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Senf
16.01.2010, 22:36
Ich interessiere mich seit Jahren für Politik, habe zuerst national gewählt, dann sozialistisch. Im Prinzip kann ich einigen Politischen Richtungen/Parteien etwas abgewinnen, aber keiner Stimme ich zu 100% zu (national - FPÖ , Sozialdemokratisch - SPÖ, gesellschaftsliberal - die Grünen). Oft habe ich sogar überlegt, ob der Nationale Sozialismus nicht das richtige für mich wäre. Lese ich mich dann durch diverse Internetforen mit nationasoz.-gesinntem klientel, kommt mir jeglicher Mageninhalt wieder hoch. V.a. diese antidemokratische Haltung halte ich für stark rückständig.

Ich bin kein Rassist. Menschen, die sich nicht zum Deutschen Volk bekennen sind für mich nicht von minderer bedeutung oder verachtenswert, so wie es viele Ns'ler sehen. Andererseits halte ich einen National "angehauchten" Sozialismus in Demokratischer Form für eine gute Sache, im Bezug auf Wirtschaft und Gesellschaft. Die Europäische Union ist ansich ein gutes Projekt, doch nicht mit diesen neoliberalen Politikern die sie führen. Auch die gemeinsame Währung halte ich für eine sinnvolle sache.

Zur NPD mit ihren Hauptschul-Politikern will ich mal lieber kein Wort verlieren, auch wenn ich sie als Österreicher sowieso nicht wählen könnte...

Abgesehen davon sehe ich mich als Deutschen Österreicher. Das war nicht immer so. Früher hätte ich einen zusammenschluss der beiden Deutschsprachigen Nationen (Deutschland, Österreich) für als nicht erstrebenswert befunden, mittlerweile halte ich ihn aber für unumgänglich. Österreich und Deutschland sind kulturell tief miteinander verbunden. Trotzdem müsste ein zusammenschluss Aufgrund einer Abstimmung in beiden Ländern erfolgen.
Diese Forderung ist zwar eine schon in die Jahre gekommen, doch meiner Meinung nach immer noch so richtig wie vor 70 Jahren.

Und jetzt die Frage, mit der ich mich schon seit Monaten beschäftige ohne eine Antwort zu erhalten: Zu welchem politischen Spektrum kann ich mich zählen?

Querulantin
16.01.2010, 22:40
Zu welchem politischen Spektrum kann ich mich zählen?
Zu dem Spektrum der Vernunft.

Leila
16.01.2010, 22:40
[…]Und jetzt die Frage, mit der ich mich schon seit Monaten beschäftige ohne eine Antwort zu erhalten: Zu welchem politischen Spektrum kann ich mich zählen?

Seit wann gibt es politische Spektren?

Erdmänneken
16.01.2010, 22:54
Ich interessiere mich seit Jahren für Politik, habe zuerst national gewählt, dann sozialistisch. Im Prinzip kann ich einigen Politischen Richtungen/Parteien etwas abgewinnen, aber keiner Stimme ich zu 100% zu (national - FPÖ , Sozialdemokratisch - SPÖ, gesellschaftsliberal - die Grünen). Oft habe ich sogar überlegt, ob der Nationale Sozialismus nicht das richtige für mich wäre. Lese ich mich dann durch diverse Internetforen mit nationasoz.-gesinntem klientel, kommt mir jeglicher Mageninhalt wieder hoch. V.a. diese antidemokratische Haltung halte ich für stark rückständig.

Ich bin kein Rassist. Menschen, die sich nicht zum Deutschen Volk bekennen sind für mich nicht von minderer bedeutung oder verachtenswert, so wie es viele Ns'ler sehen. Andererseits halte ich einen National "angehauchten" Sozialismus in Demokratischer Form für eine gute Sache, im Bezug auf Wirtschaft und Gesellschaft. Die Europäische Union ist ansich ein gutes Projekt, doch nicht mit diesen neoliberalen Politikern die sie führen. Auch die gemeinsame Währung halte ich für eine sinnvolle sache.

Zur NPD mit ihren Hauptschul-Politikern will ich mal lieber kein Wort verlieren, auch wenn ich sie als Österreicher sowieso nicht wählen könnte...

Abgesehen davon sehe ich mich als Deutschen Österreicher. Das war nicht immer so. Früher hätte ich einen zusammenschluss der beiden Deutschsprachigen Nationen (Deutschland, Österreich) für als nicht erstrebenswert befunden, mittlerweile halte ich ihn aber für unumgänglich. Österreich und Deutschland sind kulturell tief miteinander verbunden. Trotzdem müsste ein zusammenschluss Aufgrund einer Abstimmung in beiden Ländern erfolgen.
Diese Forderung ist zwar eine schon in die Jahre gekommen, doch meiner Meinung nach immer noch so richtig wie vor 70 Jahren.

Und jetzt die Frage, mit der ich mich schon seit Monaten beschäftige ohne eine Antwort zu erhalten: Zu welchem politischen Spektrum kann ich mich zählen?

Im Grunde genommen sprichst Du eine Frage an, die viele Wähler inzwischen umtreibt.

Eine klare Zuordnung zu einem bestimmten politischen Lager halten viele in ihrem Fall für unzureichend. Daher gibt es immer mehr "dynamische" Wähler, die sich danach richten, ob die Partei ihrer derzeitigen Bedürfnissen und Problemen gerecht wird. Jüngere Wähler engagieren sich daher auch häufiger an "Interessengruppen" und konkreten Projekten als in Parteien. Zumal sie dort temporär aktiv werden können und sich nach Beendigung des Projektes anderen, neuen Themen zuwenden können.

