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Vollständige Version anzeigen : Große Glückwunschkarten-Aktion für Horst Mahler!



High-Spirits
17.01.2010, 20:49
Dem einen oder anderen Leser dürfte an dieser Stelle vielleicht mal wieder schmerzlichst in Erinnerung gerufen werden, wie schnell doch so die Zeit vergeht. So ist es nun inzwischen fast ein Jahr her, dass drei deutsche Gerichte den Meinungsdissidenten Horst Mahler zu insgesamt rund 12 Jahren Haft verurteilt und auch gleich inhaftiert hatten.

http://de.altermedia.info/images/Mahler-GlueckwunschkartenAktion.jpg


Mehr Infos:

http://de.altermedia.info/general/grose-gluckwunschkarten-aktion-fur-horst-mahler-14-01-10_39365.html/comment-page-5#comment-601237

http://de.altermedia.info/images/mahlerhorst312.jpg

Voortrekker
17.01.2010, 20:52
Nur wegen §130?

George Rico
17.01.2010, 20:56
Auch wenn Mahler ein unverbesserlicher Extremist ist, so sollte auch er das Recht besitzen, seine Meinung frei zu äußern. Dass er insgesamt zwölf Jahre in Haft verbringen muss, ist schlicht ein Skandal. Es sagt viel über das deutsche Justizsystem aus, wenn das Äußern von unliebsamen Meinungen härter bestraft wird als manches Kapitalverbrechen.



---

Brutus
17.01.2010, 20:59
Auch wenn Mahler ein unverbesserlicher Extremist ist, so sollte auch er das Recht besitzen, seine Meinung frei zu äußern. Dass er insgesamt zwölf Jahre in Haft verbringen muss, ist schlicht ein Skandal. Es sagt viel über das deutsche Justizsystem aus, wenn das Äußern von unliebsamen Meinungen härter bestraft wird als manches Kapitalverbrechen.

Es sagt fast noch mehr über die BRD-*Justiz* aus, daß Horst Mahler 86 Jahre alt sein wird, wenn er aus dem Knast herauskommt.

arnd
17.01.2010, 21:00
Dem einen oder anderen Leser dürfte an dieser Stelle vielleicht mal wieder schmerzlichst in Erinnerung gerufen werden, wie schnell doch so die Zeit vergeht. So ist es nun inzwischen fast ein Jahr her, dass drei deutsche Gerichte den Meinungsdissidenten Horst Mahler zu insgesamt rund 12 Jahren Haft verurteilt und auch gleich inhaftiert hatten.

http://de.altermedia.info/images/Mahler-GlueckwunschkartenAktion.jpg


Mehr Infos:

http://de.altermedia.info/general/grose-gluckwunschkarten-aktion-fur-horst-mahler-14-01-10_39365.html/comment-page-5#comment-601237

http://de.altermedia.info/images/mahlerhorst312.jpg

Dieser Mahler ist ein Freund der kommunistischen RAF Terroristen und Nationalsozialist.

arnd
17.01.2010, 21:03
Auch wenn Mahler ein unverbesserlicher Extremist ist, so sollte auch er das Recht besitzen, seine Meinung frei zu äußern. Dass er insgesamt zwölf Jahre in Haft verbringen muss, ist schlicht ein Skandal. Es sagt viel über das deutsche Justizsystem aus, wenn das Äußern von unliebsamen Meinungen härter bestraft wird als manches Kapitalverbrechen.



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George ,wenn Leute wie dieser Mahler wieder an die Macht kommen würden ,gäbe es in Deutschland keine Meinungsfreiheit mehr. Dieser Mann ist ein absoluter Antidemokrat.

Frank
17.01.2010, 21:05
Dieser Mahler ist ein Freund der kommunistischen RAF Terroristen und Nationalsozialist.

Ich bin mir nicht sicher was Horst Mahler heute ist.

Trotzdem ist es eines Staates unwürdig, jemanden wegen eines politischen Statemets zu inhaftieren. Insbesondere wenn es sich bei dem "Gruß" an Friedman meines Erachtens nach um reine Provokation oder Satire gehandelt hat.

arnd
17.01.2010, 21:14
Ich bin mir nicht sicher was Horst Mahler heute ist.

Trotzdem ist es eines Staates unwürdig, jemanden wegen eines politischen Statemets zu inhaftieren. Insbesondere wenn es sich bei dem "Gruß" an Friedman meines Erachtens nach um reine Provokation oder Satire gehandelt hat.

Von der Sache her hast du recht . Trotzdem neige ich zu der Ansicht ,dass Deutschland noch nicht reif dafür ist ,dass Antidemokraten ungestraft ihren Müll verbreiten dürfen. Deutschland hat zu lange unter rechten und linken Terror gelitten. Allerdings sollten auch die Brunnenvergifter von der ExSED ihre DDR und Sowjetverherrlichung nicht verbreiten dürfen.

Frank
17.01.2010, 21:16
Von der Sache her hast du recht . Trotzdem neige ich zu der Ansicht ,dass Deutschland noch nicht reif dafür ist ,dass Antidemokraten ungestraft ihren Müll verbreiten dürfen. Deutschland hat zu lange unter rechten und linken Terror gelitten. Allerdings sollten auch die Brunnenvergifter von der ExSED ihre DDR und Sowjetverherrlichung nicht verbreiten dürfen.

Da sind wir uns sicher einig. Unsere demokratischen Errungenschaften dürfen nicht gegen uns eingesetzt werden.

Stechlin
17.01.2010, 21:19
Dieser Mahler ist ein Freund der kommunistischen RAF Terroristen und Nationalsozialist.

Ich habe keine Ahnung, ob Mahler wirklich zwölf Jahre wegen des 130er bekam. Wenn´s wirklich stimmt, dann ist das ein Skandal sondersgleichen.

Es geht nicht um Mahler -das ist ein armer Irrer, der in seinem Leben nie irgendwas richtig gemacht hat. Fast schon eine bedauernswerte Kreatur. Das ändert jedoch nichts daran, dass hier der Selbstanspruch dieses Systems, demokratisch zu sein, sich als Farce offenbart. Nicht, dass ich ein Freund der Demokratie wäre, aber sie ist ja nunmal. Also soll sich gefälligst alles daran messen lassen!

Stechlin
17.01.2010, 21:22
George ,wenn Leute wie dieser Mahler wieder an die Macht kommen würden ,gäbe es in Deutschland keine Meinungsfreiheit mehr. Dieser Mann ist ein absoluter Antidemokrat.

Das soll also als Grund reichen, Leute wegzusperren? Merkst Du noch was? Die gleiche Scheiße haben uns die Kommunisten im Osten auch immer erzählt.

Merkwürdig, wie schnell einige Leute ihre Prinzipien wechseln. :rolleyes:

BRDDR_geschaedigter
17.01.2010, 21:24
Von der Sache her hast du recht . Trotzdem neige ich zu der Ansicht ,dass Deutschland noch nicht reif dafür ist ,dass Antidemokraten ungestraft ihren Müll verbreiten dürfen. Deutschland hat zu lange unter rechten und linken Terror gelitten. Allerdings sollten auch die Brunnenvergifter von der ExSED ihre DDR und Sowjetverherrlichung nicht verbreiten dürfen.

Was hat Demokratie mit Meinungsfreiheit zu tun? In einer Demokratie kann die Mehrheit die Meinungsfreiheit per Mehrheitsentscheid von Heute auf Morgen abschaffen.

arnd
17.01.2010, 21:28
Das soll also als Grund reichen, Leute wegzusperren? Merkst Du noch was? Die gleiche Scheiße haben uns die Kommunisten im Osten auch immer erzählt.

