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Vollständige Version anzeigen : Broder off the road: zur Vertriebenendebatte



Krabat
10.01.2010, 17:06
Man ist es ja gewohnt, daß viel Unsinn über die Vertreibungen und den Verlust der Ostgebiete geschrieben wird.

Broder jedoch hat einen Punkt eingebracht, der mir in seiner gnadenlosen Dummheit bemerkenswert erscheint:

"Dabei sind die normalen Deutschen längst weiter. Sie kaufen Landhäuser in der Toskana, Fincas in Spanien und Weingüter in Südfrankreich. Der deutsche Grundbesitz im Ausland gleicht die territorialen Verluste infolge des Zweiten Weltkriegs aus. Ein eigener Platz an der Sonne ist den meisten Deutschen wichtiger, als in Pommern und Preußen ein paar deutsche Fähnchen aufzustellen.

Das wissen auch Frau Steinbach und die Vertriebenen. Sie wollen es nur nicht zugeben."

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,670786,00.html

Man muß es sich auf der Zunge zergehen lassen: Indem Dieter Bohlen also ein Haus auf Mallorca kauft, gleicht er damit den Verlust der deutschen Ostgebiete aus und die Vertriebenen sollen das verstehen.

Meschugge.

Gryphus
10.01.2010, 17:08
Typisch Jude.

bernhard44
10.01.2010, 17:19
Typisch Jude.

nee typisch Broder! Er teilt wieder mal aus, aber eben in alle Richtungen!

Gryphus
10.01.2010, 17:21
nee typisch Broder!

Das muss sich ja nicht widersprechen. ;)

Rowlf
10.01.2010, 17:34
Typisch Jude.

Gehört Antisemitismus bei autoritären "Linken" jetzt zum guten Ton?

Gryphus
10.01.2010, 17:36
Gehört Antisemitismus bei autoritären "Linken" jetzt zum guten Ton?

1) Wieso Antisemitismus?

2) Ich bevorzuge seit einer Weile die Ideologiefreiheit.

Krabat
10.01.2010, 17:39
nee typisch Broder! Er teilt wieder mal aus, aber eben in alle Richtungen!

Broder ist unverschämt. Er zieht die Vertriebenen ins Lächerliche.

"Aber darum geht es nicht. Die historische Komponente ist geklärt, die hysterische dagegen nimmt an Intensität zu - wie bei Michael Endes Scheinriese, der umso größer wird, je weiter man sich von ihm entfernt. Worum es geht, ist nicht die Last der Geschichte, sondern die Lust am Symbolischen." (Broder)


Die Lust am Symbolischen. Es geht hier um ein Dokumentationszentrum, nicht darum neben dem Reichstag ein Holocaustmahnmalfeld zu errichten.

Auch die Anklage "Die Vertriebenen werden auf ihren Opferstatus nicht verzichten" zeigt doch wie scheißegal diesem Broder die Vertriebenen sind.

Krabat
10.01.2010, 17:47
Gehört Antisemitismus bei autoritären "Linken" jetzt zum guten Ton?

Haben sich Antisemitismus und links denn je ausgeschlossen? Für die Linke waren und sind die Juden doch seit jeher kapitalistische geldgeile Imperialisten.

BRDDR_geschaedigter
10.01.2010, 18:01
Haben sich Antisemitismus und links denn je ausgeschlossen? Für die Linke waren und sind die Juden doch seit jeher kapitalistische geldgeile Imperialisten.

Sie neigen dazu, weil sie Kollektivisten sind.

Ausonius
10.01.2010, 18:06
Gehört Antisemitismus bei autoritären "Linken" jetzt zum guten Ton?

Das - muss man leider sagen - wäre nicht unbedingt eine neue Entwicklung.

Pythia
10.01.2010, 18:11
... Indem Dieter Bohlen also ein Haus auf Mallorca kauft, gleicht er damit den Verlust der deutschen Ostgebiete aus und die Vertriebenen sollen das verstehen ...Ist das schwer zu verstehen? Ja, Vertriebene haben Heimweh, nur gibt es kaum noch Vertriebene, und beim Heimweh der post-natal Vertriebenen ist mein Mitleid berenzt: ihre Altvorderen kassierten Lastenausgleich und kauften sich davon Villen auf Malle, Haciendas in Argentinien und Sonstwas.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Auslands-Grund- und Immobilien-Besitz hier ansässiger Deutscher und deutscher Firmen übersteigt schon den Besitz der 15 mio. Auslands-Deutschen. Insgesamt mehr Besitz als im ganzem deutschem Kaiserreich von 1914. Der blöde alte Spruch ist längst falsch, und Deutsche müßten sagen:

