Felix Krull
15.02.2010, 17:03
Preis der deutschen Filmkritik für «Salami Aleikum»
15.02.2010
Mainz/Berlin (dpa) - Die Liebeskomödie «Salami Aleikum» ist mit dem Preis der deutschen Filmkritik für den besten Debütfilm 2009 ausgezeichnet worden. Das teilte das ZDF zur Verleihung am Montagabend bei der Berlinale mit. Der Fernsehsender ist Koproduzent des Films von Ali Samadi Ahadi. Die undotierte Auszeichnung wird vom Verband der deutschen Filmkritik für die besten deutschen Produktionen vergeben, die in den Kinos zu sehen waren. Ein Sendetermin im ZDF steht noch nicht fest.
Quelle (http://www.bild.de/BILD/regional/berlin/dpa/2010/02/15/preis-der-deutschen-filmkritik-fuer-salami.html)
Worum gehts in dem preisgekrönten Filmchen? Der SPIEGEL erklärt es seinem Nazi-Publikum:
Multikulti-Satire "Salami Aleikum"
24.07.2009
Ossis und Orient
Was für ein Clash der Kulturen: In Ali Samadi Ahadis Kinokomödie "Salami Aleikum" prallen der Okzident und Orient in ostdeutscher Trümmerlandschaft aufeinander. Eine zärtliche Groteske über Frikadellenfresser, vegetarische Schlachter und andere Hanswürste.
Parallelgesellschaft nennt man das wohl: Mitten in Deutschland gibt es eine Gruppe von Menschen, die sich standhaft unseren westlichen Werten verweigert. Man spricht eine eigene Sprache, isst für unsere Verhältnisse ungenießbares Zeugs und will ein Gesellschaftssystem wiedererrichten, das von der Geschichte doch schon längst ad acta gelegt wurde.
Die Rede ist vom ostdeutschen Kaff Oberniederwalde, dessen Bevölkerung sich zurücksehnt nach jenen Zeiten, da die ortseigene VEB-Hemdenfabrik sämtliche damaligen Brüderstaaten belieferte. So richtig angekommen in der Bundesrepublik ist man hier in den letzten 20 Jahren nicht; für jeden Integrationsbeauftragten muss diese Insel einer fremden archaischen Kultur eine Horrorvision darstellen. Einen Einbürgerungstest, so viel steht fest, würden die Ex-VEBler aus Oberniederwalde nicht bestehen.
Der aufgeklärte muslimische Migrant aus dem bundesrepublikanischen Westen meidet diese Gegend jedenfalls wie ein teutonisches Jagdfest samt Wildschweinbraten. Muss er sich aber doch mal in diese uneinladende Region aufmachen, packt er sich für eventuelle Übergriffe der Steinzeitossis einen Baseballschläger in den Kofferraum - so wie das iranischstämmige Ehepaar Taheri aus Köln, bei dem sich "7000 Jahre persische Hochkultur" (Zitat Herr Taheri) mit 25 Jahren rheinischem Pragmatismus verbindet. Als sie in Oberniederwalde anrollen und ostdeutsche Ureinwohner Unverständliches schreiend zu ihrem Auto springen, verriegeln sie vorsorglich die Türen. "Sind wir hier schon in Polen?" fragt erschrocken der Ehemann. [...]
Deutschland ist ja nicht gerade gesegnet mit wirklich funktionierenden Multikulti-Satiren. Oft hindert falsche Political Correctness die Macher vor wirklich guten Pointen, und ebenso oft werden lasche Witzchen nur dazu missbraucht, alte Ressentiments zu befeuern. Mit "Salami Aleikum" verhält es sich nun aber zum Glück wie mit der vielfach preisgekrönten Fernsehserie "Türkisch für Anfänger", dem einzigen wirklich geglückten deutschen Entwurf in Sachen Ethno-Comedy: Nach Art des "Türkisch für Anfänger"-Schöpfers Bora Dagtekin bläst auch Regisseur und Autor Ahadi die kulturellen Stereotypen auf wie bunte Seifenblasen - und lässt sie schließlich lustvoll platzen.[...]