Merkwürdig, wie schnell einige Leute ihre Prinzipien wechseln. :rolleyes:

Die Kommunisten im Osten waren keine Demokraten .Es waren Diktatoren und eine Minderheit.
Einerseits bin ich der Ansicht ,man sollte jeden Menschen seine Meinung frei aussprechen lassen ,sei diese auch noch so pervers. Andererseits denke ich doch ,dass Deutschland auf Grund seiner Geschichte ein Sonderfall ist.

Stechlin
17.01.2010, 21:28
Was hat Demokratie mit Meinungsfreiheit zu tun? In einer Demokratie kann die Mehrheit die Meinungsfreiheit per Mehrheitsentscheid von Heute auf Morgen abschaffen.

Und genau deshalb ist die Demokratie ein riesiger Widerspruch; eine Idee, geboren in den Köpfen kranker Geister.

Abschaffen! Am besten per Mehrheitsbeschluss.

Stechlin
17.01.2010, 21:29
Die Kommunisten im Osten waren keine Demokraten .Es waren Diktatoren und eine Minderheit.

Und das war ihre einzige positive Eigenschaft.


Einerseits bin ich der Ansicht ,man sollte jeden Menschen seine Meinung frei aussprechen lassen ,sei diese auch noch so pervers. Andererseits denke ich doch ,dass Deutschland auf Grund seiner Geschichte ein Sonderfall ist.

Dann höre besser auf zu denken. Das ist besser für Dich, und auch für alle anderen.


... oh mein Gott! :wand:

arnd
17.01.2010, 21:31
Was hat Demokratie mit Meinungsfreiheit zu tun? In einer Demokratie kann die Mehrheit die Meinungsfreiheit per Mehrheitsentscheid von Heute auf Morgen abschaffen.

Damit dies nicht geschieht gibt es Gesetze ,welche bestimmte Antidemokraten ausschließen.

Gawen
17.01.2010, 21:33
Von der Sache her hast du recht . Trotzdem neige ich zu der Ansicht ,dass Deutschland noch nicht reif dafür ist ,dass Antidemokraten ungestraft ihren Müll verbreiten dürfen.

Das selbe haben die Nazis damals auch gesagt und Fundamental-Kritiker ihres Systems weggeknastet. :rolleyes:


Andererseits denke ich doch ,dass Deutschland auf Grund seiner Geschichte ein Sonderfall ist.

Machen wir jetzt "deutschen Sonderweg" auf demokrötisch? :D

Sauerländer
17.01.2010, 21:33
Und genau deshalb ist die Demokratie ein riesiger Widerspruch
Die Demokratie an sich nicht. Die LIBERALE Demokratie hingegen sehr wohl.

Waldgänger
17.01.2010, 21:33
Und genau deshalb ist die Demokratie ein riesiger Widerspruch; eine Idee, geboren in den Köpfen kranker Geister.

Abschaffen! Am besten per Mehrheitsbeschluss.

Jaja, die Herrschaft der Vernunft. ;)

Adorno würde die Stirn runzeln. Aber der war sicherlich nur ein unvernünftiger Dilletant. :D

Gawen
17.01.2010, 21:38
Dem einen oder anderen Leser dürfte an dieser Stelle vielleicht mal wieder schmerzlichst in Erinnerung gerufen werden, wie schnell doch so die Zeit vergeht. So ist es nun inzwischen fast ein Jahr her, dass drei deutsche Gerichte den Meinungsdissidenten Horst Mahler zu insgesamt rund 12 Jahren Haft verurteilt und auch gleich inhaftiert hatten.

Wohin müssen wir denn die "Glückwunschkarten" an den größten Agent Provokateur aller Zeiten schicken?

Auf die Bahamas, wo Mahler die Strandvilla neben bin Laden bewohnt? :D

Sauerländer
17.01.2010, 21:38
Adorno würde die Stirn runzeln. Aber der war sicherlich nur ein unvernünftiger Dilletant. :D
Adorno war ein Vertreter einer ganz eigentümlichen (nicht negativ gemeint) und zudem arg zahlenschwachen Spezies: Der der linken Kulturpessimisten.

arnd
17.01.2010, 21:38
Das selbe haben die Nazis damals auch gesagt und Fundamental-Kritiker ihrer Systems weggeknastet. :rolleyes:

Dummerweise wurde aber gerade in Deutschland 1933 die Demokratie demokratisch abgeschafft. Deshalb führen wir heute diese Diskussion.
Wie lange wir noch an den Verbrechen unserer Vorväter zu "leiden" haben weiß ich nicht.

GnomInc
17.01.2010, 21:42
Mahler ist schon eine besondere Geschichte.

Zuerst streng linksextrem eingestellt , muss er irgendwann geschlussfolgert haben , dass die linken Rezepte allesamt für die Zukunft nicht taugen werden.
Sein Umsteigen auf nationale und als " rechts" verunglimpfte Positionen mag
nur einfache Gemüter verwirren.
Viele Ex-Linke sind diesen Weg gegangen.

Natürlich hat er mit Provokationen allerhand Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Der Angriff auf die deutsche Situation um den § 130 ua. hat dann dazu geführt , das man meinte , ihn vom Spielfeld entfernen zu müssen.

Ein wahrhaftes Beispiel über das Verständnis von Toleranz , Meinungsfreiheit und
loyaler Justiz .in der Realität.:cool2:


Ich mag den Kerl nicht und er ist mir auch zu verquast , um ihn umfänglich zu verstehen - aber was man ihm angetan hat , das es möglich war , zeigt ,
auf welcher Talfahrt sich diese Gesellschaft befindet.

Es wird noch offenbarer werden !

Gehirnnutzer
17.01.2010, 21:42
Ich habe keine Ahnung, ob Mahler wirklich zwölf Jahre wegen des 130er bekam. Wenn´s wirklich stimmt, dann ist das ein Skandal sondersgleichen.

Es geht nicht um Mahler -das ist ein armer Irrer, der in seinem Leben nie irgendwas richtig gemacht hat. Fast schon eine bedauernswerte Kreatur. Das ändert jedoch nichts daran, dass hier der Selbstanspruch dieses Systems, demokratisch zu sein, sich als Farce offenbart. Nicht, dass ich ein Freund der Demokratie wäre, aber sie ist ja nunmal. Also soll sich gefälligst alles daran messen lassen!

Es handelt sich nicht um eine einzelne Haftstrafe, sondern um mehrere Haftstrafen aus meheren Prozessen wegen Verstößen gegen die §§ 130 und 86a StGB vor Gerichten in Berlin, Potsdam und München.

Gawen
17.01.2010, 21:42
Dummerweise wurde aber gerade in Deutschland 1933 die Demokratie demokratisch abgeschafft. Deshalb führen wir heute diese Diskussion.
Wie lange wir noch an den Verbrechen unserer Vorväter zu "leiden" haben weiß ich nicht.

Wenn man die Demokrötie abschafft um sie zu beschützen, dann ist das nur noch Selbstzweck.

Stechlin
17.01.2010, 21:44
Die Demokratie an sich nicht. Die LIBERALE Demokratie hingegen sehr wohl.

Da bin ich anderer Meinung. Was soll der Zirkus, die Mehrheit darüber befinden zu lassen, was das Beste für den Staat sei? Auf kommunaler Ebene soll die Majorität von mir aus entscheiden, ob der Kinderspielplatz nun gebaut wird oder nicht. Aber die großen Räder des Vaterlandes sollte ein weiser Lenker drehen, der fernab jeglicher Zugehörigkeit zu jener oder dieser Strömung /"Klasse" (ich bitte um Verzeihung) ist. Der Omnis ist zu dünkelhaft.

„Die wankelmütige Menge wendet sich zu neuen Helden.“
Schiller: Maria Stuart.

