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Vollständige Version anzeigen : Einsamkeit



frodo
08.02.2010, 20:40
Man kann es kaum glauben, aber die heutige Zeit, ist für das Phämomen der Einsamkeit viel anfälliger als vor 20 oder 30 Jahren.
Trotz des hohen Standards der Kommunikation, der vielseitigen Anwendbarkeit von Internet und Handy und der enormen Mobilität ist die Vereinsamung eine im zweistelligen Bereich wachsende Erscheinung.
Warum?
Das habe ich mich des längeren gefragt, die Hintergründe beleuchtet, meine nähere Umgebung danach analysiert und muss letztendlich den Studien zu diesem Thema Recht geben.
Wo liegen wohl die Gründe?
Starker Trend zur Individualität, also der Stärkung des "Ich", der Zurückdrängung des Kollektivs und die neuen Formen der Beziehung unter uns Menschen. Das Single-Dasein und der One Night Stand als "In-Trend", die Kinderlosigkeit als Befreiung und das Teilen der Liebe mit Haustieren, also mit Hund und Katz ersetzen die alten Familienbande.
Beziehung im "globalen Dorf", teils anonymisiert in Chat-Rooms, größtenteils offenherzig und aussagekräftig in netlog, facebook und wie sie halt heißen die ganzen Spaß-Seiten.
Die Wirtschaft stellt sich drauf ein, sie automatisiert Dienstleistungen, siehe Banken, lässt den Handel online aufleben, die Geschäfte sprudeln und wir lassen im TV mit Soap-Operas die Realität in zartes Rosa tauchen.
Das Sprechen mit dem Nachbarn, der Kontakt zu Verwandten, all das automatisiert, begrenzt auf Handy und PC. Ich weiß schon nicht alle aber immer mehr.
Wer kennt nicht das banale SMSen von einem Zimmer zum andern und retour.
Wer spricht noch, wer schreibt noch Briefe und und und.....
Die Gefahr liegt im zerstören sinnvoller traditioneller Bindungen.
Die Einsamkeit wird solange fortschreiten, wie uns der Kontakt zum Nächsten abhanden kommt. Wir sind auf dem Besten Weg dorthin.

Cash!
08.02.2010, 20:49
Im Gegensatz zur landläufigen Meinung, dass Familie und Partnerschaft heute unwichtiger seien als früher, lassen Studien das Gegenteil vermuten.

Die Frage die sich stellt ist, inwiefern die neuen Kommunikationsmedien eben die "Einsamkeit" reproduzieren, die sie zu bekämpfen vorgeben!

Ansonsten ist der Trend hin zu Autonomisierung ind Individualisierung nichts, was man zwangsläufig mit den modernen medien in Verbindung bringen muss.
Der Beginn dieser Entwicklung liegt in der Zeit der Industrialisierung. Die Großfamilie verliert an Bedeutung, die Binnenmigration nimmt zu und die Arbeits- und Familienzeit werden strikt getrennt!
Ansonsten wird unterschätzt, das man bei der richtigen Anwendung von Internet seine sozialen Kontakte deutlich vermehren kann und dies keineswegs auf das Internet beschränkt bleiben muss. Ich habe meinen derzeiten Freund auch über das Internet kennengelernt. Es macht zumindest für Leute wie mich vieles einfacher.

Die "traditionellen" Bindungen, von denen der Threadstarter hier schreibt, sind seit 150 Jahren am zerfallen. Und das hat keineswegs zu mehr Einsamkeit geführt!

Apart
08.02.2010, 21:53
Die Kontaktfreudigkeit ist heutzutage viel größer, der Wille einen Kontakt aufrechtzuhalten dagegen umso kleiner.

Du kannst das hübscheste Girl im Bett haben, tolle Gespräche führen mit ihr, und fühlst dich trotzdem einsam, weil du genau weißt, du bist in ihrem Leben nur ein Staubkorn, das sie morgen früh wegbläst.

Skaramanga
08.02.2010, 22:04
Die Kontaktfreudigkeit ist heutzutage viel größer, der Wille einen Kontakt aufrechtzuhalten dagegen umso kleiner.

Du kannst das hübscheste Girl im Bett haben, tolle Gespräche führen mit ihr, und fühlst dich trotzdem einsam, weil du genau weißt, du bist in ihrem Leben nur ein Staubkorn, das sie morgen früh wegbläst.

Dann lass einen fahren bevor sie das Bett verlässt. So wird sie Dich nie vergessen. :cool2:

heide
09.02.2010, 07:01
Man kann es kaum glauben, aber die heutige Zeit, ist für das Phämomen der Einsamkeit viel anfälliger als vor 20 oder 30 Jahren.
Trotz des hohen Standards der Kommunikation, der vielseitigen Anwendbarkeit von Internet und Handy und der enormen Mobilität ist die Vereinsamung eine im zweistelligen Bereich wachsende Erscheinung.
Warum?
Das habe ich mich des längeren gefragt, die Hintergründe beleuchtet, meine nähere Umgebung danach analysiert und muss letztendlich den Studien zu diesem Thema Recht geben.
Wo liegen wohl die Gründe?
Starker Trend zur Individualität, also der Stärkung des "Ich", der Zurückdrängung des Kollektivs und die neuen Formen der Beziehung unter uns Menschen. Das Single-Dasein und der One Night Stand als "In-Trend", die Kinderlosigkeit als Befreiung und das Teilen der Liebe mit Haustieren, also mit Hund und Katz ersetzen die alten Familienbande.
Beziehung im "globalen Dorf", teils anonymisiert in Chat-Rooms, größtenteils offenherzig und aussagekräftig in netlog, facebook und wie sie halt heißen die ganzen Spaß-Seiten.
Die Wirtschaft stellt sich drauf ein, sie automatisiert Dienstleistungen, siehe Banken, lässt den Handel online aufleben, die Geschäfte sprudeln und wir lassen im TV mit Soap-Operas die Realität in zartes Rosa tauchen.
Das Sprechen mit dem Nachbarn, der Kontakt zu Verwandten, all das automatisiert, begrenzt auf Handy und PC. Ich weiß schon nicht alle aber immer mehr.
Wer kennt nicht das banale SMSen von einem Zimmer zum andern und retour.
Wer spricht noch, wer schreibt noch Briefe und und und.....
Die Gefahr liegt im zerstören sinnvoller traditioneller Bindungen.
Die Einsamkeit wird solange fortschreiten, wie uns der Kontakt zum Nächsten abhanden kommt. Wir sind auf dem Besten Weg dorthin.

Was ist denn Einsamkeit wirklich? Bin ich einsam, nur weil ich allein lebe? Bin ich einsam, wenn ich meine wenigen Kontakte, die ich habe, immer sehr gut pflege?
Ich hatte in meinem Leben immer viel Menschen um mich herum. Heute nun, im Herbst meines Lebens, gibt es ein paar Menschen, zu denen ich noch Konakt aus jungen Jahren habe. Meistens ist es so, dass diese keine Zeit für mich haben.
Ich lebe nicht ganz allein. Zwei Katzen teilen meine kleine Wohnung mit mir. Ich lebe allein, doch ich bin keineswegs einsam. Bei drei Kindern und vier Enkeln ist mindestens einmal in der Woche Leben in der Bude. Ich bin immer froh und dankbar, wenn diese des Abends wieder nach Hause fahren.
Ich lese viel, schreibe kleine Anekdoten über meine Enkel, habe auch eine Weile einmal ein paar Katzengeschichten meiner Beiden zum Besten gegeben.
Bei mir kommt immer die sportliche Komponente, aufgrund meiner chronischen Erkrankung, zu kurz.
Außer mal eine Stunde in die Altstadt zu gehen und im Sommer auf Rad geschwungen, ist nicht mehr viel sportliche Aktivität vorhanden.

Ich las einmal einen Spruch:
Lieber allein, als zu zweit einsam.

Leila
09.02.2010, 07:25
Viele Beziehungen verebben mit der Zeit. Wie oft erlebte ich, daß Bekannte aus Basel fortzogen und beteuerten, daß wir miteinander in Verbindung bleiben würden! Ein halbes Jahr später, nach zwei, drei Telephongesprächen oder E-Mails, war Schluß.

Jodlerkönig
09.02.2010, 07:40
mann ich bin froh, wenn ich mal nen tag keinen sehe...ausser natürlich meine kids und frau.....

wenns möglich wäre, würde ich sofort in die weiten kanadas oder norwegens ziehen. einsamkeit ist ein gefühl das man selbst entwickelt......man ist auch selbst dran schuld, wenn man einsam ist.

Apart
09.02.2010, 10:24
mann ich bin froh, wenn ich mal nen tag keinen sehe...ausser natürlich meine kids und frau.....

wenns möglich wäre, würde ich sofort in die weiten kanadas oder norwegens ziehen. einsamkeit ist ein gefühl das man selbst entwickelt......man ist auch selbst dran schuld, wenn man einsam ist.


Ja seh ich auch so.
Menschen, die sich tiefergehende Gedanken machen, müssen einsam sein, das oberflächliche Darauflosleben in der Masse ekelt sie an.

Leo Navis
09.02.2010, 10:52
Der Mensch ist ein Stammeswesen. Er braucht einen Stamm, um sich wohlzufühlen, also bis zu 100 andere Menschen, mit denen er einen solchen Stamm bildet. Das sind in der heutigen Gesellschaft Familie, Freunde etc.

Dadurch, dass die Menschheit sich immer mehr auf die Pelle rückt, wird der Stamm immer schwammiger. Obwohl der Mensch eigentlich seinen Stamm braucht, bekommt der Mensch, der eher zurückhaltend ist und nicht drauflos krakelt, keinen Stamm mehr zusammen. Wir kennen einfach viel zu viele Menschen, und die enge Bindung wird immer oberflächlicher.

Das ist das paradoxe an der Stadtentwicklung; während immer mehr Menschen auf einem Haufen sitzen, vereinsamen darunter auch immer mehr Menschen. Während die, die kontaktfreudig sind, tausend Menschen ihre Freunde nennen, sind die, die nicht so kontaktfreudig sind, völlig einsam und haben keinen echten Freund.

