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Vollständige Version anzeigen : Nietzsche Aphorismen zur Religion



Apotheos
03.03.2010, 05:59
Hier ein paar lesens- und nachdenkenswerte Aphorismen von Nietzsche, die mir sehr gefallen. Selbstverständlich nichts für zarte Christengemüter.


„Leute, welchen ihr tägliches Leben zu leer und eintönig vorkommt, werden leicht religiös: Dies ist begreiflich und verzeihlich, nur haben sie kein Recht, Religiosität von denen zu fordern, denen das tägliche Leben nicht leer und eintönig verfließt.“ MA I 115

„Ich kenne den Atheismus durchaus nicht als Ergebnis, noch weniger als Ereignis: Er versteht sich bei mir aus Instinkt. Ich bin zu neugierig, zu fragwürdig, zu übermütig, um mir eine faustgrobe Antwort gefallen zu lassen. Gott ist eine faustgrobe Antwort, eine Undelikatesse gegen uns Denker – im Grunde sogar bloß ein faustgrobes Verbot an uns: Ihr sollt nicht denken!“ Aus: EH, Warum ich so klug bin 1

„Erst das Christentum hat den Teufel an die Wand der Welt gemalt; erst das Christentum hat die Sünde in die Welt gebracht. Der Glaube an die Heilmittel, welche es dagegen anbot, ist nun allmählich bis in die tiefsten Wurzeln hinein erschüttert.: Aber immer noch besteht der Glaube an die Krankheit, welchen es gelehrt und verbreitet hat“ MA II, Der Wanderer und sein Schatten 78

„Das Christentum gab dem Eros Gift zu trinken – er starb zwar nicht daran, aber entartete, zum Laster“ JGB 168

„Wenn das Christentum mit seinen Sätzen vom rächenden Gotte, der allgemeinen Sündhaftigkeit, der Gnadenwahl und der Gefahr einer ewigen Verdammnis recht hätte, so wäre es ein Zeichen von Schwachsinn und Charakterlosigkeit, nicht Priester, Apostel oder Einsiedler zu werden und mit Furcht und Zittern einzig am eigenen Heile zu arbeiten; es wäre unsinnig, den ewigen Vorteil gegen die zeitliche Bequemlichkeit so aus dem Auge zu lassen. Vorausgesetzt, dass überhaupt geglaubt wird, so ist der Alltags-Christ eine erbärmliche Figur, ein Mensch, der wirklich nicht bis drei zählen kann und der übrigens, gerade wegen seiner geistigen Unzurechnungsfähigkeit, es nicht verdiente, so hart bestraft zu werden, als das Christentum ihm verheißt“ MA I 116

„Das Christentum hat das Äußere getan, um den Zirkel zu schließen, und schon den Zweifel für Sünde erklärt. Man soll ohne Vernunft, durch ein Wunder, in den Glauben hineingeworfen werden und nun in ihm wie im hellsten und unzweideutigsten Elemente schwimmen: Schon der Blick nach einem Festlande, schon der Gedanke, man sei vielleicht nicht zum Schwimmen allein da, schon die leise Regung unserer amphibischen Natur – ist Sünde! Man merke doch, dass damit die Begründung des Glaubens und alles Nachdenken über seine Herkunft ebenfalls schon als sündhaft ausgeschlossen sind. Man will Blindheit und Taumel und einen ewigen Gesang über den Wellen, in denen die Vernunft ertrunken ist!“ M 89

„Du willst von deiner Leidenschaft Abschied nehmen? Tue es, aber ohne Hass gegen sie! Sonst hast du eine zweite Leidenschaft. - Die Seele der Christen, die sich von der Sünde freigemacht hat, wird gewöhnlich hinterher durch den Hass gegen die Sünde ruiniert. Sieh die Gesichter der großen Christen an! Es sind die Gesichter von großen Hassern“ M 411

„Eine Art von Redlichkeit ist allen Religionsstifern und ihresgleichen fremd gewesen – sie haben nie sich aus ihren Erlebnissen eine Gewissenssache der Erkenntnis gemacht“ FW 319

Apotheos
03.03.2010, 06:11
„Das Christentum entstand, um das Herz zu erleichtern; aber jetzt muss es das Herz erst beschweren, um es nachher erleichtern zu können. Folglich wird es zugrunde gehen“ MA I 119

