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Vollständige Version anzeigen : Die unbequeme Wahrheit: Die Deutschen, ein Volk von "Abhängigen"?



Excubitor
05.02.2010, 16:16
Die ungeschminkte Wahrheit kann manchmal sehr schmerzhaft sein. Doch wenn sich in diesem Land jemals irgendwann etwas zum Positiven bewegen soll wird man den unbequemen Wahrheiten direkt ins Auge sehen müssen oder sollte sich schnellstens von dem Gedanken verabschieden, dass etwas besser werden könnte.
Weichzeichen, Verdrehen, Verharmlosen, Vertuschen und ähnliche Vorgehensweisen haben in dieser Permissivgesellschaft scheinbar sämtliche positiven Strömungen zerstört. Bei einer Permissivgesellschaft handelt es sich um eine solche in der Dinge, welche verboten sein müssten erlaubt sind oder, so sie verboten sind, deren Einhaltung kaum oder gar nicht kontrolliert wird, eine nachgiebige "Weichzeichnergesellschaft" eben, in der Konsequenzen fehlen, wo diese dringend erforderlich wären.

Wie soll sich unter folgenden Bedingungen irgendetwas zum Besseren wenden?

17.000.000 Raucher, von denen die meisten Nikotinabhängig sein dürften,
http://gesundheit.aol.de/Krankheiten-Lexikon/Tabakabhaengigkeit-Nikotinabhaengigkeit-1757528859-0.html,
3.000.000 Alkoholabhängige, rund
200.000 Opioidabhängige (Morphin, Heroin und weitere Derivate),
nicht zu vergessen Kokain-, Designerdrogen-, Tabletten- und Medikamentenabhängige, etc. ...

Selbst unter günstigen Voraussetzungen kann man davon ausgehen, dass etwa 25 % der deutschen Bevölkerung in irgendeiner Form "suchtkrank", also abhängigkeitserkrankt ist. Das sind mehr als bedenkliche Zahlen, insbesondere da diese bei der jüngeren Generation stark im Ansteigen begriffen sind.

Es sei auch darauf hingewiesen, dass die Todesfälle durch legale Drogen wie Alkohol und Nikotin diejenigen durch illegale Drogen deutlich übersteigen und neben den zerstörerischen gesellschaftlichen Folgen einen volkswirtschaftlich inakzeptablen Schaden verursachen, 40 Mrd. jährlich allein durch Alkohol...
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Gesundheit/Todesursachen/Aktuell__pm.psml
Allein 140 000 Tote jährlich in Deutschland, zurückzuführen auf das Rauchen.
http://www.focus.de/gesundheit/gesundleben/nichtrauchen/news/rauchen-weltweit-sechs-millionen-tote-durch-tabak_aid_429969.html

Abhängigkeit ist oftmals Ausdruck eines Kompensationsverhaltens der Verleugnung eigener Schwächen, eines mangelnden Selbstwertgefühls und vieler weiterer Faktoren von "Unsicherheiten" im eigenen Leben und schafft definitiv niemals einen Ausweg aus diesen zugrunde liegenden Problemen, welche noch auf einer nicht unerheblichen Zahl weiterer Faktoren beruhen können, wie (selten) genetischen, sozio-kultutrellen Umweltbedingungen (inner- oder extra-familiär), etc..
Mehr als 80% der abhängigen Raucher schaffen es nie damit aufzuhören. Ob Hypnose, Nikotinpflaster, Entspannungstechniken und andere Entwöhnungsformen schaffen nur kurzfristig eine Abstinenz. Die Meisten werden danach wieder rückfällig... Das zeigt wie schwer es ist sogar eine scheinbar "einfache" Sucht wieder loszuwerden. Oder sind wir tatsächlich so schwach?

Eine Gesellschaft, die nicht nur legalen Drogen wider besseres Wissen um deren Gefährdungspotential eine gesellschaftlich akzeptierte Stellung einräumt, sondern Ihre Mitglieder zum Teil auch noch zu deren Konsum nötigt (insbesondere Alkohol), damit diese gesellschaftliche Akzeptanz erfahren können, kann sich meines Erachtens weder fortschrittlich, noch in irgendeiner Weise weit entwickelt nennen. Was derzeit auf diesem Sektor stattfindet ist nicht nur in höchstem Maß selbstzerstörerisch, sondern evolutionsbiologisch ein echter Rückschritt. Man ist nicht nur kaum noch in der Lage sein eigenes Überleben (so lange wie möglich) zu sichern, nein man zerstört es noch wider besseren Wissens um den "Vorteil" eines äußerst bescheidenen, noch dazu nur scheinbaren Genussvorteils...

Doch wen sollte es wundern in einer Gesellschaft, wo Lobbyisten, Entscheidungsträger und Meinungsmacher ganz vorn in den Reihen der Abhängigen zu finden sind...

Excubitor
05.02.2010, 16:48
Wer Mut hat, sollte sich einmal ganz kritisch selbst anhand der aktuell gültigen, von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) statuierten Abhängigkeitskriterien überprüfen... und falls erforderlich die richtigen Konsequenzen aus der gewonnenen Erkenntnis ziehen, ganz für sich...

Die Erfüllung von drei der folgenden Kriterien genügt, um eine Abhängigkeit festzustellen:

1. Ein starker Wunsch oder Zwang psychotrope (psychoaktive) Substanzen oder Alkohol zu konsumieren.

2. Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns-, der Beendigung- und der Menge des Sustanz- oder Alkoholkonsums. (Dazu zählt beispielsweise auch ab und zu stattfindendes, exzessives Trinken mit teilweisem Verlust des Erinnerungsvermögens, die Vorgänge um das Trinken betreffend).

3. Körperliches Entzugssyndrom (Entzugserscheinungen) bei Beendigung oder Einschränkung des Konsums.

4. Toleranzentwicklung, d.h. Gewöhnung, mit der Zeit werden höhere Dosen der Substanz benötigt, um die gleiche Wirkung zu erzielen.

5. Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügungen, Interessen und Pflichten zugunsten des Substanzkonsums, (sowie erhöhter Zeitaufwand um sich von den Folgen des Konsums zu erholen).

6. Anhaltender Suchtmittelkonsum, trotz des Nachweises eindeutiger schädlicher Folgen gesundheitlicher oder sozialer Art, wie z.B. Müdigkeit, depressive Verstimmungen, Verschlechterung kognitiver Funktionen (Denkstörungen), Arbeitsplatzverlust, etc. ... (Bagatellisierung, Verharmlosung, Rechtfertigung des Konsums wider besseren Wissens der Schädigung).

henriof9
05.02.2010, 16:53
Über diese Art der Abhängigkeit zu meckern mag ja einen positiven Gedanken haben, schlimmer als das finde ich die Abhängigkeit der Bürger vom Staat.

Im übrigen hat es nichts mit Mut zu tun zu zugeben wenn man z.B. Raucher ist, ich bin es. Und ?

Excubitor
05.02.2010, 16:59
Über diese Art der Abhängigkeit zu meckern mag ja einen positiven Gedanken haben, schlimmer als das finde ich die Abhängigkeit der Bürger vom Staat.

Die mit diesen Abhängigkeiten verbundenen Schwächen der und Auswirkungen auf die Betroffenen und deren daraus resultierendes Verhalten sind die weitergehenden Probleme, die aus der Sache erst ein echtes Mega-Gesamtproblem entstehen lassen. Damit schließt sich der Kreis zu Ihrem Argument, denn nicht gerade selten sind es solche Menschen, die wesentlich leichter manipulierbar sind als andere, woraus sich nicht zuletzt ein möglicher Grund für die Obrigkeitshörigkeit oder zumindest eine Begünstigung derselben ergibt...

Excubitor
05.02.2010, 17:08
[...]
Im übrigen hat es nichts mit Mut zu tun zu zugeben wenn man z.B. Raucher ist, ich bin es. Und ?

Es geht nicht darum zuzugeben Raucher zu sein, das ist in der Tat kein Problem für Viele. Zuzugeben abhängigkeitserkrankt zu sein ist schon ein ganz anderes Kaliber des Selbsteingeständnisses. Sich das offen, ehrlich und vor allem davon wirklich überzeugt selbst einzugestehen ist schon schwer genug. Erst recht anderen gegenüber. Lippenbekenntnisse sind leicht getan, aus der Politik nur allzu gut bekannt. Um tatsächliche Einsicht und deren Verlautbarung geht es hier... Und das ist alles andere als einfach. Nicht umsonst sind Verharmlosung, Bagatellisierung, Rechtfertigung wider besseres Wissen einer Schädigung, abstreiten, etc. die erfahrungsgemäß häufigsten Verhaltensweisen Abhängiger, welcher Form auch immer. Wäre das mit der ehrlichen Einsicht, und sei es nur sich selbst gegenüber, so einfach, dann müssten diese allgemein anerkannten Erfahrungswerte erheblich anders aussehen...

henriof9
05.02.2010, 17:09
Die mit diesen Abhängigkeiten verbundenen Schwächen der und Auswirkungen auf die Betroffenen und deren daraus resultierendes Verhalten sind die weitergehenden Probleme, die aus der Sache erst ein echtes Mega-Gesamtproblem entstehen lassen. Damit schließt sich der Kreis zu Ihrem Argument, denn nicht gerade selten sind es solche Menschen, die wesentlich leichter manipulierbar sind als andere, woraus sich nicht zuletzt ein möglicher Grund für die Obrigkeitshörigkeit oder zumindest eine Begünstigung derselben ergibt...

Inwiefern macht sich denn bitte meine Nikotinabhängigkeit bemerkbar, außer im meinem eigenen Geldbeutel und evtl. einer späteren Erkrankung deswegen ?

Da muß man schon bei den Abhängigkeiten unterscheiden.
Alkohol- und Drogenabhängigkeit mag im Zusammenhang der Manipulierbarkeit evtl. noch zutreffen, in Bezug auf Obrigkeitshörigkeit sehe ich überhaupt keinen Zusammenhang.
Dies wäre dann schon eher bei den Abhängigen des Staates gegeben.

henriof9
05.02.2010, 17:17
Es geht nicht darum zuzugeben Raucher zu sein, das ist in der Tat kein Problem für Viele. Zuzugeben abhängigkeitserkrankt zu sein ist schon ein ganz anderes Kaliber des Selbsteingeständnisses. Sich das offen, ehrlich und vor allem davon wirklich überzeugt selbst einzugestehen ist schon schwer genug. Erst recht anderen gegenüber. Lippenbekenntnisse sind leicht getan, aus der Politik nur allzu gut bekannt. Um tatsächliche Einsicht und deren Verlautbarung geht es hier... Und das ist alles andere als einfach. Nicht umsonst sind Verharmlosung, Bagatellisierung, Rechtfertigung wider besseres Wissen einer Schädigung, abstreiten, etc. die erfahrungsgemäß häufigsten Verhaltensweisen Abhängiger, welcher Form auch immer. Wäre das mit der ehrlichen Einsicht, und sei es nur sich selbst gegenüber, so einfach, dann müssten diese allgemein anerkannten Erfahrungswerte erheblich anders aussehen...

Ja gut, ich bin nikotinabhängig, süchtig und meinetwegen deswegen auch krank.
Und nun ?
Ich sehe dabei kein Problem, ich liege deswegen niemanden auf der Tasche, ich kann deswegen nicht versehendlich jemanden töten und die Beschaffungskrimininalität entfällt auch.

Ich finde es viel schlimmer das der Staat imer mehr anfängt sich in die persönlichen Belange der Menschen einzumischen.
Und verlogen ist es auch, nicht nur das er bei jeder Preiserhöhung mächtig mitkassiert, da wird laut darüber nachgedacht so gen. Druckräume zu eröffnen oder aber wir dürfen regelmäßig sehen wie feucht- fröhlich sich die Politprominenz selbst feiert.

Excubitor
05.02.2010, 17:17
Inwiefern macht sich denn bitte meine Nikotinabhängigkeit bemerkbar, außer im meinem eigenen Geldbeutel und evtl. einer späteren Erkrankung deswegen ?

Da muß man schon bei den Abhängigkeiten unterscheiden.
Alkohol- und Drogenabhängigkeit mag im Zusammenhang der Manipulierbarkeit evtl. noch zutreffen, in Bezug auf Obrigkeitshörigkeit sehe ich überhaupt keinen Zusammenhang.
Dies wäre dann schon eher bei den Abhängigen des Staates gegeben.

Selbstverständlich ist nicht jede Form von Abhängigkeit in ihren Auswirkungen gleich, insbesondere nicht in den gesundheitlichen, gar keine Frage. Dennoch sind Grundverhaltensmuster bei Abhängigen vorzufinden, die die in meinem letzten Beitrag angesprochenen Vorgänge begünstigen können. Dass es auch hier in Einzelfällen Ausnahmen geben kann und es Raucher gibt, die sich in ihren Ansichten nun gar nicht beeinflussen lassen, weil diese aus anderen Gründen verfestigt sind, ist ebenso klar. Das ändert jedoch nichts an der grundsätzlichen Feststellung, dass die überwiegende Zahl von Abhängigkeitserkrankten eben nicht über ein ausgeprägt gefestigtes Persönlichkeitsbild verfügt.

Excubitor
05.02.2010, 17:27
Ja gut, ich bin nikotinabhängig, süchtig und meinetwegen deswegen auch krank.
Und nun ?
Ich sehe dabei kein Problem, ich liege deswegen niemanden auf der Tasche, ich kann deswegen nicht versehendlich jemanden töten und die Beschaffungskrimininalität entfällt auch.

Ich finde es viel schlimmer das der Staat imer mehr anfängt sich in die persönlichen Belange der Menschen einzumischen.
Und verlogen ist es auch, nicht nur das er bei jeder Preiserhöhung mächtig mitkassiert, da wird laut darüber nachgedacht so gen. Druckräume zu eröffnen oder aber wir dürfen regelmäßig sehen wie feucht- fröhlich sich die Politprominenz selbst feiert.

Auch wenn das hier nicht zum Thema gehört stimme ich dem zu. An einigen Stellen sollte die Einmischung der Staatsvertreter drastisch zurückgefahren werden.

Was jedoch hier zum Thema gehört ist das "Zusehenmüssen", wie sich die Politprominenz bei irgendwelchen "Gelagen" selbst mit legalisierten Drogen amüsiert. Das Vorleben von Fehlverhaltensmustern ist ein nicht unerheblicher Grund für die gesellschaftlich letztlich ruinöse Akzeptanz (siehe die daraus resultierenden finanziellen Schäden für die Gesamtwirtschaft) der abhängigkeitserzeugenden Substanzen. Und ebenfalls in diese Rubrik fällt das perfide Vorgehen der Staatsvertreter auf Kosten der Gesundheit von einer Menge Einzelbetroffener an den legalen Drogen mächtig abzukassieren.

Margrit
05.02.2010, 21:20
Wer Mut hat, sollte sich einmal ganz kritisch selbst anhand der aktuell gültigen, von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) statuierten Abhängigkeitskriterien überprüfen... und falls erforderlich die richtigen Konsequenzen aus der gewonnenen Erkenntnis ziehen, ganz für sich...

Die Erfüllung von drei der folgenden Kriterien genügt, um eine Abhängigkeit festzustellen:

1. Ein starker Wunsch oder Zwang psychotrope (psychoaktive) Substanzen oder Alkohol zu konsumieren.

2. Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns-, der Beendigung- und der Menge des Sustanz- oder Alkoholkonsums. (Dazu zählt beispielsweise auch ab und zu stattfindendes, exzessives Trinken mit teilweisem Verlust des Erinnerungsvermögens, die Vorgänge um das Trinken betreffend).

3. Körperliches Entzugssyndrom (Entzugserscheinungen) bei Beendigung oder Einschränkung des Konsums.

4. Toleranzentwicklung, d.h. Gewöhnung, mit der Zeit werden höhere Dosen der Substanz benötigt, um die gleiche Wirkung zu erzielen.

5. Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügungen, Interessen und Pflichten zugunsten des Substanzkonsums, (sowie erhöhter Zeitaufwand um sich von den Folgen des Konsums zu erholen).

6. Anhaltender Suchtmittelkonsum, trotz des Nachweises eindeutiger schädlicher Folgen gesundheitlicher oder sozialer Art, wie z.B. Müdigkeit, depressive Verstimmungen, Verschlechterung kognitiver Funktionen (Denkstörungen), Arbeitsplatzverlust, etc. ... (Bagatellisierung, Verharmlosung, Rechtfertigung des Konsums wider besseren Wissens der Schädigung).




mein Gott, bis Du ber obrigkeitsgläubig.
Geraucht haben die Menschen immer, ihr Bierchen oder Schnäpschen getrunken ebenfals
Dass es ein paar Auswüchse gibt, ist klar und auch das gab es imemr.
Daraus einen solchen Zuirkus abzuleiten ist mal wieder typisch WHO, di ahen auch sonst nichts zu tun.
Übrigens die Schweinegrippe wurde beim WHO schon 2007 rfunden!!!!!!
Weißt Du wenigstens wer alles im WHO sitzt?
Lauter Pharmaleute.
Ja, man muß was tun um die Medikamte an den Mann zu bringen

Der Trend, dass wir alle zumneuen Menschen werden sollen, ist so albern wie gefährliuch.
Sollen wir alle nach dem Moto elben:

ich trinke nicht, ich rauche nicht und meine Kinder sind alle adoptier?

Excubitor
06.02.2010, 18:11
mein Gott, bis Du ber obrigkeitsgläubig.
Geraucht haben die Menschen immer, ihr Bierchen oder Schnäpschen getrunken ebenfals
Dass es ein paar Auswüchse gibt, ist klar und auch das gab es imemr.
Daraus einen solchen Zuirkus abzuleiten ist mal wieder typisch WHO, di ahen auch sonst nichts zu tun.
Übrigens die Schweinegrippe wurde beim WHO schon 2007 rfunden!!!!!!
Weißt Du wenigstens wer alles im WHO sitzt?
Lauter Pharmaleute.
Ja, man muß was tun um die Medikamte an den Mann zu bringen

Der Trend, dass wir alle zum neuen Menschen werden sollen, ist so albern wie gefährlich.
Sollen wir alle nach dem Moto elben:

ich trinke nicht, ich rauche nicht und meine Kinder sind alle adoptier?

Was die WHO betrifft, so ist es dort, wie in anderen Organisationen, nun wirklich nicht ungewöhnlich Interessenvertreter oder Lobbyisten bestimmter Interessengruppen vorzufinden, sondern wohl eher die Regel. Wenn man's weiß kann man sich danach richten... Nur entbindet das die Vertreter dieser Organisation natürlich nicht davon, brauchbare, das heißt sachlich neutrale Kriterien für die Diagnose von Abhängigkeitserkrankungen aufzustellen, und nichts anderes habe ich hier vorgestellt. Die dargestellten Diagnosekriterien sind offensichtlich absolut interessenunabhängig. Deshalb geht Ihre Argumentation schon hier völlig fehl.

Jeder, der mich auch nur ein wenig persönlich kennt, oder auch nur einen meiner Beiträge hier und in anderen Foren richtig gelesen und vor allem verstanden hat, weiß, dass ich erstens nicht einmal annähernd so etwas wie obrigkeithörig bin (ein gehäufter Prozentsatz meiner Artikel beschäftigt sich gerade damit, dass das in Deutschland leider zu viele sind und wie man davon loskäme) und zweitens der allerletzte bin, der jemals "Freund der Pharmaindustrie" werden könnte. Sie sollten vielleicht mal ein paar meiner Beiträge lesen bevor Sie über mich urteilen. Vorschnelle Urteile sind übrigens auch ein erhebliches Manko unserer Gesellschaft...

Es sind genau diese Verharmlosungen, wie die, die Sie hier betreiben, die es denjenigen, die die Bürger dieses Landes gerne als willenlos folgsame Masse hätten, in die Hände spielen. Genau wegen solcher Verharmlosungen haben wir allein neben den 40 Mrd. € finanziellem Schaden allein durch Missbrauch von Alkohol Unmengen von ganzen Familienschicksalen, die durch diese eben nicht harmlosen Drogen bereits zerstört wurden und noch werden. Scheinbar haben Sie noch nie wirklich die sozial zerstörerischen Konsequenzen allein von Alkohol kennengelernt. Durch die sogenannte Co-Abhängigkeit naher Angehöriger oder enger Bezugspersonen werden nicht nur die Süchtigen selbst in ihrer Existenz gefährdet, sondern noch weitere Schicksale mit in den Abgrund gerissen, welche Sie noch gar nicht berücksichtigt haben. Ich würde Sie bitten, sich zunächst einmal über diese Konsequenzen gründlich zu informieren, bevor Sie Verharmlosungen verbreiten, die der ganzen Sache extrem kontraproduktiv sind. Richtig an Ihrer Aussage ist lediglich, dass es immer Auswüchse geben wird. Nur habe ich nicht von irgendwelchen Auswüchsen geschrieben, die noch über das von mir erwähnte Problem hinaus gehen müssten, sondern von den Regelvorfällen.
Es dürfte Ihnen eigentlich nicht entgangen sein, dass die Zahl der Minderjährigen Alkoholopfer in Deutschland, die eben wegen ihres Alkoholkonsums einen Klinikaufenthalt in Kauf nehmen mussten, in den letzten Jahren drastisch gestiegen ist.
http://www.abendblatt.de/hamburg/article1125086/Komasaufen-Immer-mehr-Jugendliche-im-Krankenhaus.html
"Bei den unter 18-Jährigen insgesamt weisen die TK-Zahlen einen Anstieg der Klinikeinweisungen um 174 auf 1765 aus; das entspricht einer Gesamtzahl von fast 20.000 minderjährigen "Komasäufern“, die 2008 im Krankenhaus landeten".
Quelle:
http://www.welt.de/vermischtes/article3540210/Komatrinker-in-Deutschland-werden-immer-juenger.html

Da ist nun wirklich kein Platz mehr für irgendwelche Verharmlosungen, sondern es müssen Lösungen her, die allerdings aufgrund der Komplexität des Gesamtproblems (Genetik, psychosoziale Gründe, Umwelteinflüsse, Vertreter der (Werbe-)Wirtschaft, die den Weg in die Abhängigkeit aus Eigennutz fördern, etc., sehr schwer zu finden sein dürften, wenn das in einer Permissivgesellschaft überhaupt möglich sein sollte. Zumindest ist das eine extrem anspruchsvolle Aufgabe, die unseren "Möchte-Gern-Volksvertretern" obliegt, zu deren Pflichtenkatalog das unzweifelhaft gehört.

Excubitor
07.02.2010, 16:47
Und noch eine kleine Ergänzung zum Thema Alkohol für Interessierte und insbesondere diejenigen, die beispielsweise Alkoholmissbrauch und Alkoholabhängigkeit für harmlos halten, ohne über die weitergehenden Konsequenzen dieses Fehlverhaltens nachzudenken. (Und Alkohol ist nur ein kleiner Teilbereich der Gesamtproblematik Abhängigkeit und ihrer Folgen.)

Bei 50% aller strafrechtlich relevanten Gewalttaten ist Alkohol im Spiel.
Ebenso bei etwa jedem 2. Verkehrsunfall.

Da ist in Ergänzung zu und Gesamtbetrachtung mit den bereits erwähnten psychosozialen Folgen (siehe meine vorhergehenden Beiträge) meines Erachtens keinerlei Auslegungsspielraum mehr das Wort harmlos in diesem Zusammenhang auch nur anzudenken...

Leo Navis
07.02.2010, 16:50
Ich bin nikotinabhängig und cannabissüchtig.

Beides besiege ich allerdings gerade. Ich denke, in ein paar Jahren werde ich gar nicht mehr kiffen wollen und mit dem Rauchen höre ich auch demnächst auf.

:)

Excubitor
07.02.2010, 18:14
Ich bin nikotinabhängig und cannabissüchtig.
Beides besiege ich allerdings gerade. Ich denke, in ein paar Jahren werde ich gar nicht mehr kiffen wollen und mit dem Rauchen höre ich auch demnächst auf.
:)

Sollten die Angaben irgendwie ernst gemeint sein, was schwer zu glauben fällt, so sei erwähnt, das das auf diese Art mit dem "Besiegen" nichts werden kann, sorry. Einsicht (von wegen das Problem realisiert und eingesehen zu haben) wäre zwar der erste Weg zur Besserung, aber ein realer Wunsch sich dem Problem zu entziehen ist nicht erkennbar, eher das Gegenteil davon, nämlich ein Unterschätzen und unterschwelliges Bagatellisieren desselben und die typische Illusion der Betroffenen, die Abhängigkeit (Sucht) in irgendeiner Form kontrollieren zu können. Cannabis produziert zwar nur eine untergeordnete körperliche, dafür aber eine psychische Abhängigkeit.

Ein Paar Informationen zu den Folgen für Interessierte:
Die Risiken des Cannabiskonsums
Akute Risiken liegen - abgesehen von den eher selten auftretenden atypischen Wirkungen - vor allem in den möglichen Folgen bestimmter Effekte. Während der Wirkungsdauer sind u.a. das Konzentrations- und Reaktionsvermögen, die Fähigkeit zur schnellen Informationsverarbeitung und die Fähigkeit zum abstrakten Denken beeinträchtigt sowie die körperliche und psychische Leistungsfähigkeit vermindert. Hierdurch kommt es beispielsweise zu einer starken Einschränkung der Fahrtüchtigkeit, so dass neben Alkohol auch Haschisch häufig eine ursächliche Rolle für Fehlverhalten im Straßenverkehr spielt. Darüber hinaus hängen die mit dem Cannabiskonsum verbundenen Risiken vor allem davon ab, ob es sich um Probier- und Gelegenheitskonsum oder um dauerhaften und gewohnheitsmäßigen Konsum handelt. Von Bedeutung sind auch die persönlichen und sozialen Risikofaktoren, welche die Gefahren des Cannabiskonsums wie Abhängigkeit oder psychische Veränderungen vergrößern. Solche Risikofaktoren sind beispielsweise ein frühzeitiger Konsumbeginn (im Alter von unter 16 Jahren), mangelnde soziale Unterstützung in der Familie und ein Freundeskreis, der sich vorwiegend auf Drogenkonsumenten beschränkt. Allgemeine soziale Perspektivlosigkeit und eine labile psychische Gesundheit verstärken ebenfalls eine Gefährdung.

Zu den mittel- und langfristigen Risiken eines hohen und dauerhaften Cannabiskonsums gehören die Möglichkeit einer psychischen Abhängigkeit (s.u.) und das so genannte amotivationale Syndrom, das bei chronischen Konsumenten häufig beobachtet wird. Kennzeichnend hierfür sind vor allem zunehmende Teilnahmslosigkeit sowie ein Verlust von Aktivität und Euphorie.

In eher seltenen Fällen können im Zusammenhang mit dem Konsum von Cannabis auch Psychosen mit Halluzinationen bzw. Wahnvorstellungen ausgelöst werden, die im Erscheinungsbild und im Verlauf dem Bild der Schizophrenie ähnlich sind.

Auf lange Sicht: Folgeschäden
Körperliche Folgen: Körperliche Auswirkungen des Cannabiskonsums sind relativ selten und meist nicht stark ausgeprägt. Allerdings enthält der Rauch von Cannabis zahlreiche Schadstoffe, die im Vergleich zum Tabak um ein Vielfaches giftiger eingeschätzt werden und Lungen- und Bronchialerkrankungen verursachen können. Hinzu kommt die dem Tabakkonsum eigene stark gesundheitsschädigende Wirkung. In bestimmten Fällen kann es auch zu Herz-Kreislauf- und Hormonstörungen kommen.

Psychische und soziale Folgen: Als wesentlich schwerwiegender werden die möglichen seelischen und sozialen Auswirkungen eines regelmäßigen Cannabiskonsums eingeschätzt, die jedoch - wie bereits unter den Risiken beschrieben - nicht zuletzt davon abhängen, ob und in welchem Maße persönliche und soziale Risikofaktoren vorhanden sind. So können sich gerade im Bereich des Denkens und Urteilens erhebliche Einschränkungen bemerkbar machen. Zwar hat der Konsument selbst ein Gefühl erhöhter Leistungsfähigkeit, die jedoch objektiv betrachtet immer mehr abnimmt. An die Stelle geordneten Denkens und logischer Schlussfolgerungen tritt häufig eine Art Scheintiefsinn, wovon vor allem Sorgfaltsleistungen betroffen sind.

Im Zusammenhang mit dem genannten Amotivationssyndrom zeigt sich ein zunehmendes allgemeines Desinteresse, gepaart mit verminderter Belastbarkeit. Der Konsument zieht sich immer mehr in sich zurück und wird sich selbst und den Aufgaben des Alltags gegenüber immer gleichgültiger: Er fühlt sich den Anforderungen der Leistungsgesellschaft allmählich immer weniger verpflichtet, aber auch immer weniger gewachsen, und schert mehr und mehr aus seinem bisherigen sozialen Gefüge aus.

Die Frage der Abhängigkeit
Regelmäßiger starker Konsum kann psychische Abhängigkeit erzeugen, die an einer Reihe von Entzugserscheinungen deutlich wird. So können beispielsweise Abstinenzsymptome in Gestalt von innerer Leere, Freudlosigkeit, Antriebsmangel, Konzentrationsstörungen und Unruhe auftreten. Vegetative Symptome wie Schlafstörungen und Appetitmangel sind ebenfalls möglich. Auch wenn mit der Entwicklung einer Abhängigkeit gerechnet werden muss, so ist doch nur ein geringer Teil der Cannabiskonsumenten davon betroffen. Ähnlich dem Alkoholkonsum kann es auch beim Haschischkonsum über einen längeren Zeitraum hinweg ein Missbrauchverhalten geben, ohne dass es zur Ausbildung einer Abhängigkeit kommt. Das Risiko eines Mißbrauchs und einer Abhängigkeitsentwicklung ist abhängig vom individuellen Konsummuster und den persönlichen und sozialen Risikofaktoren eines Canabiskonsumenten und- missbrauchers.
Gefährliche Mischungen
Verschiedene Risiken des Cannabiskonsums entstehen erst dadurch, dass zusätzlich zum Haschisch oder Marihuana auch noch andere Drogen gleichzeitig oder im Wechsel genommen werden. So ist das so genannte flash-back-Phänomen, bei dem es zu rauschähnlichen Wahrnehmungsstörungen kommt, ohne dass man - auch über längere Zeit hinweg - Drogen konsumiert hat, vermutlich auf den zusätzlichen Konsum anderer Drogen, insbesondere LSD, zurückzuführen.

Da Alkohol ebenso wie Cannabisprodukte das Denken und die Reaktionsfähigkeit einschränkt, werden diese Effekte bei einem gleichzeitigen Konsum beider Substanzen zusätzlich verstärkt.

Quelle der Infos:
http://www.dhs.de/web/suchtstoffe/cannabis.php?flashvideo=Droge_Cannabis.flv&skinfile=video-flash-de-skin2.swf&autoplay=true&loop=false

Leo Navis
07.02.2010, 18:33
Sollten die Angaben irgendwie ernst gemeint sein, was schwer zu glauben fällt, so sei erwähnt, das das auf diese Art mit dem "Besiegen" nichts werden kann, sorry. Einsicht (von wegen das Problem realisiert und eingesehen zu haben) wäre zwar der erste Weg zur Besserung, aber ein realer Wunsch sich dem Problem zu entziehen ist nicht erkennbar, eher das Gegenteil davon, nämlich ein Unterschätzen und unterschwelliges Bagatellisieren desselben und die typische Illusion der Betroffenen, die Abhängigkeit (Sucht) in irgendeiner Form kontrollieren zu können. Cannabis produziert zwar nur eine untergeordnete körperliche, dafür aber eine psychische Abhängigkeit.
Ich kiffe bereits seit über einem halben Jahr nicht mehr. Trotzdem bin ich immer noch süchtig. Ich kann es kontrollieren, indem ich komplett die Finger davon lasse.

:]

Wo genau siehst Du denn mein Bagatellisieren?