Das projektorientierte denken, handeln und wählen wird zum gängigen Wahlverhalten werden. So ist meine Einschätzung. Mit der Folge, dass die etablierten Parteien zunehmend an Bedeutung verlieren werden und sich eine mehrere Parteien/Gruppierungen umfassende Wahllandschaft herauskristallisieren wird. Mit einer großen Dynamik.

marc
16.01.2010, 23:18
Oft habe ich sogar überlegt, ob der Nationale Sozialismus nicht das richtige für mich wäre. Lese ich mich dann durch diverse Internetforen mit nationasoz.-gesinntem klientel, kommt mir jeglicher Mageninhalt wieder hoch. V.a. diese antidemokratische Haltung halte ich für stark rückständig.

Die Frage, inwiefern ein "nationaler Sozialismus" dem historischen "Nationalsozialismus" entsprechen würde, haben wir hier schon öfter behandelt. Ich selber denke noch immer, daß die "Nationalsozialisten" weder "national" noch "sozialistisch" waren.
Stattdessen waren es rechte Keynesianer und übernational-denkende Rassisten.

Mh - wo du jetzt zu verorten wärest, würde ich vorallem davon abhängig machen, was Nationalismus noch für dich bedeutet. Denn das Plädoyer für eine soziale bis sozialistische Wirtschaftspolitik, einem Ja zu Euro und EU aber ohne Neoliberalismus und mit gesellschaftspolitischen Liberalismus würde ja auf einen simplen Linksliberalismus hinauslaufen. Und dann halt noch das "nationalistische" Element. Hm! :dunno:



Eine klare Zuordnung zu einem bestimmten politischen Lager halten viele in ihrem Fall für unzureichend. Daher gibt es immer mehr "dynamische" Wähler, die sich danach richten, ob die Partei ihrer derzeitigen Bedürfnissen und Problemen gerecht wird.

Deswegen wäre es auch am sinnvollsten, wenn Partizipation vermehrt durch Volksentscheide über separate Sachfragen gewährleistet würde. Dass das politisch nicht gewollt ist und nur schwer umzusetzen wäre (Verfassungsänderung etc.), steht wieder auf einem anderen Blatt.

König
16.01.2010, 23:35
"Spektrum" wird auch im übertragenen Sinn von etwa "Vielfalt" benutzt.

Senf, ich fühle mit Dir. Mitten in der Schul- und Pubertätszeit, wo ich anfing, politisch zu denken, war mir anfangs alles klar; ich wußte, wie und wo ich zu stehen, welches Vokabular ich zu benutzen und was ich zu empfinden, glauben, sagen und tun hatte.
Je mehr theoretisches Wissen, durch Bücherlesen in meinen Kopf gehämmert, ich mir nahezubringen versuchte, desto mehr ideologische Sicherheit ging mir verloren. Es ist eben nicht so, daß ich außer den Grundsatzprogrammen rechter Parteien nichts anderes gelesen hätte. Ich las und lese viel von historischen wie zeitgenössischen Intellektuellen, die sich sowohl dem linken als auch dem rechten Spektrum zuordnen lassen. Von den metapolitischen Theoretikern der "Konservativen Revolution", die an sich schon unglaublich mannigfaltig ist, kann man viel lernen genauso wie von der "Frankfurter Schule" mit ihrer Psychoanalyse oder ihrer soziophilosophischen Kultur- und Konsumkritik usw. Eine Art sozial angehauchter konservativer Nationalismus, der sich zur Demokratie als Volksherrschaft bekennt, sagt mir am meisten zu. Wenn ich wählen gehe, mache ich mein Kreuz aus einer Laune heraus bei der NPD, weil ich glaube, bei ihr immerhin ansatzweise irgendetwas davon zu sehen...
Dieses nur scheinbar eindeutige Grenzen ziehende Rechts-Links-Schema kam mir immer merkwürdiger vor, weil es so viele inspirierende Mischformen davon gibt: Rechts ist nicht gleich rechts, und Linke können von Linken angefeindet werden. Das hat mich früh schon interessiert und mich gleichzeitig wie gesagt meiner Sicherheit beraubt und mich zu einem Hobbyquerdenker und -träumer romantischen Geblüts werden lassen.
Der Sokrates-Ausspruch "Ich weiß, daß ich nichts weiß", besonders auf die Politik angewandt, erschien mir immer einleuchtender. Er kann zum Verhängnis werden, wenn man dadurch immer mehr zu einem Lebensnihilisten wird, der keinen richtigen Zweck mehr darin sieht, zu existieren oder auf Erden zu verweilen. Man hat dann schlimmstenfalls "null Bock auf gar nichts" und will sich am liebsten eine Kugel in den Mund ballern.
Das Beste aber wäre, man legte ein stetiges "Pathos der Distanz", verbunden mit Ironie, an den Lebenstag, frönte einem bescheidenen Skeptizismus, der die innere wie äußere Liberalität (nicht mit dem politischen Liberalismus zu verwechseln, denn die meisten politisch Liberalen sind im Geiste ebenso illiberal wie andere) vor sich selbst bzw. gegenüber den Mitmenschen ausmacht. Daher fühle ich mich am allermeisten mit den Konservativen verbunden, die erkennen, daß sie keine Partei und, so gesehen, auch keine politische Heimat haben.

Danke, daß ich meine Lebensgeschichte erzählen durfte, und vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit.

Der Österreicher
16.01.2010, 23:50
Ich interessiere mich seit Jahren für Politik, habe zuerst national gewählt, dann sozialistisch. Im Prinzip kann ich einigen Politischen Richtungen/Parteien etwas abgewinnen, aber keiner Stimme ich zu 100% zu (national - FPÖ , Sozialdemokratisch - SPÖ, gesellschaftsliberal - die Grünen). Oft habe ich sogar überlegt, ob der Nationale Sozialismus nicht das richtige für mich wäre. Lese ich mich dann durch diverse Internetforen mit nationasoz.-gesinntem klientel, kommt mir jeglicher Mageninhalt wieder hoch. V.a. diese antidemokratische Haltung halte ich für stark rückständig.