http://www.24-carat.de/2009/Adler-su.gif
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Aber wer will denn erntlich noch ein Stück Deutschland, wenn bis zum Nordkap alles in Türkei verwandelt ist? Ja, ein paar Vertriebene haben Heimweh. Hab ich aber auch. Hier sitze ich in einer der schönsten Ecken der Welt und habe Heimweh nach ...
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
http://www.24-carat.de/Content/Taun-01.gif ... Afrika, Latein-Amerika, USA, Karibik, und auch nach Holland, England, Italien und anderen Ländern, in denen ich arbeitete, gut lebte, und Freunde habe. Heimweh hierher hab ich nur, wenn ich eine Zeit zum Beispiel in Polen oder Kuba arbeite.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Heimweh hierher hab ich nie am Panama-Kanal, auf Roms Via Veneto, in Londons Savile Row, an den Viktoria-Fällen oder im Empire State Building, wo gegenüber mein Optiker seinen Laden hat.

borisbaran
11.01.2010, 01:21
[...]
Mit anderen Worten: Es ist keine brennendes Thema in der deutschen Politik...

Typisch Jude.
Was typisch? Das er kein Depp ist wie gewisse russische (?) Kommie-Nostalgisten wie du?

Akra
11.01.2010, 01:58
Ich kann nur für ein Teil meiner Familie sprechen aber ich denke in dem Punkt irrt er grundlegend. Es geht nicht um Landbesitz oder materielle Entschädigung es geht um die Wahrung der eigenen Identität.

Das Gefühl das die Vergangenheit der eigenen Familie aus der Geschichte getilgt werden soll trifft diese Menschen wie ein Stich ins Herz. Nichts anderes wird gemacht wenn über Themen wie zum Beispiel Ostpreussen ein Schleier des Schweigens gelegt wird.

Jemand der in Ostpreussen seine Wurzeln hat und der dann dank der deutschen gutmenschlichen Mentalität hören muß: "Der Name Königsberger Klopse ist tabu. Das sind Kaliningrader Klopse" der fühlt sich seiner eigenen Vergangenheit geraubt und es gibt noch hundert weitere Beispiele in denen Vertriebene so verleugnet werden.

Rumburak
11.01.2010, 03:05
Ich kann nur für ein Teil meiner Familie sprechen aber ich denke in dem Punkt irrt er grundlegend. Es geht nicht um Landbesitz oder materielle Entschädigung es geht um die Wahrung der eigenen Identität.

Das Gefühl das die Vergangenheit der eigenen Familie aus der Geschichte getilgt werden soll trifft diese Menschen wie ein Stich ins Herz. Nichts anderes wird gemacht wenn über Themen wie zum Beispiel Ostpreussen ein Schleier des Schweigens gelegt wird.

Jemand der in Ostpreussen seine Wurzeln hat und der dann dank der deutschen gutmenschlichen Mentalität hören muß: "Der Name Königsberger Klopse ist tabu. Das sind Kaliningrader Klopse" der fühlt sich seiner eigenen Vergangenheit geraubt und es gibt noch hundert weitere Beispiele in denen Vertriebene so verleugnet werden.

Du sprichst mir aus der Seele!

Gerade ein Jude müßte verstehn was Heimat bedeutet aber wahrscheinlich ist das Tätervolk von diesem Anspruch auf Heimat ausgeschlossen.

Parker
11.01.2010, 04:18
[..."Der Name Königsberger Klopse ist tabu. Das sind Kaliningrader Klopse"[...]

Von einem solchen Tabu habe ich noch niemals gehört oder gelesen.

Akra
11.01.2010, 04:56
Von einem solchen Tabu habe ich noch niemals gehört oder gelesen.

Dann google nach Kaliningrader Klopse.

zum Beispiel:

http://www.morgenpost.de/printarchiv/biz/article364118/Kant_und_die_Kaliningrader_Klopse.html



Nur in der ARD-Tagesschau nicht. Dort erzählte uns Sprecherin Eva Herman in der 13-Uhr-Ausgabe am Donnerstag, dass Außenminister Fischer am Grab des "Kaliningraders" einen Kranz niedergelegt hat.

dies ist kein ausgesprochenes Tabu aber durch das tilgen des Wortes Königsbergs im Sprachgebrauch wird den Menschen die dort Jahrhunderte gelebt haben auhc ein Stück Vergangenheit geraubt.

Felix Krull
11.01.2010, 05:03
Dann google nach Kaliningrader Klopse.

zum Beispiel wird der Begriff sogar in Zeitungsartikeln verwendet:

http://www.morgenpost.de/printarchiv/biz/article364118/Kant_und_die_Kaliningrader_Klopse.html

dies ist kein ausgesprochenes Tabu aber durch das tilgen des Wortes Königsbergs im Sprachgebrauch wird den Menschen die dort Jahrhunderte gelebt haben auhc ein Stück Vergangenheit geraubt.