Hans Huckebein
07.02.2010, 18:34
Wenn du ein asket bist, ok!

Ich rauche und habe damit kein problem!
und ein bier gönnt sich der alte auch zum feierabend...

Problem für einige ist das maß halten;:]

Leo Navis
07.02.2010, 18:38
Drogensucht zu besiegen ist ganz einfach; man muss nur den ersten Joint, die erste Zigarette, das erste Bier stehen lassen und eben nicht trinken.

Die Sucht nach Sauerstoff zu besiegen ist beispielsweise sehr viel schwieriger, wenn nicht gar unmöglich.

:))

Excubitor
07.02.2010, 18:42
Ich kiffe bereits seit über einem halben Jahr nicht mehr. Trotzdem bin ich immer noch süchtig. Ich kann es kontrollieren, indem ich komplett die Finger davon lasse.
:]
Wo genau siehst Du denn mein Bagatellisieren?

Die Formulierung "in ein paar Jahren werde ich gar nicht mehr Kiffen wollen" las sich wie eine etwas sarkastisch gemeinte Bemerkung nach dem Motto, ich kiffe zwar jetzt noch, kann aber aufhören wann ich will... Das wäre dann genau die Verhaltensweise gewesen, die Abhängige illusionärer Weise häufig an den Tag legen. Das habe ich dann wohl missverstanden.

Auf jeden Fall wünsche ich viel Erfolg bei dem Weg in die totale Abstinenz. Und nicht zu stolz sein Hilfe anzunehmen, wenn's mal "brennt", also Unsicherheit bzgl. des Abstinentbleibens aufkommt. Es gibt heute Unmengen Hilfsangebote der unterschiedlichsten Art...

Excubitor
07.02.2010, 18:53
Wenn du ein asket bist, ok!
Ich rauche und habe damit kein problem!
und ein bier gönnt sich der alte auch zum feierabend...
Problem für einige ist das Maß halten;:]

Das wäre auch grundsätzlich kein Problem, wenn das mit der Kontrolle funktionieren würde. Dieses wird erst eins, u. a. durch die illusionäre Bagatellisierung des Einzelnen ("Ich hab' das alles unter Kontrolle"), sowie die gesellschaftliche Akzeptanz und ihre fatalen Auswirkungen. Das gewöhnliche Bierchen nach Feierabend mit Kollegen, die regelmäßigen zwei Fläschchen jeden Abend sind zunächst nichts, das auch nur nach Problem aussähe, aber der Prozess läuft schleichend und für den Betroffenen häufig unmerklich, da die Grenzen zwischen Missbrauch und Abhängigkeit fließend sind. Schon die Regelmäßigkeit auch nur geringer Mengen erhöht das Risiko beträchtlich abhängig zu werden. Die Meisten rutschen da hinein und merken es gar nicht oder erst wenn es viel zu spät ist. Das ist es was die Sache mit den legalen Drogen, insbesondere Alkohol, so prekär macht, sie sind nur scheinbar harmlos...

Dennoch möchte ich nicht völlig abstreiten, dass es in Einzelfällen tatsächlich Menschen gibt, die eine, sagen wir kontollierte Form ihres eigenen Konsums praktizieren können, ohne einem Abhängigkeitsproblem zu verfallen. Doch dürfte das unter normalen Bedingungen wirklich die Ausnahme sein.

Grundproblem ist und bleibt, dass es dem Einzelnen in einer Permissivgesellschaft einfach zu leicht gemacht wird in den Sog von Abhängigkeiten zu geraten, um nicht zu konstatieren, dass man die Menschen teilweise durch kreieren von gesellschaftskonformen Idealen und damit verbundener Werbestrategie, nicht zu vergessen die hierbei wirksamen gruppendynamischen "Zwänge" sog. peer-groups (Gruppen Gleichaltriger oder Gleichgestellter) sogar regelrecht beeinflusst dorthin zu gelangen...

Leo Navis
07.02.2010, 19:21
Die Formulierung "in ein paar Jahren werde ich gar nicht mehr Kiffen wollen" las sich wie eine etwas sarkastisch gemeinte Bemerkung nach dem Motto, ich kiffe zwar jetzt noch, kann aber aufhören wann ich will... Das wäre dann genau die Verhaltensweise gewesen, die Abhängige illusionärer Weise häufig an den Tag legen. Das habe ich dann wohl missverstanden.

Auf jeden Fall wünsche ich viel Erfolg bei dem Weg in die totale Abstinenz. Und nicht zu stolz sein Hilfe anzunehmen, wenn's mal "brennt", also Unsicherheit bzgl. des Abstinentbleibens aufkommt. Es gibt heute Unmengen Hilfsangebote der unterschiedlichsten Art...
Ich weiß. Ich schreibe aus der Psychiatrie.

Mittlerweile bin ich so weit, dass ich locker mit Kiffern in einem Raum sitzen kann und ihnen beim Kiffen zusehen kann, ohne das die Versuchung sonderlich groß wäre, mitzukiffen. Klar, Suchtdruck ist immer noch da, aber ich hoffe, die ist in ein paar Jahren weg (das meinte ich damit).

Excubitor
07.02.2010, 19:34
Ich weiß. Ich schreibe aus der Psychiatrie.
Mittlerweile bin ich so weit, dass ich locker mit Kiffern in einem Raum sitzen kann und ihnen beim Kiffen zusehen kann, ohne das die Versuchung sonderlich groß wäre, mitzukiffen. Klar, Suchtdruck ist immer noch da, aber ich hoffe, die ist in ein paar Jahren weg (das meinte ich damit).

Respekt. Schon allein das öffentlich hier im Forum zuzugeben, in der Psychiatrie zu sein, ob ambulant oder stationär sei dabei egal, bedarf (trotz der hier möglichen Anonymität) schon eines gesunden Selbtvertrauens, was mich zu der Annahme veranlasst, der Absicht "clean" zu werden auf lange Sicht Chancen einzuräumen, da innere Stabilität und Selbstsicherheit einer der wichtigsten Faktoren ist, sich von all' den Dingen die mit Abhängigkeit zu tun haben langfristig wieder lösen zu können...

Viel Erfolg und weiterhin das notwendige Durchhaltevermögen
Dein Ziel zu erreichen...

Excubitor
07.02.2010, 20:27
Da fällt mir im Zusammenhang mit Abhängigkeiten gerade ein Spruch (manch einer würde es vielleicht sogar Gebet nennen) ein, der vielleicht im einen oder anderen Fall hilfreich sein könnte:

Herr, gib mir den Mut die Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
die Kraft, die Dinge zu ertragen, die ich nicht ändern kann
und die Weisheit zwischen beiden zu unterscheiden...

Leo Navis
08.02.2010, 12:02
Respekt. Schon allein das öffentlich hier im Forum zuzugeben, in der Psychiatrie zu sein, ob ambulant oder stationär sei dabei egal, bedarf (trotz der hier möglichen Anonymität) schon eines gesunden Selbtvertrauens, was mich zu der Annahme veranlasst, der Absicht "clean" zu werden auf lange Sicht Chancen einzuräumen, da innere Stabilität und Selbstsicherheit einer der wichtigsten Faktoren ist, sich von all' den Dingen die mit Abhängigkeit zu tun haben langfristig wieder lösen zu können...

Viel Erfolg und weiterhin das notwendige Durchhaltevermögen
Dein Ziel zu erreichen...
Danke.

Die Abhängigkeit war stark und ich habe durch den Cannabis-Konsum meine Depressionen bekämpft und meine Psychose getriggert. Noch heute denke ich mir häufig: Wie geil wäre es, könnte ich jetzt einen rauchen; besonders wenn es mir schlecht geht, ist dieser Gedanke präsent.

Die Sucht ist noch stark in mir, obwohl ich erkannt habe, dass mir der Cannabis-Konsum gar nichts bringt außer betäubten Gehirnzellen. Allerdings; in der Psychose zu kiffen war der Hammer. Einmal habe ich den größten Rausch aller Zeiten gehabt, einmal den heftigsten Horrortrip. Na, damit ist Schluss.

:)


Herr, gib mir den Mut die Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
die Kraft, die Dinge zu ertragen, die ich nicht ändern kann
und die Weisheit zwischen beiden zu unterscheiden...
Ich bin Anhänger der deterministischen Lehre; wir können gar nichts ändern. So habe ich die Weisheit zwischen beidem zu unterscheiden; auf der einen Seite steht alles, auf der anderen nichts.

:]

Gruß,
Leo

Excubitor
23.02.2010, 15:02
Danke.

Die Abhängigkeit war stark und ich habe durch den Cannabis-Konsum meine Depressionen bekämpft und meine Psychose getriggert. Noch heute denke ich mir häufig: Wie geil wäre es, könnte ich jetzt einen rauchen; besonders wenn es mir schlecht geht, ist dieser Gedanke präsent.

Die Sucht ist noch stark in mir, obwohl ich erkannt habe, dass mir der Cannabis-Konsum gar nichts bringt außer betäubten Gehirnzellen. Allerdings; in der Psychose zu kiffen war der Hammer. Einmal habe ich den größten Rausch aller Zeiten gehabt, einmal den heftigsten Horrortrip. Na, damit ist Schluss.

:)


Ich bin Anhänger der deterministischen Lehre; wir können gar nichts ändern. So habe ich die Weisheit zwischen beidem zu unterscheiden; auf der einen Seite steht alles, auf der anderen nichts.

:]

Gruß,
Leo

Gut, dass Du das mit dem Horrortrip erwähnt hast Leo. Viele glauben bei Gebrauch der erwiesenermaßen nur scheinbar harmlosen Drogen gäbe es nur positive Erfahrungen zu machen. Weit gefehlt. Auch beim Genuss von Cannabis kann es durchaus zu sogenannten Horrortrips kommen.
Möge dieser Hinweis eines persönlich Betroffenen wie Leo denjenigen, welche noch von selbst den Weg in die richtige Richtung einschlagen können, nämlich weg von den Drogen, als Warnung und Mahnung dienen. Wenn nur einer, (hoffentlich natürlich mehrere) sich diese Warnung zu Herzen und zu Verstand nimmt, so hatte sie bereits einen Sinn.

Senator74
23.02.2010, 21:34
Respekt. Schon allein das öffentlich hier im Forum zuzugeben, in der Psychiatrie zu sein, ob ambulant oder stationär sei dabei egal, bedarf (trotz der hier möglichen Anonymität) schon eines gesunden Selbtvertrauens, was mich zu der Annahme veranlasst, der Absicht "clean" zu werden auf lange Sicht Chancen einzuräumen, da innere Stabilität und Selbstsicherheit einer der wichtigsten Faktoren ist, sich von all' den Dingen die mit Abhängigkeit zu tun haben langfristig wieder lösen zu können...

Viel Erfolg und weiterhin das notwendige Durchhaltevermögen
Dein Ziel zu erreichen...

Ich schliesse mich deinen Worten und Wünschen an...
Möge dir,lieber LEO, gelingen,was auf dem Weg zurück ins normale Leben nötig ist!
Heil,Dir!

politisch Verfolgter
23.02.2010, 22:44
Fast Alle hier schreiben aus dem Idiotenzwinger D, worin "Zumutbarkeitskriterien" "Lohnabhängige" deklarieren.
Diese Irrenanstalt heißt Sozialstaat, die Anstaltsordnung sind sog. "Arbeitsgesetze".
Das ist, als ob Gesetze 1.5 %% Dauerpegel vorschreiben, damit es der Alkoholindustrie und somit "uns Allen" gut geht.
Wahnhafter gestört geht nicht.
So wird die Marktwirtschaft stranguliert.

Waldgänger
23.02.2010, 23:42
Korrekt gegen die Drogensucht anzukämpfen, dennoch scheint Excubitor stark zu moralisieren. Es ist ein weit verbreiteter Mythos dass Cannabiskonsum gefährlicher und schädlicher wäre als Alkoholgenuss. In den Langzeitwirkungen und -folgen kommt der Alkohol am schlechtesten weg. Das sei nur angemerkt. Horrortrips bekommt nur derjenige, der nicht Maß halten kann. Wie bei (nahezu) allen bewusstseins-verändernden Stoffen.

Leo Navis
24.02.2010, 10:21
Korrekt gegen die Drogensucht anzukämpfen, dennoch scheint Excubitor stark zu moralisieren. Es ist ein weit verbreiteter Mythos dass Cannabiskonsum gefährlicher und schädlicher wäre als Alkoholgenuss. In den Langzeitwirkungen und -folgen kommt der Alkohol am schlechtesten weg. Das sei nur angemerkt. Horrortrips bekommt nur derjenige, der nicht Maß halten kann. Wie bei (nahezu) allen bewusstseins-verändernden Stoffen.
Bei mir hat übrigens in der Psychose ein einziger halber Joint gereicht, um mich in den Horrortrip zu schicken. Das hatte wenig mit Maßhalten zu tun; wenn Du innerhalb einer psychischen Erkrankung kiffst, kann das ganz gravierende Folgen haben.

Und dabei sollte natürlich beachtet werden, dass nicht jeder, der psychisch vorbelastet ist, weiß, dass er psychisch vorbelastet ist. Ich hätte nie gedacht, dass ich mit der Kifferei in einer Psychose lande; der Gedanke war mir völlig fremd.


Ich schliesse mich deinen Worten und Wünschen an...
Möge dir,lieber LEO, gelingen,was auf dem Weg zurück ins normale Leben nötig ist!
Heil,Dir!
Heil Dir, Senator!

Senator74
24.02.2010, 10:37
Bei mir hat übrigens in der Psychose ein einziger halber Joint gereicht, um mich in den Horrortrip zu schicken. Das hatte wenig mit Maßhalten zu tun; wenn Du innerhalb einer psychischen Erkrankung kiffst, kann das ganz gravierende Folgen haben.

Und dabei sollte natürlich beachtet werden, dass nicht jeder, der psychisch vorbelastet ist, weiß, dass er psychisch vorbelastet ist. Ich hätte nie gedacht, dass ich mit der Kifferei in einer Psychose lande; der Gedanke war mir völlig fremd.


Heil Dir, Senator!

Ich weiß,dass du es packst!Leo!

Moser
24.02.2010, 11:02
Es gibt noch andere Suchterkrankungen, die man nicht unerwähnt lassen sollte:

-Spielsucht
-Internetsucht
-Sexsucht

Ich leide unter Letzerem.

Excubitor
01.03.2010, 16:35
Es gibt noch andere Suchterkrankungen, die man nicht unerwähnt lassen sollte:
-Spielsucht
-Internetsucht
-Sexsucht
Ich leide unter Letzerem.

Freut mich, dass hier auch die anderen, oft "totgeschwiegenen" Formen von Abhängigkeiten einmal zur Sprache kommen.

Welche Form von Therapie wird in einem solchen Fall praktisch angewandt, wenn ich fragen darf?

Excubitor
01.03.2010, 16:39
Aufgrund der hohen Anzahl Abhängigkeitsfälle im Zusammenhang mit Alkohol hier eine Möglichkeit für alle sich selbst zu testen, um den eigenen Umgang mit Alkohol sicherer einschätzen zu können:

http://www.kenn-dein-limit.de/?uid=da5e3250529e97855178d765808be4a7&id=selbsttestalkohol

Ich denke sich selbst gegenüber ist es leichter ehrlich zu antworten, als wenn man den Test "unter Aufsicht" machen würde...

GG146
01.03.2010, 16:47
Aufgrund der hohen Anzahl Abhängigkeitsfälle im Zusammenhang mit Alkohol hier eine Möglichkeit für alle sich selbst zu testen, um den eigenen Umgang mit Alkohol sicherer einschätzen zu können:

http://www.kenn-dein-limit.de/?uid=da5e3250529e97855178d765808be4a7&id=selbsttestalkohol


Das scheint nicht zu funktionieren, das Ergebnis passt nicht ansatzweise mit meinen Angaben zusammen.

Excubitor
01.03.2010, 16:51
Das scheint nicht zu funktionieren, das Ergebnis passt nicht ansatzweise mit meinen Angaben zusammen.

Bei mir gings gerade auch nicht, erst beim zweiten Durchlauf. Vielleicht ist der server um diese Zeit überlastet. Die Seite ist hoch frequentiert. Man sollte darauf achten langsam zu klicken und sich zu vergewissern, dass der server die Antwort angenommen hat. Bei Überlastung ändert sich diese schon mal beim "weiter"-klicken.

Sollte das so bleiben werde ich hier nach Möglichkeit bald einen anderen Test veröffentlichen.

GG146
01.03.2010, 17:08
Bei mir gings gerade auch nicht, erst beim zweiten Durchlauf. Vielleicht ist der server um diese Zeit überlastet. Die Seite ist hoch frequentiert. Man sollte darauf achten langsam zu klicken und sich zu vergewissern, dass der server die Antwort angenommen hat. Bei Überlastung ändert sich diese schon mal beim "weiter"-klicken.

Sollte das so bleiben werde ich hier nach Möglichkeit bald einen anderen Test veröffentlichen.

Das meinte ich nicht, ich habe testweise einen relativ hohen täglichen Alkoholkonsum angegeben und das Ergebnis "alles im grünen Bereich" erhalten. :]

politisch Verfolgter
01.03.2010, 17:08
"Lohn"abhängiger AffenschiebereiWahnsinn ist als "zumutbare Mitwirkungspflicht" gesetzlich verankert.
Ist doch klar, daß zu Affenschiebern Deklarierte ausrasten, es mit Suff, Nikotin und Drogen zu kompensieren trachten.
Zu BonsaiMenschen Erklärte flüchten so aus der Realität eines verbrecherisch konfigurierten Rechtsraums und schädigen damit auch gleich noch ggf. Familie und Nachwuchs.

Moser
01.03.2010, 18:48
Freut mich, dass hier auch die anderen, oft "totgeschwiegenen" Formen von Abhängigkeiten einmal zur Sprache kommen.

Welche Form von Therapie wird in einem solchen Fall praktisch angewandt, wenn ich fragen darf?

Derzeit noch keine Therapie. Ich lebe die Sucht noch aus.

Apollyon
01.03.2010, 19:07
Das Brot & Spiele Konzept hat weitmehr zubieten als eine stoffliche Abhängigkeit, wie bereits wer einige in den Raum geschmissen hat gibt es auch die Verhaltensucht ( Spielsucht, Esssucht & Internetsucht). Gefangen in einer Sucht ist irgentwie jeder ich kann sagen das ich in keiner stofflichen Sucht gefangen bin.

Der Weg aus einer Sucht setzt harte eigendistziplin und Willenskraft voraus.

Man kennt die Menschen gut genug um immer mehr Netze zuweben wo auch die stärksten mit gefangen werden. Alles nur um Abzulenken, um Lügen zuverbreiten bis die Wahrheit wie ein Gewitter über uns hineinbricht und uns vor eine Wahl stellt.

heide
02.03.2010, 07:45
Über diese Art der Abhängigkeit zu meckern mag ja einen positiven Gedanken haben, schlimmer als das finde ich die Abhängigkeit der Bürger vom Staat.

Im übrigen hat es nichts mit Mut zu tun zu zugeben wenn man z.B. Raucher ist, ich bin es. Und ?

Um diese Realität kommen wir nicht umhin. Da könnte man, wenn man wollte, sich jeden Tag die Birne zuschütten, ob der ganzen Ungereimtheiten in diesem, unserem Staat.
Aber, Vorsicht mit dem Zuschütten. Schnell kann daraus Abhängigkeit zum Alk werden.:cool2:

heide
02.03.2010, 07:51
Ja gut, ich bin nikotinabhängig, süchtig und meinetwegen deswegen auch krank.
Und nun ?
Ich sehe dabei kein Problem, ich liege deswegen niemanden auf der Tasche, ich kann deswegen nicht versehendlich jemanden töten und die Beschaffungskrimininalität entfällt auch.

Ich finde es viel schlimmer das der Staat imer mehr anfängt sich in die persönlichen Belange der Menschen einzumischen.
Und verlogen ist es auch, nicht nur das er bei jeder Preiserhöhung mächtig mitkassiert, da wird laut darüber nachgedacht so gen. Druckräume zu eröffnen oder aber wir dürfen regelmäßig sehen wie feucht- fröhlich sich die Politprominenz selbst feiert.

Gesetzt den Fall, morgen würden alle Menschen in Deutschland aufhören zu rauchen. Dann würden dem Staat jede Menge Steuern entgehen. Ebenso verhält es sich mit dem Alkoholkonsum.
Ich denke, jeder Bürger muss das für sich entscheiden. Ich habe nichts gegen rauchen und trinken, aber alles im gemäßigen Rahmen.

heide
02.03.2010, 08:07
Aufgrund der hohen Anzahl Abhängigkeitsfälle im Zusammenhang mit Alkohol hier eine Möglichkeit für alle sich selbst zu testen, um den eigenen Umgang mit Alkohol sicherer einschätzen zu können:

http://www.kenn-dein-limit.de/?uid=da5e3250529e97855178d765808be4a7&id=selbsttestalkohol

Ich denke sich selbst gegenüber ist es leichter ehrlich zu antworten, als wenn man den Test "unter Aufsicht" machen würde...
Ich habe den Test gemacht. Viele Eingangsfragen trafen gar nicht auf mich zu, mussten jedoch beantwortet werden.
Bei mir ist alles im grünen Bereich.

Excubitor
02.03.2010, 16:16
Ja gut, ich bin nikotinabhängig, süchtig und meinetwegen deswegen auch krank.
Und nun ?
Ich sehe dabei kein Problem, ich liege deswegen niemanden auf der Tasche, ich kann deswegen nicht versehendlich jemanden töten und die Beschaffungskrimininalität entfällt auch.

Ich finde es viel schlimmer das der Staat imer mehr anfängt sich in die persönlichen Belange der Menschen einzumischen.
Und verlogen ist es auch, nicht nur das er bei jeder Preiserhöhung mächtig mitkassiert, da wird laut darüber nachgedacht so gen. Druckräume zu eröffnen oder aber wir dürfen regelmäßig sehen wie feucht- fröhlich sich die Politprominenz selbst feiert.

Von wegen "niemandem auf der Tasche liegen"; vielleicht jetzt noch nicht...
Das wäre alles dann akzeptabel, wenn diejenigen, die sich vorsätzlich selbst schädigen und auch noch Vergnügen dabei empfinden auch für die daraus resultierenden Schäden aufkommen müssten. Solange die Solidargemeinschaft, also jeder Einzelne von uns, jedenfalls wenn sie/er Steuern zahlt, jedes Jahr viele Milliarden für deren Gesundheitsschäden aufbringen muss, ist das inakzeptabel. Wer sich selbst in unverantwortlicher Weise schädigt muss auch für die daraus resultierenden negativen Konsequenzen einstehen...
In einem gerechten System wäre das unverhandelbar. Da hat die Solidargemeinschaft lediglich für unverschuldet in Not Geratene einzustehen. Das ist der ureigenste Sinn einer solchen Gemeinschaft...

Excubitor
02.03.2010, 16:25
Auch für die Nikotin-Liebhaber gibt's einen Selbsttest zur persönlichen Einschätzung der eigenen Abhängigkeit, wie's aussieht sogar wissenschaftlich abgesichert, zumindest universitär angeboten:

http://134.99.12.238/niko/nikotintest.htm

politisch Verfolgter
02.03.2010, 16:29
Wikipedia schreibt:
"Die permissive Society (p.S.) ist eine Gesellschaft maximaler Liberalität mit minimalen Umgangsgrundsätzen. In ihr kann jeder zügellos seine Freiheit entfalten, ohne dabei jemand anderes zu stören, denn der Zustand des Gestörtseins liegt gemäß der p.S. beim Gestörten. Dieser gerät dabei nicht in einen Nachteil, kann seine persönliche Freiheit doch genauso ausleben, indem er allen fremden Eigenarten „permissive“ gegenüber ist. Dies bedeutet im konkreten Fall: er sollte sie ignorieren."

Wir haben exakt das Gegenteil: man wird einer "zumutbaren Mitwirkungspflicht" ausgeliefert, für FremdKredite und FremdVermögen zuständig zu sein, z.B. auch als AnlegerInstrument herangezogen und zwangsbevorratet zu werden.
Die daraus resultierenden Schäden lassen sich mit den deswegen laufend unterschlagenen Eink./Verm.-Verteilungskurven objektivieren.
Wer dann "zumutbarkeitsrechtlich" teilleistungsreduziert und kostenfaktor-marginalisiert ist, wer dazu vom ÖD als Kanonenfutter gegeneinander gehetzt wird, der gerät leicht in Abhängigkeit von Drogen, Alkohol und Schulden.

Excubitor
02.03.2010, 16:51
Wikipedia schreibt:
"Die permissive Society (p.S.) ist eine Gesellschaft maximaler Liberalität mit minimalen Umgangsgrundsätzen. In ihr kann jeder zügellos seine Freiheit entfalten, ohne dabei jemand anderes zu stören, denn der Zustand des Gestörtseins liegt gemäß der p.S. beim Gestörten. Dieser gerät dabei nicht in einen Nachteil, kann seine persönliche Freiheit doch genauso ausleben, indem er allen fremden Eigenarten „permissive“ gegenüber ist. Dies bedeutet im konkreten Fall: er sollte sie ignorieren."

Wir haben exakt das Gegenteil: man wird einer "zumutbaren Mitwirkungspflicht" ausgeliefert, für FremdKredite und FremdVermögen zuständig zu sein, z.B. auch als AnlegerInstrument herangezogen und zwangsbevorratet zu werden.
Die daraus resultierenden Schäden lassen sich mit den deswegen laufend unterschlagenen Eink./Verm.-Verteilungskurven objektivieren.
Wer dann "zumutbarkeitsrechtlich" teilleistungsreduziert und kostenfaktor-marginalisiert ist, wer dazu vom ÖD als Kanonenfutter gegeneinander gehetzt wird, der gerät leicht in Abhängigkeit von Drogen, Alkohol und Schulden.

Es ist kein Geheimnis, dass nicht alles stimmt, was bei Wikipedia geschrieben steht. Das zur Permissivgesellschaft ist jedenfalls so etwas zu oberflächlich. Wir haben eine offiziell, sogar in staatlich genehmigten Studienunterlagen bestimmter Studiengänge, wo dies relevant erscheint, angegebene Permissivgesellschaft oder zumindest eine dieser sehr nahestehende Form, insbesondere was die mangelnden Konsequenzen betrifft, dort wo solche notwendig wären...

Im übrigen setzt das Abhängigwerden von welchen Drogen auch immer ausnahmslos zunächst eigene Schwäche, sowie Verantwortungs- und Disziplinlosigkeit sich selbst und anderen gegenüber voraus... Bei jemandem, der in sich selbst charakterlich gefestigt ist, selbstsicher und souverän, ist die Wahrscheinmlichkeit abhängig zu werden denkbar gering, da kann auch der Versuch eines Gegeneinanderhetzens keine große negative Wirkung entfalten. Bedauerlicherweise leben wir jedoch in einer Gesellschaft, die es sich zum Ziel gesetzt zu haben scheint auf der einen Seite Schwache hervorzubringen und zu verrmehren, weil die leichter beeinflussbar sind, und auf der anderen Seite schwach zu sein, da das der zunächst bequemere Lebensweg zu sein scheint, aber eben nur scheint... Denn Disziplin und andere positive, für ein eigenständiges, freies und unbeeinflusstes Leben notwendige Charaktereigenschaften sind nämlich harte Arbeit an und für sich selbst und letztlich auch andere...

Excubitor
02.03.2010, 16:55
Da der erstveröffentlichte nicht ganz funktioniert zu haben scheint, hier noch ein weiterer Selbsttest zur Frage einer Alkoholabhängigkeit, der demjenigen der WHO nachempfunden zu sein scheint:

http://www.uni-kl.de/Suchtberatung/Selbst-Test/selbst-test.htmlhtml

politisch Verfolgter
02.03.2010, 16:59
Excubitor, es geht um lukratives Anbieten, wozu goldene Netzwerke erforderlich sind.
Denn arbeiten ist anbieten.
Das ist arbeitsgesetzlich unterbunden und Quell allen Übels.
Zwangsarbeit, Enteignung, Lehnswesen und Berufsverbot wird durch Drogenabhängigkeit und Aggressivität gegenüber der eigenen, damit oft überschuldeten Familie "kompensiert".
Stattdessen hat man von per Erwerbsphase kaufkraftmaximierten Nachfragern nach Produkten, Gütern und Dienstleistungen abhängig sein zu können.
Doch dieser Lebensweg ist "zumutbarkeitsrechtlich" verbaut, womit in D jedes 6. Kind in Armut lebt, wie eben im zdf zu erfahren ist.

henriof9
02.03.2010, 17:04
Von wegen "niemandem auf der Tasche liegen"; vielleicht jetzt noch nicht...
Das wäre alles dann akzeptabel, wenn diejenigen, die sich vorsätzlich selbst schädigen und auch noch Vergnügen dabei empfinden auch für die daraus resultierenden Schäden aufkommen müssten. Solange die Solidargemeinschaft, also jeder Einzelne von uns, jedenfalls wenn sie/er Steuern zahlt, jedes Jahr viele Milliarden für deren Gesundheitsschäden aufbringen muss, ist das inakzeptabel. Wer sich selbst in unverantwortlicher Weise schädigt muss auch für die daraus resultierenden negativen Konsequenzen einstehen...
In einem gerechten System wäre das unverhandelbar. Da hat die Solidargemeinschaft lediglich für unverschuldet in Not Geratene einzustehen. Das ist der ureigenste Sinn einer solchen Gemeinschaft...

Was heißt hier aufkommen ?
Wofür zahle ich eigentlich monatlich in meine private KV ?
Und was heißt denn hier gerecht ?
Reg ich mich darüber auf wenn andere Menschen, auf Kosten Deiner vielbeschworenen Solidargemeinschaft, täglich Hamburger, Pizza & Co. verdrücken um dann irgendwann auf Grund ihres Übergewichtes an Herz- Kreislauf- Erkrankungen erkranken und dann Bypass und Medis ohne Ende fällig werden ?
Oder die, weil es ist ja so gesund, Sport- und Fitnessjunkies die auf Kosten der Allgemeinheit ihre gebrochenen Knochen zusammenflicken lassen.
Und dann gibt es auch noch die Säufer und Alkoholiker, jedes Wochenende werden die Koma- Kampftrinker, natürlich auch auf Kosten der Allgemeinheit, in einem Krankenhaus wieder künstlich ernüchtert, wieviele Unfälle geschehen unter Alkoholeinfluß und wieviele " wirklichen " Opfer sind dadurch zu beklagen ?

Aber das ist ja sicherlich alles nur gerecht. :rolleyes:

Ich trinke keinen Alkohol, ich hure nicht rum, ich ernähre mich gesund.
Also, laß mir mal meine Zigaretten, ich schädige damit niemanden, außer mich selbst und meinen eigenen Geldbeutel, und wenn ich irgendwann mal den Löffel abgeben muß ist es mir, ehrlich gesagt, wurscht woran in sterbe aber zumindest habe ich mein Leben dann so gelebt wie ich es wollte und nicht wie man es meint mir vorzuschreiben müssen.:]

Excubitor
05.03.2010, 15:43
Was heißt hier aufkommen ?
Wofür zahle ich eigentlich monatlich in meine private KV ?
Und was heißt denn hier gerecht ?
Reg ich mich darüber auf wenn andere Menschen, auf Kosten Deiner vielbeschworenen Solidargemeinschaft, täglich Hamburger, Pizza & Co. verdrücken um dann irgendwann auf Grund ihres Übergewichtes an Herz- Kreislauf- Erkrankungen erkranken und dann Bypass und Medis ohne Ende fällig werden ?
Oder die, weil es ist ja so gesund, Sport- und Fitnessjunkies die auf Kosten der Allgemeinheit ihre gebrochenen Knochen zusammenflicken lassen.
Und dann gibt es auch noch die Säufer und Alkoholiker, jedes Wochenende werden die Koma- Kampftrinker, natürlich auch auf Kosten der Allgemeinheit, in einem Krankenhaus wieder künstlich ernüchtert, wieviele Unfälle geschehen unter Alkoholeinfluß und wieviele " wirklichen " Opfer sind dadurch zu beklagen ?