Sauerländer
17.01.2010, 21:45
Wie lange wir noch an den Verbrechen unserer Vorväter zu "leiden" haben weiß ich nicht.
So lange, wie wir nicht sagen: "Scheiss drauf, wir leben heute und nicht damals!".

Gawen
17.01.2010, 21:47
Da bin ich anderer Meinung. Was soll der Zirkus, die Mehrheit darüber befinden zu lassen, was das Beste für den Staat sei? Auf kommunaler Ebene soll die Majorität von mir aus entscheiden, ob der Kinderspielplatz nun gebaut wird oder nicht. Aber die großen Räder des Vaterlandes sollte ein weiser Lenker drehen, der fernab jeglicher Zugehörigkeit zu jener oder dieser Strömung /"Klasse" (ich bitte um Verzeihung) ist. Der Omnis ist zu dünkelhaft.

„Die wankelmütige Menge wendet sich zu neuen Helden.“
Schiller: Maria Stuart.

Bullshit, in der Schweiz funktioniert das wunderbar.

Du darfst bloß keine kleines Parlament entscheiden lassen, die sind zu leicht käuflich. Ein ganzes Volk kann man nicht bestechen. Zu teuer. ;)

Sauerländer
17.01.2010, 21:47
Da bin ich anderer Meinung. Was soll der Zirkus, die Mehrheit darüber befinden zu lassen, was das Beste für den Staat sei? Auf kommunaler Ebene soll die Majorität von mir aus entscheiden, ob der Kinderspielplatz nun gebaut wird oder nicht. Aber die großen Räder des Vaterlandes sollte ein weiser Lenker drehen, der fernab jeglicher Zugehörigkeit zu jener oder dieser Strömung /"Klasse" (ich bitte um Verzeihung) ist. Der Omnis ist zu dünkelhaft.

„Die wankelmütige Menge wendet sich zu neuen Helden.“
Schiller: Maria Stuart.
Man kann die Demokratie kritisieren. Demokratiekritik hat in der Geistesgeschichte eine lange und achtbare Tradition.
Hier ging es aber darum, ob "reine" Demokratie an sich selbst bereits ein Widerspruch sei. Und ich glaube nicht, dass das der Fall ist. Allenfalls kann man über die Frage nach der Legitimität der Selbstaufhebung der Demokratie in eine entsprechende Richtung kommen.

Sauerländer
17.01.2010, 21:50
Bullshit, in der Schweiz funktioniert das wunderbar.
Auf der einen Seite hat man mit der immer das eine scheinbar felsenfeste Argument zur Hand - was ich gar nicht abwerten will.
Andererseits: auch da findet Bearbeitung der Massen statt. Entsprechend ist man den VN meines Wissens nach ja auch mittlerweile beigetreten (was ich als Schweizer militant abgelehnt hätte).

Brutus
17.01.2010, 21:53
So lange, wie wir nicht sagen: "Scheiss drauf, wir leben heute und nicht damals!".

Denkst Du, das wird USA, EU und Israel davon abhalten, uns zur Kasse und zum Kriege zu bitten?

Sauerländer
17.01.2010, 21:58
Denkst Du, das wird USA, EU und Israel davon abhalten, uns zur Kasse und zum Kriege zu bitten?
Zur Kasse bitten kann man uns ja, gar kein Problem - wir müssen nur dankend ablehnen.:)
Und bevor man uns tatsächlich den Fehdehandschuh hinwirft, wird man schon noch einiges an Eskalation betreiben müssen. Wie wir das handhaben, erwägen wir, wenn es passiert.

GnomInc
17.01.2010, 22:04
Zur Kasse bitten kann man uns ja, gar kein Problem - wir müssen nur dankend ablehnen.:)
Und bevor man uns tatsächlich den Fehdehandschuh hinwirft, wird man schon noch einiges an Eskalation betreiben müssen. Wie wir das handhaben, erwägen wir, wenn es passiert.

Wer ist " wir " ?

Die Kaste in Berlin ? Das " Zentral-Rad " ? The White House ?

Das Volk sicherlich nicht .....

Sauerländer
17.01.2010, 22:08
Wer ist " wir " ?

Die Kaste in Berlin ? Das " Zentral-Rad " ? The White House ?

Das Volk sicherlich nicht .....
Oh, aber sicher doch.
Und wenn es den Kanal wirklich voll hat, kommen erstere auf keinen grünen Zweig mehr, und letzteres bekommt zumindest arg zu tun, sofern es tatsächlich offen intervenieren will.:)

Waldgänger
17.01.2010, 22:08
@Sauerländer.

In der neueren marxistischen Perspektive (Zelik, Heinrich, Altvater, Pfreundschuh, Kurz etc.) wird der Fortschrittsglaube deutlich kritisiert und als deterministischer Geschichtsobjektivismus verworfen.

Jedenfalls wird bspw. die Technikgläubigkeit und der Gedanke, durch eine technokratische Elite alles planen und lenken zu können durch das Scheitern des modernistischen Marxismusverständnis der II. bis IV. Internationale verworfen.

Die Situationistische Internationale ging da meiner Meinung nach einen gangbaren Weg. Sie stellte sich gegen die „instrumentale Vernunft“ (Adorno), den Technizismus, die Herrschaft der „Experten“ und den Arbeitskult. Andererseits ging es ihr nicht um ein romantisches Zurück.

Ihre abweichende Schreibweise Communismus statt Kommunismus deutet auf diese gleichermaßen revolutionäre und kulturkritische Sichtweise hin.

Gawen
17.01.2010, 22:14
@Sauerländer.

In der neueren marxistischen Perspektive (Zelik, Heinrich, Altvater, Pfreundschuh, Kurz etc.) wird der Fortschrittsglaube deutlich kritisiert und als deterministischer Geschichtsobjektivismus verworfen.

Wie, ihr habt Histmat und die Dialektik verworfen? :D

Dann ist ja gar nichts mehr übrig ausser unproduktiver Kritik.


Seid ihr zu den Jesus-Jüngern gewechselt?

"Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch."

Sauerländer
17.01.2010, 22:19
@Sauerländer.
In der neueren marxistischen Perspektive (Zelik, Heinrich, Altvater, Pfreundschuh, Kurz etc.) wird der Fortschrittsglaube deutlich kritisiert und als deterministischer Geschichtsobjektivismus verworfen.
Jedenfalls wird bspw. die Technikgläubigkeit und der Gedanke, durch eine technokratische Elite alles planen und lenken zu können durch das Scheitern des modernistischen Marxismusverständnis der II. bis IV. Internationale verworfen.
Die Situationistische Internationale ging da meiner Meinung nach einen gangbaren Weg. Sie stellte sich gegen die „instrumentale Vernunft“ (Adorno), den Technizismus, die Herrschaft der „Experten“ und den Arbeitskult. Andererseits ging es ihr nicht um ein romantisches Zurück.
Ihre abweichende Schreibweise Communismus statt Kommunismus deutet auf diese gleichermaßen revolutionäre und kulturkritische Sichtweise hin.
Nun muss ich zugeben, dass Kurz der einzige davon ist, mit dem ich mich, ausgehend vom Schwarzbuch, befasst habe. Davon abgesehen stelle ich fest:
Auch ein bekennender Freund des "romantischen Zurück" (jedenfalls in mancherlei Hinsicht) kommt nicht umhin, zuzugestehen, dass die Linke deutlich glaubhafter wird, wenn sie den unumschränkten Optimismus fallen lässt und unter Anwendung des gesteigerten kritischen Potenzials die Gegenwart und auch deren absehbare Tendenzen in die Zukunft deutlich weniger freundlich zeichnet.
Zum einen wird dann deutlicher, dass sie letztlich doch mindestens AUCH von einem Ideal zehrt statt von reiner Rationalität (und das verstehe ich nicht als Kritik, im Gegenteil), zum anderen ergeben sich dann zumindest in bestimmten Bereichen gewisse Berührungspunkte mit eher konservativen Gemütern. Auch wenn mit selbigen gewiss keine finale Übereinstimmung zu erreichen ist.

