muselmänner" im SS-Jargon bedeuten ?

:cool:
Als Muselmänner wurden bis auf die Knochen abgemagerte Häftlinge bezeichnet.

LuckyLuke
19.04.2005, 17:36
Und wieso soll "Sonderbehandlung" dasselbe wie "Vergasung" sein? Gibt es dafür einen schlüssigen Beweis?
Ich erinnere nochmals daran, daß zu der Zeit eine fürchterliche Typhus- und Fleckfieberepidemie wütete. Alleine dadurch hatte der Ort die Attribute "Schrecklichster der Schrecken" und "Anus Mundi" verdient.







III. Die Einlassung des Angeklagten Mulka

Der Angeklagte Mulka hat die ihm zur Last gelegte Tat bestritten. Er hat sich dahin eingelassen, dass er erst in der zweiten Hälfte des Jahres 1942 erfahren habe, dass in Auschwitz Menschen erschossen und vergast würden.

Er habe auch davon gehört, dass Gaskammern in Auschwitz seien, in denen Menschen durch Gas getötet würden. Er selbst habe aber die Gaskammern nicht gesehen, auch habe er nichts mit den Vergasungen zu tun gehabt. Nur den Gesprächen mit anderen SS-Angehörigen habe er entnommen, dass Vergasungsanlagen tief im Gelände in umgebauten Bauernhäusern sein müssten.

Auf der Rampe sei er nie gewesen, wenn RSHA-Transporte angekommen seien. Die Rampe habe er nur ein einziges Mal besichtigt, als sie leer gewesen sei. Mit der Abwicklung der RSHA-Transporte habe er nichts zu tun gehabt. Hierfür sei die Politische Abteilung verantwortlich gewesen. Die Politische Abteilung habe auch die verschiedenen Stellen im Lager von der Ankunft der RSHA-Transporte benachrichtigen müssen. Die Fernschreibstelle habe ihm als Adjutanten zwar unterstanden, er habe sie aber nie besucht, er habe sich auch nie um die Bücher gekümmert, in denen die ankommenden und abgehenden Fernschreiben hätten eingetragen werden müssen. Allerdings habe er verschiedene Fernschreiben selbst gesehen. Drei- bis viermal seien Fernschreiben vom RSHA gekommen, mit denen Transporte von Juden avisiert worden seien. Die Fernschreibstelle habe diese Fernschreiben zu ihm gebracht, damit er sie dem Kommandanten vorlege. Das habe er auch getan und die Fernschreiben anschliessend durch eine Ordonnanz zur Politischen Abteilung geschickt, da diese für die Abwicklung der Transporte verantwortlich gewesen sei.

Die Fahrbereitschaft habe ihm als Adjutant sachlich nicht unterstanden. Er habe nur die...


Auszug aus:

Urteil im Frankfurter Auschwitz-Prozeß
19./20. August 1965 - 4 Ks 2/63

Dritter Abschnitt
Die Straftaten der Angeklagten (1. Teil)




Sag mal, wie lang willst du hier noch den Ahnungslosen spielen ?






Als Muselmänner wurden bis auf die Knochen abgemagerte Häftlinge bezeichnet.

Richtig! Der Kandidat erhält 100Punkte.

Also ich finde es schon beachtungswert, dass es schon 1942 bis auf die Knochen skelettierte Menschen gab, versucht doch immer die Leugnerfraktion zu behaupten, dass diese verhungerten Gestalten, welche aus den KLs befreit wurden, nur ein Folge der letzten Kriegsmonate seien ?!!!!!

Ergo Lügner, die ganze Bande.

Parabellum
20.04.2005, 06:51
Sag mal, wie lang willst du hier noch den Ahnungslosen spielen ?


Er ist nicht ahnunglos, sondern anti-deutsch.


Also ich finde es schon beachtungswert, dass es schon 1942 bis auf die Knochen skelettierte Menschen gab, versucht doch immer die Leugnerfraktion zu behaupten, dass diese verhungerten Gestalten, welche aus den KLs befreit wurden, nur ein Folge der letzten Kriegsmonate seien ?!!!!!


Natürlich nicht. Liest man sich Kogon durch und wirft einen Blick auf die Nahrungsmittelrationen wird klar wieso Häftlinge bis auf die Knochen abmagerten.

Von "Wikingersalat" ( Kartoffelschalen und Rübenstrünke mit zermahlenen Fischgräten ) wird man nicht satt.

Kaiser
20.04.2005, 07:24
Weißt du was "Muselmänner" im SS-Jargon bedeuten ?


Das Wort "Muselmann" ist kein SS-Jargon, sondern ist wesentlich älter.

LuckyLuke
20.04.2005, 12:51
Das Wort "Muselmann" ist kein SS-Jargon, sondern ist wesentlich älter.


Ach, kein Nazi-Barbaren-Jargon ?

Wen oder was Was bezeichnet man den als Muselmann, also früher?

:)

Crawford
20.04.2005, 14:36
Wen oder was Was bezeichnet man den als Muselmann, also früher?

:)

Ich weiß nur das in Lessing's Werk "Nathan der Weise" für Muslime das Wort Muselmann verwendet worden ist. Also wird es wohl früher für Muslime gestanden haben. Oder?

Kaiser
20.04.2005, 14:46
Ach, kein Nazi-Barbaren-Jargon ?

Wen oder was Was bezeichnet man den als Muselmann, also früher?

:)

Ist die Frage ernst gemeint? Muselmann ist ein älteres Wort für Moslem.

LuckyLuke
20.04.2005, 15:06
Ist die Frage ernst gemeint? Muselmann ist ein älteres Wort für Moslem.

Und du bist also der Meinung, Kremer hätte damit Moslems gemeint ?



5.Septb. 1942.
Heute mittag bei einer Sonderaktion aus dem F.K.L. (Muselmänner): das Schrecklichste der Schrecken. Hschf. Thilo - Truppenarzt - hat Recht, wenn er mir heute sagte, wir befänden uns hier am anus mundi. Abends gegen 8 Uhr wieder bei einer Sonderaktion aus Holland. Wegen der dabei abfallenden Sonderverpflegung, bestehend aus einem fünftel Liter Schnaps, 5 Zigaretten, 100 g Wurst und Brot, drängen sich die Männer zu solchen Aktionen. Heute und morgen (Sonntag) Dienst.

Parabellum
20.04.2005, 15:31
Nein, Moslems waren darunter nicht gemeint. Himmler verehrte die Moslems da er den Islam für die perfekte Soldaten-Religion hielt.

Sefkuvar
20.04.2005, 16:02
jap, sterbe im Kampf und komm direkt in den Himmel...
Zu 12 Jungfrauen :D

Kaiser
20.04.2005, 16:02
Und du bist also der Meinung, Kremer hätte damit Moslems gemeint ?

Das früher weitverbreitete Wort Muselman oder Muselmane (mit einem „n“, wohl aus der persischen Form musalmân entlehnt), verballhornt sogar „Muselmann“ und „Muselmännin“, ist heute selten geworden, in der verballhornten Form ist es im Deutschen heute ein abfälliger Begriff. Peter Scholl-Latour gebraucht das Wort „Muselmane“ jedoch öfter. Da im Deutschen der Begriff „Muselmane“ teilweise abfällig benutzt wird oder wurde, hat dieser Terminus eine negative Konnotation erhalten und wird aus diesem Grund berechtigt von Muslimen abgelehnt. In einigen überwiegend von Muslimen gesprochenen Sprachen heißt Muslim jedoch ähnlich wie Muselman, z.B. Türkisch müslüman oder im Bosnischen musliman. Sowohl im Französischen und im Spanischen hat das Wort musulman keinerlei negativen Beigeschmack.

http://de.wikipedia.org/wiki/Muslim

Alles klar?

LuckyLuke
20.04.2005, 16:08
Das hast du zwar fein rausgesucht, aber es beantwortet keineswegs meine Frage .

Deswegen noch mal:

Du bist also der Meinung, Kremer hätte damit Moslems gemeint ?

Kaiser
20.04.2005, 16:19
Das hast du zwar fein rausgesucht, aber es beantwortet keineswegs meine Frage .

Deswegen noch mal:

Du bist also der Meinung, Kremer hätte damit Moslems gemeint ?

Heiße ich Kremer?

Mir ging es um die Behauptung, das das Wort SS-Jargon war. Die Bezeichnung stammt aus dem Mittelalter.

LuckyLuke
20.04.2005, 16:20
Aber der Zusammenhang nicht.

Also: Schergen-Jargon

VVVVVVVVVV
20.04.2005, 19:10
Der Angeklagte Mulka hat die ihm zur Last gelegte Tat bestritten. Er hat sich dahin eingelassen, dass er erst in der zweiten Hälfte des Jahres 1942 erfahren habe, dass in Auschwitz Menschen erschossen und vergast würden.

Und wieso soll die Aussage Mulkas glaubwürdiger als z.B. die von Lagerkommandant Ziereis sein, der gestand, 1 - 1,5 Millionen Häftlinge im Schloß Hartheim vergasen gelassen zu haben, was völliger Unfug ist? Ähnlich wie die Massentötungen durch elektrischen Strom, die pedalbetriebenen Gehirnzertrümmerungsmaschinen und Zeugenaussagen wie die Filip Müllers, der in einer Zyklon-B-gefüllten Gaskammer ein Stück Kuchen mampfte?


Also ich finde es schon beachtungswert, dass es schon 1942 bis auf die Knochen skelettierte Menschen gab, versucht doch immer die Leugnerfraktion zu behaupten, dass diese verhungerten Gestalten, welche aus den KLs befreit wurden, nur ein Folge der letzten Kriegsmonate seien ?!!!!!

Ergo Lügner, die ganze Bande.
Wir hatten doch schon geklärt, daß damals eine Typhus- und Fleckfieberepidemie herrschte. Solange wir keinen Grund zu der Annahme haben, die SS hätte Häftlinge absichtlich verhungern lassen, liegt nahe, daß die von Kremer angesprochenen "Muselmänner" von der Krankheit ausgezehrt waren.
Wenn du anderer Meinung bist, bist du herzlich eingeladen, Belege für ein Verhungernlassen von Häftlingen 1942 in Auschwitz vorzulegen.

VVVVVVVVVV
20.04.2005, 19:13
Er ist nicht ahnunglos, sondern anti-deutsch.

?(


Natürlich nicht. Liest man sich Kogon durch und wirft einen Blick auf die Nahrungsmittelrationen wird klar wieso Häftlinge bis auf die Knochen abmagerten.

Von "Wikingersalat" ( Kartoffelschalen und Rübenstrünke mit zermahlenen Fischgräten ) wird man nicht satt.
Dazu wäre eine Seitenzahl interessant, damit ich nicht den ganzen Kogon durchblättern muß.

LuckyLuke
20.04.2005, 19:23
Und wieso soll die Aussage Mulkas glaubwürdiger als z.B. die von Lagerkommandant Ziereis sein, der gestand, 1 - 1,5 Millionen Häftlinge im Schloß Hartheim vergasen gelassen zu haben, was völliger Unfug ist? Ähnlich wie die Massentötungen durch elektrischen Strom, die pedalbetriebenen Gehirnzertrümmerungsmaschinen und Zeugenaussagen wie die Filip Müllers, der in einer Zyklon-B-gefüllten Gaskammer ein Stück Kuchen mampfte?


Du lenkst von Thema ab und das äußerst armselig.




Wir hatten doch schon geklärt, daß damals eine Typhus- und Fleckfieberepidemie herrschte. Solange wir keinen Grund zu der Annahme haben, die SS hätte Häftlinge absichtlich verhungern lassen, liegt nahe, daß die von Kremer angesprochenen "Muselmänner" von der Krankheit ausgezehrt waren.




Später sagte Kremer in polnischer Haft darüber aus:
"Wenn mich einer wegen eines weit fortgeschrittenen Aushungerungsprozesses interessierte, dann gab ich dem Sanitäter den Auftrag, den Kranken für mich zu reservieren und mich von dem Termin zu verständigen, zu welchem er mittels Injektion getötet werden sollte. Zu diesem Zeitpunkt wurden dann die von mir ausgewählten Kranken auf den Block geführt und noch zu Lebzeiten auf den Seziertisch gelegt. Ich trat zum Tisch und befragte den Kranken über Einzelheiten, die für meine Untersuchungen von Interesse waren: so zum Beispiel nach dem Gewicht vor der Verhaftung, nach dem Gewichtsverlust in der Haft, ob er in der letzten Zeit Medikamente genommen hat und ähnliches. Nachdem ich diese Informationen erhalten hatte, trat der Sanitäter heran und tötete den Patienten mittels einer Injektion in die Herzgegend. Ich selbst habe nie tödliche Injektionen gegeben." (Quelle: Staatliches Auschwitz-Museum: Auschwitz in den Augen der SS.)

Widerleg erstmal das .

VVVVVVVVVV
20.04.2005, 19:31
Du lenkst von Thema ab und das äußerst armselig.

Nein, ich weise dich nur darauf hin, daß man mit Zeugenaussagen alles "beweisen" kann. Warum glaubst du der Aussage des Angeklagten Mulka, aber den anderen Aussagen, z.B. über Elektrokammern, nicht?


Widerleg erstmal das .
Ich soll Aussage des Angeklagten Kremer widerlegen, nachdem er sie selbst widerrufen hat? :))

LuckyLuke
20.04.2005, 19:40
Nein, ich weise dich nur darauf hin, daß man mit Zeugenaussagen alles "beweisen" kann. Warum glaubst du der Aussage des Angeklagten Mulka, aber den anderen Aussagen, z.B. über Elektrokammern, nicht?

Schnuckelchen, du hast es immer noch nicht gerafft, oder ?

Wo waren denn in den bundesdeutschen(!) Auschwitzprozessen von Elektronenkammern oder ähnlichen die Rede?

Belege !

Die Aussage machte Mulka in seinem eigenen Prozess.

Und das Schema der Aussagen ist immer das Gleiche.


Ja!, es gab die Rampe und dort wurde selektiert, wer nicht auserwählt wurde, musste ins Gas

Ja!, es gab die Bauernhäuser

Ja!, in Auschwitz wurde vergast, erschoßen, totgespritzt, erschlagen...

aber ich habe damit nur insoweit zu tun gehabt, wie es mir befohlen wurde....




Ich soll Aussage des Angeklagten Kremer widerlegen, nachdem er sie selbst widerrufen hat? :))

In welchem Zusammenhang hat er sie denn widerrufen?

Los erzähl!

Parabellum
20.04.2005, 21:02
Dazu wäre eine Seitenzahl interessant, damit ich nicht den ganzen Kogon durchblättern muß.

S.86

VVVVVVVVVV
20.04.2005, 21:39
Schnuckelchen, du hast es immer noch nicht gerafft, oder ?

Wo waren denn in den bundesdeutschen(!) Auschwitzprozessen von Elektronenkammern oder ähnlichen die Rede?

In den Frankfurter Auschwitz-Prozessen war nicht von derartigem die Rede. Man hatte die Dampfkammern, pedalbetriebenen Gehirnzertrümmerer usw. schon seit längerem aufgegeben und die Gaskammern zur Wahrheit erklärt.
Allerdings ändert das nichts daran, daß man Zeugen nicht blind vertrauen kann. Auch ohne Folter gestehen Zeugen und Angeklagte zuweilen wunderliche Dinge, wie uns das Beispiel des bereits erwähnten Kommandanten Ziereis zeigt. Dieser gestand auf dem Totenbett, also als er nichts mehr zu befürchten oder verlieren hatte, die Vergasung von 1 bis 1,5 Millionen Häftlingen auf Schloß Hartheim, was auch von der offiziellen Geschichtsschreibung als blanker Unsinn gesehen wird. Die Glaubwürdigkeit eines Zeugen muß also erst kritisch untersucht werden.

Abgesehen von der Glaubwürdigkeit der Zeugen ist es fragwürdig, einen millionenfachen Mord ohne die in einem normalen Mordfall selbstverständlichen Beweismittel wie Tatwerkzeug, Opfer usw. nachweisen zu wollen. Hier ein Zitat aus der Urteilsverkündung der von dir angesprochenen Frankfurter Auschwitz-Prozesse:


...dem Gericht fehlten fast alle in einem normalen Mordprozess zur Verfügung stehenden Erkenntnismöglichkeiten, um sich ein getreues Bild des tatsächlich Geschehenen im Zeitpunkt des Mordes zu verschaffen. Es fehlen die Leichen der Opfer, Obduktionsprotokolle, Gutachten von Sachverständigen über die Ursache des Todes und die Todesstunde, es fehlen Spuren der Täter, Mordwaffen usw. Eine Überprüfung der Zeugenaussagen war nur in seltenen Fällen möglich (...) Die allgemeinen Feststellungen (...) beruhen auf (...) den glaubhaften Aussagen der Zeugen (...) Böck, ferner auf den handschriftlichen Aufzeichungen des ersten Lagerkommandanten Höss.
Quelle: Urteil des Frankfurter Auschwitz-Prozesses, Aktenzeichen 50/4 Ks 2/63, S. 108 ff.


In welchem Zusammenhang hat er sie denn widerrufen?

Los erzähl!
Nach seiner Rückkehr aus der polnischen Haft beschwerte sich Kremer heftig über die dortigen Verfahrensumstände und zog seine Aussagen zurück.
Das steht im Buch "Revisionism on trial in France: 1979-1983" von R. Faurisson, das ich allerdings nicht besitze und deshalb die Quellenangabe auch nicht nachprüfen kann. Gleiches steht in der Anthologie des Internationalen Auschwitz-Komitees, Band I, Teil 2, Seiten 29ff, die ich aber auch nicht habe und somit nicht nachprüfen kann. Ich denke aber nicht, daß man sich darüber ernsthaft zu streiten braucht, da Kremers Aussagen in einem Prozeß im kommunistischen Polen sowieso nicht viel wert sind. Wenn schon, dann die während der Frankfurter Auschwitz-Prozesse.

VVVVVVVVVV
20.04.2005, 21:48
S.86
Auf der Seite steht in meiner Ausgabe der Text des "Buchenwald-Liedes". Auf der Seite davor und danach geht es auch nur um Lagerlieder. Schaue am besten nach dem Kapitel und zähle die Seiten vom Kapitelanfang an.

LuckyLuke
20.04.2005, 21:59
In den Frankfurter Auschwitz-Prozessen war nicht von derartigem die Rede. Man hatte die Dampfkammern, pedalbetriebenen Gehirnzertrümmerer usw. schon seit längerem aufgegeben und die Gaskammern zur Wahrheit erklärt.



Also warum fängst du dann damit an? Zu ungewohntes Terrain?
Klar, wenn einem der Müll von diversen Leugnern den Blick auf einfache Tatsachen versperrt.