„Nicht das, was der heilige ist, sondern das, was er in den Augen der Nicht-Heiligen bedeutet, gibt ihm seinen welthistorischen Wert“ MA 1 143

„Diese ernsten, tüchtigen, rechtlichen, tief empfindenden Menschen, welche jetzt noch von Herzen Christen sind: Sie sind es sich schuldig, einmal auf längere Zeit versuchsweise ohne Christentum zu leben, sie sind es ihrem Glauben schuldig, einmal auf diese Art einen Aufenthalt in der Wüste zu nehmen – nur damit sie sich das Recht erwerben, in der Frage, ob das Christentum nötig sei, mitzureden. Einstweilen kleben sie an ihrer Scholle und läster von da aus die Welt jenseits der Scholle: Ja, sie sind böse und erbittert, wenn jemand zu verstehen gibt, dass jenseits der Scholle eben noch die ganze, ganze Welt liegt! Dass das Christentum, alles in allem, eben nur ein Winkel ist! Nein, euer Zeugnis wiegt nicht eher etwas, als bis ihr jahrelang ohne Christentum gelebt habt, mit einer ehrlichen Inbrunst danach, es im Gegenteile des Christentums auszuhalten: bis ihr weit, weit von ihm fortgewandert seid. Nicht wenn das Heimweh euch zurücktreibt, sondern das Urteil aufgrund einer strengen Vergleichung, so hat euer Heimkehren etwas zu bedeuten! - Die zukünftigen Menschen werden es einmal so mit allen Wertschätzungen der Vergangenheit machen; man muss sie freiwillig noch einmal durchleben, und ebenso ihr Gegenteil – um schließlich das Recht zu haben, sie durch das Sieb fallen zu lassen“ M 61

cajadeahorros
03.03.2010, 07:44
121. Es ist eine Feinheit, dass Gott griechisch lernte, als er Schriftsteller werden wollte - und daß er es nicht besser lernte.

Apotheos
03.03.2010, 08:50
Nietzsches Moralkritik ist gleichzeitig die Kritik der Philosophie. In seinem Denken radikalisiert sich der skeptische Ansatz zum metaphysischen und religiösen. Die absolute Möglichkeit einer metaphysischen Welt sei zwar nicht ausgeschlossen, aber sie gehe uns auch nichts an. Er betont, dass wir die Welt notwendigerweise perspektivisch wahrnehmen und auslegen. So würdigt Nietzsche die antiken Skeptiker, als die einzig „anständigen Philosophen“ und äußert grundsätzliche Vorbehalte gegen jede Art von philosophischem System. In seinen Augen sei es unredlich, die Welt in ein Denksystem einzupassen. [ „der Wille zum System ist ein Mangel an Rechtschaffenheit“ ]

umananda
03.03.2010, 10:29
Nietzsche war in der Tat ein scharfer Kritiker des Christentums und seiner Institutionen. Aber er war auch ein genialer Verächter des Sozialismus. Und darin war er nahezu ein kluger Kopf, der diesem verkrampften Streben nach Gerechtigkeit (dieser totalitären Ideologie) eine Abfuhr erteilte.