Ich bin kein Rassist. Menschen, die sich nicht zum Deutschen Volk bekennen sind für mich nicht von minderer bedeutung oder verachtenswert, so wie es viele Ns'ler sehen. Andererseits halte ich einen National "angehauchten" Sozialismus in Demokratischer Form für eine gute Sache, im Bezug auf Wirtschaft und Gesellschaft. Die Europäische Union ist ansich ein gutes Projekt, doch nicht mit diesen neoliberalen Politikern die sie führen. Auch die gemeinsame Währung halte ich für eine sinnvolle sache.

Zur NPD mit ihren Hauptschul-Politikern will ich mal lieber kein Wort verlieren, auch wenn ich sie als Österreicher sowieso nicht wählen könnte...

Abgesehen davon sehe ich mich als Deutschen Österreicher. Das war nicht immer so. Früher hätte ich einen zusammenschluss der beiden Deutschsprachigen Nationen (Deutschland, Österreich) für als nicht erstrebenswert befunden, mittlerweile halte ich ihn aber für unumgänglich. Österreich und Deutschland sind kulturell tief miteinander verbunden. Trotzdem müsste ein zusammenschluss Aufgrund einer Abstimmung in beiden Ländern erfolgen.
Diese Forderung ist zwar eine schon in die Jahre gekommen, doch meiner Meinung nach immer noch so richtig wie vor 70 Jahren.

Und jetzt die Frage, mit der ich mich schon seit Monaten beschäftige ohne eine Antwort zu erhalten: Zu welchem politischen Spektrum kann ich mich zählen?

Deine Situation kenn ich gut. Ich vertrat ursprünglich, als ich angefangen habe mich mit Politik zu beschäftigen (so mit 14) eher sozialistische Ansichten (war SPÖ-nahe). Später dann bei der FPÖ, wo ich auch Parteimitglied wurde (bei meiner ersten Wahl 2006 habe ich dann auch den HC gewählt). Bei den letzten beiden Wahlen, an denen ich teilnahm dann die Grünen. Nicht weil ich von der FPÖ enttäuscht war, sondern weil sich meine Einstellung zu manchen Themen sich geändert hat und andere (Umweltschutz, öffentliche Verkehrsmittel, Ökologisierung, Behindertenpolitik) wichtiger wurden, was vorallem mit meinem eigenen Leben als Erwachsener zusammenhängt. Politisch würde ich mit als humanistischen, ökologischen und patriotischen Grünliberalen (ich bin Anhänger der Marktwirtschaft und lehne Sozialismus ab) bezeichnen. Eine Partei die mich ganz repräsentiern würde gibts in Österreich nicht. Bei der letzten NR-Wahl habe ich auf eine Koalition ÖVP-Grüne-LIF gehofft, generell befürworte ich Schwarz-Grün bzw. Schwarz-Gelb-Grün (in Österreich leider unrealistisch).

Mein Tipp: Du brauchst keine "politische Heimat". Denk lieber selber und entscheide von Wahl zu Wahl welche Partei du wählst, je nachdem welche Themen dir wichtiger sind. Ich vergebe auch immer eine Vorzugsstimme an einen Kanidaten, mit des Zielen und Einstellungen ich mich vorher beschäftige (ich weiß also schon Wochen vorher schon fix wen ich wähle).

Vertritt deine eigene Meinung, nicht die Anderer!

Waldgänger
16.01.2010, 23:59
Wer glaubt, das Wählen würde seine tiefe Unzufriedenheit befriedigen, der kann lange nach einer politischen Heimat suchen. Was ein solcher Mensch sucht ist eine Alternative die Lebendigkeit in den tristen Alltag haucht. Nur die wird's in all dem Lügen- und Maskengetanze nicht geben. Wer einmal erkannt hat, wie diese Gesellschaft wirklich läuft, der kann sich nimmer mehr ihren Institutionen beteiligen, er belöge sich selbst.

Apotheos
17.01.2010, 00:06
Als Vermittler politischer Vielfalt und wissenschaftlich-verorteter Pragmatiker halte ich es für richtig dir folgendes zu sagen: Rechts und links sind keine Gegensätze, sie müssen jedenfalls keine sein, können sich zwar widersprechen, gehen aber auch ineinander über, finden Schnittmengen. Deine freidenkerischen Ansätze sind zu begrüßen und ich bin gerne bereit mal näher mit dir zu diskutieren - melde dich einfach mal per PN! Um eine gewisse politische 'Tiefe' zu erhalten, ist es wichtig, bestimmte Fragen zu klären. Etwa die Frage ob du Antikapitalist bist oder für eine kapitalistische Profitwirtschaft. Ob du Anhänger demokratischer Ideen bist oder antidemokratisch. ( etc. ) Das sind Grundsätzlichkeiten, die auch durchaus etwas mit der persönlich-psychischen Prägungsstruktur zu tun haben. Das sind Fragen die man klären muss; alles andere sind hintergründige Details. Auch gerade, weil man sich sonst schnell im politischen Sumpf verirren kann. [ An dieser Stelle empfehle ich dir dich mal mit Konzepten der 'Basisdemokratie' zu beschäftigen, sowie antikapitalistischen Ideen. ]

Leila
17.01.2010, 00:34
Ein läppische Antwort auf die läppische Frage: „Was ist links?“ gab ich dort (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=3408234&postcount=237). Sehr zum Unmut dreier Schreiber. Nun antworte ich ernsthaft.