Allerdings ändert das nichts daran, daß man Zeugen nicht blind vertrauen kann. Auch ohne Folter gestehen Zeugen und Angeklagte zuweilen wunderliche Dinge, wie uns das Beispiel des bereits erwähnten Kommandanten Ziereis zeigt. Dieser gestand auf dem Totenbett, also als er nichts mehr zu befürchten oder verlieren hatte, die Vergasung von 1 bis 1,5 Millionen Häftlingen auf Schloß Hartheim, was auch von der offiziellen Geschichtsschreibung als blanker Unsinn gesehen wird. Die Glaubwürdigkeit eines Zeugen muß also erst kritisch untersucht werden.

Dann untersuche mal los, ich werde dir morgen noch Entsprechendes vor den Latz knallen.


Abgesehen von der Glaubwürdigkeit der Zeugen ist es fragwürdig, einen millionenfachen Mord ohne die in einem normalen Mordfall selbstverständlichen Beweismittel wie Tatwerkzeug, Opfer usw. nachweisen zu wollen. Hier ein Zitat aus der Urteilsverkündung der von dir angesprochenen Frankfurter Auschwitz-Prozesse:

Quelle: Urteil des Frankfurter Auschwitz-Prozesses, Aktenzeichen 50/4 Ks 2/63, S. 108 ff.

Na darauf habe echt nur gewartet.

Das Problem der bundesdeutschen Richter war nicht den Holocaust zu beweisen. Da lagen und liegen die Fakten auf dem Tisch, eben auch durch Aussagen der Leute die ihn begangen haben.

Deren Problem war, sie mussten jedem einzelnen der Schergen ein darübergehendes Maß an Schuld beweisen, also Übereifer, oder wie im Falle Kremer, dass er z.B Leute, pass auf jetzt kommts: nur getötet hat, um ihnen Organ entnehmen zu können, da nun mal sein Forschungsgebiet "Hunger und die Auswirkungen auf den Körper" waren.

Allerdings :




a. Es hat sich in der Hauptverhandlung nicht nachweisen lassen, dass auch der Angeklagte in der oben beschriebenen Weise bei der Aussonderung der arbeitsfähigen Personen tätig geworden ist. Der Angeklagte hat das bestritten. Er hat sich wie folgt eingelassen:

Er habe während seines Aufenthaltes in Auschwitz nicht in der, in unmittelbarer Nähe des Stammlagers gelegenen SS-Unterkunft gewohnt. Ihm sei vielmehr ein Zimmer im ehemaligen Bahnhofs-Hotel in Auschwitz angewiesen worden. Dort sei er während seines gesamten Aufenthaltes in Auschwitz untergebracht gewesen. Er sei zu den einzelnen "Sondereinsätzen" jeweils von dort mit einem Sanitätsfahrzeug abgeholt worden. Das habe die Folge gehabt, dass er jeweils mit einiger Verspätung an der Rampe eingetroffen sei. Bei seinem Eintreffen sei die sogenannten "Selektion" bereits in vollem Gange, gelegentlich auch schon beendet gewesen. Er habe sich dann abseits gehalten und gewartet, bis die Aussonderung beendet gewesen sei. Sie sei von SS-Leuten vorgenommen worden. Er habe sich bewusst von diesem Vorgang distanziert.

Dazu sei er in der Lage gewesen, weil der Standortarzt ihm bei seiner ersten Kommandierung zu einem solchen Einsatz erklärt habe, seine Aufgabe sei es lediglich, über die Sicherheit des SS-Sanitätsdienstgrades zu wachen, der die Giftstoffe in die Gaskammern hineinschütte. Dieser SS-Mann sei mit einer Gasmaske ausgerüstet gewesen. Seine - des Angeklagten - Aufgabe habe nach der Anweisung des Standortarztes darin bestanden, sich mit dem, im Sanitätswagen befindlichen Sauerstoffgerät für den Fall bereitzuhalten, dass der SS-Mann beim Umgang mit dem Giftträger einen Unfall erleide.

Diese Einlassung war dem Angeklagten - was seine Mitwirkung bei der "Selektion" der Opfer an der Rampe anlangt - nicht zu widerlegen: Gegen ihn spricht zwar auch in dieser Richtung ein erheblicher Verdacht. Er gründet sich einmal darauf, dass nach seinem eigenen Eingeständnis sämtliche im Lager zur Verfügung stehenden SS-Ärzte der Reihe nach zum Dienst an der Rampe herangezogen wurden und dass seine eigene Verwendung auch im Rahmen dieser Diensteinteilung erfolgte. Es kommt hinzu, dass die Aussonderung der arbeitsfähigen Häftlinge regelmässig zu den Aufgaben des mit dem Rampendienst betrauten SS-Arztes gehörte. Das ergibt sich zur Überzeugung des Schwurgerichts aus den glaubhaften Bekundungen der Zeugen L., O. und Klehr und zum anderen aus den Aufzeichnungen des Kommandanten Höss "über die nichtärztliche Tätigkeit der SS-Ärzte im KL Auschwitz" (s. dort Ziffer 1).
Andererseits war jedoch zu beachten, dass kein einziger Zeuge zur Verfügung stand, der hätte bekunden können, dass er den Angeklagten bei Vornahme einer Selektion an der Rampe beobachtet hat. Die Beurteilung der Frage, ob der Angeklagte insoweit im Sinne der Anklage schuldig ist, hing mithin davon ab, ob die oben bereits herausgestellten Tatsachen, dass der Angeklagte im Rahmen des Dienstplanes zum Dienst an der Rampe herangezogen wurde und dass die Vornahme der Selektion regelmässig zu den Aufgaben des diensthabenden SS-Arztes gehörte, die Schlussfolgerung rechtfertigt, dass auch der Angeklagte diese Selektionen tatsächlich vorgenommen hat.

Das hat das Schwurgericht verneint. Denn diese vom Regelfall zum Einzelfall deduzierende Schlussfolgerung vermag hier deshalb keine für eine Verurteilung ausreichende Überzeugung zu begründen, weil eine Reihe von Umständen vorliegen, die gerade für den Angeklagten ein Abweichen vom Regelfall als möglich erscheinen lassen:
In diesem Zusammenhang ist es zunächst von Bedeutung, dass der Angeklagte nicht, wie alle übrigen SS-Ärzte, zu den ständigen Funktionären des Lagers gehörte. Sein Aufenthalt in Auschwitz war von vornherein auf kurze Dauer beschränkt. Es kommt hinzu, dass der Angeklagte tatsächlich nicht, wie die übrigen planmässigen SS-Lagerärzte, in der SS-Unterkunft des Lagers wohnte, sondern in dem ehemaligen Bahnhofs-Hotel in Auschwitz untergebracht war. Das lässt seine Angabe glaubhaft erscheinen, dass er tatsächlich jeweils erst später als die übrigen Beteiligten an der Rampe eingetroffen ist. Schliesslich war zu beachten, dass tatsächlich, wie der Zeuge Dr. Mü. glaubhaft bekundet hat, die Aussonderung der arbeitsfähigen Menschen in der Praxis weitestgehendst durch die SS-Wachmannschaften und die dazu abgestellten Häftlinge vorgenommen wurde, während der SS-Arzt sich praktisch auf eine Art Oberaufsicht beschränkte. Das bedeutet, dass durchaus die Möglichkeit bestand, dass eine Selektion auch dann in der gewohnten Weise ablief, wenn der Angeklagte sich nicht daran beteiligte. Diese Möglichkeit wird um so konkreter, als für die Selektionen in der Weise, wie sie vorgenommen wurden, weder medizinische Kenntnisse noch eine ärztliche Vorbildung überhaupt erforderlich waren.
Bei dieser Sachlage hat das Schwurgericht nicht feststellen können, dass der Angeklagte an der Rampe Personen ausgesondert hat.




Nach seiner Rückkehr aus der polnischen Haft beschwerte sich Kremer heftig über die dortigen Verfahrensumstände und zog seine Aussagen zurück.
Das steht im Buch "Revisionism on trial in France: 1979-1983" von R. Faurisson, das ich allerdings nicht besitze und deshalb die Quellenangabe auch nicht nachprüfen kann. Gleiches steht in der Anthologie des Internationalen Auschwitz-Komitees, Band I, Teil 2, Seiten 29ff, die ich aber auch nicht habe und somit nicht nachprüfen kann. Ich denke aber nicht, daß man sich darüber ernsthaft zu streiten braucht, da Kremers Aussagen in einem Prozeß im kommunistischen Polen sowieso nicht viel wert sind. Wenn schon, dann die während der Frankfurter Auschwitz-Prozesse.

Das ist ja alles gut und schön, aber tut überhaupt nichts zur Sache, außer, dass er wegen den zehn Jahren, die er in Polen bekam, den deutschen Gerichtssaal als freier Mann verließ.

Parabellum
20.04.2005, 22:25
Auf der Seite steht in meiner Ausgabe der Text des "Buchenwald-Liedes". Auf der Seite davor und danach geht es auch nur um Lagerlieder. Schaue am besten nach dem Kapitel und zähle die Seiten vom Kapitelanfang an.

Die Ernährung im Konzentrationslager, S.4

VVVVVVVVVV
20.04.2005, 22:28
Also warum fängst du dann damit an?

Weil du die Zeugen Kremer und Mulka angeführt hast.


Das Problem der bundesdeutschen Richter war nicht den Holocaust zu beweisen.

In jedem Mordprozeß muß man den Mord erst beweisen. Bei einer solch schweren Anklage wie im Auschwitz-Prozeß sollte das selbstverständlich sein, wenn man sich nicht dem Verdacht der politischen Urteilssprechung aussetzen will. Doch "es fehlen die Leichen der Opfer, Obduktionsprotokolle, Gutachten von Sachverständigen über die Ursache des Todes und die Todesstunde, es fehlen Spuren der Täter, Mordwaffen usw. Eine Überprüfung der Zeugenaussagen war nur in seltenen Fällen möglich..."


Da lagen und liegen die Fakten auf dem Tisch, eben auch durch Aussagen der Leute die ihn begangen haben.

Angenommen, du bist des Mordes angeklagt. Es gibt keine Leiche, keine Gutachten über die Todesursache, keine Tatwaffe usw. Es finden sich aber eine Handvoll Leute, die aussagen, du hättest den Mord begangen. Wärst du einverstanden, wenn dir der Richter lebenslänglich geben würde?

LuckyLuke
20.04.2005, 23:02
Aber jetzt wirst du theatralisch!

In dem Falle sagt ja der Mörder selber aus, dass gemordet wurde, nur er will nur zugeschaut haben.

VVVVVVVVVV
20.04.2005, 23:03
Die Ernährung im Konzentrationslager, S.4
Habe die Stelle gefunden, danke. Kogon schreibt, daß vom 15.5.1942 bis zum 27.4.1944, also dem Zeitraum, von dem wir reden, jedem Häftling wöchentlich:

- 280 g Fleisch
- 170 g Fett
- 100 g Quark (oder 50 g Magerkäse)
- 2450 g Brot
- 80 g Zucker
- 100 g Marmelade
- 150 g Nährmittel (was ist damit gemeint?)
- 125 g Mehl oder Mehlgemisch
- 63 g Kaffee-Ersatz
- 5000 g Kartoffeln
- und 2600 g Frischgemüse zustanden.

Für Schwerarbeiter gab es folgende Zulagen:
- 280 g Fleisch oder Fleischwaren
- 100 g Fett
- 1400 g Brot.

Anhand einer Kalorientabelle kann man sich jetzt ausrechnen, ob dieser Nahrungsumfang für den Durchschnittsmenschen ausreichend war (mache ich jetzt nicht). Kogon schreibt allerdings, daß die Häftlinge selten die ihnen zustehenden Lebensmittel in vollem Umfang erhielten.

Man kann aber ausschließen, daß die SS bewußt Häftlinge zu Tode hungerte, da Hilfslieferungen des Roten Kreuzes bis Kriegsende in die Lager gelassen wurden, siehe den dreibändigen Bericht des Internationalen Kommittees des Roten Kreuzes über seine Aktivitäten während des zweiten Weltkrieges (Genf, 1948), zitiert in "Did six million really die?".

LuckyLuke
20.04.2005, 23:06
In welcher Funktion sollen die aus Genf in Auschwitz gewesen sein?

VVVVVVVVVV
20.04.2005, 23:08
Aber jetzt wirst du theatralisch!

In dem Falle sagt ja der Mörder selber aus, dass gemordet wurde, nur er will nur zugeschaut haben.
Schon, aber andere wurden in dem Prozeß verurteilt. Insofern halte ich den Vergleich für angebracht.

Roberto Blanko
20.04.2005, 23:15
Habe die Stelle gefunden, danke. Kogon schreibt, daß vom 15.5.1942 bis zum 27.4.1944, also dem Zeitraum, von dem wir reden, jedem Häftling wöchentlich:

- 280 g Fleisch
- 170 g Fett
- 100 g Quark (oder 50 g Magerkäse)
- 2450 g Brot
- 80 g Zucker
- 100 g Marmelade
- 150 g Nährmittel (was ist damit gemeint?)
- 125 g Mehl oder Mehlgemisch
- 63 g Kaffee-Ersatz
- 5000 g Kartoffeln
- und 2600 g Frischgemüse zustanden.

...

5 kg Kartoffeln? 2,6 kg Frischgemüse? Wer das glaubt, glaubt auch daran, daß Zitronenfalter Zitronen falten. Man könnte meinen, daß war ein Drei-Sterne-Hotel.

Warum wird dieser Thraed nicht dahin geschickt, wo sich die anderen zum Thema auch schon befinden?

Gruß
Roberto

VVVVVVVVVV
20.04.2005, 23:15
In welcher Funktion sollen die aus Genf in Auschwitz gewesen sein?
Um Hilfslieferungen wie Lebensmittel, Kleidung und Medikamente dort hinzubringen. Nach anfänglichen Bedenken aus Deutschland erhielt das Internationale Rote Kreuz ab 1942 die Erlaubnis, Lebensmittel in die großen Konzentrationslager zu bringen. Ab 1943 wurde diese Erlaubnis auf alle anderen Lager und Gefängnisse ausgedehnt (Band 111, S. 78).

LuckyLuke
20.04.2005, 23:15
Schon, aber andere wurden in dem Prozeß verurteilt. Insofern halte ich den Vergleich für angebracht.

Gelächter.

Deine Felle sind längst weggeschwommen.

Du versuchtst hier was zu leugnen, was Leute, die im Gegensatz zu dir, es gemacht haben, also live dabei, gestanden .

Also ich würde mir dabei ziemlich lächerlich vorkommen, aber das ist deine Sache....

LuckyLuke
20.04.2005, 23:17
Um Hilfslieferungen wie Lebensmittel, Kleidung und Medikamente dort hinzubringen. Nach anfänglichen Bedenken aus Deutschland erhielt das Internationale Rote Kreuz ab 1942 die Erlaubnis, Lebensmittel in die großen Konzentrationslager zu bringen. Ab 1943 wurde diese Erlaubnis auf alle anderen Lager und Gefängnisse ausgedehnt (Band 111, S. 78).

welcher Band

VVVVVVVVVV
20.04.2005, 23:21
5 kg Kartoffeln? 2,6 kg Frischgemüse? Wer das glaubt, glaubt auch daran, daß Zitronenfalter Zitronen falten.
Man beachte, daß das Wochensätze sind. Im übrigen stammen die Angaben aus dem Buch des weithin bekannten und etablierten Holocaustforschers Eugen Kogon, der meines Wissens nebenbei Kommunist war und kein Interesse daran gehabt haben dürfte, das NS-Regime schönzureden. Aber wenn du anderslautende Quellen hast - nur zu!


Warum wird dieser Thraed nicht dahin geschickt, wo sich die anderen zum Thema auch schon befinden?

Da ist er wieder, der Ruf nach dem Zensor. Herr Blanko scheint aus der NS-Vergangenheit nichts gelernt zu haben. :(

Roberto Blanko
20.04.2005, 23:26
...

Da ist er wieder, der Ruf nach dem Zensor. Herr Blanko scheint aus der NS-Vergangenheit nichts gelernt zu haben. :(

Netter Versuch.

Gruß
Roberto

VVVVVVVVVV
20.04.2005, 23:29
welcher Band
Verzeihung, das muß Band III heißen, also der dritte Band des auf der vorigen Seite erwähnten Rote-Kreuz-Berichtes.

VVVVVVVVVV
20.04.2005, 23:30
Netter Versuch.

Gruß
Roberto
War sarkastisch gemeint. :D

Roberto Blanko
20.04.2005, 23:35
Man beachte, daß das Wochensätze sind. Im übrigen stammen die Angaben aus dem Buch des weithin bekannten und etablierten Holocaustforschers Eugen Kogon, der meines Wissens nebenbei Kommunist war und kein Interesse daran gehabt haben dürfte, das NS-Regime schönzureden. Aber wenn du anderslautende Quellen hast - nur zu!

...



Die Häftlinge im Lager erhielten täglich drei Essensrationen: morgens, mittags und abends. Der Nährwert der einzelnen Rationen war von vielen Faktoren abhängig, u.a. von den in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern geltenden Ernährungsvorschriften. In der Praxis jedoch wurden im Durchschnitt pro Tag ca. 1300 Kalorien für leichter arbeitende und ca. 1700 Kalorien für schwer arbeitende Häftlinge ausgegeben.

Bei solchen Hungerrationen begannen bei den meisten Häftlingen sich bereits nach einigen Wochen Auszehrungserscheinungen des Organismus einzustellen, die in der Konsequenz zur sog. Muselmannisierung, zur äußersten physischen Erschöpfung und zum Tod führten.
http://www.auschwitz.org.pl/html/de/historia_KL/warunki_bytowani_ok.html

Gruß
Roberto

Parabellum
21.04.2005, 04:47
Verzeihung, das muß Band III heißen, also der dritte Band des auf der vorigen Seite erwähnten Rote-Kreuz-Berichtes.

Die wenigsten Häftlinge haben etwas von den Rot-Kreuz-Paketen gesehen. Aber auch dazu gibt es bei Kogon ein extra Kapitel...


Im übrigen stammen die Angaben aus dem Buch des weithin bekannten und etablierten Holocaustforschers Eugen Kogon, der meines Wissens nebenbei Kommunist war und kein Interesse daran gehabt haben dürfte, das NS-Regime schönzureden.

:rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

VVVVVVVVVV
21.04.2005, 07:55
Die wenigsten Häftlinge haben etwas von den Rot-Kreuz-Paketen gesehen. Aber auch dazu gibt es bei Kogon ein extra Kapitel...

Unabhängig davon, was darin stehen mag:
Die Tatsache, daß Hilfslieferungen des Roten Kreuzes in die Lager gelassen wurden, läßt sich schwer mit der Behauptung vereinbaren, man hätte Häftlinge absichtlich zu Tode gehungert. Das hätte auch dem Zweck des Arbeitslagers entgegengestanden.