Ich zitiere aus "Menschliches, Allzumenschliches" *

Der Sozialismus ist der phantastische jüngere Bruder des fast abgelebten Despotismus, den er beerben will; seine Bestrebungen sind also im tiefsten Verstande reactionär. Denn er begehrt eine Fülle der Staatsgewalt, wie sie nur je der Despotismus gehabt hat, ja er überbietet alles Vergangene dadurch, dass er die förmliche Vernichtung des Individuums anstrebt: als welches ihm wie ein unberechtigter Luxus der Natur vorkommt und durch ihn in ein zweckmäßiges Organ des Gemeinwesens umgebessert werden soll. Seiner Verwandtschaft wegen erscheint er immer in der Nähe aller excessiven Machtentfaltungen, wie der alte typische Sozialist Plato am Hofe des sicilischen Tyrannen; er wünscht (und befördert unter Umständen) den cäsarischen Gewaltstaat dieses Jahrhunderts, weil er, wie gesagt, sein Erbe werden möchte. Aber selbst diese Erbschaft würde für seine Zwecke nicht ausreichen, er braucht die allerunterthänigste Niederwerfung aller Bürger vor dem unbedingten Staate, wie niemals etwas Gleiches existiert hat; und da er nicht einmal auf die alte religiöse Pietät für den Staat mehr rechnen darf, vielmehr an deren Beseitigung unwillkürlich fortwährend arbeiten muss, nämlich weil er an der Beseitigung aller bestehenden Staaten arbeitet, so kann er sich nur auf kurze Zeiten, durch den äußersten Terrorismus, hie und da einmal auf Existenz Hoffnung machen. Deshalb bereitet er sich im Stillen zu Schreckensherrschaften vor und treibt den halb gebildeten Massen das Wort "Gerechtigkeit" wie einen Nagel in den Kopf, um sie ihres Verstandes völlig zu berauben (nachdem dieser Verstand schon durch die Halbbildung sehr gelitten hat) und ihnen für das böse Spiel, das sie spielen sollen, ein gutes Gewissen zu schaffen.*

Ende des Zitats.

Du bewegst dich auf sehr dünnem Eis, wenn du dich als gläubiger Marxist auf Friedrich Nietzsche berufen willst. Ganz gleich welche Ideologie sich auf Nietzsche berufen möchte, ob Marxisten oder Nationalsozialisten, sie werden am freien Geist Nietzsches immer Schiffbruch erleiden. Deshalb liebe ich auch diesen letzten großen Denker ... den die Deutschen hervorgebracht haben.

Servus umananda

Apotheos
03.03.2010, 10:38
Ich erinnere daran, dass es in diesem Thread um Religion geht und nicht um Sozialismus. Dass Nietzsche alles andere als ein Sozialist oder Humanist war, ist mir schon klar. Warum ich mich mit ihm beschäftige und was ich an ihm gut finde bleibt ja mir überlassen. Und das heißt auch nicht, dass ich unkritisch seine gesamte Weltanschauung übernehme. Keinem werde ich den gefallen machen hier über Sozialismus zu diskutieren. Wäre auch gut, wenn andere User meiner bitte nachkommen könnten, möglichst jede Form von Polemik zu unterlassen.

umananda
03.03.2010, 10:46
Ich erinnere daran, dass es in diesem Thread um Religion geht und nicht um Sozialismus. Dass Nietzsche alles andere als ein Sozialist oder Humanist war, ist mir schon klar. Warum ich mich mit ihm beschäftige und was ich an ihm gut finde bleibt ja mir überlassen. Und das heißt auch nicht, dass ich unkritisch seine gesamte Weltanschauung übernehme. Keinem werde ich den gefallen machen hier über Sozialismus zu diskutieren. Wäre auch gut, wenn andere User meiner bitte nachkommen könnten, möglichst jede Form von Polemik zu unterlassen.

Weiche nicht aus ... du berufst dich auf einen Denker, den du nicht verstanden hast. Du bist hier mit einem nahezu religiösen Eifer, der einem fanatischen Missionaren in nichts nachsteht, damit beschäftigt, einen "ideologischen SCHEITERHAUFEN zu errichten und willst nun auch noch einen Friedrich Nietzsche aus dem Zusammenhang reißen. Nein, du kannst Nietzsche nicht auf ein paar Aphorismen reduzieren, das lasse ich nicht zu. Denn das hat er nicht verdient.

Du musst mit umananda jeder Zeit rechnen ... mit Kalendersprüchen wirst du hier nicht bestehen können. Denke an das hohe Ross ... auf dem ich nicht sitze, sondern von anderen dort hingesetzt werde.

Polemik, mein lieber Apotheos, betreibst du hier ganz alleine. Und das noch nicht einmal überzeugend.

Servus umananda

cajadeahorros
03.03.2010, 10:52
Ich erinnere daran, dass es in diesem Thread um Religion geht und nicht um Sozialismus. Dass Nietzsche alles andere als ein Sozialist oder Humanist war, ist mir schon klar. Warum ich mich mit ihm beschäftige und was ich an ihm gut finde bleibt ja mir überlassen. Und das heißt auch nicht, dass ich unkritisch seine gesamte Weltanschauung übernehme. Keinem werde ich den gefallen machen hier über Sozialismus zu diskutieren. Wäre auch gut, wenn andere User meiner bitte nachkommen könnten, möglichst jede Form von Polemik zu unterlassen.