Waldgänger
17.01.2010, 22:21
Gawen, wie ich in einigen Beiträgen schrieb ist zwischen dem HistoMat und dem DiaMat zu unterscheiden. Während letzter somit als verworfen gelten kann, weil es keinen objektiven Geschichtsverlauf gibt (einzig Möglichkeiten, Latenzen und Tendenzen, halt jene, wie sie in jedem nicht-linearen System (Chaos) vorhersagbar sind).

Gerade weil der Marxismus als kritisch-dialektische Analysemethode mit dem Anspruch menschlicher Emanzipation zu verstehen ist, schließt er die Selbstkritik ein.

Übrig bleibt die umfassende Kritik an der bürgerlichen Gesellschaft, ihrer Lebens-, und Produktionsweise, sowie der Anspruch „alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist.“ (Marx)

Lotos
17.01.2010, 22:31
Und genau deshalb ist die Demokratie ein riesiger Widerspruch; eine Idee, geboren in den Köpfen kranker Geister.

Abschaffen! Am besten per Mehrheitsbeschluss.

Und wer soll deiner Ansicht nach regieren?...
Ahh ok, also eine Art Übermensch...
Und wie gedenkst du zu verhindern, dass dieser Mensch seine Position benutzt um sich selber und seine Anhänger zu bereichern, alle Andersdenkenden jedoch zu verfolgen und umzubringen?

Cinnamon
17.01.2010, 22:33
Es ist eine gute Nachricht, dass der Mann im Knast sitzt. Noch besser: Vorerst bleibt er auch da. Wenn er seine Strafe verbüßt hat, kann man ja sehen wie weit er sich resozialisiert hat oder ob er wieder straffällig wird.

Waldgänger
17.01.2010, 22:35
Zum einen wird dann deutlicher, dass sie letztlich doch mindestens AUCH von einem Ideal zehrt statt von reiner Rationalität (und das verstehe ich nicht als Kritik, im Gegenteil), zum anderen ergeben sich dann zumindest in bestimmten Bereichen gewisse Berührungspunkte mit eher konservativen Gemütern. Auch wenn mit selbigen gewiss keine finale Übereinstimmung zu erreichen ist.

Da ich mich stärker in jenen Umfeldern bewege, wird ersichtlich wie es nicht nur eine Parole bleibt, es heißt auch inhaltlich zunehmend: „Marx neu entdecken!“ Dabei wird der geschichtsdeterministische und technizistische Einschlag Marxens, gerade aufgrund der Erfahrung des Marxismus-Leninismus, deutlich kritisiert.

Karl Marx war und ist kein Gott. Er war Kind seiner Zeit, auch wenn er weit über sie hinausdachte und sie, wie vermutlich kein anderer seiner Epoche, wissenschaftlich analysierte und den Schleier des vermeintlichen Endes der Geschichte herunterriss. Der Marxismus bleibt hier einzig, wie in meinem vorigen Beitrag genannt, eine kritisch-analytische Methode auf Basis der Kritik der politischen Ökonomie.

Umfassender wird in vielen Kreisen der denkenden deutschen Linken (ich sage das, weil es genügend Alt-ML'ler, Stalinisten, linksliberale Reformer und Antifakiddies gibt, die nicht denken :rolleyes: ), die Frage nach der „konkreten Utopie“ (Bloch) aufgeworfen und ersichtlich, dass die Geschichte nach vorn offen ist. Denn, „die Geschichte tut gar nichts, sie kämpft keine Kämpfe und sie schlägt keine Schlachten, es ist der Mensch, der alles tut.“ (Fromm)

Dabei ist zu spüren wie der humanistische Geist und Anspruch des emanzipatorischen Potenzials des Marxismus wieder- oder gar neu geboren wird. Eine Entwicklung, die ich als sehr positiv sehe. Denn es wird, wie Du ja sagst, klar, dass es um reale Menschen geht, nicht um abstrakte Systeme die durch eine ökonomistische Schablone erklärt und gezeichnet werden können.

Berührungspunkte konservativer Kulturkritik gibt es dabei durchaus. Ein Zusammengehen dürfte allerdings schwieriger sein, weil gerade der Konservatismus den Anspruch umfassender Emanzipation nicht mitträgt. Aber vielleicht ließe sich ein Kompromiss finden, eine gemeinsame Linie auf Grundlage eines radikalen Humanismus wie ihn Erich Fromm formulierte, das Zyklische und das Lineare durch eine „spiralische“, evolutionäre Sicht der Dinge verbinden (unter diesem erweiterten Humanismusbegriff schließe ich die antiliberal eingestellten „revolutionären“ Konservativen mit ein).

Es würde die antikapitalistisch und humanistisch gesinnten Akteure jedenfalls einen Schritt näher bringen. ;)

Der Österreicher
17.01.2010, 22:52
Die deutsche Justiz macht einen rumpöbelnden Nazi zu einem politischen Gefangenen. So dumm und widerwertig seine Äußerungen auch sein mögen, Menschen wegen ihrer Meinung zu inhaftieren ist einem freien Rechtsstaat unwürdig.

elas
17.01.2010, 23:02
Dem einen oder anderen Leser dürfte an dieser Stelle vielleicht mal wieder schmerzlichst in Erinnerung gerufen werden, wie schnell doch so die Zeit vergeht. So ist es nun inzwischen fast ein Jahr her, dass drei deutsche Gerichte den Meinungsdissidenten Horst Mahler zu insgesamt rund 12 Jahren Haft verurteilt und auch gleich inhaftiert hatten.

http://de.altermedia.info/images/Mahler-GlueckwunschkartenAktion.jpg


Mehr Infos:

http://de.altermedia.info/general/grose-gluckwunschkarten-aktion-fur-horst-mahler-14-01-10_39365.html/comment-page-5#comment-601237

http://de.altermedia.info/images/mahlerhorst312.jpg

Vielleicht ist er unser deutscher Mandela.

borisbaran
17.01.2010, 23:43
Das Seifenbückend dieses Depps beweist, dass Dummheit hier doch strafbar ist...

Sauerländer
17.01.2010, 23:47
Da ich mich stärker in jenen Umfeldern bewege, wird ersichtlich wie es nicht nur eine Parole bleibt, es heißt auch inhaltlich zunehmend: „Marx neu entdecken!“ Dabei wird der geschichtsdeterministische und technizistische Einschlag Marxens, gerade aufgrund der Erfahrung des Marxismus-Leninismus, deutlich kritisiert.
Wobei man gleichzeitig Lenin nicht komplett ad acta legen sollte, immerhin hat der sich in der Realität mit einigem staatsmännischen Geschick unter widrigsten Umständen zu behaupten gehabt, und auch selber vor Stalin gewarnt.
Das ausschließlich als nachholende Eilmodernisierung kapitalistischer Peripherie zu interpretieren, ist mir persönliche eine Nummer zu hart, auch wenn es gewiss mehr als nur einen Funken Wahrheit enthält.