Ich lehne die beiden politischen Orientierungen links und rechts entschieden ab. Warum? In jungen Jahren beschäftigte ich mich sehr mit den (wie man mir damals sagte: einander widersprechenden) politischen Systemen des Kapitalismus und des Kommunismus. Sehr schnell fielen mir aber deren Gemeinsamkeiten auf: eine Minderheit (die ‚Nomenklatura‘ im Osten und ‚die oberen Zehntausend‘ im Westen) verfügt über sämtliche Mittel und Möglichkeiten, währenddem die große Masse der Menschen ohnmächtig in Armut und Not vor sich hin vegetiert (im Osten mehr als im Westen).

Gruß von Leila

Efna
17.01.2010, 00:52
Ich interessiere mich seit Jahren für Politik, habe zuerst national gewählt, dann sozialistisch. Im Prinzip kann ich einigen Politischen Richtungen/Parteien etwas abgewinnen, aber keiner Stimme ich zu 100% zu (national - FPÖ , Sozialdemokratisch - SPÖ, gesellschaftsliberal - die Grünen). Oft habe ich sogar überlegt, ob der Nationale Sozialismus nicht das richtige für mich wäre. Lese ich mich dann durch diverse Internetforen mit nationasoz.-gesinntem klientel, kommt mir jeglicher Mageninhalt wieder hoch. V.a. diese antidemokratische Haltung halte ich für stark rückständig.

Ich bin kein Rassist. Menschen, die sich nicht zum Deutschen Volk bekennen sind für mich nicht von minderer bedeutung oder verachtenswert, so wie es viele Ns'ler sehen. Andererseits halte ich einen National "angehauchten" Sozialismus in Demokratischer Form für eine gute Sache, im Bezug auf Wirtschaft und Gesellschaft. Die Europäische Union ist ansich ein gutes Projekt, doch nicht mit diesen neoliberalen Politikern die sie führen. Auch die gemeinsame Währung halte ich für eine sinnvolle sache.

Zur NPD mit ihren Hauptschul-Politikern will ich mal lieber kein Wort verlieren, auch wenn ich sie als Österreicher sowieso nicht wählen könnte...

Abgesehen davon sehe ich mich als Deutschen Österreicher. Das war nicht immer so. Früher hätte ich einen zusammenschluss der beiden Deutschsprachigen Nationen (Deutschland, Österreich) für als nicht erstrebenswert befunden, mittlerweile halte ich ihn aber für unumgänglich. Österreich und Deutschland sind kulturell tief miteinander verbunden. Trotzdem müsste ein zusammenschluss Aufgrund einer Abstimmung in beiden Ländern erfolgen.
Diese Forderung ist zwar eine schon in die Jahre gekommen, doch meiner Meinung nach immer noch so richtig wie vor 70 Jahren.

Und jetzt die Frage, mit der ich mich schon seit Monaten beschäftige ohne eine Antwort zu erhalten: Zu welchem politischen Spektrum kann ich mich zählen?

Also das hört sich doch sehr stark nach Patriotisch-links an;)

Apotheos
17.01.2010, 01:01
Ich lehne die beiden politischen Orientierungen links und rechts entschieden ab. Warum? In jungen Jahren beschäftigte ich mich sehr mit den (wie man mir damals sagte: einander widersprechenden) politischen Systemen des Kapitalismus und des Kommunismus. Sehr schnell fielen mir aber deren Gemeinsamkeiten auf: eine Minderheit (die ‚Nomenklatura‘ im Osten und ‚die oberen Zehntausend‘ im Westen) verfügt über sämtliche Mittel und Möglichkeiten, währenddem die große Masse der Menschen ohnmächtig in Armut und Not vor sich hin vegetiert (im Osten mehr als im Westen).

Gruß von Leila

Offenbar hast du dich nicht sonderlich kritisch mit den Themen Kapitalismus - "Kommunismus" beschäftigt. Denn Ziel des Kommunismus ist ja gerade nicht, dass eine Minderheit über 'sämtliche Mittel' verfügt.

Leila
17.01.2010, 01:20
Offenbar hast du dich nicht sonderlich kritisch mit den Themen Kapitalismus - "Kommunismus" beschäftigt. Denn Ziel des Kommunismus ist ja gerade nicht, dass eine Minderheit über 'sämtliche Mittel' verfügt.

Ich lernte zwischen Idee und Wirklichkeit zu unterscheiden (oder zwischen Idealismus und Realität).

Wolf
17.01.2010, 03:43
Zu dem Spektrum der Vernunft.

/sign

Rumburak
17.01.2010, 03:58
Also das hört sich doch sehr stark nach Patriotisch-links an;)

Du meinst Nationalsozialistisch?

Leila
17.01.2010, 06:15
Hervorstechendes Merkmal des Kapitalismus ist, daß er nur wenigen Menschen, die auf ihn schwören, ermöglicht, Kapital zu bilden, und mögen sie auch noch so hart arbeiten und während Jahrzehnten eisern sparen. Wohlverstanden: ich meine Kapital, etwas Handfestes, Greifbares, Felsbrocken – nicht Spargroschen, die bei der leichtesten Gemütsschwankung der Börsianer wie Sand durch Finger rinnen.

Würfelqualle
17.01.2010, 07:16
Zur NPD mit ihren Hauptschul-Politikern will ich mal lieber kein Wort verlieren,



Quelle ?

Agano
17.01.2010, 07:21
Seit wann gibt es politische Spektren?die gibt es natürlich nicht, wenn man darum nichts weiss! richard

Leila
17.01.2010, 07:23
die gibt es natürlich nicht, wenn man darum nichts weiss! richard

Erbitte Erläuterung.

