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Vollständige Version anzeigen : Empire - Die neue Weltordnung



Apotheos
08.01.2010, 14:43
http://www.single-generation.de/sozialstaat/negrihardt.gif


von Michael Harth und Antonio Negri



"In einem provokanten und anregenden Manifest analysieren Michael Hardt und Antonio Negri die Strukturen der neuen Weltordnung. Scharfsinnig sezieren sie die Herrschafts- und Machtverhältnisse des globalen Kapitalismus und zeigen zugleich den Weg zu dessen weltweiter Überwindung auf."

Rezeption, Begrifflichkeiten und Implikationen anhand von Pressestimmen:

Die Rezeptionsgeschichte

"«Empire» war ein Schläfer. So heisst im amerikanischen Verlagsjargon ein Buch, das lange in den Regalen liegt - und plötzlich die Bestsellerlisten stürmt. Nun, so zitiert Harvard University Press einen begeisterten Rezensenten, sei das Buch so populär, dass man in ganz New York kein Exemplar mehr auftreiben könne. Knapp ein Jahr nach seinem Erscheinen ist das umfangreiche Pamphlet von Michael Hardt, einem Literaturprofessor an der Duke University, und Antonio Negri, einem politischen Philosophen aus Italien, zur Pflichtlektüre nicht nur der amerikanischen Linken geworden."
(Jan-Werner Müller in der NZZ vom 10.11.2001)

Die Rückkehr der Geschichte

"Empire (...) ist im Jahre 2000 in Buchform erschienen (bei Harvard UP), stammt von Michael Hardt und Antonio Negri und ist schon jetzt einer der großen Theoriebestseller der letzten Jahre, obwohl die Autoren ganz offen an Marx und Lenin anknüpfen und in überschwänglicher Weise eine Geschichtsphilosophie nach dem Ende der Geschichte verkünden."
(Martin Hartmann in der FR vom 18.10.2001)

Begriff "Empire"

"Laut Hardt und Negri sind Niklas Luhmann und John Rawls so etwas wie die Chefideologen des «Empire»: Das neue Reich basiere auf von selbst laufenden Gesellschaftssystemen, deren Eliten sich universellen, ewigen Frieden auf die normativen Fahnen geschrieben haben und überall dort intervenieren, wo sie die Werte des liberalen Kapitalismus gefährdet sehen."
(Jan-Werner Müller in der NZZ vom 10.11.2001)

"Zwar ist das Empire zuallererst ein Begriff - ein Begriff, der keine Metapher sein möchte. Aber zu einem nicht unbeträchtlichen Teil zieht er seine Stärke aus dem, was man mit ihm verbindet: Vom Römischen Imperium über das Britische Empire bis zum Imperium in George Lucas' »Krieg der Sterne«. Trotzdem: Es ist ein Begriff, der eine Herrschaftsform beschreibt, eine neue Form der Souveränität.
Dieses Empire ist aber kein Imperium im Sinne der oben genannten, man kann es sich eher als ein weltumspannendes Netzwerk aus nationalen Regierungen, supranationalen Institutionen wie den Vereinten Nationen oder dem IWF und internationalen Konzernen sowie den NGOs vorstellen. Anders als für den klassischen, auf Nationalstaaten zentrierten Imperialismus hat das Empire mit seiner globalen Befehlsgewalt weder ein politisches oder wirtschaftliches Außen noch ein lokalisierbares Zentrum - es ist sowohl dezentral als auch universal.
(...)
Man muss sich dieses Empire als ein sich selbst regulierendes System vorstellen, oder wie Negri und Hardt es mit einem von Foucault geborgten Begriff bezeichnen, als ein Dispositiv. Es ist supranational und von Einzelnen nicht steuer- oder beherrschbar. Um die interne Funktionsweise dieses Systems zu beschreiben, ziehen Negri und Hardt den Begriff der Biomacht heran. Zwar gibt es noch die Reste der Disziplinargesellschaft, die Fabriken, Schulen, Gefängnisse, die das Subjekt von außen zurichten, wichtiger ist aber das entstehende Kontrollregime, das seine Machteffekte direkt in den Körpern, Gehirnen und Gefühlen produziert."
(Tobias Rapp in der Jungle World vom 20.03.2002)