Karl Marx war und ist kein Gott. Er war Kind seiner Zeit, auch wenn er weit über sie hinausdachte und sie, wie vermutlich kein anderer seiner Epoche, wissenschaftlich analysierte und den Schleier des vermeintlichen Endes der Geschichte herunterriss. Der Marxismus bleibt hier einzig, wie in meinem vorigen Beitrag genannt, eine kritisch-analytische Methode auf Basis der Kritik der politischen Ökonomie.
Wenn nicht nur der Leninismus und seine Epigonen auf der Basis von Marx kritisiert werden dürfen, sondern auch Marx selber hinterfragt wird, ist das gewiss nicht verkehrt (Gleichwohl die Grundintention natürlich bestehen bleibt, alles andere wäre ja auch widersinnig). Andererseits lässt sich natürlich die Frage stellen, wie weit nicht möglicherweise Marx doch bereits an der Wurzel -statt im Detail- Kind seiner Zeit ist, wie weit nicht möglicherweise auch z.B. der Ansatz der Emanzipation des Menschen überhaupt seine Wurzel in der liberalen (Fehl)projektion der Autonomie des monadischen Individuums gegen alles und jeden hat.

Umfassender wird in vielen Kreisen der denkenden deutschen Linken (ich sage das, weil es genügend Alt-ML'ler, Stalinisten, linksliberale Reformer und Antifakiddies gibt, die nicht denken :rolleyes: ), die Frage nach der „konkreten Utopie“ (Bloch) aufgeworfen und ersichtlich, dass die Geschichte nach vorn offen ist. Denn, „die Geschichte tut gar nichts, sie kämpft keine Kämpfe und sie schlägt keine Schlachten, es ist der Mensch, der alles tut.“ (Fromm)
Aus linker Perspektive gedacht haben diese (meist autoritären) Altlinken einen entscheidenden Vor- und einen entscheidenden Nachteil.

Ihr Vorteil ist, dass sie in durchaus zynischer Weise befähigt sind, knallhart in Machtbelangen zu denken und damit teilweise ein realpolitisches Potenzial haben, dass der rein theoretisierenden Linken, mag diese auch noch so gute Absichten hegen, schlichtweg abgeht. Im Zweifelsfall sind es eben doch die Eisenfresser mit den Gewehren, die Geschichte machen, nicht die bärtigen Bücherleser, und wenn es letztere sind, dann doch eher insofern, als sie erstere führen oder zumindest inspirieren. Wobei natürlich gleichzeitig das Problem auftaucht, diese Gestalten nach eventuell erfolgreicher Revolution in eine debellizierte Gesellschaft einzubinden, die dem widersprechen muss, was ihn überlebensnotwendig instinkthaft geworden ist. Wie mache ich aus dem leidenschaftlichen Pitbull wieder den normalen Haushund? Schwer lösbares Problem.

Der Nachteil dieser Gestalten liegt in ihrem vielfach absolut starren Dogmatismus. Damit wende ich mich keineswegs gegen Dogmatik überhaupt (kann ich als Anhänger der einen wahren Kirche schlecht ;) :D ) , aber es gibt einen Punkt, an dem der Dogmatismus selbstschädigend wird, nämlich dann, wenn nicht nur Nichtübereinstimmung im Grundsatzziel, sondern auch solche im Detail bzw in reiner Gegenwartswahrnehmung als feindlich sanktioniert wird. Da ist dann irgendwann der Punkt erreicht, wo der Angriff gegen die -kollektiv gesehen- eigene Fähigkeit zur Selbstkorrektur geführt wird. Und das ist zumindest auf Dauer selbst unter autoritären Prämissen keine gute Idee.

Dabei ist zu spüren wie der humanistische Geist und Anspruch des emanzipatorischen Potenzials des Marxismus wieder- oder gar neu geboren wird. Eine Entwicklung, die ich als sehr positiv sehe. Denn es wird, wie Du ja sagst, klar, dass es um reale Menschen geht, nicht um abstrakte Systeme die durch eine ökonomistische Schablone erklärt und gezeichnet werden können.
Das war im Marxismus alter Lesart vielfach ein Problem, das mich immer abgestoßen hat: Verbesserung allerorten. Dass niemand was davon merkte, war zwar irgendwie seltsam, aber dennoch...:rolleyes:

Berührungspunkte konservativer Kulturkritik gibt es dabei durchaus. Ein Zusammengehen dürfte allerdings schwieriger sein, weil gerade der Konservatismus den Anspruch umfassender Emanzipation nicht mitträgt.
Wie ich schon sagte: Eine völlige Übereinstimmung dürfte kaum zu erzielen sein, insofern man ja in manchen grundlegenden Prämissen weit auseinander liegt. Wo der Marxist die Emanzipation feiert, wirkt aus konservativer Perspektive diese Zielstellung ähnlich wie die liberale Negation vorrationaler überindividueller Bindungen, die dem Individuum erst einen wesentlichen Teil seiner konkreten Gestalt und damit seiner Identität verleihen, und der Marxismus bekommt ein gewisses Geschmäckle, das ihn ähnlich bindungs- und kulturzerstörerisch scheinen lässt wie den Liberalismus.
Andererseits hat einmal der mittlerweile verstorbene Günter Rohrmoser, wahrlich kein Marxist, einmal angemerkt, es sei eigentlich lohnenswert, einmal zu untersuchen, ob nicht möglicherweise "Entfremdung" als linker Terminismus und "Entartung" als rechter Terminus doch nur verschiedene Inaugenscheinnahmen des gleichen Phänomens darstellten.

Aber vielleicht ließe sich ein Kompromiss finden, eine gemeinsame Linie auf Grundlage eines radikalen Humanismus wie ihn Erich Fromm formulierte, das Zyklische und das Lineare durch eine „spiralische“, evolutionäre Sicht der Dinge verbinden (unter diesem erweiterten Humanismusbegriff schließe ich die antiliberal eingestellten „revolutionären“ Konservativen mit ein).
Es würde die antikapitalistisch und humanistisch gesinnten Akteure jedenfalls einen Schritt näher bringen. ;)
Gehen wir es einmal so an: Was verbinden könnte, ist der gemeinsame, wenngleich unterschiedlich begründete Widerwille gegen den allmächtigen Mechanismus eines blinden Marktes, der in seiner Dynamik sowohl jeden humanen Anspruch als auch jede traditionelle Bindung zermalmt. Auf dieser Ebene mögen die Apologeten des Marktes durchaus Recht haben, wenn sie Rechte wie Linke gleichermaßen zum Feind erklären. Aber auch der explizit sozial motivierte Konservative (und es ist ja nicht so, dass nicht nur die Staatsautorität taktisch wahren wollender, sondern moralisch ehrlich gemeinter Sozialkonservatismus keine Tradition besäße, mag ,man davon gegenwärtig auch schlicht gar nichts merken....) wird bestenfalls riesige Probleme bekommen, wenn sich nach Beseitigung materieller Probleme die in der Linken deutlich präsente gesellschaftlich libertäre Note Raum ergreift, ist sie für ihn doch nur die andere Seite der ebenso zerstörerischen ökonomischen.
Mag man auch den Sinn des Wählens generell mit guten Argumenten verwerfen (und ich tendiere dazu, zuzustimmen): Sahra Wagenknecht hat mal in einem Interview geäußert, sie wundere sich, warum in entsprechenden Umfragen so viele Menschen den ökonomischen Positionen ihrer Partei zustimmen würden, und diese dann doch am Ende nur so wenig Stimmen bekäme. Mag es etwas damit zu tun haben, dass manch einer (wie z.B. der gute alte Sauerländer) die Linkspartei durchaus wählen würde oder das bereits getan hat, aber zur Kenntnis genommen hat, dass die auch Positionen zu anderen als nur ökonomischen Fragen hat, und bei Lektüre selbiger, gelinde gesagt, Wutauschlag bekommt?

Sauerländer
17.01.2010, 23:50
Vielleicht ist er unser deutscher Mandela.
Ich frage mich gerade, ob er das wohl als ein Kompliment ansehen würde...:rolleyes:

The Dude
18.01.2010, 00:17
Dieser Mann spinnt! Das sollte klar sein.

