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Vollständige Version anzeigen : Mohammad Mossadegh



Mossadegh
08.04.2005, 20:04
Auf "vielfachen" Wunsch hin und um ein Mißverständnis aus der Welt zu schaffen und um zu erklären, wer sich hinter Mossadegh verbirgt (dessen Nick ich gewählt habe) ein paar Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Mohammad_Mossadegh

http://www.zeit.de/2003/34/A-Mossaedgh

http://www.derriere.de/Geschichte/Geschichte_01,06,03.htm

http://www.arash.de/gesch/text/Irangeschi8.htm#Mossadegh

http://www.kssursee.ch/schuelerweb/kalter-krieg/kk/iran.htm


Zur Erklärung: Dr. Mossadegh war keine negative Figur der iranischen Geschichte sondern ganz im Gegenteil eine der schillerndsten und demokratischsten. Ohne Übertreibung lässt sich sagen, dass der Mann neben Mehdi Bazargan der beste Politiker war, den der Iran im 20. Jahrhundert besessen hat.
Auch hat er den Schah nicht hinausgeworfen sondern dieser ist freiwillig gegangen.

Die kurze Periode Mossadegh war die beste Zeit des Iran im gesamten 20. JH.

Vietminh
08.04.2005, 20:10
Ja, ich mag ihn auch!

Die Verstaatlichung der Ölquellen hätte dem Iran eine gesunde Zukunft verschaffen können.

Mossadegh
08.04.2005, 20:16
Die Verstaatlichung der Ölquellen hätte dem Iran eine gesunde Zukunft verschaffen können.

Es wäre vermutlich die beste aller Alternativen gewesen wenn man nur an die damalige Armut inkl. Analphabetismus denkt.

Vietminh
08.04.2005, 20:20
Es wäre vermutlich die beste aller Alternativen gewesen wenn man nur an die damalige Armut inkl. Analphabetismus denkt.

Die Einnahmen durch die gemeinsamen Ölquellen hätten auf alle Fälle für Schulen, Krankenhäuser und Industrialisierung ausgereicht. So war das jedenfalls in allen ölreichen Ländern, die ihre Quellen verstaatlicht haben.

Dürrenmatt
08.04.2005, 20:32
Ich muss sagen, Mossadegh war gar nicht so schlecht. Aber er war meiner Meinung nach in einer falschen Zeit.

Mossadegh
09.04.2005, 13:39
Eigentlich wäre es sogar eine ganz gute Zeit (timing) gewesen (Übergang und Neuadministration von Reza Schah auf Mohammad Reza Schah) und es standen dringende Reformen an (gerade die rasante Verslumung Teherans). Die falsche Zeit war es deshalb, weil er sofort unter Kommunismusverdacht geriet und der Iran strategisch für sämtliche Global Player interessant war.

Dürrenmatt
10.04.2005, 12:56
Eben, ich meinte auch diese falsche Zeit. Der Schah konnte ja dann später auf dem Höhepunkt seiner Macht, den Westen sogar erpressen, ohne irgendwelche Konsequenzen zu befürchten.

Mossadegh
10.04.2005, 13:14
Eben, ich meinte auch diese falsche Zeit. Der Schah konnte ja dann später auf dem Höhepunkt seiner Macht, den Westen sogar erpressen, ohne irgendwelche Konsequenzen zu befürchten.


Er konnte letztlich das Repressionsregime seines Vaters nahtlos fortsetzen. Oppositionelle verschwinden lassen, politische Morde, Folter etc. Wenn man mal die Memoiren der Farah Diba liest kommt einem das kalte Grausen. Die Frau glaubt bis heute alles richtig gemacht zu haben und versteht überhaupt nicht, weshalb ihr Gatte (und sie selbst) so gehasst werden.
Mohammad Reza hatte in etwa das gleiche politische Gespür wie sein Vater: Gar keins. Nach und nach hat er es sich letztlich mit allen verscherzt, die irgendwie wichtig waren.
Mossadegh übrigens endete wie jeder Iraner der zu populär ist um ihn umzubringen, aber zu gefährlich als dass man ihn ungestraft rumlaufen lassen könnte: Im Hausarrest.