Ein wahrlich interessantes Spektakel.

Ajax
09.02.2010, 13:24
Einsamkeit ist eines der größten Probleme der heutigen Zeit und auch der häufigste Grund, weswegen sich Menschen selbst umbringen. Obwohl wir jeden Tag tausende Menschen um uns herum haben, sind wir doch allein. Man erstickt geradezu in der Anonymität der Masse. Täglich hat man mit vielen Menschen zu tun, aber über eine oberflächliche Beziehung geht das nicht hinaus. Es scheint auch Menschen zu geben, die sich gerade durch diese Oberflächlichkeit profilieren müssen, um ihrem Leben einen Sinn zu geben. So brüsten sich viele mit der Anzahl der unbekannten Frauen, die sie im Bett hatten. Solche Menschen sind meist zutiefst einsam und wissen nichts mit ihrem Leben anzufangen. Auch Leute, die bspw. bei Studivz mehrere Hundert Menschen zu ihren "Freunden" zählen, scheinen ihre Einsamkeit durch oberflächliche Beziehungen kompensieren zu wollen.

Forumstürke
09.02.2010, 13:40
Allein sein zu müssen ist das schwerste, allein sein zu können das schönste.

Ich weiß nicht mehr, wer den Satz gesagt hat, aber das Wesentliche ist mit dem Satz schön ausgedrückt.

Sui
09.02.2010, 13:49
Ich liebe die Einsamkeit. Und ich brauche auch die Einsamkeit, da ich eher viel unter Menschen bin. Sozusagen als Ausgleich und Gegenpol.

Ich habe mal ein Gedicht geschrieben, über die traurige Einsamkeit des Ruhrgebietes. Ich mag diese manchmal etwas triste Gegend sehr gerne. Dazu noch die entsprechende Musik oder eben Stille und ich kann wieder Energien tanken und mein Spirit kommt wieder.

In der Schule war doch Pflichtlektüre, "Die Einsamkeit des Langstreckenläufers". Eine sehr empfehlenswerte Lektüre. Einsamkeit ist ein Schlüssel zum Erfolg.

PS. Und wenn man eine Zeit einsam war, dann freut man sich auch wieder richtig in angenehmer fröhlicher Gesellschaft zu sein.

Danke für die Gedankenanregung, Frodo.


Allein sein zu müssen ist das schwerste, allein sein zu können das schönste.

Ach, heute muss niemand einsam sein. Es gibt so viele Möglichkeiten Menschen kennenzulernen, die die eigene Mentalität haben, wie nie zuvor.
Und notfalls kann man ja auch mal was alleine machen. Ich bin oft alleine gegangen und gehe auch alleine zu Veranstaltungen, weil ich keine Lust habe, überall herumzufragen, ob jemand mitkommt. Vor allem wenn es mich wirklich interessiert.

Meistens treffe ich dann jemanden, den ich kenne oder ich lerne mehrere interessante Leute neu kennen. Sein Ding muss man im Leben ohnehin alleine durchziehen. Ist manchmal voll ätzend, aber so ist es nun mal. Wichtig ist eine Familie und/oder Freunde im Rücken.

Haspelbein
09.02.2010, 14:00
[...]
Ach, heute muss niemand einsam sein. Es gibt so viele Möglichkeiten Menschen kennenzulernen, die die eigene Mentalität haben, wie nie zuvor.
Und notfalls kann man ja auch mal was alleine machen. Ich bin oft alleine gegangen und gehe auch alleine zu Veranstaltungen, weil ich keine Lust habe, überall herumzufragen, ob jemand mitkommt. Vor allem wenn es mich wirklich interessiert.[...]

Das Problem, was in diesem Strang unterschwellig diskutiert wird ist weniger die Einsamkeit, sondern das Gefuehl der Entfremdung. Wenn man sich seinen Mitmenschen gegenueber nicht mehr verbunden fuehlt, und gesellschaftliche Kontakte, wenn auch auf gegenseitiger Natur, nur zur Erfuellung der eigenen Befuerfnisse geschehen, dann kann ich es schon verstehen, wenn man sich selbst in einer grossen Menschenmenge einsam fuehlt.

Besonders haeufig finde ich dieses Phaenomen in Grossstaedten, weshalb ich mich auch auf dem Lande oder in Kleinstaedten letztendlich wohler fuehle.

Jodlerkönig
09.02.2010, 14:01
Allein sein zu müssen ist das schwerste, allein sein zu können das schönste.

....da kann ich nur zustimmen!

Leo Navis
09.02.2010, 14:33
Ach, heute muss niemand einsam sein. Es gibt so viele Möglichkeiten Menschen kennenzulernen, die die eigene Mentalität haben, wie nie zuvor.
Wer nicht sonderlich kontaktkompatibel ist und keinen kennt vereinsamt sehr, sehr schnell; ich durfte das selbst erleben.

Es ist in dieser anonymen Masse einerseits total einfach, andererseits aber extrem schwierig, Menschen kennen zu lernen. Das ist einfach: Wenn Du viele kennst, kennst Du immer mehr, wenn Du wenige oder niemanden kennst, lernst Du auch niemanden kennen.

:]

Leo Navis
09.02.2010, 14:34
[...]

Besonders haeufig finde ich dieses Phaenomen in Grossstaedten, weshalb ich mich auch auf dem Lande oder in Kleinstaedten letztendlich wohler fuehle.
Ich persönlich liebe die Großstadt gerade deswegen. Und wenn Du erst mal kontaktfreudig geworden bist, lernst Du überall Menschen kennen, ob's nun der Dönermann oder der Penner an der Ecke ist. Großartig!

:)

carpe diem
09.02.2010, 15:05
Ich persönlich liebe die Großstadt gerade deswegen. Und wenn Du erst mal kontaktfreudig geworden bist, lernst Du überall Menschen kennen, ob's nun der Dönermann oder der Penner an der Ecke ist. Großartig!

:)

Ich finde das auch gut und man hat keine Verpflichtungen.
Wenn man sich unterhalten will, kann man das, ohne gleich seine Handynummer hinterlassen zu müssen.

Lilly
09.02.2010, 15:44
Ich finde, man muß zwischen allein sein und einsam sein unterscheiden. Das sind zwei Paar Schuhe. Wer alleine ist, ist nicht zwangsläufig auch einsam und genauso kann man innerhalb einer Gemeinschaft einsam sein.

Rikimer
09.02.2010, 15:55
Einsam? Fuehle ich mich nicht. Ich bin verbunden zu meinem einzigen Vater, Meister und Lehrer. Ehrfuerchtig traue ich mich kaum den Namen hierfuer auszusprechen: G'tt.

Auf irdischer Ebene hingegen fuehle ich nur zwei Verbundenheiten solcher Form zu Menschen:

- Spirituell, das bedeutet einen Kontakt auf langer Hinsicht, auf Lebenszeit und daruebe hinaus
- Rassebedingt, Verwandte, Menschen meines Blutes, verbunden auf Lebenszeit

darueber hinaus durch gemeinsame Interessengebiete:
- meint z. B. Politik, Sport, Sex etc.

Nur solches sind oft nur Lebensabschnittbegleiter, wenn wir nicht lernen solche Beziehungen zu vertiefen und an ihnen zu wachsen. Denn so sehe ich das leben, ein staendiges Lernen und wachsen, fuer das was kommt als Vorbereitung fuers nacheste Leben auf anderen, hoeherstehenden dimensionen. Leider nur scheitern die meisten Menschen schon an dieser niedrigen, in welcher wir gerade vor uns hin daemmern. Einsamkeit, Selbstmord und andere Verkuemmerungen sind leider keine Loesung.

MfG

Rikimer

carpe diem
09.02.2010, 21:42
Theodor Körner wäre einen Thread wert.
Ich habe zwei Bücher mit Goldschnitt von meiner Großmutter geerbt!

Branka
09.02.2010, 21:44
Einsamkeit? Kenne ich nicht, ich bin manchmal froh wenn ich mal alleine sein kann und meine Ruhe habe......

Aber interessantes Thema.....

Fiel
09.02.2010, 22:17
Einsamkeit? Kenne ich nicht, ich bin manchmal froh wenn ich mal alleine sein kann und meine Ruhe habe......

Aber interessantes Thema.....

Vor etlichen Monaten hatte ich dir mal geschrieben, ob ich dein Freund sein darf - Freundschaftsliste hier im Forum, was mich heute nicht mehr interessiert. Deine Antwort war, ich solle mal in deine Freundschaftsliste schauen. Da waren Hunderte von Freunden - aha. Klar kennst du keine Einsamkeit. Aber du hast das Thema noch nicht richtig verstanden.

Branka
09.02.2010, 22:22
Vor etlichen Monaten hatte ich dir mal geschrieben, ob ich dein Freund sein darf - Freundschaftsliste hier im Forum, was mich heute nicht mehr interessiert. Deine Antwort war, ich solle mal in deine Freundschaftsliste schauen. Da waren Hunderte von Freunden - aha. Klar kennst du keine Einsamkeit. Aber du hast das Thema noch nicht richtig verstanden.

Häääää???? Echt jetzt?

Fiel
09.02.2010, 22:31
Häääää???? Echt jetzt?

Schön zu sehen, wie andere 'Freunde' von dir bewertet werden würden. Es ist nicht die Menge der Freunde sondern die Qualität der Freunde. Lieber einen echten Freund als hunderte Freundchen.

Octopus
09.02.2010, 22:33
Die Kontaktfreudigkeit ist heutzutage viel größer, der Wille einen Kontakt aufrechtzuhalten dagegen umso kleiner.

Du kannst das hübscheste Girl im Bett haben, tolle Gespräche führen mit ihr, und fühlst dich trotzdem einsam, weil du genau weißt, du bist in ihrem Leben nur ein Staubkorn, das sie morgen früh wegbläst.

:rofl::rofl::rofl:

wenn sie das gut kann, bin ich gerne ein staubkorn.

im ernst.
jeder ist im tiefsten herzen alleine, den letzten gang gehst du ebenfalls alleine.
wenn du aber glück haben solltest teilt ein geliebter mensch mit dir diese "einsamkeit".