Was für ein Leben - bewußt verkürzt - aber um sofort zu erkennen, daß nicht nur eine Schraube locker ist: SPD, SDS, RAF-Gründungsmitglied, 10 Jahre Gefängnis, Wandlung vom Linksextremisten zum Rechtsextremisten, NPD, NPD-Austritt, Fixierung auf bestimmte strafbewehrte Themen, Gefängnis.

Wenn man diese Biographie betrachtet, dann kann man sehen, daß dieser Mann zeitlebens die Extreme gesucht hat. Wahrscheinlich um sich zu finden, was weiß ich.

Auch ohne den m.M.n. zurecht umstrittenen § 130 StGB hätte sich diese Figur sicher wieder eine Weiche gesucht, die ihn auf ein extremeres Gleis als das momentan vorhandene bringt - ganz klar.

Was ist das denn für ein Leben? Nichts als jahrzehntelang politisches Herumirren vom einen an den anderen extremen Rand, alternativ im Knast sitzen.

borisbaran
18.01.2010, 00:18
Ich frage mich gerade, ob er das wohl als ein Kompliment ansehen würde...:rolleyes:
Wahrscheinlich tut er den Schwarzen ebenso "warme" Gefühle entgegenbringen wie den Juden... Alos ehr nciht.

Rumburak
18.01.2010, 02:50
Die deutsche Justiz macht einen rumpöbelnden Nazi zu einem politischen Gefangenen. So dumm und widerwertig seine Äußerungen auch sein mögen, Menschen wegen ihrer Meinung zu inhaftieren ist einem freien Rechtsstaat unwürdig.

Von welchem Land sprichst Du??(

WesternCato
18.01.2010, 03:06
George ,wenn Leute wie dieser Mahler wieder an die Macht kommen würden ,gäbe es in Deutschland keine Meinungsfreiheit mehr. Dieser Mann ist ein absoluter Antidemokrat.
Es spielt keine Rolle, ob das wahr ist oder nicht; das ist keineswegs genug, jemanden in Gefängnis zu stecken.

schastar
18.01.2010, 03:49
Dieser Mahler ist ein Freund der kommunistischen RAF Terroristen und Nationalsozialist.

Er erkennt die Zeichen der Zeit. Was will man ihm da vorhalten??(

Octopus
18.01.2010, 08:41
Das soll also als Grund reichen, Leute wegzusperren? Merkst Du noch was? Die gleiche Scheiße haben uns die Kommunisten im Osten auch immer erzählt.

Merkwürdig, wie schnell einige Leute ihre Prinzipien wechseln. :rolleyes:

Das ist es.
Und ich kann mich als Österreicher noch ganz genau erinnern, wie sich unsere Doppelmoralisten über die Einschränkung der Meinungsfreiheit, Medienzensur und politische Häftlinge in der ehemaligen DDR das Maul zerrisen.
Das sind vorwiegend diese links-grünen Spiessgesellen die jetzt von einer " Wehrhaftigkeit" der "Demokratie" plauschen. :rolleyes:
Gesinnungsterror, Meinungsterror verträgt sich nicht mit einem solchen politischen System.

arriangiarsi
18.01.2010, 08:47
Es sagt fast noch mehr über die BRD-*Justiz* aus, daß Horst Mahler 86 Jahre alt sein wird, wenn er aus dem Knast herauskommt.Es ist fast unverantwortlich einen alten Irren mit 86 Jahren wieder in Freiheit zu setzen. Es wäre besser, ihn bis zum Lebensende unter Verschluss zu halten. Im Gefängnis hat er es warm und er weiß, wo er hingehört.

Efna
18.01.2010, 08:57
Adorno war ein Vertreter einer ganz eigentümlichen (nicht negativ gemeint) und zudem arg zahlenschwachen Spezies: Der der linken Kulturpessimisten.

Naja um Kulturoptimist oder Kulturpessimist zu sein bin ich zuwenig Hellseher und zu wenig Determinist. Die Punkbewegung ist übrigens durchaus pessimistisch und ist zum Teil auch links.

Waldgänger
18.01.2010, 09:03
Wobei man gleichzeitig Lenin nicht komplett ad acta legen sollte, immerhin hat der sich in der Realität mit einigem staatsmännischen Geschick unter widrigsten Umständen zu behaupten gehabt, und auch selber vor Stalin gewarnt.

Dem kann ich beipflichten. Viele neigen dazu einem dezidierten Anti-Leninismus anzuhängen, und fallen, bei aller notwendiger und richtiger Kritik am Sowjetsystem und dem maoistischen China, einem abstrakt-utopischen Naiv-Radikalismus anheim, der das „ganz Andere“ will, ohne die realen Gegebenheiten zu erkennen und strategische Überlegungen anzustellen, was derzeit überhaupt machbar ist, und wie für das Ziel einer befreiten Gesellschaft Mehrheiten mobilisiert werden sollen.

Ich bin der Meinung, die Position Rosa Luxemburg dürfte für den revolutionär-realpolitisch orientierten Marxismus des 21. Jahrhunderts einiges an brauchbaren Inhalten und Analysen abwerfen.


Das ausschließlich als nachholende Eilmodernisierung kapitalistischer Peripherie zu interpretieren, ist mir persönliche eine Nummer zu hart, auch wenn es gewiss mehr als nur einen Funken Wahrheit enthält.

Selbstverständlich nicht. Da schießt mir der gute Robert Kurz ein wenig über's Ziel hinaus. Die Geschichte wäre vermutlich gänzlich anders abgelaufen, wenn die sozialistische Revolution auf das übrige Europa, insbesondere Deutschland, übergegriffen wäre, was ja Hoffnung der Bolschewiki war, eben weil sie sich der schlechten Voraussetzungen des halb-feudalen Russland und der Anrainerländer bewusst waren. Als die erhoffte deutsche Revolution, und somit der Dominoeffekt einer Weltrevolution ausblieben, war die nachholende Modernisierung die einzige Option.


Andererseits lässt sich natürlich die Frage stellen, wie weit nicht möglicherweise Marx doch bereits an der Wurzel -statt im Detail- Kind seiner Zeit ist, wie weit nicht möglicherweise auch z.B. der Ansatz der Emanzipation des Menschen überhaupt seine Wurzel in der liberalen (Fehl)projektion der Autonomie des monadischen Individuums gegen alles und jeden hat.

Wer die Emanzipation des Menschen, also die Forderung der Rückkehr des menschlichen Zusammenlebens auf die bereits vorliegenden Möglichkeiten im Sinne bewusster Gestaltung, ablehnt, weil er darin einen Zerfall lebensnotwendiger Werte sieht, der wird bei einer sozialen Revolution schwer mitgehen können, da gebe ich Dir Recht.

„Nach Marx ist die sozialistische Revolution die Emanzipation des sich selbst erzeugenden Menschen aus der gesellschaftlichen Versachlichung (siehe Warenfetischismus) seines Lebens (siehe Entfremdung).“

Link (http://kulturkritik.net/begriffe/wiki.php?bstab=R)

Aus dieser Sicht braucht es keine vermittelnde Instanz oder abstrakten Werte, die zwischen die Menschen treten. Bestimmen sie ihre Geschicke selbst, und wird der Mensch, in Verbindung mit dem kooperative Schaffen zum ersten Bedürfnis des Menschen, wird die Gesellschaft eine wirklich menschliche. Ein „Verein freier Menschen“, wie es im I. Band des „Kapitals“ heißt.