Aber das ist ja sicherlich alles nur gerecht. :rolleyes:

Ich trinke keinen Alkohol, ich hure nicht rum, ich ernähre mich gesund.
Also, laß mir mal meine Zigaretten, ich schädige damit niemanden, außer mich selbst und meinen eigenen Geldbeutel, und wenn ich irgendwann mal den Löffel abgeben muß ist es mir, ehrlich gesagt, wurscht woran in sterbe aber zumindest habe ich mein Leben dann so gelebt wie ich es wollte und nicht wie man es meint mir vorzuschreiben müssen.:]

Ich habe mir erlaubt die entscheidende Passage hervorzuheben und stimme Dir vollkommen zu. Das ist eben nicht gerecht. Ob "Katastrophen-Ernährung", Extremsport oder vorsätzlicher "Suchtgenuss" aus reinem Eigeninteresse der Lustbefriedigung. Konsequenter Weise müsste das alles aus dem Repertoire des Zahlungsumfangs der Solidargemeinschaft gestrichen werden. Das Problem besteht darin brauchbare Kriterien zu entwickeln, die im täglichen Leben tatsächlich anwendbar sind. Es wird immer Grenzen geben, wo die Dinge sich nicht ganz konsequent trennen lassen. Darüber hinaus "verdienen" viel zu Viele daran mit, als auch nur ein annäherndes Interesse bestehen könnte hier für Gerechtigkeit zu sorgen. Wieder ein untrüglicher Beweis dafür, dass ein System wie das unsere letztlich nicht funktionabel ist, also gar nicht funktionieren kann, was von mächtigen Interessengruppen sogar verhindert wird, was auch immer sich ein paar Naive von diesem erhoffen...

politisch Verfolgter
05.03.2010, 15:47
Per Sozialstaat ist, als ob man mittels gesetzlicher Auflage mit 1.5 %% herumzulaufen habe, damit es der AlkoholIndustrie gut geht.
So wird dem kräftig der Affe geschoben.
Diese "zumutbare Mitwirkungspflicht" zeitigt eben ihre absonderlichen AbhängigkeitsSyndrome.

Leo Navis
05.03.2010, 15:53
Ich darf verkünden, dass ich mich heute von meiner Nikotin-Abhängigkeit gelöst habe.

:)

Excubitor
05.03.2010, 15:58
Ich darf verkünden, dass ich mich heute von meiner Nikotin-Abhängigkeit gelöst habe. :)

Leo, da wünsche ich Dir auf jeden Fall alles Gute, dass Du durchhältst. Nach allem Positiven was Du bereits erreicht hast, und der Weg dorthin war sicher nicht der einfachste, bin ich da äußerst zuversichtlich.

Leo Navis
05.03.2010, 16:07
Leo, da wünsche ich Dir auf jeden Fall alles Gute, dass Du durchhältst. Nach allem Positiven was Du bereits erreicht hast, und der Weg dorthin war sicher nicht der einfachste, bin ich da äußerst zuversichtlich.
Danke. Tatsächlich war das Aufhören des Rauchens das einfachste und schwierigste zugleich, was man sich denken kann; es ist einerseits total einfach, man muss einfach nur die erste Kippe weglassen, andererseits suggeriert die Sucht einem, dass es total schwer sei, was tatsächilch aber nicht der Fall ist.

Die Sucht wird mit jeder Sekunde, die ich nicht rauche, immer schwächer. Und das ist gut so; lange genug habe ich meine Lunge mit diesen widerlichen Dingern verpestet, lange genug mein Herz gequält und mein Hirn gematert.

:]

Wenn man sich unterhalten kann ist das alles kein Problem. Fies ist nur die Langeweile; da kommt der Dämon schnell wieder ans Licht.

Excubitor
05.03.2010, 16:23
Danke. Tatsächlich war das Aufhören des Rauchens das einfachste und schwierigste zugleich, was man sich denken kann; es ist einerseits total einfach, man muss einfach nur die erste Kippe weglassen, andererseits suggeriert die Sucht einem, dass es total schwer sei, was tatsächilch aber nicht der Fall ist.
Die Sucht wird mit jeder Sekunde, die ich nicht rauche, immer schwächer. Und das ist gut so; lange genug habe ich meine Lunge mit diesen widerlichen Dingern verpestet, lange genug mein Herz gequält und mein Hirn gematert.
:]
Wenn man sich unterhalten kann ist das alles kein Problem. Fies ist nur die Langeweile; da kommt der Dämon schnell wieder ans Licht.

Das ist nachvollziehbar, gerade in solch einer Situation der "Nichtbeschäftigung". Hast Du nicht Interessen und irgendwelche Beschäftigungsmöglichkeiten um Dich abzulenken? Ich bin scheinbar eine Art "Gegenextrem" in dieser Hinsicht. Eigentlich weiß ich gar nicht, was das wort Langeweile bedeutet. Irgendwas findet sich immer woran ich Interesse finde und sich die Beschäftigung damit für mich im immateriellen Sinn lohnt, selbst wenn gerade einmal die pflichtgemäßen Beschäftigungen zahlenmäßig gegen Null tendieren.
Versuch' doch mal Dich selbst nach Interessen(sgebieten) zu befragen und daraus dann diesbezügliche Beschäftigungen, die Du mit Leib und Seele gerne machst abzuleiten. Dann hat die Langeweile keine Chance mehr...

Excubitor
05.03.2010, 16:33
Düsseldorf - Wie eine Meldung der heutigen Tagespresse darstellt, scheint es so zu sein, dass in Nordrhein-Westfalen unter 15 jahre alte Mädchen wesentlich öfter betrunken in Kliniken eingeliefert werden als Jungen in dem Alter. Danach kamen im Jahr 2008 586 Mädchen zwischen 10 und 15 Jahren mit der Diagnose Alkoholmissbrauch ins Krankenhaus gegenüber "nur" 480 Jungen. Im Vergleich zu 2007 handelte es sich dabei um eine Steigerung um 14,5 Prozent.
Quelle: Bild, Ausgabe Ruhr-Ost vom 05.03.2010.

Das sind bedenkliche Zahlen wie ich meine, in einer im ganzen besorgniserregenden gesellschaftlichen Gesamtentwicklung, die derzeit einen steil abwärts führenden Trend aufweist und selbst mit ausgeprägtem Optimismus scheint eine Besserung nicht in Sicht.

Excubitor
25.03.2010, 15:28
Auch wenn die Gesamtzahl der Drogentoten im Zusammenhang mit harten Drogen in Deutschland gesunken zu sein scheint ist kein Grund zur Entwarnung gegeben. Heroin liegt bei den Todesursachen durch harte Drogen weiterhin auf Platz eins. Näheres dazu unter folgendem link:

http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/sucht/drogenkonsum-die-meisten-toten-fordert-heroin_aid_493101.html

Voortrekker
25.03.2010, 15:31
Auch wenn die Gesamtzahl der Drogentoten im Zusammenhang mit harten Drogen in Deutschland gesunken zu sein scheint ist kein Grund zur Entwarnung gegeben. Heroin liegt bei den Todesursachen durch harte Drogen weiterhin auf Platz eins. Näheres dazu unter folgendem link:

http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/sucht/drogenkonsum-die-meisten-toten-fordert-heroin_aid_493101.html

Wollte man dies verhindern, ginge es sehr einfach. Aber die BRD will das wohl so, denn das ist ja indirekt auch Entwicklungshilfe für unsere afghanischen Schützlinge :rolleyes:

Excubitor
25.03.2010, 15:34
Selbsttest "Wie hoch ist Ihr Suchtrisiko?"

Hinweis: Ergebnisse aus Tests wie dem folgenden sind ein Hinweis auf bestimmte Umstände, können eine fachkundige Untersuchung mit wissenschaftlich fundiertem Diagnosematerial aber nicht ersetzen, sollten bei negativem Ausgang jedoch einen Anreiz dazu liefern, sich selbst fachkundiger Hilfe zu versichern.

http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/tests/test/test_aid_21785.html

Allen ein gesundes Leben

politisch Verfolgter
25.03.2010, 15:37
Das Suchtrisiko ist gewaltig, für Villa&Porsche kaufkraftmaximierter Nachfrager immer mehr anzubieten.
Viell. erklärt einen das Regime deswegen zum "Arbeitnehmer"Idioten?

Voortrekker
25.03.2010, 15:38
Selbsttest "Wie hoch ist Ihr Suchtrisiko?"

Hinweis: Ergebnisse aus Tests wie dem folgenden sind ein Hinweis auf bestimmte Umstände, können eine fachkundige Untersuchung mit wissenschaftlich fundiertem Diagnosematerial aber nicht ersetzen, sollten bei negativem Ausgang jedoch einen Anreiz dazu liefern, sich selbst fachkundiger Hilfe zu versichern.

http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/tests/test/test_aid_21785.html

Allen ein gesundes Leben

Laut diesem Test ist jeder in Suchtgefahr :rolleyes:

Ich habe fast alles mit "Nein" beantwortet und habe trotzdem "deutliche Suchtgefahr".

Excubitor
25.03.2010, 15:41
Wollte man dies verhindern, ginge es sehr einfach. Aber die BRD will das wohl so, denn das ist ja indirekt auch Entwicklungshilfe für unsere afghanischen Schützlinge :rolleyes:

Dass es bestimmte Interessenkreise gibt, denen die Drogenproblematik und deren für sie positiven Auswirkungen nicht ganz ungelegen kommt, ist nicht von der Hand zu weisen, die Problematik als solche einfach mal eben so beenden zu können jedoch schlicht illusorisch.

politisch Verfolgter
25.03.2010, 15:43
AffenschieberNachwuchs flüchtet in Drogen, weil er von seinen LohnDeppenMilieus nur abgestoßen wird, die ihn ekeln.
Bitte also ggf. Nachwuchs unterlassen.

Voortrekker
25.03.2010, 15:43
Dass es bestimmte Interessenkreise gibt, denen die Drogenproblematik und deren für sie positiven Auswirkungen nicht ganz ungelegen kommt, ist nicht von der Hand zu weisen, die Problematik als solche einfach mal eben so beenden zu können jedoch schlicht illusorisch.

Singapur macht es vor.

politisch Verfolgter
25.03.2010, 15:44
Bitte dazu immer die Eink./Verm.-Verteilungskurven zeigen.

Excubitor
25.03.2010, 15:47
Laut diesem Test ist jeder in Suchtgefahr :rolleyes:
Ich habe fast alles mit "Nein" beantwortet und habe trotzdem "deutliche Suchtgefahr".

Bei mir funktionierte der Test einwandfrei:
Ergebnis
Gratulation!
Ihr Leben bestimmen Sie selber. Sie müssen sich nicht mit äußeren Hilfsmitteln belohnen oder aufbauen. Ihre Kraft schöpfen Sie aus sich selbst und Ihrer Ausgeglichenheit. Süchte kennen Sie nicht.

Schon mal an ein Browser-Problem gedacht?

Und hier, bevor das untergeht noch einmal für alle Interessierten der Test:
http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/tests/test/test_aid_21785.html

Excubitor
25.03.2010, 15:49
Singapur macht es vor.

Ich pflege immer zuerst vor der eigenen Haustür zu kehren... ;)

Voortrekker
25.03.2010, 16:16
Ich pflege immer zuerst vor der eigenen Haustür zu kehren... ;)

Will ich ja, aber mit dem sigapurischen Besen.

politisch Verfolgter
25.03.2010, 16:20
Ne, einfach die Grundrechte rechtsräumlich umsetzen und dazu eine freiheitlich marktwirtschaftliche Leistungsgesellschaft herstellen.
Dabei gehts um grenzenlos erweiterbare materielle Freiheitsgrade individueller Selbstverwirklichung, was jeden AbhängigkeitsSumpf trocken legt.

-SG-
26.03.2010, 09:22
Ach naja... Früher wurde viel exzessiver gesoffen und geraucht. Bier, Wein, Schnaps sind fester Bestandteil deutscher Kultur.

Excubitor
26.03.2010, 15:00
Ach naja... Früher wurde viel exzessiver gesoffen und geraucht. Bier, Wein, Schnaps sind fester Bestandteil deutscher Kultur.

Das ist in dieser Pauschalität nicht nachvollziehbar. Früher gab es nicht annähernd so viele (ohne dass ich diese ohne nähere Kenntnis des Einzelfalls in irgendeiner Form verurteilen möchte) Alkoholabhängige im öffentlichen Gesellschaftsraum (auf der Straße) kaum jugendliche Alkoholabhängigen, kein "Komasaufen"(!) als exzessive Freizeitbeschäftigung von jungen Leuten, die sich scheinbar nicht mehr sinnvoll beschäftigen können..., etc. etc.,...

Dem Punkt mit dem " festen Bestandteil der deutschen (kranken) Kultur" muss man leider zustimmen. Der Deutsche schlechthin, wenn man überhaupt eine derartige Verallgemeinerung verwenden sollte, ist kaum noch in der Lage ohne Alkoholeinfluss Spaß zu haben und zu feiern, und bei Verwendung von Alkohol als "Spaßmacher" ist man kaum in der Lage die persönlichen Grenzen korrekt einzuschätzen und schon nach kurzer Zeit artet es aus. Das ist schlicht ein gesellschaftliches Armutszeugnis aller ersten Ranges.

-SG-
26.03.2010, 15:48
Das ist in dieser Pauschalität nicht nachvollziehbar. Früher gab es nicht annähernd so viele (ohne dass ich diese ohne nähere Kenntnis des Einzelfalls verurteilen möchte) Alkoholabhängige im öffentlichen Gesellschaftsraum (auf der Straße) kaum jugendliche Alkoholabhängigen, kein "Komasaufen"(!) als exzessive Freizeitbeschäftigung von jungen Leuten, die sich scheinbar nicht mehr sinnvoll beschäftigen können..., etc. etc.,...


Dann muss man es anders formulieren: Der Umgang mit dem Alkohol hat sich verändert ("Vorglühen", Komasaufen usw.), nicht aber die Menge insgesamt.

Der Pro-Kop-Bierkonsum ist z.B. seit Jahren rückläufig.

Excubitor
27.03.2010, 17:21
Dann muss man es anders formulieren: Der Umgang mit dem Alkohol hat sich verändert ("Vorglühen", Komasaufen usw.), nicht aber die Menge insgesamt.
Der Pro-Kop-Bierkonsum ist z.B. seit Jahren rückläufig.

Entscheidend ist aber nicht der Bier-Konsum allein, sondern derjenige aller alkoholischen Getränke, der sich im statistischen Verbrauch reinen Alkohols ausdrückt. Dabei soll Deutschland nach wie vor mit über 10 l pro Kopf europaweit im vordersten Tabellendrittel liegen...

Excubitor
27.03.2010, 17:28
Wesentlich nachdenklicher sollten allerdings folgende Zahlen machen:

Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen :alki:
Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen ist besorgniserregend, wie allein die Angaben zu den stationären Krankenhausbehandlungen zeigen. Im Jahr 2008 wurden rund 25 700 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 10 bis 19 Jahren aufgrund akuten Alkoholmissbrauchs (akute Alkoholintoxikation) stationär im Krankenhaus behandelt. Im Vergleich zum Jahr 2000 hat sich diese Zahl um 170% erhöht.
Besonders besorgniserregend ist, dass immer mehr Kinder im Alter zwischen 10 bis 14 Jahren deshalb im Krankenhaus behandelt wurden: 106% mehr als im Jahr 2000.

Quelle: Statistisches Bundesamt
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Navigation/Statistiken/Gesundheit/Gesundheit.psml

elas
27.03.2010, 17:32
Die ungeschminkte Wahrheit kann manchmal sehr schmerzhaft sein. Doch wenn sich in diesem Land jemals irgendwann etwas zum Positiven bewegen soll wird man den unbequemen Wahrheiten direkt ins Auge sehen müssen oder sollte sich schnellstens von dem Gedanken verabschieden, dass etwas besser werden könnte.
Weichzeichen, Verdrehen, Verharmlosen, Vertuschen und ähnliche Vorgehensweisen haben in dieser Permissivgesellschaft scheinbar sämtliche positiven Strömungen zerstört. Bei einer Permissivgesellschaft handelt es sich um eine solche in der Dinge, welche verboten sein müssten erlaubt sind oder, so sie verboten sind, deren Einhaltung kaum oder gar nicht kontrolliert wird, eine nachgiebige "Weichzeichnergesellschaft" eben, in der Konsequenzen fehlen, wo diese dringend erforderlich wären.

Wie soll sich unter folgenden Bedingungen irgendetwas zum Besseren wenden?

17.000.000 Raucher, von denen die meisten Nikotinabhängig sein dürften,
http://gesundheit.aol.de/Krankheiten-Lexikon/Tabakabhaengigkeit-Nikotinabhaengigkeit-1757528859-0.html,
3.000.000 Alkoholabhängige, rund
200.000 Opioidabhängige (Morphin, Heroin und weitere Derivate),
nicht zu vergessen Kokain-, Designerdrogen-, Tabletten- und Medikamentenabhängige, etc. ...

Selbst unter günstigen Voraussetzungen kann man davon ausgehen, dass etwa 25 % der deutschen Bevölkerung in irgendeiner Form "suchtkrank", also abhängigkeitserkrankt ist. Das sind mehr als bedenkliche Zahlen, insbesondere da diese bei der jüngeren Generation stark im Ansteigen begriffen sind.

Es sei auch darauf hingewiesen, dass die Todesfälle durch legale Drogen wie Alkohol und Nikotin diejenigen durch illegale Drogen deutlich übersteigen und neben den zerstörerischen gesellschaftlichen Folgen einen volkswirtschaftlich inakzeptablen Schaden verursachen, 40 Mrd. jährlich allein durch Alkohol...
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Gesundheit/Todesursachen/Aktuell__pm.psml
Allein 140 000 Tote jährlich in Deutschland, zurückzuführen auf das Rauchen.
http://www.focus.de/gesundheit/gesundleben/nichtrauchen/news/rauchen-weltweit-sechs-millionen-tote-durch-tabak_aid_429969.html

Abhängigkeit ist oftmals Ausdruck eines Kompensationsverhaltens der Verleugnung eigener Schwächen, eines mangelnden Selbstwertgefühls und vieler weiterer Faktoren von "Unsicherheiten" im eigenen Leben und schafft definitiv niemals einen Ausweg aus diesen zugrunde liegenden Problemen, welche noch auf einer nicht unerheblichen Zahl weiterer Faktoren beruhen können, wie (selten) genetischen, sozio-kultutrellen Umweltbedingungen (inner- oder extra-familiär), etc..
Mehr als 80% der abhängigen Raucher schaffen es nie damit aufzuhören. Ob Hypnose, Nikotinpflaster, Entspannungstechniken und andere Entwöhnungsformen schaffen nur kurzfristig eine Abstinenz. Die Meisten werden danach wieder rückfällig... Das zeigt wie schwer es ist sogar eine scheinbar "einfache" Sucht wieder loszuwerden. Oder sind wir tatsächlich so schwach?

Eine Gesellschaft, die nicht nur legalen Drogen wider besseres Wissen um deren Gefährdungspotential eine gesellschaftlich akzeptierte Stellung einräumt, sondern Ihre Mitglieder zum Teil auch noch zu deren Konsum nötigt (insbesondere Alkohol), damit diese gesellschaftliche Akzeptanz erfahren können, kann sich meines Erachtens weder fortschrittlich, noch in irgendeiner Weise weit entwickelt nennen. Was derzeit auf diesem Sektor stattfindet ist nicht nur in höchstem Maß selbstzerstörerisch, sondern evolutionsbiologisch ein echter Rückschritt. Man ist nicht nur kaum noch in der Lage sein eigenes Überleben (so lange wie möglich) zu sichern, nein man zerstört es noch wider besseren Wissens um den "Vorteil" eines äußerst bescheidenen, noch dazu nur scheinbaren Genussvorteils...

Doch wen sollte es wundern in einer Gesellschaft, wo Lobbyisten, Entscheidungsträger und Meinungsmacher ganz vorn in den Reihen der Abhängigen zu finden sind...

Das spielt doch alles keine Rolle...die Hauptsache bei den Pfeffersäcken stimmt die Kasse und der Steuerzahler rettet das faule Europapack für welches wir uns diese Suchtkrankheiten einhandeln müssen.

Excubitor
10.04.2010, 18:04
Nicht ganz neu, aber dennoch inhaltlich hochaktuell:

Alkoholkonsum in der Schwangerschaft schädigt das ungeborene Kind
Jedes Jahr werden 10.000 alkoholgeschädigte Kinder in Deutschland geboren, davon 4.000 Kinder mit dem Vollbild des Fetalen Alkoholsyndroms (FASD), einer schwerwiegenden geistigen und körperlichen Behinderung. Es zählt zu den häufigsten angeborenen Behinderungen in Deutschland. Es tritt im Vergleich zum Down-Syndrom doppelt so häufig auf– und ist zu 100 % vermeidbar.
Nach einer Studie der Charité gaben 58 % der befragten schwangeren Frauen an, während der Schwangerschaft gelegentlich Alkohol zu trinken.
Bereits geringe Mengen Alkohol können das ungeborene Kind schädigen. Ein vollständiger Alkoholverzicht in der Schwangerschaft ist somit unabdingbar.

Quelle: http://www.bmg.bund.de/cln_169/nn_1195900/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/Drogenbeauftragte/2008/pm-08-09-08.html

Excubitor
10.04.2010, 18:15
Alkohol ist bei Kindern und Jugendlichen die am weitesten verbreitete psychoaktive Substanz

Nach der Drogenaffinitätsstudie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aus dem Jahr 2008 geben rund drei Viertel (75,8 %) der 12- bis 17-Jährigen an, schon einmal Alkohol getrunken zu haben.
Im zeitlichen Trend wird deutlich, dass der Anteil der Jugendlichen in dieser Altersgruppe, die im vergangenen Jahr mindestens wöchentlich irgendein alkoholisches Getränk getrunken haben, von 21,2 % im Jahr 2004 auf 17,4 % im Jahr 2008 zurückgegangen ist. Der Rückgang von 2004 bis 2008 ist sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Jugendlichen zu beobachten. Mit dem Begriff „riskante Konsummuster“ wird ein Trinkverhalten beschrieben, das sich negativ auf die gesundheitliche und (psycho-)soziale Entwicklung von Jugendlichen auswirken kann. Häufiges Rauschtrinken (sog. Binge Drinking) – d. h. der Konsum von fünf oder mehr Gläsern alkoholischer Getränke hintereinander – gilt als ein Indikator für riskanten bzw. problematischen Alkoholkonsum.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Anteil Jugendlicher, die in den letzten 30 Tagen mindestens einmal Binge-Trinken praktiziert haben, zwar von 25,5 % im Jahr 2007 zurückgegangen ist, aber im Jahr 2008 immer noch bei 20,4 % liegt. Wird die konsumierte Alkoholmenge zum Gradmesser gesundheitsgefährdenden Alkoholkonsums bei Jugendlichen genommen, ist nach den Daten der Drogenaffinitätsstudie 2008 davon auszugehen, dass etwa 8,2 % der Jugendlichen im Alter von 12- bis 17-Jahren einen riskanten oder sogar gefährlichen Alkoholkonsum aufweisen.
Obwohl der Konsum von Alkohol in der Öffentlichkeit für Jugendliche bis 16 Jahren nicht erlaubt ist, zeigen die Daten der Drogenaffinitätsstudie, dass Alkohol von unter 16-Jährigen nicht nur konsumiert wird, sondern sogar viel zu häufig in riskanten bzw. gefährlichen Mengen getrunken wird.
Quelle:
http://www.bmg.bund.de/cln_169/nn_1191726/DE/Drogen-und-Sucht/Alkohol/alkohol__node.html?__nnn=true

Drogenaffinitätstudie:
http://www.bmg.bund.de/cln_169/nn_1195900/SharedDocs/Downloads/DE/Drogen-Sucht/Drogen_20und_20Sucht_20allgemein/Drogenaffinit_C3_A4tsstudie_202008.html

maxikatze
10.04.2010, 18:18
Ja gut, ich bin nikotinabhängig, süchtig und meinetwegen deswegen auch krank.
Und nun ?
Ich sehe dabei kein Problem, ich liege deswegen niemanden auf der Tasche, ich kann deswegen nicht versehendlich jemanden töten und die Beschaffungskrimininalität entfällt auch.

Ich finde es viel schlimmer das der Staat imer mehr anfängt sich in die persönlichen Belange der Menschen einzumischen.
Und verlogen ist es auch, nicht nur das er bei jeder Preiserhöhung mächtig mitkassiert, da wird laut darüber nachgedacht so gen. Druckräume zu eröffnen oder aber wir dürfen regelmäßig sehen wie feucht- fröhlich sich die Politprominenz selbst feiert.



henriof9, ist doch auch kein Problem, wenn du rauchst. Bin der Ansicht, dass jeder rauchen soll, wenn er mag.
Nichts ist schlimmer als militante Nichtraucher.
Ich habe selbst ...zig Jahre gequalmt und habe vor 8 Jahren von jetzt auf sofort aufgehört.
Schlimm finde ich nur, wenn Schwangere rauchen. Aber da kann man auch nur an die Vernunft appellieren.

Excubitor
10.04.2010, 18:35
henriof9, ist doch auch kein Problem, wenn du rauchst. Bin der Ansicht, dass jeder rauchen soll, wenn er mag.
Nichts ist schlimmer als militante Nichtraucher.
Ich habe selbst ...zig Jahre gequalmt und habe vor 8 Jahren von jetzt auf sofort aufgehört.
Schlimm finde ich nur, wenn Schwangere rauchen. Aber da kann man auch nur an die Vernunft appellieren.

Etwas weiter gedacht liegt Henry aber spätestens mit Eintritt der ersten Erkrankung aufgrund des Rauchens allen auf der Tasche, die dieses Gesundheitssystem finanzieren...
Das ist nun einmal Fakt und betrifft jeden, der nur aufgrund einer möglichen Genusssucht seine Gesundheit zu Lasten aller schädigt...

Guter Hinweis mit dem Rauchen Maxi. Stimmt genau, was die Schwangeren betrifft. Vorwürfe bringen wenig oder gar nichts, sondern stoßen überwiegend auf Ablehnung, wobei Abhängigkeitserkrankte ohnehin kaum oder gar keine Einsicht in ihr Problem zeigen. Lediglich Apelle an die Vernunft mit Hinweis auf das Risiko für das ungeborene Leben können bei einem Rest von Verantwortungsbewusstsein für eben jenes noch im Entstehen begriffene Leben möglicherweise Wirkung zeigen.

henriof9
10.04.2010, 19:27
Etwas weiter gedacht liegt Henry aber spätestens mit Eintritt der ersten Erkrankung aufgrund des Rauchens allen auf der Tasche, die dieses Gesundheitssystem finanzieren...
Das ist nun einmal Fakt und betrifft jeden, der nur aufgrund einer möglichen Genusssucht seine Gesundheit zu Lasten aller schädigt...

Wenn man es nach solchen Begründungen beurteilen will, dann wäre, rein theoretisch, jeder irgendwann einmal jemand der der Allgemeinheit auf der Tasche liegt und wenn es nur auf Grund des Alters, entsprechende Alterserkrankungen sind welche nicht verhinderbar sind, auch nicht bei der gesündesten Lebensweise.

Und wenn ich dazu noch zu Grunde lege, was ich an Beiträgen geleistet habe ( als Privatversicherter ) ohne auch nur eine annähernde Gegenleistung dafür erhalten zu haben, wäre ich nie versichert gewesen könnte ich mit dem so eingesparten Geld eine evtl. später auftretende Folgeerkrankung meines Rauchens lässig damit bezahlen.

Aber, darum geht es ja eigentlich nicht.
Es geht doch darum, daß sich der Staat nicht in meine privaten Angelegenheiten einzumischen hat.
Und was der Staat oder andere Mitmenschen als gesund ansehen mutet schon irgendwie lustig an wenn gleichzeitig die Kosten für Freizeitsportler genauso von der Allgemeinheit getragen werden wie Burn-Out-Syndrome, Komasaufen, Knochenbrüche durch Fußball oder Fitness, Magersucht ect. ect.

Da wird die Tabakwerbung verboten aber in jeder Werbepause von 10 min sieht man mind. drei Werbespots für Alkohol- aber der ist ja auch gesellschaftsfähig. :rolleyes:

Excubitor
11.04.2010, 18:12
Wenn man es nach solchen Begründungen beurteilen will, dann wäre, rein theoretisch, jeder irgendwann einmal jemand der der Allgemeinheit auf der Tasche liegt und wenn es nur auf Grund des Alters, entsprechende Alterserkrankungen sind welche nicht verhinderbar sind, auch nicht bei der gesündesten Lebensweise.

Und wenn ich dazu noch zu Grunde lege, was ich an Beiträgen geleistet habe ( als Privatversicherter ) ohne auch nur eine annähernde Gegenleistung dafür erhalten zu haben, wäre ich nie versichert gewesen könnte ich mit dem so eingesparten Geld eine evtl. später auftretende Folgeerkrankung meines Rauchens lässig damit bezahlen.

Aber, darum geht es ja eigentlich nicht.
Es geht doch darum, daß sich der Staat nicht in meine privaten Angelegenheiten einzumischen hat.
Und was der Staat oder andere Mitmenschen als gesund ansehen mutet schon irgendwie lustig an wenn gleichzeitig die Kosten für Freizeitsportler genauso von der Allgemeinheit getragen werden wie Burn-Out-Syndrome, Komasaufen, Knochenbrüche durch Fußball oder Fitness, Magersucht ect. ect.

Da wird die Tabakwerbung verboten aber in jeder Werbepause von 10 min sieht man mind. drei Werbespots für Alkohol- aber der ist ja auch gesellschaftsfähig. :rolleyes:

Das Hervorgehobene im Zitat ist genau der Punkt: Altern und die damit unter Umständen verbundenen Krankheiten kann man nicht verhindern, sich selbt sinnlos zu schädigen schon...
Die Kosten des Alterns zu tragen ist eine der ureigensten Aufgaben der Solidargemeinschaft, die des Selbstschädigens zu übernehmen nicht...

Im Punkt mit den aus übermäßig risikoreichem Freizeitsport und dem Freizeitverhalten Jugendlicher ohne Vernunft resultierenden Risiken stimme ich Dir fast vollkommen zu. Unfälle oder Schäden im normalen Fitnessbereich resultieren meist aus Besserwisserei, inkompetenten Trainern oder schlicht Dummheit...

Humer
12.04.2010, 16:15
Rauchen ist ungesund, das bestreite ich nicht. Bekommt einer mit 50 Lungenkrebs ist er nach 2 teueren Jahren oder früher, sozialverträglich aus der Solidargemeinschaft ausgeschieden. Richtig teuer wir es bei den zähen Greisen, die 30 Jahre lang Rente beziehen und auch noch im teueren Heimen leben, die sie nicht selbst bezahlen können.
Der Raucher ist unter dem Strich vermutlich billiger. (Gut, das war nicht fein, aber rechnerisch ist es korrekt)

politisch Verfolgter
12.04.2010, 16:23
Niemand darf per Gesetz zu von fremden Finanzbelangen "abhängig" deklariert werden.
Affenschieben ist ungesund, führt zu Rauchen, zum Saufen, zu Drogen, zu FrustFressen, zu EheZerstörung, zu NachwuchsSchädigung, zu Kriminalität und zu EthnoHass.
"Rente" ist "Lohn"Idiotie des "Arbeitnehmer"Wahnsinns.
Zur "Solidargemeinschaft" bitte die Eink./Verm.-VerteilungsKurven zeigen.
2 % haben im Schnitt 933mal mehr, als andere 80 % der Privathaushalte im Schnitt haben.
Der Sozialstaat ist dazu eingeführt, das Anbieten zu unterbinden, die Marktwirtschaft zu strangulieren, Zwangsarbeit, Enteignung, Lehnswesen und Berufsverbot gesetzlich zu verankern.
Depressive Verzweiflungstäter bringen ihre Familie um - kam eben in ARD.
So z.B. ein sog. "Arbeitsloser". Doch es gibt grenzenlos viel zu tun.