LuckyLuke
21.04.2005, 08:10
Das waren ja auch Häftlinge des Roten Kreuzes, klar....

Und außerdem war Auschwitz ein Vernichtungslager.

Parabellum
21.04.2005, 08:14
Unabhängig davon, was darin stehen mag:
Die Tatsache, daß Hilfslieferungen des Roten Kreuzes in die Lager gelassen wurden, läßt sich schwer mit der Behauptung vereinbaren, man hätte Häftlinge absichtlich zu Tode gehungert. Das hätte auch dem Zweck des Arbeitslagers entgegengestanden.

Die SS-Führung ließ die Pakete nicht in die Lager um die Häftlinge zu versorgen, sondern um die Pakete für sich selbst zu behalten. Sie verschickten sie an ihre Familien etc. die Häftlinge bekamen nichts oder nur sehr wenig.
Ich kann mich erinnern das Kogon von einem Fall schrieb das die SS in einem willkürlichen Fall mehrere Waggon-Ladungen voller RK-Pakete ( ca. 10 000 Stück ) für sich beschlagnahmte.

VVVVVVVVVV
21.04.2005, 16:53
Die SS-Führung ließ die Pakete nicht in die Lager um die Häftlinge zu versorgen, sondern um die Pakete für sich selbst zu behalten.

Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Oder hast du Belege für diese Behauptung?


Sie verschickten sie an ihre Familien etc. die Häftlinge bekamen nichts oder nur sehr wenig.
Ich kann mich erinnern das Kogon von einem Fall schrieb das die SS in einem willkürlichen Fall mehrere Waggon-Ladungen voller RK-Pakete ( ca. 10 000 Stück ) für sich beschlagnahmte.
Mag ja sein, aber nicht einmal Kogon schreibt m.W. von einem gezielten Zu-Tode-Hungern, wie du behauptest. Wenn alle Hilfslieferungen von der SS beschlagnahmt wurden, warum machte sich das Rote Kreuz dann trotzdem die Mühe, bis ans Kriegsende Hilfslieferungen durch Bombardierungsgebiet zu fahren, und warum bekam es nach dem Krieg Fluten von Dankesbriefen von ehemaligen jüdischen Häftlingen für die Hilfslieferungen? Usw.

Um wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen: Du wolltest mir noch die Stelle in Hilberg nennen, die zweifelsfrei beweist, daß mehrere Millionen Menschen vergast wurden.

Neutraler
21.04.2005, 17:25
Ich möchte nur ein wenig anmerken:

Die wenigsten Häftlinge haben etwas von den Rot-Kreuz-Paketen gesehen. Aber auch dazu gibt es bei Kogon ein extra Kapitel...
Kogon ist ja bekanntlich ein ehemaliger KZ-Häftling und alles am eigenen Leib erlebt.Natürlich kam es vor,vor allem 1944/45,dass die SS-Wachen sich Hilfspakete,die eigentlich für die Häftlinge gedacht waren,nahmen und sie selbst verwendeten.Aber dahinter erkenne ich kein System,sondern eher Einzelfälle.

MfG

Parabellum
21.04.2005, 18:49
Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Oder hast du Belege für diese Behauptung?

Ich zitiere mal aus Kogon :

Ab 1942 begannen in zunehmenden Maße Rote-Kreuz-Pakete in den Lagern einzutreffen.
Sie waren nur für die Ausländer ,deren Namen und Häftlingsnummern dem RK ihres Heimatlandes oder dem Genfer RK bekannt waren.
Manchmal haben auch Deutsche, Polen und Österreicher solche Sendungen erhalten. : Waren nämlich Pakete für bereits verstorbene eingelangt, was sehr häufig vorkam, so wurden sie zuweilen - den größten Teil behielt die SS für sich - an bestimmte Kommandos verteilt. Da der Empfang auf eigenen vorgedruckten Karten dem RK bestätigt werden musste, schrieben die betreffenden Häftlinge gleich ihren Block und ihre Nummer dazu.
Gelegentlich scheint dann die Aufnahme in die Genfer Listen vorgenommen worden zu sein.
Als 1944 die Ernährung in den Lagern immer schlechter wurde, setzten auch umfangreiche Massensendungen des RK an nationale Gruppen in den Lagern ein, besonders an die Franzosen, Dänen und Norweger. Die SS hat sich an solchen Hilfsaktionen des Auslandes maßlos bereichert.
Im März 1944 übernahm sie in Buchenwald das dafür eigens eingerichtete Weimarer Zollamt.
Sein Leiter, SS-Oberscharführer Brettschneider aus Ullersdorf bei Reichenberg ( Sudetenland ), hat an seine Frau wöchentlich mindestens zwei mal Expreßpakete mit einem gewicht von je über 15 kg geschickt; in erster Linie Kaffee, Schokolade, Kakao, Seife, Konserven und Zigaretten. Vom 11.-22. August 1944 wurden auf Betreiben Brettschneiders sämtliche für die Häftlinge bestimmten Pakete beschlagnahmt.
Alle gestohlenen Sachen wie Speck, Würste, Konserven, Eier und Zigaretten wurden bei der SS verteilt.
In dieser Zeit sind an die 5000-6000 RK-Pakete abhandengekommen.
Nach dem Fliegerangriff vom 24. August des gleichen Jahres hat Brettschneider seine Dienststelle, das SS-Zollamt, nach Weimar verlegt, sodaß eine Kontrolle der Diebstähle von Häftlingsseite aus nicht mehr so genau durchgeführt werden konnte.
Anfang März 1945 wurde aber der SS-Rottenführer Visser aus Emmerich ( oder Kleve ) verhaftet, weil wegen des Umfangs der Beraubungen eine anonyme Anzeige aus den Kreisen der Weimarer Bevölkerung erfolgt war.
Er war allerdings nur etwa 8 Tage in Haft. Konkret hätte wohl auch wenig nachgewiesen werden können, weil keinerlei Buchführung bestand. Das Internationale RK hat um die gleiche Zeit einen Rechenschaftsbericht verlangt. Durch den SS-Sturmmann Lauten aus Düsseldorf wurde bekannt, daß mindestens 7 Waggons mit RK-Paketen, also Schätzungsweise 21 000 - 23 000, fehlten.
Amüsant war es zu sehen, mit welchem Eifer die Lagerführer im April 1945, beim näherrücken der Front, ihre Räume von leeren RK-Paketschachteln säuberten, damit sie den Alliierten nicht aufschlußreich vor die Augen kommen sollten.

VVVVVVVVVV
22.04.2005, 19:29
Ich zitiere mal aus Kogon :

.....

Die SS zweigte also laut Kogon einen Teil der Hilfslieferungen für sich selber ab. Das will ich gerne glauben. Nur beweist das nicht, daß die SS gezielt die Häftlinge zu Tode hungerte. Sonst hätte sie doch bestimmt alle Hilfspakete beschlagnahmt, außerdem hätten sich die Häftlinge beim Roten Kreuz nicht für die Hilfslieferungen bedankt usw. Aber das ist eher unwichtig und geht schon wieder am eigentlichen Thema vorbei.

Ich würde wirklich gerne die versprochenen Beweise aus Hilberg sehen, die die millionenfachen Vergasungen beweisen. Es darf auch eine andere Quelle als Hilberg sein, solange darin die Vergasungen zweifelsfrei bewiesen werden.

Parabellum
22.04.2005, 19:55
Die SS zweigte also laut Kogon einen Teil der Hilfslieferungen für sich selber ab. Das will ich gerne glauben. Nur beweist das nicht, daß die SS gezielt die Häftlinge zu Tode hungerte. Sonst hätte sie doch bestimmt alle Hilfspakete beschlagnahmt, außerdem hätten sich die Häftlinge beim Roten Kreuz nicht für die Hilfslieferungen bedankt usw. Aber das ist eher unwichtig und geht schon wieder am eigentlichen Thema vorbei.

Die es SS konnte es sich nicht erlauben, alle Pakete zu beschlagnahmen. Denn hätten sie das getan, wäre das dem RK aufgefallen, da ja jeder Häftling bei dem erhalt eines Paketes dies mit seiner Unterschrift bestätigen musste.

Das RK hätte daraufhin die Lieferungen eingestellt und der SS wäre nichts von den Köstlichkeiten geblieben.


Ich würde wirklich gerne die versprochenen Beweise aus Hilberg sehen, die die millionenfachen Vergasungen beweisen. Es darf auch eine andere Quelle als Hilberg sein, solange darin die Vergasungen zweifelsfrei bewiesen werden.

Und inwiefern sollen sie nach deiner Ansicht erwiesen sein ?

Durch Zeugenaussagen ? Fotos ? Zahlen und Statistiken ?

VVVVVVVVVV
22.04.2005, 20:12
Die es SS konnte es sich nicht erlauben, alle Pakete zu beschlagnahmen. Denn hätten sie das getan, wäre das dem RK aufgefallen, da ja jeder Häftling bei dem erhalt eines Paketes dies mit seiner Unterschrift bestätigen musste.

Das RK hätte daraufhin die Lieferungen eingestellt und der SS wäre nichts von den Köstlichkeiten geblieben.

Das ist wohl eher Spekulation, aber wir wollten uns ja dem eigentlichen Thema zuwenden.


Und inwiefern sollen sie nach deiner Ansicht erwiesen sein ?

Durch Zeugenaussagen ? Fotos ? Zahlen und Statistiken ?
Du hast doch bestimmt gute Gründe dafür, daß du von den Vergasungen überzeugt bist. Ohne hieb- und stichfeste Beweise würdest du doch sicherlich nicht an einen einzigartigen, industriellen Massenmord glauben.

Um auf die Frage zu antworten: Jeder Beweis zählt, er muß nur nachprüfbar sein und die Vergasungen zweifelsfrei belegen.

Parabellum
22.04.2005, 20:23
Das ist wohl eher Spekulation

Wenn man sich mit dem Drohnendasein der SS in KZ`s befasst hat ist diese Vermutung sehr naheliegend.


Du hast doch bestimmt gute Gründe dafür, daß du von den Vergasungen überzeugt bist. Ohne hieb- und stichfeste Beweise würdest du doch sicherlich nicht an einen einzigartigen, industriellen Massenmord glauben.

Ich glaube an die Statistik die Aussagt, das nach dem Krieg 5 Mio Juden weniger in Europa lebten.


Um auf die Frage zu antworten: Jeder Beweis zählt, er muß nur nachprüfbar sein und die Vergasungen zweifelsfrei belegen.

Über die Vergasungen wurden keine Listen geführt. Von daher kann man nur geschätzte Zahlen, Dokumente über Vergasungen, Bilder und Zeitzeugenaussagen präsentieren.

Neutraler
22.04.2005, 23:48
Wenn es hier hauptsächlich um Auschwitz geht,dann habe ich einen interessanten Artikel für das Forum:

Der folgende Artikel wurde erstmals veröffentlicht in:
Osteuropa. 52. Jg., 5/2002, S. 631-641.
Editorische Bemerkung: Um eine Vergleichbarkeit mit der o.a. Veröffentlichung gewährleisten zu können, wurden hier die Verteilung der Fußnoten sowie die Darstellung von Seitenwechseln der genannten Veröffentlichung angepasst; die Seitennummerierung wurde entsprechend inklusive überlaufender Fußnoten übernommen.
Errata wurden vom Autor in einem weiteren Text berichtigt; siehe die Erwiderung auf die Kritik von Franciszek Piper.
Die Veröffentlichung beim IDGR ist vom Verfasser autorisiert.
Autor:
Fritjof Meyer (1932), Dipl. DHP, Dipl.-Politologe, Dipl.-Kameralist, Leitender Redakteur, Der Spiegel, Hamburg