Globalisierung als Befreiung

"Negri und Hardt machen kein Hehl daraus, dass sie voller Bewunderung auf die Kraft des Kapitalismus zur Deterritorialisierung schauen. Wie Marx bewundern sie seine scheinbar unerschöpfliche Kraft zur Entgrenzung und Verflüssigung von Staat und Gesellschaft. Und so finster das Szenario ist, das sie mit dem Konzept einer neuen Herrschaftsform entwerfen, so sehr bestehen sie darauf, dass es sich bei der Konstituierung des Empire um einen Fortschritt gegenüber dem handelt, was es davor gab. »Man muss jede Nostalgie gegenüber den Machstrukturen, die ihm vorausgingen, zurückweisen und sich jeder politischen Strategie verweigern, die darauf hinausläuft, zum alten Arrangement zurückzukehren, etwa zu versuchen, zum Schutz gegen das globalisierte Kapital den Nationalstaat erneut zu stärken. Das Empire ist also in dem Sinne besser, in dem Marx darauf bestand, dass der Kapitalismus besser sei als die Gesellschaftsformationen und Produktionsweisen, die ihm vorausgingen. (...) Entsprechend können wir heute sehen, wie das Empire die grausamen Regime moderner Macht wegwischt und sich dabei das Potenzial der Befreiung erhöht.«"
(Tobias Rapp in der Jungle World vom 20.03.2002)

Begriff "Multitude"

"Hardt und Negri fassen die Subjekte, die sich gegen die Mechanismen der Globalisierung zur Wehr setzen, unter dem Terminus der multitude zusammen, was man wohl mit »Vielheit« oder »Vielzahl« wiedergeben kann. Schon gibt es in Frankreich eine Zeitschrift gleichnamigen Titels, die Hardt und Negri, aber auch Peter Sloterdijk zu ihrem erweiterten Herausgeberkreis zählt. Multitudes - damit sind in bewusster Vagheit all diejenigen gemeint, die gegen die negativen Kräfte der Globalisierung ankämpfen"
(Martin Hartmann in der FR vom 18.10.2001)

"Die Multitude, in der deutschen Ausgabe mit der »Menge« übersetzt. Ist der Begriff des Empire noch recht klar definiert, so ist die Multitude ein Begriff, der - um es freundlich zu formulieren - zu verschiedenen Auslegungen einlädt. Mal ist die Multitude das, was seit Jahrhunderten die Geschichte vorantreibt, das, was man bis vor nicht allzu langer Zeit Proletariat nannte und das sich nun eben neu materialisiert habe, mal ist es aber auch etwas ganz Neues, nie Dagewesenes, gerade erst in der Entstehung Begriffenes: Die Multitude, all die vielen Menschen, ich, du, er, sie, es - die immateriellen Arbeiterinnen und Arbeiter, die den fortschrittlichsten Ausbeutungsverhältnissen ausgesetzt sind. Und manchmal ist die Multitude nichts weiter als die linksradikale Variante dessen, was in der Boulevardpresse immer so schön »der kleine Mann« genannt wird.
(Tobias Rapp in der Jungle World vom 20.03.2002)

Die Multitude als A & O des Empires

"Diese Multitude ist nicht nur der Counterpart des Empires (...) Sie hat das Empire auch erschaffen. Es gebe das Empire gar nicht, wenn die Menge es nicht ständig produzieren würde. Deshalb, und das ist jetzt stark verkürzt, muss die Menge sich eigentlich nur noch das nehmen, was ihr eigentlich schon längst gehört."
(Tobias Rapp in der Jungle World vom 20.03.2002)