Es ist ihr halt ein innerer Zwang ihre eigenen geistigen Defizite sofort auch anderen anzudichten, daher kommt sofort das auch von anderen Usern bekannte "gläubiger Marxist".

RDX
03.03.2010, 11:11
http://markelikalderon.com/wp-content/uploads/2008/03/n.jpg

Nietzsche halte ich für den größten Philosophen der Neuzeit.

Obwohl sich Nietzsche selbst als Antiphilosophen bezeichnete.

Kein vergeblicher Versuch wie von Kant Philosophie mit mathematischen Methoden betreiben zu wollen und auch keine irreführenden Schachtelsätze wie bei Schopenhauer.

Nietsche hat, wie er selbst sagte, mit dem Hammer philosophiert.

Und Hammerschläge sind nunmal kurz, knapp, treffend und wuchtig.

Aber in einem irrte Nietzsche: Gott ist nicht tot.

Gott existiert solange, wie es Menschen gibt, die an ihn glauben.

Das 20. Jahrhundert war zwar, wie von Nietzsche prophezeit, das Jahrhundert des Nihilismus und des Rückfalls in die Barbarei, aber dennoch lebt Gott weiter.

umananda
03.03.2010, 11:15
Aber in einem irrte Nietzsche: Gott ist nicht tot.



Auch dieser Satz ist aus dem Zusammenhang gerissen worden und geistert seitdem als Kalenderspruch wie die Peitsche und das Weib durch die Köpfe jener, die Nietzsche nicht gelesen haben.

Servus umananda

twoxego
03.03.2010, 11:29
man sollte manchen leuten diese lektüre entweder ganz verbieten oder sie wenigstens zwingen, dann auch alles zu lesen.


" Den Menschen zu lieben um Gottes Willen - das war bis jetzt das vornehmste und entlegenste Gefühl, das unter Menschen erreicht worden ist."


es machte diesen mann gearde so besonders, dass bei ihm zu jeder aussage so gut wie immer auch das genaue gegenteil zu finden ist. betonköpfe jeglicher couleur sollten besser einen grossen bogen um ihn machen. er wird ihnen immer auf den kopf fallen.









.

RDX
03.03.2010, 11:47
Auch dieser Satz ist aus dem Zusammenhang gerissen worden und geistert seitdem als Kalenderspruch wie die Peitsche und das Weib durch die Köpfe jener, die Nietzsche nicht gelesen haben.

Servus umananda


http://de.wikipedia.org/wiki/Nietzsche


Die bedeutendste und meistbeachtete Stelle zu diesem Thema ist der Aphorismus 125 aus der Fröhlichen Wissenschaft mit dem Titel „Der tolle Mensch“. Der stilistisch dichte Aphorismus enthält Anspielungen auf klassische Werke der Philosophie und Tragödie. Dieser Text lässt den Tod Gottes als bedrohliches Ereignis erscheinen. Dem Sprecher darin graut vor der Schreckensvision, dass die zivilisierte Welt ihr bisheriges geistiges Fundament weitgehend zerstört hat:
„Wohin ist Gott? rief er, ich will es euch sagen! Wir haben ihn getötet, – ihr und ich! Wir alle sind seine Mörder! Aber wie haben wir dies gemacht? Wie vermochten wir das Meer auszutrinken? Wer gab uns den Schwamm, um den ganzen Horizont wegzuwischen? Was taten wir, als wir diese Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun? Wohin bewegen wir uns? Fort von allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts, seitwärts, vorwärts, nach allen Seiten? Gibt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht wie durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht? […] Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder?“

Apotheos
03.03.2010, 12:07
Du bewegst dich auf sehr dünnem Eis, wenn du dich als gläubiger Marxist auf Friedrich Nietzsche berufen willst. Ganz gleich welche Ideologie sich auf Nietzsche berufen möchte, ob Marxisten oder Nationalsozialisten, sie werden am freien Geist Nietzsches immer Schiffbruch erleiden. Deshalb liebe ich auch diesen letzten großen Denker ... den die Deutschen hervorgebracht haben.