Excubitor
26.05.2010, 15:15
Der aktuelle TV-Tipp zum Thema:

Ab heute läuft eine neue Doku zum Thema "Sucht", also hochaktuell, um 21.15 Uhr auf RTL.
Bleibt allerdings abzuwarten, was bei diesem Sender an Qualität dabei herauskommt...

ErhardWittek
25.06.2010, 15:07
Korrekt gegen die Drogensucht anzukämpfen, dennoch scheint Excubitor stark zu moralisieren. Es ist ein weit verbreiteter Mythos dass Cannabiskonsum gefährlicher und schädlicher wäre als Alkoholgenuss. In den Langzeitwirkungen und -folgen kommt der Alkohol am schlechtesten weg. Das sei nur angemerkt. Horrortrips bekommt nur derjenige, der nicht Maß halten kann. Wie bei (nahezu) allen bewusstseins-verändernden Stoffen.
Meiner (jahrzehntelang zurückliegenden, aber exzessiven) Haschischkonsumerfahrung nach kann man das Zeug gar nicht überdosieren, zumindest nicht, wenn man es raucht, weil man vorher garantiert einschläft.

Man sollte allerdings nicht kiffen, wenn man sowieso schon mies drauf ist, denn dadurch verstärkt sich das vorhandene Gefühl nur noch erheblich. Das wußten wir früher alle ganz genau und haben das entsprechend berücksichtigt.

Wolf
25.06.2010, 15:13
Und da sagen alle, Cannabis wäre schädlich...

klartext
25.06.2010, 15:14
Der aktuelle TV-Tipp zum Thema:

Ab heute läuft eine neue Doku zum Thema "Sucht", also hochaktuell, um 21.15 Uhr auf RTL.
Bleibt allerdings abzuwarten, was bei diesem Sender an Qualität dabei herauskommt...

Du scheinst mir ein Ableger der Heilsarmee zu sein. Die haben ein nettes Lied, das dir gefallen dürfte:
" Der Teufel hat den Schnaps gemacht, um uns zu verderben,
ich höhr´schon wie der Teufel lacht, wenn wir einmal sterben "
Naja, raucht nicht - trinkt nicht- fickt nicht - existiert nicht.
Es gibt kaum Schlimmeres als die Gesundheitsfanatiker.

ErhardWittek
25.06.2010, 15:15
Und da sagen alle, Cannabis wäre schädlich...
Für sich gesehen ist es das nicht. Es kommt immer nur auf die Begleitumstände an.

ErhardWittek
25.06.2010, 15:18
Das Hervorgehobene im Zitat ist genau der Punkt: Altern und die damit unter Umständen verbundenen Krankheiten kann man nicht verhindern, sich selbt sinnlos zu schädigen schon...
Die Kosten des Alterns zu tragen ist eine der ureigensten Aufgaben der Solidargemeinschaft, die des Selbstschädigens zu übernehmen nicht...

Im Punkt mit den aus übermäßig risikoreichem Freizeitsport und dem Freizeitverhalten Jugendlicher ohne Vernunft resultierenden Risiken stimme ich Dir fast vollkommen zu. Unfälle oder Schäden im normalen Fitnessbereich resultieren meist aus Besserwisserei, inkompetenten Trainern oder schlicht Dummheit...
Mal eine einfache Frage an Dich.

Willst Du alle zu freudlosen Asketen erziehen oder was sind sonst Deine Motive für diesen flammenden Appell?

Hättest Du die Ursachen für das Suchtverhalten mit in die Betrachtung einbezogen, wäre dieser Strang weniger moralinsauer, dafür aber informativer ausgefallen.

Excubitor
25.06.2010, 15:21
Korrekt gegen die Drogensucht anzukämpfen, dennoch scheint Excubitor stark zu moralisieren. Es ist ein weit verbreiteter Mythos dass Cannabiskonsum gefährlicher und schädlicher wäre als Alkoholgenuss. In den Langzeitwirkungen und -folgen kommt der Alkohol am schlechtesten weg. Das sei nur angemerkt. Horrortrips bekommt nur derjenige, der nicht Maß halten kann. Wie bei (nahezu) allen bewusstseins-verändernden Stoffen.

Es ist eine mittlerweile auch oder gerade in damit betrauten Fachkreisen anerkannte Erfahrungstatsache, dass Cannabis in seinen Wirkungen insbesondere bei dessen Nutzern stark unterschätzt wird.
Vielleicht sollten Sie mal den auf den Ihren folgenden Beitrag von Leo Navis lesen, der klärt da einiges, vor allem wie schnell man dadurch an einen "Horrortrip" geraten kann, der ohnehin stark von subjektiven Momenten bestimmt ist...

ErhardWittek
25.06.2010, 15:34
Es ist eine mittlerweile auch oder gerade in damit betrauten Fachkreisen anerkannte Erfahrungstatsache, dass Cannabis in seinen Wirkungen insbesondere bei dessen Nutzern stark unterschätzt wird.
Vielleicht sollten Sie mal den auf den Ihren folgenden Beitrag von Leo Navis lesen, der klärt da einiges, vor allem wie schnell man dadurch an einen "Horrortrip" geraten kann, der ohnehin stark von subjektiven Momenten bestimmt ist...
Leo Navis leidet eigenen Angaben zufolge an einer Schizophrenieerkrankung. Nur mal so zur Information.

Excubitor
25.06.2010, 15:40
Mal eine einfache Frage an Dich.

Willst Du alle zu freudlosen Asketen erziehen oder was sind sonst Deine Motive für diesen flammenden Appell?

Hättest Du die Ursachen für das Suchtverhalten mit in die Betrachtung einbezogen, wäre dieser Strang weniger moralinsauer, dafür aber informativer ausgefallen.

Ich moralisiere nicht, sondern bin für sachliche Beiträge, die selbst bei schärfsten Anfeindungen ohne Beleidigungen auskommen, bekannt. Darüber hinaus ist es bedauerlicherweise erforderlich derartige Beiträge provokant zu formulieren, da sonst in dieser durch Überflutung mit unsinnigen Informationen gekennzeichneten Gesellschaft kaum jemand noch Wichtiges lesen würde. Es geht nicht darum die Mehrheit zu freudlosen Asketen zu machen, sondern allgemein aufzurütteln, nachdenklich zu machen und die seit Jahrzehnten immer tiefer eingeschliffene "ich-kann-auf-Kosten-anderer-machen-was-ich-will-Mentalität" wieder in rücksichtsvolle Bahnen zu lenken. Selbstverständlich kann jeder genießen, doch nur solange das nicht auf Kosten anderer geht, ein Grundprinzip des funktionstauglichen Sozialverbunds. Mittlerweile hat eine bis in Grundverhaltensmuster tief verwurzelte Rücksichtslosigkeit Einzug gehalten, die im Sinne einer sozial funktionstauglichen Gemeinschaft nicht akzeptiert und sogar nicht einmal toleriert werden kann, da letzteres bedeutete, dass sich die negativen Verhaltensweisen im Sinn einer operanten Konditionierung weiter verstärken würden. Daran mitzuwirken, dass sich etwas bessert, fällt übrigens in den Verantwortungsbereich eines jeden einzelnen Mitglieds der Gesellschaft, welches an deren Vorzügen partizipieren will.

Excubitor
25.06.2010, 15:51
Leo Navis leidet eigenen Angaben zufolge an einer Schizophrenieerkrankung. Nur mal so zur Information.

Bitte richtig und vollständig lesen.


[...]
Und dabei sollte natürlich beachtet werden, dass nicht jeder, der psychisch vorbelastet ist, weiß, dass er psychisch vorbelastet ist. Ich hätte nie gedacht, dass ich mit der Kifferei in einer Psychose lande; der Gedanke war mir völlig fremd.
[...]

Das Zitat von Leo sagt klar aus durch die Kifferei in die Psychose...

ErhardWittek
25.06.2010, 16:11
Ich moralisiere nicht, sondern bin für sachliche Beiträge, die selbst bei schärfsten Anfeindungen ohne Beleidigungen auskommen, bekannt. Darüber hinaus ist es bedauerlicherweise erforderlich derartige Beiträge provokant zu formulieren, da sonst in dieser durch Überflutung mit unsinnigen Informationen gekennzeichneten Gesellschaft kaum jemand noch Wichtiges lesen würde. Es geht nicht darum die Mehrheit zu freudlosen Asketen zu machen, sondern allgemein aufzurütteln, nachdenklich zu machen und die seit Jahrzehnten immer tiefer eingeschliffene "ich-kann-auf-Kosten-anderer-machen-was-ich-will-Mentalität" wieder in rücksichtsvolle Bahnen zu lenken. Selbstverständlich kann jeder genießen, doch nur solange das nicht auf Kosten anderer geht, ein Grundprinzip des funktionstauglichen Sozialverbunds. Mittlerweile hat eine bis in Grundverhaltensmuster tief verwurzelte Rücksichtslosigkeit Einzug gehalten, die im Sinne einer sozial funktionstauglichen Gemeinschaft nicht akzeptiert und sogar nicht einmal toleriert werden kann, da letzteres bedeutete, dass sich die negativen Verhaltensweisen im Sinn einer operanten Konditionierung weiter verstärken würden. Daran mitzuwirken, dass sich etwas bessert, fällt übrigens in den Verantwortungsbereich eines jeden einzelnen Mitglieds der Gesellschaft, welches an deren Vorzügen partizipieren will.
Ist Dir schon mal der Gedanke gekommen, daß dieses Verhalten bewußt herbeigeführt worden ist, um das Volk leichter steuer- und regierbar zu machen?

Du änderst das Verhalten von Menschen nur dann, wenn die Ursachen dafür aufgedeckt und bewußt gemacht worden sind. Damit aber kollidierst Du umgehend mit der Konsum- und Krankheitsindustrie, die auf ihre fetten Gewinne keinesfalls verzichten wollen.

Excubitor
25.06.2010, 16:33
Ist Dir schon mal der Gedanke gekommen, daß dieses Verhalten bewußt herbeigeführt worden ist, um das Volk leichter steuer- und regierbar zu machen?
Du änderst das Verhalten von Menschen nur dann, wenn die Ursachen dafür aufgedeckt und bewußt gemacht worden sind. Damit aber kollidierst Du umgehend mit der Konsum- und Krankheitsindustrie, die auf ihre fetten Gewinne keinesfalls verzichten wollen.

Mir ist nicht nur dieser Gedanke gekommen, sondern ich schreibe bereits seit geraumer Zeit Artikel in gehobener Anzahl auf einigen Foren zu derartigen Themen. Ich bin übrigens nicht gerade als Freund der Pharmaindustrie bekannt...

Ohne zu weit vom eigentlichen Thema abgleiten zu wollen sei abschließend bemerkt, das Prinzip "Brot und Spiele", durch die Römer perfektioniert, zieht sich auch tief durch unsere Gesellschaft, gerade bestens erkennbar durch die Fußball-WM, mit der sich bestens von den Problemen des politischen Tagesgeschehens ablenken lässt, so dass die Bevölkerung nach dieser Zeit wieder einmal prächtig vor vollendete Tatsachen gestellt werden kann, da man dann wahrscheinlich wieder alles verpennt hat, was wirklich wichtig gewesen wäre...

ErhardWittek
25.06.2010, 16:43
Ohne zu weit vom eigentlichen Thema abgleiten zu wollen sei abschließend bemerkt, das Prinzip "Brot und Spiele", durch die Römer perfektioniert, zieht sich auch tief durch unsere Gesellschaft, gerade bestens erkennbar durch die Fußball-WM, mit der sich bestens von den Problemen des politischen Tagesgeschehens ablenken lässt, so dass die Bevölkerung nach dieser Zeit wieder einmal prächtig vor vollendete Tatsachen gestellt werden kann, da man dann wahrscheinlich wieder alles verpennt hat, was wirklich wichtig gewesen wäre...
Hierin sind wir absolut einer Meinung.

Wolf
25.06.2010, 17:01
Für sich gesehen ist es das nicht. Es kommt immer nur auf die Begleitumstände an.

Stimmt. Wer ab und an mal mit Kumpels einen raucht, hat wohl nichts zu befürchten. Wer sich jeden Tag die Bong reinzieht allerdings schon.

Excubitor
25.06.2010, 17:13
Aufgrunddessen, dass sich die Diskussion aufgrund des neuen Beitrags am heutigen Tag zwar interessant gestaltete, jedoch etwas vom aktuellen Thema (nicht des ganzen Strangs) abgekommen ist, habe ich mir erlaubt den Einleitungsbeitrag des heutigen Tages zu diesem Strang an diese Stelle zu verlegen, womit der Strang dann wieder beim aktuellen Themenkreis wäre...

Pressemeldungen vom heutigen Tag zufolge hat nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung nahezu jeder siebte Bundesbürger zwischen 18 und 64 Jahren ein alkoholbedingtes Abhängigkeitsproblem. Insgesamt seien allein 9,5 Millionen Bundesbürger von dieser Problematik betroffen.

Quelle:
U.a. Westfalenpost v. Freitag 25.06.2010

Achtung: Nach medizinischer Ansicht sei für Männer bereits ein Konsum von zwei kleinen Bieren an fünf Tagen der Woche ein "gesundheitlich riskanter Genuss", also ein absolutes Warnzeichen und der direkte Weg in die Abhängigkeit, so man nicht darauf achtet...


Angesichts der hieraus resultierenden weiteren Probleme gesundheitlicher, sozialer und nicht zuletzt gesamtwirtschaftlich finanzieller Art kann also nicht im mindesten von einer Entwarnung oder einer Verbesserung der Situation ausgegangen werden, sondern leider ist eine stetige Verschärfung des Problems mit allen seinen negativen Folgeerescheinungen zu verzeichnen, die sich aufgrund des allgemeinen politischen Versagens in allen entscheidend dazu beitragenden Bereichen noch beträchtlich verschärfen wird.

Die Gründe für derartige Abhängigkeitsproblematiken sind äußerst vielschichtig und könnten eine weitere ausführliche Diskussionsgrundlage für diesen Strang bilden...

Excubitor
02.07.2010, 21:30
Vertreter deutscher Brauereien jubeln über ein durch gutes Wetter und Fußball Weltmeisterschaft bedingtes Absatzplus betreffend Bier von teils bis zu 30%, was wieder einmal belegt, dass viele Deutsche ein erhebliches Problem mit Alkohol haben, die Droge Alkohol in der Gesellschaft allgegenwärtig und trotz allen durch diese verursachten Schadens voll akzeptiert ist, viele Deutsche einfach nicht mehr in der Lage sind ohne Alkohol zu feiern und die damit verbundene Gefahr stark unterschätzt wird.

Auch die Vernunft scheint beträchtlich gelitten zu haben: Bei Außentemperaturen von im Schnitt deutlich über 30°C, teilweise bis nah an die 40°C, kann ein Alkoholkonsum, selbst mittels Bier, aus gesundheitlichen Erwägungen auch nicht mehr ansatzweise als vernünftig betrachtet werden...

Excubitor
16.07.2010, 17:57
Risikobetrachtung zum Thema Alkoholmissbrauch

Aus der Fachliteratur betreffend Abhängigkeitserkrankungen:

Merke
Die Gefahr der Entwicklung einer Leberzirrhose besteht schon bei einem täglichen Alkoholkonsum von 60 g bei Männern (z.B. eine Flasche Wein) und 20 g (z.B. 0,5 Liter Bier) bei Frauen.

Quelle:
Lieb et. al.: Intensivkurs Psychiatrie und Psychotherapie, Elsevier, 6. Aufl. 2008.

Excubitor
17.07.2010, 15:56
Neue Studie zum Rauchen aus den USA:

San Antonio:
Die gesundheitlichen Gefahren des Rauchens sind scheinbar weit größer als bisher bekannt.
Nach einer US-Studie verändert Tabakkonsum im menschlichen Körper die Aktivität ganzer Zellnetzwerke. Die Wissenschaftler der Southwest Foundation for Biomedical Research in Texas analysierten die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) von insgesamt 1.240 Bewohnern der Stadt San Antonio, darunter rund 300 Raucher. Bei den Rauchern war die Aktivität von 323(!) Genen verändert. Viele der Erbanlagen sind an Immunreaktionen, Krebserkrankungen oder dem Stoffwechsel (Metabolismus) beteiligt.

Quellen:
http://derstandard.at/1277338255590/Rauchen-beeinflusst-ganze-Gen-Netzwerke
Bild, Ausgabe Ruhr-Ost vom 17.07.2010.

Excubitor
18.07.2010, 15:04
Nicht mehr ganz neu, aber in weiten Teilen nach wie vor aktuell:

Ab wann bin ich süchtig?

Süchtige Raucher sollten aus Sicht der Bundesärztekammer künftig auch offiziell als Kranke eingestuft werden! Aber was bedeutet das für die rund 20 Millionen Raucher in Deutschland? Prof. Dr. Frieder Hessenauer (54), Vorsitzender des Ausschusses „Sucht und Drogen“ der Bundesärztekammer, beantwortet in BILD die wichtigsten Fragen.

Warum ist Rauchen eine Krankheit?

Weil bei der Hälfte bis zu zwei Drittel aller Raucher Symptome von Abhängigkeitserkrankungen wie bei Alkoholismus auftreten.

Welche sind das?

Entzugserscheinungen wie Nervosität, depressive Verstimmung, Aggressivität, Angst, Konzentrationsstörungen, Unruhe und Schlafstörungen.

Bin ich süchtig, wenn ich täglich rauche?

Erst ab zehn Zigaretten am Tag. Entscheidend ist aber auch, wann Sie rauchen. Stecken Sie direkt nach dem Aufstehen die erste Zigarette an, ist das schon ein Zeichen für Abhängigkeit.

Weitere Anzeichen:

• Sie haben ständig das Gefühl, rauchen zu müssen.

• Sie können nicht mehr frei entscheiden, wann Sie rauchen wollen.

• Sie haben Entzugserscheinungen wie Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten – und das bereits kurze Zeit nach der letzten Zigarette.

• Sie rauchen, um die Entzugserscheinungen zu vermeiden

• Sie meiden Orte, an denen nicht geraucht werden darf. Zum Beispiel Oper, Theater, Kirche.

• Sie rauchen, obwohl Sie um die Folgen wie Organschäden, Depressionen oder Angstzuständen wissen.

Welche Folgen hat das Rauchen?

Vor allem Lungen- und Kehlkopfkrebs sowie Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen, Arteriosklerose (Durchblutungsstörungen), Blutgerinnsel (Thrombosen), Herzinfarkte, Schlaganfälle, das sogenannte Raucherbein und Potenzstörungen werden durch Rauchen verursacht. In Deutschland starben 2005 insgesamt 42 217 Menschen an Folgeerkrankungen des Rauchens.

Sind Light-Zigaretten gesünder als normale?

Nein, sie sind genauso gefährlich! Man kann sie sogar tiefer inhalieren, die Schadstoffe tiefer einatmen. Auch pure, unparfümierte Tabak-Zigaretten sind nicht weniger gefährlich. Denn: Alle Zigaretten haben insgesamt 4800 unterschiedliche Substanzen, 70 davon sind krebserregend.

Wie behandeln Ärzte die Zigaretten-Abhängigkeit?

Sie bieten eine sogenannte Tabakentwöhnung mit Gesprächstherapie und Medikamentenunterstützung an. Seit einem halben Jahr können Ärzte bei den Landesärztekammern dafür eine Zusatzausbildung machen. Bis Ende 2009 soll sie Patienten bundesweit zur Verfügung stehen.

Kann ich mich krankschreiben lassen, wenn ich aufhören will?

Ja, aber nur in Ausnahmefällen. Und nur, wenn etwa die Entwöhnung ein Risiko für Ihren Job darstellt. Zum Beispiel bei einem Busfahrer, der durch Entzugserscheinungen zu starker Nervosität neigt.

Was ändert sich, wenn Rauchen als Krankheit anerkannt ist?

Wenn Rauchen als Krankheit anerkannt wird, kann die Entwöhnung von den Krankenkassen übernommen werden. Heute bezahlen die Kassen die Medikamente noch nicht.

Darüber hinaus soll sich das Problembewusstsein ändern. Die Ärzte und die Bevölkerung sollen Rauchen in bestimmten Fällen als Abhängigkeitskrankheit erkennen, wie das bei Alkoholismus und härteren Drogen bereits der Fall ist.

Muss ich als Raucher in Zukunft bei der Krankenkasse mehr bezahlen?

Bei gesetzlichen Krankenkassen ist das nicht üblich. Es gilt das Prinzip der Solidargemeinschaft. Private Versicherer fragen in ihren Aufnahmeanträgen bereits häufiger nach Lebens- und Rauchgewohnheiten.

Quelle:
Artikel vom 17.09.2008 - 00:22 UHR Von Jan Bockholt
http://www.bild.de/BILD/ratgeber/gesund-fit/2008/09/17/zigaretten-und-rauchen/krankheit-oder-sucht.html

Excubitor
20.07.2010, 16:11
Zahlen zum Konsum psychotroper Substanzen in Deutschland aus dem Jahr 2008:

Ca. 7,8 Mio. Deutsche haben einen riskanten Alkoholkonsum (16%), 2,4 Mio. (4%) haben einen Alkoholmissbrauch und ca. 2 Mio. (3%) sind alkoholabhängig.
Ca. 2 Mio. Menschen in Deutschland konsumieren Cannabis.
Ca. 1,5 Mio. Deutsche sind medikamentenabhängig, davon ca. 1,2 Mio. von Benzodiazepinen. Anm.: Einige Vertreter der Gruppe finden in der Medizin Verwendung als angstlösende, zentral muskelrelaxierende, sedierend und hypnotisch wirkende Arzneistoffe, sogenannte Tranquilizer, also Beruhigungsmittel. Manche Benzodiazepine zeigen auch antikonvulsive (entkrampfende) Eigenschaften und dienen als Antiepileptika.
Ca. 1 Mio. Deutsche konsumieren häufig Amphetamine wie z. B. Ecstasy, letzteres mit steigender Tendenz.
Ungefähr 150 000 Menschen in Deutschland konsumieren Heroin.

Volkswirtschaftlicher Schaden pro Jahr allein durch Alkoholmissbrauch:
ca. 27-30 Mrd. Euro.

Quelle:
Lieb et al.: Intensivkurs Psychiatrie und Psychotherapie, 6.A., Elsevier 2008.

Excubitor
30.07.2010, 15:35
Im Kampf gegen Trinksucht und Komasaufen fordern Fachleute drastische Steuererhöhungen für Alkohol!

Der Hamburger Wirtschaftsexperte Tobias Effertz bringt u.a. eine Anhebung der Biersteuer von 9 Cent bis auf 1 Euro/Liter ins Gespräch. Ein Kasten Bier würde dann statt 11 Euro rund 20 Euro kosten.

Effertz zu BILD: „Die Krankheitskosten durch Alkoholkonsum betragen mindestens 26,7 Milliarden Euro pro Jahr. Steuererhöhungen sind ein sehr wirksames Mittel, übermäßigen Konsum zu stoppen.”

Der Experte verlangt eine Anhebung der Steuern auf Bier, Wein etc. „mindestens auf die europäischen Durchschnittswerte”. Als Obergrenze wäre das skandinavische Niveau denkbar. „Dann könnte beispielsweise die Steuer pro Liter Bier bis auf einen Euro steigen”, so Effertz.

Auch die Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) ist für höhere Alkoholsteuern. Geschäftsführer Raphael Gaßmann zu BILD: ]„Deutschland zählt zu den Weltmeistern im Alkoholkonsum und bei den Alkoholproblemen. Bier, Wein und Spirituosen werden, gemessen am Durchschnittseinkommen, immer billiger. Steuererhöhungen auf Alkohol wären der Königsweg – wenn es um die Gesundheit geht.”[/I]

Laut DHS konsumiert jeder Bundesbürger etwa 10 Liter reinen Alkohol im Jahr. Bei den 18- bis 64-Jährigen seien es sogar 12 Liter. Damit liege Deutschland weltweit auf Platz 5.

Die Mengen sind für die Experten der DHS viel zu hoch. Empfohlen werden max. 3 Liter reiner Alkohol pro Jahr... (ab/jan)

Quelle:
http://www.bild.de/BILD/politik/wirtschaft/2010/07/30/alkohol-steuer/kasten-bier-bald-20-euro.html


Den Experten kann ich nur beipflichten. Lange genug wurde vergeblich versucht mit Aufklärung und Appellen an die Vernunft dem Problem des Alkoholmissbrauchs Herr zu werden. Nunmehr müssen gravierendere Maßnahmen Platz greifen um weiteren Schaden von Einzelnen und der Gesamtheit aller abzuwenden. Wie sich in anderen Lebensbereichen schon des öfteren erwiesen hat, ist das probate Mittel den Deutschen Vernunft einzutrichtern nur der Weg über die Geldbörse... Insoweit ist der Ansatz durchaus als nutzbringend zu bewerten.

politisch Verfolgter
30.07.2010, 16:08
Auch hier paßt:
Es ist, also ob man mit gesetzlich zugewiesenen 2.5 %% rumlaufen soll, damits der Alkoholindustrie gut geht.
Man ist per StasiZuhälterei arbeitsgesetzlich drogenabhängig gemachter Stricher, womit das Regime zugleich dealer ist.
Man soll sich für den nächsten Schuß (Zwangsalimentierung) "zumutbarkeitsrechtlich" stoßen lassen.

Das bewirkt den Opfern Saufdruck, Abtriften in Drogen und ins Fressen
- als Resultat gesetzlich erzwungener affirmativer Selbstdiskriminierung.
Sie schafft WegwerfLeben.

Schaden abwenden heißt, Villa&Porsche bezwecken, also Anbieterprofit als Rechtsraumszweck freier Marktwirtschaft und der Grundrechte.
Es geht um Kaufkraftmaximierung per Erwerbsphase.
Damit ist man von möglichst kaufkräftigen Nachfragern nach Produkten, Gütern und Dienstleistungen abhängig.
Alle Gesetze und Institutionen müssen weg, die das behindern bzw. unterbinden.

Ekelbruehe
31.07.2010, 01:12
Eine Steuererhöhung für Alkohol wäre oberflächlich betrachtet natürlich mal wieder das Allheilmittel.

Was das für die Eckkneipe bedeuten würde, ist vermutlich egal, obwohl es bedeuten würde, dass sich die verbliebenen sozialen Kontakte der Kundschaft auf die Straße verlagern und dort nur noch Wein vom Discounter aus dem Tetrapack gesoffen wird, wie es immer häufiger vorkommt.

Für normale Wochenendfeiernde würde sich nichts groß verändern; ob man nun 4 € oder 4,50 für ein Weizen bezahlt ist eigentlich egal.

Schön wäre es natürlich, wenn man von den Mehreinnahmen Schlachtschiffe bauen würde, da gab es doch mal was...


Eigentlich sind Alkoholabhängige, zumindest Spiegeltrinker, ziemlich gutes Arbeitsmaterial, denn sie mucken kaum auf, da sie Angst haben und funktionieren gut, solange sie ihren Pegel haben.

Wenn diese Leute sich Alkohol nicht mehr leisten können, dann landen sie spätestens nach 4 trockenen Tagen in der Notaufnahme und werden nach einer Entgiftung weitermachen.
Ein Entzug ohne Therapie würde also nichts bringen und auch die Therapie selber ist selten erfolgreich; die Rückfallquoten sind hoch.
Dazu kommt, dass sehr viele Alkoholabhängige Alkohol als Selbstmedikation missbraucht haben, um ein psychisches Problem oder eine psychiatrische Krankheit zu behandeln.
Wenn dann dieses Medikament entfällt und keine Substitution durch ein anderes, oftmals auch süchtig machendes, Medikament stattfindet, dann entfaltet die psychische Erkrankung ihre volle Wirkung, was eine ständige psychologische oder psychiatrische Betreuung erforderlich machen würde.

Es ist auch deutlich geworden, dass die psychischen Erkrankungen stark zugenommen haben und zunehmen werden, denn die BRD ist nicht besonders gut zu ihren nicht positiv diskriminierten Bürgern.
Vielleicht würde ja eine Islamisierung helfen.

Oft wird Alkoholmissbrauch mit Alkoholabhängigkeit gleichgesetzt bzw. die Diagnose der Abhängigkeit gestellt, auch wenn nur Missbrauch begangen wird, d.h. die Ursachen, die zu einer Abhängigkeit führen können, bekommen zu wenig Aufmerksamkeit, stattdessen wird Alkohol dämonisiert und die Betroffenen stehen dann alleine da und werden dann richtig Alkoholabhängig, obwohl sie es noch gar nicht sind.

Alkohol ist nunmal leicht zu bekommen und relativ günstig, genauso wie Pattexverdünner und ein Süchtiger beschafft sich sein Suchtmittel, spätestens wenn er Entzugssymptome bekommt.
Weiterhin gibt es das Springen zu unterschiedlichen Suchtmitteln, insbesondere Diazepine (z.B. Valium) sind beliebt und bezogen auf die Kosten der Behandlung, Arbeitsausfall usw. nicht minder problematisch als Alkohol und eine Behandlung von polytoxen Leuten ist noch seltener erfolgreich.

Wenn nun der Alkohol als Volksdroge nicht mehr allen zugänglich ist, dann müsste es Ersatz geben, denn viele Leute halten ihr Leben für unerträglich und meistens ist ihr Leben auch unerträglich, denn ohne irgendetwas, was ihre Verzweiflung zumindest etwas abschwächt, rasten die Leute aus.

Keine Gesellschaft ist perfekt, es wird immer Leute geben, denen es konstant schlecht geht und wenn sie sich betäuben müssen, dann sollte man sie gewähren lassen und zwar ohne sie noch zusätzlich zu stigmatisieren und abzuzocken.
Solange viele ihren Fusel bekommen, sind sie wenigstens den Umständen entsprechend ruhig und können nicht anfangen, rational zu denken, was gut für das bestehende System ist.

Die Kosten, die Alkohol verursacht, sind doch eigentlich nur Kollateralschäden.


Ich habe auch die letzten paar Jahre Alkohol und Diazepam als Medikamente missbraucht, was beinahe in die Hose gegangen wäre, mich aber zum Glück nichts weiter gekostet hat, außer ein paar verlorene Jahre, die aber kompensierbar sind.
Glücklicherweise habe ich rechtzeitig die Reißleine gezogen, bevor sich eine Abhängigkeit entwickelt hat.
Dieses zu schaffen ging aber nur, weil ich eine gute Zukunftsperspektive habe, gesund geblieben bin, keine Schulden/finanzielle Probleme habe und mir über die Funktion des Suchtmittels für mich klar geworden bin.

Wenn ich Schulden hätte, krank wäre und keine Perspektive mehr hätte, dann hätte ich mich fatalistisch in den Abgrund gestürzt und zwar reinen Gewissens.

Viele Leute haben nichts mehr, außer einem billigen Rausch und wenn sich schon an der Ursache, warum es ihnen so schlecht geht, nichts ändern kann, so sollten sie doch die Symptome bekämpfen dürfen und zwar besser von Hartz4 als durch Beschaffungskriminalität.


Ich habe es echt übertrieben, habe aber meistens gut funktioniert und glücklicherweise rechtzeitig erkannt, warum ich es übertrieben habe.
Dieses ist aber wohl nur wenigen Leuten vergönnt, denn wenn die Umstände katastrophal sind, dann habe ich vollstes Verständnis, wenn jemand aufgibt.

Ich bin froh, dass es glimpflich bei mir ausgegangen ist und nicht abstinent leben muss, denn das könnte ich mir nicht vorstellen.
Wie gesagt: Suchtmittelfunktion realistisch, ehrlich und ernsthaft analysieren. Wenn das Ergebnis bedenklich ist, sofort (rechtzeitig) Hilfe suchen und evtl. Therapie oder privat zum Psychiater (so wie ich).