Die Verletzbarkeit des Empires

"dadurch, dass das Empire kein Außen mehr hat, ist es auch extrem verletzbar, jeder Angriff trifft es in seinem Kern. Gerade weil es allumfassend ist, ist es auch überall verwundbar. Da alle Organisationen sich von Hierarchien zu dezentralisierten Netzwerken wandeln, welche auf kein bestimmtes Territorium mehr fixiert sind, kann man das Netz auch an jeder Stelle kappen."
(Tobias Rapp in der Jungle World vom 20.03.2002)

Das Buch als Manifest

"»Empire« ist ein Manifest, und als solches sollte man es lesen (...). »Ein Manifest, ein politischer Diskurs heute muss sich bemühen, im Sinne Spinozas (der davon sprach, ein Prophet müsse sein eigenes Volk hervorbringen; T.R.) prophetisch zu wirken, also in Verbindung mit dem immanenten Begehren zu wirken, das die Menge organisiert«, schreiben Negri und Hardt gleich zu Anfang, und damit geben sie die Richtung vor. Will sagen, die Multitude gibt es in dem Augenblick, wo sie begreift, dass es sie gibt.
Und genau davon handelt die ganze Konstruktion der Multitude, in all ihrer Offenheit und Unbestimmtheit. Sie ist weniger Analyse von dem, was ist oder war, sie ist eher Ausblick auf etwas, was sein könnte."
(Tobias Rapp in der Jungle World vom 20.03.2002)

Quelle: http://www.single-generation.de/sozialstaat/negri_hardt.htm

BRDDR_geschaedigter
08.01.2010, 14:56
So ein Käse.

Im Weltempire will man den globalen Ökosozialismus einführen nichts Anderes.
Den Kapitalismus haben sie jetzt nach 100 Jahre Kampf und Manipulation fast abgeschafft.

Apotheos
08.01.2010, 15:05
So ein Käse.

Im Weltempire will man den globalen Ökosozialismus einführen nichts Anderes.
Den Kapitalismus haben sie jetzt nach 100 Jahre Kampf und Manipulation fast abgeschafft.

Blah.

Ach, hast du das Buch schon gelesen, weil du überzeugt bist, dass es Käse ist?

Bzw: Wo ist dann deine Kritik, was genau ist daran Käse?

Ich glaube nicht, dass man ein Buch, dass in der globalisierungskritischen Bewegung wie blöd rezipiert wird, einfach als "Käse" abtun kann.

BRDDR_geschaedigter
08.01.2010, 15:08
Blah.

Ach, hast du das Buch schon gelesen, weil du überzeugt bist, dass es Käse ist?

Bzw: Wo ist dann deine Kritik, was genau ist daran Käse?

Ich glaube nicht, dass man ein Buch, dass in der globalisierungskritischen Bewegung wie blöd rezipiert wird, einfach als "Käse" abtun kann.

Jup und der Kopenhagengipfel und die Abschaffung des Goldstandards ist alles Fiktion. :=

Apotheos
08.01.2010, 15:13
Nun, muss ich einen Marktradikalen glauben schenken der über ein "globalisierungskritisches Buch" etwas schlechtes sagt? :P

Ich kenne das Buch nicht, von einer Webseite wurde ich aufmerksam darauf und ich werde es mir demnächst wohl kaufen, da es sehr interessant klingt. ;)

BRDDR_geschaedigter
08.01.2010, 15:16
Nun, muss ich einen Marktradikalen glauben schenken der über ein globalisierungskritisches Buch etwas schlechtes sagt? :P

Ich kenne das Buch nicht, von einer Webseite wurde ich aufmerksam darauf und ich werde es mir demnächst wohl kaufen, da es sehr interessant klingt. ;)

Ich definiere wenigstens zu 100% was Kapitalismus ist und nenne harte Fakten und Gründe.

Friedrich.
08.01.2010, 15:54
So ein Käse.

Im Weltempire will man den globalen Ökosozialismus einführen nichts Anderes.
Den Kapitalismus haben sie jetzt nach 100 Jahre Kampf und Manipulation fast abgeschafft.