Servus umananda

Ich weiß wirklich nicht, was dich dazu verleitet, solche Beiträge hier hineinzuquetschen. Nirgendwo habe ich Nietzsche „marxistisch umgedeutet“ und ich sehe auch keinen Grund dazu. Was der Zweck dieses Threads ist, steht oben im Eingangsbeitrag. Weshalb es mir als Marxist nicht zustünde Nietzsche zu lesen oder weshalb das ein Widerspruch sein sollte, ist mir nicht klar. Mein Weltbild ist nicht abgeschlossen und ich kann Nietzsche das ein oder andere abgewinnen, auch ohne ins unkritische zu verfallen.

RDX
03.03.2010, 12:13
Auch dieser Satz ist aus dem Zusammenhang gerissen worden und geistert seitdem als Kalenderspruch wie die Peitsche und das Weib durch die Köpfe jener, die Nietzsche nicht gelesen haben.

Servus umananda

Die Aussage ," Alles , was schwach ist , muss weggehämmert werden", stammt meines Wissens nach allerdings von Hitler und nicht von Nietzsche.

Kann sein, dass ich mich irre , aber ich meine nicht.

twoxego
03.03.2010, 12:45
das stammt aus des Adolfs "Über die Jugenderziehung".

"Meine Moral ist hart bla blub....."

RDX
03.03.2010, 12:58
das stammt aus des Adolfs "Über die Jugenderziehung".

"Meine Moral ist hart bla blub....."

Das habe ich beim Googlen auch nur gefunden.

Aber gerade dieser Aussage wird neben der "Peitsche" am meisten Nietzsche zugeschrieben.

Nietsche hasste zwar alles Schwache, aber am meisten seine eigene psychische und physische Schwäche.

So habe ich Nietzsche auch noch selbst in Erinnerung.

Erik der Rote
03.03.2010, 13:23
man sollte sich nicht gerade Nietzsche als Vorbild nehmen wenn man selbst in moralischen gut Böse Schematas gefangen ist

Nietzsche stellt zu allem seine Diagnose aus und er meint im Gegensatz zu unseren klinken Kleinbürgern hier keine seine Aussagen im moralischen Sinne verstanden

das heißt Nietzsche stellt Diagnosen seiner Gegenwart und dies amoralisch d.h. alles hat seine zwei Seiten

er bejubelt den Untergang des sichtbaren Christentums nicht er stellt ihn nur fest und aufzuzeigen das die Menschen auch noch das große im Christentum das heldische den Übermenschen verlieren (der Mensch der wusste das es keinen Gott gab und sich selbst opferte) und dann nur noch das niedrige Christentum leben den neidischen dümmlichen Sozialismus

das heißt der letzte Mensch ist bei Nietzsche ein innerweltlicher Wurm ohne Erlösungshoffnung der sich nur noch an solchen neidischen Kleinigkeiten ergözt - innerweltlicher seichter Platonismus fürs Volk

man kann also nur lachen wenn hier Linke Kleinbürger in ihrem moralischen gut / böse Schema (was ihnen das Chrsitentum beigebracht hat) jubeln wenn Nietzsche irgendwas zu dem Christentum damals diagnostiziert und nicht sehen das eigentlich sie gemeint sind !

Sozialismus Herdenmoral für die Dümmsten !

Knudud_Knudsen
03.03.2010, 13:31
............... sie werden am freien Geist Nietzsches immer Schiffbruch erleiden.
Servus umananda


ein freier Geist lässt sich kein Etikett vor die Stirn heften..und sucht auch keine Kuschelecke in einer dogmatischen Gruppierung...
ein freier Geist ist nur seinem Denken verpflichtet..und hasst jede Art von Unfreiheit..denn das lähmt seine unersättliche Neugier...

Ja Nietzsche war ein freier Geist und ist,in letzter Konsequenz den "Eintütungsversuchen" durch die ideologischen Maschen geschlüpft..

Knud

RDX
03.03.2010, 13:44
ein freier Geist lässt sich kein Etikett vor die Stirn heften..und sucht auch keine Kuschelecke in einer dogmatischen Gruppierung...
ein freier Geist ist nur seinem Denken verpflichtet..und hasst jede Art von Unfreiheit..denn das lähmt seine unersättliche Neugier...