Übrigens gibt es kein ewig währendes Suchtgedächtnis bzw. das Suchtgedächtnis ist eine (theoretisch) reversible Konditionierung von Reflexen die bestimmte Verhaltensweisen auslösen.
Es wird zwar krampfhaft versucht es biochemisch zu erklären, aber es gibt genauso viele Gegenstudien.
Ist ähnlich wie mit dem Klimawandel.


(ich schick das mal so ab, nächstes Mal gebe ich mir mehr Mühe)

Felix Krull
31.07.2010, 01:20
Wenn ich Schulden hätte, krank wäre und keine Perspektive mehr hätte, dann hätte ich mich fatalistisch in den Abgrund gestürzt und zwar reinen Gewissens.
usw.

Gut, daß Du das nicht gemacht hast!

:top:

Ekelbruehe
31.07.2010, 01:36
usw.

Gut, daß Du das nicht gemacht hast!

:top:

Nunja, ich habe Verständnis für Leute, die eben keine Perspektive mehr haben und sich aufgeben.

Für mich hätte ich kein Mitgefühl gehabt, nur Selbstmitleid/Selbsthass.

Felix Krull
31.07.2010, 01:45
Nunja, ich habe Verständnis für Leute, die eben keine Perspektive mehr haben und sich aufgeben.

Für mich hätte ich kein Mitgefühl gehabt, nur Selbstmitleid/Selbsthass.
Das ist mir klar, ich freue mich deshalb sehr, daß Du Dich trotzdem irgendwie durchgewurstelt hast.

Ich lese Dich schon lange (ca. ~fünf Jahre in einem anderen Forum zum ersten mal) und für mich bist Du einer von den Guten, von denen es ohnehin viel zu wenige gibt.

Never surrender!

„Wir kämpfen, bis die Hölle zufriert. Und dann kämpfen wir auf dem Eis weiter.“

Excubitor
31.07.2010, 16:58
Nunja, ich habe Verständnis für Leute, die eben keine Perspektive mehr haben und sich aufgeben.

Für mich hätte ich kein Mitgefühl gehabt, nur Selbstmitleid/Selbsthass.

Ich hoffe die selbstzerstörerischen Tendenzen hast Du nun im Griff...

Excubitor
31.07.2010, 17:36
Eine Steuererhöhung für Alkohol wäre oberflächlich betrachtet natürlich mal wieder das Allheilmittel.
Nein, nicht oberflächlich betrachtet, sondern erwiesenermaßen ist "der Deutsche schlechthin" nur über die Geldbörse zu Verhaltensänderungen zu bewegen.

Was das für die Eckkneipe bedeuten würde, ist vermutlich egal, obwohl es bedeuten würde, dass sich die verbliebenen sozialen Kontakte der Kundschaft auf die Straße verlagern und dort nur noch Wein vom Discounter aus dem Tetrapack gesoffen wird, wie es immer häufiger vorkommt.
Wenn der Tetrapack teuer genug ist hört das auch auf.

Für normale Wochenendfeiernde würde sich nichts groß verändern; ob man nun 4 € oder 4,50 für ein Weizen bezahlt ist eigentlich egal.
Nicht für jeden...

Schön wäre es natürlich, wenn man von den Mehreinnahmen Schlachtschiffe bauen würde, da gab es doch mal was...
Das ist eher sinnentleert...

Eigentlich sind Alkoholabhängige, zumindest Spiegeltrinker, ziemlich gutes Arbeitsmaterial, denn sie mucken kaum auf, da sie Angst haben und funktionieren gut, solange sie ihren Pegel haben.
Leider wahr...

Wenn diese Leute sich Alkohol nicht mehr leisten können, dann landen sie spätestens nach 4 trockenen Tagen in der Notaufnahme und werden nach einer Entgiftung weitermachen.
Ein Entzug ohne Therapie würde also nichts bringen und auch die Therapie selber ist selten erfolgreich; die Rückfallquoten sind hoch.
Völlig korrekt.

Dazu kommt, dass sehr viele Alkoholabhängige Alkohol als Selbstmedikation missbraucht haben, um ein psychisches Problem oder eine psychiatrische Krankheit zu behandeln.
Wenn dann dieses Medikament entfällt und keine Substitution durch ein anderes, oftmals auch süchtig machendes, Medikament stattfindet, dann entfaltet die psychische Erkrankung ihre volle Wirkung, was eine ständige psychologische oder psychiatrische Betreuung erforderlich machen würde.

Es ist auch deutlich geworden, dass die psychischen Erkrankungen stark zugenommen haben und zunehmen werden, denn die BRD ist nicht besonders gut zu ihren nicht positiv diskriminierten Bürgern.
Diese psychischen erkrankungen beziehen sich aber nicht, bzw. nur anteilweise auf Suchtmittelmissbrauch, sondern schwerpunktmäßig auf depressive syndrome, burn out syndrom und Ähnliches.

Vielleicht würde ja eine Islamisierung helfen.
Sarkasmus hilft leider nicht weiter...

Oft wird Alkoholmissbrauch mit Alkoholabhängigkeit gleichgesetzt bzw. die Diagnose der Abhängigkeit gestellt, auch wenn nur Missbrauch begangen wird, d.h. die Ursachen, die zu einer Abhängigkeit führen können, bekommen zu wenig Aufmerksamkeit, stattdessen wird Alkohol dämonisiert und die Betroffenen stehen dann alleine da und werden dann richtig Alkoholabhängig, obwohl sie es noch gar nicht sind.
Das sehe ich im professionellen Bereich nicht so gravierend. Mag sein, dass medizinische Kräfte, die nur am Rande mit dieser Thematik befasst sind schon mal derartige "Missgriffe" begehen. Ausschließen kann man das nicht.
Im übrigen sind die Grenzen zwischen Missbrauch und Abhängigkeit fließend und die Betroffenen sind meist die Letzten, die es mitbekommen, dass sie schon abhängig sind. Gemeinhin ist es der Erfahrung nach so, dass der Weg in die Abhängigkeit sehr stark unterschätzt wird und Viele, die von sich behaupten würden, nur Missbrauch zu betreiben, bereits abhängig sind.


Alkohol ist nunmal leicht zu bekommen und relativ günstig, genauso wie Pattexverdünner und ein Süchtiger beschafft sich sein Suchtmittel, spätestens wenn er Entzugssymptome bekommt.
Richtig. Alkohol ist zu billg und viel zu leuicht zu bekommen und Modeerscheinungen von Fehlverhaltensweisen, wie "Komasaufen" komplizieren die allgemeine Situation zusätzlich.

Weiterhin gibt es das Springen zu unterschiedlichen Suchtmitteln, insbesondere Diazepine (z.B. Valium) sind beliebt und bezogen auf die Kosten der Behandlung, Arbeitsausfall usw. nicht minder problematisch als Alkohol und eine Behandlung von polytoxen Leuten ist noch seltener erfolgreich.
Die Substanzen heißen Benzodiazepine. Auch diese beinhalten eine abhängigkeitsproblematik und sind daher grundsätzlich nur dem professsionellen Einsatz vorbehalten. Es ist richtig, dass die Behandlung multiplen Substanzgebrauchs und der daraus resultierenden Probleme eine schlechte Prognose beinhaltet.

Wenn nun der Alkohol als Volksdroge nicht mehr allen zugänglich ist, dann müsste es Ersatz geben, denn viele Leute halten ihr Leben für unerträglich und meistens ist ihr Leben auch unerträglich, denn ohne irgendetwas, was ihre Verzweiflung zumindest etwas abschwächt, rasten die Leute aus.
Und genau hier sind wir bei den Grundschwächen der Spaßgesellschaft und einem überholten und aufgeweichten Erziehungs- und Bildungssystem angelangt, dass schwache Charaktere, die einer Suchtproblematik anheim fallen können, nur so am Fließband produziert. Auf keinen Fall darf man solche Schwächen mit einem Suchtmittelaustausch auch noch unterstützen. Das verbessert ja nichts, sondern bewirkt genau das Gegenteil. Es muss mit einer Grundlegenden sanierung des Erziehungs- und Bilsungssystemns dafür gesort werden, dass die menschen stark genug sind auch mal mit Problemen fertig zu werden und ihr Heil nicht sofort im einfachsten Weg der Flucht aus der Eigenverantwortung suchen.

Keine Gesellschaft ist perfekt, es wird immer Leute geben, denen es konstant schlecht geht und wenn sie sich betäuben müssen, dann sollte man sie gewähren lassen und zwar ohne sie noch zusätzlich zu stigmatisieren und abzuzocken.
Solange viele ihren Fusel bekommen, sind sie wenigstens den Umständen entsprechend ruhig und können nicht anfangen, rational zu denken, was gut für das bestehende System ist.
Mag sein. Aber diese Menschen sollte man in einer marginalen Minderzahl halten soweit möglich. Stigmata sind selbstverständlich keine Lösung. Auch dieses Problem gehört zu einer Sanierung des Bildungssystems. Stigmata werden nur von zu wenig oder falsch informierten Menschen oder aus Unsicherheit und/oder Unwissen heraus verwendet...

Die Kosten, die Alkohol verursacht, sind doch eigentlich nur Kollateralschäden.
Nicht mehr im Bereich von 30 Milliarden...


Ich habe auch die letzten paar Jahre Alkohol und Diazepam als Medikamente missbraucht, was beinahe in die Hose gegangen wäre, mich aber zum Glück nichts weiter gekostet hat, außer ein paar verlorene Jahre, die aber kompensierbar sind.
Glücklicherweise habe ich rechtzeitig die Reißleine gezogen, bevor sich eine Abhängigkeit entwickelt hat.
Na hoffentlich. Ich wünsche zumindest alles Gute auf dem weiteren Weg ohne Drogenmissbrauch.

Dieses zu schaffen ging aber nur, weil ich eine gute Zukunftsperspektive habe, gesund geblieben bin, keine Schulden/finanzielle Probleme habe und mir über die Funktion des Suchtmittels für mich klar geworden bin.
Dies ist eine äußerst wichtige Passage für alle, die an ähnlichen Problemen leiden. Die absolut wichtigsten Punkte um aus diesem Teufelskreis auszubrechen sind die "Einsicht ein Problem zu haben" und eine ausreichend positive Zukunftsperspektive.

Wenn ich Schulden hätte, krank wäre und keine Perspektive mehr hätte, dann hätte ich mich fatalistisch in den Abgrund gestürzt und zwar reinen Gewissens.
Bitte vorher anderen, möglichst professionellen Helfern anvertrauen und möglichst nicht zu stolz oder schamvoll sein, sich helfen zu lassen...

Viele Leute haben nichts mehr, außer einem billigen Rausch und wenn sich schon an der Ursache, warum es ihnen so schlecht geht, nichts ändern kann, so sollten sie doch die Symptome bekämpfen dürfen und zwar besser von Hartz4 als durch Beschaffungskriminalität.
Grundsätzlich richtig. Aber auch das zeigt, dass Hartz4ler nicht an den Stellen Hilfe bekommen, wo sie welche benötigen würden, von den wenigen wirklich absolut hoffnungslosen Fällen mal abgesehen, die es natürlich auch gibt.

Ich habe es echt übertrieben, habe aber meistens gut funktioniert und glücklicherweise rechtzeitig erkannt, warum ich es übertrieben habe.
Das ist extrem wichtig, um auf den nicht schädlichen Weg zurückzukehren.

Dieses ist aber wohl nur wenigen Leuten vergönnt, denn wenn die Umstände katastrophal sind, dann habe ich vollstes Verständnis, wenn jemand aufgibt.
Verständlich, wenn niemand da ist, der hilft oder derjenige sich schon völlig aufgegeben hat, was wirklich der absolut letzte Schritt sein sollte. Niemals das Licht am Ende des Tunnels vergessen...

Ich bin froh, dass es glimpflich bei mir ausgegangen ist und nicht abstinent leben muss, denn das könnte ich mir nicht vorstellen.
Wie gesagt: Suchtmittelfunktion realistisch, ehrlich und ernsthaft analysieren. Wenn das Ergebnis bedenklich ist, sofort (rechtzeitig) Hilfe suchen und evtl. Therapie oder privat zum Psychiater (so wie ich).
Das kann ich nur unterstreichen... Es gibt heute schon jede menge Selbsttests, die einem bei ehrlichem Antworten helfen können die Situation realistisch einzuschätzen, ohne dass man sich sofort anderen offenbaren muss. Doch wenn diese Tests mit dem Ergebnis enden, dass Hilfe notwendig ist nicht zögern bitte, sondern welche suchen...

Übrigens gibt es kein ewig währendes Suchtgedächtnis bzw. das Suchtgedächtnis ist eine (theoretisch) reversible Konditionierung von Reflexen die bestimmte Verhaltensweisen auslösen.
Es wird zwar krampfhaft versucht es biochemisch zu erklären, aber es gibt genauso viele Gegenstudien.
Ist ähnlich wie mit dem Klimawandel.
Scheint sehr umstritten, wohl wahr...
(ich schick das mal so ab, nächstes Mal gebe ich mir mehr Mühe)

Trotz einiger weniger eher sinnloser Bemerkungen ein wichtiger und guter Beitrag.
Siehe meine direkt in das Zitat eingefügten, farblich abgesetzten Direktantworten...

Danke für den Beitrag und
alles Gute auf dem weiteren Weg

politisch Verfolgter
31.07.2010, 18:58
Arbeitnehmeritis bewirkt PsychoKrüppel und damit Suchtdruck.
Ist ja klar: wer zum Wegwerfleben gezwungen wird, wer sich dazu tgl. betrieblich affirmativ (also Nutznießer begünstigend) selbst erniedrigt, der deformiert immer weiter vor sich hin.
Bitte dem wenigstens keinen Nachwuchs zuführen.

Ekelbruehe
31.07.2010, 22:08
Ich hoffe die selbstzerstörerischen Tendenzen hast Du nun im Griff...

Ich wusste früher gar nicht dass ich überhaupt welche habe, aber anscheinend war sowas immer latent vorhanden.

Achja zu meinem Beitrag:
Ich habe ihn gestern recht schnell geschrieben und habe ihn nicht groß überprüft, ärgert mich jetzt ein bisschen, denn einiges war in der Tat nicht klar genug ausgedrückt bzw. missverständlich.
Aber egal, so kommt ein Hauch von Authentizität rüber.

Ich werde evtl. nochmal direkt auf Deine ausführliche Antwort eingehen.

Danke auch an Felix Krull für die nette Antwort.

Excubitor
08.08.2010, 15:22
In dem diesem Thema zeitlich nachgeordneten themenähnlichen "Sucht-Strang" fand ich einen diesbezüglich sehr wichtigen Beitrag, auf die ich wie folgt geantwortet habe:


die Abkoppelung/totale Störung von drei großen Dingen sehe ich als HAuptursache

diese Dinge haben alles mit Seinsbereichen zu tun die nicht unmittelbar nur den eigenen Körper und seine Existenz einschliessen

d.h. die Abkoppelung von

1.) der Natur d.h. der natürlichen Umwelt und lebendiger Dinge

2.) der vollkommenen Verlustes von Gemeinschaften die das Individuum transzendieren d.h. das eigene Volk , die eigene Dorfgemeinschaft etc.

3.) Auflösung der Familie und Familienbande d.h. Rumpfkleinfamilien, Anonymität unter Verwandeten, Scheidungsrekorde, Patchworkfamilien, Alleinerziehende etc.
das heißt mit allen Problemen fühlt sich der moderne Mensch nur auf sich selbst zurückgeworfen und muss diese Probleme und alle Entscheidungen alleine lösen und auch alleine verantworten. Das ist für diese kleien schutzbedürftige eigebundene Naturwesen zuviel deshalb der Flucht für viele in die Sucht in die Drogen etc.

zu 1. der heutige Mensch aggiert fast nur noch in totalen artifiziellen künstlichen Umwelten - keine Tiere mehr - die sind in irgendwelchen Mastbetrieben
keine Pflanzen mehr alles auf einem künstlichen Niveau also Zimmerpflanzen, ein paar Haustiere Katze Hund wenn überhaupt.

zu 2. alle Gemeinschaften wurden suksessive zerstört ; als entscheidend natürlich das eigene Volk und VAterland und alles was daranhängt an möglicher höherwertigen Sinnentwürfen
als Teil eines Ganzen entfindet man mehr Sinn im Sein, als ein aufgelöster Teil von Nichts bzw. einem Abstraktum!

zu 3. totale Anonymität und Vereinzelung ,Singlegesellschaft , Zerstörung von Familien und anderen haltgebenden höheren Gemeinschaftseinheiten , gestörte Kleinfamilien etc. die auch unter enormen ökonomischen Effizenzdruck stehen

Die grundsätzliche Quintessenz ist absolut richtig festgestellt. Nie zuvor in seiner Daseinsgeschichte war der Mensch so weit entfernt von der lebensnotwendigen Verbindung zur Natur und deren Vorgaben des Lebens wie heute. Die Natur kann sehr gut ohne den Menschen existieren, der Mensch ohne die Natur sicher nicht. Nie zuvor hat er die Kernbereiche des Lebens so sehr missachtet wie heute, ob in existentiellen Grundbereichen wie Ernährung und Gesundheitsvorsorge oder anderen. Eine absolute Vermessenheit und Ignoranz gegenüber lebenserhaltenden Prinzipien hat sich allgemein breitgemacht. Die daraus resultierenden Konsequenzen zeichnen sich in allen Lebensbereichen immer deutlicher ab, nicht nur in denen des überzogenen Drogenkonsums aller Arten.

politisch Verfolgter
08.08.2010, 19:40
Die begütertsten 5 % haben bestimmt eine tolle Verbindung zu den weltweit schönsten Naturzielen, wozu sie sogar leistungslose Einkommen haben.
Bestimmt haben die kein Problem mit der Ernährung und mit der Gesundheitsvorsorge.
Daraus resultieren in allen Lebensbereichen höchst ersprießliche WohlstandsGegebenheiten komfortabler Lebensführung.
Die Daseinsgeschichte hervorragend ausgestatteter Villen- und StadtViertel belegt höchsten Komfort anspruchsvoller Selbstverwirklichung.
Die mögen von sog. "Arbeitnehmern" abhängig sein, was ja aber nicht weiter ins Gewicht fällt, da das Gesetz ist.

Sui
09.08.2010, 01:45
Die grundsätzliche Quintessenz ist absolut richtig festgestellt. Nie zuvor in seiner Daseinsgeschichte war der Mensch so weit entfernt von der lebensnotwendigen Verbindung zur Natur und deren Vorgaben des Lebens wie heute. Die Natur kann sehr gut ohne den Menschen existieren, der Mensch ohne die Natur sicher nicht. Nie zuvor hat er die Kernbereiche des Lebens so sehr missachtet wie heute, ob in existentiellen Grundbereichen wie Ernährung und Gesundheitsvorsorge oder anderen. Eine absolute Vermessenheit und Ignoranz gegenüber lebenserhaltenden Prinzipien hat sich allgemein breitgemacht. Die daraus resultierenden Konsequenzen zeichnen sich in allen Lebensbereichen immer deutlicher ab, nicht nur in denen des überzogenen Drogenkonsums aller Arten.

Also mich hat das Desinteresse und die Dekandenz der Erwachsenen schon als Kinder verwundert und war für mich einfach nicht nachvollziehbar. Ich habe zB nie gerne Süssigkeiten gegessen, sondern lieber die Beeren aus dem Garten meines Grossvaters. Und wenn ich welche angeboten bekam, dann ging direkt das Theater los, wie du isst keine Chips und keine Bonbons, ohne dass ich als Kind überhaupt von Diät und Ernährungswissenschaften viel Ahnung hatte. Das geht dann später in allen Bereichen so, wie du machst dies, wie du machst, dass nicht und blahblahblahblah. :rolleyes:

Oder das Leute ihren Müll auf die Strasse schmeissen und wenn man was sagt, dann wird man noch angepöbelt. Oder beim Rauchen ihre Kippen einfach auf den Boden schnipsen. Bäh! Der Grossteil der Menschen sind einfach nur richtige Ferkel geworden.

Am schlimmsten finde ich momentan diesen Tattottrend. :kotz:

Excubitor
09.08.2010, 14:13
Also mich hat das Desinteresse und die Dekandenz der Erwachsenen schon als Kinder verwundert und war für mich einfach nicht nachvollziehbar. Ich habe zB nie gerne Süssigkeiten gegessen, sondern lieber die Beeren aus dem Garten meines Grossvaters. Und wenn ich welche angeboten bekam, dann ging direkt das Theater los, wie du isst keine Chips und keine Bonbons, ohne dass ich als Kind überhaupt von Diät und Ernährungswissenschaften viel Ahnung hatte. Das geht dann später in allen Bereichen so, wie du machst dies, wie du machst, dass nicht und blahblahblahblah. :rolleyes:

Oder das Leute ihren Müll auf die Strasse schmeissen und wenn man was sagt, dann wird man noch angepöbelt. Oder beim Rauchen ihre Kippen einfach auf den Boden schnipsen. Bäh! Der Grossteil der Menschen sind einfach nur richtige Ferkel geworden.
Am schlimmsten finde ich momentan diesen Tattottrend. :kotz:

Auch die hier von Dir geschilderten nicht nachahmenswerten Verhaltensweisen Erwachsener haben durch die Vorbildfunktion einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das spätere Verhalten der Kinder. Auch Suchtverhalten resultiert indirekt oft aus einer Kopie dessen, was die Erwachsenen des nächsten Umfelds den Kindern an sichtbaren Verhaltensweisen "vorführen". Dazu gehört übermäßiger Alkoholgenuss genauso wie Nikotinmissbrauch. Letzterer führt bei verantwortungslosen Zeitgenossinnen schon im Mutterleib zu Schäden der Leibesfrucht oder führt zunächst unerkennbar in späteren Jahren zu erheblichen Gesundheitsproblemen der Kinder, wie Konzentrationsmängel im harmlosen Fall oder bis hin zu einem vollständigen ADHS-Syndrom (Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung nach DSM IV; nach ICD-10 WHO 2006 in Europa vorwiegend als Hyparaktivitätsstörung gem. F90.0 oder F90.1 diagnostiziert).

Excubitor
09.08.2010, 14:18
Die Verlockung zum Spielen ist groß – für 225 000 Menschen in Deutschland zu groß. Sie haben ernsthafte Spielprobleme, 100 000 von ihnen gelten als glückspielsüchtig, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Wie entwickelt sich diese Sucht und woran erkenne ich, dass ich gefährdet bin?

Spielhöllen sprießen in so mancher deutschen Stadt wie Pilze aus dem Boden. Allein in Berlin hat sich die Zahl in den letzten fünf Jahren verdoppelt, bundesweit gibt es rund 8000 Salons – und es werden immer mehr, ebenso die Zahl der Automaten.

„Allein zwischen 2006 und 2008 stieg die Anzahl der Spielautomaten bundesweit um über zehn Prozent auf 225 000 Stück, die Tendenz ist weiter steigend“, sagt Prof. Dr. Tilman Becker von der Forschungsstelle Glücksspiel der Universität Hohenheim in Stuttgart.

Häufig arbeiten die Automaten mit perfiden Tricks. Die Spieler merken oft gar nicht, wie viel Geld sie gerade in den Sand setzen! Viele Geräte rechnen den Einsatz nämlich gleich in Punkte um. So soll der Verlust für den Spieler verschleiert werden – fatal für Süchtige. Experten fordern deshalb strengere Richtlinien.

Prof. Becker: „Im Glücksspielstaatsvertrag ist geregelt, dass ich im Internet kein Lotto spielen darf – wegen der Suchtgefahr. Gleichzeitig kann ich aber im Salon um die Ecke meine Altersvorsorge verzocken. Wenn man bedenkt, dass 70 Prozent aller Spielsüchtigen das Spielen an Geldspielautomaten in Spielhallen als Hauptproblem haben, während dies bei Lotterien weniger als ein Prozent sind, so ist das in etwa so, als wenn man Light-Bier verbietet, aber Whisky weiterhin frei verkäuflich ist.“

Der Übergang von einem Glücksspielverhalten mit Spaßcharakter zu einer Sucht ist fließend.

Phase 1: Erfolgserlebnisse
Größere oder mehrere kleinere Gewinne sorgen für positive Gefühle und werden als persönliche Erfolgserlebnisse bewertet. Immer stärkere Gewinn-Erwartungen entwickeln sich, die Risikobereitschaft wächst.

Phase 2: Kritische Gewöhnung
Die Gedanken, wann und wie das nächste Mal wieder gespielt werden kann, beherrschen die Spieler. Spielen wird zur Kompensation für Stress oder Langeweile. Die betroffenen Personen beginnen damit, ihr häufiges Spielen zu verheimlichen und fangen an, sich Geld zu leihen, weil sie inzwischen mehr verlieren als gewinnen.

Phase 3: Sucht
Der zwanghafte Drang zu spielen führt zu wiederholtem finanziellem Totalverlust. Süchtige verzocken Haus und Hof, die Betroffenen sind getrieben von der falschen Überzeugung, die Verluste wieder zurückzugewinnen. Um ihre Geldprobleme zu erklären, erfinden Glücksspielsüchtige Lügen. Sie versprechen sich selbst und anderen immer wieder, mit dem Spielen aufzuhören. Daran scheitern sie oft, was zu Selbstverachtung und Verzweiflung führen kann.

Sind Sie suchtgefährdet? Hilfe bekommen Sie auf der Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung www.spielen-mit-verantwortung.de

von Guido Rosemann

Quelle:
http://www.bild.de/BILD/ratgeber/ratgeber/2010/08/05/spielsucht/auf-der-suche-nach-dem-glueck-in-der-spielhalle.html (Mit weiterführenden Nachweisen)


Auch aus diesen Angaben lässt sich das gefährliche oft unterschätzte Grundprinzip nahezu aller Abhängigkeitserkrankungen entnehmen, das schleichende, für direkt Betroffene kaum merkliche Abgleiten in die Sucht. Ebenso wie bei anderen Suchterkrankungen führt auch die häufig verharmloste Spielsucht zu erheblichen Auswirkungen, nicht nur auf das eigene Leben der davon direkt Betroffenen, sondern auch auf das nahestehender Personen und ganzer Familienverbände... Sucht, gleich welcher Art, zerstört letztlich nicht nur das eigene Leben sondern ganze soziale Strukturen, mit Hinblick auf Kinder unter Umständen mit Wirkung weit in die Zukunft (siehe dazu meinen vorhergehenden Beitrag).

Sui
09.08.2010, 22:47
Die Verlockung zum Spielen ist groß – für 225 000 Menschen in Deutschland zu groß. Sie haben ernsthafte Spielprobleme, 100 000 von ihnen gelten als glückspielsüchtig, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Wie entwickelt sich diese Sucht und woran erkenne ich, dass ich gefährdet bin?

Spielhöllen sprießen in so mancher deutschen Stadt wie Pilze aus dem Boden. Allein in Berlin hat sich die Zahl in den letzten fünf Jahren verdoppelt, bundesweit gibt es rund 8000 Salons – und es werden immer mehr, ebenso die Zahl der Automaten.

„Allein zwischen 2006 und 2008 stieg die Anzahl der Spielautomaten bundesweit um über zehn Prozent auf 225 000 Stück, die Tendenz ist weiter steigend“, sagt Prof. Dr. Tilman Becker von der Forschungsstelle Glücksspiel der Universität Hohenheim in Stuttgart.

Häufig arbeiten die Automaten mit perfiden Tricks. Die Spieler merken oft gar nicht, wie viel Geld sie gerade in den Sand setzen! Viele Geräte rechnen den Einsatz nämlich gleich in Punkte um. So soll der Verlust für den Spieler verschleiert werden – fatal für Süchtige. Experten fordern deshalb strengere Richtlinien.

Prof. Becker: „Im Glücksspielstaatsvertrag ist geregelt, dass ich im Internet kein Lotto spielen darf – wegen der Suchtgefahr. Gleichzeitig kann ich aber im Salon um die Ecke meine Altersvorsorge verzocken. Wenn man bedenkt, dass 70 Prozent aller Spielsüchtigen das Spielen an Geldspielautomaten in Spielhallen als Hauptproblem haben, während dies bei Lotterien weniger als ein Prozent sind, so ist das in etwa so, als wenn man Light-Bier verbietet, aber Whisky weiterhin frei verkäuflich ist.“

Der Übergang von einem Glücksspielverhalten mit Spaßcharakter zu einer Sucht ist fließend.

Phase 1: Erfolgserlebnisse
Größere oder mehrere kleinere Gewinne sorgen für positive Gefühle und werden als persönliche Erfolgserlebnisse bewertet. Immer stärkere Gewinn-Erwartungen entwickeln sich, die Risikobereitschaft wächst.

Phase 2: Kritische Gewöhnung
Die Gedanken, wann und wie das nächste Mal wieder gespielt werden kann, beherrschen die Spieler. Spielen wird zur Kompensation für Stress oder Langeweile. Die betroffenen Personen beginnen damit, ihr häufiges Spielen zu verheimlichen und fangen an, sich Geld zu leihen, weil sie inzwischen mehr verlieren als gewinnen.

Phase 3: Sucht
Der zwanghafte Drang zu spielen führt zu wiederholtem finanziellem Totalverlust. Süchtige verzocken Haus und Hof, die Betroffenen sind getrieben von der falschen Überzeugung, die Verluste wieder zurückzugewinnen. Um ihre Geldprobleme zu erklären, erfinden Glücksspielsüchtige Lügen. Sie versprechen sich selbst und anderen immer wieder, mit dem Spielen aufzuhören. Daran scheitern sie oft, was zu Selbstverachtung und Verzweiflung führen kann.

Sind Sie suchtgefährdet? Hilfe bekommen Sie auf der Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung www.spielen-mit-verantwortung.de

von Guido Rosemann

Quelle:
http://www.bild.de/BILD/ratgeber/ratgeber/2010/08/05/spielsucht/auf-der-suche-nach-dem-glueck-in-der-spielhalle.html (Mit weiterführenden Nachweisen)


Auch aus diesen Angaben lässt sich das gefährliche oft unterschätzte Grundprinzip nahezu aller Abhängigkeitserkrankungen entnehmen, das schleichende, für direkt Betroffene kaum merkliche Abgleiten in die Sucht. Ebenso wie bei anderen Suchterkrankungen führt auch die häufig verharmloste Spielsucht zu erheblichen Auswirkungen, nicht nur auf das eigene Leben der davon direkt Betroffenen, sondern auch auf das nahestehender Personen und ganzer Familienverbände... Sucht, gleich welcher Art, zerstört letztlich nicht nur das eigene Leben sondern ganze soziale Strukturen, mit Hinblick auf Kinder unter Umständen mit Wirkung weit in die Zukunft (siehe dazu meinen vorhergehenden Beitrag).

In der Schweiz schon mal in einem Casino gewesen? Es gibt 16 Stück. Man schaue sich die Menschen an, die dort spielen. Es sind meist welche, die es sich gar nicht leisten können. Das Verhalten ist sehr interessant und observationswert.
Insbesondere dieser gierige suchtkranke Blick in den Augen!

Leo Navis
09.08.2010, 23:19
In dem diesem Thema zeitlich nachgeordneten themenähnlichen "Sucht-Strang" fand ich einen diesbezüglich sehr wichtigen Beitrag, auf die ich wie folgt geantwortet habe:



Die grundsätzliche Quintessenz ist absolut richtig festgestellt. Nie zuvor in seiner Daseinsgeschichte war der Mensch so weit entfernt von der lebensnotwendigen Verbindung zur Natur und deren Vorgaben des Lebens wie heute. Die Natur kann sehr gut ohne den Menschen existieren, der Mensch ohne die Natur sicher nicht. Nie zuvor hat er die Kernbereiche des Lebens so sehr missachtet wie heute, ob in existentiellen Grundbereichen wie Ernährung und Gesundheitsvorsorge oder anderen. Eine absolute Vermessenheit und Ignoranz gegenüber lebenserhaltenden Prinzipien hat sich allgemein breitgemacht. Die daraus resultierenden Konsequenzen zeichnen sich in allen Lebensbereichen immer deutlicher ab, nicht nur in denen des überzogenen Drogenkonsums aller Arten.
Aber der Mensch ist doch ein Teil der Natur. Wie kann man da überhaupt sagen, dass er irgendwie 'fern' von der Natur wäre? Das ergibt doch gar keinen Sinn.


