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Vollständige Version anzeigen : Liebesgrüsse aus der Tiefe!



Grotzenbauer
12.02.2010, 16:34
Ein frisch verliebter Tintenfisch, schrieb täglich Liebesbriefe. Die schickt er per Kabeljau, hinunter in die Tiefe.

Sein Schwarm war eine Mantafrau mit Tiefseegrünen Rücken. Bei dessen Anblick spürte er ein heimliches Entzücken. Er schrieb bis seine Arme lahmen. Sie lies sich nicht erweichen. Doch heute noch auf keinen Fall, wortlos die Segel streichen.

Als seine Tinte war verbraucht, griff er zum Handycase und schicke dem geliebten Weib ein Krakengeiles SMS...:no_no::hihi:

Alfred Tetzlaff
12.02.2010, 19:03
Ein Hering und eine Makrele
war'n ein Herz sowohl als auch Seele.
Er schwamm mit ihr durch die Kanäle
auf da der Makrele nichts fehle.

Sie kamen ins offn'ne Gewässer,
da wurde der Hering schon kesser.
Er sprach "Sei mein Weib, da wär besser!"
Sie sprach: "Ach du süßer Erpresser".

So wurde die Ehe geschlossen.
Sie haben das Leben genossen.
Er küsste ihr ganz unverdrossen
die Kiemen, das Maul und die Flossen.

So flitterten sie in den Wogen
und als ein paar Wochen verflogen,
da wurde ihr so seltsam im Rogen,
sie hat keine Miene verzogen.

Was nutzt es, dass ich es verhehle:
Sie wurde nun bald Mamakrele.
Doch er sprach: "Eh ich mich drum quäle,
erlaubt mir, dass ich mich empfehle."

Sie senkte gekränkt ihre Lieder
und blickte empört auf ihn nieder.
"Ihr Mannsleut' seid herzlose Brüder!
Im Fischgericht sehn wir uns wieder."

Der Schuft wurd' geschnappt in den Fjorden,
dort fängt man den Hering in Horden.
Makrelchen ist irg'ndwo im Norden
schön goldgelb geräuchert worden.

Ein Wiederseh'n gabs, wenns auch spat war:
im Fischgeschäft, das delikat war,
erkannt' sie ihn, weil sie auf Draht war,
obwohl er schon Heringssalat war.

Gruß
Alfred

Vaddi
12.02.2010, 22:22
Naja, ein bissl passt das ja auch...

DIE DEMOKRATISCHE SEEFAHRT -oder-
DAS DEMOKRATISCHE ABSAUFEN


In Seenot kam auf hoher See, im Sturm das Dampfschiff Liberté.
Der Kapitän in großen Eilen, hub an, Befehle zu erteilen.
Da rief der Steuermann emphatisch: Mein Herr, das ist nicht demokratisch!!
Der Kapitän, auf diesen Ton, bat alles Volk in den Saloon,
wobei das Schiff schon ziemlich schief und schlingernd durch die Wellen lief.
Verehrte Passagiere, rief er, der Kahn liegt schief und immer schiefer
und sackt bald zu den Fischen ab. Wählt Leute, einen Krisenstab!
Man wählte in geheimer Wahl, die Männer, sieben an der Zahl.
Doch gab es alsbald ein Geschrei: Es sei ja keine Frau dabei!!
Man sei doch emanzipiziert. Es ward darauf die Wahl "kassiert",
wobei das Schiff bedenklich schief und schlingernd durch die Wellen lief.
Die Stimmen wurden dann gezählt, ein neuer Krisenstab gewählt,
desgleichen auch, nach viel Beschwer, ein Präsident und Sekretär,
ein Kassenmeister dann zuletzt; auch ward ein Beitrag festgesetzt.
Dann schuf man zum bestimmten Zweck, den Unterausschuß Leck im Heck.
Derweilen stieg der Wassersaum, bedenklich im Maschinenraum.
Es folgte nun im ernsten Ton, alsbald die erste M o t i o n,
die dann, nachdem man lang verhandelt, zum Postulat ward umgewandelt.
Da rief der Chef: Ohhhh, Leck am Heck! Und alsbald soff der Dampfer weg.
Ein einziger wurde aufgefischt, der, der diese Mär euch aufgetischt!

carpe diem
13.02.2010, 01:32
Fisches Nachtgesang

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Christian Morgenstern
Aus der Sammlung Galgenlieder (http://gedichte.xbib.de/gedichtband_Galgenlieder_Morgenstern,30,0.htm)

Schrottkiste
13.02.2010, 01:56
etwas primitiv, aber was solls, Kinderlied...


"Die Flunder und der Harung


In einen Harung jung und schlank 2, 3, 4
s dada, tirallalla
der auf dem Meeresgrunde schwamm 2, 3, 4
s dada, tirallalla
|: Verliebte sich o Wunder,
'ne alte Flunder, 'ne alte Flunder :|

Der Harung sprach: "Du bist verrückt,
du bist mit viel zu plattgedrückt.
Rutsch mir den Buckel runter,
du alte Flunder.

Da stieß die Flunder in den Sand,
wo sie ein großes Goldstück fand.
Ein Goldstück von 10 Rubel,
oh, welch ein Jubel.

Da war die olle Schrulle reich,
da nahm der Hering sie sogleich,
denn so ein alter Harung,
der hat Erfahrung.

Er biß die alte Flunder tot,
verspeiste sie zum Abendbrot.
Versoff dann die 10 Rubel,
oh, welch ein Jubel.

Und die Moral von der Geschicht',
Verlieb' dich in den Harung nicht.
Denn so ein alter Harung,
der hat Erfahrung . . .

Urheber / Autor unbekannt"