Branka
09.02.2010, 22:33
Schön zu sehen, wie andere 'Freunde' von dir bewertet werden würden. Es ist nicht die Menge der Freunde sondern die Qualität der Freunde. Lieber einen echten Freund als hunderte Freundchen.

Da gebe ich Dir natürlich recht......100%....

Erik der Rote
09.02.2010, 23:54
Man kann es kaum glauben, aber die heutige Zeit, ist für das Phämomen der Einsamkeit viel anfälliger als vor 20 oder 30 Jahren.
Trotz des hohen Standards der Kommunikation, der vielseitigen Anwendbarkeit von Internet und Handy und der enormen Mobilität ist die Vereinsamung eine im zweistelligen Bereich wachsende Erscheinung.
Warum?
Das habe ich mich des längeren gefragt, die Hintergründe beleuchtet, meine nähere Umgebung danach analysiert und muss letztendlich den Studien zu diesem Thema Recht geben.
Wo liegen wohl die Gründe?
Starker Trend zur Individualität, also der Stärkung des "Ich", der Zurückdrängung des Kollektivs und die neuen Formen der Beziehung unter uns Menschen. Das Single-Dasein und der One Night Stand als "In-Trend", die Kinderlosigkeit als Befreiung und das Teilen der Liebe mit Haustieren, also mit Hund und Katz ersetzen die alten Familienbande.
Beziehung im "globalen Dorf", teils anonymisiert in Chat-Rooms, größtenteils offenherzig und aussagekräftig in netlog, facebook und wie sie halt heißen die ganzen Spaß-Seiten.
Die Wirtschaft stellt sich drauf ein, sie automatisiert Dienstleistungen, siehe Banken, lässt den Handel online aufleben, die Geschäfte sprudeln und wir lassen im TV mit Soap-Operas die Realität in zartes Rosa tauchen.
Das Sprechen mit dem Nachbarn, der Kontakt zu Verwandten, all das automatisiert, begrenzt auf Handy und PC. Ich weiß schon nicht alle aber immer mehr.
Wer kennt nicht das banale SMSen von einem Zimmer zum andern und retour.
Wer spricht noch, wer schreibt noch Briefe und und und.....
Die Gefahr liegt im zerstören sinnvoller traditioneller Bindungen.
Die Einsamkeit wird solange fortschreiten, wie uns der Kontakt zum Nächsten abhanden kommt. Wir sind auf dem Besten Weg dorthin.

die Gründe liegen in 3 Dingen aus denen Punkt 4 folgt

1. die Zweckrationalität der Umwelt durch die Rationalität des Geldes

daraus folgt

2. die grundsätzliche artifizielle Umwelt aller handhabbaren Gegenstände (alle künstlich und tot)

3. die Kommunikation durch Zeitmangel mit diesen toten Gegenständen d.h. der KommunikationsTechnik die sich zwischen die Interaktion geschoben hat

daraus folgt

4. extreme Entfremdung - damit VerEinsamung

daraus folgt stirbt das Geld stirbt die Entfremdung stirbt die Vereinsamung stirbt der Individualismus stirbt die Entfremdung durch die Technik durch die Zweckrationalität

im Paradies d.h. in der Gesell. ohne Geld lebt man mit der Natur im Einklang und den Tieren wie bei Avatar :] das wird schön !

der Mensch gehört in den Wald und in die Gemeinschaft!

Sui
09.02.2010, 23:55
Wer nicht sonderlich kontaktkompatibel ist und keinen kennt vereinsamt sehr, sehr schnell; ich durfte das selbst erleben.

Es ist in dieser anonymen Masse einerseits total einfach, andererseits aber extrem schwierig, Menschen kennen zu lernen. Das ist einfach: Wenn Du viele kennst, kennst Du immer mehr, wenn Du wenige oder niemanden kennst, lernst Du auch niemanden kennen.
:]

Wenn du konstant irgendwo hingehst, wirst du schon jemanden kennenlernen.
Vereinsamung hat meiner Meinung eher andere Ursachen: zuviel Arbeit, zuviele Probleme, zuviel Stress. Als ich 12 bis 14 Stunden täglich gearbeitet habe, hatte ich zusehends immer weniger soziale Kontakte. Und irgendwie hast du dann auch nicht mehr so die Lust.

Octopus
10.02.2010, 00:32
die Gründe liegen in 3 Dingen aus denen Punkt 4 folgt

1. die Zweckrationalität der Umwelt durch die Rationalität des Geldes

daraus folgt

2. die grundsätzliche artifizielle Umwelt aller handhabbaren Gegenstände (alle künstlich und tot)

3. die Kommunikation durch Zeitmangel mit diesen toten Gegenständen d.h. der KommunikationsTechnik die sich zwischen die Interaktion geschoben hat

daraus folgt

4. extreme Entfremdung - damit VerEinsamung

daraus folgt stirbt das Geld stirbt die Entfremdung stirbt die Vereinsamung stirbt der Individualismus stirbt die Entfremdung durch die Technik durch die Zweckrationalität

im Paradies d.h. in der Gesell. ohne Geld lebt man mit der Natur im Einklang und den Tieren wie bei Avatar :] das wird schön !

der Mensch gehört in den Wald und in die Gemeinschaft!

alles schön und gut, nur wird es immer das bleiben was es war-graue, graue theorie.
dazu bedürfte es einer neuen menschengattung um dies alles in die praxis umsetzen zu können.

Erik der Rote
10.02.2010, 00:58
alles schön und gut, nur wird es immer das bleiben was es war-graue, graue theorie.
dazu bedürfte es einer neuen menschengattung um dies alles in die praxis umsetzen zu können.

nein es braucht keine neue Menschengattung weil das Problem der heutigen Zustände nicht individuell den Psychen oder gar den Wünschbarkeitend er Menschen zugerecht werden kann

einfach mal Niklas Luhmann lesen und verstehen dann weis man das mit dem Ende des Geldes diese Probleme verschwinden

das Geld ist nämlich so gesehen auch ein Gott der beobachtet nicht nur der einzelne kleine Mensch

das Problem ist nur wann stirbt dieses Geld den endlich wann wahrscheinlich nur wie es Marx schon gedacht hat an sich selbst - sollte es nicht passieren haben wir ein Problem und der Zugang zum Paradies bleibt zu !

Octopus
10.02.2010, 01:56
nein es braucht keine neue Menschengattung weil das Problem der heutigen Zustände nicht individuell den Psychen oder gar den Wünschbarkeitend er Menschen zugerecht werden kann

einfach mal Niklas Luhmann lesen und verstehen dann weis man das mit dem Ende des Geldes diese Probleme verschwinden

das Geld ist nämlich so gesehen auch ein Gott der beobachtet nicht nur der einzelne kleine Mensch

das Problem ist nur wann stirbt dieses Geld den endlich wann wahrscheinlich nur wie es Marx schon gedacht hat an sich selbst - sollte es nicht passieren haben wir ein Problem und der Zugang zum Paradies bleibt zu !

marx und paradies in einem satz ?
ich bitte dich.
das "geld" stirbt solange nicht solange der mensch lebt.
alles andere ist blanke theorie.
nenne mir ein praktisches beispiel, wo der marxismus funktioniert hätte.
vermutlcih wirst du mir antworten, er wurde noch in keinem staat umgesetzt.
warum wohl ?

Xenes
10.02.2010, 07:02
Das ist das paradoxe an der Stadtentwicklung; während immer mehr Menschen auf einem Haufen sitzen, vereinsamen darunter auch immer mehr Menschen. Während die, die kontaktfreudig sind, tausend Menschen ihre Freunde nennen, sind die, die nicht so kontaktfreudig sind, völlig einsam und haben keinen echten Freund.

Ein wahrlich interessantes Spektakel.


Das kommt daher, weil unsere Städte in den vergangenen Jahrzehnten immer menschenfeindlicher geworden sind, Arbeiten und Wohnen immer mehr auseinander fallen, gewachsene Stadtteile durch ethnische Gettos ersetzt werden und die Arbeitnehmer immer mobiler werden. Wer ständig der Arbeit hinterherziehen muss und sein Umfeld ständig wechseln muss, der geht nur noch lose Beziehungen ein.
Die zunehmende Vereinzelung ist das Ergebnis einer Umwandlung der Städte in
anonyme Multi-Kulti-Molochs und des Zwanges zur beruflichen Mobilität.

frodo
10.02.2010, 07:08
marx und paradies in einem satz ?
ich bitte dich.
das "geld" stirbt solange nicht solange der mensch lebt.
alles andere ist blanke theorie.
nenne mir ein praktisches beispiel, wo der marxismus funktioniert hätte.
vermutlcih wirst du mir antworten, er wurde noch in keinem staat umgesetzt.
warum wohl ?

er kann nicht funktionieren, weil er das Wesen des Menschen nicht berücksichtigt hat. Streben nach Macht, Geld, Erfolg.

Apart
10.02.2010, 07:47
Das kommt daher, weil unsere Städte in den vergangenen Jahrzehnten immer menschenfeindlicher geworden sind, Arbeiten und Wohnen immer mehr auseinander fallen, gewachsene Stadtteile durch ethnische Gettos ersetzt werden und die Arbeitnehmer immer mobiler werden. Wer ständig der Arbeit hinterherziehen muss und sein Umfeld ständig wechseln muss, der geht nur noch lose Beziehungen ein.
Die zunehmende Vereinzelung ist das Ergebnis einer Umwandlung der Städte in
anonyme Multi-Kulti-Molochs und des Zwanges zur beruflichen Mobilität.



Hinzu kommen im beruflichen immer größere GEfahr von Mobbing, Neiderei, Hetzerei, etc., genauso in Fragen der Weltanschauung. Es ist sehr gefährlich heutzutage, sich frei und offen zu äußern, schnell wird einem ein Strick draus gedreht.

Apart
10.02.2010, 07:49
Ich bin gerne Aussenseiter.

Zu einer Gesellschaft, die ihre Kinder abtreibt, Hunde lieber mag als Menschen, sich zu tode arbeitet um hergezogenen Sozialballast zu vermehren und nach aussen hin die goldene Gutmenschenmoral hält, mag ich nicht dazugehören.