Das geht dann später in allen Bereichen so, wie du machst dies, wie du machst, dass nicht und blahblahblahblah.
Richtig nervig wird das erst im näheren Umfeld, der Familie. Bei allen anderen isses ja völlig in Ordnung, denen kann man ruhig vor die Birne knallen, dass man keinen Kaffee trinkt oder derzeit fastet, aber mach das mal mit der eigenen Familie. Am schlimmsten war das während meiner Psychose. 'Wie, Du trinkst keinen Alkohol? Hier, ein Bier schadet doch nicht.' Die Leute geben erst Ruhe, wenn man ihnen den eigenen scheiß Suchtcharakter direkt vor die Nase knallt, und wenn ihnen endlich bewusst wird, dass das für die entsprechende Person extrem negativ wäre.

Sui
10.08.2010, 03:39
Aber der Mensch ist doch ein Teil der Natur. Wie kann man da überhaupt sagen, dass er irgendwie 'fern' von der Natur wäre? Das ergibt doch gar keinen Sinn.


Richtig nervig wird das erst im näheren Umfeld, der Familie. Bei allen anderen isses ja völlig in Ordnung, denen kann man ruhig vor die Birne knallen, dass man keinen Kaffee trinkt oder derzeit fastet, aber mach das mal mit der eigenen Familie. Am schlimmsten war das während meiner Psychose. 'Wie, Du trinkst keinen Alkohol? Hier, ein Bier schadet doch nicht.' Die Leute geben erst Ruhe, wenn man ihnen den eigenen scheiß Suchtcharakter direkt vor die Nase knallt, und wenn ihnen endlich bewusst wird, dass das für die entsprechende Person extrem negativ wäre.

Ob es ihnen bewusst wird, weiss ich nicht. Abr solange man freundlich ist, nutzt es nichts. Warum die einen nötigen müssen, sowas zu essen, trinken etc. ist einfach SABOTAGE! Weil sie selbst so unerfolgreich sind.

Ganz freundlich ablehnen:

Danke für das Angebot, aber ich möchte nicht.


Und wenn dann diese Sprüche kommen, Sachen sagen, ob man die Entscheidungen nicht respektiert, und einen bitte in Ruhe lassen könne. Und wenn es dann nicht hilft, eben ganz deutlich werden, und sagen, ob sie deine Lebensphilosophie sabotieren wollen und wenn sie verneinen, dann müssen sie einen ja in Ruhe lassen. ;)

Leo Navis
10.08.2010, 09:43
Ob es ihnen bewusst wird, weiss ich nicht. Abr solange man freundlich ist, nutzt es nichts. Warum die einen nötigen müssen, sowas zu essen, trinken etc. ist einfach SABOTAGE! Weil sie selbst so unerfolgreich sind.

Ganz freundlich ablehnen:

Danke für das Angebot, aber ich möchte nicht.


Und wenn dann diese Sprüche kommen, Sachen sagen, ob man die Entscheidungen nicht respektiert, und einen bitte in Ruhe lassen könne. Und wenn es dann nicht hilft, eben ganz deutlich werden, und sagen, ob sie deine Lebensphilosophie sabotieren wollen und wenn sie verneinen, dann müssen sie einen ja in Ruhe lassen. ;)
Naja, mittlerweile werde ich nicht mehr genervt. Ich habe wohl eindrucksvoll bewiesen, was das Zeug bei mir anrichtet. ;)

Heizmeister_Roehrich
10.08.2010, 12:11
Die ungeschminkte Wahrheit kann manchmal sehr schmerzhaft sein. Doch wenn sich in diesem Land jemals irgendwann etwas zum Positiven bewegen soll wird man den unbequemen Wahrheiten direkt ins Auge sehen müssen oder sollte sich schnellstens von dem Gedanken verabschieden, dass etwas besser werden könnte.
Weichzeichen, Verdrehen, Verharmlosen, Vertuschen und ähnliche Vorgehensweisen haben in dieser Permissivgesellschaft scheinbar sämtliche positiven Strömungen zerstört. Bei einer Permissivgesellschaft handelt es sich um eine solche in der Dinge, welche verboten sein müssten erlaubt sind oder, so sie verboten sind, deren Einhaltung kaum oder gar nicht kontrolliert wird, eine nachgiebige "Weichzeichnergesellschaft" eben, in der Konsequenzen fehlen, wo diese dringend erforderlich wären.

Wie soll sich unter folgenden Bedingungen irgendetwas zum Besseren wenden?

17.000.000 Raucher, von denen die meisten Nikotinabhängig sein dürften,
http://gesundheit.aol.de/Krankheiten-Lexikon/Tabakabhaengigkeit-Nikotinabhaengigkeit-1757528859-0.html,
3.000.000 Alkoholabhängige, rund
200.000 Opioidabhängige (Morphin, Heroin und weitere Derivate),
nicht zu vergessen Kokain-, Designerdrogen-, Tabletten- und Medikamentenabhängige, etc. ...

Selbst unter günstigen Voraussetzungen kann man davon ausgehen, dass etwa 25 % der deutschen Bevölkerung in irgendeiner Form "suchtkrank", also abhängigkeitserkrankt ist. Das sind mehr als bedenkliche Zahlen, insbesondere da diese bei der jüngeren Generation stark im Ansteigen begriffen sind.

Es sei auch darauf hingewiesen, dass die Todesfälle durch legale Drogen wie Alkohol und Nikotin diejenigen durch illegale Drogen deutlich übersteigen und neben den zerstörerischen gesellschaftlichen Folgen einen volkswirtschaftlich inakzeptablen Schaden verursachen, 40 Mrd. jährlich allein durch Alkohol...
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Gesundheit/Todesursachen/Aktuell__pm.psml
Allein 140 000 Tote jährlich in Deutschland, zurückzuführen auf das Rauchen.
http://www.focus.de/gesundheit/gesundleben/nichtrauchen/news/rauchen-weltweit-sechs-millionen-tote-durch-tabak_aid_429969.html

Abhängigkeit ist oftmals Ausdruck eines Kompensationsverhaltens der Verleugnung eigener Schwächen, eines mangelnden Selbstwertgefühls und vieler weiterer Faktoren von "Unsicherheiten" im eigenen Leben und schafft definitiv niemals einen Ausweg aus diesen zugrunde liegenden Problemen, welche noch auf einer nicht unerheblichen Zahl weiterer Faktoren beruhen können, wie (selten) genetischen, sozio-kultutrellen Umweltbedingungen (inner- oder extra-familiär), etc..
Mehr als 80% der abhängigen Raucher schaffen es nie damit aufzuhören. Ob Hypnose, Nikotinpflaster, Entspannungstechniken und andere Entwöhnungsformen schaffen nur kurzfristig eine Abstinenz. Die Meisten werden danach wieder rückfällig... Das zeigt wie schwer es ist sogar eine scheinbar "einfache" Sucht wieder loszuwerden. Oder sind wir tatsächlich so schwach?

Eine Gesellschaft, die nicht nur legalen Drogen wider besseres Wissen um deren Gefährdungspotential eine gesellschaftlich akzeptierte Stellung einräumt, sondern Ihre Mitglieder zum Teil auch noch zu deren Konsum nötigt (insbesondere Alkohol), damit diese gesellschaftliche Akzeptanz erfahren können, kann sich meines Erachtens weder fortschrittlich, noch in irgendeiner Weise weit entwickelt nennen. Was derzeit auf diesem Sektor stattfindet ist nicht nur in höchstem Maß selbstzerstörerisch, sondern evolutionsbiologisch ein echter Rückschritt. Man ist nicht nur kaum noch in der Lage sein eigenes Überleben (so lange wie möglich) zu sichern, nein man zerstört es noch wider besseren Wissens um den "Vorteil" eines äußerst bescheidenen, noch dazu nur scheinbaren Genussvorteils...

Doch wen sollte es wundern in einer Gesellschaft, wo Lobbyisten, Entscheidungsträger und Meinungsmacher ganz vorn in den Reihen der Abhängigen zu finden sind...

Mit Brot und Spielen wird das Volk dumm und später gefügig gemacht und Dieters Bohlens Buch "Nix als die Wahrheit" sollte nun auch nicht gerade Beispielhaft sein.

Ekelbruehe
10.08.2010, 12:17
Naja, mittlerweile werde ich nicht mehr genervt. Ich habe wohl eindrucksvoll bewiesen, was das Zeug bei mir anrichtet. ;)

Du ziehst das volle Abstinenzprogramm durch?

Nun gut, ich kenne Deine Geschichte nicht so genau und dachte, dass Du eher so zu den Quartalskonsumenten gehörtest, dann wäre die konsequente Antwort auf ein Alkoholangebot: Nein danke, heute will ich mich nicht besaufen.


Wie dem auch sei, ich habe es auch gehörig übertrieben, aber anscheinend rechtzeitig gemerkt, dass ich auf dem Weg in eine Abfahrt ohne Umkehrmöglichkeit war, zumal ich die Ursachen nicht erkennen wollte, die die Symptome erzeugt haben, die ich nur mit Selbstmedikation lindern wollte.

Wenn es eine Ursache gab, die zu häufigem und regelmäßigem Suchtmittelmissbrauch geführt hat, also die Wirkung dringend benötigt wurde, um die Symptome zu lindern, und erkannt wurde und es möglich ist, diese auszumerzen und es noch nicht zu einer Konditionierung gekommen ist, dann spricht nicht viel dagegen, zu einem 'gesellschaftskonformen Konsum' von Alkohol zurückzukehren.
Natürlich geht es nicht mehr, wenn die psychische Abhängigkeit latent vorhanden bleibt.

Ich könnte mir eine absolute Alkoholkarenz nicht vorstellen, aber diese wäre wohl indiziert gewesen, wenn ich mich weiter hätte treiben lassen.

Außerdem hätte ich mir die ernsthafte Wiederaufnahme des Studiums sparen können, denn eine gesichert diagnostizierte Alkoholabhängigkeit und auch Medikamentenabhängigkeit (z.B. wenn man eine stationäre Langzeitentwöhnung gemacht hat), würde im für die Approbation benötigten Behördenführungszeugnis Belegart 0 vermerkt sein (glaube ich).


Wie Du aber schon geschrieben hast, ist die Naivität vieler Leute, die Alkohol benutzen ziemlich beeindruckend und zeigt sich besonders darin, wie hartnäckig diese Leute leugnen, aber mit dem Finger auf 'geoutete' Personen zeigen.

Ich habe schon vielen Leuten gesagt, dass wenn sie so weitertrinken, bald nie wieder trinken dürfen/können, was aber eher Gelächter verursacht.

Vielleicht bin ich naiv und verantwortungslos, weil ich, so wie früher, am Wochenende gerne mit Kumpels feiern gehe und dabei auch weiterhin trinke, aber es funktioniert, weil ich eben nichts mehr durch Alkohol kompensieren muss.

Ich merke aber sowieso, dass der Weg der relativen Abstinenz sowieso vorgezeichnet ist, da ich so langsam mal in die Puschen kommen muss, insbesondere wenn ich mein Berufsziel erreichen will.

Leo Navis
10.08.2010, 12:36
Du ziehst das volle Abstinenzprogramm durch?

Nun gut, ich kenne Deine Geschichte nicht so genau und dachte, dass Du eher so zu den Quartalskonsumenten gehörtest, dann wäre die konsequente Antwort auf ein Alkoholangebot: Nein danke, heute will ich mich nicht besaufen.
Richtig, ich ziehe das volle Abstinenzprogramm durch. Dieses 'Quartalssaufen' ist bei mir nicht möglich; entweder ich trinke ganz oder gar nicht. Und ehe ich zum Alkoholiker werde, und ich befand mich auf dem besten Weg, hab ich lieber ganz aufgehört.

Das unterscheidet mich von 'richtigen' Suchtcharakteren: Ich merke, wenn ich abhängig werde und kann rechtzeitig die Notbremse ziehen. Zum Glück war ich bisher 'richtig' abhängig nur von Gras, denn die Lunge kann regenerieren, das Gehirn und die Leber dagegen werden vom Alkoholkonsum dauerhaft geschädigt.


Wie dem auch sei, ich habe es auch gehörig übertrieben, ...
Ich erinnere mich. ;)


... aber anscheinend rechtzeitig gemerkt, dass ich auf dem Weg in eine Abfahrt ohne Umkehrmöglichkeit war, zumal ich die Ursachen nicht erkennen wollte, die die Symptome erzeugt haben, die ich nur mit Selbstmedikation lindern wollte.

Wenn es eine Ursache gab, die zu häufigem und regelmäßigem Suchtmittelmissbrauch geführt hat, also die Wirkung dringend benötigt wurde, um die Symptome zu lindern, und erkannt wurde und es möglich ist, diese auszumerzen und es noch nicht zu einer Konditionierung gekommen ist, dann spricht nicht viel dagegen, zu einem 'gesellschaftskonformen Konsum' von Alkohol zurückzukehren.
Natürlich geht es nicht mehr, wenn die psychische Abhängigkeit latent vorhanden bleibt.

Ich könnte mir eine absolute Alkoholkarenz nicht vorstellen, aber diese wäre wohl indiziert gewesen, wenn ich mich weiter hätte treiben lassen.

Außerdem hätte ich mir die ernsthafte Wiederaufnahme des Studiums sparen können, denn eine gesichert diagnostizierte Alkoholabhängigkeit und auch Medikamentenabhängigkeit (z.B. wenn man eine stationäre Langzeitentwöhnung gemacht hat), würde im für die Approbation benötigten Behördenführungszeugnis Belegart 0 vermerkt sein (glaube ich).


Wie Du aber schon geschrieben hast, ist die Naivität vieler Leute, die Alkohol benutzen ziemlich beeindruckend und zeigt sich besonders darin, wie hartnäckig diese Leute leugnen, aber mit dem Finger auf 'geoutete' Personen zeigen.

Ich habe schon vielen Leuten gesagt, dass wenn sie so weitertrinken, bald nie wieder trinken dürfen/können, was aber eher Gelächter verursacht.

Vielleicht bin ich naiv und verantwortungslos, weil ich, so wie früher, am Wochenende gerne mit Kumpels feiern gehe und dabei auch weiterhin trinke, aber es funktioniert, weil ich eben nichts mehr durch Alkohol kompensieren muss.

Ich merke aber sowieso, dass der Weg der relativen Abstinenz sowieso vorgezeichnet ist, da ich so langsam mal in die Puschen kommen muss, insbesondere wenn ich mein Berufsziel erreichen will.
Wenn Du 'nur' am Wochenende trinken kannst, ist das doch super. Manch einem soll der Alkoholkonsum ja sogar Freude bereiten, was ich gar nicht nachvollziehen kann. Ich hab nur gesoffen, um den Erwartungen der anderen gerecht zu werden oder um mich abzuschießen und meine Probleme zu vergessen; je nachdem.

Viel Glück bei Deiner Arbeit und Deinem Weg! :)

Klopperhorst
10.08.2010, 12:41
Die ganze Suchtgeschichte zeigt nur, wie animalisch die meisten Menschen noch gestrickt sind. Ebenso ist die Unfähigkeit der meisten Menschen, ihre eigenen Handlungen zu hinterfragen oder gar zu ändern, also die Determiniertheit des Charakters, ein schwerwiegendes Zeichen, dass sich die sog. Menschheit noch in einer Entwicklungsphase zum eigentlichen Menschen befindet.

Der eigentliche Mensch, oder der Übermensch Nietzsches, ist aber Selbstbestimmer seines Bewusstseins, damit auch nicht mehr suchtanfällig und nicht mehr charakterlich determiniert.

Die höheren Menschen sind vereinzelt auszumachen, jedoch befindet sich das Gro noch im tierischen Stadium der Unfreiheit.

---

Excubitor
10.08.2010, 13:32
Aber der Mensch ist doch ein Teil der Natur. Wie kann man da überhaupt sagen, dass er irgendwie 'fern' von der Natur wäre? Das ergibt doch gar keinen Sinn.
Richtig nervig wird das erst im näheren Umfeld, der Familie. Bei allen anderen isses ja völlig in Ordnung, denen kann man ruhig vor die Birne knallen, dass man keinen Kaffee trinkt oder derzeit fastet, aber mach das mal mit der eigenen Familie. Am schlimmsten war das während meiner Psychose. 'Wie, Du trinkst keinen Alkohol? Hier, ein Bier schadet doch nicht.' Die Leute geben erst Ruhe, wenn man ihnen den eigenen scheiß Suchtcharakter direkt vor die Nase knallt, und wenn ihnen endlich bewusst wird, dass das für die entsprechende Person extrem negativ wäre.

Sicher Leo, der Mensch ist Teil der Natur, nur hat er das leider in weiten Teilen vergessen, bzw. die Vermessenheit entwickelt, sich aller Orten über die Natur zu erheben und an allen natürlichen Grundprinzipien, die über milliarden Jahre Evolution entstanden sind, herumzupfuschen. Einige unserer Rasse maßen sich an alles besser zu wissen als die Evolution es je hervorgebracht hat und darin besteht eine große Gefahr für alle. (Siehe Gentechnologie in Nahrungmitteln, das Klonen von Lebewesen, der "Embrionenpfusch" und vieles mehr...)

Nebenbei bemerkt ist in den genannten Bereichen bislang alles wobei der Mensch sich für besonders intelligent gehalten hat daneben gegangen und hat letztlich mehr Schaden als Nutzen erzeugt. Aus dieser Art Entwicklung, die man wohl (leider) auch zum Gesamtbereich Evolution zählen muss, lässt sich folgendes entnehmen: Die Natur findet immer ihren Weg...
Kriegerische Auseinandersetzungen sind vollkommen überflüssig. Der Mensch radiert sich in dieser modernen Fortsetzung der Evolution von ganz alleine aus...
Wer weiß, ob das alles vom "Großen Plan" ganz unabsichtlich ist...

Quintessenz: Die Natur macht Fehler, aber sie korrigiert sie wieder...

Excubitor
10.08.2010, 13:36
In der Schweiz schon mal in einem Casino gewesen? Es gibt 16 Stück. Man schaue sich die Menschen an, die dort spielen. Es sind meist welche, die es sich gar nicht leisten können. Das Verhalten ist sehr interessant und observationswert.
Insbesondere dieser gierige suchtkranke Blick in den Augen!

Ein häufig zu beobachtendes Prinzip bei unterschiedlichen Suchphänomenen. Gerade Menschen, von denen man annehmen sollte, dass sie ihr Geld für Wichtigeres in der Lebensführung auszugeben hätten, verwenden dieses häufig ohne darüber nachzudenken für die Finazierung ihres Problems, das sie nicht einmal als solches erkannt haben, insbesondere bei der Spielsucht...

Leo Navis
10.08.2010, 13:38
Die ganze Suchtgeschichte zeigt nur, wie animalisch die meisten Menschen noch gestrickt sind. Ebenso ist die Unfähigkeit der meisten Menschen, ihre eigenen Handlungen zu hinterfragen oder gar zu ändern, also die Determiniertheit des Charakters, ein schwerwiegendes Zeichen, dass sich die sog. Menschheit noch in einer Entwicklungsphase zum eigentlichen Menschen befindet.

Der eigentliche Mensch, oder der Übermensch Nietzsches, ist aber Selbstbestimmer seines Bewusstseins, damit auch nicht mehr suchtanfällig und nicht mehr charakterlich determiniert.

Die höheren Menschen sind vereinzelt auszumachen, jedoch befindet sich das Gro noch im tierischen Stadium der Unfreiheit.

---
Wie soll ein Mensch, der auf der Biologie, also der Natur, basiert, aus ihr kam und in sie gehen wird, ein Teil von ihr ist, sich über sein eigenes Schicksal erheben?


Sicher Leo, der Mensch ist Teil der Natur, nur hat er das leider in weiten Teilen vergessen, bzw. die Vermessenheit entwickelt, sich aller Orten über die Natur zu erheben und an allen natürlichen Grundprinzipien, die über milliarden Jahre Evolution entstanden sind, herumzupfuschen. Einige unserer Rasse maßen sich an alles besser zu wissen als die Evolution es je hervorgebracht hat und darin besteht eine große Gefahr für alle. (Siehe Gentechnologie in Nahrungmitteln, das Klonen von Lebewesen, der "Embrionenpfusch" und vieles mehr...)

Nebenbei bemerkt ist in den genannten Bereichen bislang alles wobei der Mensch sich für besonders intelligent gehalten hat daneben gegangen und hat letztlich mehr Schaden als Nutzen erzeugt. Aus dieser Art Entwicklung, die man wohl (leider) auch zum Gesamtbereich Evolution zählen muss, lässt sich folgendes entnehmen: Die Natur findet immer ihren Weg...
Kriegerische Auseinandersetzungen sind vollkommen überflüssig. Der Mensch radiert sich in dieser modernen Fortsetzung der Evolution von ganz alleine aus...
Wer weiß, ob das alles vom "Großen Plan" ganz unabsichtlich ist...

Quintessenz: Die Natur macht Fehler, aber sie korrigiert sie wieder...
Aber denk doch mal nach. Wenn der Mensch ein Teil der Natur ist, ist es ihm doch gar nicht möglich, sich von der Natur weg zu bewegen oder sich gar über sie zu erheben. Die Natur macht keine Fehler, weil 'falsch' und 'richtig' rein menschliche Erfindungen sind.

Der Mensch ist Natur - ob er an den Genen experimentiert oder sonst was. Wir sind Teil der Evolution, wir können uns nicht über sie erheben, auch, wenn das aus menschlicher Perspektive so scheint.

:)

Klopperhorst
10.08.2010, 13:43
Wie soll ein Mensch, der auf der Biologie, also der Natur, basiert, aus ihr kam und in sie gehen wird, ein Teil von ihr ist, sich über sein eigenes Schicksal zu erheben?

...

Wenn er das nicht können würde, dann hätte er sich niemals aus den Savannen Afrikas erhoben. Es gehört auch zum Menschen, dass er sich über die schicksalsgegebenen Aspekte erheben kann. Diese Erhebung ist aber nicht allen in geistiger Hinsicht möglich.

Die Suchtkranken wissen zwar oft, dass sie süchtig sind und ihr Verhalten ihnen schadet, also das Überleben gefährdet, fallen aber trotz dieses Wissens in animalische Determination zurück, in denen das Bewusstsein keine Kontrolle über das Verhalten ausüben kann.

Bewusstsein und Verhalten stehen nicht im Einklang.

Nur Menschen, bei denen das Großhirn die tieferen (animalischen) Bereiche des Gehirns übertrumpfen kann - und dies kann durch Meditation und Selbstdisziplin-Training geübt werden - sind wahre Menschen, weil sie nicht mehr unfrei sind.

---

Leo Navis
10.08.2010, 13:46
Wenn er das nicht können würde, dann hätte er sich niemals aus den Savannen Afrikas erhoben. ...

---
Wie kommst Du darauf?

Auch Ratten haben sich über den Erdball verteilt. Wir sind nicht mehr und nicht weniger als sie.

Klopperhorst
10.08.2010, 13:51
Wie kommst Du darauf?

Auch Ratten haben sich über den Erdball verteilt. Wir sind nicht mehr und nicht weniger als sie.

Aufrechter Gang, Gehirngrößenzunahme, Sprache, Kultur usw.

Die Entwicklung zeigt, dass wir uns vom Tierischen lösen konnten, wenn auch nur über die Generationenfolge und lange Zeiträume.

Suchtverhalten ist ein Relikt aus dem düsteren Kapitel der Unfreiheit des Tieres in uns, indem Bewusstsein (man weiss um die Schädlichkeit) mit Verhalten nicht im Einklang steht.

Bei den Suchtkranken triumphiert das Tier und verhindert das, was was uns Menschen eigentlich ausmacht, also Bewusstsein, Reflektion, bewusste Steuerung des Körpers, Unterdrückung von Instinkten usw.

---

Leo Navis
10.08.2010, 13:52
Aufrechter Gang, Gehirngrößenzunahme, Sprache, Kultur usw.

Die Entwicklung zeigt, dass wir uns vom Tierischen lösen konnten, wenn auch nur über die Generationenfolge und lange Zeiträume.

Suchtverhalten ist ein Relikt aus dem düsteren Kapitel der Unfreiheit des Tieres in uns, indem Bewusstsein (man weiss um die Schädlichkeit) mit Verhalten nicht im Einklang steht.

Bei den Suchtkranken triumphiert das Tier und verhindert das, was was uns Menschen eigentlich ausmacht, also Bewusstsein, Refektion, Kontrolle der Reflexe usw.

---
Wie kommst Du denn nur darauf?

Klopperhorst
10.08.2010, 13:55
Wie kommst Du denn nur darauf?

Menschen unterscheiden sich vom Tier durch die Reflektion ihres Verhaltens, durch ein Bewusstsein seiner selbst, durch die Kontrolle der Instinkte usw.

Das Tier ist jedoch völlig unfrei, wie auch das Tier im Suchtkranken unfrei ist.

Es gehorcht den Instinkten, obwohl es im Suchtkranken weiss, dass sie ihm schaden. Bewusstsein kann nicht mit Verhalten in Einklang gebracht werden, somit kann man von einem Halbmenschen sprechen, der sozusagen ein Tier mit Bewusstsein ist, wobei das Tier allerdings permanent die Oberhand gewinnt.

---

Leo Navis
10.08.2010, 14:03
Menschen unterscheiden sich vom Tier durch die Reflektion ihres Verhaltens, durch ein Bewusstsein seiner selbst, durch die Kontrolle der Instinkte usw.
Tatsächlich haben auch andere Tiere das, was wir 'Bewusstsein' nennen. Dass der Mensch seine Instinkte kontrolliert halte ich für Illusion; vielmehr wird er von seinen Instinkten kontrolliert, ohne es zu merken. Nie merkt man das deutlicher als in der Manie, wo man plötzlich scheinbar nicht mehr an diese Instinkte gebunden ist und das tun kann, was man selbst für richtig hält.

Die anderen Tiere erscheinen einem plötzlich völlig instinktgebunden, während man selbst davon frei ist. Aber irgendwann muss man erkennen, dass auch das nur Hirnfunktionen sind, und man überhaupt nicht frei von irgendwas war.

Nietzsche sah übrigens im manischen Menschen die Vorstufe zum Übermenschen.


Es gehorcht den Instinkten, obwohl es im Suchtkranken weiss, dass sie ihm schaden. Bewusstsein kann nicht mit Verhalten in Einklang gebracht werden, somit kann man von einem Halbmenschen sprechen, der sozusagen ein Tier mit Bewusstsein ist, wobei das Tier allerdings permanent die Oberhand gewinnt.

---
Noch mal: Wie kommst Du denn auf das Zeug?

Klopperhorst
10.08.2010, 14:07
...

Noch mal: Wie kommst Du denn auf das Zeug?

Um es dir zum letzten Mal zu sagen.

Suchtkranke können ihr Verhalten nicht kontrollieren!

Und dadurch sind sie Tiere, die ihren Instinkten gehorchen müssen, obwohl sie wissen, dass es schädlich für sie ist.


---

Ekelbruehe
10.08.2010, 14:07
Richtig, ich ziehe das volle Abstinenzprogramm durch. Dieses 'Quartalssaufen' ist bei mir nicht möglich; entweder ich trinke ganz oder gar nicht. Und ehe ich zum Alkoholiker werde, und ich befand mich auf dem besten Weg, hab ich lieber ganz aufgehört.

Naja genau das ist doch Quartalssaufen: ganz oder gar nicht.
Nur zwischen den mehrtägigen Exzessen Wochen bis Monate Trinkpause.

Hut ab vor Deiner Entscheidung, denn wenn Du selber merkst, dass Du nicht damit umgehen kannst und Gefahr läufst, wirklich abhängig zu werden, dann wird wohl schon was dran sein.



Das unterscheidet mich von 'richtigen' Suchtcharakteren: Ich merke, wenn ich abhängig werde und kann rechtzeitig die Notbremse ziehen. Zum Glück war ich bisher 'richtig' abhängig nur von Gras, denn die Lunge kann regenerieren, das Gehirn und die Leber dagegen werden vom Alkoholkonsum dauerhaft geschädigt.


Die Lunge kann eben nicht regenerieren, aber die Schädigung kann aufgehalten werden.
Die Leber kann fast immer vollständig regenerieren, solange es noch nicht zu einer Zirrhose oder Fettleberhepatitis gekommen ist.
Auch Hirn- und Nervenschädigungen (Polyneuropathie) sind in früheren Stadien reversibel, oft auch vollständig.

Es gibt halt für alles eine Grenze.




Ich erinnere mich. ;)


Das war noch harmlos, ich bin immer noch erstaunt am Leben zu sein und zwar ohne bleibende Schäden jeglicher Art.



Wenn Du 'nur' am Wochenende trinken kannst, ist das doch super. Manch einem soll der Alkoholkonsum ja sogar Freude bereiten, was ich gar nicht nachvollziehen kann. Ich hab nur gesoffen, um den Erwartungen der anderen gerecht zu werden oder um mich abzuschießen und meine Probleme zu vergessen; je nachdem.


Alkohol selbst sollte keine Freude bereiten, vielmehr, so meine Meinung, sollte Alkohol bestehende gute Laune künstlich überhöhen und dadurch eine von der realen Welt zeitlich begrenzte Ausnahmesituation erschaffen.
Ernsthaft:
Ich habe keine Lust am Wochende immer den Fahrer zu spielen.

Ehrlich gesagt war sich abzuschießen oftmals auch mein kurzfristiges Ziel und hat auch oft genug geklappt, aber das eigentliche Ziel war, dass ich mich danach extrem Scheiße fühlen konnte und es auf eine seltsame Art sogar genossen habe.

Diese Art der Selbstzerstörung hätte beinahe geklappt.

Wie Du schon meintest, kann man von Glück sagen, wenn man rechtzeitig ins rationale Denken zurückfindet.
Wenn ich einen irreversiblen Schaden davongetragen hätte, dann hätte ich kein Interesse gehabt, Schadensbegrenzung zu betreiben.



Viel Glück bei Deiner Arbeit und Deinem Weg! :)

Danke, ich hab eine Menge nachzuholen, aber halb so wild und macht um einiges mehr Spaß, als die Realität zu leugnen.


@Klopperhorst

Also ich finde es gar nicht so schlecht, die eigenen Abgründe zu erforschen, zumindest wenn man es schafft, wieder herauszuklettern.

Die Sau mal so richtig rauslassen, aber nicht vergessen sie wieder einzufangen.

Erst wenn man das geschafft hat, dann weiß man was Selbstbestimmung ist.

Klopperhorst
10.08.2010, 14:12
....
@Klopperhorst

Also ich finde es gar nicht so schlecht, die eigenen Abgründe zu erforschen, zumindest wenn man es schafft, wieder herauszuklettern.

Die Sau mal so richtig rauslassen, aber nicht vergessen sie wieder einzufangen.

Erst wenn man das geschafft hat, dann weiß man was Selbstbestimmung ist.

Genau das gelingt ja vielen nicht. Sie vertieren stattdessen. Sie werden sich nicht als Mensch mehr bewusst, also erfahren nicht die Kraft ihrer eigenen Steuerungsfähigkeit, sondern sinken hinab in animalische Verhältnisse. Sie sind Getriebene der Sucht, nicht Initiator ihres Genusses.

---

Leo Navis
10.08.2010, 14:16
Um es dir zum letzten Mal zu sagen.

Suchtkranke können ihr Verhalten nicht kontrollieren!