Dankend

Leila

Erdmänneken
17.01.2010, 10:40
...

Deswegen wäre es auch am sinnvollsten, wenn Partizipation vermehrt durch Volksentscheide über separate Sachfragen gewährleistet würde. Dass das politisch nicht gewollt ist und nur schwer umzusetzen wäre (Verfassungsänderung etc.), steht wieder auf einem anderen Blatt.
@marc

ich dachte auch einmal, dass die Idee einer "Volksbeteiligung" über den Mechanismus der Volksabstimmungen eine gute Idee ist. Inzwischen bin ich eher ein Gegner.

Ich lebe in Hamburg und hier gibt es diese Volksabstimmungen und sie sind gesetzlich verbindlich. Ein hohes gut und ein einflussreicher Mechanismus. Nun ist diese Stadt auch gleichzeitig diejenige, die so gespalten ist, wie kaum eine andere. Sprich hier gibt es sehr arme und auch sehr reiche Menschen.

Es gibt viele Probleme, eines davon ist unsere desolate Schulbildung, die vor allem das Gymnasium fördert und die anderen Schulformen mehr und mehr abhängt. Es wurde daraufhin eine Schulreform entwickelt, die die vernachlässigten Schulformen fördern soll. Die Gymnasien werden davon tangiert, bleiben jedoch in vollem Umfang erhalten. Nun sind die Eltern der Gymnasien überhaupt nicht mit der Schulreform einverstanden, da sie befürchten, dass mehr ungeeignete Kinder in diese Schulform kommen und das sie durch eine Umorganisation weniger Lehrer haben.

Nun komme ich auf den Punkt. Sie haben als eine Volksbefragung durchgeführt. Organisiert von den Reichen Bürgern der Stadt, deren Kinder vorwiegend auf dem Gymnasium sind. Mit dem Ziel, die gesamte Schulreform zu verhindern. Wie gesgt, hier sind Volksentscheide bindend. Dazu haben sie sich in die zentralste, belebteste und teuerste Einkaufsgegend eingemietet (wie die Wahlhelfer in den USA), haben Studenten und Hilfskräfte engagiert, die sie pro positiver Stimmer bezahlen (1 Euro Pro Stimme) und gleichzeitig erreicht, dass die Befürworter nicht in der Gegend Gegenkampagnen starten dürfen.

Das Ergebnis war, das sie extrem viele Stimmen erhalten haben und die Schulreform zwar noch nicht ganz gestorben ist, jedoch im Sinne der "Reichen" Bürger dieser Stadt entschieden wird.

Dies war nur ein Beispiel von mehreren. Indem Menschen, die ganz bestimmte Dinge nicht möchten, durch falsche Behauptungen, Eigeninteressen und vor allem mit viel Geld aus unbekannten Quellen massiv Einfluss nehmen auf die Gestaltung der Stadt und der Gesellschaft. Das arme Menschen davon ausgeschlossen sind, sei nur am Rande erwähnt. Denn die arbeiten in prekären Arbeitsverhältnissen und haben die finanziellen Ressourcen für Kampagnen nicht zur Verfügung. Sie sind aber diejenigen, die von meinem Beispiel am meisten betroffen sein werden.

Fazit: Volksentscheide bzw. Bürgerbeteiligung ja, aber sie muss gut gemacht sein und es muss eine weitere Instanz geben, die auch andere Optionen erlaubt. Ansonsten werden Entscheidungen aus unterschiedlichsten Motiven gekippt, nur mit Vernunft und realem Bürgerwillen hat dies wenig zu tun.

Efna
17.01.2010, 11:34
Du meinst Nationalsozialistisch?

Nein keineswegs, Der NS ist zutiefst Chauvinistisch, Völkisch-rassisch sowie hat er ein zutiefst konservatives Gesellschaftsbild. Ich meine eher ein Progressiver Patriotismus, Das Vorbild wäre hier Ernst Thälmann oder Rudi Dutschke die ja linke Patrioten waren.

Apotheos
17.01.2010, 12:38
Ich lernte zwischen Idee und Wirklichkeit zu unterscheiden (oder zwischen Idealismus und Realität).

Dann ist dir also nicht aufgefallen, dass die "Soviet"union von vielen Linken grundsätzlich kritisiert und abgelehnt wurde? Die Antikommunisten machen eben immer so, als wäre DAS die einzige Form des in die Realität sich vermittelten Marxismus. Nee :rolleyes:

Apotheos
17.01.2010, 12:42
Hervorstechendes Merkmal des Kapitalismus ist, daß er nur wenigen Menschen, die auf ihn schwören, ermöglicht, Kapital zu bilden, und mögen sie auch noch so hart arbeiten und während Jahrzehnten eisern sparen. Wohlverstanden: ich meine Kapital, etwas Handfestes, Greifbares, Felsbrocken – nicht Spargroschen, die bei der leichtesten Gemütsschwankung der Börsianer wie Sand durch Finger rinnen.

So funktioniert aber nunmal Kapitalismus. :]

Sauerländer
17.01.2010, 14:42
...sowie hat er ein zutiefst konservatives Gesellschaftsbild...
Das möchte ich entschieden bestreiten.

Waldgänger
17.01.2010, 20:01
Sauerländers Einspruch kann ich mich anschließen. Der NS vertrat ein zutiefst chilliastisches Geschichtsbild das von einem Endsieg, einem Tausendjährigen Reich usw. träumte. Allerdings war dieser Fortschrittsgedanke ein gleichzeitig reaktionärer. Wollte er einen vermeintlichen Naturzustand der Reinrassigkeit wiederherstellen und der Dekadenz des liberalen Fortschritts entgegentreten. Wie jede Heilslehre geht es im NS um Heils- und Endzustände. Davon ist bei echten Konservativen - nicht zu verwechseln mit den liberal verwaschenen Pseudo-Konservativen à la CDU - nichts zu finden. Wobei einige zu einer streckenweisen Idealisierung des Vergangenen neigen (Romantik).