Leila
10.02.2010, 08:00
Das kommt daher, weil unsere Städte in den vergangenen Jahrzehnten immer menschenfeindlicher geworden sind, Arbeiten und Wohnen immer mehr auseinander fallen, gewachsene Stadtteile durch ethnische Gettos ersetzt werden und die Arbeitnehmer immer mobiler werden. Wer ständig der Arbeit hinterherziehen muss und sein Umfeld ständig wechseln muss, der geht nur noch lose Beziehungen ein.
Die zunehmende Vereinzelung ist das Ergebnis einer Umwandlung der Städte in
anonyme Multi-Kulti-Molochs und des Zwanges zur beruflichen Mobilität.

Richtig.

Branka
10.02.2010, 08:10
Ich bin gerne Aussenseiter.

Zu einer Gesellschaft, die ihre Kinder abtreibt, Hunde lieber mag als Menschen, sich zu tode arbeitet um hergezogenen Sozialballast zu vermehren und nach aussen hin die goldene Gutmenschenmoral hält, mag ich nicht dazugehören.

Sehr gute Einstellung! :top:

Lobo
10.02.2010, 08:36
Wozu sich mit anderen Menschen abgeben, man kann sie sich schließlich auch einfach ausdenken.

Leo Navis
10.02.2010, 08:51
Wenn du konstant irgendwo hingehst, wirst du schon jemanden kennenlernen.
Vereinsamung hat meiner Meinung eher andere Ursachen: zuviel Arbeit, zuviele Probleme, zuviel Stress. Als ich 12 bis 14 Stunden täglich gearbeitet habe, hatte ich zusehends immer weniger soziale Kontakte. Und irgendwie hast du dann auch nicht mehr so die Lust.
Glaube mir, ich war total vereinsamt, ich weiß sehr genau, wie das ist. Du kennst kaum jemanden, und weil Du kaum jemanden kennst, hast Du auch große Furcht davor, irgendwen kennenzulernen.

Wenn Du dazu noch paranoid ist vereinsamst Du komplett. Und das wirst Du schnell, weil Du glaubst, jeder wolle Dir was. Vereinsamte Typen die verzweifelt nach Kontakt suchen werden schnell mal verarscht.

:]

Leo Navis
10.02.2010, 08:53
Das kommt daher, weil unsere Städte in den vergangenen Jahrzehnten immer menschenfeindlicher geworden sind, Arbeiten und Wohnen immer mehr auseinander fallen, gewachsene Stadtteile durch ethnische Gettos ersetzt werden und die Arbeitnehmer immer mobiler werden. Wer ständig der Arbeit hinterherziehen muss und sein Umfeld ständig wechseln muss, der geht nur noch lose Beziehungen ein.
Die zunehmende Vereinzelung ist das Ergebnis einer Umwandlung der Städte in
anonyme Multi-Kulti-Molochs und des Zwanges zur beruflichen Mobilität.
Richtig. Interessant ist auch, dass man in Berlin beispielsweise sehr viel schneller vereinsamt als in Bremen; während in Bremen die Menschen einen noch offen ansprechen, wenn man tottraurig über die Straße geht, und einem Glück wünschen, wird das in Berlin niemals passieren. Da wirste höchstens von Irren oder Geldsuchenden angesprochen.

Je größer die Stadt, desto schneller und krasser die Vereinsamung. Ein paradoxes Phänomen.

:)

henriof9
10.02.2010, 08:53
Wenn du konstant irgendwo hingehst, wirst du schon jemanden kennenlernen.
Vereinsamung hat meiner Meinung eher andere Ursachen: zuviel Arbeit, zuviele Probleme, zuviel Stress. Als ich 12 bis 14 Stunden täglich gearbeitet habe, hatte ich zusehends immer weniger soziale Kontakte. Und irgendwie hast du dann auch nicht mehr so die Lust.

Wobei man, n.m.M., dabei auch auf die Altersstrukturen hinweisen muß.
Ein junger Mensch, wenn er sich denn einsam fühlt, begründet dies eher mit mangelnden Freunden, die Familie spielt diesbezüglich nämlich keine große Rolle- sie ist einfach da.
Ein älterer Mensch fühlt sich dann einsam, wenn, überspitzt ausgedrückt, schon alle seine Freunde und Verwandten vor ihm verstorben sind, er hat dann niemanden mehr mit dem er reden kann oder Unternehmungen tätigen kann.

Kann ein junger Mensch dies kompensieren bzw. verändern indem er selbst tätig wird, raus geht und somit auch einen direkten Enfluß auf seine Einsamkeit( ob nun gewollt oder ungewollt ) nehmen kann, hat diese Möglichkeit ein alter Mensch nicht mehr, selbst wenn er es wollte ist die Akzeptanz von alten Menschen als Freunde, Berater ect. nicht gegeben, sie werden einfach nicht mehr wahr genommen.

Leo Navis
10.02.2010, 08:54
Ich bin gerne Aussenseiter.

Zu einer Gesellschaft, die ihre Kinder abtreibt, Hunde lieber mag als Menschen, sich zu tode arbeitet um hergezogenen Sozialballast zu vermehren und nach aussen hin die goldene Gutmenschenmoral hält, mag ich nicht dazugehören.
Ich war auch gerne Außenseiter; einsam war ich trotzdem nicht gerne.

Apart
10.02.2010, 12:01
Ich war auch gerne Außenseiter; einsam war ich trotzdem nicht gerne.



Ich stelle mir immer wieder die Frage, was schlimmer ist, zu einer sich selbstausrottenden Gesellschaft gehören, oder alleine und anders zu sein.

Ich bin alleine schon deshalb einsam, weil ich mir über Politik tiefere Gedanken mache, als die meisten und mein Weltbild rechts vom System angesiedelt ist.

Erik der Rote
10.02.2010, 14:11
marx und paradies in einem satz ?
ich bitte dich.
das "geld" stirbt solange nicht solange der mensch lebt.
alles andere ist blanke theorie.
nenne mir ein praktisches beispiel, wo der marxismus funktioniert hätte.
vermutlcih wirst du mir antworten, er wurde noch in keinem staat umgesetzt.
warum wohl ?

nun ich habe es wertfrei geschrieben die FRage war warum Menschen einsam sind und damit entfremdet - entfremdet vond er natürlichen Gesellschaft anderer Menschen

und es liegt eben nicht an den Menschen selbst und ihren individuellen stärken bzw. Versagen sondern aam Geld und den Territorium unter dem es seine Zweckrationalität am besten schon vollzogen hat

sollte das Geld irgendwann verschwinden verschwinden auch die krankmachenden Zustände da Geld nicht merh die Natur nach ihren Grundsätzen ordnet

Geld ist ein Funktionssystem das Organisationen nach seiner Maximierung antreibt und die Menschen sind durch die Mitglieder in diesen Organisationen die notwendigen Zellen - d.h. der Mensch kommt nur als notwendige Umwelt des Geldes in Betracht nicht als psychische Willenentscheidung deshalb scheitern ja auch alle menschlichen Vollzüge das Geld zu stoppen

deshalb gibt es bei Marx zwei Aspekte

den ersten die Ursache - die hat Marx durchaus richtig erkannt hat aber noch auf die "menschliche " Arbeit als kleinsten Wert seiner Theorie zurückgerechnet

und der zweite Aspekt die Lösung - die einmal durchaus möglich ist d.h. das Geld / der Kapitalismus stirbt durch seine eigenen antagonistischen Widersprüche oder später mit Engels der ganze Kommunisten/ Menschen/ Partei - Quatsch der das lösen soll das geht nicht auf !

das 1 ) wäre das der Kapitalismus das Geld abstirbt dann würden auch alle Entfremdungsursachen verschwinden oder aber

2) das Geld stirbt nicht und steigern sich die Entfremdungszustände so das jeder egal was er macht und denkt (!) einsam und verloren ist in einer hochtechnisch, toten effizienten zweckrationalen Welt

Erik der Rote
10.02.2010, 14:19
er kann nicht funktionieren, weil er das Wesen des Menschen nicht berücksichtigt hat. Streben nach Macht, Geld, Erfolg.

nein eben nicht wenn es so wäre das Geld und der Kapitalismus schon längst überwunden

diese Dinge entstehen nur wenn man die Psyche der Menschen beobachtet die mit dem Entfremdungscharakter nichts zu tun haben

somit kann eine hochkapitalsierte zweckrationale Welt wunderbar funktionieren in einer Umwelt wo alle Leute individuell dieses System verdammen

dieses System bezieht nicht ihren Erfolg oder Misserfolg auf menschliche Wünschbarkeiten

man sieht Millionen Menschen die ihre globalisierungskritische antikapitalistische Literatur mit Geld bezahlen und man sieht Menschen die ihren IPhone IPad etc. antikapitalistische Leider hören die alle ihre Transaktionen und Herstellungen über Geld abwickeln

dem Kapitalismus ist ein Mensch der hundert neue antikapitalistische Songs hört lieber als einer der nur einen prokapitalistischen Song sein ganzes leben hört

Sui
10.02.2010, 14:21
Glaube mir, ich war total vereinsamt, ich weiß sehr genau, wie das ist. Du kennst kaum jemanden, und weil Du kaum jemanden kennst, hast Du auch große Furcht davor, irgendwen kennenzulernen.

Wenn Du dazu noch paranoid ist vereinsamst Du komplett. Und das wirst Du schnell, weil Du glaubst, jeder wolle Dir was. Vereinsamte Typen die verzweifelt nach Kontakt suchen werden schnell mal verarscht.

:]

Sobald die Leute merken, da hat einer Probleme nutzen sie es sofort aus.
Dieses Phänomen durfte ich leider auch erfahren.

Aber Leo, ich denke du bist im Laufe der Jahre immer stärker geworden. Kompliment Leo, und wenn du weiter so offen darüber sprichst, dann wirst du immer erfolgreicher werden.

Sui
10.02.2010, 14:24
Ich war auch gerne Außenseiter; einsam war ich trotzdem nicht gerne.