Quelle (http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,637887,00.html)
Bestimmt ein absoluter Schenkelklopfer.
15.02.2010
Mainz/Berlin (dpa) - Die Liebeskomödie «Salami Aleikum» ist mit dem Preis der deutschen Filmkritik für den besten Debütfilm 2009 ausgezeichnet worden. Das teilte das ZDF zur Verleihung am Montagabend bei der Berlinale mit. Der Fernsehsender ist Koproduzent des Films von Ali Samadi Ahadi. Die undotierte Auszeichnung wird vom Verband der deutschen Filmkritik für die besten deutschen Produktionen vergeben, die in den Kinos zu sehen waren. Ein Sendetermin im ZDF steht noch nicht fest.
Quelle (http://www.bild.de/BILD/regional/berlin/dpa/2010/02/15/preis-der-deutschen-filmkritik-fuer-salami.html)
Worum gehts in dem preisgekrönten Filmchen? Der SPIEGEL erklärt es seinem Nazi-Publikum:
Multikulti-Satire "Salami Aleikum"
24.07.2009
Ossis und Orient
Was für ein Clash der Kulturen: In Ali Samadi Ahadis Kinokomödie "Salami Aleikum" prallen der Okzident und Orient in ostdeutscher Trümmerlandschaft aufeinander. Eine zärtliche Groteske über Frikadellenfresser, vegetarische Schlachter und andere Hanswürste.
Parallelgesellschaft nennt man das wohl: Mitten in Deutschland gibt es eine Gruppe von Menschen, die sich standhaft unseren westlichen Werten verweigert. Man spricht eine eigene Sprache, isst für unsere Verhältnisse ungenießbares Zeugs und will ein Gesellschaftssystem wiedererrichten, das von der Geschichte doch schon längst ad acta gelegt wurde.
Die Rede ist vom ostdeutschen Kaff Oberniederwalde, dessen Bevölkerung sich zurücksehnt nach jenen Zeiten, da die ortseigene VEB-Hemdenfabrik sämtliche damaligen Brüderstaaten belieferte. So richtig angekommen in der Bundesrepublik ist man hier in den letzten 20 Jahren nicht; für jeden Integrationsbeauftragten muss diese Insel einer fremden archaischen Kultur eine Horrorvision darstellen. Einen Einbürgerungstest, so viel steht fest, würden die Ex-VEBler aus Oberniederwalde nicht bestehen.
Der aufgeklärte muslimische Migrant aus dem bundesrepublikanischen Westen meidet diese Gegend jedenfalls wie ein teutonisches Jagdfest samt Wildschweinbraten. Muss er sich aber doch mal in diese uneinladende Region aufmachen, packt er sich für eventuelle Übergriffe der Steinzeitossis einen Baseballschläger in den Kofferraum - so wie das iranischstämmige Ehepaar Taheri aus Köln, bei dem sich "7000 Jahre persische Hochkultur" (Zitat Herr Taheri) mit 25 Jahren rheinischem Pragmatismus verbindet. Als sie in Oberniederwalde anrollen und ostdeutsche Ureinwohner Unverständliches schreiend zu ihrem Auto springen, verriegeln sie vorsorglich die Türen. "Sind wir hier schon in Polen?" fragt erschrocken der Ehemann. [...]
Deutschland ist ja nicht gerade gesegnet mit wirklich funktionierenden Multikulti-Satiren. Oft hindert falsche Political Correctness die Macher vor wirklich guten Pointen, und ebenso oft werden lasche Witzchen nur dazu missbraucht, alte Ressentiments zu befeuern. Mit "Salami Aleikum" verhält es sich nun aber zum Glück wie mit der vielfach preisgekrönten Fernsehserie "Türkisch für Anfänger", dem einzigen wirklich geglückten deutschen Entwurf in Sachen Ethno-Comedy: Nach Art des "Türkisch für Anfänger"-Schöpfers Bora Dagtekin bläst auch Regisseur und Autor Ahadi die kulturellen Stereotypen auf wie bunte Seifenblasen - und lässt sie schließlich lustvoll platzen.[...]
Quelle (http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,637887,00.html)
Bestimmt ein absoluter Schenkelklopfer.