Ja Nietzsche war ein freier Geist und ist,in letzter Konsequenz den "Eintütungsversuchen" durch die ideologischen Maschen geschlüpft..

Knud

Gerade weil Nietzsche alle Regeln, Ideologien, Religionen, Moralismen angriff und über den Haufen warf, kann sich jeder Ideologe bei Nietzsche bedienen.

Für die Einen ist er der Antichrist für andere ein Antissozialist- damit auch automatisch ein Nazigegner- und für andere ist er der Begründer des Nihilismus, des Werteverfalls..........

Jeder kann sich bei Nietzsche bedienen und wird schon finden, was er sucht.

mabac
03.03.2010, 14:01
Nietzsche war in der Tat ein scharfer Kritiker des Christentums und seiner Institutionen. Aber er war auch ein genialer Verächter des Sozialismus. Und darin war er nahezu ein kluger Kopf, der diesem verkrampften Streben nach Gerechtigkeit (dieser totalitären Ideologie) eine Abfuhr erteilte.


Nun, da hob sich Nietzsche von vielen seiner Zeitgenossen ab.

Ich erinnere nur an den Kameraden, bzw. Genossen von Marx und Engels, der später dem Zionismus auf die "Rassen"sprünge half und die sozialistische Stossrichtung vorgab.


Für die spätere Theoriebildung von Karl Marx und Friedrich Engels spielte das von ihm entwickelte Verständnis von Vergesellschaftung eine zentrale Rolle. Mit Karl Marx verbanden ihn seine Tätigkeiten für die Rheinische Zeitung und die zeitweise gemeinsame Arbeit an Die deutsche Ideologie. Es war Hess, der 1842 Friedrich Engels „und seinem Kreise den Kommunismus als die notwendige Weiterentwicklung der junghegelschen Doktrin plausibel machte“.[1] In seinen jungen Jahren war er der Hauptvertreter des „Wahren Sozialismus“, einer Variante des utopischen Sozialismus der sich philosophisch an Ludwig Feuerbach anlehnte. Später, nachdem er Karl Marx und dessen Werke kennen gelernt hatte, legte er seinen Lehren eine wissenschaftliche determinierte Betrachtungsweise zugrunde.
http://de.wikipedia.org/wiki/Moses_Hess

Apotheos
03.03.2010, 14:04
Sozialismus steht hier nicht zur Debatte.

Knudud_Knudsen
03.03.2010, 14:11
Gerade weil Nietzsche alle Regeln, Idologien, Religionen, Moralismen angriff und über den Haufen warf, kann sich jede Ideologe bei Nietzsche bedienen.

Für die Einen ist er der Antichrist für andere ein Antissozialist- damit auch automatisch ein Nazigegner- und für andere ist er der Begründer des Nihilismus, des Werteverfalls..........

Jeder kann sich bei Nietzsche bedienen und wird schon finden, was er sucht.


...und diese Leute finden nur eines nicht..die Erkenntnis,dass er ein freier Geist war..denn das scheuen Dogmatiker eh wie der berühmte Teufel das Weihwasser..

Knud

Knudud_Knudsen
03.03.2010, 14:13
Sozialismus steht hier nicht zur Debatte.


...warum nicht??? Ist es doch auch eine von den vielen dogmatischen Schachteln,nur rot..

Knud

Apotheos
03.03.2010, 14:15
...warum nicht??? Ist es doch auch eine von den vielen dogmatischen Schachteln,nur rot..

Knud

Öffne einen Thread, wenn du ernsthaft darüber diskutieren willst. Der Titel hat jedenfalls, was eigentlich offensichtlich sein sollte, nichts mit Sozialismus zu tun.

mabac
03.03.2010, 14:42
Öffne einen Thread, wenn du ernsthaft darüber diskutieren willst. Der Titel hat jedenfalls, was eigentlich offensichtlich sein sollte, nichts mit Sozialismus zu tun.

Oh, doch! Der Sozialismus ist, als Tschandala - Kult, durchaus der christlichen Religion gleichzusetzen.