Ich habe das Außenseitertum, dem Druckermäusertum immer vorgezogen.
Ungern lasse ich mich von schäbigen Narzissten bevormunden und noch ungerner werde ich deren Mitläufer. Nee.

Sui
10.02.2010, 14:27
Ein älterer Mensch fühlt sich dann einsam, wenn, überspitzt ausgedrückt, schon alle seine Freunde und Verwandten vor ihm verstorben sind, er hat dann niemanden mehr mit dem er reden kann oder Unternehmungen tätigen kann.

Kann ein junger Mensch dies kompensieren bzw. verändern indem er selbst tätig wird, raus geht und somit auch einen direkten Enfluß auf seine Einsamkeit( ob nun gewollt oder ungewollt ) nehmen kann, hat diese Möglichkeit ein alter Mensch nicht mehr, selbst wenn er es wollte ist die Akzeptanz von alten Menschen als Freunde, Berater ect. nicht gegeben, sie werden einfach nicht mehr wahr genommen.

Hm, hier machen viel rüstige ältere Menschen wohltätige Arbeit, wie das rote Kreuztaxi. So lernst du auch immer neue Menschen kennen. Oder in der Kirche.
Oder in Vereinen.

Und viele schätzen ältere Menschen als Berater. Ich hatte mal einen 92 jährigen Mentor. Ein toller Mann. Stimme wie 30zig, sah aus wie 50zig und war einfach super und arbeitete noch mit 92! Es liegt am Menschen selbst, wie er sein Leben gestaltet, seinen Charakter formt und was er aus sich macht.

Leo Navis
10.02.2010, 15:26
Ich stelle mir immer wieder die Frage, was schlimmer ist, zu einer sich selbstausrottenden Gesellschaft gehören, oder alleine und anders zu sein.

Ich bin alleine schon deshalb einsam, weil ich mir über Politik tiefere Gedanken mache, als die meisten und mein Weltbild rechts vom System angesiedelt ist.
Du bist genau, wie ich war.

:)

Du wirst Deinen Weg finden.

:]

Lobo
10.02.2010, 15:28
Ich stelle mir immer wieder die Frage, was schlimmer ist, zu einer sich selbstausrottenden Gesellschaft gehören, oder alleine und anders zu sein.

Ich bin alleine schon deshalb einsam, weil ich mir über Politik tiefere Gedanken mache, als die meisten und mein Weltbild rechts vom System angesiedelt ist.

Noch besser wäre die Ausrottung voranzutreiben und aus der Asche etwas Neues zu erschaffen.

Leo Navis
10.02.2010, 15:29
Ich habe das Außenseitertum, dem Druckermäusertum immer vorgezogen.
Ungern lasse ich mich von schäbigen Narzissten bevormunden und noch ungerner werde ich deren Mitläufer. Nee.
Das ist eine gute Einstellung. Doch verstehe ich auch die Menschen, die sich lieber unterordnen als alleine zu sein, die die Welt, die sie da sehen, nicht so recht verstehen und auch gerne ändern würden, es aber nicht können, weil sie die Einsamkeit hassen wie die Pest.

Beides sind gute und sinnvolle Einstellungen, und wie so oft ist der Mittelweg der beste; wenn man erst mal erkannt hat, dass die anderen genauso ahnungslos und umherwirrend sind wie man selbst, und gar nicht irgendwie böse sind sondern lediglich das tun, was sie selbst für richtig halten, kann man auch für all die Menschen Verständnis und Liebe aufbringen; und schon ist die Welt in Deinen Händen; Du gewinnst dadurch, dass Du auf ganzer Linie verlierst, und alles wegwirfst, was Dir bedeutend war.

:)

carpe diem
10.02.2010, 15:37
Ängstliche Menschen passen sich an, dafür können sie nichts.

Wer es sich leisten kann braucht sich nicht anzupassen.

henriof9
10.02.2010, 16:17
Hm, hier machen viel rüstige ältere Menschen wohltätige Arbeit, wie das rote Kreuztaxi. So lernst du auch immer neue Menschen kennen. Oder in der Kirche.
Oder in Vereinen.

Und viele schätzen ältere Menschen als Berater. Ich hatte mal einen 92 jährigen Mentor. Ein toller Mann. Stimme wie 30zig, sah aus wie 50zig und war einfach super und arbeitete noch mit 92! Es liegt am Menschen selbst, wie er sein Leben gestaltet, seinen Charakter formt und was er aus sich macht.

Sicherlich liegt es an den Menschen selbst, ich meinte allerdings eher die Menschen deren Lebensinhalt die Familie war und von daher wenig Kontakte außerhalb dieser wollten und pflegten.

Jemand der Zeit seines Lebens Hobbys, Freunde und auch Interesse an anderen Dingen hatte wird als alter Mensch sicherlich auch nicht einsam sein, jemand bei dem die Familie in alle Winde zerstreut ist oder gar schon verstorben, der an sich auch mehr introvertiert ist und dem dann auch noch der Partner wegstirbt, der wird sich irgendwann auch einsam fühlen.

Wenn man bedenkt wie häufig es vorkommt, daß Menschen in ihren Wohnungen versterben und erst Tage oder Wochen später entdeckt werden, ist die auch ein Anhaltspunkt dafür wie einsam sie gewesen sind.

Meriwan
10.02.2010, 16:19
Ich bin ein sehr geselliger Mensch, Einzelgänger und Eigenbrödler waren mir schon immer ein Dorn im Auge:cool:

Das bezieht sich natürlich nicht auf Menschen, die sich ihre Einsamkeit nicht ausgesucht haben.

Peaches
10.02.2010, 16:25
Der Mensch ist ein Stammeswesen. Er braucht einen Stamm, um sich wohlzufühlen, also bis zu 100 andere Menschen, mit denen er einen solchen Stamm bildet. Das sind in der heutigen Gesellschaft Familie, Freunde etc.

Dadurch, dass die Menschheit sich immer mehr auf die Pelle rückt, wird der Stamm immer schwammiger. Obwohl der Mensch eigentlich seinen Stamm braucht, bekommt der Mensch, der eher zurückhaltend ist und nicht drauflos krakelt, keinen Stamm mehr zusammen. Wir kennen einfach viel zu viele Menschen, und die enge Bindung wird immer oberflächlicher.

Das ist das paradoxe an der Stadtentwicklung; während immer mehr Menschen auf einem Haufen sitzen, vereinsamen darunter auch immer mehr Menschen. Während die, die kontaktfreudig sind, tausend Menschen ihre Freunde nennen, sind die, die nicht so kontaktfreudig sind, völlig einsam und haben keinen echten Freund.

Ein wahrlich interessantes Spektakel.


Jein.
Ich finde, dass kann man so pauschal nicht sagen.
Stämme oder Gemeinschaften sicherten in früheren Zeiten das Überleben, als Individuen sehr schlechte Chancen hatten sich gegen ihre Umwelt zu behaupten.

In der heutigen Zeit ist das anders geworden.
Und nein, nicht jeder Mensch ist ein "Stammesmensch". Ich persönliche zelebriere meine Individualität. Ich kann sehr gut alleine sein, ohne mich einsam zu fühlen und der Gedanke an ein paar Monate in einer einsamen Hütte beängstigt mich nicht, sondern ein solcher Aufenthalt würde mich vermutlich sehr entspannen.

Wie viele und intensive soziale Kontakte man braucht, um sich wohl zu fühlen, ist individuell doch sehr verschieden.

Der Gedanke einen riesigen Familienverbund zu haben wie es früher ja durchaus üblich war, der eng aufeinander gluckt, beelendet mich sehr.
Ich bin froh, dass ich selbst bestimmen kann mit wem und wie ich meine Zeit verbringe.

KarenKolmar
10.02.2010, 16:26
Sicherlich liegt es an den Menschen selbst, ich meinte allerdings eher die Menschen deren Lebensinhalt die Familie war und von daher wenig Kontakte außerhalb dieser wollten und pflegten.

Jemand der Zeit seines Lebens Hobbys, Freunde und auch Interesse an anderen Dingen hatte wird als alter Mensch sicherlich auch nicht einsam sein, jemand bei dem die Familie in alle Winde zerstreut ist oder gar schon verstorben, der an sich auch mehr introvertiert ist und dem dann auch noch der Partner wegstirbt, der wird sich irgendwann auch einsam fühlen.

Wenn man bedenkt wie häufig es vorkommt, daß Menschen in ihren Wohnungen verderben(versterben) und erst Tage oder Wochen später entdeckt werden, ist die auch ein Anhaltspunkt dafür wie einsam sie gewesen sind.
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Leo Navis
10.02.2010, 16:35
Jein.
Ich finde, dass kann man so pauschal nicht sagen.
Stämme oder Gemeinschaften sicherten in früheren Zeiten das Überleben, als Individuen sehr schlechte Chancen hatten sich gegen ihre Umwelt zu behaupten.

In der heutigen Zeit ist das anders geworden.
Und nein, nicht jeder Mensch ist ein "Stammesmensch". Ich persönliche zelebriere meine Individualität. Ich kann sehr gut alleine sein, ohne mich einsam zu fühlen und der Gedanke an ein paar Monate in einer einsamen Hütte beängstigt mich nicht, sondern ein solcher Aufenthalt würde mich vermutlich sehr entspannen.

Wie viele und intensive soziale Kontakte man braucht, um sich wohl zu fühlen, ist individuell doch sehr verschieden.

Der Gedanke einen riesigen Familienverbund zu haben wie es früher ja durchaus üblich war, der eng aufeinander gluckt, beelendet mich sehr.
Ich bin froh, dass ich selbst bestimmen kann mit wem und wie ich meine Zeit verbringe.
Ich empfehle - erneut - das Buch 'Das Tier Mensch'.

Der Mensch ist und bleibt ein Stammeswesen, auch wenn es einzelne Individuen gibt, die eher die Einsamkeit suchen, und einige, die tausend Freunde haben.

Geh raus, in die Stadt, und guck Dir die Menschen an. Alles Stammeswesen, definitiv. Schau: Ich bin doch selbst ausgebrochen aus meinem Stamm, bin zuerst total vereinsamt und lerne nun laufend neue Leute kennen, und doch weiß ich sehr wohl, dass der Mensch in erster Linie ein Stammestier ist.