Die Zahl der Opfer von Auschwitz
Neue Erkenntnisse durch neue Archivfunde
von Fritjof Meyer
Vier Millionen Opfer im nationalsozialistischen Arbeits- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau zählte 1945 die sowjetische Untersuchungskommission, ein Produkt der Kriegspropaganda. Lagerkommandant Höß nannte unter Druck drei Millionen und widerrief. Wieviele Menschen wirklich diesem singulären Massenmord zum Opfer fielen, ließ sich bislang nur schätzen. Der erste Holocaust-Historiker Gerald Reitlinger vermutete eine Million, der letzte Forschungsstand bezifferte mehrere Hunderttausend weniger. Zwei neue Belege zur Kapazität der Krematorien bestätigen jetzt die vorhandenen Unterlagen über Einlieferungen ins Lager. Damit rückt die Dimension des Zivilisationsbruchs endlich in den Bereich des Vorstellbaren und wird so erst zum überzeugenden Menetekel für die Nachgeborenen.
Ein Schlüsseldokument, das Auskunft gibt über die Kapazität der Krematorien von Auschwitz-Birkenau, ist jetzt aufgefunden worden. Zu deren Nutzungsdauer ist zugleich eine Aussage des Lagerkommandanten Höß ans Licht gekommen. In Verbindung mit den vorhandenen, aber weithin unbeachtet gebliebenen Unterlagen über die in dieses Lager Eingelieferten läßt sich nun genauer errechnen, wieviel Menschen in Auschwitz ermordet wurden. Um es vorweg zu nehmen: Eine halbe Million fiel dem Genozid zum Opfer.
Zu danken ist dieser Durchbruch Robert-Jan van Pelt, Professor für Architektur an der Universität von Waterloo in Kanada. Er ist hervorgetreten durch sein gemeinsam mit Debórah Dwork verfaßtes, herausragendes Buch "Auschwitz - Von 1270 bis heute".[1] Im Londoner Prozeß David Irvings gegen Deborah Lipstadt, die ihn als Auschwitz-Leugner eingestuft hatte, trat van Pelt als Gutachter für die Beklagte auf. Über die Vorbereitung seiner Expertise - mit Auszügen aus dem Gutachten - und die Verhandlung hat van Pelt soeben ein sehr wichtiges Buch herausgebracht.[2] Irving verlor
den Prozeß, und zwar verdient, da der als erfolgreicher Rechercheur ausgewiesene Autor Irving, der sich zunehmend den wirren Ansichten seiner NS-Gesprächspartner angeschlossen hat, auch vor Gericht auf dem unsinnigen Standpunkt beharrte, es habe in Auschwitz-Birkenau keine Gaskammern zur Menschentötung gegeben. Die von ihm vorgetragenen Argumente für die Untauglichkeit der Leichenkeller I der Krematorien I und II konnten nicht überzeugen. Richter Charles Gray befand, "no objective, fair-minded historian would have serious cause to doubt that they were operated on a substantial scale to kill hundreds of thousands of Jews".
Das war generell ein gerechtes Urteil. Hier kann nicht vertieft werden, daß die vorhandenen Belege, nämlich Dokumente über eine Nachrüstung der ursprünglich dafür nicht errichteten Bauten (zum Beispiel mit Einwurfschächten und Gasprüfgeräten) zum "Vergasungskeller" sowie die einschlägigen Zeugenaussagen eher auf Versuche im März/April 1943 deuten, die Leichenkeller nach Fertigstellung der Krematorien im Frühsommer 1943 für den Massenmord einzusetzen. Das mißlang offenbar, weil die Ventilation kontraproduktiv war[3] und die erwarteten Massen an Opfern in den folgenden elf Monaten nicht eintrafen.[4] Der tatsächlich begangene Genozid fand wahrscheinlich überwiegend in den beiden umgebauten Bauernhäusern außerhalb des Lagers statt; von dem ersten, dem "Weißen Haus" oder "Bunker I", wurden erst jüngst die Fundamente entdeckt.[5]
In die zwei Räume dieser Gaskammer mit einer Fläche von zusammen 90 Quadratmetern ließen sich über 400 Menschen treiben, was vom Frühjahr 1942 an ein Jahr lang täglich geschah, zumeist abends.[6] Das "Rote Haus" oder "Bunker II", 105 Quadratmeter groß für maximal über 500 Opfer,[7] war wahrscheinlich vom Dezember 1942 bis zur Einstellung der Gasmorde am 2. November 1944 in Betrieb. Der Schutzhaftlagerführer SS-Sturmbannführer Hans Aumeier hat am 29.10.1945 ausgesagt:[8] Im November 1942 wurden 50-80 Gefangene in der Leichenkammer des Krematoriums im Stammlager streng geheim mit Gas getötet. Am nächsten Tag eröffnete Höß unter äußerster Geheimhaltung ihm, dem Lager-Gestapo-Chef Grabner, dem Lagerführer Hößler, dem Arbeitseinsatzführer Schwarz und dem Lagerarzt, er habe über das RSHA einen Befehl Himmlers empfangen, alle schwachen, kranken oder arbeitsunfähigen jüdischen Gefangenen "zu vergasen", um einer weiteren Ausbreitung der Epidemien vorzubeugen. Höß habe berichtet, daß er in der vorigen Nacht die ersten Vernichtungen vollzogen und sich dabei herausgestellt habe, daß die improvisierte Gaskammer überhaupt nicht den Notwendigkeiten entspreche. Deshalb seien bei der Errichtung der neuen Krematorien in Birkenau Gaskammern als ständiges Zubehör zu bauen. Das Ganze sei eine Geheime Reichssache, Indiskretionen oder sorgloses Geschwätz würden mit dem Tode bestraft, was die Anwesenden wie auch weiter hinzugezogene Mittäter schriftlich bestätigen mußten.
Von der Kapazität her konnten allein im "Roten Haus" oder "Bunker II" binnen zwei Jahren 350 000 Menschen ermordet werden. Irving freilich - und dementsprechend van Pelt - setzten sich nur mit den Krematoriumskellern auseinander, obwohl gerade mit deren Inbetriebnahme die Mordrate in Auschwitz dramatisch sank, für die Dauer eines Jahres, und zwar aufgrund eines Himmler-Befehls, der die vorgebliche Euthanasie-Aktion "14 f 13" und damit auch die Gasmorde in den Vernichtungslagern an der deutsch-sowjetischen Demarkationslinie von 1939, Belzec, Sobibór, Treblinka, einstellte.[9]
Beim Termin in London am 25. Januar 2000 begrüßte der Kläger den Sachverständigen mit einem Kompliment zu seinem Buch über die Geschichte von Auschwitz: "It is one of the few books that I have read from cover to cover and it was a book that I found very difficult to put down." Dann verbissen sich die beiden in die Frage, ob die im Zuge der Umrüstung des Leichenkellers nachträglich in dessen Decke geschlagenen Öffnungen zum Einwurf von Zyklon-B heute noch sichtbar seien oder nicht (sie sind es, was van Pelt noch nicht wußte).
Der zweite entscheidende Streitpunkt war die Frage, ob es sich bei einem Schlüsseldokument um eine Fälschung handele: dem Schreiben des Auschwitzer SS-Bauleiters Bischoff vom 28. Juni 1943 an das Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt (WVHA) in Berlin, in dem er die Fertigstellung aller vier Krematorien in Birkenau meldete, der beiden großen I und II mit je 15 Muffeln (Brennkammern für eine Leiche) wie auch der beiden kleineren, nur oberirdischen III und IV in Birkenau mit je 8 Muffeln.[10] In diesem Brief konstatiert Bischoff eilfertig eine durch die Praxis noch gar nicht belegbare Verbrennungsleistung der Krematorien I und II von jeweils 1440 Personen und der III und IV von je 768 Körpern bei 24stündiger Arbeitszeit, insgesamt täglich (einschließlich des alten Krematoriums im Stammlager Auschwitz, das aber seinen Betrieb schon eingestellt hatte) 4756 Leichen. Mit seinen Argumenten vermochte Irving keinesfalls die in diesem Fall durchaus zulässigen Zweifel an der Echtheit des Dokuments zu belegen; van Pelts Widerspruch war gravierender, obwohl auch nicht unbedingt überzeugend: Der französische Sachkenner Jean-Claude Pressac hatte das Schreiben schon sieben Jahre zuvor "eine interne Propagandalüge" der SS genannt.[11]
In seinem Prozeßbericht hat van Pelt jetzt zwei Informationen von nichts weniger als sensationellem Charakter beigebracht: In Verbindung mit bereits vorliegendem, aber kaum beachtetem Material gestatten diese beiden Quellen recht genau die Gesamtzahl der Opfer von Auschwitz zu berechnen. Van Pelt hat diese Belege in seinem 570-Seiten-Werk beinahe versteckt und kaum interpretiert, auch nicht in den Prozeß eingebracht. Sie laufen seiner Expertise zuwider, ohne Irving etwa zu bestätigen. Van Pelt zitiert zunächst ein in der Literatur meines Wissens bisher nicht nachgewiesenes Dokument, welches das Bischoff-Schreiben vom 28. Juni 1943 in Frage stellt, indem es Bischoffs Zahlen halbiert.[12]
Demnach wurde im Archiv der Krematoriumsfirma Topf & Söhne (jetzt: Erfurter Malzerei und Speicherbau), Ordner 241, ein Brief des zum Bau in Auschwitz eingesetzten Oberingenieurs Kurt Prüfer aufgefunden, der mit dem 8. September 1942 datiert ist, also neun Wochen nach Bischoffs Schreiben und nach Fertigstellung der Krematorien, mithin aufgrund der ersten Betriebsergebnisse. Laut Prüfer verbrannte jedes der beiden Krematorien I und II täglich 800, jedes der beiden kleineren III und IV 400 Körper, insgesamt 2400.
Die Verbrennungszeit betrug anderthalb Stunden[13] in einer Muffel, die für die würdige Einäscherung einer Leiche zwecks Gewinnung ausschließlich ihrer Asche konzipiert war. Bei einem hypothetischen 24-Stunden-Betrieb hätten sich 16 je Muffel verbrennen lassen, in den 15 Muffeln eines großen Krematoriums demnach 240. Wenn Prüfer 800 angab, ging er wohl davon aus, daß sich eine Muffel unter den KZ-Bedingungen mit mindestens zwei Leichen gleichzeitig beschicken ließ, und er hatte die Kapazität von mindestens 720 bzw. 384 Körpern noch nach oben abgerundet. Tatsächlich wurden bis zu drei der zumeist extrem ausgezehrten Opfer, gegebenenfalls mit einer technologisch möglichen Verzögerung von jeweils 30 Minuten, in einer Muffel untergebracht.[14] Somit ließen sich in I und II binnen 24 Stunden jeweils 720 Leichen einäschern, zusammen 1440, und in III/IV je 384 (Prüfer: 400), zusammen 768. Exakt diese Zahlen waren in dem Schreiben des SS-Bauleiters Bischoff in seinem Schreiben vom 28. Juni 1943 für jeweils ein Krematorium angegeben und damit insgesamt verdoppelt. Nach Prüfers Bericht aber ließen sich in allen vier Krematorien insgesamt täglich 2400 Körper einäschern, nach vorstehender Rechnung 2208.
Die Krematorien waren freilich nicht permanent in Betrieb, sondern fielen häufig aus. Das am 15. März 1943 in Gang gesetzte Krematorium I war nach neun Tagen schon beschädigt, die Reparatur stand erst am 18. Juli "vor der Vollendung".[15] Am 3. April 1944 wurde die Reparatur von 20 Ofentüren der beiden großen Krematorien bestellt und erst am 17. Oktober erledigt.[16] Der Schornstein des seit 22. März funktionierenden Krematoriums III zeigte bereits am 3. April Risse und war schon Mitte Mai unbrauchbar.[17] Lagerkommandant Rudolf Höß berichtete nach dem Krieg: "III fiel nach kurzer Zeit gänzlich aus und wurde später überhaupt nicht mehr benutzt. IV [am 4. April 1943 in Betrieb genommen, F.M.] mußte wiederholt stillgelegt werden, da nach kurzer Verbrennungsdauer von vier bis sechs Wochen die Öfen oder der Schornstein ausgebrannt waren"; daraus ergibt sich für I eine Betriebszeit von 509 Tagen, 462 Tage für II, nur 50 Tage für III und 309 Tage für IV,[18] mithin 971 Tage in 15 Muffeln und 359 Tage in 8 Muffeln.[19]
Eine zweite überraschende Information liefert van Pelt nun mit der Veröffentlichung einer Aussage von Höß im Kreuzverhör vor dem Krakauer Gericht 1947: "Nach acht oder zehn Stunden Betrieb waren die Krematorien für eine weitere Benutzung unbrauchbar. Es war unmöglich, sie fortlaufend in Betrieb zu halten."[20] Mit dem Mittelwert dieser Angabe, d.h. neun Stunden täglicher Betriebszeit, ergeben sich je Muffel bei drei Körpern täglich 18 Verbrennungen, in I/II mithin je 270, zusammen 540; in III/IV je 144, zusammen 288, je Tag demnach insgesamt 828.
Die Schlußfolgerung ist einfach: An den 971 Betriebstagen ließen sich hiernach in I/II insgesamt 262 170 Körper verbrennen, in III/IV an 359 Tagen 51 696, zusammen 313 866 Tote, die in den Krematorien von Birkenau verbrannt worden sind. Das sind noch nicht alle der in Auschwitz ums Leben Gekommenen. Laut Höß wurden 107 000 Leichen aus den Massengräbern bis Ende November 1942 auf Scheiterhaufen verbrannt.[21] Pressac bestreitet diese Zahl, er zählt 50 000.[22]
Da bislang ungeklärt, nicht einmal als Problem erkannt ist, wo die Opfer des besonders exzessiven Gasmords im Winter 1942/43 bis zur Inbetriebnahme der Krematorien verblieben sind, kann mit Fug angenommen werden, auch 57 000 der 100 000 vom Dezember 1942 bis März 1943 in Auschwitz angekommenen Opfer ohne Registrierung seien unter freiem Himmel verbrannt worden und Höß habe sie in seine Angabe einbezogen.
Ohne die (auf Scheiterhaufen verbrannten) Opfer der Ungarn-Aktion, aber zuzüglich der schätzungsweise 12 000 im alten Krematorium des Stammlagers Eingeäscherten[23] wären damit insgesamt rund 433 000 Leichen in Auschwitz verbrannt worden. Diese Zahl korrespondiert fast genau mit der Summe, die sich aus den Einlieferungen ins Lager Auschwitz-Birkenau abzüglich der Überstellungen in andere Lager ergibt - eine gravierende Bestätigung.
Laut Kalendarium von Danuta Czech[24] wurden - ohne die von ihr nicht bezifferten Transporte aus Ungarn[25] - 735 000 Menschen an den Tatort verbracht. 15 000 waren sowjetische Kriegsgefangene[26], von den verbleibenden 720 000 wurden laut Czech 346 000 registriert, also ins Lager aufgenommen, und 374 000 nicht registriert. Czech schloß auf den Tod dieser Nichtregistrierten in der Gaskammer, wofür allerdings keine dokumentarischen Belege vorliegen;[27] es lebten auch Häftlinge ohne Registriernummer im Lager.[28] Da die Gesamtzahl der Registrierten 405 000[29] betrug, müssen von den 374 000, die zunächst ohne Registriernummer eingeliefert wurden, 59 000 nachträglich registriert worden sein, so daß 315 000 ohne Registriernummer verblieben. Von den 720 000 wurden 225 000 in andere Lager überstellt[30] - bei Czech ist nur ein Zehntel davon notiert. 58 000 wurden bei Auflösung des Lagers evakuiert und 8500 zurückgelassen,[31] so daß 428 500 verbleiben, eine Zahl, die zuzüglich der Kriegsgefangenen mit den aus der zum Teil geschätzten Krematoriumskapazität errechneten 433 000 Toten übereinstimmt: Sie wurden ermordet.[32]
Unterstellt, alle 315 000 Nichtregistrierten seien als "Unproduktive" im Gas getötet worden (wobei die Zahl der auf andere Weise Gestorbenen gegen die im Lager zum Gastod selektierten Registrierten aufgerechnet werden soll), erweist sich, daß hierfür die beiden zu Gaskammern umfunktionierten Bauernhäuser ausreichten. Erst für die Transporte aus Ungarn im Frühsommer 1944 mußten andere Mordeinrichtungen hinzugezogen werden, etwa das stillgelegte Krematorium III oder die Gaswagen, die bereits auf sowjetischem Gebiet von den Einsatzgruppen und im wartheländischen Tötungszentrum Chelmno durch Gauleiter Greiser mit Himmlers, sicher auch Hitlers Genehmigung eingesetzt worden waren.[33]
Das Schicksal der aus Ungarn Deportierten 1944 bedarf einer eigenen Untersuchung. Wenn wir uns allein auf die Angaben von Danuta Czech stützen, gelangten von Mitte Mai bis Anfang Juli 60 Züge nach Birkenau.[34] Jeder Transport umfaßte 3000 Personen, so daß danach 180 000 eingetroffen wären, von denen laut Czech 29 210 eine Registriernummer erhielten. 110 000 wurden in andere Lager überstellt,[35] nach Czech wurden wahrscheinlich 40 564 Menschen allein im Monat Oktober 1944 im Gas getötet.[36]

Diese Überlegungen führen hier zu dem Ergebnis, daß in Auschwitz eine halbe Million Menschen ermordet wurden, davon etwa 356 000 im Gas.[37]
Die Diskussion um die Zahlen der Opfer von Auschwitz hat in den vergangenen Jahren weite Kreise gezogen und bislang zu keinem Resultat geführt. So erklärte der Forschungskurator des APMO, Wáclaw Dlugoborski, im September 1998 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu der Opferzahl:
Kurz nach Kriegsende wurde sie von einer sowjetischen Untersuchungskommission ohne weitere Nachforschungen auf vier Millionen festgelegt. Obwohl von Anfang an Zweifel an der Richtigkeit der Schätzung bestanden, wurde sie zum Dogma. Bis 1989 galt in Osteuropa ein Verbot, die Zahl von vier Millionen Getöteten anzuzweifeln; in der Gedenkstätte von Auschwitz drohte man Angestellten, die an der Richtigkeit der Schätzung zweifelten, mit Disziplinarverfahren.[38]
In Nürnberg hatte der sowjetische Ankläger Smirnov am 19. Februar 1946 die Vier-Millionen-Zahl vorgetragen.[39] Kurz darauf, am 11. März 1946, wurde der 1924 vom Staatsgerichtshof wegen Mordes vorbestrafte Höß verhaftet. Er folgte danach dem Vorhalt, für rund zwei Millionen Tote verantwortlich zu sein.[40] Nach drei Tagen Schlafentzug,[41] gefoltert, nach jeder Antwort verprügelt, nackt und zwangsweise alkoholisiert,[42] war die erste Vernehmung "unter schlagenden Beweisen" zustande gekommen, so berichtete auch Höß selbst: "Was in dem Protokoll drin steht, weiß ich nicht, obwohl ich es unterschrieben habe. Doch Alkohol und Peitsche waren auch für mich zuviel."[43] Er zeichnete um 2.30 Uhr nachts mit angestrengter Unterschrift diese Sätze:
In Auschwitz selbst sind meiner Schätzung nach cca [sic] 3 000 000 Men-schen ums Leben gekommen. Schätzungsweise nehme ich an das [sic] davon 2 500 000 vergast worden sind.[44]
Wenn die Ergebnisse dieser Studie zutreffen, hätte seine Auskunft wahrheitsgerecht lauten müssen: In Auschwitz sind weit über 300 000 Menschen vergast worden und insgesamt 500 000 ums Leben gekommen. Mit zwei zusätzlichen Nullen und einer 2 näherte sich seine umgekehrte Aussage im Protokoll den sowjetischen Zahlen.
Im Verhör am 1./2.April 1946 nannte Höß zunächst 1,1 Millionen Getötete, dann wieder 2,5 Millionen.[45] Von der Auslieferung nach Polen und Hinrichtung bedroht,[46] blieb Höß vor dem Nürnberger Militärtribunal dabei: drei Millionen Opfer, davon 2,5 Millionen "Vergaste und Verbrannte",[47] korrigierte das aber gegenüber dem amerikanischen Gefängnis-Psychologen[48] und hernach in seiner Krakauer Niederschrift ("Hätte die Staatsanwaltschaft nicht eingegriffen, so hätte man mich fertig gemacht"[49]) als "viel zu hoch" auf 1,13 Millionen "zur Vernichtung" Eingelieferte zuzüglich "der kleineren Aktionen",[50] damit näher dem Resultat dieser Studie von fast 900 000, doch noch immer im Detail - exakt seinem ersten Protokoll entsprechend - weit überhöht: Für Frankreich nannte er etwa 110 000 Opfer - insgesamt wurden 75 721 eingeliefert. Aus den Niederlanden kamen laut Höß 95 000, es waren aber 60 026,[51] für die Slowakei zählte er etwa 90 000, obwohl lediglich 26 661 slowakische Juden nach Auschwitz verbracht worden waren,[52] für Griechenland 65 000 bei 53 789 tatsächlich Deportierten.[53] Für Belgien nennt Höß 20 000,[54] angeblich 400 000 aus Ungarn, 250 000 aus Polen (300 000 laut Piper[55]) und 100 000 aus Deutschland - ohne das von Höß oder seinem polnischen Vernehmer Jan Sehn Polen zugeschlagene Oberschlesien, aber mit Theresienstadt (zusammen 69 000 laut Piper).
Die Unzuverlässigkeit Hößscher Millionenzahlen ist so gravierend, daß Martin Broszat sie bei Herausgabe der Höß-Papiere an anderer Stelle einfach fortgelassen hat.[56] Die fehlenden Passagen lauten: "Als nächstes Land war Rumänien vorgesehen. Von da erwartete Eichmann nach Angabe seines Beauftragten in Bukarest ca. 4 Millionen Juden [. . .]."[57] Mehr als eine Null zuviel: Nur 342 000 Juden lebten 1940 in Rumänien laut "Enzyklopädie des Holocaust"[58] und Protokoll der Wannseekonferenz vom 20. Januar 1942. Höß weiter: "Gleichzeitig oder zwischenzeitlich sollte Bulgarien mit schätzungsweise 2 1/2 Millionen Juden folgen." Diese Zahl ist um das 50fache
überhöht: Es gab nur 63 403 Juden in Bulgarien 1943,[59] gemäß Wannseeprotokoll waren es 48 000.
Gerald Reitlinger schätzte schon 1953 die Zahl der Menschenopfer in Auschwitz auf insgesamt eine Million, davon bis zu 750 000 im Gas Ermordete, von denen 550 000-600 000 gleich bei Ankunft umgebracht worden seien.[60] Laut Piper starben im Lager 1 110 000 Menschen, davon 202 000 Registrierte und 880 000 Nichtregistrierte, unter ihnen 95 000 registrierte und 865 000 nichtregistrierte Juden.[61] Allerdings ist Pipers Zahl der aus Polen Eingelieferten mit 300 000 wahrscheinlich weit überhöht. Auch die Zahl der Überlebenden aus Ungarn bleibt bei ihm unklar.
Den letzten Forschungsstand nennt 1994 Pressac mit 631 000 bis 711 000 Toten insgesamt, davon 470 000 bis 550 000 nichtregistrierte, im Gas ermordete Juden.[62] Davon entfernt sich nicht allzuweit das Resultat dieser Studie mit mutmaßlich 510 000 Toten, davon wahrscheinlich 356 000 im Gas Ermordeten.[63] Dieses Ergebnis relativiert nicht die Barbarei, sondern verifiziert sie - eine erhärtete Warnung vor neuem Zivilisationsbruch.