Und dadurch sind sie Tiere, die ihren Instinkten gehorchen müssen, obwohl sie wissen, dass es schädlich für sie ist.


---
Es ist eben die Frage, ob überhaupt irgendjemand irgendetwas kontrollieren kann.

Klopperhorst
10.08.2010, 14:18
Es ist eben die Frage, ob überhaupt irgendjemand irgendetwas kontrollieren kann.

Ja, natürlich. Wenn ich weiss, das es mein Überleben beeinträchtig und ich aber leben will, daher das schädliche Verhalten beende, dann kann ich es kontrollieren.

---

Leo Navis
10.08.2010, 14:23
Naja genau das ist doch Quartalssaufen: ganz oder gar nicht.
Nur zwischen den mehrtägigen Exzessen Wochen bis Monate Trinkpause.
Ja, wie gesagt, das funktioniert bei mir nicht. Ich trink dann immer häufiger und immer heftiger.


Hut ab vor Deiner Entscheidung, denn wenn Du selber merkst, dass Du nicht damit umgehen kannst und Gefahr läufst, wirklich abhängig zu werden, dann wird wohl schon was dran sein.
Danke.

Aber ganz ehrlich: Ich war eh nie der große Freund von Alkohol. Häufig habe ich gekifft, um keinen Alk zu trinken.


Die Lunge kann eben nicht regenerieren, aber die Schädigung kann aufgehalten werden.
Die Leber kann fast immer vollständig regenerieren, solange es noch nicht zu einer Zirrhose oder Fettleberhepatitis gekommen ist.
Auch Hirn- und Nervenschädigungen (Polyneuropathie) sind in früheren Stadien reversibel, oft auch vollständig.
Interessant. Irgendwo habe ich etwas anderes gelesen.


Das war noch harmlos, ich bin immer noch erstaunt am Leben zu sein und zwar ohne bleibende Schäden jeglicher Art.
Das war harmlos? :eek:

Leo Navis
10.08.2010, 14:25
Ja, natürlich. Wenn ich weiss, das es mein Überleben beeinträchtig und ich aber leben will, daher das schädliche Verhalten beende, dann kann ich es kontrollieren.

---
Dir ist aber schon klar, worauf ich hinaus will? Ich bin zu faul, diese Kette jetzt von vorne zu beginnen. (Die Frage ist ernst gemeint, wenn es nicht klar ist, dann mach ich's halt)

;)

Klopperhorst
10.08.2010, 14:26
Dir ist aber schon klar, worauf ich hinaus will? Ich bin zu faul, diese Kette jetzt von vorne zu beginnen. (Die Frage ist ernst gemeint, wenn es nicht klar ist, dann mach ich's halt)

;)

Ich teile deine Auffassung nicht, dass kein Verhalten frei wäre. Das ist es nur, wenn man selbst den Überlebenswillen als Unfreiheit ansieht, aber das ist völlig abstrakt und hat mit der Suchtgeschichte nichts mehr zu tun.

---

Leo Navis
10.08.2010, 14:29
Ich teile deine Auffassung nicht, dass kein Verhalten frei wäre. Das ist es nur, wenn man selbst den Überlebenswillen als Unfreiheit ansieht, aber das ist völlig abstrakt und hat mit der Suchtgeschichte nichts mehr zu tun.

---
Naja, das bleibt ja auch jedem selbst überlassen. Allerdings ist doch gerade der Überlebenswille offensichtlich ein Teil unserer biologischen Vorrichtung, unserer evolutionären Entwicklung.

Was meinst Du, sind wir von der Evolution losgelöst?

Klopperhorst
10.08.2010, 14:31
... Was meinst Du, sind wir von der Evolution losgelöst?

Nein, wir befinden uns auf dem Weg zum Übermenschen, der eine höhere geistige Kraft auch und vor allem über sich selbst und sein eigenes Verhalten haben wird. Die meisten heutigen Menschen werden diesen zukünftigen Übermenschen wie Tiere vorkommen, deren Gesichtskreis minmal und deren Verhalten stupiden, reflexartigen Wiederholungen gleicht.

---

Leo Navis
10.08.2010, 14:32
Nein, wir befinden uns auf dem Weg zum Übermenschen, der eine höhere geistige Kraft auch und vor allem über sich selbst und sein eigenes Verhalten haben wird. Die meisten heutigen Menschen werden diesen zukünftigen Übermenschen wie Tiere vorkommen, deren Gesichtskreis minmal und deren Verhalten stupiden, reflexartigen Wiederholungen gleicht.

---
... und, wie kommst Du nun da drauf?

Klopperhorst
10.08.2010, 14:35
... und, wie kommst Du nun da drauf?

Nun, die Rassenunterschiede und die Unterschiede der Menschen selbst sind bekannt. Die Spannbreite reicht von Tiermenschen, die nicht mal ein Bewusstsein haben, bis zu hochreflektierenden, selbstdisziplinierten Menschen. Letztere haben aber einen höheren Überlebensfaktor auf Dauer, daher kristallisieren sich diese Schichten, trotz bisweiliger Rückschläge, langfristig heraus.

Die Entwicklung der Kultur läuft damit parallel, der Hang geht zu immer mehr geistigen und somit hochreflektierenden Fähigkeiten.

---

Leo Navis
10.08.2010, 14:38
Nun, die Rassenunterschiede und die Unterschiede der Menschen selbst sind bekannt. Die Spannbreite reicht von Tiermenschen, die nicht mal ein Bewusstsein haben, bis zu hochreflektierenden, selbstdisziplinierten Menschen. Letztere haben aber einen höheren Überlebensfaktor auf Dauer, daher kristallisieren sich diese Schichten, trotz bisweiliger Rückschläge, langfristig heraus.

Die Entwicklung der Kultur läuft damit parallel, der Hang geht zu immer mehr geistigen und somit hochreflektierenden Fähigkeiten.

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Okay. Nehm ich mal so hin.

Wie ist es dem Menschen möglich selbstbestimmt zu leben? Wird er nicht durch seine Umwelt geprägt und führt dann lediglich seine Prägung aus? Wie genau soll es dem Menschen möglich sein, diese jahrzehntelange Konditionierung zu überwinden?

Klopperhorst
10.08.2010, 14:40
Okay. Nehm ich mal so hin.

Wie ist es dem Menschen möglich selbstbestimmt zu leben? Wird er nicht durch seine Umwelt geprägt und führt dann lediglich seine Prägung aus? Wie genau soll es dem Menschen möglich sein, diese jahrzehntelange Konditionierung zu überwinden?

Als Maßstab der Intelligenz, die meßbar ist, wird ja die Anpassungsfähigkeit an neue Umgebungen angegeben. Intelligenz ist somit ein wichtiger Faktor, wenn es um die Idee der Freiheit im Menschen geht.

Es ist sogar so, dass intelligentere Menschen länger leben und gesünder sind, weniger für Süchte etc. anfällig sind. Jede Krankenversicherung weiss um diesen Faktor.

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Leo Navis
10.08.2010, 14:47
Als Maßstab der Intelligenz, die meßbar ist, wird ja die Anpassungsfähigkeit an neue Umgebungen angegeben. Intelligenz ist somit ein wichtiger Faktor, wenn es um die Idee der Freiheit im Menschen geht.

Es ist sogar so, dass intelligentere Menschen länger leben und gesünder sind, weniger für Süchte etc. anfällig sind. Jede Krankenversicherung weiss um diesen Faktor.

---
Aber das ist doch keine Antwort auf meine Frage, oder?

Klopperhorst
10.08.2010, 14:52
Aber das ist doch keine Antwort auf meine Frage, oder?

Doch, zumindestens auf diese Frage: "Wird er nicht durch seine Umwelt geprägt und führt dann lediglich seine Prägung aus?"

Darauf schrieb ich, dass Intelligenz darin besteht, sich an fremde Umgebungen anzupassen, als Überlebensfaktor. Eine Anpassung kann auch die Veränderung der Umgebung selbst sein.

Intelligenz ist somit der Schlüssel zur Freiheit.

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Excubitor
10.08.2010, 14:57
Naja, das bleibt ja auch jedem selbst überlassen. Allerdings ist doch gerade der Überlebenswille offensichtlich ein Teil unserer biologischen Vorrichtung, unserer evolutionären Entwicklung.
Was meinst Du, sind wir von der Evolution losgelöst?

Genau, der Überlebenswille ist evolutionsbiologisch betrachtet eine der stärksten Kräfte die in uns wohnen, neben der Aggression und dem Sexualtrieb.

Der Mensch wird, solange die derzeitige Definition von Evolution bestehenbleibt immer ein Teil derer Entwicklung sein, gleich welchen Mist er auch immer anstellt.

Klopperhorst
10.08.2010, 15:00
Genau, der Überlebenswille ist evolutionsbiologisch betrachtet eine der stärksten Kräfte die in uns wohnen, neben der Aggression und dem Sexualtrieb....

Anscheinend nicht, da der "Suchttrieb" bei vielen stärker ist. Gerade vorhin las ist eine Geschichte eines Kindes, das sich an Deo totschnüffelte.

Die Sucht, irgendeinen Geruch zu empfinden, ist also bisweilen stärker als der Überlebenstrieb.

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Excubitor
10.08.2010, 15:09
Nein, wir befinden uns auf dem Weg zum Übermenschen, der eine höhere geistige Kraft auch und vor allem über sich selbst und sein eigenes Verhalten haben wird. Die meisten heutigen Menschen werden diesen zukünftigen Übermenschen wie Tiere vorkommen, deren Gesichtskreis minmal und deren Verhalten stupiden, reflexartigen Wiederholungen gleicht.
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Ich hoffe doch sehr, das ist als experimentelle gedankliche Annahme gedacht und nicht ernst gemeint. Alle faktisch feststellbaren Entwicklungen des menschlichen Daseins laufen derzeit genau auf das Gegenteil hinaus. Während sich ein immer größerer Teil der Menschheit gehen lässt und in den allgemeinen Abwärtsstrudel von Katastrophenernährung (die Verhalten und Entwicklung zum größten Teil bestimmt), Bildungsrückgang, Raffgier, allgemein rücksichtslosem Verhalten gegenüber anderen, etc., etc., versinkt, glauben einige Wenige, sie hätten die absolute Weisheit für sich gepachtet, meinen damit die absoluten Heilsbringer zu sein (natürlich zuerst für ihr eigenes Konto) und ruinieren letztlich mehr als die zuerst angeführten Mitglieder unserer Art...
Das ist genau die Form von Grundeinstellung, die die evolutionäre Entwicklung des Menschen um Jahrtausende zurückwerfen wird. Wie in meinem Beitrag #126 beschrieben, ist alles, was diese Art "Möchte-Gern-Herrenmenschen" erreichen werden die Vernichtung der ganzen Art. Das lässt sich in wissenschaftlich seriösen Modellrechnungen, anders geht's leider nicht, sogar stochastisch schon zeitlich eingrenzen, obwohl eine absolute Feststellung diesbezüglich konkreter Zeiträume natürlich unmöglich ist und immer nur eine Annahme sein kann.

Doch das ist ein anderes Thema. Also bitte zurück zum konkreten Thema des Strangs.

Excubitor
10.08.2010, 15:17
Anscheinend nicht, da der "Suchttrieb" bei vielen stärker ist. Gerade vorhin las ist eine Geschichte eines Kindes, das sich an Deo totschnüffelte.

Die Sucht, irgendeinen Geruch zu empfinden, ist also bisweilen stärker als der Überlebenstrieb.

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Und auch das ist Zeichen einer nachteilig abweichenden Entwicklung des Menschen im Verhältnis zu anderen Säugetieren. Die Einschätzung, ob etwas für ihn gefährlich ist, ist nicht gänzlich naturbedingt, sondern vielfach von Erfahrungswerten und Lerninhalten abhängig, anders als bei anderen Lebewesen. Und selbst darüber setzt sich der Mensch gerade beim Suchtverhalten häufig hinweg. An dem Punkt stimme ich zu, dass das Suchtverhalten die rationale Vernunft und sogar den normalerweise vorhandenen Überlebenstrieb im Einzelfall überlagern kann. Das kann aber auch an rein rationaler Fehleinschätzung liegen, beispielsweise, "ach so viel ist ja noch nicht gefährlich", und muss nicht am Suchttrieb allein festzumachen sein...

Klopperhorst
10.08.2010, 15:33
Ich hoffe doch sehr, das ist als experimentelle gedankliche Annahme gedacht und nicht ernst gemeint. Alle faktisch feststellbaren Entwicklungen des menschlichen Daseins laufen derzeit genau auf das Gegenteil hinaus. Während sich ein immer größerer Teil der Menschheit gehen lässt und in den allgemeinen Abwärtsstrudel von Katastrophenernährung (die Verhalten und Entwicklung zum größten Teil bestimmt), Bildungsrückgang, Raffgier ....

Das sind lediglich Rückschritte auf dem Weg nach oben. Gerade aus diesem Chaos wird der Übermensch hervorgehen, als Lichtgestalt eines neuen Bewusstseins und einer neuen Macht.

Heute mag sich z.B. in Mexiko noch ein Volk selbst in den Irrläufen der Drogensucht massakrieren, weil es kein Bewusstsein und keine Macht über die falschen Verhaltensweisen entwickeln kann - aber diese Völker werden langfristig aussterben, die Menschen mit den entsprechenden nachteiligen Erbanlagen werden ausgemendelt werden, weil sie eben eine niedrigere Überlebenswahrscheinlichkeit besitzen.

Vielleicht wird der animalische handelnde Tiermensch sogar noch den ganzen Planeten ruinieren, aber spätestens dann wird sich eine höhere Rasse manifestieren, aus dem Schutt dessen, was das Tier auf seinem Entwicklungsweg zum Übermenschen angerichtet hat.

---

Excubitor
10.08.2010, 15:58
Das sind lediglich Rückschritte auf dem Weg nach oben. Gerade aus diesem Chaos wird der Übermensch hervorgehen, als Lichtgestalt eines neuen Bewusstseins und einer neuen Macht.

Heute mag sich z.B. in Mexiko noch ein Volk selbst in den Irrläufen der Drogensucht massakrieren, weil es kein Bewusstsein und keine Macht über die falschen Verhaltensweisen entwickeln kann - aber diese Völker werden langfristig aussterben, die Menschen mit den entsprechenden nachteiligen Erbanlagen werden ausgemendelt werden, weil sie eben eine niedrigere Überlebenswahrscheinlichkeit besitzen.

Vielleicht wird der animalische handelnde Tiermensch sogar noch den ganzen Planeten ruinieren, aber spätestens dann wird sich eine höhere Rasse manifestieren, aus dem Schutt dessen, was das Tier auf seinem Entwicklungsweg zum Übermenschen angerichtet hat.---

Bedauerlich, dass wir davon nichts mehr mitbekommen...

Bleibt zu hoffen, dass es so kommen möge...

Übrigens bin ich, als beruflich und privat unterschiedlichen östlichen Lehren sehr nahestehend, mit der Bedeutung des Sankskrit-Begriffs tat twam asi (sanskrit: तत् त्वम् असि oder तत्त्वमसि ) vertraut. Kann es sein, dass Du ein Vertreter des advaita vedanta bist? Das würde einen Teil der Philosophie erklären...

Leo Navis
10.08.2010, 20:35
Ein weiteres hochinteressantes Thema: Medikamentenabhängigkeit.

Als ich im Juli 2009 das erste mal nach Debstedt, in die geschlossene Station kam, war mein einziger Wunsch, dass man mir keine Drogen geben möge, kein Schweinefleisch, kein Alkohol, kein Weed, keine Zigaretten, keine Tabletten, gar nichts, was mich schädigen könnte. Doch man hörte nicht auf mich, sondern verschaffte sich einen richterlichen Beschluss, durch den ich gezwungen wurde, Risperidon einzunehmen; ein atypisches Antipsychotikum, von dem es heißt, es könne nicht süchtig machen.

Bei meinem zweiten 'Besuch' in Debstedt gab man mir, damit meine suizidalen Phantasien endlich aufhörten, Tavor. Immer, wenn es mir schlecht ging und ich Suizidgedanken hatte, sollte ich zu den Pflegern und Schwestern gehen und sagen: Hallo, mir geht es schlecht, bitte tut was dagegen. Das Problem dabei: Ich hatte jeden Tag Suizidgedanken. So dämilch, mir jeden Tag Tavor zu holen, war ich nicht, denn ich wusste: Davon kannst Du abhängig werden. Doch eine Sucht kommt nicht offensichtlich, sondern schleichend. Langsam aber sicher holte ich mir immer mehr von diesem Zeug, bald fast jeden Tag. Ich bekam am Wochenende zwei Tabletten mit nach hause, falls ich Suizidgedanken bekommen sollte. Ich hatte welche, doch das war mir egal; ich sparte die kleinen Glücklichmacher für Partys auf, wo ich breit sein konnte, mit Erlaubnis der Ärzte. Zum Schreien komisch.

Tavor wirkt ganz seltsam. Man nimmt eine Schmelztablette (wenn ich mich recht entsinne, waren es Schmelztabletten) und 15 Minuten später ist plötzlich ein Schalter umgelegt: Von 'richtig beschissen' wandelt sich die Stimmung zu 'richtig gut'. Einem ehemals cannabisabhängigen mit Tendenz zum Alkoholmissbrauch dieses Zeug zu geben ist natürlich äußerst schlau.

Als die Ärzte merkten, was sich abspielte, waren sie seltsamerweise verwundert. Sie haben gar nicht gemerkt, dass sie mich in eine neue Abhängigkeit reingefahren haben. Zum Glück war sie noch nicht so stark, dass ich mir das Zeug ohne Erlaubnis geholt hätte. Nein; ich ging einfach jeden Tag hin und sagte, ich hätte Suizidgedanken, sodass ich die kleinen Glücklichmacher bekam. Bis mir eines Tages klar wurde: So kann's nicht weitergehen. Also sprach ich selbst die Ärzte auf meine Suchterscheinungen an, und sie änderten meine Bedarfsmedikation in Atosil, ein ehemaliges Neuroleptikum, welches mittlerweile als Sedativum eingesetzt wird. Interessant dabei ist, dass, kaum wurde das Tavor abgesetzt, auch die Suizidgedanken weniger wurden. Ich brauchte nur noch sehr selten Atosil, immer seltener, schließlich gar nicht mehr, und irgendwann war ich eines Tages in 'Freiheit' und merkte, dass ich den ganzen Tag lang nicht an Selbstmord gedacht habe. Das ist schon befreiend.

Tavor wird übrigens auch auf dem Schwarzmarkt gehandelt. Gut, dass ich mir bisher keins geholt hab; es reizt mich, es juckt mir in den Fingern, doch ich darf nicht, ich will nicht, nicht noch eine Sucht, ich kann auch ohne.

Ekelbruehe
10.08.2010, 21:46
Das war harmlos?


Ohja, was meinst Du wohl weshalb ich so erstaunt bin, noch am Leben zu sein.
Sogar ThomasI dachte ich wäre tot, da, so munkelt man, wohl ein 'oldschool-User' des alten Politikforums gestorben ist.
Insbesondere wenn ich so meine Beitragshistorie in diversen Foren anschaue, wundert es mich wirklich, dass ich nicht wenigstens in der Klapse gelandet bin, denn viele Beiträge wirken so, als ob sie diverse Personen mit verschiedenen Geisteskrankheiten geschrieben hätten, hehe.
Aus diesem psychischen Ausnahmezustand ohne Lobotomie wiederherauszukommen, war wohl mehr Glück als Verstand, aber von beidem doch eine Menge.


Ein weiteres hochinteressantes Thema: Medikamentenabhängigkeit.

Als ich im Juli 2009 das erste mal nach Debstedt, in die geschlossene Station kam, war mein einziger Wunsch, dass man mir keine Drogen geben möge, kein Schweinefleisch, kein Alkohol, kein Weed, keine Zigaretten, keine Tabletten, gar nichts, was mich schädigen könnte. Doch man hörte nicht auf mich, sondern verschaffte sich einen richterlichen Beschluss, durch den ich gezwungen wurde, Risperidon einzunehmen; ein atypisches Antipsychotikum, von dem es heißt, es könne nicht süchtig machen.

Bei meinem zweiten 'Besuch' in Debstedt gab man mir, damit meine suizidalen Phantasien endlich aufhörten, Tavor. Immer, wenn es mir schlecht ging und ich Suizidgedanken hatte, sollte ich zu den Pflegern und Schwestern gehen und sagen: Hallo, mir geht es schlecht, bitte tut was dagegen. Das Problem dabei: Ich hatte jeden Tag Suizidgedanken. So dämilch, mir jeden Tag Tavor zu holen, war ich nicht, denn ich wusste: Davon kannst Du abhängig werden. Doch eine Sucht kommt nicht offensichtlich, sondern schleichend. Langsam aber sicher holte ich mir immer mehr von diesem Zeug, bald fast jeden Tag. Ich bekam am Wochenende zwei Tabletten mit nach hause, falls ich Suizidgedanken bekommen sollte. Ich hatte welche, doch das war mir egal; ich sparte die kleinen Glücklichmacher für Partys auf, wo ich breit sein konnte, mit Erlaubnis der Ärzte. Zum Schreien komisch.

Tavor wirkt ganz seltsam. Man nimmt eine Schmelztablette (wenn ich mich recht entsinne, waren es Schmelztabletten) und 15 Minuten später ist plötzlich ein Schalter umgelegt: Von 'richtig beschissen' wandelt sich die Stimmung zu 'richtig gut'. Einem ehemals cannabisabhängigen mit Tendenz zum Alkoholmissbrauch dieses Zeug zu geben ist natürlich äußerst schlau.

Als die Ärzte merkten, was sich abspielte, waren sie seltsamerweise verwundert. Sie haben gar nicht gemerkt, dass sie mich in eine neue Abhängigkeit reingefahren haben. Zum Glück war sie noch nicht so stark, dass ich mir das Zeug ohne Erlaubnis geholt hätte. Nein; ich ging einfach jeden Tag hin und sagte, ich hätte Suizidgedanken, sodass ich die kleinen Glücklichmacher bekam. Bis mir eines Tages klar wurde: So kann's nicht weitergehen. Also sprach ich selbst die Ärzte auf meine Suchterscheinungen an, und sie änderten meine Bedarfsmedikation in Atosil, ein ehemaliges Neuroleptikum, welches mittlerweile als Sedativum eingesetzt wird. Interessant dabei ist, dass, kaum wurde das Tavor abgesetzt, auch die Suizidgedanken weniger wurden. Ich brauchte nur noch sehr selten Atosil, immer seltener, schließlich gar nicht mehr, und irgendwann war ich eines Tages in 'Freiheit' und merkte, dass ich den ganzen Tag lang nicht an Selbstmord gedacht habe. Das ist schon befreiend.


Klingt als ob Du eine psychiatrische Grunderkrankung hattest und quasi damit alleine gelassen wurdest.
Äußerst gefährlich, da sie bei Absetzung des Hauptsuchtmittels oder der medikamentösen Substitution, ohne psychiatrische Betreuung, später voll durchbrechen kann, insbesondere bei suizidalen Tendenzen verantwortungslos.

Meine einzige Erfahrung mit 'Drogen' sind eigentlich nur Benzodiazepine, sehr subtil, aber machen viele Leute ratzfatz süchtig.
Ich habe mit einigen Leuten gesprochen, die abhängig davon sind und die haben mir erzählt, wie extrem die Entzugserscheinungen sind und dass der Entzug sehr lange dauert, wenn eine langjährige Abhängigkeit besteht.

Wie dem auch sei, mittlerweile kann ich gar nicht verstehen, wie Leute von Alkohol und/oder anderen Suchtmitteln abhängig werden können, obwohl ich lange Zeit auf schmalem Grat entlanggewankt bin.
Kann gut sein, kann aber auch katastrophal enden.


Tavor wird übrigens auch auf dem Schwarzmarkt gehandelt. Gut, dass ich mir bisher keins geholt hab; es reizt mich, es juckt mir in den Fingern, doch ich darf nicht, ich will nicht, nicht noch eine Sucht, ich kann auch ohne.

Ist Tavor nicht das Zeugs, das sich Moslems reinhauen, die keinen Alkohol trinken, aber mal so richtig die Kuh fliegen lassen wollen?

Leo Navis
10.08.2010, 22:07
Ohja, was meinst Du wohl weshalb ich so erstaunt bin, noch am Leben zu sein.
Sogar ThomasI dachte ich wäre tot, da, so munkelt man, wohl ein 'oldschool-User' des alten Politikforums gestorben ist.
Insbesondere wenn ich so meine Beitragshistorie in diversen Foren anschaue, wundert es mich wirklich, dass ich nicht wenigstens in der Klapse gelandet bin, denn viele Beiträge wirken so, als ob sie diverse Personen mit verschiedenen Geisteskrankheiten geschrieben hätten, hehe.
Aus diesem psychischen Ausnahmezustand ohne Lobotomie wiederherauszukommen, war wohl mehr Glück als Verstand, aber von beidem doch eine Menge.
Hm, war mir nie aufgefallen. Kennste meiner Beiträge aus der Psychosenzeit?


Klingt als ob Du eine psychiatrische Grunderkrankung hattest und quasi damit alleine gelassen wurdest.
Äußerst gefährlich, da sie bei Absetzung des Hauptsuchtmittels oder der medikamentösen Substitution, ohne psychiatrische Betreuung, später voll durchbrechen kann, insbesondere bei suizidalen Tendenzen verantwortungslos.

Meine einzige Erfahrung mit 'Drogen' sind eigentlich nur Benzodiazepine, sehr subtil, aber machen viele Leute ratzfatz süchtig.
Ich habe mit einigen Leuten gesprochen, die abhängig davon sind und die haben mir erzählt, wie extrem die Entzugserscheinungen sind und dass der Entzug sehr lange dauert, wenn eine langjährige Abhängigkeit besteht.

Wie dem auch sei, mittlerweile kann ich gar nicht verstehen, wie Leute von Alkohol und/oder anderen Suchtmitteln abhängig werden können, obwohl ich lange Zeit auf schmalem Grat entlanggewankt bin.
Kann gut sein, kann aber auch katastrophal enden.
Häufig genug gibt es ja auch Doppelabhängigkeiten zwischen Benzos und Alkohol. Da kannte ich einen, kein Plan, ob der wieder drauf ist, der hat auf jeden Fall am Ende den Alkohol gebraucht, um durch den Tag zu kommen, und die Benzos, um einzuschlafen.


Ist Tavor nicht das Zeugs, das sich Moslems reinhauen, die keinen Alkohol trinken, aber mal so richtig die Kuh fliegen lassen wollen?
Keine Ahnung. Aber im Internet grassieren viele Threads darüber, wie das Zeug wohl wirkt und wie man's nimmt, wo man's herbekommt etc ...

Excubitor
11.08.2010, 14:18
Eine neue Studie der Sporthochschule Köln belegt ungesunden Lebensstil der deutschen Bevölkerung, unter anderem in bezug auf den Umgang mit Alkohol und Nikotin

Die wichtigsten Erkenntnisse vorab:
"Über 50 Prozent ernähren sich nicht ausgewogen, über 25 Prozent rauchen, über 18 Prozent trinken in ungesundem Maße Alkohol und über 50 Prozent empfinden ungesunden Stress."

Nur 14% der Deutschen leben rundum gesund
Nationale Gesundheitsstrategie gefordert

Nr.: PM1061 | 10.August 10

Die DKV Deutsche Krankenversicherung und das Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln haben heute in Berlin den DKV-Report „Wie gesund lebt Deutschland?“ vorgestellt. Darin wird das Gesundheitsverhalten der Deutschen in einer bisher nicht erreichten Tiefe untersucht. Die GfK Nürnberg fragte dafür bundesweit rund 2.500 Menschen nach ihren Alltagsgewohnheiten.

Untersucht wurden die wichtigsten Aspekte für einen gesunden Lebensstil: die körperliche Aktivität der Menschen, die Qualität ihrer Ernährung, ihr Nikotin- und Alkoholkonsum und ihr Stressempfinden. Bei der Auswertung wurden jeweils gängige Benchmarks für die einzelnen Lebensstilbereiche verwendet, so etwa die Empfehlungen der WHO für ein Mindestmaß an körperlicher Aktivität und die Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Schwerpunkt der Erhebung war der Bereich Bewegung.

Nur 14 Prozent der Befragten erreichten die gesetzten Benchmarks in allen Bereichen – nur 14 Prozent der erwachsenen Deutschen leben also rundum gesund. Das heißt auch, dass die überwiegende Mehrheit der deutschen Bevölkerung nicht oder nur teilweise gesund lebt. Konkret: Über 40 Prozent erreichen nicht einmal die Mindestempfehlung an Bewegung, über 50 Prozent ernähren sich nicht ausgewogen, über 25 Prozent rauchen, über 18 Prozent trinken in ungesundem Maße Alkohol und über 50 Prozent empfinden ungesunden Stress. Eine Fülle vor allem chronischer Krankheiten haben ihre Ursache zu großen Teilen in zuwenig Bewegung, ungesunder Ernährung und Übergewicht, das gilt besonders für Diabetes mellitus Typ II, Herz-Kreislauf-Krankheiten und Skelettbeschwerden.

Nationale Gesundheitsstrategie gefordert

Günter Dibbern, Vorstandsvorsitzender der DKV, sieht sein Unternehmen mit in der Verantwortung. „Die Gesundheitsprogramme, die die DKV ihren Versicherten anbietet, helfen tausenden Menschen, gesünder zu leben. Gesellschaftlich gesehen sind sie aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Gesundheitsförderung muss überall mitgedacht werden – in allen gesellschaftlichen Bereichen.“ Ähnlich äußert sich der wissenschaftliche Leiter der Studie, Prof. Ingo Froböse vom Zentrum für Gesundheit der Sporthochschule Köln. „Es geht nicht um Verbote, sondern um Anreize für mehr Bewegung und ein gesünderes Leben. Angefangen bei der Stadt- und Raumplanung über die Sozial- und Verkehrspolitik bis hin zu Schulen und Kindergärten – wir müssen unsere Welt so gestalten, dass wir in ihr gesund leben können und wollen.“

Dibbern und Froböse forderten eine nationale Gesundheitsstrategie für Deutschland. Dabei müssten alle Politikfelder vernetzt werden. Aus den vielen guten Projekten müssten endlich flächendeckende Maßnahmen entstehen. „Die Gesundheitsförderung ist ein Zukunftsthema und gehört ganz oben auf die politische Agenda“, erklärte Günter Dibbern. Er regte einen nationalen Gesundheitsrat an, der die Handelnden vernetzen und der Politik kraftvolle Impulse geben könne.

Sorgenkinder sind die jungen Erwachsenen

Auffällig ist die große Zunahme des Gesundheitsbewusstseins mit dem Alter, was besonders bei der Ernährung und beim Rauch- und Stressverhalten zu Buche schlägt. Unter den über 65-Jährigen lebt jeder Fünfte rundum gesund. Die Kehrseite der Medaille ist ein relativ ungesundes Verhalten bei den jungen Erwachsenen, die besonders bei der Ernährung und beim Konsum von Nikotin und Alkohol schlecht abschneiden. Bei den unter 30-Jährigen leben dementsprechend nur sieben Prozent rundum gesund. „Wir müssen bei der Gesundheitsförderung stärker auf die Jugendlichen und jungen Erwachsenen blicken“, erklärte Froböse. „Ich halte es daher für unzumutbar, dass der Sportunterricht an den Schulen, gerade an den Berufsschulen, so vernachlässigt wird.“

Mecklenburger leben am gesündesten

Die meisten wirklich rundum gesund lebenden Menschen wohnen in Mecklenburg-Vorpommern. Hier erreicht fast jeder fünfte die Benchmarks in allen fünf Gesundheitsbereichen. Mecklenburg-Vorpommern wird dicht gefolgt von Niedersachsen mit Bremen. Dann folgen die Freistaaten Sachsen und Bayern. Am unteren Ende der Skala finden sich Rheinland-Pfalz mit dem Saarland, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. In diesen Ländern erreicht nicht einmal jeder Zehnte alle Benchmarks. Damit hat sich der übliche Vorsprung der südlichen Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern nicht bestätigt. Diese Länder rangieren eher im Mittelfeld. Beim Anteil der rundum gesund lebenden Menschen liegt Bayern an Platz 4 und Baden-Württemberg an Platz 11. Dagegen finden sich die Sieger des Ländervergleichs in allen Bereichen in den nördlichen und östlichen Bundesländern.