Guck sie Dir an. Besonders krass sieht man das an Albanern und Türken, die ziehen sich innerhalb ihres Stammes auch noch gleich an. Und wenn jemand einem aus ihrem Stamm krummkommt, hat er es gleich mit allen zu tun.

Der Mensch hat ein kleines Rudel im Optimalfall von um die hundert Menschen, mit denen er häufiger verkehrt, und wenn er das hat, freut er sich ob seiner Familie und seiner Freunde. Er ist nicht stolz auf sich, sondern guckt auf seine Freunde und Familie, und sagt 'Ja, zu denen gehöre ich, die sind wie ich'. Jeder hat sein eigenes kleines Kollektiv in dem riesigen Kollektiv, in dem wir alle sind. Und das beste: Die Menschen merken das nicht mal, sind sich völlig unschlüssig ob ihres eigenen Biologismus; sie glauben, sie täten das alles aus freiem Willen. Köstlich!

:)

Und selbst wenn wir tausend Menschen kennen; wir hängen doch immer wieder mit dengleichen rum.

:))

Peaches
10.02.2010, 17:06
Ich empfehle - erneut - das Buch 'Das Tier Mensch'.

Der Mensch ist und bleibt ein Stammeswesen, auch wenn es einzelne Individuen gibt, die eher die Einsamkeit suchen, und einige, die tausend Freunde haben.

Geh raus, in die Stadt, und guck Dir die Menschen an. Alles Stammeswesen, definitiv. Schau: Ich bin doch selbst ausgebrochen aus meinem Stamm, bin zuerst total vereinsamt und lerne nun laufend neue Leute kennen, und doch weiß ich sehr wohl, dass der Mensch in erster Linie ein Stammestier ist.

Guck sie Dir an. Besonders krass sieht man das an Albanern und Türken, die ziehen sich innerhalb ihres Stammes auch noch gleich an. Und wenn jemand einem aus ihrem Stamm krummkommt, hat er es gleich mit allen zu tun.

Der Mensch hat ein kleines Rudel im Optimalfall von um die hundert Menschen, mit denen er häufiger verkehrt, und wenn er das hat, freut er sich ob seiner Familie und seiner Freunde. Er ist nicht stolz auf sich, sondern guckt auf seine Freunde und Familie, und sagt 'Ja, zu denen gehöre ich, die sind wie ich'. Jeder hat sein eigenes kleines Kollektiv in dem riesigen Kollektiv, in dem wir alle sind. Und das beste: Die Menschen merken das nicht mal, sind sich völlig unschlüssig ob ihres eigenen Biologismus; sie glauben, sie täten das alles aus freiem Willen. Köstlich!

:)

Und selbst wenn wir tausend Menschen kennen; wir hängen doch immer wieder mit dengleichen rum.

:))


Na, das ist doch der alte Streitpunkt. :)
Was ist biologisch determiniert und was ist frei gewählt?
Was unterscheidet uns vom Tier?

Bisher noch überwiegend Annahmen und Theorien.

Sui
10.02.2010, 17:37
Ich persönliche zelebriere meine Individualität. Ich kann sehr gut alleine sein, ohne mich einsam zu fühlen und der Gedanke an ein paar Monate in einer einsamen Hütte beängstigt mich nicht, sondern ein solcher Aufenthalt würde mich vermutlich sehr entspannen.

Wie viele und intensive soziale Kontakte man braucht, um sich wohl zu fühlen, ist individuell doch sehr verschieden.

Der Gedanke einen riesigen Familienverbund zu haben wie es früher ja durchaus üblich war, der eng aufeinander gluckt, beelendet mich sehr.
Ich bin froh, dass ich selbst bestimmen kann mit wem und wie ich meine Zeit verbringe.

Sehr schön beschrieben und ich kann mich damit identifizieren. Du bist mit dir und deinem Leben zufrieden und lebst mit dir selbst in Harmonie.

Allerdings liebe ich einen grossen Familienbund, aber man muss ja nicht eng aufeinander hocken. Obwohl mit meiner Familie kann ich sogar in einem kleinem Raum zusammenhocken, ohne dass mich die anderen stören. Wir harmonieren einfach gut miteinander.

Peaches
10.02.2010, 18:16
Sehr schön beschrieben und ich kann mich damit identifizieren. Du bist mit dir und deinem Leben zufrieden und lebst mit dir selbst in Harmonie.

Allerdings liebe ich einen grossen Familienbund, aber man muss ja nicht eng aufeinander hocken. Obwohl mit meiner Familie kann ich sogar in einem kleinem Raum zusammenhocken, ohne dass mich die anderen stören. Wir harmonieren einfach gut miteinander.

Bei mir ist es durchaus so, dass mir manche Freunde näher stehen, als einige meiner Blutsverwandten.
Und mit diesen Freunden könnte ich es auch auf engem Raum aushalten, aber eben nicht ewig.

Ich bin wohl eher ein Einzelgänger.
Der einzige Mensch, der mich noch nie gestört hat, ist mein Freund.

Leo Navis
10.02.2010, 18:29
Na, das ist doch der alte Streitpunkt. :)
Was ist biologisch determiniert und was ist frei gewählt?
Was unterscheidet uns vom Tier?

Bisher noch überwiegend Annahmen und Theorien.
Richtig. Ich bin jedoch der gewagten Ansicht, dass wir nichts weiter als ein ganz normales Tier sind.

:]

Sophisticated
10.02.2010, 18:47
Richtig. Ich bin jedoch der gewagten Ansicht, dass wir nichts weiter als ein ganz normales Tier sind.

:]

Tautologien sind i.d.R. nicht besonders gewagt, Leo.

Gruß,
Soph.

Peaches
10.02.2010, 18:56
Richtig. Ich bin jedoch der gewagten Ansicht, dass wir nichts weiter als ein ganz normales Tier sind.

:]

Und ich denke, dass uns letztendlich zu viel vom Tier an sich unterscheidet, als dass wir uns mit solcherlei Plattitüden zufrieden geben können. :)

Sophisticated
10.02.2010, 18:59
Und ich denke, dass uns letztendlich zu viel vom Tier an sich unterscheidet, als dass wir uns mit solcherlei Plattitüden zufrieden geben können. :)

Naja, Recht hat er ja schon - wir sind ein Tier. Und durchaus ein "normales" - wir sind ja so, wie wir sind. Jedoch von bestimmten Tieren Eigenschaften auf den Menschen zu übertragen - das wäre gewagt; gewagt, fraglich, und in den meisten Fällen schlicht falsch.

Gruß,
Soph.

FranzKonz
10.02.2010, 19:00
Richtig. Ich bin jedoch der gewagten Ansicht, dass wir nichts weiter als ein ganz normales Tier sind.

:]

Hmm. Tiere sind nicht so boshaft.

Peaches
10.02.2010, 19:31
Naja, Recht hat er ja schon - wir sind ein Tier. Und durchaus ein "normales" - wir sind ja so, wie wir sind. Jedoch von bestimmten Tieren Eigenschaften auf den Menschen zu übertragen - das wäre gewagt; gewagt, fraglich, und in den meisten Fällen schlicht falsch.

Gruß,
Soph.

Ich habe ja auch nicht geschrieben, dass es falsch wäre. Allerdings ist mir diese Reduzierung zu wenig und letztendlich zu platt.

Peaches
10.02.2010, 19:32
Hmm. Tiere sind nicht so boshaft.


Du hast keine Katzen.

FranzKonz
10.02.2010, 19:47
Du hast keine Katzen.

Vielleicht aus dem Grund?

Peaches
10.02.2010, 19:51
Vielleicht aus dem Grund?

Möglich! :]

Wobei ich, seit dem ich auch mal eine zeit lang mehrere betreute - heute ist es nur noch eine glücklicherweise - durchaus der Meinung bin, dass Tiere böswillig handeln können.

FranzKonz
10.02.2010, 20:34
Möglich! :]

Wobei ich, seit dem ich auch mal eine zeit lang mehrere betreute - heute ist es nur noch eine glücklicherweise - durchaus der Meinung bin, dass Tiere böswillig handeln können.

Mag sein, es gibt viele menschliche Eigenschaften, die in Tieren rudimentär vorhanden sind. :]

carpe diem
10.02.2010, 21:04
Ich meine Tiere handeln nicht böswillig, sondern nach Instinkt.

Octopus
11.02.2010, 03:05
nun ich habe es wertfrei geschrieben die FRage war warum Menschen einsam sind und damit entfremdet - entfremdet vond er natürlichen Gesellschaft anderer Menschen

und es liegt eben nicht an den Menschen selbst und ihren individuellen stärken bzw. Versagen sondern aam Geld und den Territorium unter dem es seine Zweckrationalität am besten schon vollzogen hat

sollte das Geld irgendwann verschwinden verschwinden auch die krankmachenden Zustände da Geld nicht merh die Natur nach ihren Grundsätzen ordnet

Geld ist ein Funktionssystem das Organisationen nach seiner Maximierung antreibt und die Menschen sind durch die Mitglieder in diesen Organisationen die notwendigen Zellen - d.h. der Mensch kommt nur als notwendige Umwelt des Geldes in Betracht nicht als psychische Willenentscheidung deshalb scheitern ja auch alle menschlichen Vollzüge das Geld zu stoppen

deshalb gibt es bei Marx zwei Aspekte

den ersten die Ursache - die hat Marx durchaus richtig erkannt hat aber noch auf die "menschliche " Arbeit als kleinsten Wert seiner Theorie zurückgerechnet

und der zweite Aspekt die Lösung - die einmal durchaus möglich ist d.h. das Geld / der Kapitalismus stirbt durch seine eigenen antagonistischen Widersprüche oder später mit Engels der ganze Kommunisten/ Menschen/ Partei - Quatsch der das lösen soll das geht nicht auf !

das 1 ) wäre das der Kapitalismus das Geld abstirbt dann würden auch alle Entfremdungsursachen verschwinden oder aber

2) das Geld stirbt nicht und steigern sich die Entfremdungszustände so das jeder egal was er macht und denkt (!) einsam und verloren ist in einer hochtechnisch, toten effizienten zweckrationalen Welt

du verlangst von der menschheit unmögliches.
jede handlung des menschen beruht auf purem egoismus.
natürlich kann man zwischen "guten" und "bösen" eine trennlinie ziehen.
doch diese ist oft rein subjektiver art und nicht als allgemeingültig anzusehen.

in der theorie wäre der individualanarchismus allem vorzuziehen, da er ohne staatsherrschaft auskommen könnte, jeddoch dazu müsste der mensch einfach anders gestrickt sein.

das käme mir so vor, wie wenn wer anstreben würde, dass der mensch von selbst ohne hilfsmittel mit doppelter lichtgeschwindigkeit fliegt, entgegen jedem naturgesetz.

daher werden solche modelle auch ewig praktisch undurchführbar bleiben.

heide
11.02.2010, 06:00
Das Problem, was in diesem Strang unterschwellig diskutiert wird ist weniger die Einsamkeit, sondern das Gefuehl der Entfremdung. Wenn man sich seinen Mitmenschen gegenueber nicht mehr verbunden fuehlt, und gesellschaftliche Kontakte, wenn auch auf gegenseitiger Natur, nur zur Erfuellung der eigenen Befuerfnisse geschehen, dann kann ich es schon verstehen, wenn man sich selbst in einer grossen Menschenmenge einsam fuehlt.