1. Robert-Jan van Pelt/Debórah Dwork: Auschwitz - Von 1270 bis heute. Zürich 1998.
2. Robert Jan van Pelt: The Case for Auschwitz - Evidence from the Irving Trial. Bloomington/Indianapolis 2002.
3. Die Entlüftungsöffnungen lagen in Bodenhöhe, während das Zyklon-Gas nach oben steigt, wo sich die Belüftungsschächte befanden; Jean-Claude Pressac in: Beate Klarsfeld Foundation (Hrsg.): Auschwitz - Technique and operation of the gas chambers. New York 1989, S. 288f.
4. Eingelieferte ohne Registrierung im Juni 1943: 5901 Nichtregistrierte; Juli - 440; August - 37 627; September - 7269; Oktober - 6968; November - 8411; Dezember - 2885; Januar 1944 - 4216; Februar - 5227; März - 2551; April - 5330; insgesamt 80 924 in 334 Tagen, d.h. im Durchschnitt 242 Personen pro Tag; Danuta Czech: Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau 1939-1945. Reinbek 1989, S. 510ff.
5. Corriere della Sera, 20.11.2001. - Le Monde, 20.11.2001. - dpa, 19.11.2001; NS-Apologeten ("Revisionisten") bezweifeln, daß es dieses Gebäude überhaupt gegeben habe: Jürgen Graf: Auschwitz. Würenlos 1994, S. 236.
6. Franciszek Piper in: Waclaw Dlugoborski/Franciszek Piper (Hrsg.): Auschwitz 1940-1945. Oswiecim 1999, Bd. III, S. 159ff. - Van Pelt, The Case [Fn. 2], S. 383, schätzt Raum für le-diglich 250 Personen. Nach Danuta Czech [Fn. 4] wurden eingeliefert im Mai 1942: 6700 Nichtregistrierte; Juni - 4567; Juli - 2652; August - 30 840; September - 17 911; Oktober - 14 706; November - 20 687; insgesamt 98 083 Personen, im Durchschnitt 458 Personen je Tag. In diesem Zeitraum war nur Bunker I mit einem Fassungsvermögen von über 400 Per-sonen in Betrieb.
7. Der Zeuge Dragon nannte Raum für 2500, vgl. van Pelt, The Case [Fn. 2], S.187, van Pelt selbst, ebd. S. 383, nur für 320 Personen. Beide Gebäude fanden Erwähnung im Bauantrag der Lagerleitung an das WVHA in Berlin; US Holocaust Memorial Museum New York (USHMM), RG 11.001 M.03 Reel 42, 502-1-238-10: "Ausbau eines vorhandenen Hauses für Sondermaßnahmen (Zeichnung nicht vorhanden)". Kosten: je 14 242,- Reichsmark.
8. CIA Special Collections, Reference Coll., Box 3: Bericht von BB-175 über Aumeiers Vernehmung im Gefängnis Akershus, Norwegen, vom 29.10.1945.
9. Schreiben des WVHA vom 27.4.1943 an die Kommandanten der Konzentrationslager, Internationaler Militärgerichtshof (IMT): Der Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher, Nürnberg 1947, Bd. XXIX, S.173f.: "Der Reichsführer SS und Chef der deutschen Polizei hat auf Vorlage entschieden, daß in Zukunft nur noch geisteskranke Häftlinge durch die hierfür bestimmten Ärztekommissionen für die Aktion 14 f 13 ausgemustert werden dürfen. Alle übrigen arbeitsunfähigen Häftlinge (Tuberkulosekranke, bettlägerige Krüppel usw.) sind grundsätzlich von dieser Aktion auszunehmen. Bettlägerige Häftlinge sollen zu einer entsprechenden Arbeit, die sie auch im Bett verrichten können, herangezogen werden. Der Befehl des Reichsführers-SS ist in Zukunft genauestens zu beachten. Die Anforderungen von Kraftstoff (vermutlich für die Gasmotoren, F.M.) für diesen Zweck entfallen daher." Nach Danuta Czech [Fn. 4] wurden eingeliefert im Dezember 1942 - 14405 Nichtregistrierte; Januar 1943 - 43 472; Februar - 17 703; März - 24 159; April - 20 444; Mai - 12 454; zusammen 132 637, im Durchschnitt waren das 729 Personen je Tag. In diesem Zeitraum waren beide Bunker mit einem Fassungsvermögen von zusammen über 900 Personen in Betrieb. Ab Juni 1943 bis April 1944 nur noch durchschnittlich 242 Personen je Tag, siehe Fn. 4.
10. USHMM [Fn. 7], RG 11.001M.03-41.
11. Jean-Claude Pressac: Die Krematorien von Auschwitz. München 1994, S. 103.
12. Van Pelt, The Case [Fn. 2], S. 350.
13. Auschwitz-Flüchtling Alfred Wetzler in WRB-Report v. 25.11.1944, Franklin Delano Roosevelt Library New York, S. 12. Eine Fassung ist abgedruckt in: Sandor Szenes/Frank Baron: Von Ungarn nach Auschwitz. Münster 1994, S. 126. - Tauber in: Pressac, Technique [Fn. 3], S. 483. - Vgl. die Aussagen der Ingenieure Prüfer, Schultze und Sander von der Fa. Topf und Söhne am 5. und 7.3.1946 vor Hauptmann Schatunovski und Major Morudshenko von der Smersch-Abteilung der 8. Armee auf die Frage nach der stündlichen Kapazität (Zentralarchiv KGB der UdSSR, Akte 17/9,19).
14. Van Pelt, The Case [Fn. 2], S. 345; Aussage Henryk Tauber in Pressac, Technique [Fn. 3], S. 489.
15. Archiv des Staatsmuseums Auschwitz (APMO) BW 30/7/34 S.54, BW 30/34 S.1.APMO Dpr.-Hd/11a, S. 96.
16. APMO Dpr.-Hd/11a, S. 96.
17. APMO BW 30/34 S.41f.
18. Martin Broszat (Hrsg.): Kommandant in Auschwitz. München 1978, S. 165. - Vgl. Pery Broad in: KL Auschwitz in den Augen der SS. Katowice 1981, S. 152.
19. Carlo Mattogno/Franco Deana: Die Krematoriumsöfen von Auschwitz, in dem ansonsten unzumutbaren Pamphlet von Ernst Gauss (Hrsg.): Grundlagen zur Zeitgeschichte. Tübingen 1994, S. 310. - Da die Geschichtsforschung aus einsehbaren, aber unzulässigen Gründen das Thema Auschwitz als Forschungsobjekt nicht akzeptiert hat drängte sich die Propaganda auf das unbestellte Feld; jene sowjetischer Observanz beherrscht noch immer weithin die öffentliche Meinung, zum Beispiel mit der Totenzahl von vier Millionen, dem Mord an über 400 000 aus Ungarn Deportierten oder auch dem massenhaften Gasmord in den Krematoriumskellern. Von der anderen Seite haben "Revisionisten" sehr emsig Details gesammelt, wobei ihnen die in dieser Studie vorgetragenen Gesichtspunkte aber entgangen sind. Ihre Fundsachen vermochten den respektablen Geschichtsphilosophen Ernst Nolte und auch David Irving zu verwirren, wurden sonst aber von Historikern als Denkanstoß, gar Herausforderung ignoriert. Dabei hat der Jurist Ernst Stäglich ("Der Auschwitz-Mythos"), ein wohl kaum verhüllter Antisemit, immerhin als erster berechtigte Zweifel an manchen Passagen der in der Haft verfaßten Niederschriften von Höß geweckt. Nicht nur die Geschichte, sondern auch ihre Wahrheitsfindung muß sich gelegentlich unwürdiger Werkzeuge bedienen. Sehr spät sind zwei gründliche, noch immer nicht ganz befriedigende Auseinandersetzungen mit den "Revisionisten" erschienen: John C. Zimmerman: Holocaust Denial. Lanham 2000, und Richard J. Evans: Der Geschichtsfälscher. Frankfurt a.M. 2001.
20. Van Pelt, The Case [Fn. 2], S. 262, nach: APMO, Höß-Prozess, Bd. 26b, S.168: "After eight to ten hours of operation the crematoria were unfit for further use. It was impossible to oper-ate them continously."
21. Broszat, Kommandant [Fn. 17], S. 161.
22. Pressac, Krematorien [Fn. 11], S. 73.
23. Ebd., S. 195.
24. Vgl. Fn. 4; mit dem Vorbehalt zutreffender Addition durch den Autor und der Annahme, es handele sich bei Czech vornehmlich um Annäherungswerte, welche jedenfalls die Dimensi-onen des Völkermords erkennen lassen. Insbesondere Czechs Schätzungen der nicht bezif-ferten Transporte aus Polen könnten nach Pressac (Krematorien [Fn. 11], S. 197) reduziert werden auf jeweils 1000 bzw. 1500 Personen, was eine Gesamtdifferenz von 33 000 ausmacht. Höß hatte sogar behauptet, die (von Czech besonders hoch veranschlagten) Transporte aus Ostoberschlesien seien "nie stärker als 1000 Menschen" gewesen (Broszat, Kommandant [Fn. 17], S. 160). Dafür gibt es einen Beleg: Am 6.12.1942 traf in Auschwitz ein Transport aus dem Ghetto in Mlawa ein, der laut Czech (Kalendarium [Fn. 4], S. 352) etwa 2500 Personen umfaßte, von denen 406 als Häftlinge in das Lager eingewiesen und die übrigen "etwa 2094 Menschen" in den Gaskammern getötet worden seien. Für die Gesamtstärke des Transports nennt Czech keine Quelle. Von einem Teilnehmer existiert jedoch ein auf dem Lagergelände vergrabener, nach der Befreiung aufgefundener Bericht, in dem die Transportstärke mit 975 Personen angegeben wird, von denen 450 für arbeitsfähig erklärt worden seien (Inmitten des grauenvollen Verbrechens. Oswiecim 1996, S. 123). Unter dem 11.4.1944 notiert Czech (Kalendarium [Fn. 4], S.754) 2500 Juden aus Griechenland, und 1500 werden genannt in: Staatliches Museum Oswiecim (Hrsg.): Deportation und Vernichtung der griechischen Juden im KL Auschwitz, in: Hefte von Auschwitz, Oswiecim, 11/1970, S. 24; wahrscheinlich waren es 4700; Hagen Fleischer: Griechenland, in: Wolfgang Benz (Hrsg.): Dimension des Völkermords. München 1991, S. 264. Andererseits meldet
1. Czech (Kalendarium [Fn. 4], S. 496) für den 16.5.1943 rund 4500 aus Griechenland Eingelieferte, während es nach Fleischer (S. 269) 1800 waren; ferner spricht Czech für den 16.8.1944 von "ungefähr 2500" von der Insel Rhodos, bei Fleischer (S. 215) sind es 1820 Opfer.
25. Zur Zeit der Ankunft von ihr nicht bezifferter Transporte aus Ungarn wurden laut Czech, Kalendarium [Fn. 4] noch eingeliefert: im Mai 1944 - 4707 Nichtregistrierte; Juni - 3543; Juli - 5488; August - 15 691; September - 9346; Oktober - 19 781; insgesamt 58 556, im Durchschnitt 318 Personen je Tag. Am 2.11.1944 wurden die Gasmorde eingestellt.
26. Franciszek Piper: Die Zahl der Opfer von Auschwitz. Oswiecim 1993, S. 200.
27. Zu der regelmäßigen Anmerkung bei Czech: "Die übrigen gingen in die Gaskammer", äußerte sich der Direktor des Museums Auschwitz, Mag. Jerzy Wroblewski, am 17.11.1999 in einem Brief an den Autor: Diese Formulierung Czechs "betrifft diejenigen, die nicht registriert wurden. Es ist jedoch keine Lager-Dokumentation übriggeblieben, die die Opfer, die direkt nach der Selektion zur Vernichtung geschickt wurden, betrifft."
28. Hermann Langbein: Menschen in Auschwitz, München 1995, S. 86. Am 18. April 1943 berichtete ein polnischer Kurier, er habe einige Wochen bis Ende September 1942 in Auschwitz gelebt, wo sich nichtregistrierte und 95 000 registrierte Gefangene befunden hätten; Richard Breitman: Staatsgeheimnisse. München 1999, S. 160. - Am 5. August 1942 wurden die 17 000 weiblichen Häftlinge, die bis dahin im Stammlager untergebracht waren, in das neue Frauenla-ger in Birkenau überstellt, darunter 4300 aus Frankreich, 2100 aus den Niederlanden und 640 aus Belgien; Irena Strzelecka/Piotr Setkiewicz: Bau, Ausbau und Entwicklung des KL Auschwitz, in: Waclaw Dlugoborski/Franciczek Piper: Auschwitz 1940-1945. Oswiecim 1999, Bd. I, S. 92. Aus Frankreich waren laut Kalendarium seit dem 24.6.1942 bis zum 5.8.1942 insgesamt 4558 Frauen nach Auschwitz verbracht worden, von ihnen wurden (am 23.,29.7. und 5.8.1942) laut Czech mindestens 656 "in den Gaskammern getötet", was bedeuten würde, daß sich im Lager höchstens 3904 noch hätten befinden können. Da sich dort aber 4300 aufhielten, waren mindestens 396 von den vermeintlich Ermordeten noch im Stammlager am Leben. Ähnliches gilt für die Transporte aus Belgien und den Niederlanden.
29. Langbein, Menschen [Fn. 28], S. 82. - Czech, Kalendarium [Fn. 4], S. 16, beziffert 404 222, Nbg.Dok. NOKW - 2824, Piper, Die Zahl [Fn. 26], S. 102, nennt 400 207.
30. Stanislawa Iwacko: APMO. Bestand Ausarbeitungen, Bd. 100. - L. Krysta, ebd.: 182 000. - Yisrael Gutman/Michael Berenbaum: Anatomy of the Auschwitz Death Camp. Bloomington/Indianapolis 1994, S. 76, Anm. 75.
31. Andrzej Strzelecki: Endphase des KL Auschwitz. Oswiecim 1995, S. 242, 246.
32. Von ihnen waren laut Pressac, Krematorien [Fn. 11], S. 195, 202, der für 1944 auf Schät-zung angewiesen ist, nur 126 000 Registrierte, laut Mattogno/Deana, Die Krematoriumsöfen [Fn. 18], S. 307, aber 160 000-170 000, nach Piper, Die Zahl [Fn. 26], S. 164, 202 000 und laut Langbein, Menschen [Fn. 28], S. 82, 261 000 (übrigens fast genau die Zahl der in den Krematorien I und II Verbrannten). Pressacs Zahl würde annähernd zutreffen, wenn alle Ü-berstellten und Evakuierten registriert waren. Dann sind, wofür vieles spricht, sämtliche
1. 315 000 Nichtregistrierten getötet worden - bei Ankunft, im Lager, im Gas oder durch Hunger, Krankheit, Folter. Mattognos Zahl könnte nur annähernd stimmen, wenn es sich bei den Überstellten lediglich um Registrierte handelte, was bedeutete, daß - entsprechend der Zahl der Evakuierten und Zurückgelassenen - 66 500 der Nichtregistrierten überlebt hätten. Pipers Zahl würde ausdrücken, daß ein Teil der Nichtregistrierten in andere Lager verbracht wurde. Nach Langbeins Zahl wären lediglich 144 000 Registrierte überstellt bzw. evakuiert worden, während 137 500 Nichtregistrierte deren Schicksal teilten und nur 177 500 ums Leben kamen (ohne die Opfer aus Ungarn).
33. Filip Friedman: To jest Oswiecim! Warschau 1945, S. 70. - Ders.: Tadeusz Holuj: Oswiecim, mit einem Vorwort von Dr. Waclaw Barcikowski. Warschau 1945, S. 81. - F. Friedman: This was Oswiecim. London 1946, S. 47f., 2. Aufl., S. 54: Für kleinere Gruppen sei ein Gaswagen verwendet worden, und zwar in einer Sandgrube durch ein Sonderkommando Ruryck (Fassung 1946: Ryryck) mit einem zuvor in Rußland benutzten Saurer-Lkw, Kennzeichen Pol 71-462, 4 m lang, 2,5 m breit, Chauffeur: Oberwachtmeister Arndt. Friedman stützte sich auf den Bericht einer Widerstandsgruppe in Auschwitz, die am 21.9.1943 nach Krakau meldete, daß "ein Gasauto, Marke Saur, mit einem Motorpflug stationiert wurde, um auf Befehl des Polizeistandgerichtes Exekutionen mit Motorabgasen durchzuführen". Der Auschwitz-Häftling Mordechai Zirulnizki berichtete, 1944 seien die Erschießungen an der "Schwarzen Wand", also im Stammlager, ersetzt worden durch die "Duschegubka" (Seelenverkäufer), wie die Russen die Gaswagen nannten; Wassili Grossmann/Ilja Ehrenburg/Arno Lustiger: Das Schwarzbuch. Der Genozid an den sowjetischen Juden. Reinbek 1995, S. 935.
34. Pressac, Menschen [Fn. 11], S. 198f., S. 201, liest bei Czech nur 53 ungarische Transporte vom 2. Mai bis 11. Juli 1944 = 160 000 Menschen und schließt recht willkürlich auf insgesamt 240 000 Ankömmlinge. Nach einer zweifelhaften Unterlage 141 Züge in: Christian Gerlach/Götz Aly: Das letzte Kapitel. München 2002, S. 275, 286.
35. Gerlach/Aly, Das letzte Kapitel [Fn. 34], S. 296, mit der ersten gründlichen Darstellung des Arbeitseinsatzes, ebd., S. 379ff. - Strzelecki, Endphase [Fn. 31], S. 352, Anm.**, zählt bis zu 100 000. Die Differenz zu den - wohl übertriebenen - Meldungen der ungarischen Polizei (Nbg. Dok. NG-5615), die hier nicht näher behandelt werden kann, läßt sich vielleicht mit dem vorzeitigen Abbruch der Aktion, mit Flucht und Deportationen in andere deutsche Lager erklären.
36. Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg berichtete seinem Vetter Heinrich Graf York von Wartenburg von einem Befehl des RSHA-Chefs Ernst Kaltenbrunner, der 1944 "für 40 000 oder 42 000 ungarische Juden ,Sonderbehandlung' in Auschwitz anordne" (Eberhard
1. Zeller: Geist der Freiheit. München 1963, S. 506, Anm. 9). Dies war für Stauffenberg ein Grund, die Vorbereitungen für das Attentat auf Hitler zu beschleunigen.
37. Die sowjetische Untersuchungskommission behauptete 1945 4 Mill. Opfer; IMT Bd. VII, S. 647, Bd. XXXIX, S. 261. Die Zahl beruhte auf Schätzung der Gaskammer-Kapazität und geht zurück auf eine Erklärung der Häftlingsärzte Jakov Gordon aus Vilna, Steinberg aus Paris und Epstein aus Prag am Befreiungstag, dem 27. Januar 1945, gegenüber zwei Sowjetoffizieren und einem Sergeanten: "In der Zeit des Bestehens des Lagers wurden 4,5 bis 5 Millionen Menschen ausgerottet"; Zentralarchiv des Verteidigungsministeriums (ZAMO, Moskau), Bestand 417,60, Armee, Inventurliste 2675, Aktenstück 340, nach: Lev Besymenski: Was das Sowjetvolk vom Holocaust wußte, in: Leonid Luks (Hrsg.): Der Spätstalinismus und die "jüdische Frage". Köln/Weimar/Berlin 1998, S. 82.
38. FAZ, 14.9.1998.
39. IMT, Bd. XIX, S. 261.
40. "He admitted without a trace of remorse", so sein erster Vernehmer Bernard Clarke, Sergeant der 92. Field Security Section der britischen Gegenspionage, in: Rupert Butler: Legions of Death. London 1983, S. 238, dort im Anschluß an den vermeintlichen sowjetischen Befund, in Auschwitz seien mindestens 2 Millionen Juden und ebenso viele Nichtjuden ermordet worden; ebd. S. 234.
41. Van Pelt, The Case [Fn. 2], S. 276; Butler: "Clarke thrust his service stick under the man's eyelids."
42. Clarke, nach Butler, Legions of Death [Fn. 40], S. 236f.: "We had rammed a torch in his mouth"; "the blows and screams were endless". Butler, S. 236f.: "Clarke's hand crashed into the face of his prisoner."
43. Broszat, Kommandant [Fn. 17], S. 149.
44. Nbg.Dok. NO-1210.
45. Zimmerman, Holocaust Denial [Fn. 5], S. 337, Fn. 49.
46. Wie schon seine Ehefrau, Butler [Fn. 40], S. 236: "If you don't tell us we'll turn you over to the Russians and they'll put you before a firing squad. Your son will go to Siberia."
47. IMT Bd.XI, S. 458.
48. Gustave M. Gilbert: Nürnberger Tagebuch. Frankfurt a.M. 1962, S. 450.
49. Broszat, Kommandant [Fn. 17], S. 151.
50. Ebd., S. 167.
51. Eberhard Jäckel/Peter Longerich/Julius H. Schoeps: Enzyklopädie des Holocaust. München 1995, Bd. II, S. 1008.
52. Piper, Die Zahl [Fn. 26], S. 196.
53. Fleischer, Griechenland [Fn. 24], S. 269.
54. Piper, Die Zahl [Fn. 26], S. 199: 25 000.
55. Ebd.
56. Broszat, Kommandant [Fn. 6], S. 172, Fn. 1.
57. KL Auschwitz in den Augen der SS [Fn. 18], S. 132.
58. Jäckel/Longerich/Schoeps, Enzyklopädie [Fn. 51], Bd. III, S. 1254.
59. Ebd., Bd. I, S. 262.
60. Gerald Reitlinger: Die Endlösung. Berlin 1956, S. 125, 522f.
61. Piper, Die Zahl [Fn. 26], S. 202.
62. Pressac, Krematorien [Fn. 11], S. 202.
63. Nach Langbeins Zahlen gem. Fn. 32, zuzüglich der Opfer aus Ungarn: 218 000.