Allerdings solltest Du erwähnen, daß sich der kaliningrader Oberbürgermeister Felix Lapin für eine Umbenennung der Stadt in "Königsberg" stark gemacht hat:

Streit um Rückbenennung von Königsberg (http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display.154+M524a25afd57.0.html)

Gemäß der "Logik" vom stinkenden Judenbroder könnte man allerdings auch sofort Israel auflösen, weil das Territorium welches Juden außerhalb Israels besitzen die Fläche mehr als zehnmal ausgleicht.

Akra
11.01.2010, 05:11
Allerdings solltest Du erwähnen, daß sich der kaliningrader Oberbürgermeister Felix Lapin für eine Umbenennung der Stadt in "Königsberg" stark gemacht hat:

Streit um Rückbenennung von Königsberg (http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display.154+M524a25afd57.0.html)

Gemäß der "Logik" vom stinkenden Judenbroder könnte man allerdings auch sofort Israel auflösen, weil das Territorium welches Juden außerhalb Israels besitzen die Fläche mehr als zehnmal ausgleicht.

ich schrieb ja auch "deutschen gutmenschlichen Mentalität".

Das Problem ist nicht im Ausland zu suchen sondern in den Köpfen der Deutschen.

Vertriebene, Ostpreussen,, Königsberg usw.. Die Begriffe alleine lösen bei einigen Deutschen schon Zuckungen aus im Sinne von "Wehret den Anfängen. Darüber darf man nicht sprechen den dies könnte die Menschen aufhetzen."

In anderen Foren kann man dies besser verfolgen da ist oft die einstimmige Ressonanz beim Thema Vertriebene: "Lass ma gut sein. Dies ist 60 Jahre her und langsam sollte man das Thema abhaken." Wohlgemerkt von den gleichen Menschen die bei jeder Gelegenheit die Nazikeule rausholen und Anmerkungen über die Vergangenheit machen.

Felix Krull
11.01.2010, 05:33
ich schrieb ja auch "deutschen gutmenschlichen Mentalität".

Das Problem ist nicht im Ausland zu suchen sondern in den Köpfen der Deutschen.

Vertriebene, Ostpreussen,, Königsberg usw.. Die Begriffe alleine lösen bei einigen Deutschen schon Zuckungen aus im Sinne von "Wehret den Anfängen. Darüber darf man nicht sprechen den dies könnte die Menschen aufhetzen."

In anderen Foren kann man dies besser verfolgen da ist oft die einstimmige Ressonanz beim Thema Vertriebene: "Lass ma gut sein. Dies ist 60 Jahre her und langsam sollte man das Thema abhaken." Wohlgemerkt von den gleichen Menschen die bei jeder Gelegenheit die Nazikeule rausholen und Anmerkungen über die Vergangenheit machen.

Völlig richtig beobachtet. Dem habe ich nichts hinzuzufügen.

Parker
11.01.2010, 16:26
Dann google nach Kaliningrader Klopse.

zum Beispiel:

http://www.morgenpost.de/printarchiv/biz/article364118/Kant_und_die_Kaliningrader_Klopse.html



dies ist kein ausgesprochenes Tabu aber durch das tilgen des Wortes Königsbergs im Sprachgebrauch wird den Menschen die dort Jahrhunderte gelebt haben auhc ein Stück Vergangenheit geraubt.

Wobei die Google-Ergebnisse so anmuten, als sei es mit dieser zeitgeistigen Umbenennung, die an mir völlig vorbei ging, auch schon wieder aus.

Senator74
13.01.2010, 11:18
Ich kann nur für ein Teil meiner Familie sprechen aber ich denke in dem Punkt irrt er grundlegend. Es geht nicht um Landbesitz oder materielle Entschädigung es geht um die Wahrung der eigenen Identität.

Das Gefühl das die Vergangenheit der eigenen Familie aus der Geschichte getilgt werden soll trifft diese Menschen wie ein Stich ins Herz. Nichts anderes wird gemacht wenn über Themen wie zum Beispiel Ostpreussen ein Schleier des Schweigens gelegt wird.

Jemand der in Ostpreussen seine Wurzeln hat und der dann dank der deutschen gutmenschlichen Mentalität hören muß: "Der Name Königsberger Klopse ist tabu. Das sind Kaliningrader Klopse" der fühlt sich seiner eigenen Vergangenheit geraubt und es gibt noch hundert weitere Beispiele in denen Vertriebene so verleugnet werden.

Abgesehen vom schwachsinnigen Vergleich im zitierten Artikel am Beginn des Fadens
(Broder) hat der Begriff Heimat und Verlust derselben schon ein Gewicht für Betroffene und Nachkommen,und zwar unabhängig davon wie es sich dort leben ließe...
Überdies - auch "Plszne Prasdroy" machte keinen Stich gegen "Pilsner Urquell"!!