Genau, im Weltreich des Massenkonsums ist der Kapitalismus fast abgeschafft worden. In meiner Nähe musste jetzt noch ein gutbürgerliches Restaurant die Pforten schließen, dafür haben sich zum McDonalds noch ein Burger King und ein Subway hinzugesellt. Diese Gleichmacherei muss ja sozialistisch sein :wand:

Überhaupt: erst 8 Obdachlose sind diesen Winter hierzulande erfroren. Dass man den armen Leuten eine Wohnung und genug Geld für Heizung und warme Kleidung gibt...


Zum Buch: materialistischer Blödsinn! Die gewaltsame Ausbreitung des westlichen Lebensstils ist nun keine besondere Erkenntnis und alles weitere ist Käse.

Natürlich sind wir momentan auf einem nie dagewesenen technischen und wirtschaftlichen Stand. Aber die menschliche Verwahrlosung ist einfach erbärmlich. Die Frauen können nicht mehr kochen, die Männer nicht mehr kämpfen. Kaum einer ist in der Lage, Führung zu übernehmen. Viele Leute sind schon organisatorisch überfordert, wenn sie sich, trotz Hilfsmitteln wie Handy und Pipapo, verabreden wollen.

Was denken sich die Linken in ihren Spatzenhirnen eigentlich? Am Ende dieser Entwicklung werden 80% der Menschheit geistig unbrauchbar sein.

Sterntaler
08.01.2010, 15:56
JFK wußte schon was kommt:

http://www.youtube.com/watch?v=iXppCpVkKhE

BRDDR_geschaedigter
08.01.2010, 16:18
Genau, im Weltreich des Massenkonsums ist der Kapitalismus fast abgeschafft worden. In meiner Nähe musste jetzt noch ein gutbürgerliches Restaurant die Pforten schließen, dafür haben sich zum McDonalds noch ein Burger King und ein Subway hinzugesellt. Diese Gleichmacherei muss ja sozialistisch sein :wand:

Überhaupt: erst 8 Obdachlose sind diesen Winter hierzulande erfroren. Dass man den armen Leuten eine Wohnung und genug Geld für Heizung und warme Kleidung gibt...


Zum Buch: materialistischer Blödsinn! Die gewaltsame Ausbreitung des westlichen Lebensstils ist nun keine besondere Erkenntnis und alles weitere ist Käse.

Natürlich sind wir momentan auf einem nie dagewesenen technischen und wirtschaftlichen Stand. Aber die menschliche Verwahrlosung ist einfach erbärmlich. Die Frauen können nicht mehr kochen, die Männer nicht mehr kämpfen. Kaum einer ist in der Lage, Führung zu übernehmen. Viele Leute sind schon organisatorisch überfordert, wenn sie sich, trotz Hilfsmitteln wie Handy und Pipapo, verabreden wollen.

Was denken sich die Linken in ihren Spatzenhirnen eigentlich? Am Ende dieser Entwicklung werden 80% der Menschheit geistig unbrauchbar sein.

Kapitalismus ist nicht Konsum, Kapitalismus ist in erster Linie Sparen + Investieren.

Deine Beispiele sind Rotz, da wir schon lange keinen Kapitalismus mehr haben, die Eurotzscheine sind nämlich durch nichts gedeckt außer durch den Glauben daran.

Zusätzlich ist unsere Wirtschaft total verpfuscht durch Übersteuerung und Überregulierung.

Nationalix
08.01.2010, 16:23
Die Autoren: ein italienischer Altkommunist und eine amerikanische Hakennase. :rolleyes:

Quo vadis
08.01.2010, 16:38
Nun, muss ich einen Marktradikalen glauben schenken der über ein "globalisierungskritisches Buch" etwas schlechtes sagt? :P


BRDDR_geschaedigter hat abslout vernünftige Ansichten.Unter einem Marktradikalen stelle ich mir was ganz anderes vor.