LuckyLuke
22.04.2005, 23:51
und zwar hier (http://www.hr-online.de/website/specials/home/index.jsp?rubrik=11298&key=standard_kolumne_4119748&mediakey=themen/hessen/20040310_0307_angeklagte_3309)


SS-Obersturmführer und Adjutant des Kommandeurs Robert Mulka (http://www.hr-online.de/website/static/spezial/auschwitz-prozess/collage.html) im Auschwitzprozess

allerdimgs revidierte er seine Aussage in gewissen Punkten....




...Fahrgenehmigungen für Fahrten über 30 km habe er nie eingeholt, auch nie eine Genehmigung für eine Fahrt zum Abholen von Zyklon B.

Ursprünglich hat der Angeklagte Mulka auch in Abrede gestellt, davon gewusst zu haben, dass Fahrbefehle für die Abholung von Zyklon B ausgestellt und unterzeichnet worden seien. Auf die Frage, wie das Zyklon B beschafft worden sei, hat er zuerst erklärt, dass die Anforderung von Zyklon B "Geheime Reichssache" gewesen sei. Auf die weitere Frage, woher er das denn gewusst habe, gab der Angeklagte die ausweichende Antwort, er könne die Frage nicht beantworten.

Erst als ihm in der Sitzung vom 11.9.1964 der oben zitierte Funkspruch vom 2.10.1942 vorgehalten worden ist, musste er einräumen, dass er diesen Funkspruch gesehen und die Richtigkeit der Abschrift dieses Funkspruchs als Adjutant bescheinigt habe. Er räumte auch ein, gewusst zu haben, dass "Judenumsiedlung" Vergasung bedeutet habe und dass das Wort "Materialien" eine Tarnbezeichnung für Zyklon B gewesen sei.

Der Angeklagte Mulka hat ferner behauptet, er habe niemals das Schutzhaftlager betreten. Auch hat er in Abrede gestellt, dass er etwas von Standgerichtsverhandlungen im Block 11 gewusst habe und dass er als Adjutant die Verschluss- und Geheimsachen verwaltet und das Geheimtagebuch geführt habe. Schliesslich hat er geleugnet, Meldungen der Aufnahmeabteilung der Politischen Abteilung über die durchgeführten Vergasungen von Juden an das RSHA gesehen zu haben.
....


Sowas aber auch

Parabellum
23.04.2005, 00:02
Einen ebenfalls interessanten Artikel zu dem Post von Neutraler :

"Unglaubhaft, nicht vorstellbar"
Wie der Judenmord zur Glaubensfrage wird

von Albrecht Kolthoff

In der Kontroverse um Fritjof Meyers "Osteuropa"-Artikel hatte nach einiger Zeit eine fachwissenschaftliche Antwort aus der Feder von Franciszek Piper die Thesen des "Spiegel"-Redakteurs gerade gerückt. Es vergingen nur wenige Tage, bis Meyer eine umfängliche Replik herausgab.

Leider ist dieser Replik eine gewisse Eile beim Verfassen anzumerken; ebenso ist der Verzicht auf Quellen-Nachweise ein schwerer Mangel, der es an vielen Stellen kaum möglich macht, auf die zahlreichen Detailbehauptungen angemessen einzugehen. Der nonchalante Hinweis, auf Fußnoten werde verzichtet, "da die Quellen bekannt sind", nimmt der Replik von vornherein viel von einer Chance, als Bestandteil einer wissenschaftlichen Debatte wahrgenommen zu werden und verweist sie in eine Grauzone, die leider an eine deutlich wahrnehmbare Braunzone grenzt, in der Meyers Thesen enthusiastisch aufgenommen werden.

Dafür kann Fritjof Meyer nichts, wie es scheint; gegen Beifall aus unerwünschter Ecke ist niemand gefeit. Dennoch lohnt sich auch ein genauerer Blick auf die Umstände der Debatte, doch zunächst sollen die Inhalte im Mittelpunkt stehen.
Die wesentlichen Fragen

Die gesamte Kontroverse leidet an einer wenig strukturierten Darlegung, worum es eigentlich geht und wie es nachgewiesen werden soll. Meyer führte eine Reihe von Aspekten an, die zwar über einige Seiten hin ausgebreitet werden, aber eine stringente und strukturierte Argumentation vermissen lassen. Der Eindruck drängt sich auf, dass ein Arsenal von Details geöffnet wurde, wobei jedes dieser Details gewissermaßen ein Tropfen eines Stromes sein soll, der zur Erosion des Massivs der "Geschichtsforschung" beitragen soll, die zwar einen "Forschungsstand" aufweise (den Meyer ja gerade angreift), andererseits aber "das Thema Auschwitz als Forschungsobjekt nicht akzeptiert" habe[1] und nun eben durch Außenseiter (wie den im letzten Jahr verstorbenen Jean-Claude Pressac und Meyer) auf Trab gebracht werden müsse. Aus der Hamburger Redaktion wurde versprochen, erstmalig lasse sich nun "genauer errechnen, wieviel Menschen in Auschwitz ermordet wurden"[2] .

An dieser Stelle soll nicht versucht werden, auf jedes Detail der Meyer'schen "Replik" einzugehen; eine Reihe von weiteren Aspekten dieser "Replik" wird in einem gesonderten Artikel ausführlich behandelt. Wichtig scheint dagegen zunächst, die wesentlichen Argumentationslinien herauszuarbeiten, die im Wust der Faktenflut unterzugehen drohen.

In seinem ursprünglichen Artikel kam Meyer zu diesen zentralen Ergebnis-Aussagen:

* die Opferzahl von Auschwitz habe etwa 500.000 betragen (statt etwa eine Million, wie der Forschungsstand lautet),
* sie seien vorwiegend in den als Bunker I und II bezeichneten umgebauten Bauernhäusern ermordet worden, nicht jedoch in den Gaskammern der Krematorien von Auschwitz-Birkenau.

Beim Versuch, im Strom der Details die wesentlichen Fragen zu identifizieren, stellten sich zwei Komplexe als zentrale Argumentationslinien heraus:

* die Kapazität der Krematorien habe nicht ausgereicht, um die Opfer in der von der Forschung festgestellten Zahlendimension zu beseitigen,
* es seien überhaupt nicht genügend Opfer nach Auschwitz-Birkenau deportiert worden, um die von der Forschung festgestellten Opferzahlen zu erreichen (bzw. ein bedeutender Anteil sei von Auschwitz aus weiter in andere Lager transportiert worden).

Beide Komplexe hatte Piper ausführlich behandelt; darüber hinaus hatte er zu einer Reihe der von Meyer angeführten Details Stellung genommen. Leider muss man jedoch feststellen, dass Meyer in seiner Replik auf die zentrale Argumentation Pipers nicht eingeht; indem er statt dessen weiter sein Detail-Arsenal sprudeln lässt, vermeidet er die Auseinandersetzung mit den wesentlichen Fragen.
Die Kapazität der Krematorien

Franciszek Piper hatte unmissverständlich klar gemacht, dass der Ansatz über die Krematorien-Kapazität fehl gehen muss. Bezeichnenderweise kritisierte Piper die Verwendung dieser Methodik von verschiedenen Seiten, bei denen "das von der sowjetischen Kommission verwendete Schätzungsverfahren bis auf den heutigen Tag Zustimmung findet, sowohl bei denen, die an dieser Zahl festhalten oder sie gar erhöhen, als auch bei jenen, die sich für eine Herabsetzung aussprechen"[3].

Piper führt zwei zentrale Argumente für die Unzuverlässigkeit der Kapazitäts-Methodik an[4]:

* "Die manchmal immer wieder unternommenen, an das von der sowjetischen Kommission zur Untersuchung der im KZ Auschwitz begangenen Verbrechen verwendete Verfahren anknüpfenden Versuche, die Zahl der Opfer auf der Grundlage des Leistungsvermögens der Krematorien und ihres Tätigkeitszeitraumes zu berechnen, sind falsch, weil es keine glaubwürdigen Quellen gibt, die es ermöglichen würden, den tatsächlichen Tätigkeitszeitraum der Krematorien wie auch den Nutzungsgrad ihrer potentiellen Leistungsfähigkeit zu bestimmen."
* "Die Tatsache, dass im KZ Auschwitz außer den Krematorien auch Scheiterhaufen und Verbrennungsgruben unter freiem Himmel Verwendung fanden, läßt alle Diskussionen über begrenzte Möglichkeiten der Leichenverbrennung und damit auch der auf Angaben über die Leistungsfähigkeit der Krematorien basierenden Zahl der Opfer völlig gegenstandslos werden."

Nun hätte Meyer auf diese beiden Argumente eingehen müssen; er hätte darlegen müssen

* inwiefern bei der Methode der Kapazitätsberechnung der Krematorien hinreichend vollständige Unterlagen und Nachweise vorhanden sind, die eine auch nur einigermaßen zuverlässige Angabe erlauben würden,
* warum die Leichenverbrennungen unter freiem Himmel mit ihrer technisch nicht begrenzten Kapazität nicht oder nur marginal zu berücksichtigen seien.

Beides hat Meyer in seiner Replik nicht getan, er ist Antworten auf die zentralen Argumente schuldig geblieben.
Die Zahl der Deportierten

Meyer hatte vor allem zwei Gruppen von nach Auschwitz-Birkenau deportierten Juden im Auge, für die er nachweisen wollte, dass die Zahlen in der Forschung wesentlich überhöht angegeben würden:

* die aus Ungarn deportierten Juden (die Forschung nennt etwa 430.000, Meyer gibt 180.000 an)
* die aus Polen deportierten Juden (Forschungsstand: 300.000, Meyer: keine klare Aussage).

Meyer hatte sich als zentrale Quelle für seine reduzierten Zahlen im wesentlichen auf das "Kalendarium"[5] von Danuta Czech gestützt, in dem in Form einer Chronik Angaben über die in Auschwitz eingetroffenen Transporte gemacht werden, dagegen hatte er andere Quellen für Deportationszahlen verworfen.

Pipers wesentliche Argumente lauteten:

* das "Kalendarium" konnte für bestimmte Phasen keine vollständigen Angaben machen: "Während der Massenvernichtung der ungarischen Juden und der polnischen Juden aus Lódz, als durch die Häufung der Transporte mehrere Züge an einem Tag eintrafen, war diese Praxis eine völlig andere"[6],
* wesentlich zuverlässigere Unterlagen über die Deportationszahlen in den fraglichen Phasen liegen - vor allem zu Ungarn - mit entsprechenden Dokumenten aus den Räumen vor, aus denen deportiert wurde.

Auf beide Argumente ist Meyer in seiner Replik nicht eingegangen.

Des weiteren hatte Meyer eine wesentlich höhere Zahl für die Deportierten angegeben, die zwar nach Auschwitz deportiert, von dort aus aber in andere Lager überstellt wurden und daher bei der Ermittlung der Opferzahlen von der Zahl der Deportierten abgezogen werden müssen. In der Forschung waren dafür Angaben zwischen 210.000 und 225.000 genannt worden[7]; Meyer dagegen zählte zu dieser Zahl noch 110.000 ungarische Juden hinzu, die in andere Lager überstellt worden seien.

Piper hatte nachgewiesen, dass die in andere Lager überstellten ungarischen Juden (deren Zahl im übrigen mit 110.000 mehrfach überhöht sei) bereits in dieser zuerst genannten Zahl enthalten seien; Meyer hatte demnach in seiner "Bilanz" 110.000 zuviel Überlebende veranschlagt. Auch darauf ist Meyer in seiner Replik nicht eingegangen, sondern beharrt schlicht darauf: "225000 Häftlinge und 110000 aus Ungarn wurden in andere Lager überstellt", ohne auch nur den Versuch zu machen, dafür einen Nachweis zu erbringen.
Selektive Quellen

Es fällt durchgehend auf, dass Meyer seine Quellen äußerst selektiv verwendet: er benutzt diejenigen Angaben, die in sein vorgefertigtes Bild passen, dagegen werden Angaben, die dieses Bild stören würden, ohne weitere Argumentation als unzutreffend verworfen oder schlichtweg ignoriert bzw. unterschlagen.

So verwendet er fälschlich das "Kalendarium" als erschöpfende Quelle, solange es um Zahlen von eingelieferten Deportierten geht, wie am Beispiel der Ungarn-Aktion deutlich wurde; auf den Einwand, die Angaben des "Kalendariums" dazu könnten gar nicht als definitive Aussage verwendet werden, ging Meyer in seiner Replik auf Piper nicht ein.

Noch deutlicher wird Meyers unredlicher Umgang mit Quellen bei der Frage der ungarischen Deportierten. Die in der Forschung bekannte Gesamtzahl von insgesamt etwa 430.000 Deportierten, die aus einer Reihe von ungarischen und deutschen Dokumenten hervorgeht, hatte er in dem "Osteuropa"-Artikel ohne Weiteres als "wohl übertriebene[...] Meldungen der ungarischen Polizei"[8] abgetan. Als Zahl der Deportationszüge erscheinen bei ihm anhand einer Zählung auf Grundlage des "Kalendariums" 60 Züge, die aus den ungarischen und deutschen Dokumenten bekannte Zahl von etwa 140 Zügen wurde von Meyer als "nach einer zweifelhaften Unterlage"[9] abgefertigt.

Auch in seiner "Replik" blieb Meyer bei dem untauglichen Versuch, die Zahl der Deportationszüge (und damit der Deportierten) anhand des "Kalendariums" zu ermitteln: "Ich berufe mich [...] schlicht auf den von Czech notierten Eingang von Transporten."[10] Ohne jeden weiteren Nachweis behauptet Meyer dann: "Die etwa doppelt so hohen Zahlen des deutschen Diplomaten Veesenmayer stammen von der ungarischen Polizei, die ihre Gründe für Übertreibungen hatten."

Die Bemerkung über die "zweifelhafte Unterlage" verdient eine nähere Betrachtung.

Meyer bezog sich dabei auf ein Dokument, das von Götz Aly und Christian Gerlach in ihrem Buch über die Ungarn-Aktion[11] mehrfach zitiert bzw. als Argumentationsgrundlage verwendet wurde. Es handelt sich um eine Liste mit der Bezeichnung "Zusammenstellung der in der Zeit vom 16.V. bis 20.9. 1944 im Konzentrationslager Auschwitz II Birkenau eingetroffenen Transporte/Maenner/", die allerdings nur als im August 1945 (und damit nach Kriegsende) erstellte Abschrift vorlag. Aly und Gerlach räumten selbst ein, diese von Gerlach im Yad-Vashem-Archiv gefundene Liste habe eine "zweifelhafte Überlieferung"[12], dennoch hielten sie das Dokument für echt und damit die enthaltenen Angaben für zuverlässig, weil sie mit anderen, bereits bekannten Dokumenten übereinstimmten.

Ergebnisse einer künftigen Quellenkritik dahingestellt, gehen aus diesem Dokument jedenfalls verschiedene Dinge hervor. Zum einen enthält es eine Gesamtzahl der Deportationen (Deportationszüge), zum anderen lesen Gerlach und Aly daraus eine Zahl derjenigen ungarischen Deportierten ab, die nicht umgehend in Auschwitz-Birkenau ermordet, sondern zur Arbeit ausgesondert wurden. (Diese Schlussfolgerung bedarf ebenfalls weiterer Diskussion; zum Zwecke dieser Auseinandersetzung mit Meyer sei sie jedoch zunächst nicht weiter hinterfragt.)

Gerlach /Aly schreiben mehrfach - und das mit Bezug auf das genannte Dokument - von "etwa 430.000" ungarischen Juden, die nach Auschwitz deportiert wurden[13], von "insgesamt 141" Deportationszügen im Zeitraum 16. Mai bis 11. Juli 1944[14].

Dann schreiben sie - wiederum mit Bezug auf das genannte Dokument - dass die "Gesamtzahl der vorläufig von der Ermordung Ausgenommenen bei etwa 110.000 Menschen"[15] gelegen haben dürfe; eine spekulative Schlussfolgerung, die sicherlich weiterer kritischer Diskussion bedarf, jedoch bei der vorsichtigen Ausdrucksweise gewagt, aber nicht unzulässig ist.

Fritjof Meyer kennt das Buch von Gerlach und Aly, denn er zitiert mehrfach daraus und bezieht sich dabei auch auf das genannte Dokument. Wie geht Meyer damit um?

Man kann es nicht anders als schizophren nennen. In dem Augenblick, wo es um die Gesamtzahl der Deportationen geht, die dort mit 141 beziffert wird, ist das Dokument für Meyer eine "zweifelhafte Unterlage"[16]; in dem Augenblick jedoch, wo es um die Zahl der von der Ermordung Ausgenommenen (110.000) geht, wird das selbe Dokument zur nicht hinterfragbaren Quelle geadelt und als Teil einer Veröffentlichung mit der "ersten gründlichen Darstellung des Arbeitseinsatzes"[17] zitiert.

Auch in seiner "Replik" hält Meyer daran fest: "Für die Überstellung von 110000 Juden aus Ungarn in andere Konzentrationslager nenne ich in erster Linie Gerlach/Aly als Quelle", wobei Meyer noch das Detail entgeht, dass Gerlach/Aly eben nicht von (in andere Lager) "Überstellten" geschrieben hatten, sondern von "vorläufig von der Ermordung Ausgenommenen".