Besonders haeufig finde ich dieses Phaenomen in Grossstaedten, weshalb ich mich auch auf dem Lande oder in Kleinstaedten letztendlich wohler fuehle.

Das ist auch ein Ansatzpunkt. Doch ist es nicht so, dass die Entfremdung bei uns selbst beginnt?

heide
11.02.2010, 06:01
Und ich denke, dass uns letztendlich zu viel vom Tier an sich unterscheidet, als dass wir uns mit solcherlei Plattitüden zufrieden geben können. :)

Im Unterschied zum Tier, weiß der Mensch, dass er sterben muss. Also sind die Menschen doch wissender als die Tiere.

heide
11.02.2010, 06:04
Ich meine Tiere handeln nicht böswillig, sondern nach Instinkt.
Ja, darin besteht auch ein Unterschied zu den Menschen!

Erik der Rote
11.02.2010, 14:38
du verlangst von der menschheit unmögliches.
jede handlung des menschen beruht auf purem egoismus.

und was hat das mit dem Thema zu tun ? was hat das mit Einsamkeit zu tun?


in der theorie wäre der individualanarchismus allem vorzuziehen, da er ohne staatsherrschaft auskommen könnte, jeddoch dazu müsste der mensch einfach anders gestrickt sein.

das Individuum ist ein Konstrukt der Gesellschaft ändert sich die Gesellschaft ändert sich auch alles mit auch das das wir entwurzelt oder getrennt werden.


das käme mir so vor, wie wenn wer anstreben würde, dass der mensch von selbst ohne hilfsmittel mit doppelter lichtgeschwindigkeit fliegt, entgegen jedem naturgesetz.

wie passt das zum Thema ????????


daher werden solche modelle auch ewig praktisch undurchführbar bleiben.

welche Modelle ?

Senator74
11.02.2010, 16:44
Ich meine Tiere handeln nicht böswillig, sondern nach Instinkt.

Das stimmt...nur allzuoft interpretiert man "menschliche Verhaltensweisen" in Tiere hinein!...Absolut zu Unrecht! Die Verhaltensforschung hat das schlüssig nachgewiesen!

Octopus
13.02.2010, 05:47
und was hat das mit dem Thema zu tun ? was hat das mit Einsamkeit zu tun?



das Individuum ist ein Konstrukt der Gesellschaft ändert sich die Gesellschaft ändert sich auch alles mit auch das das wir entwurzelt oder getrennt werden.



wie passt das zum Thema ????????



welche Modelle ?

du bringst marx ins spiel und als ich darauf einging fragst du mich was das mit dem thema zu tun hätte :rolleyes:
der marxismus hat nie und wird nie funktionieren.
weil das alles ein theoretisches konstrukt ist, dass sich niemals in die praxis umsetzen lässt.
wäre es anders wäre der "realexistierende" marxismus schon längst in einem land vertreten.
poste also im philosophenstrang, wenn du möchtest.
dann folge ich dir nach mit dem "übermenschen" von nietzsche. :)

"Der Sozialismus - als die zu Ende gedachte Tyrannei der Geringsten und Dümmsten, d.h. der Oberflächlichen, Neidischen und Dreiviertels-Schauspieler - ist in der Tat die Schlußfolgerung der 'modernen Ideen'.

...........bereitet er sich im Stillen zu Schreckensherrschaften vor und treibt den halb gebildeten Massen das Wort "Gerechtigkeit" wie einen Nagel in den Kopf, um sie ihres Verstandes völlig zu berauben (nachdem dieser Verstand schon durch die Halbbildung sehr gelitten hat) und ihnen für das böse Spiel, das sie spielen sollen, ein gutes Gewissen zu schaffen.

Leo Navis
13.02.2010, 06:11
Und ich denke, dass uns letztendlich zu viel vom Tier an sich unterscheidet, als dass wir uns mit solcherlei Plattitüden zufrieden geben können. :)
Was unterscheidet uns denn vom Tier?

Ich persönlich bin der Ansicht, dass das ganze Zeug von wegen Evolution usw korrekt ist; was hieße, dass wir ein ganz normales Tier wären, und die Unterscheidbarkeit lediglich in unseren Köpfen besteht; wie sich die Biene losgelöst vom Rest der Welt sieht, tut es dann auch der Mensch.

(Natürlich weiß ich nicht, ob die Biene sich losgelöst vom Rest der Welt sieht, die Tatsache aber, dass sie sich ebenso in einem Kollektiv befindet wie der Mensch lässt das ahnen)

Leo Navis
13.02.2010, 06:12
Ich meine Tiere handeln nicht böswillig, sondern nach Instinkt.
Wie auch der Mensch stets das tut, was er selbst in der Situation als 'richtig' empfindet; sonst würde er es ja nicht tun.

:]

carpe diem
13.02.2010, 10:03
Im Unterschied zum Tier, weiß der Mensch, dass er sterben muss. Also sind die Menschen doch wissender als die Tiere.

Tiere wissen aber genau wann sie sterben, sie ziehen sich dann an einen einsamen Ort zurück.

Klopperhorst
13.02.2010, 10:06
...
Starker Trend zur Individualität, also der Stärkung des "Ich", der Zurückdrängung des Kollektivs und die neuen Formen der Beziehung unter uns Menschen. Das Single-Dasein und der One Night Stand als "In-Trend", die Kinderlosigkeit als Befreiung und das Teilen der Liebe mit Haustieren, also mit Hund und Katz ersetzen die alten Familienbande. ...

Der Mensch passt sich nur den äusseren Bedingungen an. Heute ist es nicht mehr erforderlich, mit einer Großfamilie Generationen lang ein Haus zu bewohnen. Das Überleben wird durch individuelle Erwerbsarbeit gesichert. Verkehrsmittel und Kommunikationsmittel machen Menschen zudem mobiler.

Der Hang zur Individualisierung war schon immer da, jedoch mussten die Menschen bisher enger zusammenleben, aus sozio-ökonomischen Gründen.

---

Klopperhorst
13.02.2010, 10:12
Der Mensch ist ein Stammeswesen. Er braucht einen Stamm, um sich wohlzufühlen, also bis zu 100 andere Menschen, mit denen er einen solchen Stamm bildet. Das sind in der heutigen Gesellschaft Familie, Freunde etc.

Dadurch, dass die Menschheit sich immer mehr auf die Pelle rückt, wird der Stamm immer schwammiger. Obwohl der Mensch eigentlich seinen Stamm braucht, bekommt der Mensch, der eher zurückhaltend ist und nicht drauflos krakelt, keinen Stamm mehr zusammen. Wir kennen einfach viel zu viele Menschen, und die enge Bindung wird immer oberflächlicher.

Das ist das paradoxe an der Stadtentwicklung; während immer mehr Menschen auf einem Haufen sitzen, vereinsamen darunter auch immer mehr Menschen. Während die, die kontaktfreudig sind, tausend Menschen ihre Freunde nennen, sind die, die nicht so kontaktfreudig sind, völlig einsam und haben keinen echten Freund.

Ein wahrlich interessantes Spektakel.

Grandios beschrieben.

---

heide
14.02.2010, 07:28
Tiere wissen aber genau wann sie sterben, sie ziehen sich dann an einen einsamen Ort zurück.

Sie können den Tod fühlen, doch sie werden nicht wissentlich mit diesem Fakt geboren.

Unschlagbarer
14.02.2010, 08:23
Im Gegensatz zur landläufigen Meinung, dass Familie und Partnerschaft heute unwichtiger seien als früher, lassen Studien das Gegenteil vermuten.Das zeichnet diese Gesellschaft auch aus: Man benötigt Studien, nur um das vermuten zu können, was unsre Vorfahren längst verinnerlicht hatten.

_

Unschlagbarer
14.02.2010, 08:39
Richtig. Ich bin jedoch der gewagten Ansicht, dass wir nichts weiter als ein ganz normales Tier sind.Wieso sollte diese Ansicht "gewagt" sein? Der Mensch ist Bestandteil der Natur, er ist ein Lebewesen, ein Säugetier, welches sich aus vorherigen Arten nur weiter entwickelt hat als die noch heute lebenden Primaten und viel weiter als alle anderen Tiere. Aber auch unter den übrigen Tieren gibt es gewaltige Unterschiede.

Der entscheidende Unterschied zwischen Mensch und "dem Rest" ist aber seine weiter entwickeltere Fähigkeit zu denken, zu sprechen und damit Informationen besser austauschen zu können, und bsp.-weise auch, dass er als einziges Lebewesen das Feuer beherrscht.

Und grade wenn er sich das bewusst macht, dass er ein Bestandteil der gesamten Natur ist, so ist er alles andere als einsam auf der Erde. Er muss es nur erkennen und sich entsprechend einfügen. Und einsam zu sterben, d.h. alleine zu sterben, dass ist grade auch im übrigen Tierreich weit verbreitet. Alte, todkranke Tiere ziehn sich meistens zurück, um in Ruhe zu sterben und vielleicht auch, um der Herde nicht länger zur Last zu fallen. Sowas gibts auch bei Menschen übrigens.