Als New- Empire kann man heute die EU bezeichnen.Diese ist fest in angelsächsicher Hand.Diese profitieren von der puren Lust der Selbstauflösung und Aufgabe früherer Nationalbollwerke auf dem Kontinent.Das Empire hat nach dem 2. WK. durch die Unabhängigkeitsbewegungen außerhalb Europas schwer auf die Mütze bekommen, dafür fiel ihnen die genau entgegengesetzt gepolte Politik der europäischen Länder wie eine reife Frucht in den Schoß.England hat weiter das Pfund, die EU- Subventionen und den stärksten Banken-Ballungsraum Europas, die anderen Konkurrenten den Eurotz und entmachtete Parlamente und die "europäische Außenministerin" Ashton.

Apotheos
08.01.2010, 17:16
Natürlich sind wir momentan auf einem nie dagewesenen technischen und wirtschaftlichen Stand. Aber die menschliche Verwahrlosung ist einfach erbärmlich. Die Frauen können nicht mehr kochen, die Männer nicht mehr kämpfen. Kaum einer ist in der Lage, Führung zu übernehmen. Viele Leute sind schon organisatorisch überfordert, wenn sie sich, trotz Hilfsmitteln wie Handy und Pipapo, verabreden wollen.



Ich finde du übertreibst unwahrscheilich stark und bist ein gutes Beispiel für einen übertrieben, also überdramatischen, konservativen Pessimisten. Müssen alle Frauen denn spitze kochen? Was genau verstehst du unter Verwahrlosung? Und wieso ist sie auch noch erbärmlich im Vergleich zu früheren Zeiten? Was verstehst du unter Männern die kämpfen und wofür und warum sollten sie kämpfen? Wenn keiner mehr in der Lage ist Führung zu übernehmen, was ich mal grunsätzlich bestreiten würde, welche Alternative schlägst du vor? Organisatorisch? Auch das würde ich verneinen. Die meisten Menschen die ich kenne kommen mit ihrem Leben ohne weiteres zurecht. ;)

Wenn das Buch "materialistischer Schwachsinn" ( stehst wohl eher auf idealistischen Schwachsinn? ) ist, dann kannst du sicher fundiert eine Gegenkritik abliefern? Also los, polemische Worte sind Schall und Rauch, wenn man irgendetwas scheiße findet, dann muss man es auch fundiert begründen können.

Pascal_1984
09.01.2010, 14:35
JFK wußte schon was kommt:

http://www.youtube.com/watch?v=iXppCpVkKhE

deswegen wollte er eine eigene Zentralbank etablieren und musste letztendlich sterben

Pascal_1984
09.01.2010, 14:36
So ein Käse.

Im Weltempire will man den globalen Ökosozialismus einführen nichts Anderes.
Den Kapitalismus haben sie jetzt nach 100 Jahre Kampf und Manipulation fast abgeschafft.

richtig, man bezeichnet die bankenrettungen als rettung des kapitalismus aber in wahrheit ist es eine art umgekehrter sozialismus bei dem das volk die banken rettet und durch inflation abzahlen wird!

Apotheos
09.01.2010, 15:19
richtig, man bezeichnet die bankenrettungen als rettung des kapitalismus aber in wahrheit ist es eine art umgekehrter sozialismus bei dem das volk die banken rettet und durch inflation abzahlen wird!

Falsch, was hat das mit Sozialismus zu tun? Also mit einer auf Gemeineigentum basierten Wirtschaftsdemokratie? Was hat überhaupt eine kapitalistische Krise und die Tatsache, dass das Normal-volk diese letztlich ausbadet, mit Sozialismus zu tun? Nichts. Das ist Kapitalismus. Der Kapitalismus bringt die Krisen hervor und die Gesellschaft, welche nach den ökonomischen Prinipien des Kapitalismus funktioniert leidet unter selbigen. Das als "Sozialismus" zu bezeichnen ist eine Verkehrung von Ursache und Wirkung und auch nur insoweit überhaupt sinnvoll, wenn man durch solche Aussagen die Marktwirtschaft verteidigt, damit den Kapitalismus als Krisensystem der sozialen Ungleichheit und Profitgier, bei gleichzeitiger Verkennung seiner Minderwertigkeit bezogen auf das Wohl der Menschen. Es ist schlicht und ergreifend falsch. Die Bankenrettung ist nicht die "Rettung des Kapitalismus". Die Bankenrettung ist Bestandteil des Verlaufes des Kapitalismus.