Aus dialektischer Natur- und Geschichtsbetrachtung ist alles im stetigen Wandel. Pantha rhei - alles fließt, wie Heraklit es formulierte. Im Urtext des Taoismus heißt es aus dem Munde des alten Weisen Lao-tse: „Erkennst du klar, dass sich alle Dinge verändern, dann wirst du an nichts festhalten wollen.“

Da zwischen der Philosophie Lao-tses und Heraklits wenig Unterschied besteht, Hegels Dialektik auf letzterem aufbaute, und Marx die Hegelsche Dialektik „vom Kopf auf die Füße“ stellte, ist die Essenz der prozesshaften Weltanschauung des alten Vorsokratikers und des Historischen Materialismus die gleiche.

Ich halte die Behauptung, Marx würde dem bürgerlich-liberalen Emanzipationsverständnis auf dem Leim gehen, aus diesem Grund für nicht zutreffend. Sein Verein freier Menschen ist eine intersubjektive Gesellschaft. Aus dialektischer Sicht kann das gar nicht anders sein. Das befreite Individuum ist im Kommunismus im höchsten Grad von allen anderen abhängig, „die Herzen der Menschen sind ihm seine eigenes Herz.“ (Lao-tse).

Es wird eigentlich genau das verwirklicht, was Du einmal als Synthese von radikalem Individualismus und radikalem Kollektivismus bezeichnet hast. Es wäre eine wahrhaft intersubjektive Gesellschaft, in der beide Elemente ineinander aufgehoben sind.


Aus linker Perspektive gedacht haben diese (meist autoritären) Altlinken einen entscheidenden Vor- und einen entscheidenden Nachteil.

Ihr Vorteil ist, dass sie in durchaus zynischer Weise befähigt sind, knallhart in Machtbelangen zu denken und damit teilweise ein realpolitisches Potenzial haben, dass der rein theoretisierenden Linken, mag diese auch noch so gute Absichten hegen, schlichtweg abgeht.

Dem stimme ich zu. Will die Utopie wirklich konkret sein, muss sie sich den Fragen der Machtpolitik, der Staats- und Machtfrage stellen.


Wie mache ich aus dem leidenschaftlichen Pitbull wieder den normalen Haushund? Schwer lösbares Problem.

Dazu bedürfte es wohl eine transparente Koppelung von basisdemokratischer Widerstandsbewegung und einem revolutionären Zentrum, das als Sprachrohr und Kuliminationspunkt des Prozesses dient. Wie das konkret aussehen würde, können wir nicht sagen. Eine Umwälzung benötigt jedoch beides. Zu Beginn der Revolution und in der Jugendphase der Sowjet-Union sah das ungefähr so aus.

Der Bürgerkrieg, das technokratisch-zentralistische Verständnis der von der II. Internationale beeinflussten bolschewistischen Partei und der latente Autoritarismus Lenins ließen das alles bekanntermaßen zunehmend in eine andere Richtung laufen. Die Verschmelzung von Partei und Staat bei gleichzeitigem Heranwachsen einer unkontrollierbaren Bürokratie taten ihr übriges dazu.

Eine wirklich antikapitalistische Bewegung müsste also nicht nur den bürgerlichen Staatsapparat ad acta legen, sie bedürfte einer umfassenden Nationalversammlung, die das gesellschaftliche Leben auf neue Füße stellt (Stichwort Räterepublik).


Das war im Marxismus alter Lesart vielfach ein Problem, das mich immer abgestoßen hat: Verbesserung allerorten. Dass niemand was davon merkte, war zwar irgendwie seltsam, aber dennoch...:rolleyes:

Vulgärmarxismus und platter Ökonomismus griffen vielfach um sich, ohne Frage. Ein Problem das in der Popularisierung des Marxismus schlummert. Deshalb ist es wichtig die Bedeutung der Kulturfrage auf den Tisch zu bringen, wie es neuerdings ja vielfach der Fall ist. Sonst verkommt die Gesellschaftsanalyse zu einer verkürzten Analyse, was sich wiederum auf die Lösungen auswirkt.


Wie ich schon sagte: Eine völlige Übereinstimmung dürfte kaum zu erzielen sein, insofern man ja in manchen grundlegenden Prämissen weit auseinander liegt. Wo der Marxist die Emanzipation feiert, wirkt aus konservativer Perspektive diese Zielstellung ähnlich wie die liberale Negation vorrationaler überindividueller Bindungen, die dem Individuum erst einen wesentlichen Teil seiner konkreten Gestalt und damit seiner Identität verleihen, und der Marxismus bekommt ein gewisses Geschmäckle, das ihn ähnlich bindungs- und kulturzerstörerisch scheinen lässt wie den Liberalismus.

Der Marxismus sieht im Liberalismus die negatorische Walze früherer Borniertheiten, das stimmt. Allerdings endet dieser in einem Selbstzerstörungsprogramm, insofern er Überreife erlangt hat, und nicht durch einen neueren Prozess abgelöst wird, der wiederum den Liberalismus negiert und positiv aufhebt. Das wäre dann das, was im Marxismus als „Barbarei“ bezeichnet wird. Das Geschichtsverständnis ist also keineswegs ein rein fortschrittsoptimistisch-lineares. Es ist eher als ein spiralförmig-evolutionäres zu verstehen.

Und jede Evolution, ob in der Natur oder im Kulturlleben, so meine ich, drängt nach Entfaltung ihres erreichten Zustandes. Ebenso wie die Natur die Selbstbeschränkungen der Organismen und Lebewesen transzendiert (Evolution), ist diese Tendenz zur Selbstentfaltung im Menschen angelegt. Wo Fähigkeiten und Bedürfnisse unterdrückt, eingezwängt und unbefriedigt bleiben, verkümmert das Geistes- und Seelenleben. Wer nicht mehr über sich hinaus wächst, der bleibt stehen und erkennt keinen Sinn mehr. Aber die Entfaltung der Sinne und ihre Entwicklung, das ist der wirklich geschichtliche Prozess in Natur und Kultur.

Der Verein freier Menschen wäre die weiterführende logische Konsequenz der Durchbrechung dieser kulturellen Selbstbeschränkung im Entfaltungsprozess der Sinne (Evolution).


Andererseits hat einmal der mittlerweile verstorbene Günter Rohrmoser, wahrlich kein Marxist, einmal angemerkt, es sei eigentlich lohnenswert, einmal zu untersuchen, ob nicht möglicherweise "Entfremdung" als linker Terminismus und "Entartung" als rechter Terminus doch nur verschiedene Inaugenscheinnahmen des gleichen Phänomens darstellten.

Hierbei besteht die Frage, wie der Herr Rohrmoser „Entartung“ definiert. Der Terminus der Entfremdung meint ja nicht, dass sich die Gattung oder ein Individuum von einem richtigen und gesunden Naturzustand entfernt hätte, weil das Leben zu komplex geworden ist, wie es vielfach die rechtspolitischen und konservativen Anschauungen behaupten (siehe Romantik).

Die Entfremdungstheorie behauptet, der Mensch habe sich von der Identifikation mit seiner Umwelt, den Mitmenschen und seinen eigenen Tätigkeiten, sowie deren daraus resultierenden Produkten getrennt und innerlich abgespalten. Sein eigenes Tun fällt auf ihn in Form einer als „fremd“ empfundenen Macht zurück.

„Entfremdung meint im allgemeinen das fremd werden einer Sache oder eines Menschen, die Trennung als Abtrennung einer Beziehung, worin das Eigene zurückgenommen und das Andere fremd erscheint. Als Begriff für sich meint dies die Fixation dieser Fremdheit, den Zustand, worin eine Entzweiung besteht.