In der Lehre des Sozialismus versteckt sich schlecht ein »Wille zur Verneinung des Lebens«: es müssen mißratene Menschen oder Rassen sein, welche eine solche Lehre ausdenken.
http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietzsche,+Friedrich/Aus+dem+Nachla%C3%9F+der+Achtzigerjahre/%5B10%5D

Erik der Rote
03.03.2010, 15:05
Sozialismus steht hier nicht zur Debatte.

Im Christentum sieht Nietzsche die Wiege des Sozialismus, den er Herdentier-Moral nennt.(wiki)

Wer Christentum und Nietzsche sagt kann vom Sozialismus nicht schweigen. die moralisch höchste Form der Christentumsmoral. diese entwickelt sich aus dem Chrstentum erkennt das diese böse / und schlecht ist wickelt es ab und übrig bleibt dieser Gutmenschensozialismus der die Gehirne der letzten Menschen vernebelt, weil sie zu allem Großen unfähig geworden sind einfach neidische Herdentiere !

mabac
03.03.2010, 15:10
Im Christentum sieht Nietzsche die Wiege des Sozialismus, den er Herdentier-Moral nennt.(wiki)

Wer Christentum und Nietzsche sagt kann vom Sozialismus nicht schweigen. die moralisch höchste Form der Christentumsmoral. diese entwickelt sich aus dem Chrstentum erkennt das diese böse / und schlecht ist wickelt es ab und übrig bleibt dieser Gutmenschensozialismus der die Gehirne der letzten Menschen vernebelt, weil sie zu allem Großen unfähig geworden sind einfach neidische Herdentiere !

Soengler, als Nietzeaner, hat sich dazu ausgedrückt:


In Afrika ist es der christliche Missionar, vor allem der englische Methodist, der in aller Unschuld – mit seiner Lehre von der Gleichheit aller Menschen vor Gott und der Sünde des Reichseins – den Boden pflügt, auf dem der bolschewistische Sendbote sät und erntet.

http://www.zeno.org/Philosophie/M/Spengler,+Oswald/Jahre+der+Entscheidung/Die+farbige+Weltrevolution/19.+Tatsache+der+zwei+Revolutionen%3A+Klassenkampf +und+Rassenkampf

twoxego
03.03.2010, 15:11
und erneut wird nur gesucht, was einem gerade passt.

"Alle Moral in Europa ist heute Herdentier-Moral.


Nietzsche benutze den ausdruck "herde", " herdentier" und verschiedenene davon abgeleitete begriffe recht häufig und schlicht als synonym für volk, pöbel, masse und verwandtes.
er belegte mit dem gleichen ausdruck auch nationalisten, antisemiten und andere, die ihm zuwider waren.

sich selbst sah er als ausserhalb der herde beheimatet an.

"Ursprünglich Herde und Herden-Instinkt; das Selbst als Ausnahme, Unsinn, Wahnsinn von der Herde empfunden."
Tautenburger Aufzeichnungen für Lou von Salomé. Juli - August 1882

und

"Sich einordnen, leben wie der "gemeine Mann" lebt, gut und recht halten, was er recht hält: das ist die Unterwerfung unter den Herdeninstinkt.
Man muß seinen Muth und seine Strenge so weit treiben, eine solche Unterwerfung wie eine Scham zu empfinden."
Umwertungsheft 107; 1888

(http://www.friedrichnietzsche.de/?REM_sessid=3e567b1f62ba53b3db09962843e312fe&action=12&REM_werkefnr=666&REM_wcap=16686)

Apotheos
04.03.2010, 05:42
Auch die Seele muss ihre bestimmten Kloaken haben, wohin sie ihren Unrath abfliessen lässt: dazu dienen Personen, Verhältnisse, Stände oder das Vaterland oder die Welt oder endlich - für die ganz Hoffährtigen (ich meine unsere lieben modernen "Pessimisten") - der liebe Gott. (S. 574)

Morgenröthe (Band 3)

Heute, wo wir in die umgekehrte Bewegung eingetreten sind, wo wir Immoralisten zumal mit aller Kraft den Schuldbegriff und den Strafbegriff aus der Welt wieder herauszunehmen und Psychologie, Geschichte, Natur, die gesellschaftlichen Institutionen und Sanktionen von ihnen zu reinigen suchen, giebt es in unseren Augen keine radikalere Gegnerschaft als die der Theologen, welche fortfahren, mit dem Begriff der "sittlichen Weltordnung" die Unschuld des Werdens durch "Strafe" und "Schuld" zu durchseuchen. Das Christenthum ist eine Metaphysik des Henkers... (S. 69)