BRDDR_geschaedigter
09.01.2010, 15:22
Falsch, was hat das mit Sozialismus zu tun? Also mit einer auf Gemeineigentum basierten Wirtschaftsdemokratie? Was hat überhaupt eine kapitalistische Krise und die Tatsache, dass das Normal-volk diese letztlich ausbadet, mit Sozialismus zu tun? Nichts. Das ist Kapitalismus. Der Kapitalismus bringt die Krisen hervor und die Gesellschaft, welche nach den ökonomischen Prinipien des Kapitalismus funktioniert leidet unter selbigen. Das als "Sozialismus" zu bezeichnen ist eine Verkehrung von Ursache und Wirkung und auch nur insoweit überhaupt sinnvoll, wenn man durch solche Aussagen die Marktwirtschaft verteidigt, damit den Kapitalismus als Krisensystem der sozialen Ungleichheit und Profitgier, bei gleichzeitiger Verkennung seiner Minderwertigkeit bezogen auf das Wohl der Menschen. Es ist schlicht und ergreifend falsch.

Die Gesellschaft bzw. das Kollektiv trägt die Verluste. :D

Wir haben derzeit eine Mischung aus Faschismus und Sozialismus mit noch ein bischen freier Marktwirtschaft.

Pascal_1984
09.01.2010, 17:44
Falsch, was hat das mit Sozialismus zu tun? Also mit einer auf Gemeineigentum basierten Wirtschaftsdemokratie? Was hat überhaupt eine kapitalistische Krise und die Tatsache, dass das Normal-volk diese letztlich ausbadet, mit Sozialismus zu tun? Nichts. Das ist Kapitalismus. Der Kapitalismus bringt die Krisen hervor und die Gesellschaft, welche nach den ökonomischen Prinipien des Kapitalismus funktioniert leidet unter selbigen. Das als "Sozialismus" zu bezeichnen ist eine Verkehrung von Ursache und Wirkung und auch nur insoweit überhaupt sinnvoll, wenn man durch solche Aussagen die Marktwirtschaft verteidigt, damit den Kapitalismus als Krisensystem der sozialen Ungleichheit und Profitgier, bei gleichzeitiger Verkennung seiner Minderwertigkeit bezogen auf das Wohl der Menschen. Es ist schlicht und ergreifend falsch. Die Bankenrettung ist nicht die "Rettung des Kapitalismus". Die Bankenrettung ist Bestandteil des Verlaufes des Kapitalismus.

Deswegen schrieb ich ja "umgekehrter" Sozialismus weil von unten nach oben verteilt wird...

Gawen
09.01.2010, 23:26
Blah.

Ach, hast du das Buch schon gelesen, weil du überzeugt bist, dass es Käse ist?

Bzw: Wo ist dann deine Kritik, was genau ist daran Käse?

Der übliche alte Weltrevolutionsdreck mit etwas Häme über die Widersprüche des Kapitalismus, mehr gibt das Pamphlet nicht her. ;)