Wie immer diese schizophrene Behandlung der Quellen zustande gekommen sein mag, ob durch selektive Wahrnehmung eines auf ein bestimmtes Erkenntnis-Ziel geeichten Intellekts oder durch schlichte Schlamperei - im Ergebnis bleibt ein Geschichtsrevisionismus, der nicht erst bei der Bewertung der Tatsachen in die Irre geht, sondern bereits bei der Darstellung der Fakten scheitert.
Geschichtsrevisionismus und Holocaustleugnung

Man kommt nicht umhin, auf das Verhältnis des Autors Meyer zu Geschichtsrevisionismus und Holocaustleugnung einzugehen. Es steht außer Frage, dass Meyer revisionistische Thesen vertritt, mit denen wesentliche Bestandteile des Forschungsstandes in Frage gestellt und revidiert werden sollen; neben der Frage der Opferzahl von Auschwitz hat Meyer in seiner "Replik" auch angekündigt, er sei in der Lage, eine "gesonderte Untersuchung der Deportierten aus Ungarn" zu veröffentlichen, in der er nachweisen könne, dass die Zahl von etwa 430.000 deportierten ungarischen Juden tatsächlich nur etwa die Hälfte betragen habe.

Darüber hinaus vertritt Meyer - wie in der detaillierten Untersuchung seiner "Replik" deutlich wird - eine grundlegende Umwertung der Fakten, indem er behauptet, die Judenvernichtung sei nicht aus Rassenhass erfolgt, sondern habe nur arbeitsunfähigen Juden gegolten und sei damit "wirtschaftlichen Interessen" entsprungen. Die Judenvernichtung unterscheide sich nicht wesentlich von der Ermordung von Geisteskranken und Behinderten, von Kriegsgefangenen, schwerverwundeten Soldaten oder Bombenopfern; schließlich hätte Hitler sogar vorgehabt, das deutsche Volk umkommen zu lassen so wie die arbeitsunfähigen Juden.

Geschichtsrevisionismus ist allerdings, wenn auch vielleicht nicht tägliches Brot, so doch gängiges und legitimes Vorhaben und Vorgehen von Historikern. Neue Erkenntnisse bedingen die Revision alter Gewissheiten. Gäbe es keinen Revisionismus, gäbe es keinen Erkenntnisfortschritt.

Um etwas völlig Anderes handelt es sich bei Holocaust-Leugnern, die völlig zu Unrecht für sich den Begriff "Revisionisten" reklamieren. Die langjährige Auseinandersetzung mit der Holocaustleugnung hat gezeigt, dass deren Vertreter durch die Bank von einer ideologischen Motivation getrieben sind, die im Kern den historischen Nationalsozialismus rehabilitieren und ihn als denkbare politische Alternative etablieren will.

Tatsächlich stellen Holocaustleugner eine totalitäre Sekte dar, die einem obersten Glaubensgrundsatz folgen, der ihr Weltbild prägt und das gesamte Leben der Sekten-Angehörigen durchzieht; darin sind sie durchaus UFO-Gläubigen oder Scientologen ähnlich. Entsprechend dem Streben nach Weißwaschen des Nationalsozialismus ist Holocaustleugnern ein zugrunde liegender Antisemitismus zu eigen, der sich in einer zwanghaften Beschäftigung mit dem Judentum und dessen eigener Schuld an der (eigentlich ja nach eigener Verlautbarung gar nicht stattgefundenen) Vernichtung äußert.

Nur der Glaube allein reicht jedoch nicht, jedenfalls für die Intelligenteren unter ihnen, und daher wird - wie auch bei UFO-Forschern und Scientologen - ein ganzes pseudowissenschaftliches Gebäude errichtet, in dem dem ersten Anschein nach mit den gleichen Instrumenten hantiert wird wie in der wissenschaftlichen Forschung. Veröffentlichungen, Zeitschriften, Essays, Fußnoten - es wird eine Mimikry betrieben, die in sich eine gewisse Schizophrenie trägt: Es wird ja gerade die Wissenschaft bekämpft, die nach dem Glauben der Sektenanhänger "gekauft" oder "korrupt" ist oder von "zionistischen Agenten" betrieben wird; gleichzeitig wird jedoch versucht, diese Wissenschaft nachzuäffen und sich an ihre Stelle zu setzen.

Fritjof Meyer hat offenbar eine andere Sichtweise: für ihn sind Holocaustleugner zwar "unwürdige Werkzeuge", aber sie haben dennoch "sehr emsig Details gesammelt"[18]. Offenbar war das für Meyer Grund genug, nicht nur die Produkte von Holocaustleugnern zu zitieren und damit als wissenschaftlicher Erkenntnis förderlich einzuführen, sondern sich auch auf einen Dialog mit Holocaustleugnern einzulassen und sie als Gesprächspartner einer Forschungsdebatte zu akzeptieren. So hatte er nach Angaben von Germar Rudolf, einem "Cheftheoretiker" der Holocaustleugner-Community und in der Bundesrepublik wegen Volksverhetzung verurteilt, mit diesem einen Gedankenaustausch über Meyers Artikel und eine Auseinandersetzung Rudolfs damit[19].

Dagegen ist für Meyer der "massenhafte [..] Gasmord in den Krematoriumskellern" nichts anderes als "Propaganda [...] sowjetischer Observanz"[20]. Das ist nun allerdings ein Satz, mit dem man sich bei Holocaustleugnern gut als Gesprächspartner für einen Gedankenaustausch einführen kann; vollkommen ungeeignet ist er als Ausgangspunkt für eine wissenschaftliche Befassung mit dem Thema.

Meyer macht in seiner "Replik" deutlich, dass er sich offenbar gut auskennt in der Literatur der Holocaustleugner. Mehr noch: an einigen Stellen übernimmt er deren Argumentation.

So baut er etwa eine "Sequenz" von Ereignissen auf, die im Zuge einer Vergasungsaktion in den Gaskammern der Krematorien von Auschwitz-Birkenau notwendigerweise abgelaufen sein müsse, die er in drei Schritte aufgliedert, die von Zeugen beobachtet werden konnten:

1. Einschütten des Gifts
2. Eintritt in die Entkleidungskeller
3. Vorfinden von Leichen im Leichenkeller

Wenn nun ein Zeuge, so Meyer, nur einen einzelnen dieser drei Schritte habe beobachten können, so könne jeweils eine Erklärung gefunden werden, die nicht auf den Massenmord durch Giftgas hinweise. So könne etwa das Einschütten von Gift "einer Entwesung von Kleidern oder auch Fleckfiebertoten gedient haben"[21].

Diese Erklärungsversuche der Harmlosigkeit der Gaskammern sind nun allerdings bestens aus der holocaustleugnenden Literatur bekannt. Dass sie erstens keinerlei faktische Grundlage haben, sondern nichts als Spekulation darstellen, und dass sie zweitens ziemlichen Unfug darstellen (wozu sollten "Fleckfiebertote" in einem Leichenkeller von Ungeziefer befreit werden?), scheint Meyer bei der Übernahme dieser Holocaustleugner-Ausflüchte nicht gestört zu haben. (Die Entlausung von durch Krankheit Verstorbenen hatte schon Irving in seinem Prozess erfolglos zu etablieren versucht.)

Auch beim "Eintritt in die Entkleidungskeller" sieht Meyer wie schon verschiedene Holocaustleugner eine harmlose Variante: er "ließe an eine Desinfektion denken", denn "echte Brausen und Entwesungsöfen waren in den Krematorien installiert worden".

Davon stimmt nun gar nichts. In den Gaskammern waren Brausekopf-Attrappen angebracht; was Meyer in diesem Zusammenhang mit "Entwesungsöfen" meint, bleibt unverständlich. In den Gaskammern waren jedenfalls keine Öfen angebracht.

Für eine der vorgeschlagenen Alternativ-Erklärungen muss Meyer sich schon entscheiden: Wurde da etwa geduscht, während von oben SS-Leute Gift einstreuten, um Kleidung und/oder Leichen zu entlausen?

Beide Erklärungsversuche für die Gaskammern sind von Holocaustleugnern bekannt; dazu kommen noch die auch von Meyer strapazierten "Luftschutzkeller". Das Problem besteht allerdings darin, dass sich für diese Hirngeburten keinerlei Nachweise finden lassen (außer in der eigenen Phantasie) und dass man sich damit schnellstens in Widersprüche verwickelt.

Auch der Vorbehalt, nur die komplette und lückenlose Beobachtung sämtlicher mit einer Vergasungsaktion verbundenen Vorgänge könne als glaubwürdiger Zeugenbericht anerkannt werden, ist bestens bekannt. Absurder Unfug bleibt er trotzdem, denn komplexe Vorgänge, so wie es auch die Menschenvergasung in Auschwitz-Birkenau einer war, zeichnen sich ja gerade durch arbeitsteilige Organisation aus - insbesondere, wenn gerade durch diese Arbeitsteilung umfassende Kenntnis verhindert werden soll. Die Transport-Begleitmannschaften mussten das Lager verlassen, nachdem sie ihre Züge an die Rampe gefahren hatten; die SS-Männer an der Rampe übergaben die Opfer nach der Selektion an ein Transportkommando, bei den Krematorien wurden sie von Stamm-Mannschaften übernommen.

Nach diesem Muster könnte man die Produktion von Automobilen als unmöglich erklären, denn es gibt wohl kaum einen Zeugen, der sämtliche Schritte und Vorgänge dieses komplexen Ereignisses lückenlos verfolgt hat.

Eine Erklärung für die zahlreichen Zeugenberichte über den Gasmord in den Krematorien von Auschwitz-Birkenau und für die fehlenden Zeugenaussagen für Duschen, Leichen-Entlausungen oder Luftschutzkeller lässt sich nur konstruieren, wenn man Zeugenverschwörung und Erpressung von Geständnissen gigantischen Ausmaßes annimmt. Den Schritt hat Meyer allerdings noch vor sich.

In seiner "Replik" erscheinen dann auch Formulierungen, die Aufschluss über die Motivation des Autors Meyer geben können, sich dieser in seiner Sicht andauernden sowjetischen Kriegspropaganda zu stellen: wenn die "horrende Zahl" (die ursprüngliche Vier-Millionen-Zahl der sowjetischen Untersuchungskommission) als "'Keule' (Walser) gegen das deutsche Tätervolk" gebrandmarkt wird, wenn der aus Rassenhass begangene Judenmord "eine nicht vorstellbare und nicht belegbare Phantasmagorie" ist, wenn selbst der heutige Forschungsstand eine "irritierend unglaubhafte Millionenzahl" ist, dann wird deutlich, dass die "Vergangenheit, die nicht vergehen will" (um den von Meyer als "respektablen Geschichtsphilosophen" bezeichneten Ernst Nolte zu paraphrasieren) für Fritjof Meyer zur Glaubensfrage geworden ist.

Niemand ist gezwungen, sich den aus Rassenhass begangenen Völkermord vorstellen zu können oder bestimmte Dimensionen des Völkermords zu glauben; historische Forschung ist jedoch keine Vorstellungs- oder Glaubensfrage. Bei Meyer wird allerdings ein negativer Glaube zum Ausgangspunkt für seine Uminterpretation der Geschichte; wie gezeigt werden konnte, bedeutet solche Geschichtsrevision jedoch nicht nur eine Umwertung der Fakten, sondern setzt Verfälschung der Fakten selbst voraus. Es werden Wille und Absicht deutlich, die Tatsachen wegzuerklären, die Realität so weit zu biegen, bis sie in das Schema des eigenen Glaubens oder Unglaubens passt.

So wie Meyer sich rhetorisch bei Walser und Hohmann bedient, so zeigt auch die detaillierte inhaltliche Analyse der Meyer'schen Thesen (siehe dazu den gesonderten Artikel), dass sie wenig originell sind: Er bedient sich in seinen Alternativerklärungen zum Massenmord in den Gaskammern der Krematorien von Auschwitz-Birkenau vorwiegend aus dem Fundus der Holocaustleugner.

Meyer ist kein Holocaust-Leugner, denn er streitet ja nicht ab, dass auch viele Juden von den Nazis umgebracht wurden - er benutzt nur die Argumentoide von Holocaustleugnern. Ihm geht es auch nicht nur um Auschwitz, wie an seiner Ankündigung deutlich wird, als nächstes die Ungarn-Deportationen revidieren zu wollen. Verloren gehen bei Fritjof Meyer allerdings Absicht und Versuch der Nationalsozialisten, die europäischen Juden vollständig auszurotten, und zwar aus dem Grunde, weil sie Juden waren: bei ihm wurden die Juden "gemäß der Aktion 14f13" ermordet. Antisemitismus und Rassenhass kommen da als Triebkraft nicht mehr vor.

Wie sehr dabei die Perspektiven und Maßstäbe ins Bodenlose verrutschen, wird deutlich, wenn der Mord an den europäischen Juden bei Meyer zum Mord an einer Gruppe von Arbeitsunfähigen unter vielen anderen solchen Gruppen von Arbeitsunfähigen wird und schließlich sogar zu einer Zwischenetappe auf dem Weg zur Auslöschung des deutschen Volkes, die der wahnsinnige Diktator am Ende vorgehabt habe. Diese Auslöschung hat aber bekanntlich nicht stattgefunden; statt dessen hat das deutsche Volk lange unter der Keule gelitten und nun muss es erlaubt sein, der Feindpropaganda entgegen zu treten, und wenn es mit der Erfindung von "Stop-Befehlen" ist.

Sven Felix Kellerhoff hatte in seinem Artikel in der "Welt" geschrieben, Meyer habe den Holocaust-Leugnern "den kleinen Finger gereicht"[22]. Jetzt haben sie ihn in der Hand, denn er hat sich durch die Wahl seiner Argumente selbst dort hinein begeben.. Dass manche Holocaustleugner bei diesem Diskurs zwischen Grau- und Braunzone das eine oder andere kleine Zugeständnis machen, wessen Meyer sich in seiner "Replik" rühmt, ist taktischen Erwägungen zuzuschreiben: Mit Speck fängt man Mäuse.

Quelle : http://www.idgr.de/texte/geschichte/ns-verbrechen/fritjof-meyer/kolthoff-meyer-replik-1.php

LuckyLuke
23.04.2005, 00:04
...
hat sich erledigt

VVVVVVVVVV
23.04.2005, 10:11
Ich glaube an die Statistik die Aussagt, das nach dem Krieg 5 Mio Juden weniger in Europa lebten.

Welche Statistik ist das? Ich kenne folgende Statistik:


World Almanach 1936, S. 748: Jüdische Weltbevölkerung = 15,75 Mio.
World Almanach 1938, S. 510: Jüdische Weltbevölkerung = 15.75 Mio.
World Almanach 1940, S. 129: Jüdische Weltbevölkerung = 15,32 Mio.
World Almanach 1941, S. 510: Jüdische Weltbevölkerung = 15,75 Mio.
World Almanach 1942, S. 849: Jüdische Weltbevölkerung = 15,19 Mio.
World Almanach 1947, S. 748: Jüdische Weltbevölkerung = 15,69 Mio.
World Almanach 1948, S. ???: Jüdische Weltbevölkerung = 15,75 Mio.
World Almanach 1949, S. 289: Jüdische Weltbevölkerung = 15,71 Mio.

Laut dem "World Almanach" ist also die jüdische Weltbevölkerung gleich geblieben. Man beachte auch, daß die Zahlen jährlich aktualisiert wurden.


Über die Vergasungen wurden keine Listen geführt. Von daher kann man nur geschätzte Zahlen
Geschätzte Zahlen als Beweise?


Dokumente über Vergasungen

Kannst du mir ein Dokument, das Vergasungen beweist, zeigen oder nennen?


Bilder

Kannst du mir ein Bild von einer Vergasung zeigen?


und Zeitzeugenaussagen präsentieren.
Glaubst du Zeitzeugenaussagen wie der, daß Häftlinge in einer mit Zyklon B gefüllten Gaskammer Kuchen gegessen haben? Wenn nicht: Welchen Aussagen glaubst du, und was macht diese Aussagen glaubwürdiger als jene?

Parabellum
23.04.2005, 11:15
Welche Statistik ist das?

Todesfälle nach Ursachen

Ghettoisierung und allgemeinen Entbehrungen ( 800 000 )
Gheottos in dem von Deutschland besetzten Osteuropa ( über 600 000 )
Theresienstadt und Entberhrungen außerhalb des Ghettos ( 100 000 )

Erschießungen im Freien ( Einsatzgruppen, Höhere SS- und Polizeiführer, rumänische und deutsche Truppenverbände bei mobilen Operationen; Erschießungen in Galizien während Deportationen, Tötungen von Kriegsgefangenen sowie Erschießungen in Serbien und anderswo ) ( 1 300 000 )

Lager ( 3 000 000 )

deutsche Todeslager ( bis zu 2 750 000 )
Auschwitz ( 1 000 000 )
Treblinka ( bis zu 750 000 )
Belzec ( 550 000 )
Sobibor ( bis zu 200 000 )
Kulmhof ( 150 000 )
Lublin ( 50 000 )

Lager mit Todesopfern im bereich von einigen Zehntausend oder darunter ( 150 000 )

rumänische Arbeits- und Durchgangslager ( 100 000 )

kroatische Durchgangslager und andere ( unter 50 000 )


Insgesamt also 5 100 000

Quelle : Raul Hilberg, Band 3, S. 1299


Kannst du mir ein Dokument, das Vergasungen beweist, zeigen oder nennen?

Nein. Kannst du mir welche zeigen oder nennen die Beweisen das es keine Vergasungen gab ?


Glaubst du Zeitzeugenaussagen wie der, daß Häftlinge in einer mit Zyklon B gefüllten Gaskammer Kuchen gegessen haben

Nein. Selbst Grundkursler in Chemie wissen das Blausäure für den Menschen tödlich ist.


? Wenn nicht: Welchen Aussagen glaubst du, und was macht diese Aussagen glaubwürdiger als jene?

Die die mir am logischsten und objektivsten erscheinen.

LuckyLuke
23.04.2005, 11:19
Auszug

Der Angeklagte gibt zu, schon kurz nach seinem Eintreffen im Konzentrationslager Sobibor im März oder April 1942 von den Vorkommnissen im Vernichtungslager gewusst und insbesondere auch Kenntnis davon gehabt zu haben, dass Tausende von Juden aller Nationen dort vergast und erschossen wurden; er bestreitet aber mit wenigen Ausnahmen, die noch aufzuführen sind, an den Greueltaten und unmenschlichen Handlungen gegenüber jüdischen Häftlingen beteiligt gewesen zu sein. Er lehnt es insbesondere ab, der Gasmeister des Lagers gewesen zu sein. Er sei dort nur Kraftfahrer gewesen, dessen Aufgabe darin bestanden habe, Proviant heranzuholen. Das Vergasen hätten anfangs aktive SS-Leute aus Oranienburg besorgt. In späterer Zeit sei ein gewisser "Toni" Gasmeister gewesen, über den er keine näheren Angaben machen könne. Nur einmal sei ihm, der mit technischen Dingen vertraut gewesen sei, von einem Lagerführer Stangel aufgetragen worden, sich die Zündkerzen der Gasanlage im Lager III anzusehen, um neue Reservekerzen zu beschaffen. Dabei habe er aber den Gasraum selbst nicht betreten, sondern nur den getrennt davon liegenden Maschinenraum. Zugegeben hat der Angeklagte nur, dass er einige Male zur Vergasung bestimmte Personen von Lager II durch den oben beschriebenen Verbindungsgang in das Lager III getrieben hat. Er will diese aber nicht mit Stöcken oder einer Peitsche geschlagen sondern sie nur manchmal mit einem Stock zu einer schnelleren Gangart angetrieben haben.