Das verstand die Kirche: sie verdarb den Menschen, sie schwächte ihn, - aber sie nahm in Anspruch, ihn "verbessert" zu haben... (S. 99)

Das Christenthum [...] war bisher das grösste Unglück der Menschheit. (S. 149)

Der Antichrist (Band 6)

Gawen
04.03.2010, 07:34
Öffne einen Thread, wenn du ernsthaft darüber diskutieren willst. Der Titel hat jedenfalls, was eigentlich offensichtlich sein sollte, nichts mit Sozialismus zu tun.

Der Sozialismus ist auch nur eine abrahamitisch-pantheistische Nachfolgereligion des Christentums, "Gott ist die Masse (der Arbeiter)"...

Apotheos
04.03.2010, 07:46
Der Sozialismus ist auch nur eine abrahamitisch-pantheistische Nachfolgereligion des Christentums, "Gott ist die Masse (der Arbeiter)"...

Die „reale Jesuslehre“, also das vorkonstantinische Christentum, aber auch diverse Christen in nachkonstantinischer Zeit, vertraten durchaus Positionen, die man in bestimmten Punkten als sozialistisch bezeichnen kann. Allerdings waren das Ausnahmen, die Kirche war alles andere als erfreut, über sozialistische Ideen, wenn man es genau betrachtet.

Der englische Katholik und Humanist Thomas Mores nahm mit seiner utopischen Schrift „Utopia“, die Vision einer gerechten, zukünftigen Idealgesellschaft vorweg. Seine radikale Ablehnung des Geldverkehrs und die gerechte Verteilung des Besitzes entsprechen den Theorien, welche 300 Jahre später von Frühsozialisten wie Robert Owen und William Godwin neu formuliert wurden.

Jedoch ist zu sehen, dass in Entwicklung der Aufklärung und Verwissenschaftlichung des Sozialismus, dieser selbst bei Marx radikal-religionskritische Ausmaße annahm [ „Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik“ K.M. ] oder wie man bei Feuerbach erkennt.

Nietzsche lehnte den Sozialismus als „christlich“ ab, nicht weil er „christlich“ - jedenfalls nicht im modernen christlich-kirchlichen Sinne - war [ es sei gesagt: Jesus hätte daran sicher gefallen gefunden ], sondern weil Nietzsches Denken sich gegen die Aufklärung u. Französische Revolution richtete, damit gegen fortschrittliche Philosophie eine reaktionäre Haltung einnahm.

umananda
07.03.2010, 02:56
Friedrich Nietzsches abgekühltes Verhältnis zu Richard Wagner und seinem Singspiel betraf im Grunde nicht seine Musik, sondern ausschließlich dem Transport seiner unausgegorenen Botschaft der übernommenen Texte.

Ein Leben ... "welches das Ja nicht vom Nein zu trennen weiß" behält selten recht. So mancher nörgelnde Geist kommt mir vor, als gehöre er zu den Schlechtweggekommenen, die ständig ihr Wehklagen mit allgemeiner Menschenliebe verwechseln.

"Wie wird man stärker? Sich langsam entscheiden; und zäh festhalten an dem, was man entschieden hat. Alles andere folgt."
Aber leider ist es umgekehrt. Die meisten Menschen entscheiden sich zu schnell und halten trotzdem fest an ihrer Entscheidung. So etwas nennt man auch Borniertheit oder schlicht und einfach Ideologie. *

Keine Zeit hat der nachfolgenden etwas voraus. *

Aber diese einfache und simple Tatsache begreifen nur ganz wenige Menschen. Solche Menschen nennt man übrigens GENIAL. Einer von ihnen hieß Friedrich Nietzsche.*

Meine Genialität besteht letztendlich nur darin, dass ich mir die Arbeit auferlegt habe, Friedrich Nietzsches Hinterlassenschaft zu lesen. Und nicht nur einmal, sondern immer wieder.****

Servus umananda*

*
post skriptum

... aus dem Nachtleben aufgetaucht ... nun verschwindet das umananda auch ganz schnell ins Bett. Shalom