"Diese Frage lässt sich zunächst von der anderen Seite her angehen, nämlich
indem man sich der Politik des Empire zuwendet, mit der diese Bewegungen
unterdrückt werden. Das Empire weiß nicht wirklich, wie es diese
Pfade kontrollieren soll, und kann nur versuchen, diejenigen, die sie beschreiten,
zu kriminalisieren, selbst wenn diese Bewegungen für die kapitalistische
Produktion erforderlich sind. Die Migrationslinien von biblischen
Ausmaßen, die von Süd- nach Nordamerika verlaufen, werden von den
neuen Drogenbaronen beharrlich als "Kokain-Trail" bezeichnet; die Formen
des Exodus aus Nordafrika und Afrika südlich der Sahara gelten europäischen
Staatsmännern gar als "Terroristenpfade"; und die Bevölkerungen,
die zur Flucht über den Indischen Ozean gezwungen werden, landen als
Sklaven in »Arabia felix«. Diese Auflistung ließe sich noch fortsetzen. Und
doch halten die Menschenströme an. Das Empire muss die räumlichen Bewegungen
der Menge einschränken und isolieren, damit sie keine politische
Legitimität erlangen. Aus dieser Sicht ist es ausgesprochen wichtig, dass
das Empire seine Macht dazu nutzt, um die verschiedenen Mächte des Nationalismus
und Fundamentalismus zu organisieren und zu orchestrieren
(vgl. Kapitel 11.2 und II.4). Nicht weniger wichtig ist, dass das Empire seine
Militär- und Polizeimacht in Stellung bringt, um den Aufsässigen und Rebellischen
eine Ordnung aufzuzwingen (vgl. De Landa 1991). Diese imperialen
Praktiken als solche rühren aber noch immer nicht an das politische
Spannungsverhältnis, das die gesamten spontanen Bewegungen der Menge
durchzieht. All diese Ünterdrückungsmaßnahmen bleiben nämlich der
Menge und ihren Bewegungen äußerlich. Das Empire kann nur isolieren,
teilen und absondern. Und in der Tat geht das imperiale Kapital mit nicht
nachlassender Bestimmtheit gegen die Bewegungen der Menge vor: Es
überwacht die Küsten und die Grenzen; innerhalb jedes Landes teilt es und
sondert ab; und in der Welt der Arbeit verstärkt es die Konfliktlinien und
Grenzziehungen von Rasse, Geschlecht, Sprache, Kultur usw. Selbst dabei
muss es jedoch darauf achten, dass es die Produktivität der Menge nicht zu
sehr beschneidet, denn auch das Empire hängt von dieser Macht ab. Man
muss den Bewegungen der Menge gestatten, sich immer weiter über die
ganze Welt auszubreiten, und die Versuche, die Menge zu unterdrücken,
sind in Wahrheit paradoxe, umgekehrte Manifestationen ihrer Stärke.
Das bringt uns zurück zu unseren Grundfragen: Wie können die Handlungen
der Menge politisch werden? Wie kann die Menge ihre Energien
einteilen und konzentrieren, um gegen die Unterdrückung und die unablässigen
territorialen Segmentierungen des Empire vorzugehen? Die einzige
Antwort, die wir auf diese Fragen geben können, lautet: Das Handeln der
Menge wird zuallererst dann politisch, wenn es sich unmittelbar und in angemessenem
Bewusstsein gegen die zentralen Unterdrückungsaktionen des
Empire richtet. Es geht darum, die imperialen Initiativen zu erkennen und
zu attackieren und es ihnen somit fortwährend unmöglich zu machen, die
Ordnung wiederherzustellen; es geht darum, die Grenzen und Segmentierungen,
die der neuen kollektiven Arbeitskraft auferlegt werden, zu überschreiten
und niederzureißen; es geht darum, diese Widerstandserfahrungen
zu sammeln und sie konzertiert gegen die Nervenzentren der imperialen
Befehlsgewalt einzusetzen.
Diese Aufgabe für die Menge mag zwar begrifflich eindeutig sein, doch
sie bleibt ziemlich abstrakt. Welche spezifischen und konkreten Praktiken
werden dieses politische Projekt mit Leben erfüllen? Das lässt sich an diesem
Punkt nicht sagen. Was wir gleichwohl erkennen können, ist ein erster
Baustein zu einem politischen Programm der globalen Menge, eine erste
politische Forderung: Weltbürgerschaft."

Odin
09.01.2010, 23:47
Daß Negri, der ja eigentlich im tiefsten Busch andere Neger fressen müßte, gegen Nationalstaaten ist, wundert wohl kaum.

Gawen
09.01.2010, 23:50
Daß Negri, der ja eigentlich im tiefsten Busch andere Neger fressen müßte, gegen Nationalstaaten ist, wundert wohl kaum.

Negri ist wohl eher mit Soros verwandt...

Odin
10.01.2010, 00:09
Negri ist wohl eher mit Soros verwandt...

Das ist doch egal.