Als Begriff aus der Philosophie besagt Entfremdung die Entgegenständlichung einer Beziehung, die Abtrennung der gegenständlichen Welt von den Menschen, die durch die Absehung (Abstraktion) von ihrem Leben als ein ihnen fremdes Wesen erscheint.“

Link (http://kulturkritik.net/begriffe/wiki.php?bstab=E)

Das menschliche Zusammenleben muss abstrakt vermittelt werden, die Beziehungen entmenschlichen und sind „verdinglicht“ (Lukács, Adorno). Diese Abstraktion wird durch die Rückbindung, in Form der religio, also der religiösen Anschauung nicht überwunden.

Das Religiöse (sofern es das Transzendente nicht auf die Immanenz zurück vermittelt) ist bereits eine frühe Form einer abstrakten Vermittlung die aus einer unfreien Gesellschaft, einer Klassengesellschaft resultiert. Den Klassenverhältnissen wird ein abstraktes Menschenbild, oder ein vermeintlich lebensrichtiger Naturzustand entgegen gehalten.

Da im Historischen Materialismus die Natur- und Kulturgeschichte als Bildungsprozess der Sinne, wie Marx es formulierte, verstanden wird, ist eine solche Ontologie des Natürlichen bereits widersinnig. Die menschliche Kultur, als Resultat und Bestandteil der natürlichen Evolution, ist keine von den natürlichen Vorgängen getrennte Sphäre. Die entfremdeten Lebenszusammenhänge mögen dies so erscheinen lassen, gerade wenn Kultur einzig als Hochkultur verstanden wird, wie es die bürgerlichen Wissenschaften vielfach auslegen, und bereits von dieser abstrakten Natur vs. Kultur Ansicht ausgehen.

Aus all diesen Schlussfolgerungen würde ich die These, Entfremdung = Entartung nicht bestätigen.


Aber auch der explizit sozial motivierte Konservative (und es ist ja nicht so, dass nicht nur die Staatsautorität taktisch wahren wollender, sondern moralisch ehrlich gemeinter Sozialkonservatismus keine Tradition besäße, mag ,man davon gegenwärtig auch schlicht gar nichts merken....) wird bestenfalls riesige Probleme bekommen, wenn sich nach Beseitigung materieller Probleme die in der Linken deutlich präsente gesellschaftlich libertäre Note Raum ergreift, ist sie für ihn doch nur die andere Seite der ebenso zerstörerischen ökonomischen.

Kommt darauf an worin der Konservatismus seinen erhaltenswerten Kern sieht. Folgt er dabei dem radikalen Humanismus eines Erich Fromm, der die inter-kulturellen und geschichtlich überall vorhandenen Tugenden der Menschlichkeit hochhält, sehe ich keine Probleme. Hält er hingegen ein bestimmtes sozial geprägtes Geschlechterverhältnis oder eine berufsständische Ordnung für erhaltenswürdig, wird der Lauf der kulturellen Evolution diese hinwegfegen.

Da es aber letztlich die Menschen selbst sind, welche die Geschichte machen, sich dessen nur nicht bewusst sind, diese Bewusstheit - vergleichbar mit dem „Erwachen“ in den philosophisch-spirituellen Traditionen - im Sozialismus-Kommunismus aber erlangen, werden sie selbst bestimmen können, welche Lebensverhältnisse ihnen zuträglich sind, und welche nicht.

Welche Werte erhalten, und welche verworfen werden, das obliegt dem Menschen selbst. Denn die Selbsterkenntnis kann nur im Erkennen des anderen Menschen liegen. Nicht in einer Ontologie der Werte, die es so nicht gibt (außer wir vertreten eine radikal-idealistische Weltsicht, und gehen von einem Art Demiurg aus, dessen Abbilder wir einzig sind. Wobei ich mir denken kann, welche Sicht Du als Verfechter der „einzig wahren Kirche“ vertrittst ;) ).


Mag man auch den Sinn des Wählens generell mit guten Argumenten verwerfen (und ich tendiere dazu, zuzustimmen): Sahra Wagenknecht hat mal in einem Interview geäußert, sie wundere sich, warum in entsprechenden Umfragen so viele Menschen den ökonomischen Positionen ihrer Partei zustimmen würden, und diese dann doch am Ende nur so wenig Stimmen bekäme. Mag es etwas damit zu tun haben, dass manch einer (wie z.B. der gute alte Sauerländer) die Linkspartei durchaus wählen würde oder das bereits getan hat, aber zur Kenntnis genommen hat, dass die auch Positionen zu anderen als nur ökonomischen Fragen hat, und bei Lektüre selbiger, gelinde gesagt, Wutauschlag bekommt?

Das wird vielfach der Fall sein, ja. Gerade was den umgreifenden Gender Mainstream, die political correctness und viele spätbürgerlich-postmoderne Erscheinungen angeht haben wir es hier mit Randthemen zu tun, deren Kritik oftmals inquisitorische Hetzkampagnen nach sich zieht. Sowas schreckt ab und läuft einem linken Anspruch eigentlich zuwider. Damit haben wir es größtenteils abermals mit einem typisch deutschen Problem zu tun (die zu 80 % völlig deplazierte Faschismus- oder Antisemitismuskeule nicht vergessen).

Das Hauptaugenmerk sollte auf der Überwindung des Kapitalismus liegen, oder, wenn die nötige Radikalität derzeit nicht vorausgesetzt werden kann, auf der Beseitigung der gröbsten sozialen Missstände. Da ist Lafontaine, bei aller links-keynesianischer Illusion die er verbreitet, eine erfrischende Ausnahme, die kein Blatt vor dem Mund nimmt und sagt, was das Volk hören will. Ohne viel Korrektheits- und MenschInnen-Gefasel.

Würfelqualle
18.01.2010, 09:06
George ,wenn Leute wie dieser Mahler wieder an die Macht kommen würden ,gäbe es in Deutschland keine Meinungsfreiheit mehr. Dieser Mann ist ein absoluter Antidemokrat.

Die gibts doch nicht mehr, oder warum ist Horst Mahler im Strafvollzug ?

Der Österreicher
18.01.2010, 11:21
Von welchem Land sprichst Du??(

Bundesrepublik Deutschland.

elas
18.01.2010, 11:34
Ich frage mich gerade, ob er das wohl als ein Kompliment ansehen würde...:rolleyes:

Wer?
Mandela oder Mahler?

Rowlf
18.01.2010, 11:36
Um Meinungsfreiheit geht's hier doch kaum jemandem. Oder würde es Meinungsfreiheit unter Würfelqualle oder Brutus geben? Mitnichten.
Was eigentlich kritisiert wird, ist, dass es momentan keine rechtsradikal motivierte Zensur gibt.

Rowlf
18.01.2010, 11:38
Vielleicht ist er unser deutscher Mandela.

Der Vergleich von unterdrückten Schwarzen und deutschen Rechtsradikalen ist irgendwie niedlich.

Brutus
18.01.2010, 11:48
Um Meinungsfreiheit geht's hier doch kaum jemandem. Oder würde es Meinungsfreiheit unter Würfelqualle oder Brutus geben? Mitnichten. Was eigentlich kritisiert wird, ist, dass es momentan keine rechtsradikal motivierte Zensur gibt.

Du kannst mal bei den Moderatoren anfragen, wer dauernd Beiträge meldet und denunziert, Würfelqualle und ich, oder der Demokraten- und Zionistenflügel.

Auch habe ich noch keinem Fori eine Morddrohung geschickt, wie das umananda mit mir getan hat. Diese Morddrohung wurde von mir nicht einmal gemeldet. Erst ein, zwei Wochen spärer habe ich Bernhard44 so nebenbei darauf aufmerksam gemacht, um die von den Moderatoren praktizierte Ungleichehandlung zu verdeutlichen.

Sauerländer
18.01.2010, 14:42
Wer?
Mandela oder Mahler?
Ich meinte Mahler. Aber auch bei Mandela sind wohl gewisse Zweifel angebracht...:rolleyes: