Roberto Blanko
07.04.2005, 19:04
PM 100/2004 Misshandelter Junge Bianco L.: Anklage gegen Tatverdächtige erhoben
Berlin, der 15.12.2004
Generalstaatsanwaltschaft Berlin
- Der Pressesprecher -
Misshandelter Junge Bianco L.: Anklage gegen Tatverdächtige erhoben
Im Fall des stundenlang misshandelten Bianco L. (15) hat die Staatsanwaltschaft Berlin drei Tatverdächtige wegen Freiheitsberaubung, gefährlicher Körperverletzung und versuchten Mordes in Verdeckungsabsicht angeklagt. Ein nur in Teilen beteiligter Jugendlicher muss sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten.
Bianco L. begab sich am Abend des 22. Juni 2004 zum wiederholten Mal an diesem Tag in die Wohnung des Mike S. (19), in der sich auch Marcel G. und Thomas Gi. (beide 35) aufhielten. Alle Beteiligten kannten sich von früheren Treffen her, bei denen Alkohol und andere Drogen konsumiert worden sein sollen.
Der Anklage zufolge fingen die drei Männer gegen 23.00 Uhr grundlos an, Bianco L. minutenlang zu schlagen und zu treten. Ein Tritt soll derart heftig gewesen sein, dass Thomas Gi. sich dabei selbst erheblich am Fuß verletzte.
Nachdem die Täter den Fußboden vor eventuellen Blutflecken mit einer Decke geschützt hatten, stachen sie ihrem Opfer mit einem Butterfly-Messer in die Oberschenkel und das Gesäß. Aus „Rache“ für die zuvor selbst verschuldete Fußverletzung des Thomas Gi. soll ein Feuerwerkskörper auf der nackten Haut des Opfers gezündet worden sein.
Bianco L. wurde im Verlauf der Nacht gefesselt, geknebelt, mit einem Besenstil traktiert und musste ein von ihm beim Abwasch zerbrochenes Glas herunterschlucken.
Am Nachmittag des 23. Juli 2004 setzten sich die Misshandlungen mit einer Müllschippe, einem Besenstil, einem Messer, einer glühenden Zigarette und der stumpfen Seite einer Axt fort. Während der Übertragung eines Fussball-Länderspiels soll sich auch der zwischenzeitlich eingetroffene Sven Sch. (17) mit Schlägen und Tritten an den andauernden Übergriffen gegen Bianco L. beteiligt haben.
Um eine spätere Aussage Biancos bei der Polizei zu verhindern, sollen die drei Hauptverdächtigen beschlossen haben, Bianco L. in der gefüllten Badewanne mittels eines Stromschlags zu töten. Ein erster Versuch mit einem Föhn scheiterte an der Sicherung. Bianco L. erhielt daher die freigelegten Enden eines Stromkabels in die Hand gedrückt, überlebte aber den lebensgefährlichen Stromschlag. Bevor die Täter die Stromkabel am Kopf des Opfers befestigen konnten, erschien gegen 23.50 Uhr die von der Freundin des Sven Sch. alarmierte Polizei.
Die drei Hauptverdächtigen befinden sich seither in Untersuchungshaft.
Bis auf Thomas Gi. haben alle Angeschuldigten die Taten weitgehend eingeräumt.
Mike S. soll im März 2004 erstmals auf Bianco L. eingeschlagen haben. Damals stellte der Geschädigte allerdings keinen Strafantrag.
Anfang Juli 2004 soll ein damals in der Wohnung des Mike S. aufhältlicher Mann wegen seines Aussehens als „Punk“ von Mike S., Marcel G. und Thomas Gi. geschlagen und beraubt worden sein.
Die zuständige Jugendkammer bei dem Landgericht Berlin entscheidet nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens und einen Termin zur mündlichen Verhandlung.
http://www.berlin.de/senjust/strafverfolgung/presse/archiv/20041215.23368.html
Das Urteil wird in Kürze erwartet.