Heute hörte ich im Rundfunk sowas wie einen Bericht über die Käsmann, die ev. Ratsvorsitzende. (Die soll sich übrigens einer Sterbehilfe gegenüber entgegenkommend geäußert haben.) Da sagte jemand, dass ein Sterbender noch so viel wie möglich Geräusche, Gerüche etc. mitbekommen möchte. Was für einen Unsinn diese Leute manchmal so daherplappern, wenn der Tag lang ist! Manchmal hab ich den Eindruck, dass die Leute nur deshalb irgendwas reden oder schreiben, um bekannt zu werden, um in den Medien genannt zu werden und vielleicht auch um ihre Bücher besser verkaufen zu können. Was sie sagen oder schreiben, ist dabei eigentlich unwichtig. Die Hauptsache ist, es erregt Aufsehn.

_

Unschlagbarer
14.02.2010, 08:47
Sie (Tiere) können den Tod fühlen, doch sie werden nicht wissentlich mit diesem Fakt geboren.Wenn du mit "diesem Fakt" das Wissen um den garantiert kommenden eigenen Tod meinst, so wird der Mensch ebenfalls nicht damit geboren.

_

Leo Navis
14.02.2010, 14:17
Wieso sollte diese Ansicht "gewagt" sein? Der Mensch ist Bestandteil der Natur, er ist ein Lebewesen, ein Säugetier, welches sich aus vorherigen Arten nur weiter entwickelt hat als die noch heute lebenden Primaten und viel weiter als alle anderen Tiere. Aber auch unter den übrigen Tieren gibt es gewaltige Unterschiede.

Der entscheidende Unterschied zwischen Mensch und "dem Rest" ist aber seine weiter entwickeltere Fähigkeit zu denken, zu sprechen und damit Informationen besser austauschen zu können, und bsp.-weise auch, dass er als einziges Lebewesen das Feuer beherrscht.

[...]

_
Sie ist nicht sonderlich gewagt, sondern ein einfacher Fakt; gewagt ist sie nur deshalb, weil die meisten Menschen sie eben nicht teilen, sondern zwischen 'sich' und der 'Natur', die irgendetwas anderes sein soll, unterscheiden;

Sie unterscheiden ununterscheidbares. Und das ist ganz typisch für den Menschen. Er unterscheidet zwischen 'sich' und seinem Körper beispielsweise, das ist ganz interessant beim Menschen, zwischen seiner kollektiven Identität und seinem biologischen Sein.

Nun; der Mensch ist wie ein hochentwickeltes Tier, welches zufällig in die Welt getragen wurde. Es ist überhaupt schon fast ein Wunder, dass sich ein Tier, welches sich lediglich durch ein übergroßes Gehirn auszeichnet, überleben konnte.
Es gibt die Theorie, dass der Mensch aus Westafrika kommt, und ich halte das für sehr wahrscheinlich; irgendeine kleine Insel, auf der er keine natürlichen Feinde hatte, im Wasser, das er so liebt, planschen konnte, genügend Nahrung hatte und sich prächtig entwickeln konnte. Dann hat er das Land erobert und mit seinem übergroßen Gehirn die anderen Jäger vertrieben.

Diese Entwicklung ist nicht neu; es gab früher schließlich mehr übergroße Jäger, die dann von kleineren, die dafür ein größeres Gehirn hatten, abgelöst wurden. Heute braucht der Mensch nicht mehr jagen, und doch muss er es weiter tun, da es seine biologische Funktion ist. Nur jagt er jetzt nicht mehr Tiere - oder nur noch im seltenen Fall - sondern vielmehr Dividenden, er zeichnet sich in seiner kollektiven Identität als Jäger aus, geht als Vertreter von Haus zu Haus, sucht sich 'Opfer', die er ficken kann, und jagt somit stetig weiter; jeder hat seine eigene Art vom Jagen entwickelt, und der Mensch ist dabei durch sein übergroßes Gehirn so einfallsreich wie kein anderes Tier auf dieser Erde.

Wirklich hochinteressant zu beobachten.

:)

Unschlagbarer
14.02.2010, 15:43
...
Wirklich hochinteressant zu beobachten. Kennen wir uns? Haben wir dieselbe Schule durchlaufen? Du schreibst wie ich denke.

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Leo Navis
14.02.2010, 15:48
Kennen wir uns? Haben wir dieselbe Schule durchlaufen? Du schreibst wie ich denke.

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Ein interessantes Phänomen. Wir sollten zu mehr Themen Beiträge verfassen und sehen, ob wir uns auch dort so ähneln.

:]

Unschlagbarer
14.02.2010, 15:50
Ein interessantes Phänomen. Wir sollten zu mehr Themen Beiträge verfassen und sehen, ob wir uns auch dort so ähneln. Solange es User wie dich in diesem Forum gibt, bin ich hier jedenfalls nicht einsam.

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Leo Navis
14.02.2010, 15:52
Solange es User wie dich in diesem Forum gibt, bin ich hier jedenfalls nicht einsam.

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Ebenso geht es mir auch.

:)

elas
14.02.2010, 15:55
Allein sein zu müssen ist das schwerste, allein sein zu können das schönste.



In dieser Aussage fehlt der Zeitfaktor.

elas
14.02.2010, 15:59
Das Problem, was in diesem Strang unterschwellig diskutiert wird ist weniger die Einsamkeit, sondern das Gefuehl der Entfremdung. Wenn man sich seinen Mitmenschen gegenueber nicht mehr verbunden fuehlt, und gesellschaftliche Kontakte, wenn auch auf gegenseitiger Natur, nur zur Erfuellung der eigenen Befuerfnisse geschehen, dann kann ich es schon verstehen, wenn man sich selbst in einer grossen Menschenmenge einsam fuehlt.

Besonders haeufig finde ich dieses Phaenomen in Grossstaedten, weshalb ich mich auch auf dem Lande oder in Kleinstaedten letztendlich wohler fuehle.

Es ist auch ein Phenomen das in anderen Ländern sich anders darstellt. In Australien sprechen Fremde wie selbstverständlich miteinander. In Deutschland eher die Ausnahme-

Sathington Willoughby
14.02.2010, 16:01
Man kann es kaum glauben, ....
Gutes Thema.
Leider kennen die meisten in D die Stars aus Fernsehserien besser als ihre Nachbarn oder Verwandten. Ich denke, das wir einerseits zu weit entwickelt sind, das wir es gewohnt sind, uns die Welt über die Flimmer nach Hause zu holenund daher weniger reale Kontakte pflenen, und das wir andererseits keine Gesellschaft mehr sind, keinen Zusammehalt mehr haben, da tägliche Rituale nicht mehr eingehalten werden, da niemand Interesse an seinen Mitbürgern mehr hat.
Die innere Vereinsamung ist groß, vor 70, 80 Jarhen war man immer in einer größeren Gemeinschaft aufgehoben, seis das Dorf, seis die Familie. Ber dafür sind die Familien zu klein und halten nich mehr zusammen, und die Dörfer und Städte sind zunehmend durch Anonymität gekennzeichnet, da viele Menschen immer häufiger umziehen und so nur schwer Gemeinschaften bilden können.
Eine Identifikation am Arbeitsplatz ist vielleicht das LEtzte, was vielen bleibt, nur ist das zunehmend von Seiten der Firmen auch nicht mehr gefragt.
Übrig bleiben Freizeitbünde, die man ohne groß AUfhebens einfach künigen kann - Mitgliedschaften in Vereinen oder Fanclubs, die Geborgenheit vorgaukeln, aber auf tönernen Füßen stehen.

Senator74
14.02.2010, 17:53
Solange es User wie dich in diesem Forum gibt, bin ich hier jedenfalls nicht einsam.

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Wahre Worte!Gruß an Euch BEIDE!!

Unschlagbarer
14.02.2010, 18:05
Wahre Worte!Gruß an Euch BEIDE!!Ich hab dich immer im Augenwinkel und denke ... Da ist ja noch einer...

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Unschlagbarer
14.02.2010, 18:06
In dieser Aussage fehlt der Zeitfaktor.Das stimmt auch.

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Senator74
14.02.2010, 18:52
Ich hab dich immer im Augenwinkel und denke ... Da ist ja noch einer...

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Fühle mich in deinem Augenwinkel wohl,zumal ich kein "Agent" bin,den man enttarnen könnte...lol...

heide
15.02.2010, 06:03
Wenn du mit "diesem Fakt" das Wissen um den garantiert kommenden eigenen Tod meinst, so wird der Mensch ebenfalls nicht damit geboren.

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_Aber er lernt im Laufe seines Leben, dass der Tod zum Leben gehört.

bernhard44
15.02.2010, 06:17
Einsamkeit hat viele Namen

http://www.clipfish.de/video/2967201/einsamkeit-hat-viele-namen-/

Unschlagbarer
15.02.2010, 07:20
_Aber er lernt im Laufe seines Leben, dass der Tod zum Leben gehört.Es ist ja bekannt, dass Tiere auch lernen, das ist zumindest bei einigen nachgewiesenermaßen der Fall. Woher will man wissen, ob manche von ihnen nicht auch irgendwie begreifen, dass der eine oder der andere aus ihrer Herde plötzlich nicht mehr da ist? Ich bin mir sicher, dass Menschenaffen oder Elefanten oder andere Tiere Trauer oder Unverständnis über den Tod auch kennen.

Und Menschen begreifen den Tod ja eigentlich auch nicht. Dies ist doch einer der Hauptbeweggründe für die Entstehung des Totenkultes, später dann der Religionen. So völlig einsam bis in alle Ewigkeit irgendwo rumliegen, bis nichts mehr von einem übrig ist? Wer begreift das schon wirklich?

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Senator74
15.02.2010, 19:45
Einsamkeit hat viele Namen

http://www.clipfish.de/video/2967201/einsamkeit-hat-viele-namen-/

Walchhofer,Kröll,Scheiber,Grugger....