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Vollständige Version anzeigen : Der große Marine-Thread (1800-1933)



asdfasdf
11.01.2010, 22:52
So, ich möchte hier gerne einen Thread für alle Marineinteressierten zwischen den oben genannten Jahreszahlen aufmachen!

Ich würde mich über viele Postings sehr freuen! Diskussionen/Postings aller Art, solang es die Marine betrifft, erwünscht!!! Eine Marine im speziellen wird nicht angesprochen, dieser Thread ist für alles offen!

Ich mache gleich einmal einen Anfang:

Zitat Wikipedia:
Am 13. Juni 1872 machte sich eine österreichisch-ungarische Polarexpedition unter dem Kommando von Kapitän Carl Weyprecht (in Österreich heute stets Karl Weyprecht), Expeditionsleiter Julius von Payer, 19 Mann Besatzung und acht Schlittenhunden nebst Polarausrüstung auf den Weg ins Nordpolarmeer. Der Fahrt ging über Tromsø in Norwegen, wo der Eismeister Kapitän Elling Olaf Carlson an Bord genommen wurde ...
Zitat Ende

Die Entdeckungsreise der k.u.k. Kriegsmarine mündete schließlich in der Entdeckung von Franz-Joseph-Land, die Entbehrungen und Anstrengungen der Mannschaft verdienen auch heute noch unsere größte Bewunderung.

Geronimo
11.01.2010, 23:09
Sehr schönes Thema. Vor allem dein Beispiel der Kuk-Marine. Ich suche mal, da gibt es schöne Dokus über die Adria-Flotte. War seinerzeit die 3.größte der Welt! Größer als die deutsche Kriegsmarine. Und hat die Italiener aus dem Wasser geblasen. Fast.

asdfasdf
11.01.2010, 23:19
Sehr schönes Thema. Vor allem dein Beispiel der Kuk-Marine. Ich suche mal, da gibt es schöne Dokus über die Adria-Flotte. War seinerzeit die 3.größte der Welt! Größer als die deutsche Kriegsmarine. Und hat die Italiener aus dem Wasser geblasen. Fast.

Hmm. Glaub nicht, dass die k.u.k. Kriegsmarine größer als die kaiserliche Deutsche Marine war ... Naja, zumindest nicht ab den ca. 1880er Jahren ... Also nur nicht so bescheiden!!!

Immerhin hatte diese ja schon wegen den Kolonien auch einige Aufgaben mehr zu erfüllen und das Wettrüsten mit den Briten ist auch noch in Erinnerung. Also mein persönliches Marine-Ranking sieht wohl die Royal Navy unangefochten vorne, aber die Deutsche Marine gleich danach ...

Man darf nicht vergessen, dass die Deutsche Marine auch einige wichtige Expeditionen und Forschungsreisen durchgeführt hat!

PS: Rein ihrer Kampfkraft wegen bzw. militärischen Bedeutung würde ich die k.u.k. Kriegsmarine wohl nur noch vor Russland auf dem vorletzten Platz einreihen. Schade. Aber wie gesagt, unvergessen die Expeditionen!

Bergischer Löwe
12.01.2010, 11:33
Ein schöner Strang! Während meiner Schaffenszeit als Signäler hatten wir die wunderschönen alten "Jane`s Warships of the World" an Bord. Bis in die 50er zurück. Da war sogar in einer Ausgabe die "Yavuz" noch drin. Die ehemalige "SMS Goeben" mit einer BB Kennung aufgemalt. Und die "Richelieu" & "Jean Bart" als Nato Schlachtschiffe.

Habe mir vorgenommen, wenn ich dereinst in Rente bin, mir nach und nach Breyer`s und Jane`s zuzulegen. Bisher habe ich leider erst wenige Ausgaben (teilweise fürchterlich teuer......).

asdfasdf
12.01.2010, 11:36
Tja, leider sind Bücher was dieses Thema betrifft meistens teuer, oder schwer zu erhalten ...

Aber den Kauf meistens absolut wert!

Senator74
14.01.2010, 15:10
Der U-Boot-Krieg beschrieben im Buch von Jochen Brennecke ist authentisch und dennoch spannend zu lesen!!

Bergischer Löwe
15.01.2010, 14:32
Als Schlachtschiff Fan sind für mich Siegfried Breyers "Großkampfschiffe" in beiden Ausgaben empfehlenswert. Der Bildband ist eher was fürs Auge - mit einzigartigen Aufnahmen der Einheiten.

Der Band mit den Riss-Zeichnungen ist eher technisch orientiert und dokumentiert tatsächlich ALLE Schlachtschiffe seit 1905 im Detail. Technische Daten, Entwicklungsschritte, technische Neuerungen, Panzerung, Bewaffnung, Seegängigkeit, Verhalten bei bestimmtem Ruder, die Geschichte jedes einzelnen Schiffes, die Unterschiede zwischen den einzelnen Schiffen der verschiedenen Klassen und der Verbleib. Zum Drüberlesen zu trocken - zum Nachschauen ein Genuß!

Habe es mir gerade geleistet (den Bildband hatte ich schon lange)....

asdfasdf
15.01.2010, 16:28
Als Schlachtschiff Fan sind für mich Siegfried Breyers "Großkampfschiffe" in beiden Ausgaben empfehlenswert. Der Bildband ist eher was fürs Auge - mit einzigartigen Aufnahmen der Einheiten.

Der Band mit den Riss-Zeichnungen ist eher technisch orientiert und dokumentiert tatsächlich ALLE Schlachtschiffe seit 1905 im Detail. Technische Daten, Entwicklungsschritte, technische Neuerungen, Panzerung, Bewaffnung, Seegängigkeit, Verhalten bei bestimmtem Ruder, die Geschichte jedes einzelnen Schiffes, die Unterschiede zwischen den einzelnen Schiffen der verschiedenen Klassen und der Verbleib. Zum Drüberlesen zu trocken - zum Nachschauen ein Genuß!

Habe es mir gerade geleistet (den Bildband hatte ich schon lange)....

Breyer kannte ich noch gar nicht ...

Naja, hab mich jetzt auch noch nicht sooo mit der deutschen kaiserlichen Marine auseinandergesetzt :cool2:, scheint aber recht gute Bücher zu schreiben ...

GnomInc
15.01.2010, 16:45
Ein schöner Strang! Während meiner Schaffenszeit als Signäler hatten wir die wunderschönen alten "Jane`s Warships of the World" an Bord. Bis in die 50er zurück. Da war sogar in einer Ausgabe die "Yavuz" noch drin. Die ehemalige "SMS Goeben" mit einer BB Kennung aufgemalt.

Die " Yavuz " wurde der deutschen Regierung zum Kauf angeboten nach Ausser-
dienststellung.
Wurde abgelehnt wegen der Revanchismus -Gefahr:)) dann verschrottet.

Somit haben wir keinerlei wirklich grosses Traditionsschiff.
Wenn ich sehe , dass die Briten und Amis in jedem Hafen so einen Kasten liegen haben....aber wir sind ja nur Deutsche....

asdfasdf
15.01.2010, 17:00
Schade eigentlich, die Goeben wäre ein schönes Schiff gewesen ...

marcelcelly
17.01.2010, 19:26
hallo liebe mitglieder !
ich hab da mal ne frage ... ein freund von mir hat ein 100 jahre altes schiffsmodell mit dem namen großer seurfürst (nicht kurfürst). das modell an sich ist 100 jahre alt ... es ist ein kanonenboot mit grossem aufbau am heck ... wen jmd. was über dieses boot weiß ,würd ich mich sehr freuen , denn ich finde den namen nicht .

lg marcel

GnomInc
17.01.2010, 19:31
Nach deiner Beschreibung ist es dieses hier

http://de.wikipedia.org/wiki/SMS_Gro%C3%9Fer_Kurf%C3%BCrst_(1875)

Falls du noch mehr Infos brauchst - Literaturliste unten auf wiki

Tmax
17.01.2010, 19:39
Zu "Szent Istvan"


http://www.youtube.com/watch?v=hWO-AUI8HDE&NR=1


Die letzte Fahrt der "Szent István"
Autor: Peter Bardehle
Szent Istvan Untergang



Am 8. Juni 1918, einem Samstag, herrscht im österreichisch-ungarischen Kriegshafen Pula an der Küste Istriens hektischer Betrieb. Seeleute und Hafenarbeiter machen die Flotte der k. u. k. Kriegsmarine klar zum Auslaufen. Die "Szent István“ ist das modernste Schiff, eines der größten und besten seiner Zeit. Kohle wird gebunkert, Munition und Proviant werden an Bord geschafft. Zum ersten Mal soll das Schlachtschiff ins Gefecht ziehen. Es wird seine letzte Fahrt werden. Aus den Schornsteinen des Schwesterschiffs "Viribus Unitis" quillt bereits der Rauch, und auch an den Kesseln der "Szent István" schuften die Heizer, fluchen über die feuchte Kohle. An Deck des Flaggschiffs seiner Flotte, der "Viribus Unitis", empfängt Konteradmiral Miklós Horthy von Nagybánya einen prominenten Passagier: Egon Erwin Kisch. Der Berichterstatter für das Kriegspressequartier ist neugierig auf den neuen Flottenkommandanten, der eine Blitzkarriere hingelegt hat.


http://www.nationalgeographic.de/reportagen/topthemen/2008/die-letzte-fahrt-der-szent-istvan


http://www.taucher.net/redaktion/14/t_szent_istvan_in_pola.jpg

Bergischer Löwe
18.01.2010, 11:12
Die " Yavuz " wurde der deutschen Regierung zum Kauf angeboten nach Ausser-
dienststellung.
Wurde abgelehnt wegen der Revanchismus -Gefahr:)) dann verschrottet.

Somit haben wir keinerlei wirklich grosses Traditionsschiff.
Wenn ich sehe , dass die Briten und Amis in jedem Hafen so einen Kasten liegen haben....aber wir sind ja nur Deutsche....

Naja - die Briten haben auch kein Schlachtschiff mehr als Museum. Nur nen Kreuzer. Die "Belfast" in der Themse. Alles andere sind Schiffe aus dem 19. Jhd. Natürlich sehr interessant. Wie die HMS "Victory" oder die "Cutty Sark".

Die Amis haben allerdings diverse Schlachtschiffe und Träger "gerettet". Vier davon habe ich selbst besucht:

Die "USS Texas" in der Nähe von Houston, TX. Ein wunderschöner Dreadnought.

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Die "USS Alabama" in Mobile, AL

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Die "USS New Jersey " in Camden, NJ

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und die "USS Intrepid" in Manhattan.

Die "SMS Goeben" wäre nach retrofit ein sehr würdiges Museumsschiff gewesen. Sie hätte gut in ihren alten Heimathafen gepaßt. Schade, daß Schmidt den Rückkauf damals abgelehnt hat. Die letzten Vertreter ihrer Art verrotten auf dem Grund bei Scapa Flow.

Aber halt - eine Chance für ein würdiges Museumsschiff hätten wir noch:

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Die wäre nicht schwer zu heben und hätte ne gute Umweltbilanz: Die Beleuchtung könnte man sich nachts sparen. Die leuchtet von selbst.:D

Bergischer Löwe
18.01.2010, 11:28
Breyer kannte ich noch gar nicht ...

Naja, hab mich jetzt auch noch nicht sooo mit der deutschen kaiserlichen Marine auseinandergesetzt :cool2:, scheint aber recht gute Bücher zu schreiben ...

Beide Bände "Großkampfschiffe" und "Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer" gehören glaube ich zu den Standardwerken in diesem Genre.

Die kaiserliche Marine ist ein wirklich interessantes Feld. M.E. wesentlich interessanter als die Kriegsmarine ab 1935. Immerhin war die kaiserliche Flotte die bis zum Ende des ersten WK die Zweitgrößte der Welt. Finde es durchweg schade, daß dieser Konflikt immer mehr in Vergessenheit gerät. Er war schließlich die "Ursünde".

Ganz besonders interessieren mich das Doggerbank Gefecht von 1915 und die Skagerrak Schlacht vom Mai 1916. Immehin die größte konventionelle Seeschlacht der Geschichte. Und so sahen einige Einheiten "danach" aus:

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asdfasdf
18.01.2010, 18:40
Mich wundert's, dass es die Seydlitz so überhaupt noch in den Hafen geschafft hat ...

Ich glaube, dass was die meisten damals irritiert hat, ist die Tatsache, dass die Schlacht im Unentschieden endete.

Beide Länder hatten große Flotten, diese wurden jedoch nicht in dem Maße eingesetzt, zu der sie da waren ...


Zu "Szent Istvan"

Die letzte Fahrt der "Szent István"




Tja, die großteils unfähige Führung, schlechte Verpflegung/Ausrüstung haben wohl zum Sinken eines der besten Schiffe ihrer Zeit geführt ...

Alfred Tetzlaff
18.01.2010, 18:55
Wir haben in unserer Stadt ein von der Kirche gefördertes Vereinsheim "Graf Spee-Heim". Dort finden regelmäßig maritime Veranstaltungen statt, denen ich naturgemäß oftmals beigewohnt habe.

Vor ein paar Jahren trafen sich dort die ehemaligen Bismarck- und Prinz-Eugen-Fahrer. Ich war etwas verwundert, wie die alten Herren von der "guten alten Zeit" fast schwärmten. Dabei waren ehemalige Sealords aus Österreich, der Bundesmarine und sogar der DDR-Volksmarine. Die drei überlebenden Besatzungmitlieder der "Hood" war eingeladen und einer war gekommen. Der Zweite weigerte sich, und der Dritte saß seit Jahren in der Klappse.

Gruß
Alfred

Bergischer Löwe
19.01.2010, 09:30
Mich wundert's, dass es die Seydlitz so überhaupt noch in den Hafen geschafft hat ...

Ich glaube, dass was die meisten damals irritiert hat, ist die Tatsache, dass die Schlacht im Unentschieden endete.

Beide Länder hatten große Flotten, diese wurden jedoch nicht in dem Maße eingesetzt, zu der sie da waren ...




Tja, die großteils unfähige Führung, schlechte Verpflegung/Ausrüstung haben wohl zum Sinken eines der besten Schiffe ihrer Zeit geführt ...

Ich glaube mehr gehinkt als gefahren. Entweder die "von der Tann" oder die "Derfflinger" (erinnere mich nicht mehr genau - muß aber einer von den Schlachtkreuzern gewesen sein) konnte nur noch rückwärts fahren.

Tragisch ist, daß in allen Berichten über die Schlacht das Schicksal der "Pommern" etwas zu kurz kam (weil es ja "nur" ein Vor-Dreadnought war und die englischen Verluste ja deutlich höher waren), die durch drei Torpedotreffer sank und dabei rund 900 Kameraden ums Leben kamen. Deswegen hier ein Foto der alten Lady:

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asdfasdf
19.01.2010, 20:07
Ich glaube mehr gehinkt als gefahren ...

Besser so als gar nicht ...

Ein neues Kapitel:

Die Gauss-Expedition 1901:

Zitat Wikipedia:

Die Expedition lief im Sommer 1901 in Kiel aus. Ein kleine Gruppe wurde auf den Kerguelen stationiert, während die übrigen Männer weiter nach Süden fuhren. Erich von Drygalski machte auf der Insel Heard Station und unternahm die ersten umfassenden Untersuchungen über die Geologie, Flora und Fauna der Insel ...

Zitat Ende.

Voller Text: http://de.wikipedia.org/wiki/Gau%C3%9F-Expedition


Wenn man bedenkt, mit welchen Schiffen Arktis/Antarktis Expeditionen durchgeführt wurden, muss man den Mannschaften größte Bewunderung aussprechen ...

Würfelqualle
19.01.2010, 20:15
Der große Marine-Thread (1800-1933)

Gehört ja wohl ins Geschichtsforum !

Alfred Tetzlaff
19.01.2010, 20:17
Pardon, etwas off-topic!

Ein noch größeres Wagnis war der Versuch von James Cook, der später abgebrochen werden mußte, mit einem maroden Holzsegler die Norwestpassage zu erkunden.

Gruß
Alfred

asdfasdf
20.01.2010, 00:01
Der große Marine-Thread (1800-1933)

Gehört ja wohl ins Geschichtsforum !

Da war er auch, wurde aber von den Mods, warum auch immer, verschoben ...