Ausführlichere Ergebnisse und Themenfotos finden Sie im Internet (siehe rechte Spalte im link)

Quelle:
https://www.dshs-koeln.de/wps/portal/de/home/institutions/press/aktuelles/pressemeldungen/pm1061?WCM_PORTLET=PC_7_D5U2AB1A0O8N80I2NT4V9H14Q7 _WCM&WCM_GLOBAL_CONTEXT=/wps/wcm/connect/de/home/institutions/press/aktuelles/pressemeldungen/pm1061

Excubitor
11.08.2010, 18:57
Ein weiteres hochinteressantes Thema: Medikamentenabhängigkeit.

Als ich im Juli 2009 das erste mal nach Debstedt, in die geschlossene Station kam, war mein einziger Wunsch, dass man mir keine Drogen geben möge, kein Schweinefleisch, kein Alkohol, kein Weed, keine Zigaretten, keine Tabletten, gar nichts, was mich schädigen könnte. Doch man hörte nicht auf mich, sondern verschaffte sich einen richterlichen Beschluss, durch den ich gezwungen wurde, Risperidon einzunehmen; ein atypisches Antipsychotikum, von dem es heißt, es könne nicht süchtig machen.

Bei meinem zweiten 'Besuch' in Debstedt gab man mir, damit meine suizidalen Phantasien endlich aufhörten, Tavor. Immer, wenn es mir schlecht ging und ich Suizidgedanken hatte, sollte ich zu den Pflegern und Schwestern gehen und sagen: Hallo, mir geht es schlecht, bitte tut was dagegen. Das Problem dabei: Ich hatte jeden Tag Suizidgedanken. So dämilch, mir jeden Tag Tavor zu holen, war ich nicht, denn ich wusste: Davon kannst Du abhängig werden. Doch eine Sucht kommt nicht offensichtlich, sondern schleichend. Langsam aber sicher holte ich mir immer mehr von diesem Zeug, bald fast jeden Tag. Ich bekam am Wochenende zwei Tabletten mit nach hause, falls ich Suizidgedanken bekommen sollte. Ich hatte welche, doch das war mir egal; ich sparte die kleinen Glücklichmacher für Partys auf, wo ich breit sein konnte, mit Erlaubnis der Ärzte. Zum Schreien komisch.

Tavor wirkt ganz seltsam. Man nimmt eine Schmelztablette (wenn ich mich recht entsinne, waren es Schmelztabletten) und 15 Minuten später ist plötzlich ein Schalter umgelegt: Von 'richtig beschissen' wandelt sich die Stimmung zu 'richtig gut'. Einem ehemals cannabisabhängigen mit Tendenz zum Alkoholmissbrauch dieses Zeug zu geben ist natürlich äußerst schlau.

Als die Ärzte merkten, was sich abspielte, waren sie seltsamerweise verwundert. Sie haben gar nicht gemerkt, dass sie mich in eine neue Abhängigkeit reingefahren haben. Zum Glück war sie noch nicht so stark, dass ich mir das Zeug ohne Erlaubnis geholt hätte. Nein; ich ging einfach jeden Tag hin und sagte, ich hätte Suizidgedanken, sodass ich die kleinen Glücklichmacher bekam. Bis mir eines Tages klar wurde: So kann's nicht weitergehen. Also sprach ich selbst die Ärzte auf meine Suchterscheinungen an, und sie änderten meine Bedarfsmedikation in Atosil, ein ehemaliges Neuroleptikum, welches mittlerweile als Sedativum eingesetzt wird. Interessant dabei ist, dass, kaum wurde das Tavor abgesetzt, auch die Suizidgedanken weniger wurden. Ich brauchte nur noch sehr selten Atosil, immer seltener, schließlich gar nicht mehr, und irgendwann war ich eines Tages in 'Freiheit' und merkte, dass ich den ganzen Tag lang nicht an Selbstmord gedacht habe. Das ist schon befreiend.

Tavor wird übrigens auch auf dem Schwarzmarkt gehandelt. Gut, dass ich mir bisher keins geholt hab; es reizt mich, es juckt mir in den Fingern, doch ich darf nicht, ich will nicht, nicht noch eine Sucht, ich kann auch ohne.

Meine Anerkennung für Deine Offenheit Leo. Beim Studium Deines Beitrags ist mir als u.a. gelernten Berufsjuristen an einigen Stellen "der Hals angeschwollen". Unglaublich, wie scheinbar nachlässig mit abhängigmachenden Substanzen, insbesondere Benzodiazepinen umgegangen wird, sogar im hochprofessionellen Bereich.
Lass besser die Finger vom Tavor, Inhaltsstoff Lorazepam (ein Benzodiazepin, verwendet u.a. bei Angststörungen), auch wenn es Dich reizen sollte. Vergegenwärtige Dir immer, dass es wesentlich mehr Stärke und Selbstdisziplin erfordert, es zu lassen als es zu nehmen. Daraus folgt, dass Du mit jedem Nein zum Nehmen dieses Zeugs immer mehr Stärke gegen die Abhängigkeit oder einen Rückfall dorthin entwickelst...

Meine Hochachtung vor Deiner bisherigen Disziplin und Deinem Durchhaltevermögen, trotz der neuerlichen Reize... Halt durch. So wirst Du den Rest auch noch schaffen...

Excubitor
11.08.2010, 19:10
[...]

Meine einzige Erfahrung mit 'Drogen' sind eigentlich nur Benzodiazepine, sehr subtil, aber machen viele Leute ratzfatz süchtig.
Ich habe mit einigen Leuten gesprochen, die abhängig davon sind und die haben mir erzählt, wie extrem die Entzugserscheinungen sind und dass der Entzug sehr lange dauert, wenn eine langjährige Abhängigkeit besteht.

Wie dem auch sei, mittlerweile kann ich gar nicht verstehen, wie Leute von Alkohol und/oder anderen Suchtmitteln abhängig werden können, obwohl ich lange Zeit auf schmalem Grat entlanggewankt bin.
Kann gut sein, kann aber auch katastrophal enden.

Ist Tavor nicht das Zeugs, das sich Moslems reinhauen, die keinen Alkohol trinken, aber mal so richtig die Kuh fliegen lassen wollen?

Tavor ist ein Medikament mit dem Inhaltsstoff Lorazepam (ein Benzodiazepin, also abhängigmachend!), das wesentlich als Angstlöser bei Angststörungen eingesetzt wird.

Die Beschreibung der Härte der Entzugserscheinungen finde ich sehr wichtig, um anderen zu verdeutlichen, dass das alles andere als Spaß ist.

Wie man von psychotropen Substanzen abhängig werden kann erklärt sich bei aller Komplexität des gesamten Vorgangs vor allem aus der Tatsache, dass die selbst Betroffenen den schleichenden Abstieg in die Abhängigkeit vor allem bei Alkohol, Nikotin und Medikamenten häufig gar nicht oder erst viel zu spät mitbekommen.

Erik der Rote
11.08.2010, 19:12
Ein häufig zu beobachtendes Prinzip bei unterschiedlichen Suchphänomenen. Gerade Menschen, von denen man annehmen sollte, dass sie ihr Geld für Wichtigeres in der Lebensführung auszugeben hätten, verwenden dieses häufig ohne darüber nachzudenken für die Finazierung ihres Problems, das sie nicht einmal als solches erkannt haben, insbesondere bei der Spielsucht...

MAl eine Frage die schreibst hier imemr von der Spielsucht bist du da selbst von betroffen oder dein näheres Umfeld? man beschäftigt sich ja meistens nicht mit Dingen die einem nicht unmittelbar betreffen !

Erik der Rote
11.08.2010, 19:17
Das sind lediglich Rückschritte auf dem Weg nach oben. Gerade aus diesem Chaos wird der Übermensch hervorgehen, als Lichtgestalt eines neuen Bewusstseins und einer neuen Macht.

Heute mag sich z.B. in Mexiko noch ein Volk selbst in den Irrläufen der Drogensucht massakrieren, weil es kein Bewusstsein und keine Macht über die falschen Verhaltensweisen entwickeln kann - aber diese Völker werden langfristig aussterben, die Menschen mit den entsprechenden nachteiligen Erbanlagen werden ausgemendelt werden, weil sie eben eine niedrigere Überlebenswahrscheinlichkeit besitzen.

Vielleicht wird der animalische handelnde Tiermensch sogar noch den ganzen Planeten ruinieren, aber spätestens dann wird sich eine höhere Rasse manifestieren, aus dem Schutt dessen, was das Tier auf seinem Entwicklungsweg zum Übermenschen angerichtet hat.

---

mit Nietzsche haben deine Utopien aber nichts zu tun das ist dir klar oder?

Erik der Rote
11.08.2010, 19:19
Das ist in dieser Pauschalität nicht nachvollziehbar. Früher gab es nicht annähernd so viele (ohne dass ich diese ohne nähere Kenntnis des Einzelfalls in irgendeiner Form verurteilen möchte) Alkoholabhängige im öffentlichen Gesellschaftsraum (auf der Straße) kaum jugendliche Alkoholabhängigen, kein "Komasaufen"(!) als exzessive Freizeitbeschäftigung von jungen Leuten, die sich scheinbar nicht mehr sinnvoll beschäftigen können..., etc. etc.,...

Dem Punkt mit dem " festen Bestandteil der deutschen (kranken) Kultur" muss man leider zustimmen. Der Deutsche schlechthin, wenn man überhaupt eine derartige Verallgemeinerung verwenden sollte, ist kaum noch in der Lage ohne Alkoholeinfluss Spaß zu haben und zu feiern, und bei Verwendung von Alkohol als "Spaßmacher" ist man kaum in der Lage die persönlichen Grenzen korrekt einzuschätzen und schon nach kurzer Zeit artet es aus. Das ist schlicht ein gesellschaftliches Armutszeugnis aller ersten Ranges.

da hst du vollkommen recht, aber was erwartet man auch von einer vollindvidualisierten anoymisierten Gesell. anderes ?!

Excubitor
11.08.2010, 19:35
Mal eine Frage, du schreibst hier immer von der Spielsucht. Bist du da selbst von betroffen oder dein näheres Umfeld? Man beschäftigt sich ja meistens nicht mit Dingen die einen nicht unmittelbar betreffen!

Ich schreibe nicht nur von Spielsucht, das war nur der bisher letzte der von mir hier erwähnten Einzelaspekte des vielschichtigen Themas Abhängigkeit. Insgesamt wurde hier von den Diskutanten schon ein breites Spektrum von Abhängigkeitsformen, deren mögliche Ursachen und teils deren Verlauf von persönlich Betroffenen erörtert.

Nein, ich bin nicht persönlich von einer Abhängigkeit betroffen, sondern beruflich mit diesen Dingen als eine von vielen Facetten beschäftigt.

politisch Verfolgter
11.08.2010, 19:47
Die verbrecherische Arbeitsgesetzgebung will Abhängigkeiten von fremden Finanzbelangen wie z.B. von fremden Krediten erzwingen und zuweisen.
Daraus resultiert affenschieberischer Frust, der mit Drogen, Fressen und Saufen, auch mit Gewalt und ethnischen Ressentiments kompensiert wird.

Erik der Rote
11.08.2010, 19:49
Ich schreibe nicht nur von Spielsucht, das war nur der bisher letzte der von mir hier erwähnten Einzelaspekte des vielschichtigen Themas Abhängigkeit. Insgesamt wurde hier von den Diskutanten schon ein breites Spektrum von Abhängigkeitsformen, deren mögliche Ursachen und teils deren Verlauf von persönlich Betroffenen erörtert.

Nein, ich bin nicht persönlich von einer Abhängigkeit betroffen, sondern beruflich mit diesen Dingen als eine von vielen Facetten beschäftigt.

achso!

Bei Tavor habe ich eher eine andere Meinung bei akuten Fällen sollte man doch TAvor oder Benzodiazepine verabreichen damit sich die LEute wieder fangen und beruhigen können. BEi extremen Angstzuständen scheint es auch geboten zu sein. Meistens befindet sich der Betroffene nicht in geschützten proffesionellen Räumen um seine Konflikte zu verarbeiten. Deshlab stellen die sog. Benzos eine schnelle Hilfe dar, EIn Missbrauch ist natürlich gegeben, wie alle Dinge die einem anscheinend wieder normal und ganz machen.

Erik der Rote
11.08.2010, 19:50
Die verbrecherische Arbeitsgesetzgebung will Abhängigkeiten von fremden Finanzbelangen wie z.B. von fremden Krediten erzwingen und zuweisen.
Daraus resultiert affenschieberischer Frust, der mit Drogen, Fressen und Saufen, auch mit Gewalt und ethnischen Ressentiments kompensiert wird.

wer ist den der berühmte Affenschieber korospondoert er mit dem Blck Pope der Jesuiten ???? :D

politisch Verfolgter
11.08.2010, 19:54
EdR, "die Arbeitnehmer" glauben gern an Götter und ÖDler.
Wer seiner Sucht den Affen schiebt, hält das für völlig normal.
Doch Gesetze bezwecken AffenschieberSucht per Zuständigkeit für fremde Finanzbelange.
Damit sind die Kostenfaktoren ihrer FremdVermögensGenerierung.
Das ist total abgefahren, ein einziger SuchtRausch.
Laufend bitte ich um Besinnung.

Ekelbruehe
11.08.2010, 20:33
Tavor ist ein Medikament mit dem Inhaltsstoff Lorazepam (ein Benzodiazepin, also abhängigmachend!), das wesentlich als Angstlöser bei Angststörungen eingesetzt wird.

Die Beschreibung der Härte der Entzugserscheinungen finde ich sehr wichtig, um anderen zu verdeutlichen, dass das alles andere als Spaß ist.

Wie man von psychotropen Substanzen abhängig werden kann erklärt sich bei aller Komplexität des gesamten Vorgangs vor allem aus der Tatsache, dass die selbst Betroffenen den schleichenden Abstieg in die Abhängigkeit vor allem bei Alkohol, Nikotin und Medikamenten häufig gar nicht oder erst viel zu spät mitbekommen.

Ja, Medikamente werden in der öffentlichen Wahrnehmung nicht allzu ernst genommen, denn da fehlt so ein bisschen das 'Dreckige', wie bei Alkohol oder Heroin und wird dementsprechend nicht unbedingt als Droge angesehen, also der Konsument wird nicht auf die gleiche Stufe gestellt wie ein 'richtiger' Süchtiger.

Natürlich steckt dahinter oft die gleiche Ursache, aber Medikamentenabhängigkeit ist in unteren gesellschaftlichen Schichten eben nicht so das Suchtproblem #1.


Den schleichenden (konstanten) Weg in die Alkoholabhängigkeit halte ich, wenn es denn zur Alkoholabhängigkeit gekommen ist, für den ungünstigsten, was die Prognose angeht.
In solchen Fällen kann man von vielerlei verschärfenden Problemen ausgehen, hauptsächlich das soziale Umfeld ist in solchen Fällen häufig ein ständiger motivierender Begleiter, nicht abstinent zu leben.
Ähnlich sieht es aus bei Leuten, die ein theoretisch stabiles soziales Umfeld haben, aber durch langjährigen Alkoholmissbrauch dieses Umfeld zerstört haben, also der typische Absturz.

In beiden Fällen sehe ich keine Alternative außer komplette Alkoholkarenz.

Den Fall des aus Versehen abhängig gewordenen sporadischen Kneipenbesuchers, halte ich für nicht sehr häufig vorkommend, denn nur jahrelanger schwerer Alkoholmissbrauch kann dazu führen.

Wenn dann noch eine jahrelange Konditionierung entsprechender Reiz->Reaktionsmuster dazukommt, dann gibt es wohl in diesem Leben keine Umkehr mehr für die Betroffenen.

Ich bin kein Verfechter der Doktrin: Ein Mon Cheri ist ein Rückfall und ein Alkoholiker ist und bleibt ein Alkoholiker, aber in den meisten Fällen ist das wohl nicht abzustreiten, insbesondere wenn es diesen ominösen Suchtdruck gibt, der meiner Meinung nach antrainiert wurde und auch durch subtilste Reize ausgelöst werden kann, denn die Verflechtung einer langjährigen Konditionierung ist dann fester Bestandtteil des Verhaltens und auch der Persönlichkeit geworden oder anders gesagt: er ist stärker als die Persönlichkeit.
Also auch nach langjähriger Abstinenz (bei kurzfristiger sowieso) fällt ein 'Testtrinken' flach.

Naja, mir fällt es jetzt natürlich leicht mich zu distanzieren und den Zeigefinger rauszuholen, da es bei mir funktioniert, aber ich habe lang genug darüber nachgedacht und konnte ein Risiko ausschließen, will aber das Ganze nicht verharmlosen, was mir aber immer schwerer fällt.

Klopperhorst
12.08.2010, 09:19
mit Nietzsche haben deine Utopien aber nichts zu tun das ist dir klar oder?

Nietzsche sah den Übermensch als Selbstbestimmer seines Bewusstseins und seiner Moral an. Gerade das ist notwendig, um Süchte zu unterbinden.

Allerdings ist chemisch in den Gehirnen von Süchtigen etwas falsch konfiguriert. Sie haben nicht genügend Glückshormone ohne das Zeug.

---

Klopperhorst
12.08.2010, 10:08
...

Übrigens bin ich, als beruflich und privat unterschiedlichen östlichen Lehren sehr nahestehend, mit der Bedeutung des Sankskrit-Begriffs tat twam asi (sanskrit: तत् त्वम् असि oder तत्त्वमसि ) vertraut. Kann es sein, dass Du ein Vertreter des advaita vedanta bist? Das würde einen Teil der Philosophie erklären...

Ja, ich bin Anhänger dieser Lehre, allerdings inspiriert durch die Philosophie Schopenhauers.

---

Excubitor
12.08.2010, 18:37
achso!

Bei Tavor habe ich eher eine andere Meinung bei akuten Fällen sollte man doch Tavor oder Benzodiazepine verabreichen damit sich die LEute wieder fangen und beruhigen können. Bei extremen Angstzuständen scheint es auch geboten zu sein. Meistens befindet sich der Betroffene nicht in geschützten proffesionellen Räumen um seine Konflikte zu verarbeiten. Deshalb stellen die sog. Benzos eine schnelle Hilfe dar. Ein Missbrauch ist natürlich gegeben, wie alle Dinge die einem anscheinend wieder normal und ganz machen.

Tavor, bzw. dessen Inhaltsstoff Lorazepam ist ein Benzodiazepin und damit leider sehr risikobehaftet, was das Problem betrifft, in eine Abhängigkeit zu geraten.
Bei Angstzuständen wird genau dieses Präparat verabreicht, das ist richtig. Es fällt in die Medikamentengruppe der sogenannten Anxiolytika (Angstlöser) und sollte nur wenige Wochen und nur unter ärztlicher Aufsicht genommen werden.

Es gibt auch andere Medikamente, die nicht einer Abhängigkeitsproblematik unterliegen, welche in nicht allzu schweren Fällen je nach Symptomatik ebenfalls verschrieben werden könnten; es müssen nicht immer Benzos sein.

Excubitor
14.08.2010, 11:54
Ja, Medikamente werden in der öffentlichen Wahrnehmung nicht allzu ernst genommen, denn da fehlt so ein bisschen das 'Dreckige', wie bei Alkohol oder Heroin und wird dementsprechend nicht unbedingt als Droge angesehen, also der Konsument wird nicht auf die gleiche Stufe gestellt wie ein 'richtiger' Süchtiger.
Natürlich steckt dahinter oft die gleiche Ursache, aber Medikamentenabhängigkeit ist in unteren gesellschaftlichen Schichten eben nicht so das Suchtproblem #1.
Dem stimme ich absolut zu. Es sollte mehr in den öffentlichen Fokus gerückt werden, insbesondere da man von alarmierenden Zahlen des Zuwachses von Medikamentenverordnungen insbesondere im Bereich Psychopharmaka ausgehen kann. Nicht immer ist gewährleistet, dass dabei vorrangig zu den Medikationen gegriffen wird, die keiner Suchtproblematilk unterliegen. Häufig kommt es dabei auch zu Fehldosierungen...

Den schleichenden (konstanten) Weg in die Alkoholabhängigkeit halte ich, wenn es denn zur Alkoholabhängigkeit gekommen ist, für den ungünstigsten, was die Prognose angeht.
In solchen Fällen kann man von vielerlei verschärfenden Problemen ausgehen, hauptsächlich das soziale Umfeld ist in solchen Fällen häufig ein ständiger motivierender Begleiter, nicht abstinent zu leben.
Ähnlich sieht es aus bei Leuten, die ein theoretisch stabiles soziales Umfeld haben, aber durch langjährigen Alkoholmissbrauch dieses Umfeld zerstört haben, also der typische Absturz.
In beiden Fällen sehe ich keine Alternative außer komplette Alkoholkarenz.
Im Grunde genommen handelt es sich bei beiden Altenativen, um einen schleichenden Weg in die Sucht, da gerade bei der Alkoholabhängigkeit, wie grundsätzlich bei jeder Abhängigkeit, eine Problemeinsicht oder gar Verantwortlichkeit seitens der direkt Betroffenen vehement abgestritten und negiert wird.

Den Fall des aus Versehen abhängig gewordenen sporadischen Kneipenbesuchers, halte ich für nicht sehr häufig vorkommend, denn nur jahrelanger schwerer Alkoholmissbrauch kann dazu führen.
Das halte ich für ein Unterschätzen der Gefahr eines Abhängigwerdens. (siehe dazu meine Beiträge #97 u. #99 in diesem Strang)
Risikobetrachtung zum Thema Alkoholmissbrauch
Aus der Fachliteratur betreffend Abhängigkeitserkrankungen:
Merke
Die Gefahr der Entwicklung einer Leberzirrhose besteht schon bei einem täglichen Alkoholkonsum von 60 g bei Männern (z.B. eine Flasche Wein) und 20 g (z.B. 0,5 Liter Bier) bei Frauen.

Quelle:
Lieb et. al.: Intensivkurs Psychiatrie und Psychotherapie, Elsevier, 6. Aufl. 2008.

Wenn dann noch eine jahrelange Konditionierung entsprechender Reiz-Reaktionsmuster dazukommt, dann gibt es wohl in diesem Leben keine Umkehr mehr für die Betroffenen.
Heute gibt es doch schon einige Möglichkeiten mehr als früher, beispielsweise die gleichzeitige Einnahme sog. "Anti-Craving-Medikamente" gegen den Suchtdruck während einer gleichzeitigen Psychotherapie. Die Funktionabilität des Ganzen ist jedoch nach wie vor stark von der Einsicht, süchtig zu sein und der Einstellung der Betroffenen abhängig, wirklich von der Sucht loskommen zu wollen...

Ich bin kein Verfechter der Doktrin: Ein Mon Cheri ist ein Rückfall und ein Alkoholiker ist und bleibt ein Alkoholiker, aber in den meisten Fällen ist das wohl nicht abzustreiten, insbesondere wenn es diesen ominösen Suchtdruck gibt, der meiner Meinung nach antrainiert wurde und auch durch subtilste Reize ausgelöst werden kann, denn die Verflechtung einer langjährigen Konditionierung ist dann fester Bestandtteil des Verhaltens und auch der Persönlichkeit geworden oder anders gesagt: er ist stärker als die Persönlichkeit.
Also auch nach langjähriger Abstinenz (bei kurzfristiger sowieso) fällt ein 'Testtrinken' flach.

Der Suchtdruck ist eine Kombination aus psychischem und körperlichem Verlangen nach der jeweiligen Substanz, der zwar über einen längeren Zeitraum unbewusst angewöhnt wurde, aber nicht zwingend eines bewussten Antrainierens bedarf...

Naja, mir fällt es jetzt natürlich leicht mich zu distanzieren und den Zeigefinger rauszuholen, da es bei mir funktioniert, aber ich habe lang genug darüber nachgedacht und konnte ein Risiko ausschließen, will aber das Ganze nicht verharmlosen, was mir aber immer schwerer fällt.
Vielleicht solltest Du Dir ab und zu die miesen Zeiten der Abhängigkeit wieder ins Gedächtnis rufen und diese nachempfinden. Das sollte eigentlich eine weitere Verharmlosungstendenz verhindern.

Als Antwort siehe die farblich abgesetzten Anmerkungen im Zitat.

Excubitor
21.10.2010, 15:42
Wichtige aktuelle Hinweise zur rechtzeitigen Vermeidung einer Alkoholabhängigkeit:

"PRESSEMITTEILUNG von Donnerstag, 21.10.2010, 10.17 Uhr.
Neue Ausgabe des Newsletters zur Alkoholprävention der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erschienen
Köln - Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen kann vorgebeugt werden, lange bevor sie den ersten Alkohol probieren. Eltern und andere Erwachsene spielen dabei eine entscheidende Rolle. Dies zeigt die neue Ausgabe des Newsletters der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Alkoholprävention. Der "Alkoholspiegel" enthält Anregungen und Tipps, wie Eltern mit dem Thema Alkohol im Familienalltag umgehen können. Dabei ist die Vorbildfunktion der Erwachsenen für Kinder ebenso wichtig wie klare Regeln für deren Umgang mit alkoholischen Getränken.

Darüber hinaus stellt der Newsletter die BZgA-Kampagne zur frühen Suchtvorbeugung "Kinder stark machen" vor. Ziel der Initiative ist es, das Kommunikations- und Konfliktverhalten von Kindern und Jugendlichen zu fördern, ihr Selbstvertrauen zu stärken und sie auf diese Weise gegen Suchtmittel stark zu machen. Wie gewohnt berichtet der "Alkoholspiegel" außerdem über Aktuelles aus der BZgA-Kampagne zur Alkoholprävention "Alkohol? Kenn dein Limit."

Der Newsletter "Alkoholspiegel" informiert in regelmäßigen Abständen über die Arbeit der BZgA sowie Entwicklungen im Bereich der Alkoholprävention. Er steht unter http://www.bzga.de zum Download bereit.

Bestellungen sind ebenfalls unter dieser Internetadresse sowie per Fax unter 0221-8992257 oder per E-Mail unter order@bzga.de möglich."

Quelle:
http://www.gesundheit-adhoc.de/index.php?m=1&showPage=1&id=9466

Mars69
21.10.2010, 15:47
17.000.000 Raucher, von denen die meisten Nikotinabhängig sein dürften,
http://gesundheit.aol.de/Krankheiten-Lexikon/Tabakabhaengigkeit-Nikotinabhaengigkeit-1757528859-0.html,
3.000.000 Alkoholabhängige, rund
200.000 Opioidabhängige (Morphin, Heroin und weitere Derivate),
nicht zu vergessen Kokain-, Designerdrogen-, Tabletten- und Medikamentenabhängige, etc. ...


Sieht nicht gut aus. Vor meinem Haus seh ich immer Kinder aus der Schule kommen. Kleine Knirpse schon mit Zigaretten in der Hand. :(

Excubitor
22.10.2010, 15:57
Sieht nicht gut aus. Vor meinem Haus seh ich immer Kinder aus der Schule kommen. Kleine Knirpse schon mit Zigaretten in der Hand. :(

Wohl wahr. Der allgemeine Einstieg in eine Suchtproblematik scheint sich immer mehr in Richtung Kindesalter zu bewegen, insbesondere im Bereich Alkoholmissbrauch, wie mein folgender Beitrag mit aktuellen Zahlen untermauert.

Excubitor
22.10.2010, 15:57
In Anlehnung an den Beitrag von Mars69 habe ich neuere Zahlen recherchiert und hier werden Abgründe, insbesondere im Bereich Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen erkennbar:

"„Alkohol- für Frauen (k)ein Problem?“
370.000 alkoholabhängige Frauen in Deutschland
Im Alter von 10 - 15 Jahren saufen die Mädchen die Jungs unter den Tisch

Datum: 06-10-2010 /

370.000 alkoholabhängige Frauen in Deutschland - Dyckmans warnt vor dem starken Anstieg des weiblichen Alkoholkonsums.

Anlässlich ihrer Jahrestagung zum Thema „Alkohol- für Frauen (k)ein Problem?“ erklärt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans: „Die besonderen gesundheitlichen Risiken des Alkoholkonsums von Frauen werden bislang zu wenig beachtet. Daher ist mein wesentliches Ziel, den Alkoholkonsum bei Frauen mehr zu thematisieren und ihm in der Präventionsarbeit eine stärkere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.“

370.000 Frauen in Deutschland sind alkoholabhängig. Besonders Frauen im Alter von 10 bis 20 Jahren und von 40 bis 59 Jahren missbrauchen Alkohol. So spricht die Zahl der stationären Aufenthalte im Krankenhaus aufgrund einer Alkoholvergiftung für sich: 2.400 Mädchen im Alter von 10 bis 15 Jahren wurden im Jahr 2008 behandelt. Die Zahl der gleichaltrigen Jungen (2.100) wurde damit deutlich übertroffen. Dieser Fakt ist besonders erschreckend, da diese Mädchen nach der Regelung des Jugendschutzgesetzes noch gar keinen Alkohol konsumieren dürfen. Herr Prof. Dr. Michael Klein von der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen erläutert: „Kinder in suchtbelasteten Familien sind einem stark erhöhten Risiko für Suchterkrankungen, aber auch für andere psychische Störungen ausgesetzt. Sie stellen die größte Risikogruppe zur Entwicklung von Suchtstörungen dar. Dabei sind die in diesen Familien lebenden Kinder besonders gefährdet, wenn die Mutter ein dauerhaftes Suchtproblem aufweist. Darüber hinaus zeigen Töchter ein anderes Bewältigungsverhalten als Söhne, das sie oft noch stärker gefährdet. Daher ist es notwendig, Töchtern suchtkranker Mütter frühzeitige und umfassende Hilfen und Prävention zukommen zu lassen.“"

Excubitor
29.01.2011, 17:20
Die den Konsum von Alkohol betreffende gesellschaftliche Negativentwicklung setzt sich trotz leichter Entspannung im Bereich der 10- bis 14-Jährigen anscheinend unaufhaltsam fort:

"Studie: Zahl der “Komasäufer” in Deutschland steigend

© David Hecker/ ddp
Die Zahl der jugendlichen Komasäufer in Deutschland ist alarmierend und weiter steigend. Im Vergleich zum Jahr 2000 wurden im Jahr 2009 178 Prozent mehr junge Menschen im Alter zwischen zehn und 20 Jahren mit Alkoholvergiftungen stationär behandelt.

Insgesamt mussten sich 2009 26.400 Menschen nach übermäßigem Alkoholgenuss in Behandlung begeben, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Dies entspricht im Vergleich zum Jahr zuvor einer Steigerung um 2,8 Prozent.

Zumindest bei den erst 10- bis 14-Jährigen konnten die Statistiker aber einen Rückgang der Zahl der Behandelten um vier Prozent im Vergleich zu 2008 feststellen. Bei dieser Altersgruppe ist aber der Anteil der Mädchen mit 52 Prozent nach wie vor und trotz einer Verkleinerung um sechs Prozent etwas größer als der der Jungen. Bei den über 15-Jährigen waren dagegen zwei von drei Behandelten junge Männer.

Generell waren psychische Auffälligkeiten und Verhaltensstörungen verursacht durch Alkohol der zweihäufigste Grund für eine Einlieferung ins Krankenhaus, der nur von Herzschwäche, die in 363.800 Fällen zu einer stationären Behandlung führte, übertroffen wurde."

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Quelle:
http://www.topnews.de/studie-zahl-der-komasaeufer-in-deutschland-steigend-394158