Aus:

Sobibor-Prozess (Berlin) - Urteil
LG Berlin vom 8.5.1950, PKs 3/50
Im Namen des Volkes

Strafsache gegen

den Kraftfahrer Erich Hermann Bauer, geboren am 26.März 1900 in Berlin, wohnhaft in Berlin, seit dem 2.August 1949 in dieser Sache in Untersuchungshaft in Alt-Moabit

LuckyLuke
23.04.2005, 11:44
Und wer mal die Schergen der Waffen-SS bei der Arbeit beobachten möchte, dem empfehle ich einen Blick in den Stroop-Bericht:

http://www.holocaust-history.org/works/stroop-report/htm/intro001.htm

VVVVVVVVVV
23.04.2005, 21:46
Nein. Kannst du mir welche zeigen oder nennen die Beweisen das es keine Vergasungen gab ?

Die Beweislast liegt bei dem, der die Anschuldigung erhebt.

Im übrigen denke ich, daß sich unsere Diskussion inzwischen im Kreis dreht. Mögen die, die glauben wollen, glauben und der Rest sich seine eigenen Gedanken machen.

Neutraler
23.04.2005, 21:55
@Parabellum
Erklär mir mal folgendes:
deutsche Todeslager ( bis zu 2 750 000 )
Auschwitz ( 1 000 000 )
Treblinka ( bis zu 750 000 )
Belzec ( 550 000 )
Sobibor ( bis zu 200 000 )
Kulmhof ( 150 000 )
Lublin ( 50 000 )

Treblinka:870 000 (Quelle: http://www.shoa.de/kz_treblinka.html)
Auschwitz:630000-710000 (Laut Pressacs letztem Buch „Die Krematorien von Auschwitz“: http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...9046237-4512869
Jean-Claude Pressac hat in seinem Buch "Die Krematorien von Auschwitz" 1993 dargelegt, daß man anhand der Quellenlage 631.000-711.000 Tote direkt nachweisen kann. Er geht dabei von 470.000-550.000 nichtregistrierten getöteten Juden (die nach Auschwitz deportiert wurden und deren Spur sich dort verliert), 126.000 registrierten Häftlingen, 15.000 ermordeten sowjetischen Kriegsgefangenen und 20.000 weiteren Toten (wie Zigeunern) aus.
Sobibor:250 000 (Quelle: http://www.shoa.de/kz_sobibor.html)
Belzec:600.000 (Quelle: http://www.dhm.de/lemo/html/wk2/holocaust/belzec/)
Chelmno:152.000 (Quelle: http://www.dhm.de/lemo/html/wk2/holocaust/chelmno/)
Majdanek:250000 (Quelle: http://www.shoa.de/kz_majdanek.html)

Alles in allem also 2.832.000 in den Massenvernichtungslager ermordete Menschen.
Dazu kommen noch mindestens 1,5-1,8 Millionen Juden,die entweder den Einsatzgruppen,den Deportationen oder den Ghettos zum Opfer fielen,also insgesamt: 4.332.000-4.632.000 Juden,die dem Holocaust zum Opfer fielen.

Wieso gibt es solche gravierenden Unterschiede von Quelle zu Quelle?
Wieso hast du Majdanek in deiner Aufzählung vergessen?
Wieso gilt Lublin mit 50.000 Todeasopfer als Massenvernichtungslager?Wo liegt eigentlich Lublin?Habe ich es in meiner Aufzählung vergessen?

Parabellum
24.04.2005, 10:35
Die Beweislast liegt bei dem, der die Anschuldigung erhebt.

Im übrigen denke ich, daß sich unsere Diskussion inzwischen im Kreis dreht. Mögen die, die glauben wollen, glauben und der Rest sich seine eigenen Gedanken machen.

So ist es. Eine Diskussion über den Holocaust kann keine Resultate hervorbringen.


Wieso gibt es solche gravierenden Unterschiede von Quelle zu Quelle?

Weil jeder Historiker seine eigenen Quellen zu Rate zieht und diese von anderen abweichen können.


Wieso hast du Majdanek in deiner Aufzählung vergessen?

Wikipedia sagt dazu : Das KZ Majdanek - eigentlich KZ Lublin - war das erste Konzentrationslager der SS außerhalb des Reichsgebiets im Generalgouvernement. Es lag im Osten Polens in Majdanek, einem Vorort Lublins. I

Crawford
24.04.2005, 12:30
--- hat sich erledigt =_= ---

Neutraler
24.04.2005, 15:03
@Parabellum

Weil jeder Historiker seine eigenen Quellen zu Rate zieht und diese von anderen abweichen können.
Es ist aber ein gewaltiger Unterschied zwischen 250.000 und 50.000 beim Beispiel Majdanek/Lublin! Sagt das nicht aus,dass dies alles nur Schätzungen sind,die nicht durch Dokumente gestützt werden?

Parabellum
24.04.2005, 16:37
Vieleicht gab es auch 2 Lager. Majdanek das Vernichtungslager, Lublin das "Arbeitslager". Wie Bei Auschwitz und Auschwitz-Birkenau.

LuckyLuke
24.04.2005, 17:12
Das Konzentrationslager in Lublin, allgemein bekannt als Majdanek, war nach Auschwitz das zweitgrößte Nazilager in Europa. Über seine Entstehung entschied der SS- und Polizeireichsführer Heinrich Himmler, während seines Aufenthaltes in Lublin Mitte 1941, indem er diesbezügliche Anweisungen traf, in denen wir u.a. lesen: “ der Beauftragte des Reichsführers SS errichtet ein Konzentrationslager für 25 000-50 000 Häftlinge zum Einsatz in Werkstätten und bei Bauten der SS und Polizei".

http://www.majdanek.pl/de/dkia2.jpg


Mit der Realisierung dieses Vorhabens beauftragte Himmler Odilo Globocnik-den SS-und Polizeiführer im Distrikt Lublin. Der offizielle Name des Lagers lautete zuerst Kriegsgefangenenlager der Waffen SS in Lublin, später Konzentrationslager der Waffen SS Lublin. In Wirklichkeit übte das Lager verschiedene Funktionen aus, indem es gleichzeitig nicht nur ein Konzentrations- und Kriegsgefangenenlager war, sondern auch ein Vernichtungs-, Arbeits-, Straf- und Übergangslager war.
Das Lager war am südöstlichen Stadtrand, an der Chaussee Lublin - Zamość - Lemberg gelegen. Der Standort des Lagers stand in engem Zusammenhang mit den politisch-wirtschaftlichen Plänen der Besatzer in der Region Lublin, für deren Realisierung das Lager ein Reservoir an kostenlosen Arbeitskräften darstellte. In den zukünftigen Plänen sollte Majdanek eine Fläche von über 500 ha einnehmen bei einer gleichzeitigen Belegstärke von 250 000 Menschen. Misserfolge der Deutschen im Krieg verursachten bedeutende Beschränkungen dieses Vorhabens. Letztendlich wurden auf einer Fläche von 270 ha insgesamt 280 Lagerobjekte verschiedesnster Art errichtet, u.a. Häftlingsbaracken, Wirtschafts- und Verwaltungsgebäude, Werkstätten, Vernichtungseinrichtungen (Gaskammern und Krematorien) und Bewachungsanlagen (Umzäunung, Wachtürme und -häuser). Den zentralen Teil des Lagers nahmen die auf fünf Häftlingsfeldern errichteten Wohnbaracken für die Gefangenen ein. In diesen Baracken konnten zu einem Zeitpunkt insgesamt 25 000 Menschen untergebracht werden.
Das Lubliner Lager bestand von Oktober 1941 bis Juli 1944. Organisatorisch unterstand das Lager den obersten Behörden der SS und ihren örtlichen Vertretungen sowie der Inspektion Konzentrationslager und dem WVHA unter Leitung von Oswald Pohl. An der Spitze des Lagers stand der Kommandant, der meistens ein höherer SS-Offizier war. Aufgrund beschränkten Quellenmaterials kann man die Zahl der Häftlinge und Opfer nicht genau feststellen. Schätzungsweise waren etwa 300 000 Menschen aus 50 Nationen in Majdanek. Den größten Anteil machten Juden (über 40%) und Polen (ca. 35%) aus. Häftlinge anderer Nationalität waren vor allem: Weißrussen, Ukrainer, Russen, Deutsche, Österreicher, Franzosen, Italiener und Holländer. Die Altersstruktur der Gefangenen war sehr verschieden.
Die meisten Häftlinge (ca. 70%) waren zwischen 20 und 50 Jahre alt.
Im Vergleich zu anderen Konzentrationslagern hatte Majdanek den größten Anteil an Kindern bis 15 Jahre (6%, davon 1,1% Säuglinge). Die Häftlinge von Majdanek bekannten sich zu verschiedenen Konfessionen, hatten unterschiedliche politische Ansichten und Berufe, sowie unterschiedliche Stellung in der Gesellschaft. Neben Gefangenen, die hier aus rassischen Gründen einsaßen, bildeten Mitglieder der Widerstandsbewegung die größte Häftlingsgruppe. Spezifisch für Majdanek war die große Zahl an Bauern.
Schätzungsweise kamen in Majdanek über 230 000 Menschen um, davon ca. 100 000 Juden. Über 50% starben aufgrund von äußerst primitiven Lebensbedingungen, Krankheiten, Hunger und infolge schwerer körperlicher Arbeit. Der Rest wurde bei Exekutionen und in den Gaskammern umgebracht.

http://www.majdanek.pl/de/oboz.htm

Also das sagt die offizielle Webseite. Insbesondere der letzte Absatz verdeutlicht ein Schwierigleit. Man kann die Gesamtopferzahl eines Vernichtungslager nicht einfach zu den Opfern des HCs dazuaddieren, da sich ja das Mordsystem nicht nur auf Juden beschränkte...

Bodenplatte
26.04.2005, 15:38
http://lenin.ussr.com/kgb.gif

Der erste Film über Majdanek!

# MAJDANEK - CMENTARZYSKO EUROPY / VERNICHTUNGSLAGER MAJDANEK - CMENTARZYSKO EUROPY. R: Ford. PL / SU, 1944

Regie

Aleksander Ford, Irina Setkina

Produktion

Prod. / Stab

Regieassistenz: Olga Milska, Ludmilla Niekrasowa, Ludwik Perski; Drehbuch: Jerzy Bossak; Kamera: Adolf Forbert (Poln. Team), Wladyslaw Forbert (Poln. Team), Evgenij Efimov (Poln. Team), Olgierd Samucewicz (Poln. Team), Stanislaw Wohl (Poln. Team), A. Sofjin (Sowjet. Team), Roman Karmen (Sowjet. Team), W. Stadtland (Sowjet. Team); Ton: W. Kotow, S. Sienkiewicz; Musik: Sergej Potockij; Sprecher: Wladyslaw Krasnowiecki

Auftritt

Andrzej Witos (Vorsitzender der Untersuchungskommission, stellv. Vorsitzender des Polnischen Komitees der Nationalen Befreiung); D. Kudryavtsev (stellv. Vorsitzender der Untersuchungskommission, SU); Emil Sommerstein (Mitglied der Untersuchungskommission, Polnisches Komitee der Nationalen Befreiung); N. Graschenkov (Mitglied der Untersuchungskommission, SU); V. Prozorovsky (Mitglied der Untersuchungskommission, SU); [Herr] Kruszynski (Mitglied der Untersuchungskommission, Prälat der Katholischen Kirche Lublin); L. Christjans (Vorsitzender des Roten Kreuzes Lublin); [Herr] Poplawski (Mitglied der Untersuchungskommission, Professor, Katholische Universität Lublin); [Herr] Bialkowski (Mitglied der Untersuchungskommission, Professor, Universität Lublin); [Herr] Balceszak (Mitglied der Untersuchungskommission, Vertreter des Lubliner Gerichts); [Herr] Szepanski (Mitglied der Untersuchungskommission, Vertreter des Lubliner Gerichts); Theodor Schoellen (SS-Rottenführer); Andrzej Stanislawski (Zeuge, Polen); Tadeusz Budsyn (Zeuge, Polen); Anton Thernes (SS-Oberscharführer); Anton Benem (Häftling, Niederlande); Heinz Stalp (Kapo, fälschlich als Lagerpolizist Heinz Stalbe); Hermann Vogel (SS-Rottenführer); [Herr] Le du Corentin (Häftling, Frankreich); Ludwig Tomaschek (Häftling, Österreich); A. Zawadzki (Polnischer General)

Synopsis

Sowjetischer Dokumentarfilm über das am 23. Juli 1944 von sowjetischen Truppen befreiten Vernichtungslager Majdanek bei Lublin und die Ermittlungen der Außerordentlichen polnisch-sowjetischen Untersuchungskommission.

Vor- / Nachspann

- 1. Maidanek
- 2. Filmdokumente von den / ungeheuerlichen / Verbrechen der Deutschen / im Todeslager Maidanek / in der Stadt Lublin
- 3. Herstellung: / Das mit dem / Roten Bannerorden / ausgezeichnete / zentrale Studio für / Dokumentarfilme / JAHR 1944



- 4. Dieser Film schildert das grenzenlose / Leid und die unmenschliche Qual, / denen Unschuldige aus ganz Europa / unter dem Joch Hitler-Deutschlands / ausgesetzt waren. / Mit den raffiniertesten Methoden / der Technik führten die faschis= / tischen Henker ihr Vernichtungswerk / durch. / Auschwitz, Buchenwald, Dachau, / Gusen, Ravensbrück, Maidanek / sind Schandmale in der deutschen Geschichte. / Angehörige aus allen Schichten / und Ständen der verschiedenen Na= / tionen haben hier durch die blutigen / Methoden der Gestapo ein grausames / Ende gefunden. / Hier, vor den Toren von Lublin, / wurden die Schandtaten verübt, die / jedes Herz erstarren lassen, und / dabei ist Maidanek nur ein Beispiel / von vielen!
- 5. DAS BLUT / DER OPFER / SCHREIT / ZUM HIMMEL!


http://www.flaggen-server.de/asien2/udssr_coa.gif

Stahlschmied
26.04.2005, 16:05
230 000 Menschen um, davon ca. 100 000 Juden. Über 50% starben aufgrund von äußerst primitiven Lebensbedingungen, Krankheiten, Hunger Die Zahl lasse ich mal so stehen. Da gehe ich nicht jetzt drauf ein. Jedenfalls darf man sich für die Toten bei den Westalliierten bedanken die jene Versorgungstransporte in die Konzentrationslager wegbombten. Folge davon keine Nahrungslieferung, folge Nahrungsrationierung. Folge davon ist auch keine ausreichende Medizinische Versorgung mehr in den KLs, folge davon Krankheiten. Folge zusammen: Tote durch Unterernährung und Epidemien denen von deutscher Seite nicht Einhalt geboten werden konnte.

Und als der Tommy und Ami sowie der Russe in die Lager kamen fanden sie eben jenes jämmerliche Bild von den armen Menschen vor die wegen ihrer Bombardierungen litten. Die gesamte Schuld wurde dann natürlich auf die wehrlosen und vogelfreien Deutschen geschoben.

Ja, das Blut das vor allem an den Händen jener Tommys, Amis und Russen klebt und welches zum Himmel aufschreit verlangt nach Bestrafung und Sühne der Täter! Nie wieder USA! Nie wieder England! Nie wieder Russland! Gegen den russischen, amerikanischen und englischen Militarismus und für eine friedlichere Welt!

Parabellum
26.04.2005, 20:13
Die Zahl lasse ich mal so stehen. Da gehe ich nicht jetzt drauf ein. Jedenfalls darf man sich für die Toten bei den Westalliierten bedanken die jene Versorgungstransporte in die Konzentrationslager wegbombten. Folge davon keine Nahrungslieferung, folge Nahrungsrationierung. Folge davon ist auch keine ausreichende Medizinische Versorgung mehr in den KLs, folge davon Krankheiten. Folge zusammen: Tote durch Unterernährung und Epidemien denen von deutscher Seite nicht Einhalt geboten werden konnte.

Und als der Tommy und Ami sowie der Russe in die Lager kamen fanden sie eben jenes jämmerliche Bild von den armen Menschen vor die wegen ihrer Bombardierungen litten. Die gesamte Schuld wurde dann natürlich auf die wehrlosen und vogelfreien Deutschen geschoben.

Ja, das Blut das vor allem an den Händen jener Tommys, Amis und Russen klebt und welches zum Himmel aufschreit verlangt nach Bestrafung und Sühne der Täter! Nie wieder USA! Nie wieder England! Nie wieder Russland! Gegen den russischen, amerikanischen und englischen Militarismus und für eine friedlichere Welt!


Immer dieselben Ausflüchte..... :rolleyes:

Sefkuvar
26.04.2005, 21:51
Die Zahl lasse ich mal so stehen. Da gehe ich nicht jetzt drauf ein. Jedenfalls darf man sich für die Toten bei den Westalliierten bedanken die jene Versorgungstransporte in die Konzentrationslager wegbombten. Folge davon keine Nahrungslieferung, folge Nahrungsrationierung. Folge davon ist auch keine ausreichende Medizinische Versorgung mehr in den KLs, folge davon Krankheiten. Folge zusammen: Tote durch Unterernährung und Epidemien denen von deutscher Seite nicht Einhalt geboten werden konnte.
bzw nicht wollten. Krankheiten sind ja viel billiger als Gas



Und als der Tommy und Ami sowie der Russe in die Lager kamen fanden sie eben jenes jämmerliche Bild von den armen Menschen vor die wegen ihrer Bombardierungen litten. Die gesamte Schuld wurde dann natürlich auf die wehrlosen und vogelfreien Deutschen geschoben.
Zurecht



Ja, das Blut das vor allem an den Händen jener Tommys, Amis und Russen klebt und welches zum Himmel aufschreit verlangt nach Bestrafung und Sühne der Täter! Nie wieder USA! Nie wieder England! Nie wieder Russland! Gegen den russischen, amerikanischen und englischen Militarismus und für eine friedlichere Welt!
Sowas ähnliches soll Addi auch vor dem münchener Abkommen gesagt haben