Gruß
Roberto
Berlin, der 15.12.2004
Generalstaatsanwaltschaft Berlin
- Der Pressesprecher -
Misshandelter Junge Bianco L.: Anklage gegen Tatverdächtige erhoben
Im Fall des stundenlang misshandelten Bianco L. (15) hat die Staatsanwaltschaft Berlin drei Tatverdächtige wegen Freiheitsberaubung, gefährlicher Körperverletzung und versuchten Mordes in Verdeckungsabsicht angeklagt. Ein nur in Teilen beteiligter Jugendlicher muss sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten.
Bianco L. begab sich am Abend des 22. Juni 2004 zum wiederholten Mal an diesem Tag in die Wohnung des Mike S. (19), in der sich auch Marcel G. und Thomas Gi. (beide 35) aufhielten. Alle Beteiligten kannten sich von früheren Treffen her, bei denen Alkohol und andere Drogen konsumiert worden sein sollen.
Der Anklage zufolge fingen die drei Männer gegen 23.00 Uhr grundlos an, Bianco L. minutenlang zu schlagen und zu treten. Ein Tritt soll derart heftig gewesen sein, dass Thomas Gi. sich dabei selbst erheblich am Fuß verletzte.
Nachdem die Täter den Fußboden vor eventuellen Blutflecken mit einer Decke geschützt hatten, stachen sie ihrem Opfer mit einem Butterfly-Messer in die Oberschenkel und das Gesäß. Aus „Rache“ für die zuvor selbst verschuldete Fußverletzung des Thomas Gi. soll ein Feuerwerkskörper auf der nackten Haut des Opfers gezündet worden sein.
Bianco L. wurde im Verlauf der Nacht gefesselt, geknebelt, mit einem Besenstil traktiert und musste ein von ihm beim Abwasch zerbrochenes Glas herunterschlucken.
Am Nachmittag des 23. Juli 2004 setzten sich die Misshandlungen mit einer Müllschippe, einem Besenstil, einem Messer, einer glühenden Zigarette und der stumpfen Seite einer Axt fort. Während der Übertragung eines Fussball-Länderspiels soll sich auch der zwischenzeitlich eingetroffene Sven Sch. (17) mit Schlägen und Tritten an den andauernden Übergriffen gegen Bianco L. beteiligt haben.
Um eine spätere Aussage Biancos bei der Polizei zu verhindern, sollen die drei Hauptverdächtigen beschlossen haben, Bianco L. in der gefüllten Badewanne mittels eines Stromschlags zu töten. Ein erster Versuch mit einem Föhn scheiterte an der Sicherung. Bianco L. erhielt daher die freigelegten Enden eines Stromkabels in die Hand gedrückt, überlebte aber den lebensgefährlichen Stromschlag. Bevor die Täter die Stromkabel am Kopf des Opfers befestigen konnten, erschien gegen 23.50 Uhr die von der Freundin des Sven Sch. alarmierte Polizei.
Die drei Hauptverdächtigen befinden sich seither in Untersuchungshaft.
Bis auf Thomas Gi. haben alle Angeschuldigten die Taten weitgehend eingeräumt.
Mike S. soll im März 2004 erstmals auf Bianco L. eingeschlagen haben. Damals stellte der Geschädigte allerdings keinen Strafantrag.
Anfang Juli 2004 soll ein damals in der Wohnung des Mike S. aufhältlicher Mann wegen seines Aussehens als „Punk“ von Mike S., Marcel G. und Thomas Gi. geschlagen und beraubt worden sein.
Die zuständige Jugendkammer bei dem Landgericht Berlin entscheidet nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens und einen Termin zur mündlichen Verhandlung.
http://www.berlin.de/senjust/strafverfolgung/presse/archiv/20041215.23368.html
Das Urteil wird in Kürze erwartet.
Gruß
Roberto