Gryphus
17.01.2010, 20:09
Ich sage einfach konservativ linksliberal. Ich würde die Frage an deiner Stelle aber eher links liegen lassen, Ideologien braucht kein Mensch.

Der Österreicher
17.01.2010, 20:12
Nein keineswegs, Der NS ist zutiefst Chauvinistisch, Völkisch-rassisch sowie hat er ein zutiefst konservatives Gesellschaftsbild.

Der Nationalsozialismus war eine nekrophile Ideologie, wie es sie in der Menschheitsgeschichte selten gab. Die obersten Vertreter dieser widerwertigen Partei waren bösartige von destruktiven Emotionen geleitete Sozialversager.


Ich meine eher ein Progressiver Patriotismus, Das Vorbild wäre hier Ernst Thälmann oder Rudi Dutschke die ja linke Patrioten waren.

Hugo Chavez, der Präsident Venezuelas und seine "Vereinigte Sozialistische Partei Venezuelas" sind ein gutes Beispiel für eine links-nationale Bewegung. Diese haben in Venezuela sogar eine Mehrheit der Bevölkerung hinter sich.

Leila
17.01.2010, 20:29
Jemanden, der die Bedeutung der Wörter nicht kennt, sie aber dennoch unbekümmert ausspricht oder niederschreibt, nenne ich einen begriffsstutzigen Plapperer oder Schmierfink.

Ein Farbspektrum enthält, was nicht nur zu vermuten wäre, verschiedene Farben. Grob gesagt: Rot, Blau, Grün, Gelb und andere. Wenn aber von Farbspektren (im Plural) die Rede ist, dann weiß ich nicht, von was genau gesprochen wird. Von anderen Galaxien?

Voortrekker
17.01.2010, 20:35
Der Nationalsozialismus war eine nekrophile Ideologie, wie es sie in der Menschheitsgeschichte selten gab. Die obersten Vertreter dieser widerwertigen Partei waren bösartige von destruktiven Emotionen geleitete Sozialversager.



Hugo Chavez, der Präsident Venezuelas und seine "Vereinigte Sozialistische Partei Venezuelas" sind ein gutes Beispiel für eine links-nationale Bewegung. Diese haben in Venezuela sogar eine Mehrheit der Bevölkerung hinter sich.

Der NS war links-national.

Senf
17.01.2010, 20:36
Demokratie - Ja, aber eine effektivere und vor allem direktere Demokratie

Europa - Ja zu einem Friedensprojekt Europa, ja zu einer gemeinsamen Währung (Euro). Nein zur Aufgabe der Nationalen Identität und Sprache.

Wirtschaft - Antikapitalistisch. Wirtschaft - ja , aber unter den strengen Augen des Staates. Eine noch "sozialere" Soziale Marktwirtschaft wäre mmn erstrebenswert.

Zuwanderung - Zuwanderung so weit wie möglich runter fahren. Eine höhere Geburtenrate im Land forcieren.

Das sind, grob gesagt, einige Standpunkte die ich vertrete.
Ich bin für jede konstruktive Antwort dankbar.

@Apotheos: Wenn du fragen hast, kannst du mir gerne eine private Nachricht schicken ;)

Senf

Senf
17.01.2010, 20:36
Der NS war links-national.

Auf dem Blatt oder so wie es dann wirklich von der nsdap praktiziert wurde?

Voortrekker
17.01.2010, 20:40
Auf dem Blatt oder so wie es dann wirklich von der nsdap praktiziert wurde?

Auf dem Blatt.
Der praktizierte NS lässt sich schlecht einordnen in das politische Spektrum.

Voortrekker
17.01.2010, 20:41
Demokratie - Ja, aber eine effektivere und vor allem direktere Demokratie

Europa - Ja zu einem Friedensprojekt Europa, ja zu einer gemeinsamen Währung (Euro). Nein zur Aufgabe der Nationalen Identität und Sprache.

Wirtschaft - Antikapitalistisch. Wirtschaft - ja , aber unter den strengen Augen des Staates. Eine noch "sozialere" Soziale Marktwirtschaft wäre mmn erstrebenswert.

Zuwanderung - Zuwanderung so weit wie möglich runter fahren. Eine höhere Geburtenrate im Land forcieren.

Das sind, grob gesagt, einige Standpunkte die ich vertrete.
Ich bin für jede konstruktive Antwort dankbar.

@Apotheos: Wenn du fragen hast, kannst du mir gerne eine private Nachricht schicken ;)

Senf

Ein nationallibertärer Sozialdemokrat also. :D
Du bist ein echter Querfrontler, schlecht einzuordnen.

Senf
17.01.2010, 20:45
Auf dem Blatt.
Der praktizierte NS lässt sich schlecht einordnen in das politische Spektrum.

Okay, dann sehen wir das ja gleich :]


Ein nationallibertärer Sozialdemokrat also. :D
Du bist ein echter Querfrontler, schlecht einzuordnen.

Schwer, ja . Deswegen auch dieser bescheuerte Thread hier.

Voortrekker
17.01.2010, 20:47
Okay, dann sehen wir das ja gleich :]



Schwer, ja . Deswegen auch dieser bescheuerte Thread hier.

Ich würde dir trotzdem die FPÖ nahe legen.
Im Gegensatz zu den Etablierten ist sie weniger kapitalistisch geprägt und der Mensch steht mehr im Mittelpunkt. Dazu Europaskeptisch und national gesinnt.

Waldgänger
17.01.2010, 21:52
Auf dem Blatt.
Der praktizierte NS lässt sich schlecht einordnen in das politische Spektrum.

Für einen Traditionalisten oder wirklichen Nationalkonservativen erscheint die NSDAP als links und nationalistisch. Für einen Sozialisten ist sie wiederum Teil des rechtsextremen Spektrums. Wir stehen also vor der Problematik der objektiven Bestimmung von Links-Mitte-Rechts.

Eine immergleiche Definition kann es dabei nicht geben. Die politischen Lager sind im ständigen Wandel begriffen und Abbild der gesellschaftlichen und geschichtlichen Entwicklung. Vielleicht können wir sagen, das was von der vorherrschenden sozio-kulturellen, ökonomischen und juristischen Norm (Mitte) abweicht, kann verstärkt als links- oder rechtspolitisch definiert werden.

Da die Anschauungen hierüber wieder auseinanderfallen, was Rechts und Links ausmacht, wäre es m.E. ratsam das unterschiedliche Menschenbild heranzuziehen. Während die Linke die Meinung vertritt, der Mensch ist vornehmlich gut, und die Verhältnisse schlecht, stellt die Rechte die Gegenthese auf, der Mensch wäre schlecht, es brauche deshalb einer „guten Führung“, oder bestimmter Werte, die für Ordnung sorgen.

Nun können wir sagen, beide Seiten haben auf die eine oder andere Weise recht, andererseits gibt es Punkte, die überhaupt nicht zutreffen. Objektiv ist der Mensch fähig in die eine oder andere Richtung auszuschlagen. Es geht vielmehr um die weltanschauuliche Tendenz dahinter, d.h. welches Hauptgewicht entscheidend ist.

Weicht eine politische Analyse und Einstellung derart krass von der Norm ab, dass sie die Gesellschaft selbst in Frage stellt, reden wir von Rechts- oder Linksradikalismus. Extremismus ist es dann, wenn die politischen Ziele mit Gewalt verfochten werden und der Zweck die Mittel heiligt.

Senf
17.01.2010, 22:04
http://nwsn.info

Hab mich da die letzten Tage ein wenig durchgelesen, klingt sehr interessant, wenn auch ein bisschen gar radikal im Bezug auf den Sozialismus. Habe mir aber noch nicht alle Texte im Bezug auf den Linksnationalismus durchgelesen.

Waldgänger
17.01.2010, 22:49
Ich glaube linksnationales Gedankengut dürfte gut passen. Letztlich musste das natürlich selbst wissen. Soweit ich sehe haben die dort ein Forum, vielleicht kannst Dich anmelden und bisschen was über die sozialistischen Ansichten herausfinden. Auch wenn ich den Nationalismus nicht vollends teile, ist mir ihre sozialistische Einstellung sympathisch.

Der Österreicher
17.01.2010, 22:59
Ich würde dir trotzdem die FPÖ nahe legen.
Im Gegensatz zu den Etablierten ist sie weniger kapitalistisch geprägt und der Mensch steht mehr im Mittelpunkt. Dazu Europaskeptisch und national gesinnt.

Ich würde die FPÖ als links-national klassifizieren. Oder besser gesagt als "patriotische Mitte-Linkspartei". Die FPÖ bezeichnet sich selbst als "Soziale Heimatpartei".

Apotheos
17.01.2010, 23:17
http://nwsn.info

Hab mich da die letzten Tage ein wenig durchgelesen, klingt sehr interessant, wenn auch ein bisschen gar radikal im Bezug auf den Sozialismus. Habe mir aber noch nicht alle Texte im Bezug auf den Linksnationalismus durchgelesen.

Das Netzwerk gibt viel Raum für progressive Veränderungen. Auch ich kann den Leuten einiges abgewinnen. ;)

Apotheos
17.01.2010, 23:22
Ich werf mal folgenden Text in die Runde. Der Conrad Schwert hat's wirklich drauf. :] (http://www.nwsn.info/portal/index.php?option=com_content&view=article&id=145:grundriss-der-deutschen-raeterepublik&catid=39:konzepte&Itemid=62)

Waldgänger
17.01.2010, 23:22
Ich würde die FPÖ als links-national klassifizieren. Oder besser gesagt als "patriotische Mitte-Linkspartei". Die FPÖ bezeichnet sich selbst als "Soziale Heimatpartei".

Inwiefern ist die FPÖ als links einzustufen? Wenn ich mir die Unbefugtheit herausnehmen darf, auf mein Einteilungs-Modell zu verweisen. Die FPÖ vertritt wirtschaftsliberale Positionen und in Teilen einen bürgerlichen Stammtisch-Nationalismus.

Vielleicht kannst das näher erläutern.

Pilgrim
19.01.2010, 21:31
Inwiefern ist die FPÖ als links einzustufen? Wenn ich mir die Unbefugtheit herausnehmen darf, auf mein Einteilungs-Modell zu verweisen. Die FPÖ vertritt wirtschaftsliberale Positionen und in Teilen einen bürgerlichen Stammtisch-Nationalismus.

Vielleicht kannst das näher erläutern.
Die FPÖ ist rechts, aber auf keinen Fall wirtschaftsliberal, sind doch Kapitalismuskritiker.

Badener3000
23.01.2010, 11:58
Unser Parteiensystem zerstört die Meinungspluralität, da die Parteien die Meinungen all ihrer Wähler zurückstutzt auf das ihr genehme Maß.
In einer wahren Demokratie gäbe es keine Parteien.

Apotheos
23.01.2010, 15:46
Unser Parteiensystem zerstört die Meinungspluralität, da die Parteien die Meinungen all ihrer Wähler zurückstutzt auf das ihr genehme Maß. In einer wahren Demokratie gäbe es keine Parteien.

Stimmt. Allerdings müsste es für eine absolut freie Demokratie, gleichzeitig eine Kultur geben, die keine spezifische Ausrichtung besitzt, sonst würde ja ein gesellschaftlicher Zwang auf den einzelnen dennoch ausgeübt werden, da der Einzelne ja sonst wahrscheinlich ( ! ) ein Normsystem übernimmt und seine Meinung dadurch "bestimmt" wird. Also in jedem Fall: Wirkliche Meinungsfreiheit gibt es nicht, kann es nicht geben, nur die Möglichkeit freie Meinungen kund zu tun, welche dem Mainstream widersprechen.

Badener3000
23.01.2010, 16:57
Stimmt. Allerdings müsste es für eine absolut freie Demokratie, gleichzeitig eine Kultur geben, die keine spezifische Ausrichtung besitzt, sonst würde ja ein gesellschaftlicher Zwang auf den einzelnen dennoch ausgeübt werden, da der Einzelne ja sonst wahrscheinlich ( ! ) ein Normsystem übernimmt und seine Meinung dadurch "bestimmt" wird. Also in jedem Fall: Wirkliche Meinungsfreiheit gibt es nicht, kann es nicht geben, nur die Möglichkeit freie Meinungen kund zu tun, welche dem Mainstream widersprechen.



Ja, deshalb schrieb ich auch schon einmal, Demokratie ist ein Wunschtraum des Menschen, welcher an seinem eigenen Herdentrieb erstickt.

Es gibt nur wenige Menschen, welche mit einem Aussenseiterleben klar kommen und gleichzeitig genügend Horizont besitzen, um politisch zu denken. Nur solchen Menschen wäre eine Demokratie zuzutrauen.

Apotheos
23.01.2010, 17:11
Ja, deshalb schrieb ich auch schon einmal, Demokratie ist ein Wunschtraum des Menschen, welcher an seinem eigenen Herdentrieb erstickt.

Es gibt nur wenige Menschen, welche mit einem Aussenseiterleben klar kommen und gleichzeitig genügend Horizont besitzen, um politisch zu denken. Nur solchen Menschen wäre eine Demokratie zuzutrauen.

Sehe ich anders. Nur, weil es keine absolute und demgemäß "wirkliche" Meinungsfreiheit gibt, weil sie durch gesellschaftliche Prägung und diverse Zwänge eingeschränkt ist, heißt das nicht, dass es sie überhaupt nicht gibt oder, dass der einzelne deswegen nicht auch das Recht haben sollte eine von der "Herde" unterschiedene Meinung vertreten zu dürfen.

Die Freiheit des Einzelnen findet ihre Begrenzung in der Freiheit aller ( ! ), daher persönliche Bürgerrechte. Nur, weil es keine wirkliche Demokratie geben kann, in der jeder absolut frei ist, letztlich, weil es keine absolute Freiheit gibt, deswegen ist es doch nicht richtig,

gar keine Demokratie zu haben und NOCH unfreier dadurch zu werden, dass man soetwas wie Bürgerrechte - die eben durch diese Ordnung garantiert werden sollen - abschafft.

Badener3000
23.01.2010, 17:22
alles gut und recht. Dennoch, die Demokratie, vor allem, wenn sie durch Parteien vertreten wird, erstickt, in der Rückgratlosigkeit des Menschen.

Eine parteienlose Demokratie, in der jeder über das Medium Internet zur politischen Gestaltung beitragen könnte käme dem Wunschtraum näher, als dieses Postengeschleiche von weltfremden Krawattenträgern, die für einen einfachen Bürojob nicht mal zu gebrauchen wären.

Apotheos
23.01.2010, 17:26
alles gut und recht. Dennoch, die Demokratie, vor allem, wenn sie durch Parteien vertreten wird, erstickt, in der Rückgratlosigkeit des Menschen.

darauf können wir uns einige. der bürgerliche parlamentarismus enthält lobbyismus, gerade aufgrund seiner gleichzeitigkeit zum marktgeschehen und beeinflussung durch wirtschaft - politik und wirtschaft erscheinen zwar getrennt, aber sind ja immer miteinander in verbindung zu bringen. wir besitzen demokratische freiheiten, aber demokratie als gesellschaftlichkeit benötigt nunmal volks-partizipation, muss mit der basis direkt verflochten sein, sonst ist es nur eine schein-demokratie.

allerdings ist eine bürgerliche scheindemokratie mit diversen persönlichen freiheitsrechten besser - meiner meinung nach - als eine totalitäre diktatur.

Badener3000
23.01.2010, 18:23
darauf können wir uns einige. der bürgerliche parlamentarismus enthält lobbyismus, gerade aufgrund seiner gleichzeitigkeit zum marktgeschehen und beeinflussung durch wirtschaft - politik und wirtschaft erscheinen zwar getrennt, aber sind ja immer miteinander in verbindung zu bringen. wir besitzen demokratische freiheiten, aber demokratie als gesellschaftlichkeit benötigt nunmal volks-partizipation, muss mit der basis direkt verflochten sein, sonst ist es nur eine schein-demokratie.

allerdings ist eine bürgerliche scheindemokratie mit diversen p.
ersönlichen freiheitsrechten besser - meiner meinung nach - als eine totalitäre diktatur




Nein, im Endstadium der Scheindemokratie ist sie das selbe wie eine Diktatur.
Auch die DDR nannte sich ja "demokratisch".
Das was uns als persönliche Freiheitsrechte deklariert wird, entwickelt sich auch immer mehr zu einem unmenschlichen Gruppenzwang (konsumzwang, etc.)